der-Bergische-Unternehmer_05-23
Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann
der BERGISCHE www.bvg-menzel.de UNTERNEHMER DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DAS BERGISCHE UND DEN KREIS METTMANN 05 2023 WIE ARBEITEN WIR MORGEN? 30 Serie Zukunftsfaktor Vielfalt Kompetenz in Bewegung 34 Gastkommentar Gefragt: Anschluss ans Leistungsprinzip 40 Unterwegs Die Donau - von der Quelle bis zur Mündung
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<strong>der</strong> BERGISCHE www.bvg-menzel.de<br />
UNTERNEHMER<br />
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DAS BERGISCHE UND DEN KREIS METTMANN<br />
<strong>05</strong><br />
20<strong>23</strong><br />
WIE ARBEITEN<br />
WIR MORGEN?<br />
30 Serie<br />
Zukunftsfaktor Vielfalt<br />
Kompetenz in Bewegung<br />
34 Gastkommentar<br />
Gefragt: Anschluss<br />
ans Leistungsprinzip<br />
40 Unterwegs<br />
Die Donau - von <strong>der</strong> Quelle<br />
bis zur Mündung
Den Betrieb<br />
richtig steuern<br />
RMB Bachtig Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />
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EDITORIAL<br />
WIE ARBEITEN WIR MORGEN? Gerade in den letzten Wochen hat<br />
diese Frage durch die Diskussion um die Möglichkeiten <strong>der</strong> Künstlichen Intelligenz<br />
an Fahrt aufgenommen. Was da auf die Arbeitswelt zukommt, darüber<br />
gehen die Meinungen auseinan<strong>der</strong>. Fakt ist, dass diese Entwicklungen nicht<br />
mehr zurückzudrehen sind, auch wenn sogar verschiedentlich zu einer Pause<br />
in <strong>der</strong> Fortschreibung <strong>der</strong> Programme geraten wird. Fakt ist daher: Unternehmen<br />
– kleine wie große - stehen vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, sich den Verän<strong>der</strong>ungen<br />
anzupassen, Chancen zu nutzen und Risiken nicht zu ignorieren. Dies<br />
betrifft nicht nur neue Technologien, die Einfluss auf alle Bereiche menschlicher<br />
Arbeit haben und haben werden, son<strong>der</strong>n auch sich wandelnde Arbeitsmodelle<br />
und verän<strong>der</strong>te Vorstellungen <strong>der</strong> Beschäftigten in Bezug auf ihren<br />
Arbeitsplatz. In unserer Titelstory geben wir einen Überblick über die wichtigsten<br />
Trends, die mutmaßlich die Arbeitswelt von morgen prägen werden.<br />
Unsere Serie über den Zukunftsfaktor Vielfalt in unserer Region setzen wir<br />
mit einem Porträt über einen innovativen Vertreter <strong>der</strong> hiesigen Automobilzuliefererbranche<br />
fort, <strong>der</strong> sich als führende Adresse für richtungsweisende<br />
Antriebstechnik im mo<strong>der</strong>nen Automotive-Bereich einen Namen gemacht hat.<br />
Von <strong>der</strong> exzellenten Ingenieurskunst <strong>der</strong> Firma AVL Schrick profitieren inzwischen<br />
auch die Schifffahrt und <strong>der</strong> allgemeine Maschinenbau. Dabei hat<br />
das Unternehmen die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mobilitätswende genau im Blick.<br />
Geht es auf Kreuzfahrt, muss es nicht immer gleich <strong>der</strong> Riesendampfer auf<br />
hoher See sein. Vom großen Reiz einer Flusskreuzfahrt erzählt unser aktueller<br />
Reisetipp, <strong>der</strong> Sie mitnimmt auf einen bezaubernden Trip über die Donau<br />
von ihrer Quelle bis zur Mündung.<br />
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INHALT<br />
22 Wie arbeiten wir morgen?<br />
Neue Zeiten durch Remote Work, Agiles Arbeiten & Co.<br />
30<br />
Serie Zukunftsfaktor Vielfalt:<br />
Kompetenz in Bewegung<br />
34<br />
Gastkommentar<br />
Nicht allein die<br />
Technik macht`s.<br />
4 www.bvg-menzel.de
40<br />
Für Sie unterwegs<br />
Die Donau - von <strong>der</strong> Quelle bis<br />
zur Mündung<br />
Namen & Nachrichten<br />
06 Warum Teilen das Überleben sichert<br />
06 Marktposition gestärkt<br />
07 Ist die CO2-Maut ein<br />
Inflationstreiber?<br />
08 Geschichte erwan<strong>der</strong>n<br />
09 Gute Nachrichten für die Industrie<br />
10 NRW-Asean Summit<br />
10 Solingen in 3D erkunden<br />
11 MK Hotel unter neuer Führung<br />
12 Lokale Jobbörse kam gut an<br />
12 Autoindustrie legt zu<br />
13 Wupper Renaturierung wird<br />
weitergeführt<br />
14 Mit Dialog den<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen begegnen<br />
14 DKM-Exponate auf großer Plattform<br />
15 Dritte Auszeichnung in Folge<br />
16 Aufschwung im Mittelstand<br />
verschoben<br />
16 Mehr Optimisten als Pessimisten<br />
17 Immobilienmarkt verän<strong>der</strong>t sich<br />
18 Grüne Energie vom Dach<br />
18 Run aufs Deutschland Ticket<br />
19 Umsatzloch beim Einzelhandel<br />
Titel<br />
20 Wie arbeiten wir morgen?<br />
Neue Zeiten durch Remote Work, Agiles<br />
Arbeiten & Co.<br />
24 Interview: Eine Transformation ist immer<br />
eine gemeinsame Anstrengung<br />
Serie Zukunftsfaktor Vielfalt<br />
30 Kompetenz in Bewegung<br />
Gastkommentar<br />
34 Nicht allein die Technik macht`s.<br />
Aus <strong>der</strong> Praxis<br />
36 Recht, Finanzen, Steuern<br />
Für Sie unterwegs<br />
40 Die Donau - von <strong>der</strong> Quelle<br />
bis zur Mündung<br />
Rubriken<br />
46 Handelsregister/Insolvenzen<br />
50 Vorschau/Impressum<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 5
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Volksbank-Damensymposium<br />
Warum Teilen das Überleben sichert.<br />
Foto: Volksbank/Bettina Osswald<br />
Franca Parianen sprach beim<br />
Damensymposium über das<br />
menschliche Talent zum Teilen.<br />
Wer teilt, hat mehr – diese Botschaft<br />
brachte die Neurowissenschaftlerin und<br />
Autorin Franca Parianen den Gästen beim<br />
Damensymposium <strong>der</strong> Volksbank im<br />
<strong>Bergische</strong>n Land mit und belegte sie mit<br />
Erkenntnissen <strong>der</strong> Hirnforschung. Die großen<br />
Fragen des menschlichen Zusammenlebens<br />
sind die Themen <strong>der</strong> Wahl-Berlinerin,<br />
die sie auf <strong>der</strong> Ebene von Hirn und<br />
Hormonen erforscht. Vor den Volksbank-<br />
Kundinnen sprach sie unter dem Titel<br />
„Survival of the Fairest“ über das menschliche<br />
Kooperationstalent. Dass Zusammenarbeit<br />
seit jeher das Überleben sichert („gemeinsam<br />
jagen wir Mammuts, allein<br />
höchstens eine Karotte“) war eine weitere<br />
Kernbotschaft. Temporeich, witzig und mit<br />
vielen Fotos und Videos gespickt brachte<br />
Franca Parianen den über 200 Frauen in<br />
<strong>der</strong> Klosterkirche in Remscheid-Lennep<br />
ein komplexes Thema unterhaltsam nahe.<br />
Mit Geduld hatten die Damen auf den offiziellen<br />
Beginn des Abends warten müssen:<br />
wegen massiver Störungen bei <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bahn kam die Referentin einige<br />
Stunden später als geplant im <strong>Bergische</strong>n<br />
an – und stand mit 45 Minuten Verspätung<br />
auf <strong>der</strong> Bühne.<br />
Die Fragen <strong>der</strong> Volksbank-Kundinnen beantwortete<br />
Franca Parianen dann nach dem<br />
offiziellen Teil bei einem Glas Wein und<br />
Fingerfood aus <strong>der</strong> Küche <strong>der</strong> Klosterschänke<br />
in Remscheid-Lennep. Viele <strong>der</strong><br />
Frauen blieben noch und nutzten die Gelegenheit<br />
zum Netzwerken und für anregende<br />
Gespräche, auch mit ihren Kundenbetreuerinnen<br />
und den Volksbank-Vorständen<br />
Andreas Otto und Christian Fried.<br />
Marktposition gestärkt<br />
Tiemeyer<br />
übernimmt<br />
Automobile<br />
Darmas.<br />
Zum 1. Juni 20<strong>23</strong> übernimmt die Familie<br />
Tiemeyer neben ihrem Engagement bei <strong>der</strong><br />
Tiemeyer AG die Automobile Darmas<br />
GmbH mit ihren zehn Standorten. Die Automobilhandelsgruppe<br />
Darmas in Bochum,<br />
Herne, Castrop-Rauxel, Dinslaken, Recklinghausen,<br />
Oer-Erkenschwick, Datteln und<br />
Lüdinghausen vertreibt neben <strong>der</strong> Kernmarke<br />
Hyundai weitere Marken, zum Beispiel<br />
Fiat. Gemessen an den Verkaufszahlen ist<br />
Darmas nach Angaben von Tiemeyer <strong>der</strong><br />
größte Hyundai-Händler Deutschlands.<br />
Mit <strong>der</strong> Diversifikation des Markenportfolios<br />
will die Familie Tiemeyer weitere Zielgruppen<br />
erschließen und ihre Position als<br />
führen<strong>der</strong> Mobilitätsanbieter im Marktgebiet<br />
und über dessen Grenzen hinaus stärken.<br />
Mit <strong>der</strong> Tiemeyer AG mit Hauptsitz in<br />
Bochum ist das Familienunternehmen seit<br />
70 Jahren im Automobilhandel tätig. Derzeit<br />
beschäftigt die Tiemeyer Gruppe 1.800<br />
Mitarbeitende an 32 Standorten in 14 Städten.<br />
Die Anteile an <strong>der</strong> Automobile Darmas<br />
GmbH wurden zusätzlich zur Tiemeyer AG<br />
durch die Familie Tiemeyer erworben. Die<br />
Automobile Darmas GmbH wird als selbstständiger<br />
Unternehmensstrang neben <strong>der</strong><br />
Tiemeyer Gruppe fungieren.<br />
6 www.bvg-menzel.de
Ist die CO2-Maut ein Inflationstreiber?<br />
Der Spitzenverband <strong>der</strong> Logistikbranche rechnet mit höheren Preisen.<br />
Inflation<br />
Aus Sicht des Bundesverbands<br />
Güterkraftverkehr, Logistik<br />
und Entsorgung wäre eine<br />
schrittweise Einführung <strong>der</strong><br />
CO2-Maut die bessere Variante<br />
für mehr Klimaschutz.<br />
Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik<br />
und Entsorgung (BGL) lehnt die<br />
„faktische Mautverdopplung mangels Klima-Lenkungswirkung“<br />
aktuell entschieden<br />
ab und geht von einer spürbaren Verteuerung<br />
für den Endverbraucher aus. Die<br />
Lkw-Maut soll zum 1. Dezember 20<strong>23</strong> zusätzlich<br />
mit einer CO2-Komponente versehen<br />
werden, die einer annähernden Mautverdoppelung<br />
entspreche, so <strong>der</strong> BGL. Die<br />
zusätzlichen CO2-Maut-Einnahmen sollen<br />
fast ausschließlich für die Bahn verwendet<br />
werden. Eine Klimaschutzmaßnahme werde<br />
damit aber nur propagiert. Hingegen sei<br />
eine Klimawirkung in den nächsten Jahren<br />
nicht absehbar, weil aktuell we<strong>der</strong> Fahrzeuge<br />
mit alternativen Antrieben noch die<br />
zugehörige Tank-und Ladeinfrastruktur<br />
vorhanden seien.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Fahrzeuge mit Batterieo<strong>der</strong><br />
Brennstoffzellenantrieb am Kfz-Bestand<br />
in Deutschland liege bei<br />
Sattelzugmaschinen bei nur 0,03 Prozent.<br />
Auf die Bahn auszuweichen, sei wegen<br />
mangeln<strong>der</strong> Kapazität auch keine Lösung.<br />
Gegen höhere Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur<br />
spreche nichts, wenn sie<br />
denn aus allgemeinen Haushaltsmitteln des<br />
Bundesverkehrsministeriums finanziert<br />
werden. Mit dem neuen Mautgesetz würden<br />
jedoch „die hohen Vorstandsboni im<br />
Bahnkonzern“ finanziert. Dadurch fehlten<br />
die Mittel für die klimafreundliche Transformation<br />
des Straßengüterverkehrs, die<br />
Sanierung <strong>der</strong> Brücken und des maroden<br />
Fernstraßennetzes sowie den Ausbau <strong>der</strong><br />
Lkw-Parkplätze. Aus Sicht des BGL wäre<br />
eine schrittweise Einführung <strong>der</strong> CO2-<br />
Maut ab 2025 die bessere Variante für<br />
mehr Klimaschutz.<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 7
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Geschichte erwan<strong>der</strong>n<br />
Der „Liewerfrauenweg“ erinnert an die historische Entwicklung Solingens.<br />
Foto. Foto: Stadt Shutterstock Solingen<br />
Staatssekretär Daniel Sieveke,<br />
Solingens Oberbürgermeister<br />
Tim Kurzbach sowie<br />
Dietmar Vogt, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> IG Stadtführungen Solingen,<br />
und Dr. Erik Werdel,<br />
Kreisdirektor des Rheinisch-<br />
<strong>Bergische</strong>n Kreises (v.l.), mit<br />
dem Wahrzeichen <strong>der</strong> „Liewerfrauen“.<br />
Daniel Sieveke, Staatssekretär Heimatministerium<br />
NRW, und Solingens Oberbürgermeister<br />
Tim Kurzbach sowie Dr. Erik<br />
Werdel, Kreisdirektor des Rheinisch-<br />
<strong>Bergische</strong>n Kreises, weihten Anfang Mai<br />
den neuen „Liewerfrauenweg“ und die<br />
Ausstellung zur Geschichte <strong>der</strong> Lieferfrauen<br />
und <strong>der</strong> Solinger Stahlwarenindustrie in<br />
<strong>der</strong> ehemaligen Stahlwarenfabrik Friedr.<br />
Her<strong>der</strong> Abr. Sohn ein – heute das Grün<strong>der</strong>-<br />
und Technologiezentrum <strong>der</strong> Stadt. Auf<br />
dem Gelände des Grün<strong>der</strong>zentrums beginnt<br />
<strong>der</strong> rund 16 Kilometer lange Weg.<br />
Als Lieferfrauen (mundartlich: Liewerfrauen)<br />
bezeichnete man in Solingen<br />
Frauen, die Klingen- und Scherenteile<br />
zwischen den Kontoren <strong>der</strong> Stahlwarenkaufleute<br />
und den Schleifwerkstätten an<br />
den Bächen und <strong>der</strong> Wupper hin und hertrugen,<br />
in <strong>der</strong> Regel in einem großen<br />
Korb auf dem Kopf. Meist handelte es<br />
sich um die Frauen und Töchter <strong>der</strong><br />
Schleifer o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er, an <strong>der</strong> Stahlwarenfabrikation<br />
beteiligten Handwerker.<br />
Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
waren die Lieferfrauen im Solinger<br />
Stadtgebiet unterwegs.<br />
Bis zu drei Stunden dauerten die Märsche,<br />
bei denen sie rund hun<strong>der</strong>t Höhenmeter<br />
bewältigen mussten. Als neues<br />
Wahrzeichen des Grün<strong>der</strong>zentrums steht<br />
jetzt eine leicht überlebensgroße Skulptur<br />
<strong>der</strong> Liewerfrau neben dem Eingang zur<br />
Ausstellung.<br />
Zehn Informationstafeln zu Kotten, Hofschaften,<br />
Wasserburgen und ähnlichen<br />
Themen begleiten den Weg.<br />
