13.07.2018 Aufrufe

KB_Ost_Nonprint_0318

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Magazin für Kunst und Kultur<br />

DER KUNSTBLITZ<br />

kostenlos<br />

Juli - September|2018<br />

www.kunstblitz.de<br />

32 Monet<br />

Albertina Wien<br />

20 Folkwang Museum<br />

Unheimlich real<br />

Kunsthalle München<br />

DU BIST FAUST<br />

39 ART 10 Wildau


www.art-a10.de<br />

A10 WILDAU 11. 10. - 28. 10. 2018


UNTER UNS<br />

Liebe Leser/innen,<br />

vor hundert Jahren starben zwei große Namen<br />

der österreichischen Kunstszene: Gustav<br />

Klimt und Egon Schiele. Kein Wunder,<br />

dass die zwei Persönlichkeiten in mehreren<br />

Museen der Welt mit Ausstellungen und Vorträgen<br />

geehrt werden. Das „Met Breuer“ in<br />

New York zeigt mit der Ausstellung „Obsession“<br />

erotische Arbeiten beider Künstler und<br />

die von Pablo Picasso. Die Werke stammen<br />

aus der Sammlung Scofield Thayer, der die<br />

ersten Ausstellungen von Schiele und Klimt<br />

1924 in Amerika organisierte.<br />

Für diejenigen, die nicht gerade eine Reise in<br />

die USA planen und gerne in Europa bleiben<br />

möchten, empfehlen wir einen Sprung nach<br />

Wien: Das Leopold Museum präsentiert noch<br />

bis zum 4. November „Jahrhundertkünstler –<br />

Gustav Klimt“, eine umfassende Schau seiner<br />

künstlerischen Produktion.<br />

Bleiben wir in Wien und werfen wir einen<br />

Blick auf das Programm der Albertina: bis<br />

zum 26. August, anlässlich ihres 85. Geburtstags,<br />

zeigt das Museum eine Retrospektive<br />

mit über 100 Werken der Künstlerin<br />

Florentina Pakosta und ab 21. September<br />

eine bedeutende Ausstellung von Claude<br />

Monet mit Leihgaben aus über 40 verschiedenen<br />

Sammlungen und mit fast 100 Gemälden.<br />

Der „Meister des Lichts“ wird bis zum 6.<br />

Januar 2019 das Publikum in der Albertina<br />

begeistern. Wir sind gespannt, welche Besucherrekorde<br />

die Ausstellung verzeichnen<br />

wird.<br />

Und wieder in Deutschland angekommen,<br />

haben wir die „Qual der Wahl“. Eine Fülle<br />

an anspruchsvollen Ausstellungen wartet<br />

auf uns. Wir haben für unsere Beiträge<br />

eine eigene Auswahl getroffen: Auf Seite 4<br />

die Ausstellung „Erklär mir, Liebe!“, Clemens<br />

Sels Museum Neuss (welch schönes Thema!).<br />

„Das Erbe der Väter“, Seite 8, im Mittelrhein<br />

Museum Koblenz, zeigt eine umfassende<br />

Schau zur künstlerischen Produktion der<br />

Malerfamilie Zick (die sich über fünf Generationen<br />

erstreckt). „Du bist Faust“, Seite 14,<br />

in der Kunsthalle München geht bis zum 29.<br />

Juli. Für die Ausstellung „Unheimlich real“ im<br />

Folkwang Museum, die am 27. September<br />

beginnt, kommen über 80 Gemälde überwiegend<br />

aus Privatsammlungen ins Museum.<br />

Der Magische Realismus aus Italien findet<br />

eine würdige Präsentation in Essen. Noch<br />

ein Tipp: Zum 75. Geburtstag von Horst Sakulowski<br />

präsentiert das Panorama Museum<br />

Bad Frankenhausen auf zwei Etagen rund<br />

130 Werke des Künstlers<br />

Zum Schluss, möchten wir an dieser Stelle<br />

alle Künstler/innen aus Berlin und aus der<br />

Region Brandenburg daran erinnern, ihre Bewerbungen<br />

für die ART A10 bis zum 31. Juli<br />

zu senden. Teilnehmen lohnt sich! Die Ausstellung<br />

ist für alle Teilnehmer kostenfrei!<br />

3


DER KUNSTBLITZ | INHALT<br />

4 CLEMENS SELS MUSEUM<br />

8 MITTELRHEIN MUSEUM KOBLENZ<br />

14 KUNSTHALLE MÜNCHENL<br />

20 FOLKWANG MUSEUM<br />

28 ALBERTINA WIEN<br />

FLORENTINA PAKOSTA<br />

32 ALBERTINA WIEN<br />

CLAUDE MONET<br />

Ary Scheffer<br />

38 LEOPOLD MUSEUM<br />

Faust und Margarete im Garten, 1846<br />

216,5 x 135 cm, Öl/Leinwand<br />

National Gallery of Victoria, Melbourne<br />

42 PANORAMA MUSEUM<br />

BAD FRANKENHAUSEN<br />

© National Gallery of Victoria, Melbourne, erworben<br />

................... in Gedenken an Dorothy Hicks mit Unterstützung<br />

von Ian Hicks AM und Familie, 2007<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich<br />

für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion: Harald<br />

Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli, Claudia Rohde.<br />

Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329 Wuppertal<br />

(Germany) Telefon 0202 738217, info@derkunstblitz.com, www.<br />

derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel 30,<br />

63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH Konzeption/Layout:<br />

Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117 Wuppertal,<br />

Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, info@ bvg-menzel.de, www.<br />

bvg-menzel.de<br />

Bildmaterial: Albertina Wien, Allee Center Magdeburg, ART A10<br />

Wildau, Clemens Sels Museum Neuss, Folkwang Museum Essen,<br />

Kunsthalle München, Leopold Museum Wien, The Metropolitan<br />

Museum of Art New York, Mittelrhein-Museum Koblenz, Panorama<br />

Museum Bad Frankenhausen, Kloster unser lieben Frauen Magdeburg,<br />

Stadtsparkasse Magdeburg, Titelseite: Albertina Wien, Folkwang<br />

Museum Essen, A10 Center Wildau, Kunsthalle München,<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Gewähr übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur<br />

mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete<br />

Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die<br />

der Edition ARTistica wieder<br />

44 STADTSPARKASSE MAGDEBURG<br />

46 ART A 10 WILDAU<br />

50 THE METROPOLITAN MUSEUM OF ART<br />

56 MAGDEBURG MUSEUM<br />

58 ALLEE-CENTER-ART<br />

62 NOTIZEN<br />

4<br />

SOMMER | 2018


9. Juni bis<br />

30. September<br />

2018<br />

Mit der<br />

Malerfamilie Zick<br />

durch<br />

zwei Jahrhunderte<br />

DAS ERBE<br />

DER VÄTER<br />

FORUM<br />

CONFLUENTES<br />

Kunst.Kultur.Bildung.<br />

MITTELRHEIN-MUSEUM<br />

ROMANTICUM<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

STADTBIBLIOTHEK<br />

FORUM<br />

MITTELRHEIN-MUSEUM<br />

www.mittelrhein-museum.de<br />

CONFLUENTES<br />

ROMANTICUM<br />

TOURIST-INFORMATION<br />

Kunst.Kultur.Bildung.<br />

STADTBIBLIOTHEK<br />

5


DER KUNSTBLITZ | CLEMENS SELS MUSEUM<br />

Giovanni Antonio Pellegrini (1675–1741)<br />

„Angelica und Medor“<br />

um 1715, Öl auf Leinwand<br />

Clemens Sels Museum Neuss<br />

Robert Schneider, Anschlag 1, 2013,<br />

Acryl auf Leinwand, 150 x 105 cm<br />

VG-Bildkunst, Bonn, Foto Nicolai Stephan<br />

6<br />

SOMMER | 2018


ERKLÄR MIR, LIEBE!<br />

8. JULI – 14. OKTOBER 2018<br />

Liebe ist wohl das stärkste und innigste<br />

Gefühl, das wir empfinden können<br />

und das unser Handeln maßgeblich<br />

lenkt und steuert. Wir alle empfinden Liebe<br />

und werden geliebt! In der Kunst fanden<br />

und finden Gefühle innerer Verbundenheit<br />

und Zuneigung schon immer Ausdruck.<br />

Von melancholischer Zweisamkeit über heiteres<br />

Miteinander bis hin zu frivoler Annäherung<br />

zeugen die vielen unterschiedlichen<br />

Darstellungen sich Liebender, die in der<br />

aktuellen Sonderausstellung des Clemens<br />

Sels Museums Neuss vom 8. Juli bis zum<br />

14. Oktober 2018 präsentiert werden. Die<br />

7


DER KUNSTBLITZ | CLEMENS SELS MUSEUM<br />

Georges Braque (1882 – 1963)<br />

Blatt aus: René Char: „Lettera Amorosa“,<br />

Buch mit 29 Lithografien, gedruckt von Mourlot, Paris,<br />

1963, Farblithografie auf Rives-Bütten, 31,8 x 25 cm<br />

(Buchseite, Halbbogen)<br />

Vermächtnis Dr. Irmgard Feldhaus, 2010<br />

körperliche Liebe, das Begehren, wird insbesondere<br />

in den mythologischen Erzählungen<br />

der Antike thematisiert. Bis heute<br />

illustrieren Künstler die anspielungsreichen<br />

Texte mit ihren Bildern und greifen gerne<br />

auf die jahrhundertalten Stoffe zurück.<br />

Liebesbeziehungen spielen freilich auch in<br />

religiösen Erzählungen eine zentrale Rolle.<br />

Die Liebe zu Gott und die Liebe Gottes<br />

werden immer wieder auf den Prüfstand<br />

gestellt. Madonnendarstellungen zeigen<br />

Maria und Jesus oft in einem statischen<br />

Nebeneinander. Doch gibt es auch gefühlsintensive<br />

künstlerische Schöpfungen,<br />

die den Schmerz des unabwendbaren Ver-<br />

Maurice Denis (1870 – 1943)<br />

Couverture de la suite „Amour“ – Titelblatt der Folge „Liebe“<br />

(Titel und 12 Blätter)<br />

Ambroise Vollard, Paris 1911, 1892–1899<br />

Farblithografie, 59,3 x 45,8 cm (Blattmaß), erworben 1954<br />

8<br />

SOMMER | 2018


Rudolf Bosselt (1871 – 1938)<br />

„Frühling“ (Liebespaar, der Kuss), um 1912,<br />

Bronze, 29 cm (Höhe),<br />

erworben 1994 (gestiftet von Franz Sels, Neuss)<br />

kennt jeder den unglücklichen Ausgang der<br />

Geschichte um Romeo und Julia. Der Tod<br />

nimmt unwiederbringlich, was wichtiger<br />

als alles andere im Leben ist. Die Ausstellung<br />

zeigt entlang zahlreicher Exponate<br />

aus der großen hauseigenen Sammlung des<br />

Clemens Sels Museums Neuss, wie variantenreich<br />

Liebe zum Ausdruck kommt. Hier<br />

erkennt sich jeder wieder!<br />

lusts spürbar machen.<br />

Profane Darstellungen zeugen von der grenzenlosen<br />

und bedingungslosen Liebe zwischen<br />

Eltern und Kindern. Darüber hinaus<br />

dokumentieren Künstler auch die Rituale<br />

um Liebesbeziehungen: auf einem Gemälde<br />

einer Hochzeitsgesellschaft oder mit einer<br />

amüsanten Skulptur eines Brautpaars.<br />

Die bildende Kunst entdeckte noch zahlreiche<br />

andere, bewegende Momente in<br />

Liebesbeziehungen für sich: Emotional berührend<br />

sind Bilder, die von gescheiterten,<br />

tragischen Liebesbeziehungen berichten. So<br />

Eröffnung der Ausstellung<br />

Sonntag, 8. Juli, 11.30 Uhr<br />

CLEMENS SELS MUSEUM NEUSS,<br />

Am Obertor, 41460 Neuss<br />

Öffnungszeiten: Di–Sa 11–17 Uhr<br />

und So + Feiertag 11–18 Uhr.<br />

TIPP: Jeden ersten Sonntag im<br />

Monat ist der Eintritt frei !<br />

Weitere Informationen:<br />

www.clemens-sels-museum-neuss.de<br />

9


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

Gustav Zick: Bucht von Neapel, Öl auf Leinwand, 60 x 117 cm, 1854, Privatbesitz<br />

