der-Bergische-_Unternehmer_0623
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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DAS BERGISCHE UND DEN KREIS METTMANN<br />
06<br />
2023<br />
GREEN DEAL<br />
Welche Energie braucht die heimische Wirtschaft?<br />
30 Serie<br />
Zukunftsfaktor Vielfalt<br />
Stoff für lichte Momente<br />
34 Gastkommentar<br />
Flexibles Arbeiten entscheidet über<br />
die Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
40 Unterwegs<br />
Barcelona - Boomtown<br />
am Meer
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EDITORIAL<br />
GUT DING WILL WEILE HABEN – mit dieser überlieferten Weisheit<br />
scheinen wir beim Klimaschutz nicht mehr auszukommen. Die Regierung<br />
drückt aufs Tempo und Naturkatastrophen weltweit zeigen uns beinahe täglich<br />
den Handlungsbedarf auf. Doch bei allem guten Willen geht es nicht mit<br />
<strong>der</strong> Brechstange, das machen gerade die Praktiker immer wie<strong>der</strong> deutlich. So<br />
auch <strong>der</strong> Obermeister des Remschei<strong>der</strong> Handwerks für Sanitär- und Klimatechnik,<br />
den wir im Interview zu seiner Einschätzung zur aktuellen Diskussion<br />
um die Wärmewende befragt haben. Dabei wird deutlich, dass <strong>der</strong> bestehende<br />
Gebäudebestand bezüglich einer Umrüstung auf klimaneutrale<br />
Energieerzeugung in vielen Fällen eine echte Herausfor<strong>der</strong>ung ist. Weiterhin<br />
werden also viele gute Ideen, Durchhaltevermögen und viele kleine Schritte<br />
nötig sein, um den ökologischen Umbau zu realisieren – in <strong>der</strong> Wirtschaft und<br />
im Privaten. Davon berichten wir auch in unserem Titelthema, das sich <strong>der</strong><br />
Frage widmet, welche Energie unsere heimische Wirtschaft braucht. Unser<br />
aktuelles Firmenporträt stellt dar, wie <strong>der</strong> viel beschworene Tüftlergedanke<br />
<strong>der</strong> bergischen Region ins dritte Jahrtausend transportiert wird. Wir präsentieren<br />
ein Startup, das mit einer innovativen Idee technische Textilien zu einem<br />
smarten Produkt macht. Und die Anwendungen aus <strong>der</strong> Ideenschmiede<br />
von „5mART“ werden bereits umgesetzt – im In- und Ausland.<br />
Unsere Reisetipps haben sich zu einer gefragten Rubrik in unserem Magazin<br />
entwickelt. Dabei peilen wir maximale Abwechslung für unsere Leserinnen<br />
und Leser an, die mit uns mal in die Ferne, mal in die Nähe auf Reisen gehen.<br />
Diesmal haben wir Barcelona für Sie im Angebot. Die Hauptstadt Kataloniens<br />
hat eine rasante Entwicklung hingelegt und lockt mit touristischen<br />
Highlights und weniger bekannten Hotspots. Lassen Sie sich vom Charme<br />
<strong>der</strong> spanischen Metropole verzaubern.<br />
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*
INHALT<br />
22 Green Deal:<br />
Welche Energie braucht unsere heimische Wirtschaft?<br />
34<br />
30<br />
Serie Zukunftsfaktor Vielfalt:<br />
Stoff für lichte Momente<br />
Gastkommentar<br />
Flexibles Arbeiten<br />
entscheidet über die<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong><br />
Mitarbeitenden<br />
4 www.bvg-menzel.de
40<br />
Für Sie unterwegs<br />
Barcelona - Boomtown am Meer<br />
Namen & Nachrichten<br />
06 Arbeitsmarkt verliert an Dynamik<br />
06 Weniger Lieferengpässe im<br />
Einzelhandel<br />
07 Kontinuität im Vorstand<br />
08 Mit KI gegen Hochwasser<br />
09 Durchwachsene Stimmung<br />
10 Outlet Remscheid - jetzt fällt<br />
die Entscheidung<br />
10 Dämpfer für die Chemiebranche<br />
11 Personelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />
bei <strong>der</strong> ESH<br />
12 Blick hinter die Kulissen<br />
12 Geschäftsklima für Selbstständige<br />
tiefer im Minus<br />
13 Allee-Center Remscheid: Umbau auf<br />
<strong>der</strong> Zielgerade<br />
14 Neue Personalchefin im<br />
Mettmanner Rathaus<br />
14 Beschäftigungsbarometer gesunken<br />
15 Investoren auf Entdeckungstour<br />
16 Ausbildung für die Ausbil<strong>der</strong><br />
16 Mettmann wird Mitglied<br />
im Mobilitätsnetz<br />
17 Wohnen in Deutschland 2023<br />
18 VABI: eine starke Gemeinschaft<br />
18 Stadthalle präsentiert Programm<br />
19 Entdecker-Karte für die<br />
„<strong>Bergische</strong>n Drei“<br />
Titel<br />
20 Green Deal: Welche Energie braucht<br />
unsere heimische Wirtschaft?<br />
24 Interview: Aufs Tempo drücken alleine<br />
reicht nicht.<br />
Serie Zukunftsfaktor Vielfalt<br />
30 Stoff für lichte Momente<br />
Gastkommentar<br />
34 Personal gewinnt man nur<br />
als attraktiver Arbeitgeber<br />
Aus <strong>der</strong> Praxis<br />
36 Recht, Finanzen, Steuern<br />
Für Sie unterwegs<br />
40 Barcelona - Boomtown am Meer<br />
Rubriken<br />
46 Handelsregister/Insolvenzen<br />
50 Vorschau/Impressum<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 5
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Arbeitsmarkt hat an Dynamik verloren<br />
Arbeitslosigkeit im Städtedreieck sinkt erstmalig in 2023.<br />
Foto. Agentur für Arbeit Solingen - Wuppertal<br />
Martin Klebe, Leiter <strong>der</strong><br />
Agentur für Arbeit Solingen<br />
– Wuppertal, berichtet über<br />
die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung,<br />
Im Mai 2023 ist die Arbeitslosigkeit in den<br />
drei bergischen Großstädten erstmalig in<br />
diesem Jahr zurückgegangen. Gegenüber<br />
dem Vormonat sind in Remscheid, Solingen<br />
und Wuppertal über 200 Arbeitslose weniger<br />
gemeldet, die Arbeitslosenquote ist von<br />
8,9 Prozent auf 8,8 Prozent gesunken. Im<br />
Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote<br />
noch bei 7,8 Prozent, wobei die ukrainischen<br />
Geflüchteten im Mai 2022 erst zu einem<br />
sehr geringen Teil in <strong>der</strong> Statistik erfasst<br />
waren. Bei weiterhin verhaltenem<br />
Stellenzugang hat sich <strong>der</strong> Bestand an offenen<br />
Stellen leicht erhöht. Im Mai standen<br />
gut 80 offene Stellen mehr zur Verfügung<br />
als noch im Vormonat. Allerdings bleibt<br />
diese Entwicklung hinter dem Vorjahresverlauf<br />
zurück. Gegenüber Mai 2022 fällt <strong>der</strong><br />
Stellenbestand um fast 10 Prozent niedriger<br />
aus, halten sich doch die Arbeitgeber zurzeit<br />
bei Neueinstellungen zurück. Die Arbeitslosenmeldungen<br />
sind im Mai deutlich zurückgegangen,<br />
aber auch die Arbeitsaufnahmen<br />
zeigen sich rückläufig.<br />
„Der Arbeitsmarkt hat im Mai an Dynamik<br />
verloren. Optimistisch stimmen das unverän<strong>der</strong>t<br />
hohe Beschäftigungsniveau und die<br />
weiterwachsende Bereitschaft, sich beruflich<br />
weiterzubilden“, resümiert Martin Klebe,<br />
Leiter <strong>der</strong> Agentur für Arbeit Solingen<br />
- Wuppertal die aktuelle Arbeitsmarktentwicklung.<br />
Weniger Lieferengpässe im Einzelhandel<br />
Handel spürt Kaufzurückhaltung.<br />
Die Lieferengpässe bei den Einzelhändlern<br />
haben laut einer aktuellen ifo-Umfrage<br />
nachgelassen. Im Mai meldeten 41,3 Prozent<br />
<strong>der</strong> Befragten Knappheiten, nach 45,7 Prozent<br />
im April. „Der Anteil <strong>der</strong> Einzelhändler,<br />
<strong>der</strong> von Lieferproblemen betroffen ist,<br />
hat sich seit Jahresbeginn stetig verringert“,<br />
sagt ifo-Experte Patrick Höppner. „Dennoch<br />
bleibt die Geschäftslage bei vielen eingetrübt.<br />
Weniger Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
gehen in die Läden und sie sparen<br />
wegen <strong>der</strong> Inflation beim Einkauf”, fügt er<br />
hinzu. Deutlich spürbar sind die Engpässe<br />
immer noch bei den Lebensmittelhändlern<br />
mit 65,8 Prozent, nach 70,4 im April. Entspannung<br />
in <strong>der</strong> Lieferkette registrierten<br />
Händler, die elektrische Haushaltsgeräte<br />
verkaufen: 34,3 Prozent <strong>der</strong> befragten Unternehmen<br />
meldeten Engpässe, nach 68,7<br />
Prozent im April. „Die zuletzt hohen Preissteigerungen<br />
in vielen Bereichen des Einzelhandels<br />
haben die Nachfrage <strong>der</strong> Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher belastet“,<br />
sagt Höppner. Für das erste Quartal 2023<br />
meldeten 42,9 Prozent aller Einzelhändler<br />
weniger Kunden. Beson<strong>der</strong>s traf es dabei<br />
die Baumärkte (69,3 Prozent) und die Möbelhäuser<br />
(65,4 Prozent).<br />
6 www.bvg-menzel.de
Kontinuität im Vorstand<br />
Rolf A. Königs führt den AGV Rheinische Textil- und Bekleidungsindustrie.<br />
Foto. VBU<br />
Der neue Vorstand ist auch<br />
<strong>der</strong> alte: Udo Jakobs, Gangolf<br />
Kohn, Rolf A. Königs, Verbandsgeschäftsführer<br />
Professor<br />
Dr. Wolfgang Kleinebrink<br />
und Markus Simon (v.l.n.r.)<br />
Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Arbeitgeberverbands<br />
<strong>der</strong> Rheinischen Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie wählte Rolf A. Königs,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> AUNDE Achter<br />
& Ebels GmbH, erneut zum Vorsitzenden<br />
des Vorstands. Auch Markus Simon, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> VERSEIDAG-INDUTEX<br />
GmbH, und Gangolf Kohn, Prokurist <strong>der</strong><br />
bugatti GmbH, bleiben dem Verband als<br />
weitere Vorstandsmitglie<strong>der</strong> erhalten. Udo<br />
Jakobs, Geschäftsführer <strong>der</strong> Junkers &<br />
Müllers GmbH, verweilt als Schatzmeister<br />
ebenso in seiner Position.<br />
Weiterhin verfolgten die Gäste interessiert<br />
den Vortrag „Wie schütze ich mein Unternehmen<br />
vor Cyberangriffen?“<br />
Der Verband <strong>der</strong> Rheinischen Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie e.V. ist <strong>der</strong> Arbeitgeber-<br />
und Wirtschaftsverband für die Unternehmen<br />
<strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
im Bereich Nordrhein des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen mit den Regierungsbezirken<br />
Düsseldorf und Köln. Zweck des<br />
Verbandes ist die Wahrnehmung und För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> gemeinsamen sozialpolitischen<br />
und – landesbezogen – wirtschaftspolitischen<br />
Interessen seiner Mitglie<strong>der</strong>. Er<br />
schließt mit <strong>der</strong> IG Metall für seine Mitgliedsunternehmen<br />
Tarifverträge für die<br />
Textilbranche ab. Zusätzlich ist <strong>der</strong> Verband<br />
Mitglied im Gesamtverband <strong>der</strong> deutschen<br />
Textil- und Modeindustrie e.V., in<br />
dem die fachlichen und sozialpolitischen<br />
Interessen <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen <strong>der</strong><br />
Textil- und Bekleidungsindustrie bundesweit<br />
koordiniert werden.<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 7
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Mit KI gegen Hochwasser<br />
NRW för<strong>der</strong>t Hochwasserwarnsystem im <strong>Bergische</strong>n Land.<br />
Foto: Shutterstock<br />
G. Bäldle/BSW<br />
NRW-Wirtschaftsministerin<br />
Mona Neubaur übergab den<br />
För<strong>der</strong>bescheid an die Mitglie<strong>der</strong><br />
des Projektkonsortiums,<br />
darunter Stephan A. Vogelskamp,<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong>n Struktur- und<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft.<br />
Ein neues bergisches Gemeinschaftsprojekt<br />
kann starten: Drohendes Hochwasser entlang<br />
von Flüssen früher erkennen und so<br />
Leben retten und Schäden vermeiden: Das<br />
ist das Ziel eines mo<strong>der</strong>nen Hochwasserwarnsystems<br />
unter Einsatz Künstlicher Intelligenz,<br />
das <strong>der</strong>zeit auf Initiative <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschaft im <strong>Bergische</strong>n Land<br />
entwickelt wird. „Das ‚Hochwasserschutz-<br />
system 4.0‘ erkennt Gefahren präziser als<br />
etablierte Warnsysteme und kann somit<br />
Alarm schlagen, wenn Gewässer über die<br />
Ufer zu treten drohen“, so Dr. Andreas<br />
Groß, Geschäftsführer <strong>der</strong> Berger Gruppe<br />
und Initiator des Projekts.<br />
NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin<br />
Mona Neubaur überreichte für<br />
das Projekt jetzt För<strong>der</strong>bescheide über<br />
insgesamt 2,8 Millionen Euro an das Projektkonsortium<br />
aus Heinz Berger Maschinenfabrik,<br />
Wupperverband, <strong>Bergische</strong>r<br />
Universität Wuppertal, <strong>Bergische</strong>r Struktur-<br />
und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft,<br />
Wuppertaler Stadtwerke und<br />
<strong>Bergische</strong>r Industrie- und Handelskammer<br />
Wuppertal-Remscheid-Solingen. Mit<br />
einer För<strong>der</strong>summe von 1,58 Millionen<br />
Euro hat <strong>der</strong> Wupperverband den größten<br />
Anteil in dem Projekt. Geför<strong>der</strong>t werden<br />
sowohl die personellen Ressourcen für<br />
die Forschungsarbeit als auch Infrastruktur.<br />
Das Warnsystem soll die datengetriebene<br />
Vorhersage von regionalen Wasserpegeln<br />
und Hochwassergefahren unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> aktuellen Wetterlage und<br />
sonstiger Umweltfaktoren ermöglichen.<br />
Mit digitalen Sensoren werden dafür die<br />
Pegelstände an Gewässern, Rückhaltebecken<br />
und Kanälen, die Nie<strong>der</strong>schlagsmengen,<br />
<strong>der</strong> Unterwasserdruck, Luftfeuchtigkeit,<br />
-druck und -temperatur sowie die<br />
Windrichtung und -stärke erfasst. In diesen<br />
Daten soll die Künstliche Intelligenz<br />
Muster erkennen, die im Zusammenhang<br />
mit einem Anstieg <strong>der</strong> Pegelstände stehen.<br />
Damit unterscheidet sich das Projekt von<br />
klassischen Vorhersagen auf Basis von<br />
Modellen. Informationen zu lokalen Wasserpegeln,<br />
Prognosen und Warnungen<br />
sollen an gefährdete Unternehmen künftig<br />
in Echtzeit über eine Hochwasserschutz-App<br />
bereitgestellt werden, die vom<br />
Wupperverband entwickelt wird.<br />
8 www.bvg-menzel.de
Die Stimmung in <strong>der</strong><br />
Automobilindustrie<br />
ist durchwachsen<br />
Die aktuelle Geschäftslage <strong>der</strong> deutschen<br />
Autohersteller und insbeson<strong>der</strong>e ihrer Zulieferer<br />
hat sich verbessert. Das geht aus<br />
den ifo Konjunkturumfragen hervor. „Die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Daten deutet allerdings<br />
auf einen Wendepunkt hin, denn die Erwartungen<br />
an die kommenden Monate<br />
sind durchweg pessimistisch“, sagt ifo-<br />
Branchenexpertin Anita Wölfl. An<strong>der</strong>s als<br />
in <strong>der</strong> Industrie insgesamt bewertete die<br />
deutsche Automobilindustrie ihre aktuelle<br />
Geschäftslage weiterhin positiv. Bei den<br />
Autoherstellern verbesserte sich die Lage<br />
im Mai auf 27,5 Punkte, nach 23,8 im April;<br />
bei den Zulieferfirmen sogar auf 43,1<br />
Punkte, nach 35,1 im April. „Dabei fällt<br />
beson<strong>der</strong>s die Beurteilung <strong>der</strong> Gewinnsituation<br />
auf, die alle sechs Monate im Rahmen<br />
<strong>der</strong> ifo Konjunkturumfragen abgefragt<br />
wird“, sagt Wölfl. Die Zulieferunternehmen<br />
zum Beispiel beurteilten ihre Ertragslage<br />
zum ersten Mal seit zwei Jahren<br />
wie<strong>der</strong> positiv. Dies ist erfreulich, ist doch<br />
eine solide Gewinnsituation wichtig, um<br />
den herausfor<strong>der</strong>nden Transformationsprozess<br />
in <strong>der</strong> Branche gut bewältigen zu<br />
können. Allerdings sehen die Unternehmen<br />
den kommenden Monaten pessimistisch<br />
entgegen. In <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />
insgesamt fielen die Geschäftserwartungen<br />
im Mai auf minus 14,1 Punkte, und<br />
damit endgültig ins Negative, nachdem sie<br />
seit Anfang 2023 gerade noch im positiven<br />
Bereich lagen. Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
stellt hier die internationale<br />
Wettbewerbssituation dar. Autohersteller<br />
und Zulieferer sehen sich zwar im Inland<br />
und im EU-Ausland als relativ gut aufgestellt.<br />
Ihre Wettbewerbsposition im außereuropäischen<br />
Ausland sehen sie hingegen<br />
deutlich negativer, dies insbeson<strong>der</strong>e mit<br />
Blick auf die Stärke chinesischer Hersteller<br />
von Elektrofahrzeugen, die immer<br />
mehr in den europäischen Markt drängen.<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 9
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Outlet Remscheid – jetzt fällt die Entscheidung<br />
Am 19. Juni entscheidet <strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Stadtrat über das Projekt.<br />
Foto: SW & Partner<br />
Outlet-Investor Philipp Dommermuth<br />
präsentierte seine<br />
Pläne bei <strong>der</strong> Obermeistertagung<br />
<strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Kreishandwerkerschaft.<br />
Der Remschei<strong>der</strong> Stadtrat trifft bei seiner<br />
nächsten Sitzung die Entscheidung, ob es<br />
Grünes Licht für ein Outlet Center im Stadtteil<br />
Lennep gibt o<strong>der</strong> nicht. Derweil ist Investor<br />
Philipp Dommermuth sehr zuversichtlich,<br />
dass er seine Pläne eines Shoppingcenters<br />
mit rund 18.000 Quadratmetern Verkaufsfläche<br />
realisieren kann. Nach zehnjähriger<br />
Planungsphase war McArthurGlen als<br />
international führen<strong>der</strong> Entwickler von Designer<br />
Outlet Centern mit seinem Vorhaben<br />
vor Gericht in letzter Instanz gescheitert. Auf<br />
genau den ursprünglich vorgesehen Flächen<br />
will Dommermuth nun einen neuen Anlauf<br />
wagen. Sein Outlet soll allerdings dem Thema<br />
Nachhaltigkeit mit einer innovativen Bauweise<br />
und <strong>der</strong> Verwendung von recyclefähigen<br />
Materialien Rechnung tragen, bekräftigte <strong>der</strong><br />
Investor jetzt bei <strong>der</strong> Obermeistertagung des<br />
Remschei<strong>der</strong> Handwerks. Am Rand des historischen<br />
Ortskerns von Lennep solle gewissermaßen<br />
ein Stadtpark entstehen, unter dem die<br />
Geschäfte angesiedelt werden. Dass <strong>der</strong> Bau<br />
auf einem integrierten Standort und nicht<br />
„auf <strong>der</strong> grünen Wiese“ entstehen soll, verkürze<br />
das Verwahren erheblich, so Dommermuth,<br />
<strong>der</strong> hofft, bis Ende nächsten Jahres eine<br />
Baugenehmigung in den Händen halten zu<br />
können. Darauf wolle er zielgerichtet hinarbeiten,<br />
sobald die Politik in Remscheid für<br />
das Projekt votiert habe.<br />