So erfahren die Wan<strong>der</strong>er, dass es im 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t eine Firma „Birmingham“ in<br />
Solingen gab und was das mit „Made in<br />
Germany“ zu tun hat. Wer dem Liewerfrauenweg<br />
folgt, kann die historische<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Stadt nachvollziehen -<br />
von <strong>der</strong> ländlichen Hofschaft mit den uralten<br />
Fachwerkhäusern über die Grün<strong>der</strong>zeitbauten<br />
bis zur mo<strong>der</strong>nen Spar- und<br />
Bauvereinssiedlung aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Weimarer<br />
Republik. Die Solinger Liewerfrauen<br />
seien zu ihrer Zeit unentbehrlich gewesen,<br />
seien aber kaum jemals dafür auch<br />
bezahlt worden.<br />
8 www.bvg-menzel.de
Gute Nachrichten<br />
für die Industrie<br />
Materialengpässe sind<br />
rückläufig.<br />
Die Probleme bei <strong>der</strong> Beschaffung von<br />
Rohstoffen und Vorprodukten in <strong>der</strong><br />
Industrie haben sich verringert. Im<br />
April berichteten 39,2 Prozent <strong>der</strong> befragten<br />
Firmen von Engpässen, im<br />
März waren es noch 41,6 Prozent. Das<br />
geht aus <strong>der</strong> aktuellen Umfrage des ifo<br />
Instituts hervor.<br />
„Nicht zuletzt, weil auch die Anzahl<br />
an neuen Aufträgen gestiegen ist, sind<br />
das gute Nachrichten für die Industrie“,<br />
sagt Klaus Wohlrabe, Leiter <strong>der</strong><br />
ifo Umfragen. Allerdings hätte man<br />
sich sicherlich auch über einen stärkeren<br />
Rückgang gefreut. Nur in vier von<br />
18 betrachteten Branchen liegt <strong>der</strong> aktuelle<br />
Wert unterhalb des jeweiligen<br />
langfristigen Mittelwertes.<br />
„Eine tiefgreifende Entspannung steht<br />
in <strong>der</strong> Industrie noch aus“, ergänzt<br />
Wohlrabe. Bei den Herstellern von<br />
elektrischen Ausrüstungen sank <strong>der</strong><br />
Anteil um knapp 10 Prozentpunkte auf<br />
51,3 Prozent. Einen noch stärkeren<br />
Rückgang, von 21,6 auf 5,1 Prozent,<br />
gab es in <strong>der</strong> Getränkeindustrie. Mit<br />
73,5 Prozent ist das Problem <strong>der</strong> Lieferengpässe<br />
bei den Herstellern von<br />
Datenverarbeitungsgeräten sowie optischen<br />
und elektronischen Erzeugnissen<br />
gegenwärtig am größten. Auch in <strong>der</strong><br />
Autobranche liegt <strong>der</strong> Anteil mit<br />
knapp 70 Prozent weiterhin sehr hoch.<br />
Nach einer zuletzt deutlichen Entspannung<br />
berichteten die Möbelhersteller<br />
wie<strong>der</strong> mehr von Problemen bei <strong>der</strong><br />
Materialbeschaffung.<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 9
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Nordrhein-Westfalen-ASEAN Summit<br />
NRW vertieft wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Südostasien.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Südostasien gilt als bedeutende<br />
Wachstumsregion.<br />
Nordrhein-Westfalen will die Kooperation<br />
mit Südostasien vertiefen. Auf dem NRW-<br />
ASEAN-Summit in Gelsenkirchen tauschten<br />
sich jetzt rund 300 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Verbänden<br />
aus. Zu dem Staatenbund Association<br />
of Southeast Asian Nations (ASEAN) gehören<br />
die zehn Mitgliedstaaten Brunei,<br />
Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia,<br />
Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand<br />
und Vietnam. Südostasien bietet mit seinen<br />
mehr als 650 Millionen Einwohnern und hohen<br />
Wachstumsraten große Chancen für Unternehmen<br />
aus Nordrhein-Westfalen. Um die<br />
Potenziale <strong>der</strong> südostasiatischen Wirtschaft<br />
zu nutzen und die Handelsbeziehungen breiter<br />
aufzustellen, will die Landesregierung<br />
die Zusammenarbeit mit den ASEAN-Staaten<br />
weiter vertiefen. Aus dem <strong>Bergische</strong>n<br />
Städtedreieck war Stephan A. Vogelskamp,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Bergische</strong>n Strukturund<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft, auf<br />
dem Summit vertreten. Er berichtete über<br />
die Potenziale <strong>der</strong> NRW-Automobilindustrie:<br />
„Der Austausch auf dem Gipfel hat gezeigt,<br />
dass es wichtig ist, sich mit <strong>der</strong> ASEAN Region<br />
zu befassen. Die praxisnahen Informationen,<br />
aber auch die Gespräche mit den Vertretern<br />
und Vertreterinnen <strong>der</strong><br />
Auslandshandelskammern aus den ASEAN-<br />
Staaten sind für unser Netzwerk automotiveland.nrw<br />
ein wertvoller Input.“ Als<br />
Wachstumsregion im asiatischen Raum böten<br />
die ASEAN-Staaten <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen<br />
Wirtschaft gute Chancen für neue<br />
Absatz- und Beschaffungsmärkte.<br />
Solingen im 3D-Modell erkunden<br />
Die Klingenstadt<br />
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Die Stadt Solingen erweitert ihr öffentliches,<br />
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Daten bilden datenschutzkonform das komplette<br />
Stadtgebiet ab und stammen aus den<br />
Jahren 2015, 2018 und 2020. Die Nutzerinnen<br />
und Nutzer können damit die Stadträume<br />
virtuell aus unterschiedlichen Sichten erkunden,<br />
indem sie zwischen den 3D-Stadtmodellansichten<br />
und den Schrägluftbil<strong>der</strong>n aus<br />
den verschiedenen Jahren wechseln. Diese<br />
3D-Informationen för<strong>der</strong>n das Verständnis<br />
<strong>der</strong> räumlichen Zusammenhänge und Strukturen<br />
des Stadtbildes und können beispielsweise<br />
Entscheidungen bei Platzierung, Design<br />
und Größe von Gebäuden unterstützen.<br />
Die vom 3D-Portal präsentierten Daten werden<br />
unter OpenData-Lizenzen bereitgestellt,<br />
die Weiterverwendung durch Bürgerinnen<br />
und Bürger, Wirtschaft und die Stadtgesellschaft<br />
ist damit einfach möglich. Für die<br />
Nutzung <strong>der</strong> daten- und rechenintensiven<br />
3D-Informationen empfiehlt sich eine schnelle<br />
Internet-Verbindung mit Flatrate und ein<br />
leistungsfähiges Endgerät. Neben den Daten<br />
stehen Funktionen zur Navigation, zur Visualisierung<br />
und zur Auswertung bereit.<br />
10 www.bvg-menzel.de
mk | hotel remscheid unter neuer Führung<br />
<strong>Unternehmer</strong>familie übernimmt Hotelbetrieb mit hauseigener Brauerei.<br />
Fotos: mk | hotel<br />
Ein Blick in die gemütlichen<br />
Gasträume des mk hotels am<br />
Remschei<strong>der</strong> Hauptbahnhof.<br />
Das 2015 eröffnete mk | hotel remscheid inklusive<br />
des Remschei<strong>der</strong> Bräu als eigene<br />
Hausbrauerei geht zum 15. Mai in den Eigenbetrieb<br />
über. Rückblick: 2014 entschied<br />
die nie<strong>der</strong>bayrische Schlossbräu mk | hotels<br />
GmbH in den Standort Remscheid zu inves-<br />
tieren und übernahm den ehemaligen Remschei<strong>der</strong><br />
Hof. Nach umfassen<strong>der</strong> Renovierung<br />
verfügt das zentral am Remschei<strong>der</strong><br />
Bahnhof gelegene Hotel seitdem mit dem<br />
Remschei<strong>der</strong> Bräu ebenfalls über eine<br />
Hausbrauerei mit Brauereigaststätte.<br />
Betreiber <strong>der</strong> Gastronomie wie auch des<br />
Hotels waren die Grün<strong>der</strong> des Remschei<strong>der</strong><br />
Bräus, Marc Rüger und Baran Dogan.<br />
Nachdem Dogan beide Betriebe zuletzt alleine<br />
geführt hatte, übernimmt die Schlossbräu<br />
mk | hotels GmbH nun die Marke<br />
Remschei<strong>der</strong> Bräu.<br />
Mit Übergang werden das Gastronomie-Erlebnis<br />
sowie Eigenprodukte mehr in den Fokus<br />
rücken. Die <strong>Unternehmer</strong>familie Lindner<br />
aus Arnstof, Eigentümer <strong>der</strong><br />
Schlossbräu mk | hotels GmbH, betreibt neben<br />
<strong>der</strong> erfolgreichen Bausparte und den<br />
Hotels ebenfalls ein eigenes Weingut und<br />
eine Bio-Landwirtschaft mit Weideschlachtung.<br />
Neuer Hotelmanager wird Jürgen<br />
Frank für das mk | hotel remscheid und<br />
Remschei<strong>der</strong> Bräu.<br />
ALLES AUS EINER HAND<br />
VON DER PLANUNG BIS ZUM BETRIEBSGEBÄUDE<br />
BÜHRER + WEHLING<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 11
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Lokale Jobbörse kam gut an<br />
31 Unternehmen präsentierten sich als mögliche neue Arbeitgeber.<br />
Foto: Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Wuppertal<br />
Die sechste Auflage <strong>der</strong> Job-<br />
Initiative Wuppertal fand in<br />
<strong>der</strong> Alten Glaserei an <strong>der</strong><br />
Nordbahntrasse statt.<br />
Die sechste Ausgabe <strong>der</strong> Job-Initiative Wuppertal<br />
in <strong>der</strong> Alten Glaserei an <strong>der</strong> Nordbahntrasse<br />
traf auf große Resonanz. Dabei<br />
lernten sich Personalverantwortliche und Arbeitsuchende<br />
direkt kennen. Der Einladung<br />
zu <strong>der</strong> lokalen Job-Messe folgten über 30 Unternehmen<br />
und mehr als 1.500 Besucherinnen<br />
und Besucher. Die Veranstaltung richtete<br />
sich in erster Linie an Arbeitsuchende und<br />
berufstätige Menschen, die eine Verän<strong>der</strong>ung<br />
anstreben sowie an Jugendliche auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach einem Ausbildungsplatz. Auf Seite<br />
<strong>der</strong> Aussteller gab es eine große Bandbreite<br />
von Branchen - vom produzierenden Gewerbe<br />
über Handwerk bis Dienstleistung und<br />
Gesundheit. Mit dabei waren unter an<strong>der</strong>em<br />
RheingoldReisen, <strong>der</strong> Spezialist für zerstörungsfreie<br />
Werkstoffprüfung Karl Deutsch,<br />
<strong>der</strong> Software-Anbieter für Veranstaltungsund<br />
Teilnehmermanagement Guest-one, die<br />
Gartenlandschaftsprofis von Jakob Leonhards<br />
Söhne und die Wuppertaler Stadtwerke.<br />
Yvonne Schmidgen vom Helios Universitätsklinikum<br />
lobte das Konzept:<br />
„Veranstaltungen wie die Job-Initiative lohnen<br />
sich, weil wir viele neue Kontakte knüpfen.<br />
Und wir haben heute sogar schon einige<br />
Bewerbungen bekommen.“ Wer sich bei <strong>der</strong><br />
Erstellung <strong>der</strong> Unterlagen noch schwertat, bekam<br />
Tipps von <strong>der</strong> Agentur für Arbeit und<br />
dem Jobcenter. Das Unternehmen Policks<br />
Backstube wurde von <strong>der</strong> Agentur für Arbeit<br />
für sein beson<strong>der</strong>es Engagement für Ausbildung<br />
und Nachwuchsarbeit geehrt. Das Jobcenter<br />
verlieh drei Preise an Unternehmen,<br />
die das Programm gegen Langzeitarbeitslosigkeit<br />
„fair eingestellt“ unterstützen. In <strong>der</strong><br />
Kategorie „öffentliche Hand“ wurde die Stadt<br />
Wuppertal geehrt, in „Sozialwirtschaft &<br />
Wohlfahrt“ <strong>der</strong> Caritasverband Wuppertal-<br />
Solingen und in <strong>der</strong> „Privatwirtschaft“ das<br />
Gartenbauunternehmen Werner Drögemeier.<br />
Autoindustrie legt zu<br />
Zulieferer sind<br />
zufriedener als die<br />
Hersteller.<br />
Die Geschäftslage <strong>der</strong> deutschen Autohersteller<br />
und ihrer Zulieferer hat sich laut einer<br />
aktuellen ifo-Umfrage leicht verbessert.<br />
Im April stieg <strong>der</strong> Indikator für die Hersteller<br />
auf <strong>23</strong>,7 Punkte, bei den Zulieferern auf<br />
35,2 Punkte. „Die Zulieferer sind weiterhin<br />
deutlich zufriedener mit ihren aktuellen Geschäften<br />
als die Autohersteller“, sagt Oliver<br />
Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik<br />
und neue Technologien. Gleichzeitig<br />
haben sich die ohnehin nicht rosigen<br />
Geschäftserwartungen bei den Autoherstellern<br />
kaum verbessert. Sie stiegen nur leicht<br />
auf 2,2 Punkte, nach 1,2 im März. Bei den<br />
Zulieferern sind die pessimistischen Aussichten<br />
von minus 5,8 weiter eingebrochen<br />
auf minus 12,2.<br />
„Die Automobilmesse in Shanghai im April<br />
hat <strong>der</strong> deutschen Automobilbranche klar<br />
vor Augen geführt, dass <strong>der</strong> Wettbewerb in<br />
<strong>der</strong> neuen Elektromobilitätswelt auf dem für<br />
die deutschen Autobauer so wichtigen chinesischen<br />
Markt, aber auch darüber hinaus<br />
härter wird“, erläutert Falck.<br />
12 www.bvg-menzel.de
Wupper-Renaturierung wird weitergeführt<br />
Zwischen Bayer-Werk und Zoo wird das Flussbett naturnah gestaltet.<br />
Foto: Wupperverband<br />
Foto: Wupperverbabd<br />
Die Renaturierung <strong>der</strong> Wupper<br />
auf Höhe des Bayerwerks<br />
wurde im Jahr 2021 begonnen<br />
und wird nun fortgesetzt.<br />
Die Renaturierung des Stadtflusses Wupper<br />
durch den Wupperverband wird nach zwei<br />
Jahren Pause im 2,2 Kilometer langen Gewässerabschnitt<br />
zwischen Bayer-Werksgeländes<br />
und Wuppertaler Zoo fortgesetzt. Wegen<br />
<strong>der</strong> notwendigen Schadensbeseitigung<br />
nach dem Hochwasser 2021 musste die<br />
Maßnahme unterbrochen werden. Der Wupperverband<br />
gestaltet hier in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Stadt Wuppertal, Bayer und den<br />
Wuppertaler Stadtwerken das Gewässerbett<br />
ökologisch wertvoller. Dadurch verbessern<br />
sich die Lebensbedingungen für Fische und<br />
Kleinstlebewesen. Auch für die Menschen<br />
wird <strong>der</strong> Flussabschnitt – zum Beispiel bei<br />
einer Schwebebahnfahrt – ein Hingucker. In<br />
das Gewässerbett werden große Steine eingesetzt,<br />
die für eine natürlichere Struktur<br />
sorgen sollen. So entstehen Bereiche mit unterschiedlichen<br />
Fließgeschwindigkeiten.<br />
Hinter den Steinen entstehen ruhigere Bereiche,<br />
die von Fischen als Ruhezonen o<strong>der</strong><br />
Laichplatz genutzt werden können. Zunächst<br />
werden die Fische in diesem Wupperabschnitt<br />
abgefischt und in an<strong>der</strong>e Bereiche<br />
umgesiedelt.<br />
Die Arbeiten werden bis Ende Oktober<br />
durchgeführt, da dann die Laichsaison beginnt.<br />