10<br />

SOMMER | 2018


Das Erbe der Väter.<br />

Mit der Malerfamilie Zick durch<br />

zwei Jahrhunderte<br />

bis 30.09.2018<br />

11


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

Conrad Zick: Selbstbildnis mit Palette in der Hand ,<br />

Öl auf Holz, 26,5 x 17,9 cm, 1805,<br />

©Mittelrhein-Museum Koblenz<br />

Das Mittelrhein-Museum zeigt ab<br />

dem 9. Juni 2018 eine umfassende<br />

Ausstellung zur Malerfamilie<br />

Zick. Damit knüpft es an zwei Sammlungsschwerpunkte<br />

des Museums an, nämlich die<br />

kurtrierer Hofkunst und die Malerei des 19.<br />

Jahrhunderts in den Rheinlanden. Sicherlich<br />

ist Januarius Zick der bekannteste Künstler<br />

aus einer Familie, deren Angehörige sich<br />

über fünf Generationen der Malerei gewidmet<br />

hatten. Beginnend mit Johann Zick<br />

(1702-1762), der etwa in Würzburg und<br />

Bruchsal bedeutende Fresken schuf und<br />

seinen Sohn ausbildete: Den universalen<br />

Januarius Zick (1730-1797), der über alle<br />

Gattungen und Techniken hinweg zu den<br />

bedeutendsten deutschen Künstlern des 18.<br />

Jahrhunderts gehört. Sein Talent und seine<br />

handwerklichen Kenntnisse gab er an seinen<br />

Sohn Conrad (1773-1836) weiter, dessen<br />

Schaffen den Übergang zum 19. Jahrhundert<br />

markiert. Sein Sohn Gustav Zick<br />

(1809-1886) studierte an der Düsseldorfer<br />

Akademie bei Wilhelm von Schadow und<br />

stand schon ganz in deren Maltradition. Er<br />

wurde für seine Tierbilder bekannt, schuf<br />

jedoch auch Landschaften. Darüber hinaus<br />

knüpfte er auch an die Familientradition an,<br />

indem er Fresken seines Großvaters restaurierte<br />

und Bilder kopierte.<br />

Wiederum in ein ganz neues Feld begab<br />

sich Gustavs Sohn Alexander (1845-1907),<br />

der zwar an der Düsseldorfer Akademie als<br />

Historienmaler ausgebildet war, aber später<br />

in Berlin hauptsächlich als Buchillustrator<br />

hervortrat. Die Ausstellung beleuchtet<br />

unter sozial- und kunstgeschichtlichen<br />

Aspekten die zugrundeliegenden historischen<br />

Strukturen ebenso wie die Brüche<br />

und Kontinuitäten, die sich innerhalb einer<br />

fast zweihundert Jahre aktiven Künstlerfamilie<br />

auftun. Von allen fünf Malern der<br />

Familie Zick befinden sich Werke im Besitz<br />

des Mittelrhein-Museums. Zudem konnte<br />

vor einiger Zeit ein Teil des Zickschen Fa-<br />

12<br />

SOMMER | 2018


Johann Zick: Triumph der Judith, Öl auf Leinwand, 64 x 88 cm, 1754, ©Rheinisches Landesmuseum Mainz.<br />