Die Gutachter für die erfor<strong>der</strong>lichen Gutachten<br />
habe er bereits ausgesucht, sie könnten<br />
schnell die entsprechenden Aufträge erhalten.<br />
Klagen gegen das Projekt will Dommermuth,<br />
dessen Familie auch das Outlet Montabaur<br />
betreibt, nicht ausschließen. Er habe versucht,<br />
auf alle Kritikpunkte <strong>der</strong> Vergangenheit einzugehen.<br />
So soll es beispielsweise keine<br />
Baumfällungen im Planungsgebiet geben.<br />
Dämpfer für die Chemiebranche<br />
Unternehmen<br />
senken ihre<br />
Preise.<br />
Das ifo Geschäftsklima in <strong>der</strong> Chemischen<br />
Industrie hat sich im Mai leicht verschlechtert.<br />
Es fiel auf minus 11,1 Punkte, nach<br />
minus 3,9 im April. Vor allem die Geschäftserwartungen<br />
erfuhren einen deutlichen<br />
Dämpfer. Sie fielen auf minus 4,1<br />
Punkte, nach plus 11,4 im April. Die aktuelle<br />
Lage beurteilten die Unternehmen weiterhin<br />
überwiegend als schlecht. „Die Eintrübung<br />
des Geschäftsklimas zieht sich<br />
auch durch alle wichtigen Abnehmerbranchen<br />
<strong>der</strong> Chemie: In <strong>der</strong> Industrie und im<br />
Bauhauptgewerbe ist <strong>der</strong> jeweilige Geschäftsklimaindex<br />
gefallen“, sagt ifo-Branchenexpertin<br />
Anna Wolf. Allerdings gab es<br />
im Mai auch ein paar Lichtblicke: Die Versorgung<br />
mit Vorprodukten hat sich weiter<br />
verbessert. Nur noch 16,9 Prozent <strong>der</strong> Unternehmen<br />
meldeten Engpässe.<br />
Das ist <strong>der</strong> niedrigste Wert seit 2021. Auch<br />
haben deutlich mehr Chemieunternehmen<br />
ihre Preise gesenkt. Noch im Januar wollten<br />
die Firmen mehrheitlich ihre Preise anheben.<br />
10 www.bvg-menzel.de
Personelle Verän<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> ESH<br />
Der Stahlbereich <strong>der</strong> EDE hat einen neuen Geschäftsführer.<br />
Foto: EDE<br />
Stellen die Weichen für die<br />
Zukunft bei <strong>der</strong> ESH: Jürgen<br />
Laukandt, Peter Jüngst und<br />
Andreas von Helden (v.l.n.r.).<br />
Seit 1. Mai 2023 ist Jürgen Laukandt neuer<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> ESH EURO STAHL-<br />
Handel GmbH & Co. KG (ESH). Er teilt sich<br />
die Geschäftsführung <strong>der</strong> ESH mit Peter<br />
Jüngst. Andreas von Helden leitet bereits seit<br />
Beginn dieses Jahres den Bereich „Bleche/<br />
Rohre“ und wurde mit Wirkung zum 1. Januar<br />
2023 zum Prokuristen <strong>der</strong> ESH ernannt.<br />
Bereits seit vielen Jahren ist Jürgen<br />
Laukandt im Stahlbereich des Einkaufsbüro<br />
Deutscher Eisenhändler tätig. Er bringt um-<br />
fassende Erfahrungen in <strong>der</strong> Stahlbranche<br />
mit und konnte die Kompetenz <strong>der</strong> ESH damit<br />
in den letzten Jahren erfolgreich ausbauen.<br />
Unter <strong>der</strong> neu aufgestellten Geschäftsführung<br />
wurden zwei Bereiche implementiert:<br />
„Bleche/Rohre“ unter <strong>der</strong> Leitung von Andreas<br />
von Helden sowie „Langprodukte, Edelstahl,<br />
Aluminium und Administration“, den<br />
Jürgen Laukandt in Personalunion leitet.<br />
Zum Leiter des Bereichs „Bleche/Rohre“<br />
und zum Prokuristen wurde Andreas von<br />
Helden, zuvor Teamleiter STAHL-Handel,<br />
bereits zum 1. Januar 2023 ernannt. Zudem<br />
ist er maßgeblich dafür verantwortlich, die<br />
Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />
voranzutreiben. „Mit den personellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
innerhalb <strong>der</strong> ESH stellen wir die<br />
Weichen für eine erfolgreiche Zukunft und<br />
reagieren vorausschauend auf die Entwicklungen<br />
und Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> vom<br />
Wandel geprägten Stahlbranche“, sagt Peter<br />
Jüngst, E/D/E Geschäftsführer Haustechnik,<br />
Stahl, Logistik, Baugeräte. Das E/D/E ist<br />
Europas führen<strong>der</strong> Einkaufs- und Marketingverbund<br />
mit über 950 angeschlossenen<br />
mittelständischen Handelsunternehmen<br />
im Bereich des Produktionsverbindungshandels<br />
und rund 200 weiteren<br />
Einzelhändlern.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 11
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
Viel Zuspruch bei <strong>der</strong> „Nacht <strong>der</strong> Unternehmen“ bei Klingelnberg.<br />
Foto: Klingenlberg<br />
Der Klingelnberg-Standort<br />
Wiehagen-Hückeswagen während<br />
<strong>der</strong> Nachtführung<br />
Insgesamt hatten 17 Unternehmen bei <strong>der</strong><br />
Neuauflage <strong>der</strong> Nacht <strong>der</strong> Unternehmen im<br />
Mai ihre Tore im oberbergischen Hückeswagen<br />
geöffnet. Darunter auch das Maschinenbauunternehmen<br />
Klingelnberg als größter<br />
Arbeitgeber in <strong>der</strong> Region. Ziel war es, den<br />
Besucherinnen und Besuchern Einblicke in<br />
den Produktionsalltag eines weltweit agierenden<br />
Maschinenbauherstellers zu geben.<br />
Die Resonanz von Interessierten als auch von<br />
ehemaligen Mitarbeitenden und Familienangehörigen<br />
war enorm. Mehr als 1.000 Gäste<br />
an jedem Standort zählte Klingelnberg zum<br />
Ende <strong>der</strong> Veranstaltung. Klingelnberg begrüßte<br />
in diesem Jahr alle Interessierten<br />
nicht nur an seinem Traditionsstandort an <strong>der</strong><br />
Peterstraße, son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> neu gebauten<br />
Montagehalle an <strong>der</strong> Gustav-Adolf-Klingelnberg-Straße.<br />
Seit Ende 2022 baut Klingelnberg<br />
dort große Verzahnmaschinen, die<br />
insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Windkraftindustrie Anwendung<br />
finden. In kleinen Gruppen wurden<br />
die Gäste jeweils durch den Maschinen- und<br />
Messgerätebau geführt und erfuhren einiges<br />
Wissenswertes und Historisches rund um die<br />
Verzahntechnik. Ebenso freuten sich viele<br />
ehemalige Kolleginnen und Kollegen auf ein<br />
Wie<strong>der</strong>sehen mit ihrem damaligen Arbeitgeber<br />
und staunten über die vielen Neuheiten<br />
und Weiterentwicklungen <strong>der</strong> letzten Jahre.<br />
Auch die Personalabteilung war am Start und<br />
nahm Bewerbungen entgegen.<br />
Geschäftsklima für Selbständige tiefer im Minus<br />
Das Geschäftsklima<br />
für Selbständige<br />
hat sich<br />
verschlechtert.<br />
* (nicht saisonbereinigt)<br />
Die aktuelle Befragung „Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex<br />
für Selbständige“ weist<br />
eine verschlechterte Stimmung aus. Der Index<br />
sank im Mai auf minus 8,6 Punkte,<br />
nach minus 3,2 im April. „Die Sorgenfalten<br />
bei den Geschäftsleuten vertiefen sich“, sagt<br />
ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Im Moment<br />
kommen zu wenig neue Aufträge<br />
herein.“Insbeson<strong>der</strong>e die Einschätzungen<br />
zur weiteren Entwicklung fielen deutlich<br />
pessimistischer aus als im vergangenen Monat.<br />
Auch die Geschäftslage verschlechterte<br />
sich, hier halten sich aktuell die positiven<br />
und negativen Urteile noch die Waage.<br />
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft entwickelte<br />
sich das Geschäftsklima bei den Selbständigen<br />
deutlich ungünstiger. Bei den<br />
Dienstleistern nahm <strong>der</strong> Pessimismus bei<br />
den Erwartungen zu. Allerdings war die aktuelle<br />
Lage im Mai besser als im April. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
in <strong>der</strong> Hotellerie und in <strong>der</strong> Gastronomie<br />
entwickelten sich die laufenden<br />
Geschäfte deutlich besser als zuletzt. Im<br />
Einzelhandel hat sich die Geschäftssituation<br />
verbessert. Die pessimistischen Einschätzungen<br />
zur weiteren Entwicklung nahmen<br />
etwas ab. Seit August 2021 berechnet das<br />
ifo Institut den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex<br />
für Selbständige. Dies umfasst sowohl<br />
Soloselbständige als auch Kleinstunternehmen<br />
(weniger als 9 Mitarbeiter). Wie im<br />
Gesamtindex sind alle Sektoren abgebildet.<br />
Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem<br />
Dienstleistungssektor.<br />
12 www.bvg-menzel.de
Allee-Center Remscheid: Umbau auf <strong>der</strong> Zielgerade<br />
Im Untergeschoss haben drei neue Ankermieter eröffnet.<br />
Foto: Allee-Center Remscheid<br />
Der neue Edeka-Markt Pauli<br />
soll zum Publikumsmagneten<br />
werden.<br />
Das Allee-Center in Remscheid wird großflächig<br />
umgestaltet. Rund 25 Euro nimmt <strong>der</strong><br />
Betreiber, die Hamburger ECE für die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des 1986 eröffneten Einkaufscenters<br />
in die Hand. Mit <strong>der</strong> Neueröffnung<br />
von Edeka Center Pauli im Untergeschoss des<br />
Shoppingcenters in <strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Innenstadt<br />
ist die Etage nun durch drei neue Mietpartner<br />
belegt und hat an Attraktivität gewonnen.<br />
Neben TK Maxx und Aldi soll <strong>der</strong><br />
neue Edeka Markt <strong>der</strong> Solinger Familie Pauli<br />
ein weiterer Publikumsmagnet sein. Der<br />
neue Markt bietet eine große Produktauswahl<br />
und will durch eine außergewöhnliche<br />
Innenarchitektur und einen mo<strong>der</strong>nen Look<br />
Einkaufen zum Erlebnis machen. So sind<br />
beispielsweise die Frischetheken für Fleisch,<br />
Wurst, Käse und Fisch wie eine Genussinsel<br />
in <strong>der</strong> Ladenmitte platziert, unter an<strong>der</strong>em<br />
wird es dort auch einen Räucherofen für<br />
Flammlachs geben. In <strong>der</strong> Obst- und Gemüseabteilung<br />
sorgt ein großer Apfelbaum für<br />
eine Atmosphäre wie im Grünen. Beson<strong>der</strong>es<br />
Augenmerk wird neben Spezialitäten aus aller<br />
Welt auf regionale Produkte gelegt. Eine<br />
gute Nachricht für den Arbeitsmarkt: Edeka<br />
Pauli hat einige Mitarbeitende des Ende 2020<br />
im Allee-Center geschlossenen real-Marktes<br />
übernommen. Derweil geht <strong>der</strong> gesamte Center-Umbau<br />
mit Hochdruck weiter.<br />
www.proviel.de<br />
Unterbarmen<br />
Arrenberg<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 13
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Neue Personalchefin im Mettmanner Rathaus<br />
Alexandra Staszewski bringt viel Erfahrung im Personalbereich mit.<br />
Foto: Kreisstadt Mettmann<br />
Alexandra Staszewski wiil das<br />
Profil <strong>der</strong> Stadt als attraktive<br />
Arbeitgeberin schärfen.<br />
Zum 1. Juni ist eine weitere Amtsleitungsstelle<br />
in <strong>der</strong> Stadtverwaltung Mettmann besetzt<br />
worden. Mit Alexandra Staszewski (39)<br />
hat die Stadt eine erfahrene Personalerin für<br />
die Leitung des Amtes für Verwaltungsservice<br />
und Personalmanagement gefunden.<br />
„Ich weiß, dass ich eine sehr herausfor<strong>der</strong>nde<br />
Aufgabe im Spannungsfeld von Fachkräftemangel,<br />
demografischer Entwicklung und<br />
Digitalisierung übernommen habe“, sagt die<br />
neue Personalchefin. Vor ihrem Wechsel ins<br />
Mettmanner Rathaus hat Alexandra Staszewski<br />
knapp dreizehn Jahre lang im Ministerium<br />
für Kultur und Wissenschaft des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen gearbeitet. Dort war sie<br />
zuletzt Referentin und stellvertretende Leiterin<br />
des Referates für Personalentwicklung<br />
und Fortbildung sowie Gesundheitsmanagement<br />
und Arbeitsschutz. Sie bringt viele Erfahrungen<br />
mit, die ihr bei <strong>der</strong> Organisation<br />
einer zukunftsfähigen Verwaltung helfen<br />
werden. „Die Landesverwaltung ist da schon<br />
eine ganze Ecke weiter“, sagt sie. Im Referat<br />
war sie für die Gestaltung von Personalentwicklungskonzepten,<br />
für den Aufbau eines<br />
strategischen Gesundheitsmanagements, für<br />
Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf<br />
und Familie und für die Mitarbeiterbindung<br />
zuständig. Stück für Stück will sie auf einem<br />
Weg <strong>der</strong> kleinen Schritte die Verwaltung für<br />
die Aufgaben <strong>der</strong> Zukunft aufstellen. Eine<br />
wichtige Aufgabe sei es zunächst einmal, die<br />
vielen offenen Stellen wie<strong>der</strong> zu besetzen.<br />
Weitere Aufgabenschwerpunkte sieht sie in<br />
<strong>der</strong> Personalentwicklung und Personalbindung.<br />
Zwar biete die Stadt ihren Mitarbeitenden<br />
schon einiges wie Homeoffice, flexible<br />
Arbeitszeiten o<strong>der</strong> Teilzeitbeschäftigung -<br />
dennoch brauche es weitere Möglichkeiten,<br />
damit die Stadt als attraktive Arbeitgeberin<br />
in <strong>der</strong> Region wahrgenommen werde, sagt<br />
Alexandra Staszewski.<br />
Beschäftigungsbarometer gesunken<br />
Rahmenbedingungen<br />
sorgen für<br />
Unsicherheit bei<br />
den Unternehmen.<br />
Die Einstellungsbereitschaft <strong>der</strong> Unternehmen<br />
in Deutschland ist gesunken. Das ifo<br />
Beschäftigungsbarometer sank im Mai auf<br />
98,3 Punkte, nach 100,2 Punkten im April.<br />
„Weniger Neuaufträge und steigende Unsicherheit<br />
lösen Zurückhaltung bei den Unternehmen<br />
aus“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter<br />
<strong>der</strong> ifo Umfragen. „Auch im zuletzt<br />
positiv gestimmten Dienstleistungssektor<br />
nimmt die Vorsicht zu.“ In <strong>der</strong> Industrie<br />
hat sich die Lage kaum geän<strong>der</strong>t. Einstellungs-<br />
und Entlassungspläne halten sich im<br />
Moment die Waage. Gleiches gilt auch für<br />
den Bau. Im Dienstleistungssektor hat das<br />
Barometer einen deutlichen Dämpfer erlitten.<br />
Während im IT-Bereich weiter eingestellt<br />
werden soll, denken dagegen im<br />
Grundstücks- und Wohnungswesen Unternehmen<br />
über Entlassungen nach. Im Handel<br />
sank die Einstellungsbereitschaft auf den<br />
niedrigsten Wert seit März 2021. Immer<br />
mehr Händler gehen aufgrund <strong>der</strong> schwierigeren<br />
Geschäftslage davon aus, mit weniger<br />
Personal auszukommen.<br />
14 www.bvg-menzel.de
Investoren auf Erkundungstour in Wuppertal<br />
Die Stadt bietet zahlreiche Projekte zur Umsetzung.<br />
Foto: Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Wuppertal<br />
In Vohwinkel wurde das PPG-<br />
Gelände besichtigt.<br />
Die Stadt Wuppertal und die örtliche Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
stellten rund 130 Fachleuten<br />
neue Flächen und Immobilien rund um<br />
Wohnen, Gewerbe, Büro und Einzelhandel<br />
vor. Über 130 Projektentwickler, Bauträger,<br />
Investoren und Architekten folgten <strong>der</strong> Einladung<br />
zur Investorentour „Wuppertal IN-<br />
SIDE“. Dabei bekamen die Teilnehmenden<br />
eine exklusive Stadtführung zu den aktuellen<br />
Top-Flächen und Immobilien rund um Wohnen,<br />
Gewerbe und Produktion sowie Büro<br />
und Einzelhandel. Auf <strong>der</strong> Tour zu neuen Potenzialen<br />
im Wohnungsbau wurden unter an<strong>der</strong>em<br />
Grundstücke an <strong>der</strong> Galmeistraße in<br />
Langerfeld präsentiert. Die Tour mit dem<br />
Schwerpunkt Zentren, Büro und Einzelhandel<br />
startete am Elberfel<strong>der</strong> Hauptbahnhof.<br />
Eigentümer Markus Bürger erzählte von seinen<br />
Plänen für die Sanierung und den Umbau<br />
<strong>der</strong> angrenzenden Gebäude, inklusive<br />
<strong>der</strong> gläsernen Fassade mit darin ausgestellten<br />
Kaiserwagen. Insgesamt nahmen die Gäste<br />
vielfältige Eindrücke aus Wuppertal mit, um<br />
neue Projekte am Standort Wuppertal umzusetzen.<br />
Wir machen uns stark<br />
für Ihr Unternehmen.<br />
Gut beraten<br />
Gut vernetzt<br />
Gut vertreten<br />
Gut qualifiziert<br />
In allen Fragen des Personals:<br />
Arbeitswirtschaft, Arbeitsrecht,<br />
Sozial- und Lohnsteuerrecht<br />
sowie Personalwirtschaft<br />
In einer großen Gemeinschaft<br />
von 560 Unternehmen<br />
und 60.000 Beschäftigten<br />
mit und ohne Tarif bindung<br />
Vor allen Arbeits-,<br />
Sozial- und<br />
Verwaltungsgerichten<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 15
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Ausbildung für die Ausbil<strong>der</strong><br />
Unternehmen können und sollten sich für die Ausbildung fit machen.<br />
Foto: Thomas E. Wunsch<br />
Foto: Shutterstock<br />
Wer ausbilden will, muss sich<br />
auf diese wichtige Aufgabe<br />
intensiv vorbereiten.<br />
Wer ausbilden möchte, braucht nicht nur den<br />
Nachweis <strong>der</strong> betrieblichen Eignung und <strong>der</strong><br />
fachlichen Kompetenz, son<strong>der</strong>n auch berufsund<br />
arbeitspädagogische Kenntnisse. Den<br />
Weg dahin bahnen die KAUSA-Botschaftenden,<br />
die speziell migrantengeführte Unternehmen<br />
unterstützen. KAUSA steht hier<br />
für „Koordinierungsstelle Ausbildung und<br />
Migration“. Zur Ausbildung benötigt wird<br />
<strong>der</strong> AdA-Schein, <strong>der</strong> die „Ausbildung <strong>der</strong><br />
Ausbil<strong>der</strong>“ dokumentiert. Entsprechende<br />
Prüfungsvorbereitungskurse stehen jetzt den<br />
durch KAUSA betreuten Unternehmen zur<br />
Verfügung. Organisiert werden sie von <strong>der</strong><br />
Konzept Bildung und Services GmbH in<br />
Wuppertal. Bereits Anfang dieses Jahres<br />
wurde ein erster Prüfungsvorbereitungskurs<br />
erfolgreich durchgeführt. Dabei hatten die<br />
Teilnehmenden zusätzlich zum fachlichen<br />
Input die Gelegenheit, sich miteinan<strong>der</strong> zu<br />
vernetzen und für die Zukunft berufliche<br />
Kontakte zu knüpfen. „Wir sind dafür da,<br />
den Unternehmen, die aus den unterschiedlichsten<br />
Gründen noch nie ausgebildet haben,<br />
eine zusätzliche pädagogische Ausbildung zu<br />
vermitteln und sie auf dem Weg Richtung<br />
Ausbil<strong>der</strong>qualifikation zu begleiten. Wir setzen<br />
uns dafür ein, dass sie einen Platz in den<br />
stark nachgefragten Lehrgängen bekommen,“<br />
so die beiden KAUSA-Botschaftenden<br />
für das <strong>Bergische</strong> Städtedreieck, Arzu Gül<br />
und Andreas Dummer. Bei den AdA-Lehrgängen<br />
geht es darum, für das Unternehmen<br />
passende Ausbildungspläne zu erstellen und<br />
den Ausbildungsablauf zu planen und zu organisieren.<br />
Die KAUSA-Botschaftenden, die<br />
bei <strong>der</strong> Regionalagentur <strong>Bergische</strong>s Städtedreieck<br />
angesiedelt sind, helfen dabei, Ausbildungsfähigkeit<br />
zu erwerben und die Ausbildung<br />
kontinuierlich durchzuführen, .<br />