Die Fortsetzung erfolgt dann im Mai<br />
nächsten Jahres.<br />
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Unterbarmen<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 13
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Mit Dialog den Herausfor<strong>der</strong>ungen begegnen<br />
automotiveland.nrw präsentierte sich beim VDA-Län<strong>der</strong>dialog.<br />
Foto: automotivland.nrw<br />
Mit Michael Bose (l.), Leiter<br />
Internationalisierung beim automotive<br />
BerlinBrandenburg<br />
e.V, verständigte sich Stephan<br />
A. Vogelskamp, Geschäftsführer<br />
von automotiveland.nrw,<br />
auf einen verstärkten Dialog.<br />
Zum ersten Mal seit Corona fand das Treffen<br />
<strong>der</strong> Automotive-Landes-Cluster wie<strong>der</strong><br />
in Berlin statt. Der Verband <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />
(VDA) lädt jährlich zu diesem<br />
Austausch ein. Dabei sind in <strong>der</strong> Regel<br />
Vertreter aus den Wirtschaftsministerien<br />
<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> und Vertreterinnen und<br />
Vertreter <strong>der</strong> einzelnen Cluster. Das Ziel:<br />
Ausloten <strong>der</strong> aktuellen Trends und Austausch<br />
über die Aktivitäten <strong>der</strong> Branche.<br />
So befassten sich die Teilnehmer mit den<br />
wichtigsten Erhebungen und Daten zum<br />
Industriestandort Deutschland, die <strong>der</strong><br />
VDA präsentierte. Auch in diesem Jahr berichtete<br />
<strong>der</strong> VDA über die aktuelle Konjunkturlage<br />
und die Absatzzahlen im Hinblick<br />
auf die Automobilindustrie und die<br />
Zulieferer. Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer<br />
von automotiveland.nrw und<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong>n Struktur- und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />
(BSW), präsentierte<br />
beim Län<strong>der</strong>dialog die Beteiligungen<br />
von automotiveland.nrw an den Projekten<br />
TRAIBER.NRW (Transformation <strong>der</strong> Automotive<br />
Industrie in <strong>der</strong> <strong>Bergische</strong>n Region),<br />
an cH2ance (Nationaler Transformationshub<br />
für Wasserstoffantriebe und<br />
Komponenten in <strong>der</strong> Automobil- und Zulieferindustrie)<br />
und an dem Cluster Leistungselektronik.<br />
Der Dialog soll in <strong>der</strong><br />
nächsten Zeit noch weiter intensiviert werden,<br />
um den Herausfor<strong>der</strong>ungen und Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Branche koordiniert begegnen<br />
zu können. automotiveland.nrw<br />
prüft zudem eine Landesvertretung in <strong>der</strong><br />
Bundeshauptstadt, die gegebenenfalls beim<br />
automotive BerlinBrandenburg e.V. ihren<br />
Platz finden könnte.<br />
DKM-Exponate jetzt auf großer Plattform<br />
Objekte des<br />
Klingenmuseums<br />
sind in <strong>der</strong> Deutschen<br />
Digitalen Bibliothek<br />
vertreten.<br />
Die Exponate des Deutschen Klingenmuseums<br />
(DKM) sind nun auch virtuell im Katalog<br />
<strong>der</strong> Deutschen Digitalen Bibliothek<br />
(DDB) zu finden. Die DDB ist die zentrale<br />
digitale Einrichtung <strong>der</strong> Bundesrepublik,<br />
um das deutsche Kulturgut online verfügbar<br />
zu machen. Die Datenbank umfasst<br />
über 40 Millionen Einträge – Museumsobjekte,<br />
Archivalien, historische Zeitungen<br />
und vieles mehr. Zum zehnjährigen Bestehen<br />
<strong>der</strong> DDB wurde nun die Plattform neu<br />
aufgesetzt. Der Relaunch wurde mit einem<br />
Festakt mit Kulturstaatsministerin Claudia<br />
Roth im Pergamonmuseum in Berlin gefeiert.<br />
Auch Dr. Sixt Wetzler, Leiter des DKM,<br />
war dazu eingeladen. Dank <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />
aus dem Bundesprogramm „Neustart Kultur“<br />
konnte das DKM mehrere tausend Objekte<br />
digital erfassen. „Die DDB wird von<br />
vielen Menschen besucht. Dadurch werden<br />
auch wir und unsere Exponate bekannter“,<br />
sagt Wetzler. „Natürlich hat jedes unserer<br />
Objekte in <strong>der</strong> DDB immer auch einen Direktlink<br />
zum DKM. Eine großartige Möglichkeit,<br />
unsere Sammlung noch bekannter<br />
zu machen.“<br />
14 www.bvg-menzel.de
Dritte Auszeichnung in Folge<br />
Praxisfeld sind „Beste Unternehmensberater 20<strong>23</strong>“.<br />
Foto: Praxisfeld<br />
Die Unternehmensberatung „Praxisfeld“ unterhält am Stammsitz im Remscheid-Lennep<br />
auch das Tagungs- und Seminarzentrum „Zeit:Raum“.<br />
Die Remschei<strong>der</strong> Spezialisten für Organisationsberatung<br />
und -entwicklung <strong>der</strong> Unternehmensberatung<br />
Praxisfeld haben nach<br />
2021 und 2022 auch in diesem Jahr die Auszeichnung<br />
„Beste Unternehmensberater<br />
20<strong>23</strong>“ erhalten. Die Zeitschrift Brand Eins<br />
vergibt die Auszeichnung in Kooperation mit<br />
dem Partnerunternehmen Statista. „Seit über<br />
30 Jahren legen wir mehr Wert auf Sein als<br />
Schein und fokussieren uns auf Qualität. Das<br />
scheinen uns auch an<strong>der</strong>e bestätigen zu können“,<br />
so Holger Schlichting, Geschäftsführer<br />
von Praxisfeld. Maßgeblich für die Platzierung<br />
war die Zahl <strong>der</strong> positiven Kundenrückmeldungen.<br />
Neben dem im Ranking gezeigten<br />
Schwerpunkt Chemie/Pharma hat<br />
Praxisfeld genauso umfangreiche Expertise<br />
vor allem auch im Mittelstand sowie in großen<br />
sozialen und kirchlichen Organisationen.<br />
Wir machen uns stark<br />
für Ihr Unternehmen.<br />
Gut beraten<br />
Gut vernetzt<br />
Gut vertreten<br />
Gut qualifiziert<br />
In allen Fragen des Personals:<br />
Arbeitswirtschaft, Arbeitsrecht,<br />
Sozial- und Lohnsteuerrecht,<br />
sowie Personalwirtschaft<br />
In einer großen Gemeinschaft<br />
von 600 Unternehmen<br />
und 70.000 Beschäftigten<br />
mit und ohne Tarif bindung<br />
Vor allen Arbeits-,<br />
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Verwaltungsgerichten<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 15
NAMEN & NACHRICHTEN<br />
Aufschwung im Mittelstand verschoben<br />
Vor allem die hohen Energiepreise belasten die Unternehmen.<br />
Foto: Thomas E. Wunsch<br />
Foto: Shutterstock<br />
Energie bleibt ein kostbares<br />
und teures Gut. Das hinterlässt<br />
im Mittelstand Spuren.<br />
Inflation, hohe Zinsen und Fachkräftemangel<br />
setzen kleinen und mittleren Betrieben beson<strong>der</strong>s<br />
zu. Die Energiepreiskrise hat im<br />
Mittelstand Spuren hinterlassen. Auftragseingänge,<br />
Umsätze und Erträge <strong>der</strong> Unternehmen<br />
entwickelten sich in den letzten Monaten<br />
häufig rückläufig. Das zeigt die<br />
Frühjahrsstudie <strong>der</strong> Creditreform Wirtschaftsforschung<br />
aus Neuss, für die 1.300<br />
kleine und mittlere Unternehmen befragt<br />
wurden. Auch die Geschäftserwartungen<br />
sind danach zurückhaltend. Der Creditre-<br />
form Geschäftsklimaindex (CGK) zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftslage im Mittelstand<br />
notiert mit plus 4,0 Punkten damit klar unter<br />
dem Vorjahreswert (plus 15,0 Punkte). „Das<br />
Winterhalbjahr 2022/20<strong>23</strong> war für viele mittelständische<br />
Unternehmen eine schwierige<br />
Zeit. Hohe Energiepreise, steigende Kosten<br />
und allgemeine Unsicherheit haben die Unternehmen<br />
erheblich belastet“, sagt Patrik-<br />
Ludwig Hantzsch, Leiter <strong>der</strong> Creditreform<br />
Wirtschaftsforschung.<br />
Gleichzeitig sei <strong>der</strong> Absatz weggebrochen.<br />
So habe sich beispielsweise die Baukonjunktur<br />
eingetrübt und vor allem <strong>der</strong> Handel habe<br />
unter einer schlechten Geschäftslage gelitten.<br />
Insgesamt hätten die Inflation und <strong>der</strong>en Folgen<br />
die Geschäftsentwicklung im Mittelstand<br />
stark gebremst. „Im laufenden Jahr<br />
wird die deutsche Wirtschaft bestenfalls stagnieren<br />
und <strong>der</strong> Mittelstand wird sich diesem<br />
Negativtrend nicht entziehen können“, so seine<br />
Prognose. Die Geschäftserwartungen <strong>der</strong><br />
Unternehmen seien entsprechend sehr zurückhaltend.<br />
Die Investitionsbereitschaft <strong>der</strong><br />
mittelständischen Unternehmen bleibt durch<br />
Unsicherheit und steigende Finanzierungskosten<br />
gedämpft. 52,8 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
planen ein Investitionsvorhaben (Vorjahr:<br />
52,6 Prozent). Vorrangig sind hier Ersatzinvestitionen<br />
vorgesehen (58,2 Prozent).<br />
Mehr Optimisten als Pessimisten<br />
Das Stimmungsbarometer<br />
in <strong>der</strong><br />
deutschen<br />
Wirtschaft steigt,<br />
bleibt aber in NRW<br />
verhalten.<br />
Deutsche Unternehmen blicken deutlich optimistischer<br />
auf das laufende Jahr als noch<br />
Ende 2022. Während im Herbst 39 Prozent<br />
<strong>der</strong> befragten Firmen im Rahmen <strong>der</strong> Konjunkturumfrage<br />
des Instituts <strong>der</strong> deutschen<br />
Wirtschaft (IW) einen Geschäftsrückgang für<br />
20<strong>23</strong> erwarteten, waren es im März und April<br />
20<strong>23</strong> nur noch 26 Prozent. Dagegen gehen<br />
nun 36 Prozent von einem Zuwachs aus, im<br />
Spätherbst waren es nur 26 Prozent. Das<br />
bringt auch gute Aussichten für den Arbeitsmarkt:<br />
Mehr als jedes dritte Unternehmen<br />
will mehr Mitarbeiter einstellen als im Vorjahr,<br />
nur 24 Prozent planen damit, Stellen abzubauen.<br />
Auch die Investitionen sollen ausgeweitet<br />
werden. Regional ergibt sich ein<br />
differenziertes Bild: In NRW gibt es die wenigsten<br />
Optimisten – die energieintensive Industrie<br />
hat hier noch mit enormen Belastungen<br />
zu kämpfen. Die Unternehmen könnten<br />
aber die gesamtwirtschaftliche Lage nun besser<br />
einschätzen als vor ein paar Monaten, sagt<br />
IW-Ökonom Michael Grömling, <strong>der</strong> die Unternehmen<br />
regelmäßig befragt.<br />
16 www.bvg-menzel.de
Immobilienmarkt verän<strong>der</strong>t sich<br />
Remscheid verzeichnet stagnierende bis leicht rückläufige Immobilienpreise.<br />
Foto: Shutterstock<br />
Der Gutachterausschuss<br />
stellte weniger<br />
Grundstücksverkäufe<br />
in<br />
Remscheid fest.<br />
häusern gibt es keine wesentliche Preisverän<strong>der</strong>ung,<br />
während die Preise für Doppelhaushälften<br />
und Reihenhäuser um rund 4,5 Prozent<br />
gefallen sind. Ein 1980 erbautes, durchschnittlich<br />
ausgestattetes freistehendes Einfamilienhaus<br />
mit rund 180 Quadratmetern Wohnfläche<br />
kostete im letzten Jahr rund 488.000 Euro, ein<br />
Reihenmittelhaus aus demselben Baujahr rd.<br />
304.000 Euro. Die Preise für Eigentumswohnungen<br />
haben sich nicht wesentlich verän<strong>der</strong>t.<br />
Der Grundstücksmarktbericht mit Angaben zu<br />
Umsätzen, Kaufpreisen und Durchschnittswerten,<br />
die Bodenrichtwert- und die Immobilienrichtwertkarte<br />
des Gutachterausschusses gibt<br />
es kostenfrei unter www.boris.nrw.de.<br />
Im Jahr 2022 wurden in Remscheid seit mehreren<br />
Jahren erstmals wie<strong>der</strong> weniger als 1.000<br />
Grundstücksverkäufe registriert. Die Anzahl<br />
lag mit 940 Kauffällen rund 16 Prozent unterhalb<br />
des Jahres zuvor. Ebenso lag <strong>der</strong> Geldumsatz<br />
mit ca. 268 Millionen Euro rund 26 Prozent<br />
unterhalb des Umsatzes des Jahres 2021.<br />
Wesentliche Preisverän<strong>der</strong>ungen zum Jahr<br />
2021 konnten laut den Ergebnissen des örtlichen<br />
Gutachterausschusses nicht festgestellt<br />
werden. Lediglich im Teilmarkt <strong>der</strong> Doppelhaushälften<br />
und Reihenhäuser verhielten sich<br />
die Preise leicht rückläufig. Die Anzahl <strong>der</strong><br />
Kauffälle über unbebaute Grundstücke des<br />
Jahres 2022 ist gegenüber dem Vorjahr um<br />
rund 33 Prozent zurückgegangen. Für Renditegrundstücke,<br />
Industrie- und Gewerbegrundstücke,<br />
Gewerbegrundstücke in Handelslagen sowie<br />
Grundstücke in Kerngebieten konnten<br />
keine Preisverän<strong>der</strong>ungen zum Vorjahr registriert<br />
werden. Die Anzahl <strong>der</strong> Kauffälle über<br />
bebaute Grundstücke des Jahres 2022 fiel gegenüber<br />
dem Vorjahr um rund 16 Prozent bei<br />
einem Rückgang des Geldumsatzes. Im Jahr<br />
2022 wurden in Remscheid insgesamt rund 10<br />
Prozent weniger Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
veräußert als im Vorjahr. Bei freistehenden<br />
Ein- und Zweifamilien-<br />
Unterhaltsreinigung<br />
Glasreinigung<br />
Grundreinigung<br />
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DIN EN ISO 45001<br />
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NAMEN & NACHRICHTEN<br />
„Grüne Energie“ vom Dach<br />
Gemeinsames Pilotprojekt för<strong>der</strong>t den Klimaschutz.<br />
Foto: EWR<br />
Der Hasenberg im Remschei<strong>der</strong><br />
Stadtteil Lennep ist ein<br />
dicht besiedeltes Wohngebiet.<br />
Auf geeigneten Dachflächen<br />
in ihrem Wohnungsbestand<br />
lässt die Wohnungsaktiengesellschaft<br />
GEWAG nun Photovoltaikanlagen<br />
realisieren.<br />
Die Nutzungsmöglichkeiten regenerativer<br />
Energiepotenziale in Remscheid sind begrenzt.<br />
So befinden sich keine nutzbaren<br />
Windkraft- und nur wenige kleine Wasserkraftanlagenstandorte<br />
im Remschei<strong>der</strong><br />
Stadtgebiet. Potentiale sind hingegen durch<br />
den Einsatz von Photovoltaikanlagen erschließbar;<br />
sei es auf Dächern von Wohnund<br />
Industriegebäuden o<strong>der</strong> in Form von<br />
Freiflächenanlagen. Da eine Umsetzung bei<br />
<strong>der</strong> großen Anzahl geeigneter Dachflächen<br />
auf den Dächern <strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Wohnungsaktiengesellschaft<br />
GEWAG möglich<br />
ist, realisiert das Unternehmen gemeinsam<br />