miliennachlasses erworben werden, welcher<br />

aber ausschließlich zu Conrad, Gustav und<br />

Alexander Dokumente enthält.<br />

Ein Anliegen der Ausstellung ist es, das enorm<br />

breite Spektrum des künstlerischen Schaffens<br />

der Familie Zick durch alle Gattungen<br />

und Techniken auszubreiten. Während die<br />

Gemälde und Grafiken der Familie Zick problemlos<br />

ausgestellt werden können, ist dieses<br />

bei der Freskomalerei schwierig. Johann und<br />

Januarius schufen im 18. Jahrhundert großformatige<br />

Deckenfresken in den Schlössern<br />

von Würzburg und Bruchsal sowie einigen<br />

süddeutschen Kirchen. Diese Raum- und<br />

Bilderlebnisse können dem Ausstellungsbesucher<br />

abseits der erhaltenen Denkmäler nur<br />

virtuell nahegebracht werden.<br />

Auch im Koblenzer Schloss gab es große<br />

Fresken von Januarius Zick. Leider sind sie<br />

im Zweiten Weltkrieg durch die Folgen der<br />

Bombenangriffe 1944 vollständig zerstört<br />

worden. Glücklicherweise sind sie nicht<br />

nur in Schwarzweißfotos, sondern auch in<br />

Farbe überliefert. Dies verdankt sich einen<br />

„Sonderauftrag“ der damaligen NS-Führung,<br />

die aufgrund der Bombengefahr die gefähr-<br />

13


DER KUNSTBLITZ | MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ<br />

BEGLEITPROGRAMM<br />

Malworkshop mit Andreas Bruchhäuser<br />

Figurenzeichnung mit Pastell<br />

Samstag und Sonntag, 11.08. und<br />

12.08.2018,<br />

jeweils von 11-17 Uhr<br />

Der Koblenzer Künstler Andreas Bruchhäuser<br />

bietet den Teilnehmern eine praxisnahe<br />

und lebendige Einführung in die figurative<br />

Malerei.<br />

Kosten: € 140,00<br />

Anmeldung unter:<br />

mrm-kasse@stadt.koblenz.de<br />

Telefonische Anmeldung:<br />

0261 129 25 20<br />

Kunstgespräch mit dem Kunst- und<br />

Kulturbüro DUCTUS<br />

Dienstag, 21. 08. 2018 von 18-19.30 Uhr<br />

Astrid Fries M.A. und Anna Maria Knerr M.A.<br />

vom Kulturbüro Ductus beschäftigen sich<br />

bei den Kunstgesprächen mit der Entwicklung<br />

der Malerfamilie Zick vom Hofmaler<br />

zum autonomen Künstler. Nach einer kleinen<br />

Einführung und einem Glas Sekt geht<br />

es in die Sonderausstellung. Dort werden<br />

die Exponate der gesamten Zickfamilie genauer<br />

unter die Lupe genommen.<br />

Preis: 12 € (ermäßigt 10 €)<br />

Anmeldung unter: kunst@ductus.info<br />

oder mrm-kasse@stadt.koblenz.de<br />

Telefonische Anmeldung:<br />

0261 129 25 20<br />

Kuratorenführung mit Dr. Irene Haberland zur Museumsnacht<br />

Samstag, 08. 09. 2018 um 22 Uhr<br />

Eintritt Museumsnacht: €10<br />

BEGLEITPROGRAMM<br />

14<br />

SOMMER | 2018


Mittelrhein Museum<br />

Zentralplatz 1<br />

56068 Koblenz<br />

info@mittelrhein-museum.de<br />

www.mittelrhein-museum.de<br />

Januarius Zick, Alexander der Große und die Familie<br />

Die Enthaltsamkeit des Scipio, um 1780, ©MRM<br />

dete barocke Deckenmalerei im Deutschen<br />

Reich mit der gerade erst erfundenen Technik<br />

des Farbfilms erfasste. Das Zentralinstitut<br />

für Kunstgeschichte in München hat diese<br />

Farbbilder digitalisiert und online gestellt.<br />

Um den Ausstellungsbesuchern, insbesondere<br />

auch Angehörigen jüngerer Generationen,<br />

die räumliche Erfahrung der Zick-Fresken<br />

zu ermöglichen, wurden diese in Form einer<br />

„virtuellen Realität“ digital rekonstruieren.<br />

Das Mittelrhein-Museum kooperierte dazu<br />

mit mit dem Institut für Computervisualistik<br />

der Universität Koblenz-Landau. Die Besucher<br />

können die Deckenfresken in der Ausstellung<br />

mit Hilfe von Virtual Reality Brillen<br />

nun trotz der Zerstörung hautnah erleben.<br />

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter<br />

Katalog.<br />

Alexander Zick: Illustration zu Sakuntula von Friedrich<br />

Bodenstedt, Tuschezeichnung, 30 x 20 cm,<br />

©Mittelrhein-Museum<br />

15


DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE MÜNCHEN<br />

Luis Ricardo Falero<br />

Der Aufbruch der Hexen, 1878<br />

145,5 x 118,2 cm, Öl/Leinwand<br />

© Privatsammlung, Monza – Italien<br />

16<br />

SOMMER | 2018


Goethes Drama in der Kunst<br />

Bis 29. Juli 2018<br />

DU BIST FAUST<br />

Goethes ›Faust‹ ist das weltweit<br />

bekannteste Werk der deutschen<br />

Literatur. Seit seiner Veröffentlichung<br />

im frühen 19. Jahrhundert hat es<br />

unzählige Künstler fasziniert und zu eigenen<br />

Schöpfungen herausgefordert. Die<br />

Ausstellung »Du bist Faust. Goethes Drama<br />

in der Kunst« in der Kunsthalle München<br />

präsentiert zahlreiche Gemälde, Grafiken,<br />

Skulpturen, Fotografien, Vertonungen und<br />

Filme von rund 70 Künstlern aus Europa<br />

und den USA wie Eugène Delacroix (1798–<br />

1863), Charles Gounod (1818–1893), Max<br />

Beckmann (1884–1950), Karl Lagerfeld<br />

(*1933), Sigmar Polke (1941–2010), Martin<br />

Scorsese (*1942), Anselm Kiefer (*1945)<br />

und Robert Mapplethorpe (1946–1989).<br />

Die innovativ inszenierte Ausstellung<br />

nimmt die Besucher mit auf eine Reise<br />

durch das Drama und macht sie zu Weggefährten<br />

Fausts auf seiner rastlosen Suche<br />

nach Sinn und Ziel des modernen Lebens.<br />

Goethes ›Faust‹ ist ein Menschheitsdrama<br />

von größter Aktualität: Der Pakt mit dem<br />

Teufel, die Liebesbegegnung mit Margarete,<br />

der Treuebruch, die Selbstbetäubung im<br />

orgiastischen Treiben der Walpurgisnacht,<br />

Margaretes soziale Ächtung, ihr verzweifelter<br />

Kindsmord, das tragische Ende im<br />

Wahnsinn – all diese Szenen haben die<br />

europäische Kulturgeschichte bis in die<br />

Gegenwart geprägt und in verschiedenen<br />

Ländern zu sehr unterschiedlichen Formen<br />

der Auseinandersetzung angeregt.<br />

Für eine Kunstausstellung mit literarischem<br />

Thema ist »Du bist Faust« nicht nur in Bezug<br />

auf die Werkauswahl, sondern auch hinsicht-<br />

Eduard von Grützner<br />

Mephisto, 1872, 67 x 54 cm Öl/Leinwand<br />

Münchner Stadtmuseum<br />

© Münchner Stadtmuseum<br />

17


DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE MÜNCHEN<br />

Mark Antokolski<br />

Mephisto, 1883, 173 cm x72 cm x 102 cm, Marmor<br />

Staatliches Russisches Museum, Sankt Petersburg<br />

© The State Russian Museum<br />

lich der Präsentation ein Novum: Die Besucher<br />

betreten selbst die Bretter, die die Welt bedeuten,<br />

und werden zu Wegbegleitern Fausts,<br />

Margaretes und Mephistos. Durch die theatrale<br />

Ausstellungsgestaltung wird das Publikum<br />

Teil der Inszenierung und sieht sich unmittelbar<br />

mit den zentralen Fragen des Goethe-Dramas<br />

konfrontiert. Im Titel der Ausstellung »Du bist<br />

Faust« klingt an, dass uns Goethe s Faust, Margarete<br />

und Mephisto den Spiegel vorhalten:<br />

Themen wie Verführbarkeit, Jugendwahn, Egoismus<br />

und ein unstillbarer Hunger nach mehr<br />

bestimmen auch unser Leben.<br />

ZUM AUSSTELLUNGSPARCOURS<br />

Die Ausstellung bietet zunächst eine Einführung<br />

zur Entstehung des ›Faust‹, an dem<br />

Johann Wolfgang Goethe (1749–1832) fast<br />

60 Jahre lang arbeitete. Anschließend betreten<br />

die Besucher die Welt des Dramas<br />

und werden Zeugen des ›Prologs im Himmel‹:<br />

Gott und der Teufel wetten um Fausts<br />

Seele. Zu sehen sind eigenhändige Zeichnungen<br />

von Goethe, prominente Bühnenbildentwürfe<br />

des frühen 20. Jahrhunderts<br />

sowie Filmausschnitte der berühmten Theaterinszenierungen<br />

von Gustaf Gründgens<br />

(1899–1963) und Peter Stein (*1937). Der<br />

Parcours stellt anschließend die Protagonisten<br />

vor und führt entlang der Handlung<br />

durch das Drama. Als erste der drei Hauptfiguren<br />

hat der diabolische Verführer und<br />

geistreiche Schalk Mephisto seinen Auftritt.<br />

Gemälde und Skulpturen aus dem 19.<br />

Jahrhundert, aber auch Werke von Sigmar<br />

Polke und Robert Mapplethorpe beleuchten<br />

Mephistos schillernden Charakter aus<br />

unterschiedlichsten Perspektiven. Ausgewählte<br />

Sequenzen der Verfilmung von<br />

Klaus Manns (1906–1949) ›Mephisto‹<br />

(1981) mit Klaus Maria Brandauer (*1943)<br />

zeigen zudem, wie sich der prominenteste<br />

Mephisto-Darsteller des 20. Jahrhunderts,<br />

Gustaf Gründgens, während der 1930er-<br />

Jahre als politischer Opportunist den neuen<br />

nationalsozialistischen Machthabern<br />

andiente. Der folgende Ausstellungsraum<br />

lässt die Besucher in Fausts Studierzimmer<br />

eintreten: Der Gelehrte ist verzweifelt, da<br />

18<br />

SOMMER | 2018


Frank Cadogan Cowper<br />

Eitelkeit, 1907, 57,1 x 38,1 cm, Öl/Leinwand<br />

Royal Academy of Arts, London © Royal Academy of<br />

Arts, London | Foto: John Hammond<br />

ihm die letzte Einsicht in den Gesamtzusammenhang<br />

des Lebens verwehrt bleibt. Werke<br />

von Künstlern wie Carl Gustav Carus (1789–<br />

1869), Georg Friedrich Kersting (1785–<br />

1847) oder Nam June Paik (1932–2006)<br />

vergegenwärtigen Fausts vergebliche Suche<br />

nach höchster Erkenntnis und seine daraus<br />

resultierende Melancholie. Zugleich reflektieren<br />

sie die heillosen Folgen eines wissenschaftlichen<br />

Strebens, das keine Grenzen<br />

akzeptiert. Um das Scheitern vergessen zu<br />

können, geht Faust den Pakt mit Mephisto<br />

ein, lässt sich verjüngen und in eine Welt<br />

des Rausches entführen. Als junger Edelmann<br />

umwirbt er die Bürgerstochter Margarete,<br />

die in den unzähligen Figurenporträts<br />

des 19. Jahrhunderts immer wieder als unschuldige<br />

und fromme Jungfrau dargestellt<br />

worden ist. Bereits um 1850 formierte sich<br />

eine regelrechte Gretchen-Ikonographie,<br />

die nach und nach auch in die Populärkultur<br />

einging, wie die Ausstellung unter anderem<br />

anhand von 150 Postkarten aus dem frühen<br />

20. Jahrhundert veranschaulicht. Von<br />

der Liebesbeziehung zwischen Faust und<br />

Gretchen haben sich Maler und Bildhauer<br />

aus ganz Europa inspirieren lassen. Auf ein<br />

besonderes Interesse stießen dabei immer<br />

wieder die Verführung Gretchens mit Hilfe<br />

kostbarer Juwelen sowie der erste Kuss<br />

zwischen ihr und Faust. Der Augenblick, in<br />

dem Gretchen den Schmuck entdeckt, ist im<br />

19. Jahrhundert vielfach als Schlüsselszene<br />

aufgegriffen worden: nicht nur von prominenten<br />

Malern, sondern auch von Komponisten<br />

wie Charles Gounod, in dessen<br />

›Faust‹-Oper (Uraufführung 1859 in Paris)<br />

die sogenannte Juwelen-Arie zu den musikdramatischen<br />

Höhepunkten zählt. Binnen<br />

weniger Jahre eroberte die Oper die Bühnen<br />

der Welt und popularisierte die Liebesgeschichte<br />

zwischen Faust und Gretchen. Die<br />

von Franz Schubert (1797–1828) bis Hugo<br />

Wolf (1860–1903) reichende Musikliteratur<br />

zum ›Faust‹ wird in einem weiteren Kapitel<br />

beleuchtet. Im Anschluss illustrieren Werke<br />

unter anderem von Eugène Delacroix, Gabriel<br />

von Max (1840–1915) und Julia Margaret<br />

Cameron (1815–1879) die dramatischen<br />

Begebenheiten um Margarete in der Folge<br />

19


DER KUNSTBLITZ | KUNSTHALLE MÜNCHEN<br />

Ary Scheffer<br />

Faust und Margarete im Garten, 1846<br />

216,5 x 135 cm, Öl/Leinwand<br />

National Gallery of Victoria, Melbourne<br />

© National Gallery of Victoria, Melbourne, erworben<br />

in Gedenken an Dorothy Hicks mit Unterstützung<br />

von Ian Hicks AM und Familie, 2007<br />

ihrer unehelichen Schwangerschaft: Eindringlich<br />

werden der Tod ihres Bruders Valentin,<br />

ihre Verzweiflung, die sie zur Kindsmörderin<br />

werden lässt, und ihr Ende im<br />

Kerker dargestellt. Die Walpurgisnacht, in<br />

die sich Faust von Mephisto zeitgleich entführen<br />

lässt, wird ebenfalls in effektvollen<br />

Gemälden vergegenwärtigt. Insbesondere<br />

das orgiastische Treiben der Hexen regte<br />

bildende Künstler immer wieder zu freien<br />

Umsetzungen an. Das Spektrum reicht hier<br />

von der expliziten Darstellung weiblicher<br />

Nacktheit bei Luis Ricardo Falero (1851–<br />

1896) bis zur abstrakten Formensprache<br />

Willi Baumeisters (1889–1955). Ein weiterer<br />

Raum ist schließlich dem zweiten Teil<br />

des ›Faust‹ gewidmet. Er präsentiert die<br />

berühmten Illustrationszyklen von Max<br />

Slevogt (1868–1932), Franz Stassen (1869–<br />

1949) und Max Beckmann. In diesen eindringlichen<br />

Bildfolgen begegnet Faust den<br />

Betrachtern als ein von inneren Widersprüchen<br />

gekennzeichneter Zeitgenosse.<br />

Bevor die Besucher die Ausstellung und<br />

mit ihr die Welt des Dramas verlassen, geht<br />

es noch einmal zurück zum geschriebenen<br />

Wort: Der letzte Ausstellungsraum präsentiert<br />

aufwendig ausgestattete Buchausgaben,<br />

wissenschaftliche Editionen und<br />

Comics. Abschließend formuliert eine eigens<br />

für die Ausstellung produzierte Video-<br />

Installation noch einmal die großen Fragen<br />

des ›Faust‹-Dramas; die Texte schrieb der<br />

Münchner Schriftsteller Albert <strong>Ost</strong>ermaier<br />

(*1967) für die Schauspieler/innen Werner<br />

Wölbern, Bibiana Beglau und Andrea Wenzl<br />

vom Münchner Residenztheater.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung<br />

Theatinerstraße 8 | 80333 München<br />

T +49 (0)89 / 22 44 12 |<br />

kontakt@kunsthalle-muc.de<br />

www.kunsthalle-muc.de<br />

20<br />

SOMMER | 2018


FLORENTINA<br />

PAKOSTA<br />

Florentina Pakosta, Vorfreude, 1981; Museum der Moderne, Salzburg<br />

TÄGLICH 10 BIS 18 UHR, MI & FR BIS 21 UHR<br />

WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM &<br />

FONDATION CORBOUD<br />

Obenmarspforten<br />

(Am Kölner Rathaus)<br />

D - 50667<br />

Telefon: +49 (0)221 / 221 211 19<br />

www.wallraf.museum30. 5. BIS 26. 8. 2018<br />

21


DER KUNSTBLITZ | FOLKWANG MUSEUM<br />

Unheimlich real<br />

Große Sonderausstellung<br />

zur italienischen Malerei<br />

Giorgio de Chirico<br />

Piazza d’Italia (Souvenir d’Italie), 1924-25 Italienischer<br />

Platz (Souvenir aus Italien)<br />

Öl auf Leinwand, 60 x 73 cm Rovereto, MART-Museo di<br />

arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto ©<br />

MART -Archivio Fotografico e Mediateca<br />

der 1920er Jahre<br />

22<br />

SOMMER | 2018


MUSEUM FOLKWANG ESSEN<br />

28. SEPTEMBER 2018 – 13. JANUAR 2019<br />

ERÖFFNUNG: 27. SEPTEMBER 2018, 19 UHR<br />

23


DER KUNSTBLITZ | FOLKWANG MUSEUM<br />

Felice Casorati<br />

Gli scolari, 1927-28 Die Schüler<br />

Öl auf Leinwand, 169 x 151 cm Galleria d’Arte Moderna<br />

Empedocle Restivo, Palermo © Civita<br />

Carlo Sbisà<br />

Magia, 1928 Magie<br />

Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm Privatsammlung ©<br />

Paolo Bonassi, Trieste<br />

Die groß angelegte Ausstellung Unheimlich<br />

real. Italienische Malerei<br />

der 1920er Jahre präsentiert mehr<br />

als 80 Gemälde des Magischen Realismus,<br />

eine Kunstbewegung, die in Italien nach<br />

dem Ersten Weltkrieg entsteht. Herausragende<br />

Werke wichtiger Protagonisten wie<br />

Felice Casorati, Antonio Donghi und Ubaldo<br />

Oppi sind ebenso in der Schau vertreten wie<br />

die einflussreichen Gemälde von Giorgio de<br />

Chirico und Carlo Carrà. Überwiegend stammen<br />

die Werke aus Privatsammlungen, viele<br />

sind erstmals überhaupt in Deutschland<br />

ausgestellt.<br />

Nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges,<br />

kehren europaweit sowie in den<br />

USA viele Künstler ab 1918 zu einer realistischen<br />

Darstellung zurück und wenden<br />

sich zunehmend vom Expressionismus ab.<br />

Die Darstellung der Realität ist in Italien<br />

von besonderer Intensität: Anknüpfend an<br />

die metaphysische Malerei von Giorgio de<br />

Chirico und den im Pariser Neoklassizismus<br />

ausgerufenen „rappel à l‘ordre“, also die<br />

Rückkehr zur Ordnung, lassen die Malerinnen<br />

auf ihren Gemälden die Zeit stillstehen.<br />

Sie fügen ihren realistischen Darstellungen<br />

eine traumhafte, unheimliche, mitunter<br />

verstörende Anmutung hinzu. Hinter dem<br />

Vertrauten lauert das Unheimliche, unter<br />

der glatten Oberfläche der Abgrund.<br />

Entstanden sind stimmungsvolle Bilder<br />

24<br />

SOMMER | 2018


Carlo Carrà<br />

Vasi sul davanzale, 1923 Blumentöpfe auf dem Fensterbrett<br />

Öl auf Leinwand, 52 x 67 cm Privatsammlung Courtesy<br />

Galleria dello Scudo, Verona<br />

von enormer malerischer Qualität in einnehmenden<br />

Farben. Aus einer Beschäftigung<br />

mit Künstlerinnen des Quattrocento<br />

wie Piero della Francesca und deren detailgetreuer<br />

Abbildung und perspektivischer<br />

Zeichnung, entwickeln die Protagonistinnen<br />

des Magischen Realismus‘ Stillleben,<br />

Porträts, Szenen des häuslichen Lebens,<br />

Architekturdarstellungen und Akte. Hinzu<br />

kommt das Spiel mit Masken und Maskeraden,<br />

welche die Verwischung der Realität<br />

motivisch ins Bild bringen. Anhand der vielfältigen<br />

Themengruppen und Motive wird<br />

offenbar, dass der Magische Realismus keineswegs<br />

eine in sich geschlossene Gruppe<br />

von Künstler/innen bezeichnet.<br />

25


DER KUNSTBLITZ | FOLKWANG MUSEUM<br />

Ubaldo Oppi<br />

Ritratto della moglie sullo sfondo di Venezia, 1921<br />

Die Frau des Künstlers vor venezianischer Kulisse<br />

Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm Collezione Privata<br />

Roma © Carlo Baroni, Rovereto<br />

Der vom Kunsthistoriker Franz Roh 1925<br />

geprägte Begriff „Magischer Realismus“,<br />

beschreibt eine rätselhafte Atmosphäre, in<br />

welcher die Dinge in der Schwebe bleiben:<br />

„Mit ‚magisch‘ im Gegensatz zu ‚mystisch‘<br />

sollte angedeutet sein, daß das Geheimnis<br />

nicht in die dargestellte Welt eingeht, sondern<br />

sich hinter ihr zurückhält.“<br />

Die Ausstellung Unheimlich real. Italienische<br />

Malerei der 1920er Jahre bringt erstmalig<br />

in Deutschland die wichtigen Werke<br />

des Magischen Realismus zusammen und<br />

macht sie der Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Damit eröffnet sie die Diskussion über ein<br />

bisher hierzulande nur wenig bekanntes Kapitel<br />

der europäischen Kunstgeschichte.<br />

Unterstützt durch die National-Bank<br />

Gefördert von der Kunststiftung Essen<br />

Antonio Donghi<br />

Donna al caffè, 1931 Frau im Café<br />

Öl auf Leinwand, 80 x 60 cm Fondazione Musei Civici<br />

di Venezia, Galleria Internazionale d‘Arte Moderna<br />

di Ca‘ Pesaro © Archivio Fotografico – Fondazione<br />

Musei Civici di Venezia Foto: Franzini C.<br />

Folkwang Museum<br />

Museumsplatz 1<br />

45128 Essen<br />

T.: 49 201 8845 160<br />

F.: 49 201 889145 000<br />

www.museum-folkwang.de<br />

Eintritt: 8 Euro / 5 Euro<br />

Katalog bei Hirmer: € 39,90<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di – So 10 – 18 Uhr<br />