Kontakt für interessierte Unternehmen: Arzu<br />
Gül und Andreas Dummer, 0212 / 88 16 06 –<br />
68 /85 o<strong>der</strong> guel@bergische-gesellschaft.de,<br />
dummer@bergische-gesellschaft.de<br />
Mettmann wird Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW<br />
Netzwerk soll<br />
kommunales<br />
Mobilitätsmanagement<br />
verbessern.<br />
Die Stadt Mettmann wird dem Zukunftsnetz<br />
Mobilität NRW beitreten. Ein entsprechen<strong>der</strong><br />
Antrag ist im Ausschuss für Klimaschutz,<br />
Umwelt und Mobilität mehrheitlich verabschiedet<br />
worden.<br />
Mit dem Beitritt zum Zukunftsnetz verpflichten<br />
sich Mitglie<strong>der</strong> dazu, die nachhaltige Mobilitätsentwicklung<br />
durch Kommunales Mobilitätsmanagement<br />
zu för<strong>der</strong>n, heißt es auf<br />
<strong>der</strong> Homepage des Zukunftsnetzes. Eine Mitgliedschaft<br />
ist kostenlos und eröffnet den<br />
Zugang zu Workshops, Fortbildungen und<br />
Netzwerktreffen. Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit<br />
des Zukunftsnetzes sind die Entwicklung und<br />
Umsetzung passgenauer Mobilitätskonzepte<br />
für Kommunen sowie die Etablierung eines<br />
kommunalen Mobilitätsmanagements in <strong>der</strong><br />
Verwaltung.<br />
Das Netzwerk wird durch das Verkehrsministerium<br />
des Landes NRW geför<strong>der</strong>t, ihm gehören<br />
mehr als 300 Städte, Gemeinden und<br />
Kreise an.<br />
16 www.bvg-menzel.de
Wohnen in Deutschland 2023<br />
Das Umland ist stärker nachgefragt. Damit steigen die Immobilienpreise.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Wohneigentum ist<br />
nach wie vor <strong>der</strong><br />
Traum vieler Menschen.<br />
auch in <strong>der</strong> Bereitschaft von 43 Prozent <strong>der</strong> Befragten,<br />
sich für den Erwerb stark o<strong>der</strong> sogar<br />
sehr stark einschränken zu wollen. Das lohnt<br />
sich: Der Anteil <strong>der</strong> Befragten, die mit ihrer<br />
Wohnsituation sehr zufrieden sind, ist unter<br />
Wohneigentümern mit 59 Prozent fast dreimal<br />
so hoch wie unter Mietern. Alle Metropolen<br />
verzeichnen starke Wan<strong>der</strong>ungsgewinne bei den<br />
Einwohnern von 18 bis unter 30. Familien hingegen<br />
ziehen verstärkt ins direkte Umland und<br />
pendeln zu ihren Arbeitsplätzen, was auch dort<br />
die Preise enorm ansteigen ließ. Umgesetzt<br />
wurde die Studie von <strong>der</strong> IW Consult GmbH,<br />
dem Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft (IW) und<br />
dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD).<br />
Für ein Eigenheim müssen durchschnittlich fast<br />
3.250 Euro je Quadratmeter investiert werden,<br />
zeigt die Studie „Wohnen in Deutschland 2023“<br />
des Verbands <strong>der</strong> Sparda-Banken. Vor zwei<br />
Jahren lag <strong>der</strong> Wert noch bei etwas unter 2.700<br />
Euro. Allein in den letzten zwei Jahren sind die<br />
Preise also im Durchschnitt um rund 20 Prozent<br />
gestiegen. Seit 2005 bis 2022 zogen die<br />
Preise sogar um durchschnittlich 129,2 Prozent<br />
an. Das entspricht einem jährlichen Anstieg<br />
von 5,0 Prozent. In <strong>der</strong> Bevölkerung besteht<br />
weiterhin <strong>der</strong> große Wunsch nach Wohneigentum.<br />
Eigentum gibt in Zeiten globaler Krisen<br />
Sicherheit und hilft beim Vermögensaufbau.<br />
2022 ist Deutschland durch eine hohe Einwan<strong>der</strong>ung<br />
so stark gewachsen wie noch nie. Verbunden<br />
mit geringer Bautätigkeit, hohen Baukosten<br />
und weiteren gewichtigen Gründen<br />
spricht laut Studie viel dafür, dass sich <strong>der</strong><br />
Wohnimmobilienmarkt auch in Zukunft langfristig<br />
stabil entwickelt. Trotz aller Unsicherheiten<br />
durch geopolitische Spannungen und<br />
hohe Inflationsraten plant nach wie vor je<strong>der</strong><br />
vierte Mieter bis 50 Jahre in den nächsten zwei<br />
bis drei Jahren o<strong>der</strong> zu einem späteren Zeitpunkt<br />
den Erwerb von Wohneigentum. Dieser<br />
Wunsch nach einem dem eigenen Häuschen mit<br />
freien Gestaltungsmöglichkeiten zeigt sich<br />
Unterhaltsreinigung<br />
Glasreinigung<br />
Grundreinigung<br />
Son<strong>der</strong>reinigung<br />
DIN EN ISO 9001<br />
DIN EN ISO 45001<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 17<br />
Otto-Wels-Straße 8 · 42111 Wuppertal<br />
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NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Seit über 100 Jahren eine starke Gemeinschaft<br />
Der VABI lud zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung ein.<br />
Foto: VBU<br />
Vor <strong>der</strong> beeindruckenden Kulisse<br />
des Visiodroms im Gaskessel<br />
in Heckinghausen fand<br />
die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
statt.<br />
In den Räumlichkeiten des Gaskessels in Heckinghausen<br />
fand jetzt die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
des Verbands von Arbeitgebern<br />
im <strong>Bergische</strong>n Land e. V. (VABI) statt. Dazu<br />
begrüßte Verbandsvorsitzen<strong>der</strong> Jürgen<br />
Schnei<strong>der</strong> rund 100 Gäste. Der VABI ist seit<br />
mehr als 100 Jahren eine starke Gemeinschaft<br />
von bergischen Unternehmen. Davon<br />
zeugten die eingeblendeten Logos <strong>der</strong> 253<br />
Mitgliedsunternehmen im Visiodrom. Dank<br />
<strong>der</strong> positiven Mitglie<strong>der</strong>entwicklung konnte<br />
<strong>der</strong> VABI im zweiten Jahr in Folge die Beiträge<br />
senken. Juliane Nie<strong>der</strong>drenk, Geschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> Jul. Nie<strong>der</strong>drenk GmbH<br />
& Co. KG, wurde als stellvertretende Vorsitzende<br />
bestätigt. Als Gastbeitrag gab`s einen<br />
Vortrag von Professor Dr. Michael Hüther,<br />
Direktor des Instituts <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft,<br />
bei dem er 150 Jahre Industrialisierung,<br />
Digitalisierung und demografischer<br />
Wandel in den Mittelpunkt stellte. Dabei<br />
zeigte er die Chancen und Risiken <strong>der</strong> bergischen<br />
Industrie auf. Gerade im Hinblick auf<br />
den demografischen Wandel könnten sich<br />
große Wohlstandverluste in Deutschland nur<br />
durch eine längere Arbeitszeit und Erhöhung<br />
des Arbeitszeitvolumens vermeiden lassen,<br />
so Hüther. Der VABI ist offen für Unternehmen<br />
aller Branchen und Unternehmensgrößen.<br />
Er berät und unterstützt die Mitgliedsunternehmen<br />
in allen personal- und<br />
arbeitsrechtlichen wie auch sozialen und politischen<br />
Angelegenheiten. Weiterhin unterstützt<br />
<strong>der</strong> Verband Mitgliedsunternehmen,<br />
die außerhalb <strong>der</strong> Flächentarifverträge Beratungsbedarf<br />
bei Haustarifverträgen haben.<br />
Stadthalle präsentiert Programm 2023/2024<br />
Von Musik bis<br />
Comedy ist alles<br />
dabei.<br />
Die Historische Stadthalle Wuppertal präsentiert<br />
sich auch in <strong>der</strong> neuen Spielzeit<br />
2023/2024 mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm. Unter an<strong>der</strong>em wird das Sinfonieorchester<br />
Wuppertal in <strong>der</strong> kommenden<br />
Saison wie<strong>der</strong> zahlreiche Sinfonie- und<br />
Chorkonzerte, Kammerkonzerte, verschiedene<br />
Son<strong>der</strong>konzerte und ein breites Musikvermittlungsangebot<br />
für Familien und junge<br />
Leute bieten und damit das Herzstück des<br />
Konzertlebens in <strong>der</strong> Stadthalle bilden. Das<br />
Publikum darf sich auf innovative Konzertprogramme<br />
ebenso wie auf bewährte Lieblingsstücke<br />
freuen. Ein beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />
legt <strong>der</strong> junge Generalmusikdirektor<br />
Patrick Hahn auf spannende Dialoge zwischen<br />
dem klassisch-romantischen Kernrepertoire<br />
und <strong>der</strong> Musik des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
bis in die Gegenwart. Das stARTfestival von<br />
Bayer Kultur präsentiert im nächsten Frühjahr<br />
zwei weitere hochkarätige Orchesterkonzerte.<br />
Die Wuppertaler Kurrende wird<br />
nächstes Jahr 100 Jahre alt. In seiner Jubiläumsspielzeit<br />
ist <strong>der</strong> renommierte Knabenchor<br />
gleich zweimal in <strong>der</strong> Historischen<br />
Stadthalle zu Gast, mit dem Weihnachtsoratorium<br />
von Johann Sebastian Bach und mit<br />
Mendelssohns Lobgesang, dargeboten gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Elberfel<strong>der</strong> Mädchenkurrende<br />
und dem Sinfonieorchester Wuppertal.<br />
18 www.bvg-menzel.de
Einladung, das <strong>Bergische</strong> Städtedreieck zu entdecken<br />
Entdecker-Karte für die „<strong>Bergische</strong>n Drei“<br />
Der <strong>Bergische</strong>s Land Tourismus Marketing<br />
e.V. hat eine Entdecker-Karte<br />
für „Die <strong>Bergische</strong>n Drei“ – Remscheid,<br />
Solingen und Wuppertal – aufgelegt,<br />
die Touristen einen schnellen<br />
Überblick über die Sehenswürdigkeiten<br />
in <strong>der</strong> Region gibt. Auf <strong>der</strong> Übersichtskarte,<br />
die in <strong>der</strong> neuen Faltbroschüre<br />
zu finden ist, sieht man auf<br />
einen Blick, wo im Städtedreieck welche<br />
Sehenswürdigkeiten zu finden<br />
sind und das alles recht nah beieinan<strong>der</strong><br />
liegt. Vom Galileum Solingen im<br />
Westen bis zur Eschbachtalsperre im<br />
Osten, von <strong>der</strong> Schwebebahn im Norden<br />
bis zu Schloss Burg im Süden<br />
sind die Highlights als kleine Illustrationen<br />
eingetragen. Der grobe Verlauf<br />
<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>- und Radwege durch die<br />
Region ist ebenfalls hinterlegt. Die<br />
Karte ist dreisprachig angelegt:<br />
deutsch, nie<strong>der</strong>ländisch und englisch<br />
und kann damit auf den wichtigsten<br />
Tourismusmessen zum Einsatz kommen.<br />
Was ist das für eine Stadt-Landschaft,<br />
in die die Menschen kommen?<br />
Warum gibt es hier zahlreiche Industriemuseen?<br />
Was hat es mit den <strong>Bergische</strong>n<br />
Kotten auf sich und wie bekomme<br />
ich Informationen zu den einzelnen<br />
Highlights? All diese Fragen beantwortet<br />
die Karte.<br />
Foto: BLTM<br />
Die Karte ist bei den <strong>Bergische</strong>n<br />
Drei in <strong>der</strong> Kölner Straße 8, Solingen<br />
zuerhalten, kann unter<br />
info@die-bergischen-drei.de bestellt<br />
werden. Sie steht zum<br />
Download hier bereit: https://<br />
www.bergisch-mal-drei.de/fileadmin/user_upload/2023_Entdeckerkarte_WEB.pdf<br />
Das Cover <strong>der</strong> neuen<br />
Entdecker-Karte<br />
zeigt die Müngstener<br />
Brücke, die sich<br />
als Weltkulturerbe<br />
positioniert.<br />
Ihr Vertrauen<br />
ist unsere Motivation<br />
FREIRAUM FÜR<br />
ERFOLGREICHE GESCHÄFTE:<br />
SCHLÜSSELFERTIG ERSTELLT<br />
MIT BÖCKER INDUSTRIEBAU.<br />
Ihr Unternehmen braucht Platz. Ihr Geschäftsmodell<br />
soll sich entwickeln können. Den Freiraum dafür<br />
plant, konstruiert und realisiert Böcker Industriebau.<br />
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TITEL GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />
Green Deal:<br />
Welche Energie braucht unsere heimische Wirtschaft?<br />
20 www.bvg-menzel.de
Die deutsche Wirtschaft steht vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, sich in Zeiten des Green Deals auf eine<br />
nachhaltige und kohlenstoffarme Energieversorgung umzustellen. An diesem Weg führt kein Weg<br />
vorbei, auch wenn er anstrengend, herausfor<strong>der</strong>nd und erst einmal teuer werden wird. Gerade für<br />
die energieintensive Wirtschaft im <strong>Bergische</strong>n Land stellen sich da viele Fragen. Welche Energiequellen<br />
eignen sich am besten für die bergische Wirtschaft? Und wie fängt man als Unternehmen am<br />
besten mit <strong>der</strong> Transformation an?<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 21
TITEL GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />
Michael Schwunk ist Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Vereinigung<br />
<strong>Bergische</strong>r <strong>Unternehmer</strong>verbände<br />
(VBU).<br />
Der „Green Deal“ ist ein umfangreiches<br />
Paket von Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union zur För<strong>der</strong>ung<br />
von Klimaschutz und<br />
nachhaltigem Wirtschaftswachstum,<br />
das die Weichen für eine ökologische Transformation<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft stellen soll. Um klimaneutral<br />
zu werden, muss auch die bergische<br />
Wirtschaft ihren Energiebedarf aus erneuerbaren<br />
Energiequellen decken und ihre Energieeffizienz<br />
verbessern. Dabei ist die Wirtschaftsregion trotz<br />
des nach wie vor industriellen Schwerpunkts<br />
durchaus divers aufgestellt. Neben Maschinenbau,<br />
Automobilindustrie, Chemie und Metallverarbeitung<br />
müssen sich auch das Handwerk, <strong>der</strong> Handel<br />
und die Dienstleister mit <strong>der</strong> Klima- und Wärmewende<br />
beschäftigen.<br />
Der allgemeine Trend zu klimaneutraler Produktion<br />
und Nachhaltigkeit ist in Deutschland und EUweit<br />
unbestritten vorhanden. Branchenübergreifend<br />
haben viele Unternehmen ihre Bemühungen<br />
forciert, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren<br />
und auf erneuerbare Energien umzusteigen. Alleine<br />
<strong>der</strong> Kostendruck, bedingt durch den Angriff<br />
Russlands auf die Ukraine, hat Energiesparprogramme<br />
unausweichlich gemacht. Daneben geraten<br />
jetzt <strong>der</strong> Einsatz erneuerbarer Energien, die<br />
Umstellung auf emissionsarme Technologien und<br />
die Implementierung von Kreislaufwirtschaftskonzepten<br />
verstärkt in den Blick.<br />
Mit „Traiber“ hin zur Energiewende<br />
Hat sich die bergische Wirtschaft in Sachen Transformation<br />
zur Klimaneutralität auf den Weg gemacht?<br />
Dazu hat Michael Schwunk, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Vereinigung <strong>Bergische</strong>r<br />
<strong>Unternehmer</strong>verbände (VBU) eine klare Antwort:<br />
„Viele Firmen engagieren sich beim regionalen<br />
Transformationsnetzwerk „Traiber“ und nutzen<br />
dieses Angebot. Dies wurde von den Verbänden<br />
mitinitiiert und wird vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
mit 4,1 Millionen Euro geför<strong>der</strong>t. Viele<br />
unserer Mitglie<strong>der</strong> stellen sich diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
mit Nachdruck und sind in vielen Bereichen<br />
schon sehr weit. Es war schon immer eine<br />
Stärke <strong>der</strong> bergischen Wirtschaft, sich notwendigen<br />
Verän<strong>der</strong>ungsprozessen zu stellen.“<br />
Wie auch das Projekt „Traiber“ zeigt, erfor<strong>der</strong>t die<br />
Umsetzung des Green Deals eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen,<br />
Unternehmen und <strong>der</strong> Gesellschaft insgesamt,<br />
um die notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen zu<br />
bewirken und eine nachhaltige und klimaneutrale<br />
Wirtschaft zu schaffen. Denn die Transformation<br />
ruht im Schwerpunkt auf fünf Säulen:<br />
Erneuerbare Energien: Die Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien wie Solarenergie, Windenergie,<br />
Biomasse und Geothermie könnte zusammengenommen<br />
den Energiebedarf <strong>der</strong> bergischen<br />
Wirtschaft decken. Investitionen in diese<br />
Richtung und <strong>der</strong> Ausbau entsprechen<strong>der</strong> Infrastruktur<br />
sind also notwendig, um die grüne Energieversorgung<br />
zu gewährleisten. Bei <strong>der</strong> Windkraft<br />
gibt es insofern eine Einschränkung, dass<br />
die Windverhältnisse in <strong>der</strong> Region sich eigentlich<br />
zur verlässlichen Erzeugung von Strom mit<br />
Windkraftanlagen gut eignen. Allerdings bauen<br />
die dichte Besiedelung des Gebiets und auch zahlreiche<br />
Landschaftsschutzgebiete dafür bislang einige<br />
Hürden auf und grenzen vor allem die Möglichkeiten<br />
zur Errichtung von größeren<br />
Windparks ein. Dass die schwarz-grüne Landesregierung<br />
nun eine Novelle <strong>der</strong> Landesbauför<strong>der</strong>ung<br />
vorgelegt hat, sollte dem Ausbau <strong>der</strong> „Erneuerbaren“<br />
einen Schub verleihen. So rechnet<br />
<strong>der</strong> Landesverband Erneuerbare Energien NRW<br />
(LEE NRW) damit, dass <strong>der</strong> Prozess durch die<br />
Fortsetzung auf Seite 26<br />
22 www.bvg-menzel.de
www.bergische-volksbank.de<br />
Wo<br />
smarte<br />
Lösungen<br />
den Schalter<br />
umlegen,<br />
da ist die Volksbank<br />
im <strong>Bergische</strong>n Land.<br />
Ein leuchtendes Beispiel für die Strahlkraft<br />
unserer Region: Das Familienunternehmen<br />
Gira bringt seit über 110 Jahren Licht<br />
in die ganze Welt. Und wo immer<br />
Inno vationen auf bergischem Boden<br />
entstehen, ist die verwurzelte Genossenschaftsbank<br />
eine smarte Entscheidung.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 23
TITEL INTERVIEW GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />
Aufs Tempo drücken<br />
alleine reicht nicht<br />
Oliver Bergmann ist Obermeister <strong>der</strong> Innung Sanitär- und Heizungstechnik in<br />
Remscheid. Als einer <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> Firma Richard Bergmann GmbH<br />
führt er das Familienunternehmen in dritter Generation und ist Ansprechpartner<br />
und Servicedienstleister, wenn es ums Heizungs- und Sanitärhandwerk geht.<br />
Im Interview mit unserer Redaktion wirft er einen Blick aus <strong>der</strong> Praxis auf die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, die die Wärmewende an die Wirtschaft stellt. Dabei zeigt sich:<br />
Es ist alles gerade nicht so einfach, wie man es sich wünschen würde.<br />
Herr Bergmann, an<strong>der</strong>s als in den meisten Privathaushalten<br />
geht es bei <strong>der</strong> Wärmewende in<br />
Unternehmen um größere und große Einheiten.<br />
Ist da die Wärmepumpe geeignet, um<br />
zum Beispiel eine große Werkshalle zu beheizen<br />
o<strong>der</strong> müssen hier an<strong>der</strong>e Lösungen greifen?<br />
Es gibt heute schon Hersteller, die Wärmepumpen<br />
mit einer Leistung bis 1.000 Kilowatt fertigen.<br />
Damit bekommt man auch große Gebäude geheizt.<br />
Generell ist <strong>der</strong> Betrieb einer Wärmepumpe<br />