mit dem örtlichen Energiedienstleister EWR<br />
ein Solarstromprojekt. Davon sollen nicht<br />
zuletzt die Mieter Gebäudebestand <strong>der</strong> GE-<br />
WAG profitieren.<br />
„Konkret setzen die GEWAG und EWR ein<br />
Pilotprojekt um, welches zunächst den Bau<br />
und Betrieb von 13 Photovoltaik-Anlagen<br />
auf bereits sanierten Flachdächern im Wohnungsbestand<br />
<strong>der</strong> GEWAG in Remscheid-<br />
Lennep in <strong>der</strong> Siedlung am Hasenberg vorsieht“,<br />
erklärt GEWAG-Vorstand Oliver<br />
Gabrian. Die Realisierung ist in zwei Bauabschnitten<br />
vorgesehen. „Die GEWAG und<br />
die EWR gehen einen gemeinsamen Schritt<br />
hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz bei<br />
gleichzeitiger Schaffung eines Stromson<strong>der</strong>produktes<br />
mit preislichem Vorteil für<br />
diejenigen Mieter, die in einem von <strong>der</strong><br />
EWR mit Photovoltaik ausgestatteten<br />
Wohngebäude leben“, betont EWR-Geschäftsführer<br />
Professor Dr. Thomas Hoffmann.<br />
Zu diesem Zweck stellt die GEWAG <strong>der</strong><br />
EWR die Dächer geeigneter Mehrfamilienhäuser<br />
aus ihrem Bestand zur Verfügung,<br />
auf denen die EWR auf eigene Kosten Photovoltaikanlagen<br />
errichtet und betreibt, um<br />
damit vor Ort regenerativen Strom zu erzeugen.<br />
Den Vorteil durch diese Solaranlage<br />
haben die Bewohner <strong>der</strong> Häuser: Sie erhalten<br />
auf Wunsch den Ökostrom direkt vom<br />
Dach und das zu vergünstigten Konditionen.<br />
Die EWR wird dazu die Bewohner<br />
noch detailliert informieren.<br />
Run auf das Deutschland-Ticket<br />
Etwa sieben<br />
Millionen Fahrgäste<br />
haben bereits ein<br />
Ticket-Abo.<br />
Die Nachfrage nach dem Deutschland-Ticket<br />
ist groß: Innerhalb <strong>der</strong> ersten fünf<br />
Wochen seit Beginn des Vorverkaufs am<br />
3. April haben bereits rund sieben Millionen<br />
Fahrgäste ein Deutschland-Ticket-Abo<br />
erworben. Etwa zwei Millionen davon sind<br />
neue Abonnentinnen und Abonnenten.<br />
Der Branchenverband VDV geht davon<br />
aus, dass sich insgesamt fünf bis sechs<br />
Millionen neue Abonnentinnen und Abonnenten<br />
für ein Deutschland-Ticket entscheiden<br />
werden. Hinzu kommen laut<br />
VDV-Prognose etwa elf Millionen Stammkundinnen<br />
und Stammkunden, die von ihrem<br />
aktuellen Abo ins Deutschland-Ticket<br />
wechseln.<br />
18 www.bvg-menzel.de
Umsatzloch beim Einzelhandel<br />
Vorstädte und Umland profitieren vom Homeoffice.<br />
SYNCHROS<br />
Foto: Shutterstock<br />
Je mehr im Homeoffice<br />
gearbeitet<br />
wird, desto mehr<br />
wird in den Wohngebieten<br />
und den<br />
Vororten eingekauft.<br />
Der Trend<br />
zum Online-Shopping<br />
hingegen ist<br />
nach <strong>der</strong> Pandemie<br />
gestoppt worden.<br />
Die Einzelhandelsumsätze in den Innenstädten liegen weiter<br />
unter dem Niveau von vor <strong>der</strong> Corona-Pandemie. Das<br />
sind die Ergebnisse einer Studie des ifo Instituts für die Regionen<br />
von Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden.<br />
„Die privaten Ausgaben im Zentrum lagen im März<br />
20<strong>23</strong> noch immer fünf Prozent unter dem Jahr 2019. Gleichzeitig<br />
verzeichnen die Wohngebiete und die Vororte starke<br />
Umsatzgewinne“, sagt Oliver Falck vom ifo Institut. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
da, wo viel aus dem Homeoffice gearbeitet werden<br />
konnte, nahmen die privaten Konsumausgaben bis zu 30<br />
Prozent zu. Die Ergebnisse wurden auf Basis von anonymisierten<br />
und aggregierten Daten zu Einzelhandelsumsätzen<br />
ermittelt, die Mastercard zur Verfügung gestellt hat, sowie<br />
durch kleinräumige Daten zum Homeoffice-Potential, die<br />
infas 360 im Auftrag des ifo Instituts erhoben hat. „Knapp<br />
25 Prozent aller Beschäftigten arbeiten seit <strong>der</strong> Pandemie<br />
zumindest einen Tag in <strong>der</strong> Woche im Homeoffice. Diese<br />
Beschäftigten kaufen auch verstärkt wohnortnah ein. Wir<br />
gehen davon aus, dass diese Verän<strong>der</strong>ung im Einkaufsverhalten<br />
bleiben wird“, sagt Koautorin Carla Krolage. Die aktuelle<br />
Analyse zeigt, dass diese Konsumverschiebung insbeson<strong>der</strong>e<br />
an Wochentagen deutlich auftritt. Die Geschäfte<br />
des Einzelhandels konnten gleichwohl im letzten Jahr<br />
Marktanteile gegenüber dem Online-Shopping zurückgewinnen.<br />
Im Sommer 2022 lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Online-Umsätze<br />
an privaten Konsumausgaben bei 21,2 Prozent. Das war<br />
ein Rückgang von mehr als zwei Prozentpunkten gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
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TITEL WIE ARBEITEN WIR MORGEN?<br />
Wie arbeiten wir morgen?<br />
Neue Zeiten durch Agile Arbeit, Remote Work & Co.<br />
Wie und ob die Unternehmen<br />
auf neue Trends und<br />
Technologien reagieren,<br />
wird sich entscheidend auf<br />
ihren wirtschaftlichen Erfolg<br />
auswirken. Die Einführung<br />
von neuen Arbeitsweisen können zum einen<br />
für Effizienz sorgen und zum an<strong>der</strong>en die<br />
Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. Gerade<br />
hoch qualifizierte Fachleute sind zwar durchaus<br />
an einer Beschäftigung in einem <strong>der</strong> vielen mo<strong>der</strong>nen<br />
und innovativen Unternehmen in unseren<br />
Breiten interessiert, nicht aber unbedingt daran,<br />
ihren Lebensmittelpunkt in die bergische Region<br />
zu verlegen. Für die gut ausgebildeten Vertreter<br />
<strong>der</strong> Generation Y und wahrscheinlich noch viel<br />
mehr für ihre Nachfolgenden <strong>der</strong> Generation Z ist<br />
die Option auf Homeoffice und Remote Work –<br />
also die Möglichkeit, von jedem beliebigen Ort aus<br />
zu arbeiten, <strong>der</strong> eine Internetverbindung bietet –<br />
vielfach nicht verhandelbar. So kann man seine<br />
Aufgaben von Stuttgart, München o<strong>der</strong> Hamburg<br />
aus erledigen, während die Vor-Ort-Termine in<br />
Präsenz in <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>zahl bleiben. Teilweise gibt<br />
es auch im <strong>Bergische</strong>n Land bereits Unternehmen,<br />
die die Möglichkeit <strong>der</strong> mobilen Arbeit zu einem<br />
erheblichen Anteil in ihren Betriebsvereinbarungen<br />
festgelegt haben. Dahinter steckt die Erfahrung,<br />
dass im Recruiting-Prozess eben genau darauf<br />
geachtet wird und Expertinnen und Experten<br />
an<strong>der</strong>nfalls nicht mehr als neue Mitarbeitende gewonnen<br />
werden können.<br />
20 www.bvg-menzel.de
Die bergische Wirtschaftsregion ist nach wie vor von innovativen Technologieunternehmen geprägt,<br />
genauso stellen sich traditionsreiche Familienbetriebe den aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Dabei<br />
wirkt sich <strong>der</strong> rasante technologische Fortschritt nicht nur auf Fertigungsverfahren, innerbetriebliche<br />
Prozesse und Strukturen einer zunehmend diverseren Wirtschaftsstruktur in unseren Breiten<br />
aus. Genauso stellt sich die Frage, wie vor diesem Hintergrund die Arbeitswelt von morgen aussehen<br />
wird – nicht zuletzt durch den sich verschärfenden Mangel an Fachkräften und den demografischen<br />
Wandel. Neue Technologien, verän<strong>der</strong>te Arbeitsmodelle und ein sich wandeln<strong>der</strong> Blick <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
auf ihren Arbeitsplatz bestimmen die Art und Weise unserer zukünftigen Arbeit.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 21
TITEL WIE ARBEITEN WIR MORGEN?<br />
Mehr Flexibilität,<br />
schlechtere Anbindung<br />
Die Digitalisierung und leistungsfähige Kommunikationstechnologien<br />
haben einen erheblichen<br />
Einfluss auf die innerbetriebliche Arbeitsweise.<br />
Nicht zuletzt durch Corona sind Videokonferenzen<br />
zum festen Bestandteil <strong>der</strong> täglichen Arbeit<br />
geworden. Konferenzen werden sogar dann per<br />
Teams o<strong>der</strong> Zoom abgehalten, wenn alle Beteiligten<br />
gerade tatsächlich in den Büros anwesend<br />
sind. So sind flexible Arbeitsmodelle nicht mehr<br />
wegzudenken, auch wenn wir die Pandemie mittlerweile<br />
hinter uns gelassen haben. Die Auswirkungen<br />
dieser Entwicklungen auf Unternehmen<br />
und Mitarbeiter sind vielfältig. Einerseits können<br />
Homeoffice und Remote Work die Work-Life-Balance<br />
und die Zufriedenheit <strong>der</strong> Beschäftigten verbessern,<br />
da sie eine größere Flexibilität und Autonomie<br />
bieten.<br />
Dies kann wie<strong>der</strong>um die Produktivität steigern<br />
und zur Mitarbeiterbindung beitragen. An<strong>der</strong>erseits<br />
ist das Risiko einer fehlenden Anbindung ans<br />
Unternehmen mitsamt den neuen Kolleginnen und<br />
Kollegen nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen. Hier besteht<br />
also die Gefahr von fehlen<strong>der</strong> sozialer Interaktion<br />
und sogar Isolation, was sich negativ auf<br />
die Zusammenarbeit im Team und mit den Vorgesetzten<br />
auswirken kann. Gerade neue Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wünschen sich einen<br />
strukturierten Onboarding-Prozess, <strong>der</strong> mit direkten<br />
Kontakten zu Führungskräften und Kollegen<br />
einhergeht. Auch dürfen die Bedürfnisse <strong>der</strong> bestehenden<br />
Belegschaft nicht aus dem Blick geraten,<br />
hier gilt es eine Balance zwischen etablierten<br />
Strukturen und neuen Arbeitsmodellen herzustellen.<br />
Insgesamt erfor<strong>der</strong>n die notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in Bezug <strong>der</strong> Schritte in die mo<strong>der</strong>ne<br />
Arbeitswelt also auch den Führungspersönlichkeiten<br />
eine Menge Organisation, Mo<strong>der</strong>ation und<br />
Fingerspitzengefühl ab.<br />
Statt mehr Raum für neue Beschäftigte bedarf es<br />
nun aber einer Investition in die IT-Infrastruktur,<br />
die sicheres und effizientes Arbeiten standortunabhängig<br />
ermöglicht. Unternehmen müssen also<br />
sorgfältig abwägen, inwiefern und in welchem<br />
Ausmaß Remote Work und Homeoffice für ihre<br />
spezifische Situation sinnvoll sind. Zudem stellt<br />
sich die Frage, welche Maßnahmen und Verän<strong>der</strong>ungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich sind, um die damit verbundenen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen zu können.<br />
Dynamische Teams statt<br />
starrer Hierarchien<br />
Die sogenannte Agile Arbeit ist eine weitere Anpassung<br />
an aktuelle Verän<strong>der</strong>ungen, die zunehmend<br />
Raum gewinnt. Ursprünglich in <strong>der</strong> Softwareentwicklung<br />
gestartet, hat dieses<br />
Arbeitsmodell auch in an<strong>der</strong>en Branchen an Bedeutung<br />
gewonnen. Dahinter steht <strong>der</strong> Gedanke,<br />
Anpassungsfähigkeit und Flexibilität in <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
zu steigern, um damit schnell<br />
auf Verän<strong>der</strong>ungen reagieren und fortlaufend Verbesserungen<br />
<strong>der</strong> Prozesse erzielen zu können. Auf<br />
den Punkt gebracht, soll agiles Arbeiten die Zusammenarbeit<br />
optimieren und die Arbeitsergebnisse<br />
dauerhaft verbessern. Statt starrer Hierarchien<br />
und fester Strukturen stehen bei agiler<br />
Arbeit selbstorganisierte Teams im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Die Umstellung auf agile Arbeitsweisen erfor<strong>der</strong>t<br />
allerdings auch eine Anpassung <strong>der</strong> Unternehmenskultur<br />
und oft auch eine Neuausrichtung <strong>der</strong><br />
Führungsstrukturen.<br />
Hier kommen wir wie<strong>der</strong> zum möglichen Konflikt<br />
mit langjährigen Mitarbeitenden und ihren oftmals<br />
über einen langen Zeitraum eingeübten Prozessen<br />
zurück. Nicht je<strong>der</strong> Beschäftigte wird sich<br />
in einem selbstorganisierten Team wohlfühlen,<br />
bei Berufseinsteigern hingegen sind <strong>der</strong>lei mo<strong>der</strong>ne<br />
Arbeitsmethoden vielfach ausgesprochen gewünscht.<br />
So müssen Verantwortlichkeiten neu definiert<br />
werden und langfristige strategische Ziele<br />
Weniger Büro, mehr Technik<br />
dürfen bei aller Fokussierung auf Agilität nicht<br />
aus dem Blickfeld geraten. Wenn Unternehmen<br />
Neben <strong>der</strong> Möglichkeit, Mitarbeiter unabhängig also agile Arbeitsmethoden implementieren möchten,<br />
sollte auch das nur Schritt für Schritt und in<br />
vom Standort einzusetzen und somit auf einen<br />
größeren Pool an qualifizierten Arbeitskräften zugreifen<br />
zu können, wirken sich flexible Arbeitsten<br />
und begleiteten Prozess geschehen.<br />
einem durch Expertinnen und Experten mo<strong>der</strong>iermodelle<br />
auch auf den Bedarf an Büroflächen aus. Fortsetzung auf Seite 27<br />
22 www.bvg-menzel.de
Abb. zeigt Son<strong>der</strong>ausstattungen.<br />
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TITEL INTERVIEW WIE ARBEITEN WIR MORGEN?<br />
Eine Transformation ist immer<br />
eine gemeinsame Anstrengung<br />
Viele neue Begriffe geistern durch die Arbeitswelt, ob daraus aber wirklich<br />
eine neue Arbeitswirklichkeit abgeleitet werden kann, ist die Frage.<br />
Dr. Oliver Stettes, Leiter des Themenclusters Arbeitswelt und Tarifpolitik<br />
beim Institut <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft Köln e.V., jedenfalls, sieht hier mitunter<br />
„alten Wein in neuen Schläuchen“. Soll heißen: Gewisse Szenarien, denen<br />
massiver Einfluss auf den Arbeitsmarkt zugesprochen wird, habe es immer<br />
schon gegeben. Bewahrheitet habe sich davon aber noch lange nicht<br />
alles, erklärte er im Gespräch mit dem <strong>Bergische</strong>n <strong>Unternehmer</strong>.<br />