Do und Fr 10 – 20 Uhr<br />

Mo geschlossen<br />

26<br />

SOMMER | 2018


SAKULOWSKI<br />

WELTBILD<br />

7.7. - 21.10.2018<br />

Panorama Museum<br />

Bad Frankenhausen<br />

Tel.: 034671 / 6190<br />

www.panorama-museum.de<br />

Di bis So 10 - 18 Uhr<br />

Christophorus, 1987, Öl auf Holzfaserplatte, 142 x 124 cm, Kunstsammlung 27Gera


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Florentina Pakosta 1994/1,<br />

1994 Acryl auf Leinwand<br />

Besitz der Künstlerin<br />

© Bildrecht, Wien, 2018<br />

28<br />

SOMMER | 2018


AUSSTELLUNGSORT PROPTER HOMINES HALLE, ALBERTINA<br />

Florentina Pakosta<br />

Bis zum 26. August 2018<br />

Florentina Pakosta, 2018<br />

Foto © Lisa Rastl<br />

Die ALBERTINA widmet<br />

Florentina Pakosta<br />

(*1933 in Wien) anlässlich<br />

ihres 85. Geburtstags<br />

eine groß angelegte Retrospektive<br />

mit über 100 Werken.<br />

Über Jahrzehnte hinweg hat<br />

sie kontinuierlich wie konsequent<br />

feministische Positionen<br />

und Anliegen vertreten.<br />

Parallel zur Ausstellung<br />

entsteht in der ALBERTINA in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin<br />

ein umfassendes Werkverzeichnis, das die<br />

Grundlagen für die zukünftige Forschung<br />

und die Auseinandersetzung mit ihren Arbeiten<br />

schafft. Florentina Pakosta befasst<br />

sich im Gegensatz zu anderen Vertreterinnen<br />

der Feministischen Avantgarde nicht<br />

mit dem eigenen Körper als Projektionsfläche,<br />

sondern mit denen mächtiger Männer.<br />

In ihren Satirischen Arbeiten prangert sie<br />

patriarchale Machtstrukturen an, indem sie<br />

sie überzeichnet. Von Anfang an stehen dabei<br />

die Rolle(n) der Frau und ihre Ungleichheit<br />

im Verhältnis zu jener der Männer im<br />

Fokus. Diese Thematik zieht sich als roter<br />

Faden durch ihr gesamtes Œuvre: In surrealen<br />

Körperstudien verschmelzen<br />

die Personen mit Accessoires<br />

ihrer Eigenschaften und<br />

werden so zu Hybridwesen<br />

aus Toilettenschüsseln, Scheren,<br />

Skalpellen oder Waffen.<br />

PHYSIOGNOMIE DER MACHT<br />

Die Ausstellung spannt einen<br />

großen Bogen von den 1970er-<br />

Jahren bis in die unmittelbare<br />

Gegenwart, von Anfang an ist Florentina<br />

Pakosta politisch und gesellschaftlich engagiert.<br />

Die Künstlerin konzentriert sich<br />

weitgehend auf das Medium Zeichnung. Inhaltlich<br />

reicht das Spektrum ihrer Themen<br />

von akribisch ausgearbeiteten physiognomischen<br />

Studien und surrealistisch verfremdeten<br />

Körperbildern bis hin zu monumentalen<br />

Porträtzeichnungen. In surrealistischer Manier<br />

kombiniert sie die Physiognomien mit<br />

Schraubstöcken, Sägen oder Messern, verformt<br />

Lippen zu Vogelschnäbeln oder setzt<br />

ihren Figuren Gegenstände als eigenartige<br />

Trophäen auf dem Kopf, die diese männlichen<br />

Karikaturen der Macht entzaubert und<br />

demaskiert. In großformatigen Zeichnungen<br />

29


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Florentina Pakosta, Rosa Flutlicht, 2016, Acryl auf LeinwandBesitz<br />

der Künstlerin© Bildrecht, Wien, 2018<br />

studiert sie in Anlehnung an den Bildhauer<br />

Franz Xaver Messerschmidt (1736–1783)<br />

Grimassen und Masken als Ausdruck von<br />

geschlechtercodiertem Machtverhalten.<br />

Erst Ende der 1970er-Jahre beginnt sie, auf<br />

Leinwand zu arbeiten, und es dauert etliche<br />

weitere Jahre, bis schließlich Farbe Eingang<br />

in ihr Werk findet. In ihren Menschenmassen<br />

und Warenlandschaften thematisiert sie<br />

in den 1980er-Jahren in ihren Bildern die<br />

Auflösung des Individuums in der Masse und<br />

das Verschwinden des Subjekts.<br />

Immer wieder begegnen wir den Selbstbildnissen,<br />

die Florentina Pakosta mal ernsthaft,<br />

mal selbstbewusst, mal kämpferisch zeigen.<br />

1976 erscheint ihr Porträt hinter einem Maschendrahtzaun,<br />

ausgegrenzt, als Beobachterin<br />

von außen, der der Zugang zur Kunstwelt<br />

verwehrt bleibt. In dem Selbstbildnis „Zungenschlag“<br />

hingegen stellt sich mit geöffnetem<br />

Mund dar, aus dem ein Arm mit geballter<br />

Faust herausschnellt. Florentina Pakosta verkehrt<br />

die tradierte Rollenverteilung zwischen<br />

Mann und Frau. Über Jahrhunderte hinweg<br />

war es der männliche Künstler, der die (oftmals<br />

nackte) Frau porträtierte. Es war der<br />

männliche Blick auf Brüste, Genitalien und<br />

weibliche Rundungen, der das Bild der Frau<br />

in der Kunstgeschichte prägte und für die<br />

Nachwelt festhielt. Florentina Pakosta dreht<br />

die Blickrichtung um: Sie richtet als Künstlerin<br />

den Blick auf den Mann und erkennt in<br />

ihm den Willen zur Macht, zur Dominanz. In<br />

einer Reihe von Zeichnungen konzentrierte<br />

sie sich ausschließlich auf das männliche Geschlecht,<br />

schaut gerade dort und nur dort hin:<br />

Eine Perspektive, die das Gemächt entzaubert.<br />

Florentina Pakosta Masochistisch, 1983, Schablonentechnik<br />

auf Papier Albertina, Wien © Bildrecht, Wien, 2018<br />

SCHONUNGSLOSER BLICK<br />

30


ABSTRAKTION UND FARBIGKEIT<br />

Ab etwa Mitte der 1980er-Jahre wendet Florentina<br />

Pakosta sich von den schwarz-weiß<br />

gehaltenen und gegenständlichen Arbeiten<br />

nach und nach einer geometrisch-abstrakten<br />

Formensprache zu. In ihren stets dreifarbigen,<br />

so genannten Trikoloren Bildern, die sie bis<br />

heute fortführt, prallen Farben in derart energetischen<br />

Konfrontationen aufeinander, dass<br />

ihr Anblick regelrecht schmerzhaft ist. Die<br />

Entwicklung von figurativen Darstellungen<br />

hin zu einer reinen, gegenstandsfreien Malerei,<br />

die nur mehr aus farbigen, geometrischen,<br />

linearen Gitterstrukturen besteht, überrascht.<br />

Doch eint diese beiden unterschiedlichen<br />

Bilderwelten eine starke Klammer: der stets<br />

gegenwärtige Bezug auf gesellschaftliche<br />

Verhältnisse. Auch in den abstrakten Werken<br />

offenbaren sich Strukturen männlich und aggressiv<br />

dominierter undurchdringlicher Netzwerke.<br />

Ein mutiger und radikaler Schritt, der<br />

für Florentina Pakosta keinen Bruch mit dem<br />

bisherigen Schaffen bedeutet: „Im geglückten<br />

Zusammenspiel fordern die drei Farben vom<br />

Betrachter emotionale Flexibilität, Assoziationsvermögen,<br />

Imaginationskraft und Abbau<br />

verkrusteter Denkmodelle und Vorurteile.“<br />

passepartout<br />

WERKSTATT<br />

Individuelle Die Galerie Lösungen Haagmann für Ihre perfekte organisiert Präsentation. die<br />

erste ART BRÜGGEN (25. 8. - 26. 8. 2018)<br />

und die erste ART WUPP (9. 3. - 10. 3. 2019)<br />

Bewerben können sich Künstlerinnen und<br />

Künstler sowie Künstlergemeinschaften.<br />

Zugelassen werden Arbeiten aus den Bereichen<br />

Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie sowie<br />

Bildhauerei, Skulpturenbau und Design.<br />

Die Veranstaltung ART WUPP findet in<br />

der Unihalle Wuppertal statt.<br />

Rahmen Passepartouts Fine-Art Prints<br />

Weitere Individuelle Informationen Beratung · entnehmen kostenlose Farbmuster Sie bitte der<br />