auch für große Einheiten möglich, allerdings nur<br />
unter <strong>der</strong> Voraussetzung, dass die Werkshalle<br />
o<strong>der</strong> weitere große Gebäude mit einer Flächenheizung<br />
ausgerüstet sind. Wie da unschwer zu erkennen<br />
ist, ist das aktuell – wenn überhaupt – nur im<br />
Neubau <strong>der</strong> Fall bzw. Objekte neueren Datums<br />
lassen eine Umrüstung gegebenenfalls zu. Da <strong>der</strong><br />
Gebäudebestand bei den Firmen in Deutschland<br />
generell und damit auch in unserer Region älteren<br />
Datums ist, erscheint die Wärmepumpe mit ihrem<br />
hohen Stromverbrauch energetisch nicht sinnvoll.<br />
Das gleiche gilt übrigens auch fürs Private, denken<br />
Sie nur an die vielen bergischen Fachwerkhäuser.<br />
Da ist eine Wärmepumpe alleine auch<br />
keine Option.<br />
Was bleiben dann für Alternativen?<br />
Zunächst nur die, konventionell weiter zu heizen<br />
und dabei aufs Energiesparen zu setzen. O<strong>der</strong><br />
aber Betriebe treffen die Entscheidung, Bestandsgebäude<br />
zu erneuern und dann mit mo<strong>der</strong>ner<br />
Wärmetechnik auszurüsten. Das ist eine wirtschaftliche<br />
Entscheidung, die jedes Unternehmen<br />
für sich selbst treffen muss.<br />
Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist nicht<br />
zuletzt vor dem Hintergrund <strong>der</strong> steigenden<br />
Kosten für fossile Energien zwingend notwendig.<br />
Nehmen sich die Unternehmen aus Ihrer<br />
Sicht des Problems ausreichend an o<strong>der</strong><br />
braucht es dabei mehr Tempo?<br />
Genug Tempo zu machen nutzt ja aktuell gar<br />
nichts. Erstmal muss die Politik auf die Bremse<br />
treten. Einfach aus dem Grund, dass es an allem<br />
fehlt. Wir bekommen kein Material, auch nicht<br />
genügend Heizgeräte – we<strong>der</strong> auf konventioneller<br />
Basis noch bei den Wärmepumpen. Der Markt<br />
gibt gerade einfach gar nichts her. Selbst wenn<br />
die Hersteller Produktionskapazitäten auf- und<br />
ausbauen, bekommen sie gar nicht alle Komponenten<br />
zur Produktion von Wärmepumpen.<br />
Und dem Handwerk fehlt es an Personal?<br />
Ja, das auch, aber das ist nicht die Hauptursache.<br />
An den Dienstleistern liegt es nicht, wenn es zu<br />
Verzögerungen kommt. Wie gesagt: Wenn uns die<br />
Heizungen fehlen, können wir sie nicht einbauen.<br />
Insofern glaube ich, dass <strong>der</strong> Zeitplan <strong>der</strong> Regierung<br />
zu ambitioniert ist. Die Auftragsbücher sind<br />
24 www.bvg-menzel.de
Ein an<strong>der</strong>es Problem ist das von Ihnen schon<br />
angesprochene noch reduzierte Angebot beim<br />
Material, etwa bei den Wärmepumpen, und<br />
den dafür aktuell noch hohen Kosten. Sehen<br />
Sie hier kurz- o<strong>der</strong> eher mittelfristig Entspannung?<br />
Nein, die sehe ich im Augenblick und auch mittelfristig<br />
nicht. Und wie die Erfahrung gezeigt hat,<br />
werden Preissteigerungen nicht zuletzt auch<br />
durch För<strong>der</strong>programme begünstigt.<br />
Wie schon erwähnt, fehlt es auch an Fachkräften,<br />
die die Wärmewende praktisch umsetzen.<br />
Was muss geschehen, um gerade im Handwerk<br />
wie<strong>der</strong> mehr fachkundiges Personal einsetzen<br />
zu können?<br />
Fachkräftemangel haben wir überall, nicht nur in<br />
unserer Branche. In Bezug auf das Handwerk<br />
muss es aber einen Wandel im gesellschaftlichen<br />
Ansehen geben. Da sehe ich entscheidend auch<br />
die Schulen in <strong>der</strong> Pflicht. Das Bild eines Handwerksberufs<br />
muss in <strong>der</strong> Öffentlichkeit wie<strong>der</strong><br />
positiver werden und daran können die Lehrkräfte<br />
mitwirken, indem sie zeigen, welche Zukunftschancen<br />
in einer Berufsausbildung im Handwerk<br />
liegen.<br />
Oliver Bergmann ist<br />
selbstständiger Fachamann<br />
für Sanitär- und<br />
Heizungstechnik und<br />
engagiert sich in <strong>der</strong><br />
Kreishandwerkerschaft<br />
Remscheid als Obermeister<br />
seiner Innung.<br />
voll, das wird dauern, bis das alles abgearbeitet<br />
ist. Eine Entspannung <strong>der</strong> Lage sehe ich <strong>der</strong>zeit<br />
nicht.<br />
Vielfach wird Technologieoffenheit gefor<strong>der</strong>t,<br />
wenn es um die Wärmewende im Neu- und<br />
Bestandsbau geht. Gibt es diesbezüglich aus<br />
Ihrer Sicht <strong>der</strong>zeit überhaupt genügend Möglichkeiten?<br />
Welche Chance rechnen Sie im Heizungsbereich<br />
dem Thema Wasserstoff zu?<br />
Mo<strong>der</strong>ne Gasheizgeräte sind heute schon Wasserstoff<br />
fähig. 20 Prozent können zum Erdgas beigemischt<br />
werden. Zu klären ist da nur, ob das vorhandene<br />
Gasnetz dafür geeignet ist. Diese Frage<br />
stellt sich den Energiedienstleistern. Und bei aller<br />
Diskussion um die Verwendung von Wasserstoff<br />
ist auch zu berücksichtigen, unter welchen Umweltbedingungen<br />
er überhaupt hergestellt werden<br />
kann. Wenn es sich nicht um den sogenannten<br />
grünen Wasserstoff handelt, ist die Herstellung<br />
sehr energieintensiv und einen CO2-Ausstoß gibt<br />
es eben auch.<br />
Selbst wenn die Ausbildungsbereitschaft bei<br />
den Handwerksbetrieben da ist, finden sich<br />
nicht genügend Bewerberinnen und Bewerber,<br />
um die Stellen zu besetzen. Was kann und<br />
sollte das Handwerk tun, um hier gegenzusteuern?<br />
Wir tun da schon eine ganze Menge und die Ausbildungsbereitschaft<br />
in den Betrieben ist ohne<br />
Zweifel da. Lei<strong>der</strong> stellen wir aber immer mehr<br />
fest, dass viele <strong>der</strong> Bewerberinnen und Bewerber<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen nicht mehr erfüllen. Wenn Sie<br />
heute eine Heizungssteuerung in Betrieb nehmen,<br />
ist das höchst anspruchsvoll und unsere Mitarbeitenden<br />
sind beinahe halbe IT-Fachleute. Insofern<br />
sind etwa gute Sprachkenntnisse heute ein Muss,<br />
um etwa im Bereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik<br />
erfolgreich eine Ausbildung absolvieren<br />
zu können. An dieser Kompetenz fehlt es aber<br />
lei<strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong>.<br />
Mit Oliver Bergmann sprach Stefanie Bona<br />
Foto: privat<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 25
TITEL INTERVIEW GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />
Fortsetzung von Seite 22<br />
verän<strong>der</strong>ten gesetzlichen Regelungen „deutlich<br />
erleichtert und beschleunigt“ werden wird. Neben<br />
dem Bürokratieabbau sieht die Novelle in Bezug<br />
auf Windenergie einen - bis auf wenige Ausnahmen<br />
– Wegfall <strong>der</strong> bisherigen Abstandsflächen im<br />
sogenannten Außenbereich für Windenergieanlagen<br />
vor. Außerdem wird <strong>der</strong> Mindestabstand zu<br />
Grundstücksgrenzen wie in Schleswig-Holstein<br />
von 0,5 H (H= Höhe <strong>der</strong> Windenergieanlage) auf<br />
0,3 H reduziert. Somit müsste eine Windenergieanlage<br />
mit einer Gesamthöhe von 180 Metern<br />
nicht mehr einen Abstand von 90, son<strong>der</strong>n nur<br />
noch von 60 Metern zum nächsten Grundstück<br />
einhalten. Dadurch gewinnen nach Einschätzung<br />
des LEE die Projektentwickler mehr Flexibilität<br />
bei <strong>der</strong> Positionierung <strong>der</strong> einzelnen Anlagen. In<br />
Bezug auf die Sonnenenergie soll die Solardach-<br />
Pflicht ab 1. Januar 2024 für öffentliche Liegenschaften<br />
und gewerbliche Gebäude sowie in einem<br />
weiteren Schritt ab 1. Januar 2025 auch für<br />
Privatgebäude gelten. Darüber hinaus bietet die<br />
bergische Region Potenzial für die Nutzung von<br />
Biomasse als Energiequelle. Biomasse kann aus<br />
organischen Abfällen, landwirtschaftlichen Reststoffen<br />
o<strong>der</strong> Energiepflanzen gewonnen werden.<br />
Durch die Verbrennung o<strong>der</strong> Vergärung von Biomasse<br />
kann Wärme und Strom erzeugt werden.<br />
Unternehmen könnten in Biomasse-Kraftwerke<br />
investieren und so einen Beitrag zur lokalen Energieversorgung<br />
leisten.<br />
Wärmewende: Für Verunsicherung bei Haushalten<br />
und Unternehmen sorgen die technologischen<br />
Möglichkeiten, explizit die Leistungsstärke<br />
<strong>der</strong> gerade viel diskutierten Wärmepumpe. Die<br />
Frage, ob diese Technik auch für große Einheiten<br />
genutzt werden kann, wird nicht einheitlich beantwortet.<br />
Grundsätzlich sind Wärmepumpen effiziente<br />
Heizsysteme, die Wärme aus erneuerbaren<br />
Energiequellen wie Luft, Wasser o<strong>der</strong> dem<br />
Boden gewinnen und für Heizzwecke nutzen. Da-<br />
bei gibt es verschiedene Arten, darunter Luft-<br />
Wasser-Wärmepumpen, Erd-Wasser-Wärmepumpen<br />
und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Die<br />
Auswahl <strong>der</strong> geeigneten Art hängt von den spezifischen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen des Gebäudes und den<br />
vorhandenen Ressourcen ab. Es ist wichtig, den<br />
Wärmebedarf und die spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Gebäudes sorgfältig zu analysieren und<br />
die Wärmepumpenleistung entsprechend zu dimensionieren,<br />
damit die benötigte Wärme sicher<br />
und effizient bereitgestellt werden kann. Bei großen<br />
Einheiten kann es auch notwendig sein, mehrere<br />
Wärmepumpen zu installieren o<strong>der</strong> zusätzliche<br />
Systeme wie Wärmespeicher einzubeziehen,<br />
um den Wärmebedarf optimal zu decken. Ein<br />
weiterer interessanter Gedanke für Unternehmen<br />
ist, stärker auf eine dezentrale Energieerzeugung<br />
zu setzen. Dazu könnten sich beispielsweise die<br />
ansässigen Betriebe innerhalb von Gewerbegebieten<br />
zusammenschließen. Durch die Installation<br />
von Blockheizkraftwerken o<strong>der</strong> auch kleinen<br />
Windkraftanlagen, könnten Unternehmen unabhängiger<br />
von zentralen Energieversorgern werden<br />
und ihre Energiekosten senken.<br />
Energieeffizienz: Die Verbesserung <strong>der</strong> Energieeffizienz<br />
ist ein wichtiger Aspekt für eine<br />
nachhaltige Wirtschaft – im Sinne des Klimaschutzes<br />
und <strong>der</strong> Kostenreduktion. Durch den<br />
Einsatz energieeffizienter Technologien in <strong>der</strong><br />
Produktion, bei <strong>der</strong> Büroausstattung und im Gebäudesektor<br />
können langfristig Energieverbrauch<br />
und -kosten gesenkt werden. Der Einsatz energieeffizienter<br />
Technologien und <strong>der</strong> Ausbau von<br />
Energie-Management-Systemen können dabei<br />
helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren und<br />
Kosten einzusparen.<br />
Elektromobilität: Klar wird das Lastenfahrrad<br />
keine Lösung für die Mobilitätswende <strong>der</strong><br />
regionalen Wirtschaft sein. Dennoch nehmen<br />
Die Verbesserung <strong>der</strong> Energieeffizienz ist ein wichtiger Aspekt für eine nachhaltige<br />
Wirtschaft - im Sinne des Klimaschutzes und <strong>der</strong> Kostenreduktion.<br />
26 www.bvg-menzel.de
auch die bergischen Unternehmen verstärkt ihren<br />
Fuhrpark in den Blick, stellen auf Elektrofahrzeuge<br />
um und halten eigene Ladestationen vor. Bis<br />
<strong>der</strong> Verkehrssektor in <strong>der</strong> Region aber tatsächlich<br />
klimafreundlich gestaltet werden kann, fehlt es<br />
nach wie vor an entsprechen<strong>der</strong> Ladeinfrastruktur.<br />
Zudem mangelt es gerade im Transportbereich<br />
noch an tragfähigen Lösungen, um den Einsatz<br />
fossiler Treibstoffe zu verringern.<br />
Kreislaufwirtschaft: Was vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit viel diskutierten Wärmewende<br />
aus dem Blick gerät, ist eine stärkere Umstellung<br />
auf eine Kreislaufwirtschaft, um den Ressourcenverbrauch<br />
zu minimieren und die Abfallmengen<br />
zu reduzieren. Dies kann durch intelligentes Recycling,<br />
Wie<strong>der</strong>verwendung und die Reparatur<br />
von Produkten erreicht werden. So erhalten die<br />
Reparaturwerkstätten o<strong>der</strong> Reparaturcafés, die<br />
vielerorts von Ehrenamtlichen betrieben werden,<br />
eine verstärkte Aufmerksamkeit. Denn: Jeden Tag<br />
fallen laut Aussage des BUND in Deutschland<br />
rund 4.500 Tonnen Elektroschrott an. Ein Grund<br />
dafür: Viele Geräte können schwer o<strong>der</strong> gar nicht<br />
repariert werden – für Klima und Natur ein echtes<br />
Problem. So regt <strong>der</strong> BUND am Beispiel von<br />
Österreich einen staatlichen „Reparaturbonus“<br />
an. Mit dieser För<strong>der</strong>ung können sich Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher einen Teil <strong>der</strong> Reparaturkosten<br />
erstatten lassen. Aus Sicht des BUND<br />
müssen Produkte dann aber auch reparaturfreundlich<br />
hergestellt werden, Ersatzteile und<br />
Software lange und günstig zur Verfügung stehen.<br />
Reparieren und Wie<strong>der</strong>verwenden müsse attraktiver<br />
werden. In Frankreich gibt es dazu bereits<br />
einen Reparaturindex. Damit kann man auf<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 27
TITEL GREEN DEAL: WELCHE ENERGIE BRAUCHT UNSERE HEIMISCHE WIRTSCHAFT?<br />
Bürokratie muss dringend<br />
abgebaut werden<br />
Ein einzelnes Windrad - wie<br />
hier bei Hückeswagem - kann<br />
in Sachen Energiewende nicht<br />
viel ausrichten. Aufgrund ihrer<br />
dichten Besiedelung<br />
scheint die bergische Region<br />
bislang für größere Windparks<br />
weniger geignet.<br />
einen Blick erkennen, wie gut ein Elektrogerät reparierbar<br />
ist und, ob es genug und bezahlbare Ersatzteile<br />
gibt. Schweden hat die Mehrwertsteuer<br />
auf Reparaturdienstleistungen von 19 auf sieben<br />
Prozent gesenkt. Sollte die Initiative für eine EU-<br />
Ökodesignrichtlinie für ein schadstofffreies,<br />
langlebiges und reparierbares Produktdesign umgesetzt<br />
und zum verpflichtenden Standard werden,<br />
müssten sich die Unternehmen darauf einstellen.<br />
Wer sich frühzeitig darum kümmert,<br />
kann diese Entwicklung für sich nutzen und sein<br />
Produktmarketing darauf ausrichten.<br />
Den Anschluss nicht verlieren<br />
In Bezug auf das in Rede stehende neue Gebäudeenergiegesetz<br />
for<strong>der</strong>t VBU-Geschäftsführer Michael<br />
Schwunk, dass die rechtlichen Grundlagen<br />
dafür klar definiert und langfristig und verlässlich<br />
vereinbart werden. Niemand investiere, wenn er<br />
darüber im Unklaren gelassen werde, gibt er zu<br />
bedenken. „Ohne einen wirksamen Industriestrompreis<br />
verlieren die Unternehmen im bergischen<br />
Land den Anschluss an ihre Wettbewerber<br />
in Europa, in den USA und in China. Für die Unternehmen<br />
hier in <strong>der</strong> Region sind konkurrenzfähige<br />
Energiepreise existenziell.<br />
Es muss sichergestellt werden, dass <strong>der</strong> energieintensive<br />
industrielle Mittelstand zwingend integraler<br />
Bestandteil wird. Gleichzeitig muss schnellstmöglich<br />
das Strom-Angebot erhöht werden, damit<br />
<strong>der</strong> Preisdruck nachlässt“, so seine For<strong>der</strong>ung.<br />
Neben allen Überlegungen zu technischen Lösungen<br />
für die ökologische Transformationen und ihren<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen durch enorme Investitionen<br />
sind weiterhin erhebliche rechtliche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen zu beachten. So ist die Bürokratie<br />
zweifelsohne ein Hemmschuh, <strong>der</strong> Verfahren in<br />
die Länge zieht. Dazu Michael Schwunk: „ Wir<br />
for<strong>der</strong>n die Politik auf, nun einfache, pragmatische<br />
und unbürokratische Lösungen zu finden<br />
und mehr Tempo bei <strong>der</strong> Umsetzung zu machen.“<br />
Die Regulierungswut <strong>der</strong> Gesetzgeber und Verwaltungen<br />
stünden <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />
im <strong>Bergische</strong>n Land fundamental entgegen.<br />
„Wir mahnen auch mehr Geschwindigkeit bei Planungs-<br />
und Genehmigungsverfahren an, damit<br />
Unternehmen mehr Vertrauen für die enormen Investitionen<br />
in die klimaneutrale Produktion gewinnen.<br />
Es hilft nichts, wenn Genehmigungen für<br />
Windkraftanlagen priorisiert, die Rohstoffe für<br />
<strong>der</strong>en Fundamente aber mit zusätzlichen Hürden<br />
belegt werden. Alles hängt mit allem zusammen.“<br />
Bekenntnis zur industriellen<br />
Fertigung<br />
Hier sieht <strong>der</strong> Verbandsvertreter die Politik generell,<br />
aber auch die Kommunen in <strong>der</strong> Pflicht: „Wir<br />
brauchen zuallererst eine allgemeine politische<br />
Bewertung und Akzeptanz, dass die Industrielle<br />
Fertigung in unserem Land erhalten werden soll.<br />
Diese gemeinsame politische Grundhaltung sehen<br />
wir <strong>der</strong>zeit bei vielen politischen Akteuren nicht,<br />
an<strong>der</strong>s lassen sich die vielen Fehlentscheidungen<br />
nicht erklären.“ Insbeson<strong>der</strong>e brauche es schnell<br />
eine kommunale Wärmeplanung. Der VBU stehe<br />
seinen Mitglie<strong>der</strong>n hinsichtlich <strong>der</strong> Energiewende<br />
beratend zur Seite.<br />
„Wir informieren unsere Mitglie<strong>der</strong> zeitnah über<br />
alle Entwicklungen und führen Informationsveranstaltungen<br />
durch. Zugleich machen wir nicht<br />
nur bei den Bürgermeistern im <strong>Bergische</strong>n Land<br />
Druck, son<strong>der</strong>n stellen unsere For<strong>der</strong>ungen auch<br />
über unsere Verbände in Düsseldorf und Berlin<br />
<strong>der</strong> Politik vor.“ Nur durch ein gemeinsames Auftreten<br />
<strong>der</strong> <strong>Unternehmer</strong> lasse sich das Schlimmste<br />
verhin<strong>der</strong>n.<br />
28 www.bvg-menzel.de
Mitarbeitende qualifizieren<br />
Bei aller Fokussierung auf technische und rechtliche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen ist nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen,<br />
dass <strong>der</strong> Übergang zu erneuerbaren Energien<br />
mit einem Strukturwandel einhergeht, <strong>der</strong> auch<br />
den Arbeitsmarkt beeinflusst. Gerade in den<br />
Branchen, die stark von fossilen Brennstoffen abhängen,<br />
sollten die Betriebe frühzeitig auf Qualifizierungsmaßnahmen<br />
für ihre Mitarbeitenden<br />
setzen, um ihnen den Übergang zu erleichtern und<br />
sie als Fachkräfte zu halten.<br />
Zusammengefasst stehen die Unternehmen auch<br />
in <strong>der</strong> hiesigen Region vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