Herr Dr. Stettes, die Arbeitswelt hat sich massiv<br />
verän<strong>der</strong>t, inwieweit können und wollen<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute<br />
Einfluss auf ihren Arbeitsplatz nehmen?<br />
Aus nahezu allen Befragungen, in denen Beschäftigte<br />
ihre Arbeitswelt beschreiben und bewerten,<br />
werden zwei Dinge deutlich: 1. Die Möglichkeit,<br />
Einfluss zu nehmen, ist ein wichtiger Faktor für<br />
die Arbeitszufriedenheit. Und diese ist das zentrale<br />
Merkmal für die Qualität <strong>der</strong> Arbeitsplätze<br />
aus Sicht <strong>der</strong> Beschäftigten. 2. Die Beschäftigten<br />
erhalten die Möglichkeit <strong>der</strong> Einflussnahme, wobei<br />
<strong>der</strong> Grad und <strong>der</strong> Aspekt, bei dem mitentschieden<br />
bzw. gestaltet werden kann, natürlich<br />
von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Tätigkeit variiert.<br />
Welche Erwartungen hat gerade die junge, gut<br />
ausgebildete Generation an ihren Arbeitgeber?<br />
Die Frage ist aus meiner Sicht falsch gestellt. Der<br />
demografiebedingte Arbeitskräftemangel zwingt<br />
die Unternehmen, sich bewusst und stärker mit<br />
den Wünschen und Anfor<strong>der</strong>ungen auseinan<strong>der</strong>zusetzen,<br />
die alle Bewerberinnen und Bewerber,<br />
aber auch die bereits im Unternehmen tätigen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter adressieren.<br />
Diese Wünsche variieren auch innerhalb von „Generationen“<br />
erheblich. Und sie verän<strong>der</strong>n sich im<br />
Zeitablauf, wenn sich die Lebensumstände än<strong>der</strong>n.<br />
Führungskräfte, Personalabteilungen und<br />
Geschäftsführungen stehen dann vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
diese individuellen, heterogenen und<br />
fluiden Wünsche nicht nur mit den betrieblichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen auszubalancieren, son<strong>der</strong>n auch<br />
innerhalb <strong>der</strong> Belegschaften. Das ist nicht nur anstrengend,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine Daueraufgabe. Der<br />
Fokus auf eine „junge Generation“, die als homogene<br />
Masse betrachtet wird, mag hier erleichternd<br />
anmuten, führt aber in die Irre.<br />
Größere Betriebe vereinbaren heute schon zu<br />
einem hohen Prozentsatz Homeoffice bzw. mobiles<br />
Arbeiten in ihren Betriebsvereinbarungen,<br />
um für Fachkräfte als Arbeitgeber interessant<br />
zu sein. Können Sie diese Entwicklung<br />
bestätigen?<br />
Homeoffice ist nicht mehr wegzudenken und wird<br />
auch von vielen Beschäftigten gewünscht. Die<br />
Covid-19-Krise hat sich hier als Experimentierraum<br />
entpuppt. Allerdings wurde die Frage, ob<br />
und in welchem Umfang mobil gearbeitet wird, in<br />
dieser Zeit unter einer völlig an<strong>der</strong>en Prämisse<br />
bewertet als in „normalen“ Zeiten, in die wir nun<br />
zurückgekehrt sind. Wo sich Vorbehalte aufgelöst<br />
haben und gute Erfahrungen gemacht worden<br />
sind, wird man weiter in gleicher, ähnlicher o<strong>der</strong><br />
leicht verän<strong>der</strong>ter Form im Homeoffice o<strong>der</strong> mo-<br />
24 www.bvg-menzel.de
lang noch an den alten Strukturen festgehalten<br />
haben? Reichen bei <strong>der</strong> Transformation<br />
kleine Schritte o<strong>der</strong> muss besser direkt <strong>der</strong><br />
große Wurf erfolgen?<br />
Das Festhalten an alten und, ich sage dies bewusst,<br />
hoffentlich bewährten Strukturen ist ja<br />
gut. Jedes Unternehmen, je<strong>der</strong> Bereich in einem<br />
Unternehmen muss aber reflektieren, ob und in<br />
welchem Umfang Verän<strong>der</strong>ungsbedarf existiert.<br />
Wo dies nicht o<strong>der</strong> nur in geringem Maße <strong>der</strong> Fall<br />
ist, muss man nichts än<strong>der</strong>n bzw. kann in kleinen<br />
Schritten Strukturen und Prozesse optimieren.<br />
Wo allerdings disruptiver Verän<strong>der</strong>ungsdruck<br />
auftritt, muss man den großen Sprung wagen; und<br />
dann häufig auch schnell.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen in Organisation und internen<br />
Prozessen bringen häufig Wandel für die Beschäftigten<br />
mit. Manche gewinnen, manche<br />
verlieren an Einfluss. Wie kann man hier als<br />
Unternehmen die Beschäftigten mitnehmen?<br />
Grundsätzlich gilt: Eine Transformation ist immer<br />
eine gemeinsame Anstrengung. Sie verläuft<br />
also nur erfolgreich, wenn man die Beschäftigten<br />
o<strong>der</strong> genauer gesagt die Betroffenen mitnimmt.<br />
Das bedeutet schlicht, die Verän<strong>der</strong>ungsnotwendigkeit<br />
gut zu erklären, das Ziel einer Verän<strong>der</strong>ung<br />
klar zu kommunizieren, die Beschäftigten<br />
bei <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> richtigen Route zu dem<br />
Ziel und bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> richtigen Lösungen<br />
zu beteiligen sowie den Gewinn aus <strong>der</strong><br />
Transformation mit den Beschäftigten zu teilen.<br />
Letzteres entschädigt dann auch potenzielle Verlierer.<br />
Dr. Oliver Stettes ist<br />
Leiter Themencluster<br />
Arbeitswelt und Tarifpolitik<br />
beim Institut <strong>der</strong><br />
Deutschen Wirtschaft<br />
Köln e.V.<br />
bil arbeiten. Wo die Erfahrungen nicht so gut<br />
waren, wird man zu den Routinen <strong>der</strong> Vor-Corona-Zeit<br />
zurückkehren o<strong>der</strong> die Möglichkeit, im<br />
Homeoffice o<strong>der</strong> mobil zu arbeiten, an diese<br />
Erfahrungen anpassen. Auch hier gilt: Je<strong>der</strong> Jeck<br />
ist an<strong>der</strong>s. Daher spielt es am Ende keine Rolle,<br />
ob in größeren Betrieben Homeoffice verbreiteter<br />
ist als in kleinen Betrieben o<strong>der</strong> nicht. Es muss<br />
passen.<br />
Der Agilen Arbeit wird als Methode häufig zugesprochen,<br />
für mehr Effizienz und höhere<br />
Produktivität zu sorgen und sich effektiver an<br />
Verän<strong>der</strong>ungen anzupassen. Welche Kriterien<br />
sind notwendig, um die Arbeit innerbetrieblich<br />
so zu gestalten?<br />
Ich kann zugegebenermaßen mit solchen buzzwords<br />
wie agiles Arbeiten wenig anfangen. Sie<br />
sind unscharf, werden aber gleichwohl mit den<br />
Labeln „mo<strong>der</strong>n“, „effizient“, „wünschenswert“<br />
versehen. Außerdem handelt es sich häufig um alten<br />
Wein in neuen Schläuchen. Am Ende lenken<br />
solche Begrifflichkeiten nur davon ab, dass man<br />
als Geschäftsführung bzw. Führungskraft stets<br />
Wie können Unternehmen neue Arbeitsstrukturen<br />
und -formen einführen, die vielleicht bis<strong>der</strong><br />
<strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 25
TITEL INTERVIEW WIE ARBEITEN WIR MORGEN?<br />
vor <strong>der</strong> Daueraufgabe steht, die bisherigen Strukturen<br />
und Routinen zu überdenken und ggf. anzupassen.<br />
Homeoffice, Remote Work und mobiles Arbeiten<br />
betreffen im Wesentlichen die administrativen<br />
Bereiche eines Unternehmens. Wie kann<br />
man für Ausgleich in den Produktionsabteilungen<br />
sorgen, damit die innerbetriebliche Zufriedenheit<br />
gewahrt bleibt?<br />
Erstens ist die Unterschiedlichkeit und daraus resultieren<strong>der</strong><br />
potenzieller negativer Reaktionen auf<br />
Seiten von bestimmten Beschäftigtengruppen bei<br />
<strong>der</strong> Ausgestaltung des „Wie“ im Auge zu behalten.<br />
Eine Kompensation ist aber grundsätzlich<br />
nicht sinnvoll, wenn die Art <strong>der</strong> Tätigkeit dem<br />
mobilen Arbeiten entgegensteht. Sie ist schon im<br />
Grunde im vorhandenen Vertragsarrangement<br />
enthalten. Dennoch können Führungskräfte und<br />
Geschäftsführungen gemeinsam mit den Beschäftigten<br />
auch in solchen Bereichen nach Flexibilisierungsmöglichkeiten<br />
suchen, wenn Arbeitsprozesse<br />
hierdurch nicht beeinträchtigt werden.<br />
Möglicherweise eröffnen sie auch Verbesserungsspielräume.<br />
Teilweise wird über die Vier-Tage-Woche diskutiert?<br />
Sehen Sie in diesem Modell eine Zukunft?<br />
Zunächst stellt sich die Frage, was man unter einer<br />
Vier-Tage-Woche eigentlich versteht. Hier<br />
geht es in <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion ziemlich<br />
wild durcheinan<strong>der</strong>. Wer eine Vier-Tage-Woche<br />
haben möchte, kann dies heute schon je<strong>der</strong>zeit<br />
mit dem Arbeitgeber vereinbaren. Bezahlt wird<br />
dann aber auch nur für die vier Tage. Wer die für<br />
eine Fünf-Tage-Woche ausgerichtete Arbeitszeit<br />
bei gleicher Bezahlung auf vier Tage konzentrieren<br />
möchte, muss seine Arbeit auch entsprechend<br />
zeitlich flexibel ausüben können. Damit sind alle<br />
raus, bei denen eine Präsenz am Arbeitsplatz o<strong>der</strong><br />
eine Aufgabenerfüllung an fünf Tagen aus organisatorischen<br />
Gründen erfor<strong>der</strong>lich ist. An<strong>der</strong>e<br />
könnten zwar theoretisch, geraten aber unter Umständen<br />
mit dem Arbeitszeitgesetz in Konflikt. Es<br />
müsste also erst einmal geän<strong>der</strong>t werden, um längere<br />
Tagesarbeitszeiten zuzulassen. Bleibt noch<br />
die Option Reduzierung <strong>der</strong> Arbeitszeit um einen<br />
Tag bei gleichem Lohn.<br />
Das funktioniert allerdings nur, wenn dies durch<br />
eine Steigerung <strong>der</strong> Arbeitsproduktivität um 25<br />
Prozent ausgeglichen wird. Wer solche Produktivitätsreserven<br />
in seinen Arbeitsprozessen<br />
schlummern hat, sollte diese lieber in einer<br />
5-Tage-Woche heben. Das würde mehr Wohlstand<br />
bedeuten und zugleich den Fachkräftemangel<br />
bekämpfen.<br />
Wird sich die Künstliche Intelligenz auch auf<br />
unsere Art zu arbeiten auswirken?<br />
Wie<strong>der</strong> ein buzz-Word - um es kurz zu machen:<br />
Wie jede an<strong>der</strong>e Technologie wird sie die Aufgabenstruktur<br />
und damit die Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei den Beschäftigten verän<strong>der</strong>n und die<br />
Arbeit am Ende produktiver machen. In welcher<br />
Geschwindigkeit hängt schlicht von dem jeweiligen<br />
betriebswirtschaftlichen Optimierungskalkül<br />
ab, ob, wann und in welcher Form sich <strong>der</strong> Einsatz<br />
lohnt. Die gerade wie<strong>der</strong> im Umlauf befindlichen<br />
Szenarien à la „Terminator“ tauchen in regelmäßigen<br />
Abständen auf, wenn Potenziale<br />
neuer Technologien diskutiert werden. Sie haben<br />
sich aber im Grunde nie bewahrheitet.<br />
Das Gespräch führte Stefanie Bona<br />
Foto: IW/Straßmeier<br />
Die Künstliche Intelligenz wird wie jede an<strong>der</strong>e Technologie die<br />
Aufgabenstruktur und damit die Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen bei<br />
den Beschäftigten verän<strong>der</strong>n.<br />
Damit wird die Arbeit am Ende produktiver.<br />
26 www.bvg-menzel.de
Fortsetzung von Seite 22<br />
Und man sollte sich bewusst machen: Eine <strong>der</strong>artige<br />
Transformation hin zu mehr interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit und einer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Führungskultur<br />
bindet Zeit und personelle Ressourcen,<br />
kostet bei <strong>der</strong> Beratung durch externe Beraterinnen<br />
und Berater sogar Geld. Trotzdem erscheint<br />
die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit agilen Arbeitsweisen<br />
für viele Unternehmen zur Steigerung <strong>der</strong> eigenen<br />
Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend dynamischen<br />
Umfeld unumgänglich.<br />
Vier-Tage-Woche im Fokus?<br />
Jüngst hat die Diskussion einer Vier-Tage-Woche,<br />
bei <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />
gleichbleibendem Lohn nur vier statt fünf Tage<br />
pro Woche arbeiten, wie<strong>der</strong> mehr Aufmerksamkeit<br />
erfahren. Im Großen und Ganzen scheint die<br />
Reduzierung <strong>der</strong> Arbeitszeit zwar noch nicht auf<br />
viel Gegenliebe zu stoßen, gleichwohl gibt es Befürworter,<br />
die sich von dieser Arbeitsweise eine<br />
bessere Work-Life-Balance, mehr Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und damit eine höhere Motivation<br />
und Produktivität versprechen. Hinzu kommen<br />
die Vorteile für die Umwelt, wenn nämlich an einem<br />
arbeitsfreien Tag mehr in <strong>der</strong> Woche weniger<br />
CO2 durch verringerte Fahrzeiten und weniger<br />
Stromverbrauch ausgestoßen wird.<br />
Durch die zusätzliche Freizeit könnten Arbeitnehmer<br />
ihre Erholungsphasen besser gestalten<br />
und seien im Arbeitsalltag möglicherweise konzentrierter<br />
und leistungsfähiger, so die Argumente<br />
<strong>der</strong> Fürsprecher. An<strong>der</strong>erseits würde <strong>der</strong><br />
Schritt zur Vier-Tage-Woche eine immense Anpassung<br />
von Arbeitsprozessen und -strukturen<br />
verlangen, was für jedes Unternehmen unabhän-<br />
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TITEL WIE ARBEITEN WIR MORGEN?<br />
gig von seiner Größe eine enorme Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
darstellen würde. Und ob die erhoffte Produktions-<br />
und Effiziensteigerung ausreicht, um<br />
bei einer reduzierten Arbeitszeit ohne Neueinstellungen<br />
zurechtzukommen, ist auch nicht gewiss.<br />
Auch die Gefahr eines erhöhten Arbeitsdrucks<br />
für die Beschäftigten ist nicht von <strong>der</strong><br />
Hand zu weisen.<br />
KI und ihr Einfluss<br />
auf die Arbeitswelt<br />
Dass hingegen die Künstliche Intelligenz (KI)<br />
massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt nehmen<br />
wird, ist unbestritten. Dieses Technologiefeld<br />
wird in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung<br />
gewinnen, darin sind sich alle Experten<br />
einig. KI umfasst eine Vielzahl von Technologien,<br />
die es Computern ermöglichen, menschenähnliche<br />