Webseite Versandfertig der Galerie: in 1-3 Werktagen<br />

www.galerie-haagmann.com<br />

Serien-Passepartout, individuelle Passepartouts,<br />

Mehrfachausschnitte, Verzierungen, Rahmen, Fine-Art Prints,<br />

Telefonische Auskünfte & Zubehör für Ihre unter: Einrahmung<br />

0202-51496461 (Bernd Haagmann)<br />

Bäckerstr. 2 · 21379 Echem · Tel.: 04139 - 686 69 · Fax 686 78<br />

www.passepartout-werkstatt.de<br />

passepartout<br />

WERKSTATT<br />

Individuelle Lösungen für Ihre perfekte Präsentation.<br />

Albertina Wien<br />

Albertinaplatz 1 1010 Wien<br />

T +43 (01) 534 83 0<br />

info@albertina.at www.albertina.at<br />

Öffnungszeiten Täglich 10 – 18 Uhr<br />

Mittwoch & Freitag 10 – 21 Uhr<br />

Rahmen Passepartouts Fine-Art Prints<br />

Individuelle Beratung · kostenlose Farbmuster<br />

Versandfertig in 1-3 Werktagen<br />

Serien-Passepartout, individuelle Passepartouts,<br />

Mehrfachausschnitte, Verzierungen, Rahmen, Fine-Art Prints,<br />

& Zubehör für Ihre Einrahmung<br />

Bäckerstr. 2 · 21379 Echem · Tel.: 04139 - 686 69 · Fax 686 78<br />

www.passepartout-werkstatt.de<br />

31


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

32<br />

SOMMER | 2018


Claude Monet<br />

21. September 2018 – 6. Jänner 2019<br />

Claude Monet<br />

Am Strand von Trouville, 1870<br />

Öl auf Leinwand<br />

Musée Marmottan Monet, Paris / The Bridgeman Art Library<br />

33


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Im Herbst 2018 zeigt die Albertina die<br />

erste umfassende Präsentation von<br />

Claude Monet (1840–1926) seit über<br />

20 Jahren in Österreich. Die Ausstellung<br />

spannt den Bogen von seinen ersten vorimpressionistischen<br />

Werken bis hin zu seinen<br />

allerletzten Gemälden, die in seinem Garten<br />

in Giverny entstanden sind. Die Retrospektive<br />

ist mit fast 100 Gemälden von über 40<br />

Leihgebern aus der ganzen Welt bestückt.<br />

Monet steht wie kein anderer für die<br />

Malerei des Impressionismus. Der französische<br />

„Meister des Lichts“ war ein zentraler<br />

Wegbereiter der Malerei im 20. Jahrhundert.<br />

Er malte am Meer, an der Steilküste<br />

der Normandie und an den Ufern der Seine.<br />

Die Wasseroberflächen seiner Bilder reflektieren<br />

die leuchtenden Farben üppiger Vegetation<br />

im Sommer und den geheimnisvoll<br />

grau und blau gefrierenden Dunst seiner<br />

Landschaften im Winter. Monets Licht und<br />

Farben wechseln auf der Leinwand mit der<br />

sich stets verändernden Natur und mit der<br />

Vielfalt an atmosphärischen Eindrücken, die<br />

der Maler vor den Motiven empfindet. Um<br />

sie in ihrer Erscheinungsvielfalt zu erfassen,<br />

malt er viele seiner Motive in Serien.<br />

Claude Monets leidenschaftlicher Auseinandersetzung<br />

mit der Pflanzen- und<br />

Claude Monet<br />

Charing Cross Bridge, Dampfschwaden im Nebel, Impression,<br />

1902, Öl auf Leinwand, Musée Marmottan Monet, Paris / The<br />

Bridgeman Art Library<br />

Claude Monet<br />

Der Seerosenteich, um 1917—1919<br />

Öl auf Leinwand, Albertina, Wien. Sammlung Batliner<br />

34<br />

SOMMER | 2018


Claude Monet<br />

Das Parlament, Sonnenuntergang,<br />

1900/01<br />

Öl auf Leinwand<br />

Kunstmuseen Krefeld,<br />

Kaiser Wilhelm Museum<br />

Claude Monet<br />

Seerosen, 1907<br />

Öl auf Leinwand<br />

Musée Marmottan Monet,<br />

Paris / The Bridgeman<br />

Art Library<br />

Claude Monet<br />

Junge Mädchen in einem Boot,<br />

1887, Öl auf Leinwand<br />

Tokyo, National Museum of<br />

Western Art<br />

35


DER KUNSTBLITZ | ALBERTINA WIEN<br />

Wasserwelt im Garten seines Landhauses<br />

in Giverny und seinem bislang wenig untersuchten<br />

Farbkonzept widmet sich die<br />

Albertina in einer großen, monografischen<br />

Ausstellung. Drei Gemälde aus der eigenen<br />

Sammlung sowie bedeutende Leihgaben<br />

aus internationalen Museen und Privatsammlungen<br />

beleuchten Monets Werdegang<br />

vom Realismus über den Impressionismus<br />

bis hin zu einer Malweise, bei der<br />

sich die Farben und das Licht allmählich<br />

vom Gegenstand lösen und das Motiv von<br />

der Naturbeobachtung unabhängig wird.<br />

Mit seinem Spätwerk bereitet Monet erst<br />

nach seinem Tod der Malerei des abstrakten<br />

Expressionismus den Boden.<br />

Albertina Wien<br />

Albertinaplatz 1 1010 Wien<br />

T +43 (01) 534 83 0<br />

info@albertina.at www.albertina.at<br />

www.albertina.at<br />

Claude Monet<br />

Die Kathedrale<br />

von Rouen, das<br />

Portal und der<br />

Albanturm in<br />

der Dämmerung,<br />

1893<br />

Öl auf Leinwand<br />

Juliana Cheney<br />

Edwards Collection,<br />

Photograph<br />

© Museum of<br />

Fine Arts, Boston<br />

Claude Monet<br />

Die Kathedrale von Rouen in der Sonne, 1893<br />

Öl auf Leinwand<br />

Tompkins Collection – Arthur Gordon Tompkins Fund<br />

© Museum of Fine Arts, Boston<br />

36<br />

SOMMER | 2018


37


DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM<br />

GUSTAV KLIMT<br />

Jahrhundertkünstler<br />

38<br />

SOMMER | 2018


GUSTAV KLIMT 1862–1918DIE BRAUT, 1917/18 (UNVOLLENDET) THE BRIDE, 1917/18 (UNFINISHED) Öl, Kreide auf Leinwand | Oil, chalk on canvas 165 × 191 cmKlimt-Foundation,<br />

Wien | ViennaFoto | Photo: Klimt-Foundation, Wien | Vienna<br />

bis 04.11.2018<br />

39


DER KUNSTBLITZ | LEOPOLD MUSEUM<br />

war er selbst Teil dieser sich auf akademische<br />

Traditionen berufenden Kulturepoche.<br />

Ein künstlerischer Paradigmenwechsel und<br />

die Ausbildung eines individuellen Stils<br />

setzten bei Klimt Mitte der 1890er-Jahre<br />

ein, als er erste Entwürfe zu den skandalt-<br />

MORIZ NÄHR 1859–1945GUSTAV KLIMT MIT KATZE,<br />

1911 GUSTAV KLIMT WITH CAT Fotografie | Photography<br />

27,9 × 21,8 cm Klimt-Foundation, Wien | Vienna-<br />

Foto | Photo: Klimt-Foundation, Wien | Vienna<br />

Das Leopold Museum widmet dem „Jahrhundertkünstler“<br />

Gustav Klimt (1862-1918),<br />

im Rahmen des Wiener Moderne-Themenjahres<br />

2018, eine umfassende Ausstellung.<br />

Die Schau macht, anlässlich des 100. Todestages<br />

Klimts, dessen künstlerische<br />

Wandlung vom späten Historismus hin zum<br />

bedeutendsten Vertreter der Wiener Secession,<br />

eindrucksvoll nachvollziehbar.<br />

Zwei Jahrzehnte bevor Gustav Klimt als<br />

streitbarer Kämpfer gegen die Kunst der<br />

Gründerzeit und des Historismus im Zuge<br />

der Gründung der Secession 1897 auftrat,<br />

GUSTAV KLIMT 1862–1918 SITZENDE DAME MIT OR-<br />

NAMENTIERTEM UMHANG IM PROFIL NACH LINKS,<br />

UM 1910 SEATED LADY WITH ORNAMENTED SHAWL IN<br />

PROFILE FROM THE LEFT, C. 1910 Bleistift, weiße Kreide,<br />

roter Farbstift auf Japanpapier Pencil, red crayon,<br />

heightened with white chalk on Japanese paper 55,8 ×<br />

37,1 cm Leopold Museum, Wien | Vienna Foto | Photo:<br />

Leopold Museum, Wien | Vienna/Manfred Thumberger<br />

rächtigen Fakultätsbildern für den Festsaal<br />

im Wiener Universitätsgebäude anfertigte.<br />

Die Künstler der Secession, die einen Bruch<br />

von konservativen Tendenzen vollzogen<br />

und den Weg für den Jugendstil ebneten,<br />

40<br />

SOMMER | 2018


des Leopold Museum und der Privatsammlung<br />

Leopold, Sammlungsexponate der<br />

Klimt-Foundation, Werke einer neuen, dem<br />

Museum überantworteten Dauerleihgabe<br />

eines Klimt-Nachfahren sowie ausgewählte<br />

nationale und internationale Leihgaben.<br />

GUSTAV KLIMT 1862–1918 WEIBLICHER HALBAKT NACH RECHTS IN KNIEND-KAUERNDER STELLUNG. STUDIE ZU<br />

„LEDA“, 1913/14 FEMALE SEMI-NUDE FROM THE RIGHT IN KNEELING-COWERING POSITION. STUDY FOR “LEDA”,<br />

1913/14 Bleistift auf Japanpapier | Pencil on Japanese paper 37 × 56 cm Leopold Museum, Wien | ViennaFoto | Photo:<br />

Leopold Museum, Wien | Vienna/Manfred Thumberger<br />

machten Klimt zu ihrem ersten Präsidenten.<br />

Mit seinem ornamental-dekorativen<br />

Stil wurde Klimt zu ihrem bedeutendsten<br />

Vertreter und einem begehrten Porträtisten<br />

der Frauen des Wiener Großbürgertums.<br />

Gleichwohl schuf er hocherotische, der Ekstase<br />

und Sinnlichkeit geschuldete, symbolistisch<br />

aufgeladene Frauendarstellungen.<br />

Die von Hans-Peter Wipplinger in Zusammenarbeit<br />

mit Sandra Tretter kuratierte<br />

Präsentation zeigt neben den Beständen<br />

LEOPOLD MUSEUM<br />

MuseumsQuartier,<br />

Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />

Tel. +43.1.525 70-0 (werktags)<br />

E-Mail: office@leopoldmuseum.org<br />

41


DER KUNSTBLITZ | PANORAMA MUSEUM BAD FRANKENHAUSEN<br />

SAKULOWSKI<br />

WELTBILD<br />

07.07.2018 bis 21.10.2018<br />

Selbstporträt, 2008<br />

Graphit, 39,9 x 47,5 cm<br />

Privatsammlung (Courtesy of Bilderhaus Krämerbrücke,<br />

Erfurt)<br />

Zum 75. Geburtstag von Horst Sakulowski<br />

präsentiert das Panorama<br />

Museum Bad Frankenhausen rund<br />

130 Werke des Künstlers auf zwei Etagen,<br />

darunter Gemälde und Druckgrafiken,<br />

vor allem aber Zeichnungen, die seit<br />

den 1990er Jahren entstanden sind und<br />

Sakulowski als absoluten Meister seines<br />

Faches ausweisen. Aus der jüngsten Zeit<br />

stammen außerdem Gemälde „frisch von<br />

der Staffelei“.<br />

42<br />

SOMMER | 2018


Der Alptraum des Diktators, 1979<br />

Öl auf Holzfaserplatte, 67cm x 103 cm<br />

Kunstsammlung Gera<br />

Der Thüringer Künstler hat in den 1960er<br />

Jahren unter Bernhard Heisig an der Hochschule<br />

für Grafik und Buchkunst in Leipzig<br />

studiert und gilt als Vertreter der Leipziger<br />

Schule, der sich schon früh mit kontrovers<br />

diskutierten Gemälden einen Namen gemacht<br />

hat.<br />

Seit den 1970er Jahren orientiert Sakulowski<br />

auf den Surrealismus und integriert<br />

entsprechende Bildelemente in seine<br />

dem Realismus verpflichtete Welterzählung.<br />

Vor dem Hintergrund eines persönlichen<br />

Verlusts widmet er sich in den 1980er<br />

Jahren zunehmend dem Tod und der Endlichkeit<br />

des Seins. Verfall, Verwesung und<br />

Neubeginn sickern in seine Darstellungen<br />

ein, in die Zeichnungen und Gemälde<br />

ebenso wie in Installationen und Filme.<br />

Daneben tanzen Marionetten und „falsche<br />

Musen“ durch die Bilder und wirken genauso<br />

bedrohlich wie „Das Gerücht“, das<br />

Sakulowski immer wieder bedrängt. Dem-<br />

43


DER KUNSTBLITZ | PANORAMA MUSEUM BAD FRANKENHAUSEN<br />

entsprechend schreien Figuren in unzähligen<br />

Werken gegen alle Widrigkeiten des<br />

Lebens an.<br />

In den letzten Jahren spielen zunehmend<br />

Motive aus der Passion Christi eine Rolle.<br />

Steht die Pietà für das Mitleid, das dem<br />

Künstler als christlichem Humanist von jeher<br />

zu eigen ist, wühlen die Darstellungen<br />

des Gekreuzigten den Betrachter in ihrer<br />

emotionalen Intensität auf. Sie scheinen<br />

Pietà, 1997<br />

Reihe »Spuren«, Graphit auf getöntem Papier, 63,5 x<br />

51,5 cm, Privatsammlung (Courtesy of Bilderhaus Krämerbrücke,<br />

Erfurt)<br />

Egon Schiele (Tulln 1890-1918 Wien). Stehender Akt mit orangenen Drapierungen 1914<br />