sich in einem schnell verän<strong>der</strong>nden Umfeld zu behaupten.<br />
Die Abkehr von fossilen Energieträgern<br />
ist von Branche zu Branche unterschiedlich bzw.<br />
fällt unterschiedlich ins Gewicht. Eine gute Strategie,<br />
eine sorgsame Planung, fachkundige Beratung<br />
und ein umfassendes Verständnis <strong>der</strong> lokalen<br />
Gegebenheiten sind entscheidend, um die Chancen<br />
zu nutzen und die Risiken für den Transformationsprozess<br />
zu minimieren. Durch den gezielten<br />
Einsatz von erneuerbaren Energien,<br />
Energieeffizienzmaßnahmen und dezentraler<br />
Energieerzeugung kann somit unsere heimische<br />
Wirtschaft nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz<br />
leisten, son<strong>der</strong>n auch ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
stärken und sich langfristig auf eine grüne<br />
und nachhaltige Zukunft ausrichten – wenn die<br />
Rahmenbedingungen stimmen.<br />
Text: Stefanie Bona<br />
Foto: VBU, Bona, Shutterstock<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 29
ERFOLGREICH BERGISCH ZUKUNFTSFAKTOR VIELFALT<br />
Stoff für lichte<br />
Momente<br />
5mART ist ein Ermöglicher und findet branchenübergreifend Lösungen, die auf Textilien basieren.<br />
„Auf diese Weise versetzen wir unsere Kunden in die Lage, ihre Erzeugnisse entlang des Entwicklungsprozesses<br />
bis zur Serienfertigung aufzuwerten o<strong>der</strong> zu produzieren.“ So beschreibt Benjamin<br />
Mohr sein Startup-Unternehmen, das er 2022 in Wuppertal gründete.<br />
Technische Textilien unterschiedlicher<br />
Art und Funktion sind bereits in zahlreichen<br />
Bereichen im Einsatz. Beispielsweise<br />
in <strong>der</strong> Raum- und Luftfahrt, in <strong>der</strong><br />
Medizintechnik o<strong>der</strong> auch als Befestigungskomponenten.<br />
Denn die speziellen Materialeigenschaften<br />
gegenüber konventionellen Werkstoffen<br />
überzeugen durch vielerlei Vorteile, etwa Haptik,<br />
Flexibilität, Porosität o<strong>der</strong> eine gerichtete Aufnahme<br />
von Zugkräften. Darüber hinaus eignen sich<br />
Techno-Textilien für kleine Serien o<strong>der</strong> das Erzielen<br />
eines hohen Individualisierungsgrades, da die<br />
Produktion weitgehend werkzeuglos abläuft und<br />
somit kein kostspieliger Investitionsaufwand erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist.<br />
Diese Positiv-Liste macht 5mART nun um einen<br />
weiteren Punkt attraktiver. Benjamin Mohr erklärt:<br />
„Wir bringen Textilien unter an<strong>der</strong>em zum<br />
Leuchten, wir heizen ein und helfen beim Tunen.<br />
Denn wir besitzen das innovative Know-how, um<br />
den Funktionsumfang dieser Stoffe in Kombination<br />
mit Elektronik zu erweitern. Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
Durch die Möglichkeit, die Materialeigenschaften<br />
zeitlich zu verän<strong>der</strong>n, machen wir die<br />
Textilien smart. Für den Kunden bedeutet dies,<br />
die Vorzüge seiner Produkte zu nutzen und zu realisieren.“<br />
Unterwegs in Richtung Zukunft<br />
Solche Anwendungen aus <strong>der</strong> Ideenschmiede von<br />
5mART werden bereits umgesetzt. Zum Beispiel<br />
von einer Tuning-Werkstatt für japanische Automobile,<br />
für die das Wuppertaler Unternehmen faserbasierte<br />
Kits entwickeln, um Luftausströmer<br />
zu beleuchten. Erst einmal verbaut, ist von dem<br />
Textil im Fahrzeug später nichts mehr zu sehen.<br />
Hier ging es aber darum, eine praktikable und vor<br />
allem preisgünstige Möglichkeit zu finden, um die<br />
Fertigung einer Mini-Serie auf <strong>der</strong> Grundlage faserbasierter<br />
Lichtleiter zu bewerkstelligen. Eine<br />
konventionelle Lösung, die von gespritzten Lichtleitern<br />
ausgeht, wäre zu teuer gewesen. Die textile<br />
Alternative von <strong>der</strong> Rolle ließ sich dagegen einfach<br />
und individuell handhaben.<br />
Doch nicht nur im Kleinen bringen die Vorschläge<br />
von 5mART den Fortschritt in die Fertigung. Aktuell<br />
unterstützt Benjamin Mohr mit seinem Team<br />
einen Hersteller aus Erkrath dabei, im Rahmen eines<br />
Joint Ventures mit zwei Automobilherstellern<br />
textile Lichtsysteme in Großserie zu produzieren.<br />
Zielsetzung ist, den textilen Charakter des Materials<br />
als softes Interieurelement im Fahrzeug zum<br />
Leuchten zu bringen. Also durch Optik eine beson<strong>der</strong>e<br />
Atmosphäre im Wagen zu erreichen.<br />
30 www.bvg-menzel.de
Das Geschäftsmodell<br />
Innovation hat<br />
5mART verinnerlicht<br />
und schafft dabei<br />
verbesserte Prozesse<br />
und neue Produkte.<br />
Konkret bauen die Experten aus dem <strong>Bergische</strong>n<br />
für diesen Zweck eine Produktionsmaschine, die<br />
in einer entscheidenden Phase des Fertigungsprozesses<br />
eingesetzt wird. Eine typische Aufgabe für<br />
die Wuppertaler. Denn die Projektierung, Entwicklung<br />
und Herstellung von Son<strong>der</strong>maschinen<br />
und Montagevorrichtungen gehören mit zu den<br />
Spezialitäten des jungen Unternehmens.<br />
Der Reiz des Beson<strong>der</strong>en<br />
Genau diese exklusiven Kundenwünsche sind <strong>der</strong><br />
Antrieb, <strong>der</strong> Benjamin Mohr immer wie<strong>der</strong> zu<br />
neuen Innovationen inspiriert: „Wir sehen den<br />
Reiz in unserer Arbeit insbeson<strong>der</strong>e darin, Auftraggebern<br />
zusätzlich eine smarte Variante anzubieten,<br />
die begrenzte Stückzahlen mit breiter<br />
Vielfalt und Individualisierungspotenzial in ihrem<br />
Portfolio haben. Dabei ist es für uns unerheblich,<br />
ob <strong>der</strong> Kunde beispielsweise Gamingstühle produziert<br />
und gerne eine leuchtende, mit dem Computerspiel<br />
interagierende Version in sein Programm<br />
aufnehmen möchte. O<strong>der</strong> ob er E-Bikes<br />
herstellt, die er mit Hilfe einer Konturenbeleuchtung<br />
im nächtlichen Straßenverkehr sicherer machen<br />
will. Ebenso werden wir einem Anbieter von<br />
Taschen den Weg zeigen, wie er auf simple Weise<br />
diese Accessoires auf die gewünschte Farbe eines<br />
Outfits abstimmen kann. All dies und noch viel<br />
mehr können wir für unsere Kunden tun.“<br />
Zu dem breitgefächerten Leistungsprogramm des<br />
Wuppertaler Startups zählen Bausteine wie Ideenfindung,<br />
Konzeption und Werkstoffanalyse; außerdem<br />
die Organisation von Lieferketten, das<br />
Ausarbeiten von Abläufen <strong>der</strong> Umsetzung, Fehleruntersuchungen<br />
unter Einbeziehung <strong>der</strong> Strukturen<br />
im Kundenbetrieb sowie Testpläne für Absicherungsmaßnahmen.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 31
ERFOLGREICH BERGISCH ZUKUNFTSFAKTOR VIELFALT<br />
In dem Luftausströmer<br />
sind Fasern als Lichtleiter<br />
verbaut, auch wenn das<br />
für den Betrachter nicht<br />
ersichtlich ist. Hier spielen<br />
smarte Textilien ihre Stärken<br />
in <strong>der</strong> flexiblen Adaption<br />
von Bauräumen und<br />
<strong>der</strong> werkzeuglosen Fertigung<br />
(geringe Investitionskosten)<br />
aus.<br />
Aber auch bei <strong>der</strong> Prozessentwicklung wie beim<br />
Steuern von Fertigungsschritten leistet das Mohr-<br />
Team ganze Arbeit. Und schließlich stehen die<br />
Profis ebenfalls bei <strong>der</strong> Gestaltung von Geschäftsmodellen<br />
und dem Proze<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Vermarktung<br />
mit Rat und Tat zur Verfügung.<br />
Wie geht das denn?<br />
So beeindruckend das Angebot von 5mART auch<br />
ist, so bleibt doch die Frage: Wie funktionieren<br />
diese smarte Textilien eigentlich? Benjamin Mohr<br />
gibt eine ausführliche Antwort auf ein komplexes<br />
Thema: „Die Kommunikation und Steuerung können<br />
über das Smartphone laufen, müssen es aber<br />
nicht. Zurzeit befindet sich hier noch eine Menge<br />
in <strong>der</strong> Entwicklung. Denkbar ist zum Beispiel,<br />
dass bei <strong>der</strong> Smartphone-Lösung die Kommunikation<br />
mit dem Textil über Bluetooth läuft, jedoch<br />
auf das Paket an Sensoren und Funktionen des<br />
Smartphones zurückgreift. Der Kunde kann dann<br />
etwa einfach ein Bild von seinem Pullover machen<br />
und die Tasche nimmt eine dazu passende Farbe<br />
an. O<strong>der</strong> <strong>der</strong> G-Kraft-Sensor des Handys detektiert<br />
das Fahrverhalten des Radfahrers und <strong>der</strong><br />
Rucksack leuchtet rot auf, wenn das Rad bremst.“<br />
Wichtige Funktionen<br />
für mehr Leistung<br />
Allerdings wäre es wohl zu weit gegriffen, wenn<br />
man glaubte, dass die von 5mART entwickelten<br />
Textilien über die gleiche Funktionsbreite verfügten<br />
wie ein Smartphone. Benjamin Mohr: „Das<br />
Textil fungiert als Aktor. Das Smartphone ist das<br />
Interface zum Kunden und bringt als Computer<br />
viele Sensoren mit. Dadurch, dass wir die Textilien<br />
in die Anwendung einbinden, lassen sich diese<br />
Funktionen erweitern. Statte ich zum Beispiel das<br />
Textil mit einer Heizfunktion aus, kann auch <strong>der</strong><br />
Gamingstuhl auf Temperatur gebracht werden.<br />
Das schafft ein Smartphone alleine nicht. Dabei<br />
spielt unter an<strong>der</strong>em auch die Möglichkeit, die<br />
Stoffe großflächig einzusetzen, eine wichtige Rolle.<br />
So ergibt sich eine viel bessere 360°-Wirkung,<br />
als sie ein Handy solo jemals schaffen kann. Stellen<br />
Sie sich ein Auto vor, bei dem Licht in beiden<br />
Türen und in <strong>der</strong> Instrumententafel integriert ist.<br />
Gibt <strong>der</strong> Fahrer Gas, dann kann das Licht in <strong>der</strong><br />
Kurve von rechts nach links o<strong>der</strong> nach hinten<br />
switchen. Diesen Effekt bringt ein Bildschirm<br />
nicht ohne Weiteres. Letztendlich ist es unser Ziel,<br />
in <strong>der</strong> Systementwicklung eine Basisplattform zu<br />
32 www.bvg-menzel.de
erstellen, von <strong>der</strong> aus wir nach Bedarf - wie beispielsweise<br />
im Fahrzeugbau üblich - individuelle<br />
Lösungen ausarbeiten können. Dies wäre die ideale<br />
Voraussetzung, um im gesetzten Rahmen zahlreiche<br />
Kleinserien genau so effizient wie Großserien<br />
zu bedienen.“<br />
Die Zeit ist reif für neues Denken<br />
An<strong>der</strong>s ausgedrückt: Vieles von dem gehört heute<br />
noch zur Zukunftsmusik. Doch vorwärts denkende<br />
und handelnde Firmen wie 5mARt sind Schrittmacher<br />
in Sachen Innovation. Ein Rückblick auf<br />
die Vergangenheit zeigt, wie weit die Entwicklung<br />
bereits gediehen ist. Viele gute Ideen im Bereich<br />
von funktionalen HighTech-Textilien sind bislang<br />
an <strong>der</strong> Umsetzung gescheitert. Zu teuer, zu kompliziert<br />
für eine rentable Massenproduktion. Auch<br />
bei <strong>der</strong> Vermarktung hätten sich Schwierigkeiten<br />
ergeben, da die Zahl <strong>der</strong> Abnehmer anfangs noch<br />
ziemlich überschaubar gewesen wäre. Doch die<br />
Situation hat sich seitdem deutlich geän<strong>der</strong>t.<br />
Benjamin Mohr weiß, weshalb: „Oftmals muss die<br />
Zeit für eine Technologie auch reif sein. Wie denken,<br />
dass jetzt <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt für smarte<br />
Textilien gekommen ist, weil an<strong>der</strong>s als früher<br />
nun Bündel externer Faktoren positiv zusammenspielen.<br />
Zum einen wären da die Batterien, die im<br />
Zuge <strong>der</strong> Elektro-Mobilität immer günstiger und<br />
leistungsfähiger werden. Gleichzeitig überzeugen<br />
auch die Rechenleistungen von Smartphones<br />
durch vermehrte Kapazität und Verfügbarkeit.<br />
Zum an<strong>der</strong>en lassen sich Aufgaben in <strong>der</strong> Fertigung<br />
wesentlich wirtschaftlicher vor Ort erledigen<br />
– ein Umstand, den wir KI-gestützten Computerversionen<br />
und günstiger Robotik verdanken.<br />
Vor zehn Jahren wäre eine Verlagerung in ein<br />
Niedriglohn-Land die richtige Entscheidung gewesen,<br />
die allerdings wegen mangeln<strong>der</strong> Kompetenz<br />
<strong>der</strong> Arbeitskräfte zu Qualitätsproblemen geführt<br />
hätte. Heute dagegen bleiben Unternehmen<br />
hierzulande am Standort und erreichen ein überzeugendes<br />
Ergebnis in allen relevanten Bereichen.“<br />
Der Wuppertaler Zukunfts-Pionier besitzt aber<br />
auch den Weitblick, Visionen zu Ende zu denken:<br />
„In unserem Bereich ist nahezu alles vorstellbar.<br />
Die Sensorik, die das Smartphone schon mitbringt,<br />
ist bereits mit geringen technischen, weiteren<br />
Optimierungen zeitnah nutzbar zu machen.<br />
Übrigens wurde vor kurzem sogar eine programmierbare<br />
Faser präsentiert. Wenn man sich die<br />
Möglichkeiten dieser Entwicklung vor Augen hält,<br />
dann landet man bei Textilien, die einen kompletten<br />
Computer ersetzen können. Dies bedeutet,<br />
dass wir kein Smartphone mehr benötigen würden.<br />
Bis dahin wird es aber sicherlich noch mindestens<br />
zehn Jahre dauern.“<br />
Text: Brigitte Waldens<br />
Fotos: 5mART GmbH<br />
5mART GmbH<br />
Küferstraße 19<br />
42105 Wuppertal<br />
Fon 0202 25346370<br />
Mail info@5mART,tech<br />
Web 5mart.org<br />
5mART-Geschäftsführer<br />
Benjamin Mohr sagt: „In<br />
unserem Bereich ist nahezu<br />
alles vorstellbar.“<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 33
AUS DER REGION GASTKOMMENTAR<br />
Flexibles Arbeiten entscheidet über die<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />
Die Pandemie hat die Arbeitswelt in kurzer Zeit deutlich<br />
verän<strong>der</strong>t. Bis zum März 2020 wurde bei Gira großer Wert<br />
auf die Präsenz <strong>der</strong> Mitarbeitenden gelegt. Heute genießt<br />
mobiles Arbeiten einen hohen Stellenwert bei uns und<br />
ist nicht mehr wegzudenken. Dies zeigt sich auch darin,<br />
dass seit einem Jahr eine eigene Betriebsvereinbarung festlegt,<br />
dass – dort, wo es möglich ist – in <strong>der</strong> Regel 60 Prozent<br />
<strong>der</strong> Arbeit remote und nur 40 Prozent in Präsenz stattfindet.<br />
Zudem gibt es die Möglichkeit individueller<br />
Regelungen zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden.<br />
Tatsächlich gibt es einige Kolleginnen und Kollegen, die<br />
komplett mobil arbeiten. Der Großteil nutzt aber die Mischform.<br />
Für den Recruiting-Prozess sind diese Angebote ein zentrales<br />
Kriterium für die Attraktivität als Arbeitgeber. Mobiles<br />
Arbeiten ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität – und<br />
zwar sowohl zeitlich als auch geographisch. Hat sich früher<br />
eine Bewerberin o<strong>der</strong> ein Bewerber aus Köln, Essen o<strong>der</strong><br />
Düsseldorf mindestens zwei Mal überlegt, ob ein Arbeitgeber<br />
mitten im <strong>Bergische</strong>n Land überhaupt in Frage kommt,<br />
spielt die räumliche Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort<br />
inzwischen keine zentrale Rolle mehr. Diese Flexibilität<br />
ist in den Bereichen Entwicklung und Verwaltung sicher<br />
ein Schlüsselkriterium, auch weil sie für das „Work-Life-<br />
Blending“, also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />
von enormer Bedeutung ist.<br />
Über die Mitarbeitendenzufriedenheit entscheidet aber<br />
auch, welche Möglichkeit mir mein Arbeitgeber für meine<br />
individuelle Entwicklung bietet. Dazu gehört, welche Gestaltungsfreiräume<br />
ich im Unternehmen besitze, welche<br />
Entscheidungsverantwortung es mir überträgt, wie kurz<br />
Entscheidungswege sind, wie viele Hierarchiestufen ich<br />
überwinden muss, bis es richtig losgeht, und wie transparent<br />
über unternehmerische Entscheidungen und die Entwicklung<br />
des Unternehmens informiert wird. Die Zufriedenheit<br />
unserer Beschäftigten hängt zudem sehr stark vom<br />
guten, gelebten Miteinan<strong>der</strong> ab. Gerade weil man sich nicht<br />
mehr täglich zu Gesicht bekommt, haben Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
und Teamwork noch einmal an Bedeu-<br />
Foto: Gira<br />
Alexandra Ptock ist Leiterin Human<br />
Ressources bei Gira Giersiepen GmbH & Co. KG<br />
in Radevormwald<br />
www.gira.de<br />
tung gewonnen. Und schließlich muss das Gehaltspaket stimmen.<br />
Dazu zählt – insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Produktion – auch das<br />
gute Gefühl, dass <strong>der</strong> eigene Arbeitsplatz sicher ist und sich das<br />
Unternehmen stabil fortentwickelt.<br />
34 www.bvg-menzel.de
AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />
Private Kapitalerträge in <strong>der</strong><br />
Einkommensteuer-Erklärung<br />
Die Besteuerung von privaten Kapitalerträgen<br />
ist grundsätzlich durch einen Kapitalertragsteuerabzug<br />
in Höhe von 25 %<br />
zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf.<br />
Kirchensteuer (1) abgegolten. Kapitalerträge<br />
müssen daher regelmäßig nicht in<br />
<strong>der</strong> Einkommensteuer-Erklärung angegeben<br />
werden. Die Angabe von privaten<br />
Kapitalerträgen in <strong>der</strong> Steuererklärung<br />
kann aber zwingend erfor<strong>der</strong>lich o<strong>der</strong><br />
empfehlenswert sein - dazu folgende Beispiele:<br />
Die Angabe <strong>der</strong> Kapitalerträge ist<br />
erfor<strong>der</strong>lich, wenn – für Kapitalerträge<br />
keine Kapitalertragsteuer einbehalten<br />
wurde (z. B. bei Darlehen an Angehörige,<br />
(2) Gesellschafter-Darlehen, (2) Steuererstattungszinsen<br />
nach § 233a AO, Zinsen<br />
von ausländischen Banken). Der<br />
Steuersatz für diese Erträge im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Einkommensteuer-Veranlagung entspricht<br />
dann regelmäßig dem Abgeltungsteuersatz<br />
von 25 % (vgl. § 32d EStG).–<br />
trotz Kirchensteuerpflicht keine<br />
Kirchensteuer von den Kapitalerträgen<br />
einbehalten wurde (z. B. wegen Abgabe<br />
eines Sperrvermerks (3). In diesem Fall<br />
reicht es aus, nur die darauf entfallende<br />
Kapitalertragsteuer anzugeben. Die Kirchensteuer<br />
wird dann im Rahmen <strong>der</strong><br />
Veranlagung festgesetzt. (4) Eine Min<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Abgeltungsteuer wegen Kirchensteuerpflicht<br />
(2) kann in diesen Fällen<br />
nur erreicht werden, wenn die<br />
gesamten Kapitalerträge angegeben werden.<br />
Die Angabe <strong>der</strong> Kapitalerträge ist<br />
sinnvoll, wenn– die Besteuerung von Gewinnausschüttungen<br />
aus einer Beteiligung<br />
an einer Kapitalgesellschaft in<br />
Höhe von 60 % <strong>der</strong> Erträge mit dem persönlichen<br />