kognitive Fähigkeiten zu entwickeln und<br />
selbstständig Probleme zu lösen, Entscheidungen<br />
zu treffen o<strong>der</strong> komplexe Aufgaben zu bewältigen.<br />
Um es vereinfacht zu sagen: Die KI lernt permanent<br />
hinzu, ihre Anwendungsmöglichkeiten sind<br />
nahezu unbegrenzt und reichen von Spracherkennung<br />
und automatisierter Datenanalyse bis hin zur<br />
Steuerung von Robotern und autonomer Fahrzeuge.<br />
KI-basierte Systeme kommen bereits in <strong>der</strong><br />
Produktion zum Einsatz, um den Materialverbrauch<br />
und die Effizienz von Produktionsprozessen<br />
zu optimieren, o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Logistik, um Lieferketten<br />
besser zu steuern und Auslastung von<br />
Transportmitteln zu maximieren. Auch Dienstleister<br />
wie Steuerberater o<strong>der</strong> Rechtsanwälte können<br />
sich KI bereits zunutze machen. Ebenso kann<br />
KI im Bereich <strong>der</strong> Kundenbetreuung und im Marketing<br />
genutzt werden, um personalisierte Angebote<br />
zu entwickeln und Kundenanfragen schneller<br />
und präziser zu beantworten.<br />
Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />
Welche Verän<strong>der</strong>ung KI auf den Arbeitsmarkt haben<br />
wird, kann man sich ausmalen. Einerseits<br />
können KI-Systeme dazu beitragen, Arbeitsprozesse<br />
effizienter und kostengünstiger zu gestalten,<br />
was gerade für Unternehmen, die in einem starken<br />
Wettbewerb stehen, von Bedeutung ist. Gerade<br />
hier zeigt sich: Wer sich mit dieser Technologie<br />
nicht auseinan<strong>der</strong>setzt, nicht in sie investiert, wird<br />
mutmaßlich gegenüber dem KI-affinen Wettbewerber<br />
das Nachsehen haben.<br />
Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass Arbeitsplätze<br />
dauerhaft verloren gehen bzw. in an<strong>der</strong>e<br />
Bereiche verlagert werden. Es gibt bereits die Annahme,<br />
dass zum Beispiel in einem Team von<br />
zehn hoch qualifizierten Experten durch den Einsatz<br />
von KI nur noch drei dauerhaft benötigt werden.<br />
Die restlichen sieben Fachkräfte müssten sich<br />
neue Beschäftigungsverhältnisse suchen, laufen<br />
aber Gefahr, bei Einkommensverlust in weniger<br />
anspruchsvolle Tätigkeitsfel<strong>der</strong> zu geraten. Die<br />
gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen<br />
sind klar vorhersehbar und bedürfen einer frühzeitigen<br />
Reaktion.<br />
Strategien entwickeln<br />
Eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> bahnbrechenden<br />
Technologie und eine stetige Qualifizierung, um<br />
KI nutzen und anwenden zu können, erscheint aus<br />
den genannten Gründen unumgänglich. Falsch<br />
wäre es aber sicherlich sowohl von Arbeitnehmerals<br />
auch von Arbeitgeberseite, um die Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> KI einen Bogen zu machen und in einer<br />
abwartenden Stellung zu verharren. Sinnvoll ist<br />
vielmehr eine Strategie zu entwickeln, um den<br />
sinnvollen Einsatz von KI im eigenen Unternehmen<br />
zu überprüfen und gezielt in Forschung, Entwicklung<br />
und Mitarbeiterweiterbildung zu investieren.<br />
Wer hier zu zögerlich agiert läuft Gefahr,<br />
den Anschluss zu verlieren und an Wettbewerbsfähigkeit<br />
einzubüßen. Insgesamt verlangt also <strong>der</strong><br />
Einstieg in die Arbeitswelt <strong>der</strong> Zukunft eine Menge<br />
an Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft, Flexibilität und<br />
auch Offenheit, sich auf neue Verfahren, Modelle<br />
und auch Technologien einzulassen. Dabei sollten<br />
die Chancen gesehen, die Risiken und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
aber nicht außen vor gelassen werden.<br />
Grundsätzlich kann aber an einer Umstellung auf<br />
flexible und innovative Arbeitsmodelle, mobiles<br />
Arbeiten unter Berücksichtigung von KI kein Weg<br />
vorbei gehen. Einer seit Jahrhun<strong>der</strong>ten technologieoffenen<br />
Region wie dem <strong>Bergische</strong>n Land sollte<br />
die Umstellung aber gut gelingen.<br />
Text: Stefanie Bona<br />
Foto: Shutterstock<br />
28 www.bvg-menzel.de
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 29<br />
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ERFOLGREICH BERGISCH ZUKUNFTSFAKTOR VIELFALT<br />
Kompetenz in<br />
Bewegung<br />
Wissen, wie man Menschen vorwärts bringt. Mobilität möglich machen. Diese ehrgeizige Aufgabe<br />
hatte sich Dr. Peter Schrick zum Ziel gesetzt, als er 1969 in Cremlingen-Abbenrode in <strong>der</strong> Nähe<br />
von Braunschweig sein Unternehmen gründete. Die Voraussetzungen für den Geschäftserfolg<br />
standen vom Start weg gut. Unter an<strong>der</strong>em gelang es dem jungen Betrieb kurz nach <strong>der</strong> Arbeitsaufnahme<br />
eigene Nockenwellen für den Rennsport und das Tuning von Serienfahrzeugen sowie<br />
den ersten eigenen Turbola<strong>der</strong> zu konzipieren und zu vertreiben. Dies dann schon am neuen<br />
Standort in Remscheid, dem Geburtsort von Dr. Peter Schrick. Seit 1970 wird hier entwickelt,<br />
seit 2002 gehört SCHRICK zur AVL-Gruppe und firmiert unter AVL SCHRICK GmbH.<br />
Zahlreiche Meilensteine säumen bis heute<br />
den Weg <strong>der</strong> Remschei<strong>der</strong> Ideenschmiede.<br />
Darunter diverse Formel 1 Projekte,<br />
die Premiere eines ultraleichten Dieselmotors<br />
für Fluganwendungen und die Serienlieferung<br />
von Blockheizkraftwerken. Vor allem wurden<br />
viele Jahre die Prüfstände für alle entwickelten<br />
Prototypen genutzt und sorgten in dem Bereich<br />
für großes Umsatzwachstum. Doch das Portfolio<br />
musste an die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zeit angepasst<br />
werden.<br />
Roger Wildemann ist<br />
seit 1998 Geschäftsführer<br />
von AVL<br />
Schrick in Remscheid.<br />
Leistung auf dem Prüfstand<br />
Unter <strong>der</strong> Ägide von Geschäftsführer Roger Wildemann<br />
weiteten die Remschei<strong>der</strong> ihre Aktivitäten<br />
kontinuierlich aus – nicht zuletzt in dem Bewusstsein,<br />
dass die Entwicklungsumfänge am<br />
konservativen Verbrennungsmotor rückläufig<br />
sind. Daher gehört die Gestaltung eines attraktiven<br />
Arbeitsumfeldes für Ingenieure mit <strong>der</strong> permanenten<br />
Suche nach alternativen Antriebsmöglichkeiten<br />
und Betätigungsfel<strong>der</strong>n mit zu den<br />
Hauptaufgaben des SCHRICK Entwicklungsteams.<br />
Das mit dem Verbrennungsmotor in<br />
vielfältigen Anwendungen erworbene Wissen<br />
wird mit ausgeklügelter Messtechnik in Verbindung<br />
gebracht und auf den ehemaligen Prüfständen<br />
für Verbrennungsmotoren heute für E-Achsen<br />
und E-Antriebe genutzt. Buchstäblich je<strong>der</strong><br />
Druck, jede Kraft und jede Schwingung lassen<br />
30 www.bvg-menzel.de
Renato Sensi ist Leiter<br />
Vertrieb und<br />
Produktmanagement.<br />
sich mit Hilfe dieser Messtechnik und den Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> Ingenieure messen. Das kommt natürlich<br />
auch den neuen Themen im Portfolio, wie <strong>der</strong><br />
Entwicklung von Wärmepumpen und Kompressoren,<br />
zugute<br />
Schrittmacher in Sachen Fortschritt<br />
Mit Mut zur Vision und unternehmerischer Weitsicht<br />
begann das Unternehmen schon früh, mit<br />
den neuen Technologien zusätzliche Geschäftsfel<strong>der</strong><br />
zu erschließen. Roger Wildemann, seit 1998<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> AVL SCHRICK GmbH, beschreibt<br />
die Strategie des Unternehmens so: „Obwohl<br />
das Segment Verbrennungsmotoren bei uns<br />
nach wie vor einen hohen Stellenwert genießt,<br />
sind wir uns im Klaren, dass sich Technik und<br />
Märkte deutlich in eine an<strong>der</strong>e Richtung verschieben.<br />
Zwar gibt es vor allem im asiatischen Raum<br />
innerhalb <strong>der</strong> Bereiche Schwerlast und PKW immer<br />
noch starke Aktivitäten, doch ungeachtet dessen<br />
hat sich unser Unternehmen im Verbund <strong>der</strong><br />
AVL-Gruppe als Schnellboot an die Spitze <strong>der</strong><br />
künftigen Trends gesetzt.<br />
Praktisch bedeutet dies, dass wir uns intensiv auf<br />
alternative Technologien konzentrieren. Dies machen<br />
wir nicht nur mit Begeisterung, son<strong>der</strong>n auch<br />
mit messbarem Erfolg. So steht gerade die in <strong>der</strong><br />
Entwicklung befindliche Hochtemperatur-Wärmepumpe<br />
für den industriellen Einsatz beispielhaft<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 31
ERFOLGREICH BERGISCH ZUKUNFTSFAKTOR VIELFALT<br />
für die aktuellen Highlights in unserem Leistungsprogramm.<br />
Diese Ausführung im Megawatt- Bereich<br />
wird in wenigen Wochen als Prototyp einsatzbereit<br />
sein. Ebenso sind wir stolz darauf,<br />
vielversprechende Ergebnisse bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
von Kompressoren und Brennstoffzellen vorweisen<br />
zu können.“ Aber so eindeutig, wie manche denken,<br />
erfolgt die Abkehr vom bewährten Verbrennungsmotor<br />
nun doch nicht. Roger Wildemann erläutert,<br />
warum: „Den Verbrenner zu verbieten, ist<br />
aus globaler Sicht Idiotie. Ohne philosophisch zu<br />
werden, ist die Antwort auf die Frage nach dem<br />
Antrieb <strong>der</strong> Zukunft relativ einfach: Es wird keinen<br />
Einzelgewinner in den nächsten 20 Jahren geben.<br />
Der Mix aus allen Technologien wird es werden.<br />
Denn Kosten verfügbare Ressourcen und die technologische<br />
Vernunft werden dies so bewirken.“<br />
Auf vielen Fel<strong>der</strong>n unterwegs<br />
Mittlerweile beliefert das breit aufgestellte Unternehmen<br />
nicht nur die Automobilindustrie, son<strong>der</strong>n<br />
darüber hinaus auch die Schifffahrt und den allgemeinen<br />
Maschinenbau. Dabei liegt <strong>der</strong> Fokus des<br />
international gefragten Engineering-Dienstleisters<br />
aus dem <strong>Bergische</strong>n Land auf <strong>der</strong> Ideenfindung<br />
und <strong>der</strong> Problemlösung.<br />
Bei <strong>der</strong> Beschäftigung mit den künftigen Wachstumsmärkten<br />
kommen AVL SCHRICK die in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit erworbenen Fähigkeiten aus <strong>der</strong><br />
Automobilindustrie zugute, die heute ebenso für<br />
die Entwicklung von elektrischen Achsen wie<br />
auch von Wärmepumpen o<strong>der</strong> Elektrolyseuren<br />
verwendet werden können.<br />
Zusätzlich trägt <strong>der</strong> Synergie-Effekt im AVL-<br />
Konzernverbund dazu bei, flexibel auf die wechselnden<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Abnehmer weltweit<br />
reagieren zu können und so den Wettbewerbsvorteil<br />
gezielt auszubauen. Diese Kombination von<br />
Kompetenz und Innovationskraft schlägt sich<br />
auch in nüchternen Zahlen nie<strong>der</strong>. 2022 lag <strong>der</strong><br />
Umsatzanteil im Non-Automotive-Bereich bereits<br />
bei über 40 Prozent.<br />
32 www.bvg-menzel.de
Unternehmenswerte im Sinne<br />
von Umwelt und Kunden<br />
In den zurückliegenden 20 Jahren nach Übernahme<br />
in den AVL-Verbund ist die Firma SCHRICK<br />
zu einem wichtigen Player innerhalb <strong>der</strong> globalen<br />
Gruppe aufgestiegen, die als <strong>der</strong> größte privat geführte<br />
Antriebsstrangentwickler weltweit Maßstäbe<br />
in Qualität, dem gewissenhaften Umgang mit<br />
Ressourcen und Umwelt sowie nachhaltiger Kundenorientierung<br />
setzt. Zudem kann <strong>der</strong> Konzern<br />
im internationalen Wettstreit um Fortschritt und<br />
Zukunftssicherheit mit dem Vorzug punkten, an<br />
praktisch jedem relevanten Produktionsstandort<br />
des Kunden über ein Entwicklungszentrum zu<br />
verfügen.<br />
Zurzeit beschäftigt AVL SCHRICK in Remscheid<br />
rund 300 Mitarbeiter. Aber auch hier wird es zunehmend<br />
schwieriger, angesichts <strong>der</strong> angespannten<br />
Lage auf dem Arbeitsmarkt neue Fachkräfte<br />
zu finden. Ebenfalls gestaltet sich die Suche nach<br />
Auszubildenden problematisch. Für Roger Wildemann<br />
unverständlich. Denn „wir bieten neben vielen<br />
an<strong>der</strong>en attraktiven Details vor allem ein ganz<br />
beson<strong>der</strong>es Umfeld mit <strong>der</strong> Möglichkeit, an High-<br />
End-Technologien mitzuarbeiten.“ Ein Angebot,<br />
dass sich engagierte Leute, die weiterkommen<br />
wollen, nicht ohne Weiteres entgehen lassen sollten.<br />
Text: Brigitte Waldens<br />
Fotos: AVL Schrick GmbH<br />
AVL Schrick GmbH<br />
Walter-Freitag-Straße 16<br />
42899 Remscheid<br />
Fon 02191 9500<br />
Mail info@avl.com<br />
Web www.avl.com<br />
Am Firmenstandort im<br />
Remschei<strong>der</strong> Industriegebiet<br />
Großhülsberg beschäftigt<br />
AVL Schrick rund<br />
300 Mitarbeitende.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 33
AUS DER REGION GASTKOMMENTAR<br />
Nicht allein die Technik macht`s<br />
Mit Power Skills und Projektmanagementfähigkeiten<br />
in <strong>der</strong> KI-Ära durchstarten<br />
Schenkt man den Prognosen <strong>der</strong> US-Investmentbank Goldman<br />
Sachs in ihrem Bericht über „The Potentially Large Effects<br />
of Artificial Intelligence on Economic Growth“ Glauben,<br />
könnten 300 Millionen Angestellte weltweit ihre Jobs<br />
an eine KI verlieren. Gefährdet seien dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />
Berufe, bei denen es darum geht, Zusammenfassungen zu<br />
schreiben o<strong>der</strong> Daten zu sammeln. Da überrascht es kaum,<br />
dass Kompetenzen, die nicht so einfach von Maschinen imitiert<br />
werden können, als neue Währung im Jobmarkt gehandelt<br />
werden. Vor allem in Bereichen, die einen menschlichen<br />
Touch erfor<strong>der</strong>n, gewinnen neben fachlichem<br />
Know-how übertragbare Fähigkeiten – insbeson<strong>der</strong>e Power<br />