Aquarell, Gouache und Graphit auf Papier, (46,4 x 30,5 cm).<br />

Das Metropolitan Museum of Art, New York, Vermächtnis von Scofield Thayer, 1982<br />

JULY 3–OCTOBER 7, 2018<br />

At The Met Breuer<br />

44<br />

SOMMER | 2018


sich mehr im Diesseits denn im Jenseits zu<br />

bewegen und verkörpern Sakulowskis stetes<br />

Ringen mit dem eigenen Glauben. Zugleich<br />

verweisen sie auf Erlösung und Vergebung<br />

– dem ersten Schwerpunkt der Ausstellung,<br />

dem Versuchung und Verführung als zweiter<br />

Themenkomplex gegenübersteht. Die<br />

Bereiche, zunächst als Antipoden gedacht,<br />

ergänzen sich, überlappen und verschmelzen<br />

schließlich zu dem, was sich als „Weltbild“<br />

des Künstlers bezeichnen lässt.<br />

Eine begehbare Biografie ergänzt die Präsentation<br />

und macht Sakulowskis Werke im<br />

Kontext seines Lebens erfahrbar.<br />

Zur Ausstellung ist ein Katalog mit<br />

160 Farbabbildungen und Texten<br />

von Gerd Lindner, Bonnell Robinson,<br />

Susanne Hebecker, Dieter<br />

Gleisberg, Johanna Huthmacher<br />

und Matthias Liebel erhältlich.<br />

Außerdem erscheint unter dem<br />

Titel „Scherz und Gewissen – Der<br />

Künstler Horst Sakulowski“ eine<br />

Biografie, geschrieben von Rolf<br />

Sakulowski.<br />

08 | 09 | 2018 – 06 | 01 | 2019<br />

AMBITUS.<br />

Kunst und Musik heute<br />

Künstlerinnen und Künstler:<br />

Cory Arcangel, Candice Breitz, Robbie<br />

Cornelissen, William Engelen, Jonas<br />

Englert, Brian Eno, Douglas Henderson,<br />

Annika Kahrs, Rainer Kohlberger,<br />

Christina Kubisch, Kaffe Matthews,<br />

Bjørn Melhus, Michaela Melián, Haroon<br />

Mirza, People Like Us (Vicki Bennett),<br />

Anri Sala, Marc Sabat und Mareike Lee,<br />

Yehudit Sasportas, Richard T. Walker u.a.<br />

45


DER KUNSTBLITZ | STADTSPARKASSE MAGDEBURG<br />

Kunst außerhalb der Museen:<br />

DIE STADTSPARKASSE MAGDEBURG<br />

Margaret Stange-Gläsener und Mathias Geraldy. Im<br />

Vordergrund dieSkulptur von Dietmar Witteborn,<br />

“Magdeburger Reiterin“. Im Hintergrund ein Gemälde<br />

von Dieter Ladewig„Ticket“<br />

Margaret Stange-Gläsener und Mathias Geraldy.<br />

Im Hintergrund eine Arbeit von Helga<br />

Borisch „Textiler Wandteppich“<br />

Eine Welt ohne Kunst, möchte ich mir<br />

nicht vorstellen und Sie? Wenn ich<br />

ernsthaft versuchen würde ein solches<br />

Szenario zu visualisieren, wenn ich mir<br />

ausdenke, dass mein Alltag ohne Bilder und<br />

Skulpturen umgeben wäre, könnte ich mir<br />

in weniger als einer Minute eine Depression<br />

einfangen. Das passiert wahrscheinlich bei<br />

einem langfristigen Lichtentzug, vielleicht ist<br />

Kunst für mich so etwas wie Licht. Beide Elemente<br />

bereichern das Leben, beflügeln meine<br />

Kreativität und bilden mein Wesen. Das<br />

hat die Werbung auch längst gemerkt und<br />

sie beliefert uns mit irgendwelchen Slogans<br />

und Bildern von talentierten Fotografen. Ich<br />

sehe sie gerne und bin immer auf der Suche<br />

nach niveauvollen Werbeanzeigen, die mich<br />

nachdenklich machen und meiner Fantasie<br />

freien Lauf lassen. Kunst ist nicht nur in<br />

Museen zu finden. Von meiner Sorte gibt<br />

es zum Glück viele. Ich erkenne sehr schnell<br />

wer, mehr oder weniger, ein Bewunderer der<br />

Kunst ist, denn unsere Augen leuchten sobald<br />

wir wieder ein Kunstwerk an den Wänden<br />

entdecken. Wir umgeben uns gerne mit<br />

Kunstgegenständen, unsere Seele „fühlt“ die<br />

Umgebung, die Farben, die Formen, die Ausstrahlung.<br />

Wir sind gerne dort wo Kunst präsent<br />

ist. Es gibt beispielhafte Banken, Praxen<br />

und Firmen, die ihre Arbeitsräume schon seit<br />

langem und das nicht nur zufällig, mit Kunst<br />

bestücken.<br />

Würden Sie gerne vor einer leeren und<br />

vielleicht sogar grauen Wand arbeiten? Ein<br />

46<br />

SOMMER | 2018


derartiger Raum würde mich mich an ein<br />

Gefängnis oder an alte Klischees von Krankenhäusern<br />

erinnern (in dem der Patient<br />

daran erinnert wird, dass er krank ist). Es<br />

Mathias Geraldy, zu seiner Rechten die<br />

Skulpturen von Ulrich Wohlgemut, „Köpfe“.<br />

gibt zum Glück mittlerweile schöne Gesundheitshäuser,<br />

mit viel Kunst und folglich besser<br />

gelaunten Patienten. Dort ist heutzutage<br />

auch die Heilungskraft der Kunst ein bewiesenes<br />

Thema.<br />

KUNST BRAUCHT FÖRDERER!<br />

Stadtsparkassen sind Institutionen die<br />

Gutes tun, in dem sie meist lokale Kunst<br />

ankaufen , um zugleich die Künstler/innen<br />

der Kunstszene ihrer Stadt zu fördern. Diese<br />

sehr beispielhafte Einstellung, begleitet von<br />

zahlreichen sozialen Initiativen, verdient<br />

Anerkennung und sie bekommt sie selbstverständlich<br />

auch von uns.<br />

Zu diesen Förderern zählt auch die Stadtsparkasse<br />

Magdeburg. Ohne ihr gemeinnüt-<br />

ziges Engagement wären so manche kulturellen<br />

Projekte auf sich allein gestellt und<br />

wahrscheinlich nicht realisierbar.<br />

Wie unsere Leser/innen sicherlich in Erinnerung<br />

behalten haben, wird der Allee-<br />

Center-ART-Preis, (siehe Artikel Seite..) seit<br />

2015 auch von der Sparkasse Magdeburg<br />

unterstützt und die Erträge ihrer 1997<br />

gegründeten Stiftung für Kunst und Kultur,<br />

werden jährlich an förderungswürdige<br />

Kunst-Aktionen ausgeschüttet. Somit<br />

ist eine kontinuierliche Unterstützung des<br />

kulturellen Lebens auch in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten möglich.<br />

Weiterhin wurden und werden auserlesene<br />

Kunstwerke und Sammlungen angekauft,<br />

um sie für die Allgemeinheit zugänglich<br />

zu machen. Wir hatten im Frühling diesen<br />

Jahres Glück und konnten uns zusammen<br />

mit Margaret Stange-Gläsener (Managerin<br />

Allee-Center Magdeburg) und Matthias<br />

Geraldy (Pressesprecher der Stadtsparkasse)<br />

einen Überblick über die Kunstsammlung direkt<br />

vor Ort verschaffen.<br />

Die Etagen des Sparkassenbaus sind mit<br />

vielen Werken bedeutender Künstler/innen<br />

bestückt, wie diverse Fotografien von David<br />

Lynch oder Gemälde von Max Uhlig, von<br />

Dieter Ladewig und Josef Ebnöther, um nur<br />

einige zu nennen.<br />

Wirklich eine facettenreiche und sehenswerte<br />

Sammlung von Bildern, Plastiken und<br />

Objekten, die einen Aufenthalt in der Filiale<br />

nur bereichern kann!<br />

47


DER KUNSTBLITZ | ART A 10 WILDAU<br />

Künstler bewerben sich für die nächste ART A10<br />

Wildau – 11.10.-28.10.2018<br />

„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“<br />

Letzter Aufruf für Kunstschaffende der Bereiche Fotografie,<br />

Bildhauerei/ Objektkunst und Malerei!<br />

Anfänglich noch mit Fragezeichen behaftet,<br />

hat sich die ART A10 nun zu einer<br />

der beliebtesten Kunstmeilen der dortigen<br />

Kunst- und Kulturszene etabliert. Dieses<br />

haben wir nicht zuletzt Sven Schulze<br />

(Center Manager A10 Center) zu verdanken,<br />

der sich jedes Jahr mit großem persönlichen<br />

Engagement für dieses Kunst-<br />

Juwel in seinem Center einbringt.<br />

ART A 10 2017 - Auch Sven Schulze (Center Manager<br />

A10 Wildau) stellt sich für ein Interview zur Verfügung.<br />

Daraus ist eine sehenswerte Reportage entstanden.<br />

Während der Ausstellung haben alle<br />

teilnehmenden Künstler/innen die einmalige<br />

Gelegenheit, circa 500‘000 Besuchern<br />

ihre eigene Kunstproduktion zu zeigen.<br />

Die professionelle Präsentation ist vergleichbar,<br />

wie die auf einer internationalen<br />

Kunstmesse und die Vergabe von drei<br />

Kunstpreisen bereichert zusätzlich das<br />

Konzept der Kunstaktion.<br />

48<br />

SOMMER | 2018


- BEWERBUNGEN -<br />

Noch bis zum 31.07.2018 können sich<br />

professionell arbeitende Künstler/innen der<br />

Region Berlin Brandenburg mit ihren Arbeiten<br />

für die ART A10 in Wildau bewerben.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert<br />