Steuersatz (sog. Teileinkünfteverfahren)<br />
günstiger ist als <strong>der</strong> Kapitalertragsteuerabzug.<br />
Das Teileinkünfteverfahren<br />
kann auch dann vorteilhaft<br />
sein, wenn z. B. Zinsen im Zusammen-<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 35
AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />
hang mit <strong>der</strong> Finanzierung des Kapitalanteils<br />
angefallen sind und (teilweise) als<br />
Werbungskosten berücksichtigt werden<br />
sollen. Ein entsprechen<strong>der</strong> Antrag ist<br />
möglich bei einer Kapitalbeteiligung von<br />
mindestens 25 % o<strong>der</strong> bei mindestens<br />
1 % und beruflicher Tätigkeit mit maßgeblichem<br />
unternehmerischen Einfluss<br />
auf die Gesellschaft. (5)– die Besteuerung<br />
sämtlicher Kapitalerträge mit dem<br />
persönlichen Einkommensteuersatz<br />
günstiger ist als <strong>der</strong> 25 %ige Kapitalertragsteuer-abzug<br />
(sog. Günstigerprüfung).<br />
(6) Dies kann z. B. auch durch Berücksichtigung<br />
von Verlusten aus an<strong>der</strong>en<br />
Einkunftsarten eintreten.– <strong>der</strong> Kapitalertragsteuerabzug<br />
zu hoch gewesen ist; das<br />
ist u. a. möglich, wenn kein Freistellungsauftrag<br />
erteilt wurde und deshalb <strong>der</strong> Sparer-Pauschbetrag<br />
von 801 Euro (Ehepartner:<br />
1.602 Euro) (7) nicht – o<strong>der</strong> nicht<br />
vollständig – berücksichtigt werden konnte.–<br />
(Veräußerungs-)Verluste aus Kapitalvermögen<br />
mit positiven Kapitaleinkünften<br />
verrechnet werden sollen. Soweit z. B.<br />
Banken, Sparkassen o<strong>der</strong> Finanzdienstleister<br />
bei privaten Kapitalerträgen Steuerbescheinigungen<br />
teilweise nicht mehr<br />
automatisch ausstellen, sind diese ggf. anzufor<strong>der</strong>n,<br />
wenn die Einbeziehung von<br />
Kapitalerträgen in die Einkommensteuer-<br />
Veranlagung beabsichtigt ist. Für Verluste,<br />
die in einem Bankdepot angefallen<br />
sind und nicht in diesem Depot zur zukünftigen<br />
Verlust-verrechnung vorgetragen,<br />
son<strong>der</strong>n im Rahmen <strong>der</strong> Einkommensteuer-Veranlagung<br />
mit an<strong>der</strong>en<br />
(Veräußerungs-) Gewinnen verrechnet<br />
werden sollen, ist eine entsprechende Bescheinigung<br />
<strong>der</strong> Bank erfor<strong>der</strong>lich. (8) (1)<br />
Bei Kirchensteuerpflicht ermäßigt sich die Abgeltungsteuer<br />
(siehe § 32d Abs. 1 Satz 3 ff.<br />
EStG); <strong>der</strong> ermäßigte Abgeltungsteuersatz<br />
beträgt bei 9 % Kirchensteuer 24,45 % bzw.<br />
24,51 % bei 8 % Kirchensteuer.(2) Soweit <strong>der</strong><br />
Darlehensnehmer die Zinsen als Werbungskosten/<br />
Betriebsausgaben geltend machen<br />
kann und ein Beherrschungsverhältnis vorliegt<br />
(siehe dazu BMF-Schreiben vom 18.01.2016<br />
– IV C 1 – S 2252/08/10004, BStBl 2016 I S.<br />
85, Rz. 136) o<strong>der</strong> bei Zinsen an GmbH-Gesellschafter<br />
bzw. <strong>der</strong>en Angehörige (bei mindestens<br />
10 %iger Beteiligung) gilt für entsprechende<br />
Kapitalerträge <strong>der</strong> persönliche<br />
Einkommensteuersatz.(3) Vgl. § 51a Abs. 2e<br />
EStG.(4) Siehe § 51a Abs. 2d EStG.(5) Siehe<br />
hierzu § 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG.(6) Insbeson<strong>der</strong>e<br />
denkbar bei einem zu versteuernden Einkommen<br />
bis zu ca. 17.000 Euro (Ehepartner:<br />
34.000 Euro).(7) Ab 2023 gilt ein Sparer-<br />
Pauschbetrag von 1.000 Euro (Ehepartner:<br />
2.000 Euro).(8) Vgl. § 43a Abs. 3 Satz 4 und<br />
5 EStG. Zu beachten ist dabei, dass bei seit<br />
2009 angeschafften Aktien Veräußerungsverluste<br />
grundsätzlich nur mit Veräußerungsgewinnen<br />
aus Aktienverkäufen verrechnet werden<br />
dürfen.<br />
(Quelle: Rinke Treuhand)<br />
Arzt und Praxis in Krise und<br />
Insolvenz<br />
Insolvenzen sind auch bei Ärzten und<br />
Medizinischen Versorgungszentren<br />
(MVZ) inzwischen keine exotischen Erscheinungen<br />
mehr, son<strong>der</strong>n gehören<br />
zum Wirtschaftskreislauf. Die vorgelagerte<br />
Krise kann überwunden, gar beherrscht<br />
und gelöst werden. Deren Erkennung,<br />
Analyse und Behandlung<br />
sowie Lösung im Interesse aller Beteiligten<br />
bei gleichzeitigem Praxiserhalt ist<br />
ein Kern <strong>der</strong> 4. Auflage dieses Werkes.<br />
Außerdem werden <strong>der</strong> Arzt, die Praxis<br />
und das MVZ in <strong>der</strong> Krise und Insolvenz<br />
intensiv beleuchtet und aussichtsreiche<br />
Sanierungschancen aufgezeigt.<br />
• Unternehmensplanung Arztpraxis und<br />
Krisenursachen<br />
• Außergerichtliche Sanierung <strong>der</strong> Praxis<br />
und des MVZ<br />
• Grundlagen des Insolvenzverfahrens<br />
über das Vermögen<br />
• Praxisbeispiel eines Arztes im Insolvenzverfahren<br />
• Die Sanierung durch das eröffnete Insolvenzverfahren<br />
• Son<strong>der</strong>fragen in <strong>der</strong> Insolvenz des<br />
Arztes und seiner Praxis<br />
• Gesellschaftsstatut in <strong>der</strong> Gemeinschaftspraxis<br />
• Die Arzt-GbR in <strong>der</strong> zivilgerichtlichen<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung und im Prozess<br />
• Bewertung <strong>der</strong> ärztlichen Gemeinschaftspraxis<br />
und Realisierung des<br />
Wertes<br />
Die 4. Auflage des RWS-Werkes geht<br />
nicht nur auf die Ursachen finanzieller<br />
Schieflagen ein. Die Autoren stellen u.a.<br />
Mechanismen und Werkzeuge vor, um<br />
Krisen von Ärzten und MVZ frühzeitig<br />
zu erkennen und durch geeignete Gegenmaßnahmen<br />
abzuwenden. Im Hauptteil<br />
thematisieren d’Avoine/d‘Avoine die<br />
außergerichtliche Sanierung von Arztpraxen<br />
und medizinischen Versorgungszentren<br />
und wenden sich dann <strong>der</strong> Restrukturierung<br />
u.a. im Insolvenzverfahren<br />
zu. Das Werk bietet Ärzten,<br />
Berufsausübungsgemeinschaften<br />
(BAG), MVZ und medizinischen Einrichtungen<br />
einen umfangreichen Ratgeber<br />
rund um Insolvenz und Unternehmenssanierung.<br />
RWS Verlag, Köln<br />
ISBN 978-3-8145-2372-9.<br />
(Quelle: ATN D`avoine Teubler Neu<br />
Rechtsanwälte)<br />
Gesetzentwurf für neues<br />
Fachkräfteeinwan<strong>der</strong>ungsgesetz<br />
Der Gesetzentwurf vom 29.3.2023 sieht<br />
eine Erweiterung des Rahmens für die<br />
Einwan<strong>der</strong>ung von qualifizierten Fachkräften<br />
aus Län<strong>der</strong>n außerhalb <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union vor. Dazu soll auf Basis<br />
eines Punktesystems eine „Chancenkar-<br />
36 www.bvg-menzel.de
te“ für Personen mit ausländischem, mindestens<br />
zweijährigem Berufsabschluss<br />
o<strong>der</strong> einem Hochschulabschluss eingeführt<br />
werden. Auswahlkriterien sollen<br />
Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter<br />
und Deutschlandbezug sein. Auch die<br />
für die Fachkräfteeinwan<strong>der</strong>ung bestehenden<br />
Gehaltsschwellen für Regel- und<br />
Engpassberufe sollen spürbar abgesenkt<br />
werden. Für Berufsanfänger mit akademischem<br />
Abschluss ist eine niedrige<br />
Mindestgehaltsschwelle geplant. Zudem<br />
erhofft sich die Bundesregierung mit <strong>der</strong><br />
Möglichkeit, schneller eine Nie<strong>der</strong>lassungserlaubnis<br />
zu erhalten, eine Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Attraktivität für einwan<strong>der</strong>nde<br />
Fachkräfte. Dazu soll es – statt wie bisher<br />
nur für Studieninteressierte – auch<br />
für Fachkräfte mit qualifizierter Berufsausbildung<br />
und Ausbildungsinteressierte<br />
die Möglichkeit geben, für eine befristete<br />
Zeit zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland<br />
zu kommen. Voraussetzung dafür<br />
ist, dass deutsche Sprachkenntnisse vorliegen<br />
und <strong>der</strong> Lebensunterhalt gesichert<br />
ist. Arbeitgeber können mit einer Vollmacht<br />
<strong>der</strong> Fachkraft ein beschleunigtes<br />
Fachkräfteverfahren bei <strong>der</strong> zuständigen<br />
Auslän<strong>der</strong>behörde in Deutschland einleiten,<br />
das die Dauer des Verwaltungsverfahrens<br />
bis zur Erteilung des Visums<br />
deutlich verkürzen wird.<br />
(Quelle: Treumerkur Dr. Schmidt und<br />
Partner KG)<br />
Lohnsteuer: Neue Programmablaufpläne<br />
rückwirkend zum<br />
1.1.2023<br />
Durch das Jahressteuergesetz 2022, welches<br />
erst im Dezember 2022 verkündet<br />
wurde, wurde <strong>der</strong> Arbeitnehmer-Pauschbetrag<br />
(von 1 200 € auf 1 230 €) und <strong>der</strong><br />
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende,<br />
<strong>der</strong> bei Anwendung <strong>der</strong> Steuerklasse II<br />
berücksichtigt wird, um 252 € auf 4 260<br />
€ angehoben. Auf Grund <strong>der</strong> erst im Dezember<br />
2022 erfolgenden Verkündung<br />
des Gesetzes konnten diese Än<strong>der</strong>ungen<br />
nicht mehr in die Programmablaufpläne<br />
für den Lohnsteuerabzug 2023 aufgenommen<br />
werden. Diese Programmablaufpläne<br />
sind die Basis für die Berechnung<br />
<strong>der</strong> Lohnsteuer mit den Entgeltabrechnungsprogrammen.<br />
Die FinVerw<br />
hat nun geän<strong>der</strong>te Programmablaufpläne<br />
bekannt gegeben. Diese geän<strong>der</strong>ten Pläne<br />
sind ab dem 1.4.2022 anzuwenden, was<br />
sich dem Anwen<strong>der</strong> in einem Update des<br />
Entgeltabrechnungsprogramms zeigt. Da<br />
die gesetzlichen Än<strong>der</strong>ungen aber bereits<br />
zum 1.1.2023 in Kraft getreten sind, gilt<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Anwendung: – Der vor<br />
dem 1.4.2023 für die Monate Januar bis<br />
März 2023 unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
bisherigen Programmablaufpläne aus<br />
November 2022 vorgenommene Lohnsteuerabzug<br />
ist vom Arbeitgeber grundsätzlich<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> neuen<br />
Programmablaufpläne zu korrigieren.<br />
Damit werden im Regelfall mit <strong>der</strong> Lohnabrechnung<br />
für April 2023 Korrekturen<br />
für die Monate Januar bis März 2023<br />
ausgelöst. – Die Verpflichtung zur Neuberechnung<br />
<strong>der</strong> Lohnsteuer besteht nicht,<br />
•RUNKEL<br />
RECHTSANWÄLTE<br />
www.runkel-anwaelte.de<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 37
AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />
wenn z.B. <strong>der</strong> Arbeitnehmer vom Arbeitgeber<br />
keinen Arbeitslohn mehr bezieht,<br />
weil z.B. das Arbeitsverhältnis zwischenzeitlich<br />
beendet wurde.<br />
(Quelle: RMB Bachtig Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbH)<br />
MoPeG: Neuregelungen bei <strong>der</strong><br />
GbR<br />
Mit dem Gesetz zur Mo<strong>der</strong>nisierung des<br />
Personengesellschaftsrechts (MoPeG) (1),<br />
das am 01.01.2024 in Kraft tritt, werden<br />
insbeson<strong>der</strong>e zahlreiche Regelungen zur<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)<br />
geän<strong>der</strong>t bzw. erstmalig in das Bürgerliche<br />
Gesetzbuch aufgenommen. (2) Die<br />
wichtigsten Neuerungen sind:– Differenzierung<br />
zwischen rechtsfähiger (Außen-)<br />
GbR und nicht rechtsfähiger (Innen-)GbR<br />
im Bürgerlichen Gesetzbuch; – Errichtung<br />
eines Gesellschaftsregisters, in das sich<br />
die rechtsfähige GbR eintragen lassen<br />
kann; z. B. für den Erwerb o<strong>der</strong> die Veräußerung<br />
von GmbH-Beteiligungen o<strong>der</strong><br />
Grundstücken ist die Eintragung in das<br />
neue Register verpflichtend; – Aufgabe<br />
des Gesamthandsprinzips: Das Gesellschaftsvermögen<br />
wird nicht mehr den Gesellschaftern<br />
zur gesamten Hand zugewiesen,<br />
son<strong>der</strong>n unmittelbar <strong>der</strong> Gesellschaft;<br />
damit sind aus einem Titel gegen die GbR<br />
Zwangsvollstreckungen nur noch gegen<br />
die Gesellschaft möglich. Für die Inanspruchnahme<br />
<strong>der</strong> Gesellschafter ist ein<br />
geson<strong>der</strong>ter Titel erfor<strong>der</strong>lich. – Die Beteiligung<br />
an Gewinn und Verlust sowie<br />
die Stimmrechte <strong>der</strong> Gesellschafter richten<br />
sich nicht mehr nach Köpfen, son<strong>der</strong>n<br />
grundsätzlich nach den Beteiligungsverhältnissen,<br />
sofern <strong>der</strong> Gesellschaftsvertrag<br />
nichts an<strong>der</strong>es regelt. Etwaige steuerliche<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> Neuregelungen sind<br />
aktuell noch unklar. Nach dem Willen des<br />
Gesetzgebers sollen die zivilrechtlichen<br />
Än<strong>der</strong>ungen nicht zu Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> ertragsteuerlichen<br />
Grundsätze bei <strong>der</strong> Besteuerung<br />
von Personengesellschaften<br />
führen.--(1) BGBl 2021 I S. 3436.(2) Siehe<br />
§§ 705 ff. BGB.<br />
(Quelle: Rinke Treuhand)<br />
Kurzarbeitergeld: Korrekturen<br />
nach Abschlussprüfung und<br />
Sozialversicherungsentgelte<br />
Kurzarbeitergeld wird zunächst von <strong>der</strong><br />
Bundesagentur für Arbeit im Rahmen einer<br />
vorläufigen Entscheidung gewährt.<br />
Nach Ende des Kurzarbeitergeldbezugs<br />
werden die abgerechneten Bezugszeiträume<br />
abschließend geprüft. Aktuell finden<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Abschlussprüfungen für<br />
die in den Zeiten <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
gewährten Kurzarbeitergel<strong>der</strong> statt. Diese<br />
Abschlussprüfungen können zu Korrekturen<br />
des vorläufig bewilligten Kurzarbeitergeldes<br />
führen. In diesen Fällen sind die<br />
Spitzenverbände <strong>der</strong> Sozialversicherungsträger<br />
bislang davon ausgegangen, dass<br />
keine beitragsrechtlichen Korrekturen zu<br />
veranlassen sind. An dieser Meinung wird<br />
nun nicht mehr festgehalten. Nach <strong>der</strong><br />
Verlautbarung vom 14.2.2023 gelten insoweit<br />
folgende Regelungen und Übergangsregelung:<br />
– Entgeltabrechnungszeiträume bis Dezember<br />
2022: Soweit Arbeitgeber nach<br />
den bisherigen Leitlinien verfahren haben,<br />
also im Falle <strong>der</strong> Korrektur von-<br />
Kurzarbeitergeld keine beitragsrechtlichen<br />
Korrekturen veranlasst haben,<br />
wird dies für Entgeltabrechnungszeiträume<br />
bis zum Dezember 2022<br />
nicht beanstandet.<br />
– Entgeltabrechnungszeiträume ab Januar<br />
2023: Wird in den Fällen, in denenKurzarbeit<br />
im Betrieb wirksam vereinbart<br />
worden ist, im Zuge <strong>der</strong> abschließenden<br />
Prüfung festgestellt, dass die Voraussetzungen<br />
für die Gewährung von<br />
Kurzarbeitergeld für Entgeltabrechnungszeiträume<br />
ab Januar 2023 nicht<br />
vorgelegen haben, hat <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
– neben <strong>der</strong> Rückzahlung etwaiger<br />
Kurzarbeitergeldleistungen – die notwendigen<br />
beitragsrechtlichen Korrekturen<br />
vorzunehmen. Dies gilt unabhängig<br />
davon, ob die Leistung vollständig<br />
o<strong>der</strong> nur teilweise (beispielsweise bei<br />
fehlerhaftem Ansatz <strong>der</strong> Ausfallstunden)<br />
zurückgefor<strong>der</strong>t wird. Dies gilt für<br />
gegebenenfalls neben dem vermeintlichen<br />
Kurzarbeitergeld geleistete beitragsfreie<br />
Aufstockungsbeträge zum<br />
Kurzarbeitergeld entsprechend.<br />
Eine Belastung <strong>der</strong> Arbeitnehmer mit dem<br />
vom Beschäftigten zu tragenden Teil des<br />
Gesamtsozialversicherungsbeitrags kann<br />
rückwirkend nur für die drei letzten<br />
Lohnabrechnungszeiträume geltend gemacht<br />
werden. Daher wird im Regelfall<br />
<strong>der</strong> Arbeitgeber nachzuzahlende Sozialversicherungsbeiträge<br />
insgesamt tragen.<br />
Es sollte darauf geachtet werden, dass vor<br />
Durchführung <strong>der</strong> Lohnabrechnungen für<br />
den April 2023 die neuen Programmablaufpläne<br />
im Entgeltabrechnungsprogramm<br />
durch ein entsprechendes Programmupdate<br />
berücksichtigt worden sind.<br />
(Quelle: RMB Bachtig Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbH)<br />
Schutz personenbezogener Daten<br />
im digitalen Handelsregister<br />
Nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts<br />
Celle vom 24.2.2023 müssen Geschäftsführer<br />
grundsätzlich hinnehmen,<br />
dass ihre Daten im Handelsregister öffentlich<br />
einsehbar sind. Um die personenbezogenen<br />
Daten besser zu schützen, hat das<br />
Bundesjustizministerium die Handelsregisterverordnung<br />
angepasst. Die Än<strong>der</strong>ungen<br />
sind am 23.12.2022 in Kraft getre-<br />
38 www.bvg-menzel.de
ner aufgenommen werden. Erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist nur noch die Aufnahme von Dokumenten,<br />
<strong>der</strong>en Einreichung zum Handelsregister<br />
beson<strong>der</strong>s angeordnet ist. Wenn<br />
in einem ursprünglich eingereichten Dokument<br />
teilweise Angaben enthalten sind,<br />
die nicht in den Registerordner gehören,<br />
können die Betroffenen ein neues Dokument<br />
einreichen.<br />
(Quelle: Treumerkur Dr. Schmidt und<br />
Partner KG)<br />
Verän<strong>der</strong>ungen des Gemeinschaftseigentums<br />
nur mit<br />
Absprache<br />
Wer Mitglied einer Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
ist, <strong>der</strong> muss akzeptieren,<br />
dass es sich auch wirklich um eine<br />
„Gemeinschaft“ handelt, in <strong>der</strong> viele Beschlüsse<br />
nur miteinan<strong>der</strong> gefasst werden<br />
ten. In dem über das Internet frei<br />
zugänglichen Handelsregisterportal<br />
sind teilweise Dokumente mit personenbezogenen<br />
Daten abrufbar. Das Oberlandesgericht<br />
Celle entschied am 24.2.2023,<br />
dass <strong>der</strong> Geschäftsführer gegen die Veröffentlichung<br />
seiner Daten (Geburtsdatum,<br />
Wohnort) kein datenschutzrechtliches Wi<strong>der</strong>spruchsrecht<br />
hat.Funktionsfähige und<br />
verlässliche öffentliche Register seien für<br />
die Sicherheit und Leichtigkeit des<br />
Rechtsverkehrs unerlässlich, sodass <strong>der</strong><br />
Geschäftsführer die Veröffentlichung seiner<br />
Daten hinnehmen müsse. Durch eine<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Handelsregisterverordnung<br />
zum 23.12.2022 werden personenbezogene<br />
Daten beim digitalen Handelsregister<br />
zukünftig besser geschützt. Dazu sollen<br />
beispielsweise Ausweiskopien und Unterlagen,<br />
die für den Rechtsverkehr nicht<br />
