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Grundlagen der Hochfrequenztechnik - IHE

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4.1 Ersatzschaltbild einer TEM-Leitung 51<br />

4.1 Ersatzschaltbild einer TEM-Leitung<br />

Die Leiter <strong>der</strong> Leitungen sind bei Stromfluss von magnetischen Fel<strong>der</strong>n umgeben. Die entste-<br />

hende magnetische Feldenergie führt zu induktiven Wirkungen. Zwischen den beiden Leitern<br />

bestehen Spannungen und elektrische Fel<strong>der</strong>. Die elektrische Feldenergie führt zu kapazitiven<br />

Wirkungen. Induktive und kapazitive Wirkungen sind längs <strong>der</strong> Leitung stetig verteilt, so dass<br />

ein Ersatzschaltbild aus unendlich vielen, unendlich kleinen Spulen und Kondensatoren besteht,<br />

die wie in Bild 4.2 hintereinan<strong>der</strong> geschaltet sind.<br />

Man kann die Wirkung einer solchen verlustlos angenommenen Leitung auch schon durch<br />

Unterteilung des Ersatzschaltbildes in endlich viele ∆L und ∆C näherungsweise beschrei-<br />

ben, solange die ∆L und ∆C dabei hinreichend klein bleiben, d.h. wenn für das Produkt<br />

ω∆L ·ω∆C < 0,01 gilt (Tiefpass weit unter <strong>der</strong> Grenzfrequenz). Je höher die Frequenz ist,<br />

desto feiner muss man die Leitung in ∆L und ∆C aufteilen, um ausreichend genaue Rechnun-<br />

gen durchführen zu können.<br />

Wenn die beiden Leiter <strong>der</strong> Leitung wechselnden Querschnitt haben und beliebig verlegt wer-<br />

den, werden auch die ∆L und ∆C des Ersatzbildes längs <strong>der</strong> Leitung überall verschieden sein.<br />

Man nennt dies auch eine inhomogene Leitung. Da längere Leitungen sehr erhebliche Wirkun-<br />

gen haben, müssen die Eigenschaften <strong>der</strong> verwendeten Leitungen exakt bekannt und berechen-<br />

bar sein. Die mathematische Behandlung inhomogener Leitungen ist jedoch sehr schwierig.<br />

Ein einfaches und genau berechenbares Verhalten zeigen dagegen die homogenen Leitungen,<br />

bei denen die ∆L und ∆C längs <strong>der</strong> Leitung konstant sind. Daher verwendet man für längere<br />

Leitungen nur homogene Leitungen, zumal die Herstellung dieser im Allgemeinen auch we-<br />

sentlich einfacher ist als die Herstellung von nicht homogenen Leitungen, wenn man definierte<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> Leitungen vorschreiben muss.<br />

Bei einer realen Leitung entstehen durch den Stromfluss in Verbindung mit dem ohmschen<br />

Wi<strong>der</strong>stand in den Leitern Verluste, für die im Ersatzschaltbild ein Längswi<strong>der</strong>stand ∆R in<br />

Serie zu ∆L eingesetzt wird. Ebenso wird das Auftreten dielektrischer Verluste durch einen<br />

zum Kondensator ∆C parallelen Leitwert ∆G berücksichtigt. Man erhält damit das vollständige<br />

Ersatzschaltbild eines Leitungsabschnittes gemäß Bild 4.3. Die Leitung selbst kann dann durch<br />

Kettenschaltung vieler solcher Leitungsabschnitte dargestellt werden.<br />

Bild 4.2: Leitungs-Ersatzschaltung einer verlustlosen Leitung

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