keinen Abschluss an einer anerkannten<br />

Akademie, gefragt ist gekonnte Kunst<br />

auf hohem Niveau, auch von talentierten<br />

„Selfmade-Künstlern“.<br />

Es sind bis zu zehn Fotos der Arbeiten aus<br />

der Produktion der letzten zehn Jahre (in<br />

digitaler Form oder auf Fotopapier entwickelt)<br />

einzureichen. Zudem sollten die Fotos<br />

mit den üblichen Werkbeschreibungen<br />

(Titel / Größe / Technik / Entstehungszeit)<br />

versehen sein. Eine kurze Biographie ist außerdem<br />

erforderlich. Das Material kann per<br />

Mail (art-a10@city-art.info) oder persönlich<br />

unter der nachstehenden Adresse an<br />

der Kundeninformation des A10-Centers<br />

Wildau eingereicht werden:<br />

A10 Center Wildau, Centermanagement,<br />

Chausseestr. 1, 15740 Wildau<br />

Es gibt keinerlei Einschränkungen bezüglich<br />

der Themenwahl und der Formate der<br />

Kunstwerke (vorausgesetzt ihre Lieferung<br />

und Installation stellt keine Gefährdung<br />

und kein Hindernis für die Besucher dar).<br />

Die Aussteller/innen haben keinerlei Ge-<br />

ART A 10 2017 - Die Künstlerin Sylvia Seelmann (Preisträgerin)<br />

gibt gerade ein Interview für den Fernsehsender rbb.<br />

ART A 10 2017 - Besucher der Ausstellung vorden Bildern<br />

des Künstlers Günter Böhme(Preiträger 2017)<br />

49


DER KUNSTBLITZ | ART A 10 WILDAU<br />

bühren zu tragen, allerdings sind sie für einen<br />

sicheren Transport ihrer Werke selbst<br />

verantwortlich und müssen für die entsprechenden<br />

Kosten aufkommen.<br />

Die Arbeiten sind während der Ausstellungszeit<br />

über das Center versichert und sie<br />

können zum Verkauf angeboten werden.<br />

„KUNSTPREIS BRANDENBURG“<br />

Am Tag der Vernissage (die sehr gut von<br />

Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft<br />

besucht wird) werden auch die Namen der<br />

drei Preisträger bekannt gegeben.<br />

Den „Publikumspreis“, dotiert mit<br />

500,00 Euro, wählt das Publikum direkt<br />

im Center mittels Wahlkarte (auch in diesem<br />

Fall ist die Abgabe eines Kunstwerkes<br />

nicht vorgesehen).<br />

Die Bewerbungsfrist endet am 31. 07.<br />

2018. Die Organisation freut sich auf Ihre<br />

Bewerbungen.<br />

Die Teilnahmebedingungen entnehmen<br />

Sie bitte der Web.Seite: www.art-A10.de.<br />

Erster Preis: Eine kompetente Jury wählt<br />

aus allen Exponaten ein Kunstwerk für<br />

die Kunstsammlung des A10 Centers. Das<br />

bedeutet, dass der mit mit 3.000,00 Euro<br />

dotierte Preis, an einen Kunstschaffenden<br />

vergeben wird, der im Gegenwert eins seiner<br />

Werke (von der Jury ausgewählt) der<br />

A10-Center-Kunstsammlung überlässt<br />

(unabhängig vom realen Marktwert seiner<br />

Arbeit, der eventuell auch unter oder über<br />

dem oben genannten „ART A10-Preis“ liegen<br />

kann).<br />

Der zweite Kunstpreis ist mit 1.500,00<br />

Euro dotiert (die Abgabe eines Kunstwerkes<br />

ist in diesem Fall nicht vorgesehen).<br />

ART A 10 2017 - Die Künstlerin Monika Haupt mit<br />

ihrer Skulptur, „Sprung“.<br />

50<br />

SOMMER | 2018


ART A 10 2017 - Skulpturen des Künstlers<br />

Uli Mathes<br />

ART A 10 2017 - Ein Gemälde der Künstlerin Karin Koch<br />

ART A 10 2017 - Die Künstlerin Andrea Streit vor ihren<br />

Zeichnungen<br />

ART A 10 2017 - Eine Fotografie des<br />

Künstlers Ludwig Till<br />

51


DER KUNSTBLITZ | THE METROPOLITAN MUSEUM OF ART<br />

Gustav Klimt (Baumgarten 1862–1918 Wien) Liegender Akt mit Drapierung, Rückansicht, ca. 1917–1918<br />

Graphit auf Papier. Das Metropolitan Museum of Art, New York,Vermächtnis von Scofield Thayer, 1982<br />

52<br />

SOMMER | 2018


OBSESSION<br />

AKTBILDER VON KLIMT, SCHIELE UND PICASSO<br />

AUS DER SAMMLUNG SCOFIELD THAYER<br />

53


DER KUNSTBLITZ | THE METROPOLITAN MUSEUM OF ART<br />

Bis 7. Oktober 2018 - Das Met Breuer, Etage 2<br />

Die Ausstellung „Obsession: Aktbilder<br />

von Klimt, Schiele und Picasso<br />

aus der Sammlung Scofield Thayer“<br />

zeigt im Sommer auf dem Met Breuer eine<br />

Auswahl aus der Sammlung Scofield Thayer<br />

des Metropolitan Museum of Art mit rund<br />

50 erotischen und suggestiven Aquarellen,<br />

Zeichnungen und Drucken von Gustav Klimt,<br />

Egon Schiele und Pablo Picasso. Die Ausstellung<br />

bietet einen fokussierten Blick auf<br />

diese wichtige Sammlung und zeigt brillante<br />

Arbeiten dieser bedeutenden Künstler;<br />

gleichzeitig betont sie auch den hundertsten<br />

Todestag von Klimt und Schiele.<br />

Scofield Thayer (1889-1982), Ästhet und<br />

Sohn einer wohlhabenden Familie, war von<br />

1916 bis 1926 Mitherausgeber und später<br />

alleiniger Herausgeber der Literaturzeitung<br />

Dialvon. In dieser avantgardistischen Zeitschrift<br />

führte er die Amerikaner u.a. in die<br />

Schriften von TS Eliot, Ezra Pound, DH Lawrence,<br />

Arthur Schnitzler, Thomas Mann und<br />

Marcel Proust ein. Er begleitete die Beiträge<br />

dieser Autoren häufig mit Reproduktionen<br />

moderner Kunst. Thayer sammelte zwischen<br />

1921 und 1923 in London, Paris, Berlin und<br />

Egon Schiele (Tulln 1890–1918 Wien) Stehender<br />

Akt mit schwarzen Strümpfen, 1917Aquarell und<br />

Kohle auf PapierDas Metropolitan Museum of Art,<br />

New York, Vermächtnis vonScofield Thayer, 1982<br />

54<br />

SOMMER | 2018


Pablo Picasso (Malaga 1881–1973 Mougins, France) Erotische Szene (La Douceur), 1903 Öl auf Leinwand<br />

Das Metropolitan Museum of Art, New York, Vermächtnis von Scofield Thayer, 1982<br />

55


DER KUNSTBLITZ | THE METROPOLITAN MUSEUM OF ART<br />

Gustav Klimt (Baumgarten 1862–1918 Wien)<br />

Liegender Akt, ca. 1912–13, Graphit auf Papier,<br />

Das Metropolitan Museum of Art, New<br />

York, Vermächtnis von Scofield Thayer, 1982<br />

Egon Schiele (Tulln 1890-1918 Wien) Stehender<br />

Akt mit orangenen Drapierungen, 1914, Aquarell,<br />

Gouache und Graphit auf Papier, (46,4 x 30,5 cm).<br />

Das Metropolitan Museum of Art, New York, Vermächtnis<br />

von Scofield Thayer, 1982<br />

Wien -in atemberaubender Geschwindigkeit-<br />

etwa 600 Werke aus Papier. Während<br />

er Patient von Sigmund Freud in Wien war,<br />

erwarb er eine große Gruppe von Aquarellen<br />

und Zeichnungen von Schiele und Klimt,<br />

die zu dieser Zeit in Amerika unbekannt<br />

waren. Als 1924 eine Auswahl aus seiner<br />

Sammlung in der New Yorker Montross<br />

Gallery gezeigt wurde - fünf Jahre vor der<br />

Eröffnung des Museum of Modern Art -gewannen<br />

diese Künstler an Anerkennung. Im<br />

selben Jahr, fand jedoch eine Ausstellung in<br />

Thayers Geburtsstadt Worcester, Massachusetts<br />

(im Worcester Art Museum) wiederum<br />

keine Bewunderung, als sie gezeigt wurde.<br />

56<br />

SOMMER | 2018


Egon Schiele (Tulln 1890–1918 Wien) Selbstporträt,<br />

1911, Aquarell, Gouache und Graphit auf Papier.<br />

Das Metropolitan Museum of Art, New York,<br />

Vermächtnis vonScofield Thayer, 1982<br />

1929 verfasste Thayer sein Testament und<br />

überließ seine Sammlung dem Metropolitan<br />

Museum of Art . Er zog sich in den späten<br />

1920er Jahren aus dem öffentlichen Leben<br />

zurück und lebte bis zu seinem Tod 1982 als<br />

Einsiedler auf Martha‘s Vineyard und in Florida.<br />

Obsession: Aktbilder von Klimt, Schiele und<br />

Picasso aus der Scofield Thayer Collection<br />

wird von Sabine Rewald, der Kuratorin für<br />

Moderne Kunst von Jacques und Natasha<br />

Gelman, in der Abteilung für moderne und<br />

zeitgenössische Kunst des Metropolitan Museum<br />

of Art, organisiert.<br />

Egon Schiele (Tulln 1890–1918 Wien) Liegender<br />

Halbakt mit erhobenen Armen, 1914, Graphit auf<br />

Papier. Das Metropolitan Museum of Art, New<br />

York, Vermächtnis von Scofield Thayer, 1982<br />

Die Ausstellung wird von einem von The Met<br />

herausgegebenen Katalog begleitet, und<br />

wird teilweise von der Peter Jay Sharp Foundation<br />

ermöglicht.<br />

Die Barrie A. Deedee Wigmore Foundation<br />

unterstützt die Ausstellung.<br />

The Met Breuer<br />

945 Madison Avenue,<br />

New York, NY 10021<br />

Phone: 001-212-731-1675<br />

57


DER KUNSTBLITZ | MAGDEBURG<br />

AMBITUS. Kunst und Musik heute<br />

Anri Sala: Take Over, 2017, 2-Kanal-Projektion<br />

Das Wort Ambitus bezeichnet den Tonumfang<br />

und steht Pate für den Titel der Ausstellung,<br />

die das Kunstmuseum Kloster Unser<br />

Lieben Frauen Magdeburg ab September<br />

2018 zeigt. Von den tiefsten Tiefen bis zur<br />

höchsten Note beschreibt er die Spannweite<br />

von Stimme oder Instrument in einem<br />

Musikstück. Und so ist auch die Ausstellung<br />

angelegt: Sie umfasst die ganze Bandbreite<br />

von der Klangkunst bis zur zeitgenössischen<br />

Musik und zur Bildenden Kunst. Die<br />

Ausstellung bietet damit die seltene Gelegenheit,<br />

Kunstwerke aus diesen Bereichen<br />

in einem gemeinsamen Kontext zu erleben.<br />

Im Kunstmuseum liegt der Schwerpunkt<br />

auf den neueren Entwicklungen in diesem<br />

künstlerischen Zwischenreich. Mit Werken,<br />

die nach der Jahrtausendwende entstanden<br />

sind, wird ein weites Feld zwischen<br />

Kunst und Musik eröffnet: vom Zauber einer<br />

abstrakten Klangwelt der Elektrostatik<br />

in der „Cloud“ von Christina Kubisch über<br />

den harten Nullpunkt der Musik bei Rainer<br />

Kohlbergers „not even nothing can be free<br />

of ghosts“ bis hin zu Anri Salas „Take Over“.<br />

Bei dieser monumentalen Videoinstallation<br />

entwickelt sich ein Spiel der bildlichen wie<br />

musikalischen Assoziationen, in das man in<br />

58<br />

SOMMER | 2018


Brian Eno: Chord Tritone, 2017, light box: LED lights, Perspex, wood, unique music composition on usb stick,<br />

65 x 130 x 19 cm, photography Todd White courtesy Paul Stolper Gallery, London 2018<br />

der Medienlounge unter dem Dach eintauchen<br />

kann.<br />

Einen ersten Höhepunkt wird die Ausstellung<br />

schon am Eröffnungstag am 8.<br />

September finden: Abends wird mit dem<br />

„Water Walk“, benannt nach einem Stück<br />

von John Cage, eine Verbindung zwischen<br />

dem Kunstmuseum und dem Gesellschaftshaus<br />

(Haus der Musik) geschaffen.<br />

Bespielt mit künstlerischen Interventionen,<br />

Musik, Kunst- und Lichtinstallationen<br />

wird der Weg entlang der Elbe zum Ziel.<br />

Die Ausstellung im Kunstmuseum läuft bis<br />

6. Januar 2019.<br />

Teilnehmende Künstlerinnen<br />

und Künstler (Auswahl):<br />

Werner Amann, Cory Arcangel, Candice<br />

Breitz, Robbie Cornelissen, William<br />

Engelen, Jonas Englert, Brian Eno, Douglas<br />

Henderson, Annika Kahrs, Rainer<br />

Kohlberger, Christina Kubisch, Kaffe<br />

Matthews, Bjørn Melhus, Michaela Melián,<br />

People Like Us (Vicki Bennett), Anri<br />

Sala, Marc Sabat und Mareike Lee, Yehudit<br />

Sasportas, Richard T. Walker<br />

59


DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART<br />

Künstler bewerben sich für die nächste<br />

Allee-Center-ART 2019 !<br />

Kreative und professionelle Kunstschaffende<br />

aus dem Raum Sachsen Anhalt (auch<br />

ohne den Abschluss an einer Kunstakademie)<br />

können sich bis spätestens Ende Dezember<br />

2018 für die nächste erfolgreiche<br />

Kunstausstellung in Magdeburg bewerben.<br />

Unter dem Motto „Die Leichteste ART, der<br />

KUNST zu begegnen“ setzt sich Frau Stange-Gläsener<br />

(Center-Managerin des Allee-<br />

Centers Magdeburg) auch im nächsten Jahr<br />

wieder für die Schau in Ihrem Hause ein. Ihr<br />

DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

stetiges Engagement für die Allee-Center-<br />

ART und somit für die Kunstszene der Region<br />

Sachen Anhalts hat sich bewährt, denn<br />

die Ausstellung schreibt seit 2013 Erfolgsgeschichte.<br />

Wir erinnern an dieser Stelle, dass das Allee-Center<br />

während der Ausstellungsdauer<br />

einige hunderttausende Besucher zählt.<br />

- Die nächste Allee-Center-ART 2019 in<br />

Magdeburg sucht für Ihre sechste Edition<br />

erfahrene Künstler/Künstlerinnen aus<br />

Sachsen Anhalt, die sich auf Grund ihrer<br />

Kunstproduktion und Biografie angesprochen<br />

fühlen. -<br />

Bei Interesse senden Sie bitte, bis spätestens<br />

Ende Dezember 2018, maximal 10 Fotos<br />

der Werke (die Sie in der Allee-Center-<br />

ART 2019 präsentieren wollen), per E-mail<br />

an folgende Adresse: ausstellung@alleecenter-art.de<br />

Wer heute noch keinen PC besitzt oder<br />

keine Internetverbindung nutzt, kann die<br />

Bewerbung in Form einer Mappe an der<br />

Kundeninformation des Allee-Center Magdeburg<br />

abgeben oder per Post an die nachstehende<br />

Adresse schicken:<br />

DER KUNSTBLITZ<br />

„Allee-Center-ART 2019“<br />

Vohwinkeler Str. 154<br />

42329 Wuppertal<br />

DIE TEILNAHME AN DER VERANSTALTUNG IST FÜR DIE KÜNSTLER/INNEN KOSTENLOS!<br />

Die Teilnahmebedingungen entnehmen Sie bitte der Webseite www.allee-center-art.de<br />