notwendig sind, nicht in den Registerordkönnen.<br />
Im Garten eines Doppelhauses,<br />
also einer Zweiergemeinschaft, hatte hingegen<br />
einer <strong>der</strong> Eigentümer schon mal<br />
begonnen, die Grube für einen Swimmingpool<br />
auszuheben. Das wollte sich<br />
die an<strong>der</strong>e Partei nicht bieten lassen und<br />
ging gerichtlich dagegen vor. Alle drei<br />
damit befassten Instanzen bejahten nach<br />
Information des Infodienstes Recht und<br />
Steuern <strong>der</strong> LBS einen Unterlassungsanspruch<br />
gegen den Pool. Zwar könne es<br />
durchaus sein, dass eine Partei einen<br />
rechtlichen Anspruch auf Zustimmung<br />
zur Errichtung eines Schwimmbeckens<br />
habe, aber trotzdem müsse zuvor eine<br />
Gestattung durch den Miteigentümer eingeholt<br />
werden. „Man darf (...) nicht einfach<br />
darauf losbauen“, stellte das Gericht<br />
fest. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen<br />
V ZR 140/22)<br />
(Quelle: LBS Infodienst Recht und Steuern)<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 39
FÜR SIE UNTERWEGS BARCELONA – BOOMTOWN AM MEER<br />
BARCELONA -<br />
BOOMTOWN AM MEER<br />
40 www.bvg-menzel.de
Sehenswerte Bauten und spektakuläre Museen – damit kann Barcelona im Überfluss aufwarten.<br />
Die immer noch im Entstehen begriffene Sagrada Família hat es schwer, sich als<br />
Wahrzeichen gegen die Torre Agbar durchzusetzen. Schließlich bietet <strong>der</strong> Hochhausturm<br />
des französischen Architekten Jean Nouvel allabendlich ein blau-rotes Lichtspektakel<br />
und damit einen nicht zu übersehenden Blickfang in Barcelonas Skyline. Viele weitere<br />
aufsehenerregende Bauten zeigen: Die katalanische Metropole ist in den letzten Jahrzehnten<br />
zu einer wahren Spielwiese für Architekten geworden.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 41
FÜR SIE UNTERWEGS BARCELONA – BOOMTOWN AM MEER<br />
Blick vom Park Güell mit<br />
den Mosaikfliesen und <strong>der</strong><br />
Serpentinenbank<br />
von Gaudí (Foto s. 40/41)<br />
Die Sagrada Família in ihrer<br />
ganzen Pracht (Foto<br />
oben)<br />
Einen beachtlichen Kontrast zu den hypermo<strong>der</strong>nen<br />
Bauten bietet aber beson<strong>der</strong>s<br />
das Viertel „Eixample“, zu Deutsch<br />
„Erweiterung“. Aufgrund <strong>der</strong> immer weiterwachsenden<br />
Bevölkerung wurde schon im 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t dieser Teil <strong>der</strong> Stadt auf dem Reißbrett<br />
entworfen, ein Großteil <strong>der</strong> Gebäude wurden<br />
im Stil <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisme Català erbaut. Der Mo<strong>der</strong>nisme,<br />
<strong>der</strong> katalanische Jugendstil, hat wie<br />
keine an<strong>der</strong>e Epoche das Stadtbild von Barcelona<br />
geprägt. Ein Spaziergang auf dem Passeig de Gràcia,<br />
dem durch das Viertel verlaufenden Prachtboulevard,<br />
führt an wahren Kunstwerken von<br />
Gaudí vorbei.<br />
Das Herz <strong>der</strong> Stadt<br />
Barcelona, das ist zunächst einmal die Altstadt:<br />
das Gotische Viertel, <strong>der</strong> multikulturelle Raval,<br />
das stille Sant Pere und das Genießer-Dorado La Ribera.<br />
Düstere Gassen, malerische Winkel, stille<br />
Plätze, Zentren <strong>der</strong> Macht und immer wie<strong>der</strong> sehr<br />
viele Menschen aus sehr vielen Nationen. Alles, was<br />
Barcelona ausmacht, beginnt im Gassenlabyrinth<br />
<strong>der</strong> Altstadt: Kunst, Geschichte und mediterrane Lebenslust.<br />
Die ewige Baustelle<br />
Sagrada Família: Sie ist das unbestrittene Wahrzeichen<br />
Barcelonas, die Besucher lieben sie, und doch<br />
ist sie ein Streitfall. Das Bauwerk schwebt zwischen<br />
Kitsch und Kunst. Dabei soll sie nur endlich eine<br />
Kirche werden. Da steht sie und wächst. Nach rund<br />
135 Jahren ist sie immer noch nicht fertig. „Mein<br />
Kunde hat keine Eile“, scherzte Antoni Gaudí gern<br />
über sein unvollendetes Projekt, dem er sich ab 1915<br />
bis zu seinem Tod im Jahr 1926 ausschließlich wid-<br />
42 www.bvg-menzel.de
mete. Knapp 4,6 Millionen Besucher wollen sie<br />
jährlich sehen und <strong>der</strong>en Eintrittsgel<strong>der</strong> – und<br />
Spenden aus konservativ-klerikalen Kreisen - tragen<br />
unter an<strong>der</strong>em zum Wachsen <strong>der</strong> eigentümlichen<br />
Türme des Gotteshauses bei. Insgesamt 18<br />
Türme sollen es werden: zwölf für die Apostel,<br />
vier für die Evangelisten, einer für die Mutter<br />
Gottes und <strong>der</strong> höchste für Jesus Christus. Der<br />
wird sich 172 Meter hoch über <strong>der</strong> Vierung erheben.<br />
„Der Sühnetempel zur Heiligen Familie“, so <strong>der</strong><br />
vollständige Name, „wird von <strong>der</strong> Bevölkerung erbaut,<br />
in ihm findet sie sich wie<strong>der</strong>. Es ist ein Werk,<br />
das in <strong>der</strong> Hand Gottes liegt und im Willen <strong>der</strong><br />
Bevölkerung“, meinte Gaudí.<br />
Die skurrilen Formen, die verzierten Fassaden<br />
und die majestätischen Türme machen die Sagrada<br />
Família zu einem architektonischen Meisterwerk.<br />
Bei einer geführten Tour erfährt man mehr<br />
über die Geschichte und die einzigartige Konstruktion<br />
<strong>der</strong> Basilika Die Innenräume sind genauso<br />
beeindruckend wie die Fassaden, mit ihren<br />
kunstvollen Säulen und den farbenfrohen Glasfenstern,<br />
die das Licht in einen magischen Schein<br />
tauchten.<br />
Meisterwerke des Mo<strong>der</strong>nisme<br />
Vom Gaudí-Wun<strong>der</strong>werk aus wan<strong>der</strong>t man weiter<br />
zum Palau Güell, einem weiteren Juwel des Mo<strong>der</strong>nisme.<br />
Es war das erste größere Werk Gaudís,<br />
erbaut für seinen Mäzen Güell. Der Palast befindet<br />
sich im Stadtteil Raval, nur wenige Meter von<br />
<strong>der</strong> Rambla entfernt. Typisch für Gaudí sind die<br />
mit Kachelbruch verzierten Dächer, Schornsteine<br />
und Sitzbänke. Das aufwendige Interieur atmet<br />
noch eine Spur von Mittelalter und Mysterium.<br />
Sogar auf einen Dachgarten mit geschwungenen<br />
Kaminen muss man nicht verzichten. Und die<br />
markanten Schornsteine wurden 1895 auf dem<br />
Dach installiert, insgesamt 20 an <strong>der</strong> Zahl, die<br />
auch zur Belüftung des Hauses dienen.<br />
Um mehr über diesen allgegenwärtigen Baustil zu<br />
sehen und erfahren, bieten sich geführte Mo<strong>der</strong>nisme-<br />
und Gaudí-Führungen an.<br />
Altstadt, Zentrum und die Lebenslust<br />
verbunden mit ganz viel Kunst<br />
In die Altstadtviertel Santa Caterina und La Ribera<br />
kamen Fremde früher nur, wenn sie das Picas-<br />
Das Museu Nacional d‘Art<br />
de Catalunya (MNAC) am<br />
Fuß des Montjuic in dem<br />
Palau Nacional<br />
(Foto oben)<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 43
FÜR SIE UNTERWEGS BARCELONA – BOOMTOWN AM MEER<br />
Einer von vielen<br />
Foodmärkten- und<br />
Hallen in Barcelona<br />
(Foto oben)<br />
so-Museum besuchen wollten. Heute finden sich<br />
hier Feinkostläden, Cafés und romantische Tapaslokale<br />
wie die Weinbar La Vinya del Senyor.<br />
Gleich gegenüber erhebt sich die schönste gotische<br />
Kirche <strong>der</strong> Stadt. Santa Maria del Mar wurde<br />
zwischen 1329 und 1383 erbaut.<br />
Wun<strong>der</strong>schön, mit heiterem Flair und pulsierendem<br />
Leben zu je<strong>der</strong> Tageszeit: die Placa Reial, <strong>der</strong><br />
durch drei Passagen am Rande <strong>der</strong> Ramblas zugängliche<br />
zentrale Platz in <strong>der</strong> Stadt. Mit Cafés,<br />
Bars, guten Fischrestaurants und einigen Nachtclubs<br />
lädt er zur Entschleunigung ein.<br />
Bei <strong>der</strong> Rambla handelt es sich um die wohl beliebteste<br />
und prominenteste Flaniermeile Barcelonas.<br />
Eine Freilichtbühne für Flaneure, Künstler,<br />
Einheimische und Touristen. Auch hier kann man<br />
eine geführte Tour buchen, die das Gotische Viertel<br />
und das Multi-Kulti-Viertel El Raval passiert<br />
und bis zum Hafen führt. Antoni Tapiès o<strong>der</strong> Joan<br />
Miró, Picasso und mittelalterliche Fresken – die<br />
Stadt atmet Kunst. Als da wären sehr zu empfehlen:<br />
das Museu Nacional d’Art de Catalunya<br />
(MNAC), das allein schon eine Reise in die Stadt<br />
wert ist. Ursprünglich als Aushängeschild <strong>der</strong><br />
Weltausstellung von 1929 erbaut, beherbergt <strong>der</strong><br />
pompöse Bau mit seinem rund 2000 Quadratmeter<br />
großen „Ovalen Saal“ seit 1934 das MNAC.<br />
Das im Jahr 1963 gegründete Museu Picasso zeigt<br />
unter an<strong>der</strong>em Zeichnungen aus seiner Kindheit,<br />
Landschaftsstudien, das erste große ‚Bild‘, das in<br />
Barcelona entstand, „Die Erstkommunion“ von<br />
1896 sowie die Werke <strong>der</strong> „Blaue Periode“ ab 1901.<br />
Aber auch <strong>der</strong> FC Barcelona zieht mehrere Millionen<br />
Besucher in seinen Bann – und sein Museum.<br />
Man schwelgt zwischen funkelnden Pokalen und<br />
ausgedienten Fußballschuhen.<br />
Dieses Museum ist das meistbesuchte <strong>der</strong> Stadt!<br />
Lieblingsorte und stille Oasen<br />
Manch einer möchte <strong>der</strong> trubeligen, im Sommer<br />
sehr heißen Stadt für einen Moment entfliehen.<br />
Eine Oase <strong>der</strong> Stille ist <strong>der</strong> Parc de la Ciutadella,<br />
nicht weit entfernt von <strong>der</strong> La Ribera. Mit Schattenhaus<br />
und Ru<strong>der</strong>boot taucht man in das üppige<br />
Grün des Parks. Das Vogelgezwitscher, das Plätschern<br />
<strong>der</strong> Ru<strong>der</strong>boote auf dem idyllischen Teich<br />
o<strong>der</strong> die romantisch vor sich hin bröckelnden Bau-<br />
44 www.bvg-menzel.de
ten <strong>der</strong> Weltausstellung von 1888 machen den Besuch<br />
zu einem erholsamen Erlebnis.<br />
O<strong>der</strong> auf den „Montserrat“, den heiligen Berg <strong>der</strong><br />
Katalanen, wo man von einem Naturpark inklusive<br />
Klosteranlage empfangen wird. Schon die<br />
„Anreise“ hinauf ist abenteuerlich, mit einer Seilbahn<br />
geht es auf den Gipfel. Hat man sich an dem<br />
grandiosen Ausblick auf die Stadt Barcelona satt<br />
gesehen, bietet sich eine Besichtigung des Klosters<br />
Montserrats mit anschließen<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ater<br />
Wan<strong>der</strong>ung durch den Park an.<br />
Küche und Köche<br />
Vor Jahren hat die spanische Avantgardeküche die<br />
Haute Cuisine revolutioniert. Sie entwickelte sich<br />
vor allem in und um Barcelona, und noch immer<br />
ist die Mittelmeermetropole Motor für kulinarische<br />
Innovationen.<br />
Ob Tapas für Feinschmecker, Fisch im Chiringuito<br />
o<strong>der</strong> bodenständige Tavernen mit Paella – es<br />
gibt für jeden Gaumen etwas zu entdecken. Von<br />
<strong>der</strong> Crema Catalana ganz zu schweigen!<br />
Barcelona hat jedoch noch viel mehr zu bieten als<br />
nur architektonische Schätze, Kunst und Kulinarik.<br />
Die Stadt hat eine lebhafte und leidenschaftliche<br />
Atmosphäre, die in den Straßen und Plätzen<br />
zu spüren ist. Die Einwohner von Barcelona, die<br />
Barceloneses, sind stolz auf ihre katalanische<br />
Identität und haben eine offene und freundliche<br />
Art.<br />
Charmant und pulsierend<br />
Barcelona ist ein Erlebnis. Die Kombination aus<br />
atemberauben<strong>der</strong> Architektur, reicher Geschichte,<br />
lebendiger Kultur und mediterranem Flair macht<br />
die Stadt zu einem einzigartigen Reiseziel. Egal,<br />
ob man die berühmten Sehenswürdigkeiten erkundet,<br />
durch die charmanten Viertel schlen<strong>der</strong>t<br />
o<strong>der</strong> das pulsierende Nachtleben genießt, Barcelona<br />
bietet für jeden etwas.<br />
Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern<br />
eine unvergessliche Zeit.<br />
Text: Katja Weinheimer<br />
Fotos: Katja Weinheimer, Shutterstock<br />
Eine Ansicht <strong>der</strong> Casa<br />
Batllo - eigentlich<br />
kein Haus, son<strong>der</strong>n<br />
eine riesige Skulptur<br />
mit Motiven aus dem<br />
Mythos von Drachentöter<br />
Sant Jordi. Das<br />
Dach erinnert an den<br />
Rücken eines Drachens<br />
(Foto oben)<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 45
HANDELSREGISTER<br />
VR 20593 AQUATIC REMSCHEID<br />
DUC Remscheid. Der Verein wird<br />
vertreten durch den 1. Vorsitzenden<br />
o<strong>der</strong> 2. Vorsitzenden<br />
inGemeinschaft mit einem<br />
weiteren Vorstandsmitglied.<br />
Vertretungsberechtigte und<br />
beson<strong>der</strong>e Vertretungsbefugnis:<br />
Vorstand: Gehm, Friedhelm<br />
Eduard, Modellbaumeister,<br />
Remscheid2. Vorsitzen<strong>der</strong>: Hoffmann,<br />
Claus-Dieter, Hückeswagen,<br />
*05.05.1950 Vorstand:<br />
Höhfeld, Ilka, Kierspe,<br />
*15.04.19691. Vorsitzende: Schulze,<br />
Jutta Ingeborg, Remscheid,<br />
*01.04.1960.<br />
HRB 21209 AWO gemeinnützige<br />
<strong>Bergische</strong> Kooperationsgesellschaft<br />
Remscheid Leverkusen<br />
Mettmann mbH. Bahnstr. 59,<br />
40822 Mettmann. Grund- o<strong>der</strong><br />
Stammkapital: 50.000,00 EUR.<br />
Allgemeine Vertretungsregelung<br />
:Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
wird dieGesellschaft durch zwei<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />
Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen vertreten.<br />
Einzelvertretungsberechtigt:<br />
Geschäftsführer: Dick, Stephan,<br />
Köln, *08.06.1966 Geschäftsführer:<br />
Schrö<strong>der</strong>, Hildegard, Essen,<br />
*15.07.19605.Prokura: Einzel-<br />
prokura: Döring, Petra Corinna,<br />
Düsseldorf, *23.10. 1960<br />
HRB 16161 Accuride Wheels Solingen<br />
GmbH Weyerstr. 112 - 114,<br />
42697 Solingen. Gegenstand<br />
des Unternehmens: sind die<br />
Fertigung von Fahrzeugrä<strong>der</strong>n<br />
und sonstiger Metallverarbeitung,<br />
die Montage von und <strong>der</strong><br />
Handel mitKompletträ<strong>der</strong>n für<br />
Fahrzeuge sowie <strong>der</strong> Handel mit<br />
eigenen Erzeugnissen und fremden<br />
Erzeugnissen gleicher undverwandter<br />
Wirtschaftszweige.<br />
Stammkapital: 10.226.000,00<br />
EUR4. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die<br />
Gesellschaft allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
wird dieGesellschaft durch zwei<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />
Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen vertreten.<br />
Einzelvertretungsberechtigt: Geschäftsführer:<br />
Heinen, Ralf, Bad<br />
Honnef, *24.04.1972 Geschäftsführer:<br />
Scharlau, Jessica, Solingen,<br />
*08.12.1988 Einzelvertretungsberechtigt<br />
mit <strong>der</strong> Befugnis<br />
im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft mit<br />
sich im eigenen Namen o<strong>der</strong> als<br />
Vertretereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />
abzuschließen: Geschäftsführer:<br />
John, Alexan<strong>der</strong>,<br />
Haan, *19.04.19665.<br />
HRB 25021 Bau- und Immobilien-Gesellschaft<br />
mbH Wuppertal.<br />
Koxhof 21a, 42489 Wülfrath.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Der An- und Verkauf von Grundstücken<br />
und Immobilien, das<br />
Verwalten von Immobilien sowie<br />
Maklertätigkeiten und Bauträgertätigkeiten.<br />
Stammkapital:<br />
25.000,00 EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt<br />
er die Gesellschaft allein.<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit einem Prokuristeen<br />
vertreten.<br />
HRB 33728 Bundesgartenschau<br />
Wuppertal 2031 gGmbH. Johannes-Rau-Platz<br />
1, 42275 Wuppertal.<br />
Gegenstand des Unternehmens:(1)<br />
Die Vorbereitung,<br />
Planung, Durchführung und<br />
Abwicklung <strong>der</strong> Bundesgartenschau<br />
2031 (BUGA Wuppertal<br />
2031).Aufgabe <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
ist es auch, Vorschläge für die<br />
Entwicklung eines Konzeptes zur<br />
weiteren Nutzung <strong>der</strong> von ihrbewirtschafteten<br />
Flächen in <strong>der</strong><br />
Zeit ab Beendigung <strong>der</strong> BUGA<br />
Wuppertal 2031 zu entwickeln<br />
(Zirkularität).(2) Die Gesellschaft<br />
ist berechtigt, alle Geschäfte<br />
vorzunehmen, die geeignet sind,<br />
den Gesellschaftszweck mittelbar<br />
o<strong>der</strong>unmittelbar zu för<strong>der</strong>n.<br />
Sie kann sich zur Erfüllung ihrer<br />
Aufgaben an Unternehmen<br />
beteiligen o<strong>der</strong> Unternehmen<br />
sowieHilfs- und Nebenbetriebe<br />
errichten, erwerben o<strong>der</strong> pachten.(3)<br />
Die Gesellschaft ist die<br />
alleinige wirtschaftliche und<br />
rechtliche Trägerin <strong>der</strong> BUGA<br />
Wuppertal 2031.(4) Die Gesellschaft<br />
ist verpflichtet, nach den<br />
Wirtschaftsgrundsätzen im Sinne<br />
des § 109 GO NRW zu verfahren.<br />
Dabei istdie Gesellschaft so<br />
zu führen, dass <strong>der</strong> öffentliche<br />
Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />
(5) Die Gesellschaft verpflichtet<br />
sich, die Vorschriften des<br />
Gesetzes zur Gleichstellung von<br />
Frauen und Männern für das-<br />
Land Nordrhein-Westfalen (Landesgleichstellungsgesetz<br />
- LGG)<br />
anzuwenden. Stammkapital:<br />
25.000,00 EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt<br />
er die Gesellschaft allein.<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Geschäftsführer:<br />
Minas, Arno, Wuppertal,<br />
*23.11.1967.<br />
HRB 27157 GleichStrom-Solar<br />
GmbH Wiesenstraße 4, 42897<br />
Remscheid. Gegenstand des<br />
Unternehmens: 1. Die Planung,<br />
wein, sekt,<br />
tee, spirituosen,<br />
bier, wasser &<br />
kohlensäure<br />
bayreuther str. 50 c<br />
42115 wuppertal<br />
tel.: (0202) 30 50 85<br />
weinquelle-hornig.de<br />
125 JAHRE-HEIZOEL-VORST<br />
Deutscher Ring 69 · 42327 Wuppertal · Telefon 744035<br />
46 www.bvg-menzel.de<br />
Unbenannt 2 1 10 12 12 14:47
Für die Aktualität, Korrektheit und<br />
Vollständigkeit <strong>der</strong> Anlage kann vom<br />
Verlag keine Gewähr übernommen<br />
werden.<br />
<strong>der</strong> Verkauf und die Montage<br />
abzuschließen:Geschäftsführer:<br />
KFZ-Zulassungen (An-und Ab-<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
von Photovoltaikanlagen und<br />
Schönhals, Leonhard, Rem-<br />
meldung) nebst <strong>der</strong> Betreibung<br />
bestellt, so vertritt er die Gesell-<br />
Energiespeichersystemen sowie<br />
