WeltBlick 2/2018
Schwerpunktthema: Kuba. Nah bei den Menschen
Schwerpunktthema: Kuba. Nah bei den Menschen
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Kuba und die Revolutionäre von 1959, allen voran Fidel Castro und Che<br />
Guevara, schienen untrennbar verbunden zu sein. Seit wenigen Wochen<br />
ist der zuvor weitgehend unbekannte Miguel Díaz-Canel Präsident<br />
Kubas. Bedeutet der neue Name aber auch eine neue Politik?<br />
Von 1953 bis 1958 führte Fidel Castro mit seiner<br />
»Bewegung des 26. Juli« die kubanische<br />
Revolution an; ab Januar 1959 regierte er das<br />
Land. Von 2006 bis 2011 zog er sich dann Schritt für<br />
Schritt von seinen Ämtern zurück. Diese übergab er<br />
an seinen jüngeren Bruder Raúl, der ihn schon in<br />
den Revolutionsjahren und während seiner Herrschaft<br />
unterstützt hatte. Dann verstarb Fidel Castro<br />
Ende 2016, und ein Jahr später bekräftigte Raúl, dass<br />
er <strong>2018</strong> nicht erneut für das Amt des Präsidenten<br />
kandidieren werde.<br />
Nun steht also ein neuer Mann an der Spitze des<br />
Staates. Doch Raúl Castro bleibt einstweilen Erster<br />
Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen<br />
Partei und behält damit das machtvollste Amt im<br />
Land. Vorsichtshalber hat Miguel Díaz-Canel seine<br />
Inauguration auch gleich genutzt, um klarzustellen,<br />
dass er an dieser Machtverteilung nichts ändern<br />
wolle. Dennoch ist ein Epochenwechsel eingeläutet:<br />
Raúl Castro ist 86 Jahre alt, über 2021 hinaus wird er<br />
die Geschicke Kubas gewiss nicht leiten – wenn er<br />
überhaupt die ganze Amtszeit durchhält. Díaz-Canel<br />
ist mit seinen 58 Jahren nicht nur vergleichsweise<br />
jung; er ist vor allem nach der Revolution, nämlich<br />
erst 1960, geboren.<br />
10 <strong>WeltBlick</strong> 2/<strong>2018</strong>