Ausstellungsort: Allee-Center, Magdeburg – Ausstellungszeitraum: 7.3.-30.03.2019<br />

60<br />

SOMMER | 2018


Allee-Center-ART 2018 !<br />

Durch die Kooperation des Allee-Centers<br />

mit der Stadtsparkasse und der Stadt<br />

Magdeburg (die sich im Rahmen der Otto<br />

Kampagne einbringt) hatten die Teilnehmer/innen<br />

wieder die Gelegenheit, einen<br />

der drei Kunstpreise zu gewinnen.<br />

Den ersten Preis (in Höhe von 1.500<br />

Euro, die das Allee-Center zur Verfügung<br />

gestellt hat) erhielt in diesem Jahr die<br />

Künstlerin Pauline Ulrich (wie unsere Leser/innen<br />

sicherlich noch wissen, gewann<br />

sie ein Jahr zuvor den Publikumspreis).<br />

Ihre Plastiken und gekonnten Keramikarbeiten<br />

haben nicht nur die Jury überzeugt,<br />

sondern auch einige aufmerksame Kunstsammler/innen,<br />

die jedes Jahr den Weg<br />

zur Ausstellung finden, um neue „Schätze“<br />

für sich entdecken zu können.<br />

Den zweiten Preis, mit tausend Euro<br />

dotiert, wurde von der Stadtsparkasse<br />

Magdeburg gespendet. Der Pressesprecher<br />

und Leiter der Unternehmenskommunikation<br />

des Bank-Instituts, Mathias Geraldy,<br />

war auch in diesem Jahr Mitglied der Jury,<br />

zusammen mit Margaret Stange-Gläsener<br />

(Allee-Center Magdeburg), Rainer Nitsche<br />

(Beigeordneter – Dezernat für Wirtschaft,<br />

Tourismus und regionale Zusammenar-<br />

Von l. Nach r. Georg Bandarau (Pro M Magdeburg), die<br />

Künstlerin Iris Band und Margaret Stange-Gläsener<br />

(Managerin Allee-Center Magdeburg).<br />

Ein echter Liebhaber von Pauline Ulrichs Arbeiten.<br />

Der Kunstsammler Johannes Wirries hat bereits zwei<br />

Kunstwerke für seine Sammlung erworben.<br />

61


DER KUNSTBLITZ | ALLEE-CENTER-ART<br />

Hans-Rainer Otto Rausch „Leporello“<br />

beit der Landeshauptstadt Magdeburg), Dr.<br />

Uwe Förster (Museum unser lieben Frauen)<br />

und Georg Bandarau (Pro M Magdeburg).<br />

Der dritte Preis (mit 500,00 Euro und<br />

von Pro M Magdeburg gestellt) ging an<br />

die Malerin Iris Band und wurde eigens<br />

vom Publikum durch die Abgabe einer<br />

Wahlkarte, entschieden.<br />

Die Kunstsammlerin Dr. Olga Sokolova hältdas Werk<br />

„Blütenraub“in ihren Händen. Daserworbene Objekt stammt von<br />

Rosemarie Ullrich (Mutter von Pauline), die zum ersten Mal in<br />

diesem Jahr an der Allee-Center-ART teilgenommen hat.<br />

Auch im Jahr 2019 werden drei Preise<br />

von der Allee-Center-ART ausgeschrieben.<br />

Wir dürfen uns erneut auf eine spannende<br />

Ausstellung und somit auf ein heißes<br />

Rennen um die Preise freuen.<br />

Auch der Künstler Hans-Rainer Otto Rausch ließ sich<br />

die Gelegenheit nicht entgehen, ein Kunstwerk der<br />

Kollegin Iris Band für seine eigene Kunstsammlung zu<br />

erwerben .Foto: Der Künstler Hans-Rainer Otto Rausch<br />

mit seiner Frau (in der Mitte die erworbene Landschaft).<br />

Hans Gieraths und Pauline Ullrich. Der Kunstsammler hat<br />

die Skulptur„Dshamilja“während der Ausstellung für seine-<br />

Sammlung entdeckt.<br />

62<br />

SOMMER | 2018


Von l. Nach r. Rainer Nitsche (Beigeordneter–Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit<br />

der Landeshauptstadt Magdeburg), Margaret Stange-Gläsener (Managerin Allee-Center Magdeburg),<br />

Pauline Ullrich (Preisträgerin), Georg Bandarau (Pro M Magdeburg) und Mathias Geraldy (Leiter Unternehmenskommunikation<br />

und Pressesprecher der Stadtsparkasse Magdeburg).<br />

Die Künstler/innen der Allee-Center-ART 2018<br />

Zur Erinnerung listen wir nochmals alle teilnehmenden Künstler/innen auf, die<br />

diese Ausstellung mit ihrer Partizipation erneut sehenswert gemacht haben: Christoph<br />

Ackermann (Malerei), Iris Band (Malerei),Sandra Eichler (Malerei),Diana Gehlhoff<br />

(Drucktechniken), Christoph Kunze (Fotografie), Philipp Liehr (Skulpturen),<br />

Frank Nitsche (Malerei & Drucktechniken), Sebastian Noe (Objekte & Skulpturen),<br />

Hans-Rainer Otto Rausch (Drucktechniken), Bernd Steinert (Malerei), Ingrid Thielbeer<br />

(Malerei), Johanna Marika Thoms (Malerei), Pauline Ullrich (Skulpturen, Drucktechniken),<br />

Rosemarie Ullrich (Skulpturen, Objekte), Ines Zimmermann (Malerei).<br />

63


DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

MUSEUM FÜR FOTOGRAFIE BERLIN<br />

KÜNSTLER KOMPLEX<br />

FOTOGRAFISCHE PORTRÄTS VON BASELITZ BIS WARHOL. SAMMLUNG PLATEN<br />

BIS 7. OKTOBER 2018<br />

EINE SONDERAUSSTELLUNG DER KUNSTBIBLIOTHEK – STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN<br />

Anhand von rund 180 Arbeiten der Jahre<br />

1917 bis 2000 zeigt die Ausstellung nicht<br />

nur die Vielfalt fotografischer Künstlerporträts,<br />

sie lässt auch die Kunst- und Künstlergeschichte<br />

des letzten Jahrhunderts Revue<br />

passieren. Berühmte aber auch wenig<br />

bekannte Fotografinnen und Fotografen,<br />

darunter Berenice Abbott, Brassaï, Henri<br />

Cartier-Bresson, Helga Fietz oder Jérôme<br />

Schlomoff sind mit ikonischen Porträts von<br />

Pablo Picasso und Salvador Dalí über Frida<br />

DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

Kahlo und Andy Warhol bis hin zu Jeff Koons<br />

und Marina Abramović vertreten. Die<br />

Werke stammen aus der Sammlung Angelika<br />

Platen.<br />

Der Begriff des Künstlers wird häufig<br />

mit Genialität, Einfallsreichtum und Gestaltungsfreiheit<br />

verbunden, während Carl<br />

Gustav Jung den Begriff „Komplex“ als<br />

ein Gefüge von Gefühlen, Gedanken und<br />

Erinnerungen definiert, das sich um einen<br />

bedeutenden Zusammenhang in der Psyche<br />

gruppiert und das Denken und Handeln<br />

bestimmt. Die Ausstellung verbindet<br />

beide Begriffe und untersucht den Künstler<br />

als eine aus bestimmten Vorstellungen<br />

und Motiven zusammengefügte bildliche<br />

Erscheinung – exemplarisch manifestiert<br />

im fotografischen Porträt. Die Fotografin<br />

Angelika Platen – selbst eine bedeutende<br />

Künstlerporträtistin – hat die vielfältigen<br />

Formen des fotografischen Künstlerbildnisses<br />

in einer umfangreichen Sammlung vereinigt.<br />

Rund 160 Exponate daraus werden<br />

Robert DoisenauLes Pains de Picasso,<br />

1952© Robert DOISNEAU/RAPHO<br />

Bernard SilbersteinFrida Kahlo, 1940©<br />

Bernard G. Silberstein, FAPS, FRPS<br />

Lieselotte StrelowJoseph Beuys, 1967©<br />

Gesellschaft Photo-Archiv e.V. Bonn / VG<br />

Bild-Kunst,Bonn 2018<br />

64<br />

SOMMER | 2018


Wilfried Grootens<br />

Wilfried Grootens, Ohne Titel<br />

Bemaltes ,verklebtes, poliertes Floatglass<br />

65


DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

im Sommer 2018 im Museum für Fotografie<br />

zu sehen sein. Die Schau fächert tradierte<br />

ebenso wie experimentelle Facetten des<br />

Künstlerporträts auf. Arbeiten von Berenice<br />

Abbott, Brassaï, Henri Cartier-Bresson,<br />

Gisèle Freund, Heinz Hajek-Halke und Arnold<br />

Newman sind neu zu entdecken neben<br />

weniger bekannten Fotografinnen und Fotografen<br />

wie Helga Fietz, Hildegard Heise<br />

oder Jérôme Schlomoff, die mit ihren ikonischen<br />

Bildnissen von Georg Baselitz, Jean-<br />

Michel Basquiat, Max Beckmann und Ernst<br />

Wilhelm Nay in die Fotografiegeschichte<br />

eingegangen sind. Gleichzeitig werden außergewöhnliche<br />

Künstlerbildnisse vorgeführt,<br />

die das repräsentative Porträtformat<br />

konterkarieren, etwa Christopher Makos‘<br />

transvestitische Aufnahmen von Andy Warhol.<br />

DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN<br />

„Künstler Komplex – Fotografische Porträts<br />

von Baselitz bis Warhol. Sammlung<br />

Platen” wird großzügig gefördert durch die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe, Hauptförderer<br />

der Staatlichen Museen zu Berlin.<br />

Thomas AdelMarina Abramovi?, 1994© Thomas Ade<br />

Pablo VoltaJean Arp, 1958© Pablo Volta<br />

Museum für Fotografie<br />

Jebensstr. 2, 10623 Berlin<br />

Di, Mi, Fr, Sa + So 11 – 19 Uhr, Do 11 – 20 Uhr<br />

Bildung, Vermittlung, Besucherdienste<br />

Genthiner Str. 38<br />

D – 10785 Berlin<br />

Tel 030 266 424242 (Mo - Fr, 9 - 16 Uhr)<br />

Ken HeymanRoy Lichtenstein, 1964© Ken Heyman<br />

66<br />

SOMMER | 2018


2019<br />

AUSSTELLUNG - 7. bis 30. März 2019<br />

ART KUNST<br />

Die leichteste , der zu begegnen!


FLORENTINA<br />

PAKOSTA<br />

Florentina Pakosta, Vorfreude, 1981; Museum der Moderne, Salzburg<br />

TÄGLICH 10 BIS 18 UHR, MI & FR BIS 21 UHR<br />

30. 5. BIS 26. 8. 2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!