Skills und Qualifikationen im Projektmanagement – an Bedeutung<br />
und verleihen <strong>der</strong> Karriere einen Boost.<br />
Fit für die globale Welt von morgen<br />
In zahlreichen Organisationen klaffen große Lücken in <strong>der</strong><br />
Personaldecke. Allein im Jahr 20<strong>23</strong> meldete das Statistische<br />
Bundesamt durchschnittlich 773.087 freie Arbeitsstellen.<br />
Diese schlagen sich auch im Projektmanagement nie<strong>der</strong>.<br />
Eine aktuelle Studie des Project Management Institute<br />
(PMI) zeigt, dass bis 20<strong>23</strong> voraussichtlich 25 Millionen Projektfachleute<br />
fehlen werden. Das könnte Projektmanagement<br />
zu den wertvollsten Fähigkeiten in <strong>der</strong> heutigen Berufswelt<br />
machen.<br />
Sich mit Power Skills für die Zukunft wappnen<br />
Außerdem sind Maschinen zu Power Skills, die mit Individualität<br />
und Kreativität verknüpft sind, nicht fähig. In <strong>der</strong><br />
aktuellen Pulse-of-the-Profession-Umfrage von PMI gaben<br />
90 Prozent <strong>der</strong> mehr als 3.500 befragten Fachleute an, dass<br />
sie glauben, Power Skills würden ihnen helfen, intelligenter<br />
zu arbeiten und die Ziele ihres Unternehmens erfolgreicher<br />
zu erreichen. Die vier Kernkompetenzen – Kommunikation,<br />
Problemlösung, strategisches Denken und kollaborative<br />
Führung – sind für die Befragten dabei beson<strong>der</strong>s<br />
wertvoll, insbeson<strong>der</strong>e in Deutschland, wo jedes zehnte<br />
Projekt laut Umfrage als Budgetverschwendung eingestuft<br />
wird und 14 Projekte <strong>der</strong> Projekte insgesamt als gescheitert<br />
gelten. Fest steht: Fachliche Kompetenzen und eine gute<br />
Foto: © PMI.<br />
Sandra Deichsel ist Strategy Lead für Deutschland<br />
beim Project Management Institute (PMI).<br />
Ausbildung sind zwar die Grundvoraussetzung, reichen aber<br />
längst nicht mehr für eine langfristige Karriere aus. Nur wer<br />
sich kontinuierlich weiterbildet und umfassende Qualifikationen<br />
zu Prozessen, Projektmanagement und Power Skills erwirbt,<br />
wird für die KI-getriebene Zukunft gewappnet sein – insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Bereichen, wo Menschlichkeit zählt.<br />
34 www.bvg-menzel.de
AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />
Umsatzsteuerrechtliche<br />
Organschaft<br />
Eine umsatzsteuerliche Organschaft nach<br />
§ 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG liegt vor, wenn<br />
eine juristische Person (Organgesellschaft)<br />
nach dem Gesamtbild <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Verhältnisse finanziell, wirtschaftlich<br />
und organisatorisch in ein<br />
Unternehmen (Organträger) eingeglie<strong>der</strong>t<br />
ist. (1)Bei einer Organschaft sind die<br />
untergeordneten Organgesellschaften<br />
(Tochtergesellschaften) ähnlich wie Angestellte<br />
des übergeordneten Unternehmens<br />
(Organträger, Muttergesellschaft)<br />
als unselbständig anzusehen; <strong>Unternehmer</strong><br />
ist <strong>der</strong> Organträger, <strong>der</strong> auch z. B.<br />
die Umsatzsteuervoranmeldungen für die<br />
gesamte Organschaft übermittelt. Lieferungen<br />
und sonstige Leistungen innerhalb<br />
<strong>der</strong> Organschaft unterliegen nicht<br />
<strong>der</strong>ung ist, dass die Beteiligung an <strong>der</strong><br />
Tochtergesellschaft dem unternehmerischen<br />
Bereich <strong>der</strong> Muttergesellschaft zugeordnet<br />
werden kann. Die organisatorische<br />
Einglie<strong>der</strong>ung setzt regelmäßig die<br />
personelle Verflechtung <strong>der</strong> Geschäftsführungen<br />
bei<strong>der</strong> Gesellschaften voraus.<br />
(2)Der Bundesfinanzhof hat seine Rechtsprechung<br />
zur finanziellen Einglie<strong>der</strong>ung<br />
nun geän<strong>der</strong>t (3) und entschieden,<br />
dass sie auch dann vorliegt, wenn <strong>der</strong> Organträger<br />
zwar nur 50 % <strong>der</strong> Stimmrechte<br />
innehat, aber mehrheitlich am Kapital<br />
<strong>der</strong> Organgesellschaft beteiligt ist und<br />
auch <strong>der</strong>en einzigen Geschäftsführer<br />
stellt, sodass <strong>der</strong> Organträger seinen Willen<br />
in <strong>der</strong> Organgesellschaft durchsetzen<br />
kann. In einer weiteren Entscheidung hat<br />
<strong>der</strong> Bundesfinanzhof (4) den Europäischen<br />
Gerichtshof angerufen, um zu klären,<br />
ob entgeltliche Leistungen zwischen<br />
<strong>der</strong> Umsatzsteuer. Eine finanzielle Einglie<strong>der</strong>ung<br />
ist gegeben, wenn die Muttergesellschaft<br />
die Anteilsmehrheit an<br />
<strong>der</strong> Tochtergesellschaft besitzt. Voraussetzung<br />
für eine wirtschaftliche Einglie<strong>der</strong><br />
<strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 35
AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />
Mitglie<strong>der</strong>n einer Organschaft – an<strong>der</strong>s<br />
als nach deutschem Umsatzsteuerrecht –<br />
nach EU-Recht <strong>der</strong> Umsatzsteuer unterliegen<br />
o<strong>der</strong> eventuell nur dann, wenn<br />
<strong>der</strong> Leistungsempfänger nicht (o<strong>der</strong><br />
nur teilweise) zum Vorsteuerabzug berechtigt<br />
ist.<br />
(1) Die Voraussetzungen für eine Organschaft<br />
im Umsatzsteuerrecht sind nicht identisch mit<br />
denen des Körperschaftsteuer- o<strong>der</strong> des Gewerbesteuerrechts.(2)<br />
Siehe hierzu Abschn.<br />
2.8 f. UStAE.(3) Vgl. BFH-Urteil vom<br />
18.01.20<strong>23</strong> XI R 29/22.(4) Vgl. BFH-Beschluss<br />
vom 26.01.20<strong>23</strong> V R 20/22.<br />
(Quelle: Rinke Treuhand)<br />
Restrukturierung und<br />
Insolvenz in Europa und neuer<br />
Richtlinienvorschlag <strong>der</strong> EU-<br />
Kommission zur Harmonisierung<br />
des Insolvenzrechts<br />
Insolvenzsysteme StaRUG, Vergleichsfeststellungsverfahren<br />
und WHOA im<br />
europäischen Kontext o<strong>der</strong> Wettbewerb?<br />
Ende 2016 hatte die Europäische Kommission<br />
ihren Richtlinienvorschlag über<br />
präventive Restrukturierungsrahmen<br />
veröffentlicht. Die Kommission war bestrebt,<br />
präventive Sanierungsmaßnahmen<br />
in Europa einzuführen.<br />
Die EU-Richtlinie 2019/10<strong>23</strong> über „…<br />
Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> Effizienz<br />
von Restrukturierungs-, Insolvenzund<br />
Entschuldungsverfahren…“ (Richtlinie<br />
über Restrukturierung und<br />
Insolvenz) führte in Deutschland zum<br />
Sanierungs- und Insolvenzrechtsfortentwicklungsgesetz<br />
(SanInsFoG). Das SanInsFoG<br />
gilt seit dem 01.01.2021 und<br />
beinhaltet vor allem das „Unternehmensstabilisierungs-<br />
und –restrukturierungsgesetz“<br />
(StaRUG) mit den Möglichkeiten<br />
eines Restrukturierungsplans.<br />
Eingangsvoraussetzung eines StaRUG-<br />
Verfahrens ist bekanntlich die (nur) drohende<br />
Zahlungsunfähigkeit <strong>der</strong>/des<br />
Schuldners/in im Sinne des § 18 Abs. 2<br />
InsO.<br />
Polen kennt bereits seit 2016 mit dem<br />
„postçpowanie o zatwierdzenie układu“<br />
ein Verfahren zur Feststellung eines<br />
Vergleiches. Es bietet eine interessante<br />
Alternative für <strong>Unternehmer</strong> in Krise.<br />
Die Restrukturierungsmaßnahmen nach<br />
dem dt. „Schutzschirm“ gemäß § 270d<br />
InsO und <strong>der</strong> präventive Restrukturierungsrahmen<br />
nach StaRUG sind inzwischen<br />
im offensiven Wettbewerb mit<br />
dem besagten polnischen Vergleichsfeststellungsverfahren,<br />
dem englischen<br />
„Scheme-of-Arrangement“ und dem<br />
„Wet Homologatie On<strong>der</strong>hands Akkoord“<br />
(WHOA) in den Nie<strong>der</strong>landen.<br />
Das mo<strong>der</strong>ne Sanierungsrecht und dessen<br />
Anwendung auf internationaler Ebene<br />
waren Thema am 04.04.20<strong>23</strong> beim<br />
Arbeitskreis für Insolvenzwesen in<br />
Köln. Unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation des ehem.<br />
Insolvenzrichters Prof. Dr. Heinz Vallen<strong>der</strong><br />
diskutierten Rechtsanwalt Krijn<br />
Hoogenboezem, Amsterdam, Rechtsanwalt<br />
Pawel Kuglarz, Krakau, Rechtsanwalt<br />
Dr. Rolf Leithaus, Köln, und Richter<br />
am Amtsgericht Dr. Peter Laroche,<br />
Köln, über ihre Erfahrungen mit <strong>der</strong><br />
Umsetzung <strong>der</strong> Richtlinie über Restrukturierung<br />
und Insolvenz (Richtlinie<br />
(EU) 2019/10<strong>23</strong>) in Deutschland, Polen<br />
und den Nie<strong>der</strong>landen. Das Publikum<br />
wurde eingebunden und diskutierte mit.<br />
(Quelle: ATN D`avoine Teubler Neu<br />
Rechtsanwälte)<br />
Geldwerter Vorteil: Nutzungsrechte<br />
an Grundstück ohne<br />
angemessene Vergütung<br />
Wenn ein Grundstückskäufer dem Verkäufer<br />
ohne angemessene Vergütung<br />
Nutzungsrechte an dem Grundstück<br />
(Nießbrauchs- und Wohnungsrechte)<br />
überlässt, liegt darin ein geldwerter Vorteil,<br />
den <strong>der</strong> Käufer hingibt. Deshalb ist<br />
dieser Vorteil in die grun<strong>der</strong>werbsteuerliche<br />
Bemessungsgrundlage einzubeziehen.<br />
Der Fall: Im Rahmen eines Hauskaufs<br />
für 133.000 Euro (inklusive<br />
Inventar) wurden Wohnungsrechte im<br />
Gesamtwert von fast 150.000 Euro übernommen.<br />
Die letztgenannte Summe bezog<br />
das Finanzamt in die Berechnung <strong>der</strong><br />
Grun<strong>der</strong>werbsteuer ein. Der Steuerzahler<br />
legte dagegen Einspruch ein. Das Urteil:<br />
Das Finanzgericht stimmte <strong>der</strong> Auffassung<br />
des Fiskus zu und ging von einer<br />
höheren Grun<strong>der</strong>werbsteuer aus. Ob sich<br />
<strong>der</strong> Verkäufer eine Nutzung ohne angemessenes<br />
Entgelt vorbehalten habe, müsse<br />
in jedem Einzelfall durch Auslegung<br />
des Kaufvertrages ermittelt werden.(Finanzgericht<br />
Baden-Württemberg, Aktenzeichen<br />
5 K 2500/21; beim Bun-desgerichtshof<br />
unter II R 32/22 anhängig)<br />
(Quelle: Infodienst Recht und Steuern<br />
<strong>der</strong> LBS)<br />
Aufrechnungslage trotz<br />
Begründung im Dreimonatszeitraum<br />
nicht zwingend<br />
inkongruent<br />
Die Herstellung einer Aufrechnungslage<br />
ist nicht allein deshalb inkongruent, weil<br />
die Aufrechnungsbefugnis in den letzten<br />
drei Monaten vor dem Antrag auf Eröffnung<br />
des Insolvenzverfahrens begründet<br />
worden ist. RA Dr. d’Avoine kommentiert<br />
das BGH, Urteil vom 8.12.2022 – IX<br />
ZR 175/21 im Heft 6 <strong>der</strong> EWiR 20<strong>23</strong>, S.<br />
179 f.<br />
1. Sachverhalt<br />
Der Kläger ist (Son<strong>der</strong>-) Insolvenzverwalter<br />
über das Vermögen <strong>der</strong> P<br />
(=Schuldnerin). Die Schuldnerin erwarb<br />
von dem Beklagten als Insolvenzverwalter<br />
<strong>der</strong> „W“ <strong>der</strong>en Geschäftsbetrieb. Der<br />
Kaufpreis war urspr. am 19.02.2016 fäl-<br />
36 www.bvg-menzel.de
lig. Am <strong>23</strong>. Februar 2016 vereinbarten<br />
die Parteien, dass <strong>der</strong> Kaufpreis in Höhe<br />
von 1 Million Euro am <strong>23</strong>. Februar und<br />
in Höhe <strong>der</strong> restlichen 5,7 Millionen Euro<br />
am 18. März 2016 fällig sein sollte; gezahlt<br />
wurde nur die erste Rate. Vom Unternehmenskauf<br />
ausgenommen war bei<br />
<strong>der</strong> W gelagerte Fertigware. Diese sollte<br />
(und wurde später ab dem <strong>23</strong>.02.2016)<br />
von <strong>der</strong> Schuldnerin abverkauft. Als Gegenleistung<br />
war die Zahlung einer<br />
„Handling Fee“ von € 170.000,00 netto<br />
vereinbart. Auf den Antrag <strong>der</strong> Schuldnerin<br />
vom 15.03.2016 wurde das Insolvenzverfahren<br />
am <strong>23</strong>.<strong>05</strong>.2016 eröffnet.<br />
Der Beklagte meldete den fehlenden<br />
Kaufpreis zur Insolvenztabelle an. Mit<br />
einer vom Kläger festgestellten Teilfor<strong>der</strong>ung<br />
von € 500.000,00 hat <strong>der</strong> Beklagte<br />
die Aufrechnung gegen die streitgegenständliche<br />
„Handling Fee“ erklärt.<br />
Der Kläger verlangt mit <strong>der</strong> Klage die<br />
Zahlung <strong>der</strong> „Handling Fee“. Das Landgericht<br />
hat die Klage aufgrund <strong>der</strong> Aufrechnung<br />
abgewiesen. Das Berufungsgericht<br />
hat die Aufrechnung für<br />
insolvenzrechtlich unwirksam gehalten<br />
und <strong>der</strong> Klage stattgegeben. Der Senat<br />
hebt das Berufungsurteil auf und verweist<br />
an das OLG zurück.<br />
2. Ausführungen des BGH<br />
Der BGH hält die Aufrechnung des Beklagten<br />
mit einem (erstrangigen) Teilbetrag<br />
<strong>der</strong> zur Tabelle festgestellten Kaufpreisfor<strong>der</strong>ung<br />
für die immateriellen<br />
Vermögensgegenstände in Höhe von<br />
500.000 € für zulässig. Sie scheitere<br />
nicht an § 96 Abs. 1 Nr. 3, § 131 Abs. 1<br />
Nr. 1 InsO. Es fehle an einer inkongruenten<br />
Sicherung o<strong>der</strong> Befriedigung.<br />
Eine die Aufrechnungsbefugnis begründende<br />
Verknüpfung zwischen Hauptund<br />
Gegenfor<strong>der</strong>ung setzte nicht voraus,<br />
dass die Aufrechnung ausdrücklich vereinbart<br />
werde. Ausreichend sei eine vor<br />
<strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Aufrechnungslage<br />
vorgenommene Verknüpfung, welche<br />
die Annahme einer Aufrechnungsbefugnis<br />
nach dem zuerst entstandenen<br />
Rechtsverhältnis rechtfertigt. Würden in<br />
einem Vertrag wechselseitige Ansprüche<br />
begründet und ergebe sich aus den<br />
getroffenen Vereinbarungen nicht, dass<br />
eine Erfüllung durch Aufrechnung ausgeschlossen<br />
sein solle, bestehe die zur<br />
Annahme <strong>der</strong> Kongruenz notwendige<br />
Aufrechnungsbefugnis. Sowohl <strong>der</strong><br />
streitgegenständliche Anspruch auf die<br />
“Handling Fee” als auch die zur Aufrechnung<br />
gestellte Teilkaufpreisfor<strong>der</strong>ung<br />