scheid, *25.0 7. 1948.<br />
aller Geschäfte und Maßnahmen,<br />
schaft allein. Sind mehrere Ge-<br />
die Beratung, <strong>der</strong> Vertrieb und<br />
die dem Geschäftszweck zu<br />
schäftsführer bestellt, so wird<br />
das Consulting im b2b und b2c<br />
HRB 33725 Haus des Döners<br />
dienen geeignetsind. Stammka-<br />
dieGesellschaft durch zwei Ge-<br />
Bereich Photovoltaik sowie die<br />
Wuppertal GmbH. Kipdorf 33,<br />
pital: 25.000,00 EUR4. Ist nur<br />
schäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />
Vermittlung und Übernahme<br />
42103 Wuppertal. Gegenstand<br />
ein Geschäftsführer bestellt, so<br />
Geschäftsführer gemeinsam mit<br />
vonBauaufträgen im Haupt- und<br />
des Unternehmens: Das Betrei-<br />
vertritt er die Gesellschaft allein.<br />
einem Prokuristen vertreten. Mit<br />
Nebengewerbe, ohne Beschäfti-<br />
ben eines Gastronomiebetrie-<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong> Ge-<br />
gung von eigenen Mitarbeitern<br />
bes mit Sitzgelegenheit ohne<br />
bestellt, so wird die Gesellschaft<br />
sellschaft mit sich als Vertreter<br />
im Bauwerk sowie dieweltweite<br />
Ausschank von alkoholischen<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
eines Dritten Rechtsgeschäfte<br />
Projektierung und Montage von<br />
Getränken inWuppertal. Stamm-<br />
durch einen Geschäftsführer ge-<br />
abzuschließen:Geschäftsführer:<br />
regenerativen<br />
Energieanlagen.<br />
kapital: 25.000,00 EUR. Ist nur<br />
meinsam mit einem Prokuristen<br />
Prof. Dr. Dieterle, Stefan, Dort-<br />
2. Gegenstand des Unterneh-<br />
ein Geschäftsführer bestellt, so<br />
vetreten.<br />
Einzelvertretungsbe-<br />
mund, *07.05.1961Geschäftsfüh-<br />
mens ist ferner <strong>der</strong> An- und<br />
vertritt er die Gesellschaft allein.<br />
rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />
rer: Kupatt, Wolf Fre<strong>der</strong>ic, Mün-<br />
Verkauf von Grundstücken, die<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />
chen, *27.08.1960.<br />
Erstellung von schlüsselferti-<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />
genBauten als Bauträger, die<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
tereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />
HRB 28163 Open Ground GmbH.<br />
Vermittlung von Grundstücken<br />
durch einen Geschäftsführer ge-<br />
abzuschließen:Geschäftsführer:<br />
Robertstraße 6, 42107 Wup-<br />
und Finanzierungen sowie die<br />
meinsam mit einem Prokuristen<br />
Yücel, Ahmet Taylan, Remscheid,<br />
pertal. Gegenstand des Unter-<br />
Betreuung und Vornahme aller-<br />
vertreten. Einzelvertretungsbe-<br />
*01.05.1998Geschäftsführer:<br />
nehmens: Die Übernahme <strong>der</strong><br />
anfallenden Immobiliengeschäf-<br />
rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />
Özuzun, Ömer, Remscheid,<br />
persönlichen Haftung und die<br />
te, ferner <strong>der</strong> An- und Verkauf<br />
men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />
*01.12.1972.<br />
Geschäftsführung bei Personen-<br />
sowie Vermittlung von Immobi-<br />
eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />
gesellschaften.<br />
Stammkapital<br />
lien. Stammkapital: 25.000,00<br />
tereines Dritten Rechtsgeschäf-<br />
HRB 29222 MVZ Kin<strong>der</strong>wunsch-<br />
25.000,00 EUR. st nur ein Ge-<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
te abzuschließen :Geschäfts-<br />
zentrum Wuppertal GmbH. Ha-<br />
schäftsführer bestellt, so ver-<br />
bestellt, so vertritt er die Ge-<br />
führer: Celik, Ersin, Wuppertal,<br />
ferweg 40, 22769 Hamburg. Ge-<br />
tritt er die Gesellschaft allein.<br />
sellschaft allein. Sind mehrere<br />
*03.12.1991 Geschäftsführer:<br />
genstand des Unternehmens:Der<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
Keser, Mazlum, Wuppertal,<br />
Betrieb eines Medizinischen<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
wird die Gesellschaft durch zwei<br />
*21.04.1994.<br />
Versorgungszentrums im Sinne<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch ei-<br />
von § 95 Abs. 1 SGB V zur Aus-<br />
durch einen Geschäftsführer ge-<br />
nen Geschäftsführer gemeinsam<br />
HRB 33776 NCR-Nobel Cars Rem-<br />
übung von vertrags- undprivat-<br />
meinsam mit einem Prokuristen<br />
mit einem Prokuristen vertre-<br />
scheid GmbH. Oberhützer Straße<br />
ärztlichen Tätigkeiten als Fach-<br />
vertreten. Einzelvertretungsbe-<br />
ten. Einzelvertretungsberechtigt<br />
28, 42857 Remscheid. Gegen-<br />
ärzte für Frauenheilkunde und<br />
rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />
mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong><br />
stand des Unternehmens:Der<br />
Geburtshilfe mit dem Schwer-<br />
men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />
Gesellschaft mit sich im eige-<br />
An- und Verkauf von Gebraucht-<br />
punkt<br />
GynäkologischeEndokri-<br />
eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />
nen Namen o<strong>der</strong> als Vertreter-<br />
wagen, Ersatzteilen sowie Au-<br />
nologie und Reproduktionsme-<br />
tereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />
eines Dritten Rechtsgeschäfte<br />
toreifen und das Besorgen von<br />
dizin. Stammkapital: 33.289,00<br />
abzuschließen:Geschäftsführer:<br />
Das Traditionsunternehmen<br />
in <strong>der</strong> Sicherheitsbranche:<br />
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Die Wach- und Schließgesellschaft.<br />
Im Dienst seit 1902.<br />
wachundschliessgesellschaft.de<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> 06 |23 47
HANDELSREGISTER<br />
Riedel, Markus, Wuppertal,<br />
*30.07.1960. Einzelprokura mit<br />
<strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
mit sich im eigenen<br />
Namen o<strong>der</strong> als Vertreter eines<br />
Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen:<br />
Riedel, Thomas, Wuppertal,<br />
*18.01.1968.<br />
HRB 6840 SPZ Sozialpsychiatrisches<br />
Zentrum Wuppertal gemeinnützige<br />
GmbH. Hofaue 49,<br />
42103 Wuppertal. Gegenstand<br />
des Unternehmens: 1. Gegenstand<br />
des Unternehmens ist es,<br />
Menschen mit einer seelischen<br />
Erkrankung, einer seelischen<br />
Behin<strong>der</strong>ung bzw. Menschen,<br />
die von einer seelischen Erkrankung<br />
bedroht werden, durch das<br />
Angebot ambulanter Hilfen eine<br />
möglichstselbständige Lebensführung<br />
zu ermöglichen. Ferner<br />
sollen Angehörige und Freunde<br />
des genannten Personenkreisesberaten<br />
und unterstützt werden.<br />
Die Ziele des Unternehmens<br />
werden insbeson<strong>der</strong>e durch die<br />
Einrichtung und dieErhaltung<br />
eines Sozialpsychiatrischen Zentrums<br />
in Wuppertal verwirklicht.<br />
Die Gesellschaft wird damit<br />
tätig in praktischerAusübung<br />
christlicher Nächstenliebe im<br />
Sinne <strong>der</strong> Diakonie als Wesens-<br />
und Lebensäußerung <strong>der</strong> Evangelischen<br />
Kirche. 2. Im übrigen<br />
ist die Gesellschaft zu allen<br />
Handlungen berechtigt, die mit<br />
dem gemeinnützigen Zweck und<br />
mit demGegenstand des Unternehmens<br />
in Einklang stehen.<br />
Sie ist insbeson<strong>der</strong>e berechtigt,<br />
eigene soziale Betreuungsmaßnahmen<br />
für seelisch Gefährdete<br />
und Behin<strong>der</strong>te durchzuführen.<br />
3. Der Satzungszweck wird<br />
auch verwirklicht durch das<br />
planmäßige Zusammenwirken<br />
mit an<strong>der</strong>en steuerbegünstigtenKörperschaften,<br />
welche<br />
die Voraussetzungen <strong>der</strong> §§ 51<br />
bis 68 AO erfüllen, vornehmlich<br />
mit den zumUnternehmensverbund<br />
<strong>Bergische</strong> Diakonie<br />
Aprath gehörenden Gesellschaften.<br />
Stammkapital: 153.400,00<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
wird dieGesellschaft durch zwei<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch<br />
einen Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Geschäftsführer:<br />
Kollenberg-Ewald, Diane, Velbert,<br />
*29.04.1965 Einzelvertretungsberechtigt:<br />
Geschäftsführer:<br />
Hohlweger, Jörg Hans<br />
Peter, Wülfrath, *03.10.1958<br />
Geschäftsführer: Neßler, Björn,<br />
Soest, *06.11.1976.<br />
VR 25799 Arbeiterwohlfahrt<br />
Kreisverband Solingen e.V, Solingen.<br />
Allgemeine Vertretungsregelung:<br />
Jedes Vorstandsmitglied<br />
vertritt einzeln. Vertretungsberechtigte<br />
und beson<strong>der</strong>e<br />
Vertretungsbefugnis:Vorstand:<br />
Kühn, Christoph, Solingen,<br />
*27.05.1975Vorstand: Meuer,<br />
Martin, Solingen, *12.01.1981<br />
Vorstand: Wiebenga, Dirk, Solingen,<br />
*26.06.1965. eingetragener<br />
VereinSatzung vom 22.03.1967<br />
Zuletzt geän<strong>der</strong>t durch Beschluss<br />
vom 19.11.2022.<br />
IDS Infrastrukturdienstleister<br />
Solingen GmbH. Gräfrather Straße<br />
66, 42719 Solingen. Gegenstand<br />
des Unternehmens:Die<br />
Planung und die Durchführung<br />
von Maßnahmen des Kabel- und<br />
Rohrleitungsbaus in den Bereichen<br />
Strom-, Gas- undWärmeversorgung<br />
sowie <strong>der</strong> Wasserversorgung,<br />
<strong>der</strong> Beleuchtung,<br />
<strong>der</strong> Telekommunikation und <strong>der</strong><br />
Abwasserentsorgungeinschließlich<br />
<strong>der</strong> dafür erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Straßen- und Tiefbaumaßnahmen.<br />
Stammkapital: 25.000,00<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
wird dieGesellschaft durch zwei<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />
Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen vertreten.<br />
Einzelvertretungsberechtigt<br />
mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong><br />
Gesellschaft mit sich im eigenen<br />
Namen o<strong>der</strong> als Vertretereines<br />
Dritten Rechtsgeschäfte<br />
abzuschließen:Geschäftsführer:<br />
Schilling, Robert Torben, Solingen,<br />
*16.03.1988.<br />
LÖSCHUNGSANKÜNDIGUNG<br />
SBKG Automaten und Logistik<br />
UG (haftungsbeschränkt) Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung<br />
Wuppertal. Das Registergericht<br />
beabsichtigt die Gesellschaft<br />
von Amts wegen nach § 394<br />
FamFG zu löschen. Die Frist zur<br />
Erhebung eines Wi<strong>der</strong>spruchs<br />
ist auf einen Monat festgesetzt.<br />
CC Projekte GmbH Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung Velbert.<br />
Das Registergericht beabsichtigt<br />
die Gesellschaft von<br />
Amts wegen nach § 394 FamFG<br />
zu löschen. Die Frist zur Erhe-<br />
48 www.bvg-menzel.de
Das Justizministerium des Landes<br />
NRW veröffentlicht unter <strong>der</strong> Internet-<br />
Adresse www.insolvenzenbekanntmachungen.de<br />
zeitnah aktuelle<br />
Insolvenzverfahren.<br />
bung eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf<br />
einen Monat festgesetzt.<br />
EasyScan GmbH Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung Wuppertal.Das<br />
Registergericht beabsichtigt<br />
die Gesellschaft von<br />
Amts wegen nach § 394 FamFG<br />
zu löschen. Die Frist zur Erhebung<br />
eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf<br />
einen Monat festgesetzt.<br />
Haxel GmbH Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung Wülfrath.<br />
Das Registergericht beabsichtigt<br />
die Gesellschaft von Amts<br />
wegen nach § 394 FamFG zu<br />
löschen. Die Frist zur Erhebung<br />
eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf einen<br />
Monat festgesetzt.<br />
MMOTEC IVTS UG (haftungsbeschränkt)<br />
Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung Wuppertal.<br />
Das Registergericht beabsichtigt<br />
die Gesellschaft von Amts<br />
wegen nach § 394 FamFG zu<br />
löschen. Die Frist zur Erhebung<br />
eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf einen<br />
Monat festgesetzt.<br />
Refah UG (haftungsbeschränkt)<br />
Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung Erkrath. Das Registergericht<br />
beabsichtigt die Gesellschaft<br />
von Amts wegen nach<br />
§ 394 FamFG zu löschen. Die<br />
Frist zur Erhebung eines Wi<strong>der</strong>spruchs<br />
ist auf einen Monat<br />
festgesetzt.<br />
Siegfried Winterberg Edelstahlschrauben<br />
GmbH Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung Wuppertal.<br />
Das Registergericht beabsichtigt<br />
die Gesellschaft von<br />
Amts wegen nach § 394 FamFG<br />
zu löschen. Die Frist zur Erhebung<br />
eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf<br />
einen Monat festgesetzt.<br />
G. Walter Steffens GmbH & Co.<br />
KG Kommanditgesellschaft Remscheid.<br />
Das Registergericht beabsichtigt<br />
die Firma von Amts<br />
wegen nach § 393 FamFG zu<br />
löschen. Die Frist zur Erhebung<br />
eines Wi<strong>der</strong>spruchs ist auf drei<br />
Monate festgesetzt.<br />
The Buil<strong>der</strong> UG (haftungsbeschränkt)<br />
Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung Haan. Das<br />
wird ernannt Dr. Wolf-Rüdiger<br />
von <strong>der</strong> Fecht, Funckstraße 71,<br />
42115 Wuppertal.<br />
Über das Vermögen <strong>der</strong> im Handelsregister<br />
des Amtsgerichts<br />
Wuppertal unter HRB 31291 eingetragenen<br />
HSH-Nolzen Indus-<br />
educate.nrw<br />
Registergericht beabsichtigt die<br />
Gesellschaft von Amts wegen<br />
nach § 394 FamFG zu löschen.<br />
Die Frist zur Erhebung eines Wi<strong>der</strong>spruchs<br />
ist auf einen Monat<br />
festgesetzt.<br />
INSOLVENZEN<br />
Über das Vermögen <strong>der</strong> im Handelsregister<br />
des Amtsgerichts<br />
Düsseldorf unter HRB 61280<br />
eingetragenen ACTC GmbH, Feldhei<strong>der</strong><br />
Straße 37, 40699 Erkrath,<br />
gesetzlich vertreten durch den<br />
Geschäftsführer Herrn Asem<br />
Chaudhary,<br />
geschäftsansässig<br />
Feldhei<strong>der</strong> Straße 37, 40699<br />
Erkrath ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />
und Überschuldung,<br />
am 30.05.2023, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet.Die Eröffnung<br />
erfolgt aufgrund des am<br />
21.03.2023 bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.<br />
Zum Insolvenzverwalter<br />
trieofenbau GmbH, gegründet<br />
am 25.11.2020, Scheidtstraße<br />
9, 42369 Wuppertal, gesetzlich<br />
vertreten durch den Geschäftsführer<br />
Herrn Michael<br />
Sascha Mülfarth, Scheidtstraße<br />
9, 42369 Wuppertal ist wegen<br />
Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung,<br />
am 01.06.2023, das<br />
Insolvenzverfahren eröffnet. Die<br />
Eröffnung erfolgt aufgrund des<br />
am 05.04.2023 bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.Zum<br />
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Insolvenzverwalter<br />
wird ernannt Rechtsanwalt<br />
Marco Kuhlmann, Simonsstrasse<br />
80, 42117 Wuppertal.<br />
Über das Vermögen <strong>der</strong> im Handelsregister<br />
des Amtsgerichts<br />
Wuppertal unter HRA 17480<br />
eingetragenen Artur Nolzen<br />
Industrieofenbau GmbH + Co.<br />
KG, gegründet am 27.02.2003,<br />
Scheidtstraße 9 - 13, 42369<br />
Wuppertal, gesetzlich vertreten<br />
educate coach<br />
durch die persönlich haftende<br />
Gesellschafterin, die im Handelsregister<br />
des Amtsgerichts<br />
Wuppertal unter HRB 10893<br />
eingetragene Nolzen Industrieofenbau<br />
Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Scheidtstraße<br />
9 - 13, 42369 Wuppertal, diese<br />
vertreten durch den Geschäftsführer<br />
Herrn Felix Artur Nolzen,<br />
Scheidtstraße 9 - 13, 42369<br />
Wuppertal, ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />
und Überschuldung,<br />
am 01.06.2023, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Die Eröffnung<br />
erfolgt aufgrund des am<br />
23.02.2023 bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.<br />
Zum Insolvenzverwalter wird<br />
ernannt Rechtsanwalt Marco<br />
Kuhlmann, Simonsstrasse 80,<br />
42117 Wuppertal.<br />
Über das Vermögen <strong>der</strong> im Register<br />
des Amtsgerichts Wuppertal<br />
unter HRA 23098 eingetragenen<br />
Sedef Gold GmbH & Co. KG,<br />
Friedrich-Ebert-Str. 12, 42103<br />
Wuppertal, gesetzlich vertreten<br />
durch den Geschäftsführer<br />
Herrn Tevik Gü<strong>der</strong>, Windhukstraße<br />
81, 42277 Wuppertal und<br />
die persönlich haftende Gesellschafterin,<br />
die im Register des<br />
Amtsgerichts Wuppertal unter<br />
HRB 26033 eingetragene Sedef<br />
Verwaltungs GmbH, Friedrich-<br />
Ebert-Str. 12, 42103 Wuppertal,<br />
diese vertreten durch den<br />
Geschäftsführer Herrn Zafer As,<br />
Friedrich-Ebert-Str. 12, 42103<br />
Wuppertal, und die Gesellschafterin<br />
Frau Ünzüle Gü<strong>der</strong>,<br />
Windhukstraße 81, 42277 Wuppertal<br />
ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />
und Überschuldung,<br />
am 25.05.2023, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Die Eröffnung<br />
erfolgt aufgrund des am<br />
12.01.2023 bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags einer Gläubigerin.<br />
Zum Insolvenzverwalter wird<br />
ernannt Rechtsanwalt Nikolaos<br />
Antoniadis, Gasstraße 10-18,<br />
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42899 Remscheid<br />
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Verlag:<br />
<strong>Bergische</strong> Verlagsgesellschaft<br />
Menzel GmbH & Co. KG<br />
Katja Weinheimer<br />
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Fax 02191 54598<br />
Mail katja.weinheimer@bvg-menzel.de<br />
Mail info@bvg-menzel.de<br />
Redaktion:<br />
Katja Weinheimer (verantwortlich)<br />
Stefanie Bona<br />
Fon 02191 50663<br />
Fax 02191 54598<br />
Mail redaktion@bvg-menzel.de<br />
Marketing, Konzeption/Layout:<br />
Eduardo Rahmani<br />
Fon 02191 5658298<br />
Fax 02191 54598<br />
Mail eduardo.rahmani@bvg-menzel.de<br />
Anzeigenleitung:<br />
Manfred Lindner<br />
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Preisliste Nr. 07, ab 1. Januar 2022<br />
Druck: D+L Printpartner GmbH Bocholt<br />
Foto: Shutterstock<br />
Der Inhalt dieses Magazins wurde sorgfältig erarbeitet.<br />
Herausgeber, Redaktion, Autoren und Verlag<br />
übernehmen dennoch keine Haftung für Druckfehler.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos wird keine Gewähr übernommen. Nachdruck<br />
– auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Namen o<strong>der</strong> Initialen gezeichnete<br />
Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber<br />
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