aus dem geschlossenen Unternehmenskaufvertrag<br />
seien aus einem<br />
einheitlichen Vertragsverhältnis erwachsen.<br />
Dass die Aufrechnungsbefugnis<br />
in den letzten drei Monaten vor dem<br />
Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
begründet worden sei, führe<br />
nicht allein zu einer Inkongruenz <strong>der</strong><br />
Herstellung einer Aufrechnungslage.<br />
3. Analyse und praktische Konsequenzen:<br />
Die Entscheidung schützt das Vertrauen<br />
<strong>der</strong> Vertragsparteien darin, sich grund<strong>der</strong><br />
<strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 37
AUS DER PRAXIS RECHT | STEUERN | FINANZEN<br />
sätzlich wegen <strong>der</strong> gegenseitigen For<strong>der</strong>ungen<br />
aus einem einheitlichen Vertrag<br />
durch Aufrechnung befriedigen zu können.<br />
Hier bestätigt <strong>der</strong> BGH seine Rechtsprechung<br />
zur Anfechtbarkeit <strong>der</strong> Aufrechnung<br />
im Dreimonatszeitraum<br />
zugunsten einer grundsätzlich anzunehmenden<br />
Kongruenz. Die in <strong>der</strong> Literatur<br />
teilweise vertretene Ansicht, dies sei nur<br />
zulässig, wenn <strong>der</strong> Aufrechnende einen<br />
Anspruch gerade auf den Abschluss <strong>der</strong><br />
Vereinbarung habe, welche die Aufrechnungslage<br />
entstehen ließ, (so: MüKoInsO/Kayser/Freudenberg,<br />
4. Aufl. 2019,<br />
InsO § 131 Rn. 17), lehnt <strong>der</strong> Senat ab.<br />
Dies ist zutreffend, da die Aufrechnung<br />
ein Erfüllungssurogat i.S.d. § 364 Abs. 1<br />
BGB darstellt. Die von §§ 94 ff. InsO<br />
vorgesehene Möglichkeit, durch Aufrechnung<br />
zu erfüllen, macht die Aufrechnung<br />
nicht inkongruent, nur weil diese<br />
Möglichkeit nicht vertraglich bestimmt<br />
wurde.<br />
Die Erlangung einer kongruenten Aufrechnungslage<br />
hängt nicht davon ab, ob<br />
<strong>der</strong> Aufrechnende einen Anspruch gerade<br />
auf den Abschluss <strong>der</strong> die Aufrechnungslage<br />
entstehenden Vereinbarung<br />
hat. Bei <strong>der</strong> Differenzierung zwischen<br />
vertragstreuer Kongruenz und vom Gläubiger<br />
nicht zu beanspruchen<strong>der</strong> und damit<br />
inkongruenter Deckung ist die<br />
Verknüpfung zwischen den beiden<br />
Rechtsverhältnissen (dem aufrechnenden<br />
und dem aufgerechneten) ausschlaggebend.<br />
Entstehen Haupt- und Gegenfor<strong>der</strong>ung<br />
aus einem einheitlichen Vertragsverhältnis<br />
ist grundsätzlich von <strong>der</strong><br />
Entstehung einer vertragstreuen -und damit<br />
unverdächtigen- Aufrechnungslage<br />
auszugehen<br />
Die Aufrechnung in <strong>der</strong> kritischen Zeit<br />
<strong>der</strong> §§ 130, 131 InsO verstößt auch nicht<br />
gegen den Schutz <strong>der</strong> Gläubigergesamtheit.<br />
Zwar nutzt <strong>der</strong> Aufrechnende einen<br />
Vorteil, <strong>der</strong> den übrigen Gläubigern<br />
nicht zusteht und befreit sich (ggf. nur<br />
teilweise) von einer For<strong>der</strong>ung, doch bestimmt<br />
bereits § 94 InsO, dass eine zur<br />
Zeit <strong>der</strong> Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
bestehende Aufrechnungslage<br />
durch das Verfahren im Grundsatz nicht<br />
berührt wird (so auch BGH a.a.O. Ziffer<br />
12). Der Gesetzeszweck <strong>der</strong> §§ 94 ff.<br />
InsO würde nicht beachtet, wenn bereits<br />
das Entstehen <strong>der</strong> Aufrechnungslage<br />
eine Inkongruenz begründen und damit<br />
im Monat 1 vor dem Insolvenzantrag<br />
ohne weitere Voraussetzungen <strong>der</strong> Anfechtung<br />
unterliegen würde (§ 131 Abs.<br />
1 Nr. 1 InsO). Das führt <strong>der</strong> BGH aus<br />
und schützt letztlich das Vertrauen <strong>der</strong><br />
Vertragsparteien in Aufrechnungspotentiale.<br />
BGH, Urteil vom 8.12.2022 – IX<br />
ZR 175/21.<br />
(Quelle: Kommentar zu BGH, Urteil<br />
vom 8.12.2022 – IX ZR 175/21 im Heft<br />
6 <strong>der</strong> EWiR 20<strong>23</strong>, S. 179 f.<br />
Steuerermäßigung bei<br />
Vergütungen für mehrjährige<br />
Tätigkeiten<br />
Vergütungen für mehrjährige Tätigkeiten<br />
können als außerordentliche Einkünfte<br />
begünstigt sein, wenn diese Einkünfte<br />
in einem Veranlagungszeitraum<br />
zu erfassen sind und sich durch die Zusammenballung<br />
von Einkünften erhöhte<br />
steuerliche Belastungen ergeben können.<br />
(1) Die Rechtsprechung hat von<br />
diesem Grundsatz z. B. folgende Ausnahmen<br />
zugelassen:– bei Auszahlung<br />
einer nur geringfügigen Teilleistung<br />
(max. 10 %) im Folgejahr neben <strong>der</strong><br />
überwiegenden, in einem Betrag gezahlten<br />
Leistung;– bei Entschädigungszusatzleistungen<br />
in Jahren nach <strong>der</strong> Hauptleistung<br />
aus Gründen <strong>der</strong> sozialen<br />
Fürsorge;– bei Festsetzung <strong>der</strong> Zahlung<br />
von vornherein in einer Summe und<br />
Verteilung <strong>der</strong> Zahlung auf zwei Jahre<br />
wegen ungewöhnlicher Höhe und beson<strong>der</strong>er<br />
Verhältnisse des Zahlungspflichtigen<br />
o<strong>der</strong> – wenn <strong>der</strong> Zahlungsempfänger<br />
dringend auf den Bezug von<br />
Vorauszahlungen angewiesen ist. (2)Erteilt<br />
eine GmbH ihrer langjährigen mitarbeitenden<br />
Gesellschafterin die Zusage,<br />
mit Erreichen des Pensionsalters ein<br />
einmaliges „Alterskapital“ statt einer regelmäßigen<br />
Altersrente zu zahlen,<br />
kommt bei Auszahlung des<br />
„Alterskapitals“ die ermäßigte Besteuerung<br />
für Vergütungen für mehrjährige<br />
Tätigkeiten in Betracht (sog. Fünftelregelung).<br />
Erfolgt die Auszahlung entgegen<br />
<strong>der</strong> vertraglichen Vereinbarung jedoch<br />
nicht als Einmalzahlung, son<strong>der</strong>n<br />
in nicht nur geringfügigen Teilzahlungen<br />
über drei Kalen<strong>der</strong>jahre, greift die<br />
Tarifbegünstigung nicht. In diesem Fall<br />
fehlt es nach aktueller Rechtsprechung<br />
des Bundesfinanzhofs (2) an einer zusammengeballten<br />
Arbeitslohnzahlung.<br />
Eine <strong>der</strong> vorgenannten Ausnahmen von<br />
dem Grundsatz, dass nur einmalige Zuflüsse<br />
als außerordentliche Einkünfte<br />
anerkannt werden können, hielt <strong>der</strong><br />
Bundesfinanzhof im Urteilsfall für nicht<br />
gegeben. (1) Siehe § 34 Abs. 2 Nr. 4 EStG.<br />
(2) BFH-Urteil vom 15.12.2022 VI R 19/21<br />
(NV).<br />
(Quelle: Rinke Treuhand)<br />
Kurzarbeitergeld:<br />
Korrekturen nach<br />
Abschlussprüfung und<br />
Sozialversicherungsentgelte<br />
Kurzarbeitergeld wird zunächst von <strong>der</strong><br />
Bundesagentur für Arbeit im Rahmen<br />
einer vorläufigen Entscheidung gewährt.<br />
38 www.bvg-menzel.de
Nach Ende des Kurzarbeitergeldbezugs<br />
werden die abgerechneten Bezugszeiträume<br />
abschließend geprüft. Aktuell<br />
finden insbeson<strong>der</strong>e die Abschlussprüfungen<br />
für die in den Zeiten <strong>der</strong> Corona-<br />
Pandemie gewährten Kurzarbeitergel<strong>der</strong><br />
statt. Diese Abschlussprüfungen können<br />
zu Korrekturen des vorläufig bewilligten<br />
Kurzarbeitergeldes führen. In diesen<br />
Fällen sind die Spitzenverbände <strong>der</strong> Sozialversicherungsträger<br />
bislang davon<br />
ausgegangen, dass keine beitragsrechtlichen<br />
Korrekturen zu veranlassen sind.<br />
An dieser Meinung wird nun nicht mehr<br />
festgehalten. Nach <strong>der</strong> Verlautbarung<br />
vom 14.2.20<strong>23</strong> gelten insoweit folgende<br />
Regelungen und Übergangsregelung:<br />
– Entgeltabrechnungszeiträume bis Dezember<br />
2022: Soweit Arbeitgeber nach<br />
den bisherigen Leitlinien verfahren<br />
haben, also im Falle <strong>der</strong> Korrektur<br />
vonKurzarbeitergeld keine beitragsrechtlichen<br />
Korrekturen veranlasst<br />
haben, wird dies für Entgeltabrechnungszeiträume<br />
bis zum Dezember<br />
2022 nicht beanstandet.<br />
– Entgeltabrechnungszeiträume ab Januar<br />
20<strong>23</strong>: Wird in den Fällen, in denenKurzarbeit<br />
im Betrieb wirksam<br />
vereinbart worden ist, im Zuge <strong>der</strong><br />
abschließenden Prüfung festgestellt,<br />
dass die Voraussetzungen für die Gewährung<br />
von Kurzarbeitergeld für<br />
Entgeltabrechnungszeiträume ab Januar<br />
20<strong>23</strong> nicht vorgelegen haben, hat<br />
<strong>der</strong> Arbeitgeber – neben <strong>der</strong> Rückzahlung<br />
etwaiger Kurzarbeitergeldleistungen<br />
– die notwendigen beitragsrechtlichen<br />
Korrekturen<br />
vorzunehmen. Dies gilt unabhängig<br />
davon, ob die Leistung vollständig<br />
o<strong>der</strong> nur teilweise (beispielsweise bei<br />
fehlerhaftem Ansatz <strong>der</strong> Ausfallstunden)<br />
zurückgefor<strong>der</strong>t wird. Dies gilt<br />
für gegebenenfalls neben dem vermeintlichen<br />
Kurzarbeitergeld geleistete<br />
beitragsfreie Aufstockungsbeträge<br />
zum Kurzarbeitergeld entsprechend.<br />
Hinweis:<br />
Eine Belastung <strong>der</strong> Arbeitnehmer mit<br />
dem vom Beschäftigten zu tragenden<br />
Teil des Gesamtsozialversicherungsbeitrags<br />
kann rückwirkend nur für die drei<br />
letztenLohnabrechnungszeiträume geltend<br />
gemacht werden. Daher wird im<br />
Regelfall <strong>der</strong> Arbeitgeber nachzuzahlende<br />
Sozialversicherungsbeiträge insgesamt<br />
tragen.<br />
(Quelle: RMB Bachtig Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbH)<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 39
FÜR SIE UNTERWEGS DIE DONAU<br />
ß<br />
DIE DONAU -<br />
VON DER QUELLE BIS ZUR<br />
MÜNDUNG<br />
40 www.bvg-menzel.de
Kein an<strong>der</strong>er europäischer Fluss erschliesst so unterschiedliche<br />
Gegenden und Landschaften wie die Donau. Auf<br />
ihrem 2.888 kilometer langen Weg passiert sie zehn Län<strong>der</strong>,<br />
königliche Städte, allen voran Wien, Bratislava, Budapest<br />
und Belgrad, und immer wie<strong>der</strong> landschaftliche Highlights<br />
wie den Naturpark Obere Donau, die Wachau, die wild-romantischen<br />
Karpaten o<strong>der</strong> das grandiose Donaudelta.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 41
FÜR SIE UNTERWEGS DIE DONAU<br />
Der liebliche Lauf <strong>der</strong> Donau<br />
(Foto Seite 42/43)<br />
Passau in seiner barocken<br />
Pracht (Foto oben).<br />
Die entspannteste Art, die Donau zu erleben,<br />
ist eine Flusskreuzfahrt, die für viele<br />
Passagiere in Passau beginnt. Von<br />
dort startet man zu kürzeren Trips von<br />
vier o<strong>der</strong> fünf Tagen nach Linz und Wien. Wer bis<br />
ins Donaudelta am Schwarzen Meer reisen möchte,<br />
muss meist 15 o<strong>der</strong> 17 Tage einplanen. Für größere<br />
Schiffe befahrbar ist die Donau erst ab Kelheim.<br />
Viele Quellen – viele Gesichter<br />
Damit es <strong>der</strong> Donau auf ihrem langen Weg zum<br />
Schwarzen Meer nicht langweilig wird, hat sie in<br />
großer Kreativität ganz verschiedene, stets einzigartige<br />
Szenarien geschaffen. Mal verschwindet sie<br />
komplett in löchrigem Gestein, mal durchbricht<br />
sie schroffe Felsberge o<strong>der</strong> dreht Pirouetten. Wer<br />
auf o<strong>der</strong> an dem Fluss entlang reist, wird immer<br />
wie<strong>der</strong> überrascht vom steten Wechsel seiner<br />
wun<strong>der</strong>baren Landschaft. Der Anfang ist beschaulich:<br />
Auf dem ersten Abschnitt ihrer langen<br />
Reise fließt die junge Donau zwischen Donaueschingen<br />
und Passau durch einige <strong>der</strong> schönsten<br />
Gegenden und Orte. Bevor <strong>der</strong> Fluss in Kelheim<br />
bei <strong>der</strong> Weltenburger Enge schiffbar wird, gehören<br />
er und seine Ufer vor allem <strong>der</strong> Natur und den<br />
Outdoor-Aktivisten. Die Städte Donaueschingen,<br />
Tuttlingen, Sigmaringen, Ulm, Neuburg a. d. Donau,<br />
Regensburg, Straubing bis Passau reihen sich einer<br />
Perlenkette gleich durch das Donautal und laden zur<br />
Erkundung ein. Bevor man in Passau die Flusskreuzfahrt<br />
beginnt, sollte man Zeit für diese schöne<br />
Stadt einplanen, in <strong>der</strong>en historischem Zen-trum barocke<br />
Bauwerke dominieren. Im Dom St. Stephan<br />
erklingt die weltgrößte Domorgel, die Wandgemälde<br />
in den Prunksälen des Rathauses sind sehenswert<br />
und zur Erholung unternimmt man eine Dreiflüsse-<br />
Rundfahrt um die Altstadt.<br />
Auf und über dem Fluss<br />
Man kann die Wachau und den Strudengau ganz<br />
wun<strong>der</strong>bar zu Fuß o<strong>der</strong> per Rad durchwan<strong>der</strong>n, den<br />
Nibelungengau beim Ufercamping, Wien und Linz<br />
bei einem entspannten Städtetrip erleben o<strong>der</strong> die<br />
komplette Donaustrecke Österreichs mit dem Auto<br />
o<strong>der</strong> Motorrad befahren. Dabei überblickt man von<br />
Burgen und Aussichtspunkten sein verschlungenes<br />
Band. Die erste scharfe Doppelkurve macht die Donau<br />
direkt zu Beginn zwischen Schlögen, Au und<br />
42 www.bvg-menzel.de
Grafenau und windet sich dabei zur Schlögener<br />
Schlinge. Bald danach erscheint am Horizont <strong>der</strong><br />
539 Meter hohe Pöstlingsberg, <strong>der</strong> Linzer Hausberg.<br />
Seit Linz 2009 zur Weltkulturhauptstadt ernannt<br />
wurde, hat sie die Wandlung von einer Industrieregion<br />
zur Stadt <strong>der</strong> Künste und <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
vollzogen. Neben <strong>der</strong> Besichtigung des Alten und<br />
des Neuen Dom sowie des Linzer Schlosses erlebt<br />
man auch ein neues, junges Linz mit einem kreativen<br />
Zentrum, welches seinen Anfang an <strong>der</strong> Nibelungenbrücke<br />
in <strong>der</strong> City macht. Das Lentos Kunstmuseum<br />
o<strong>der</strong> das Haus <strong>der</strong> Avantgarde, selbst ein<br />
progressives Kunstwerk, und <strong>der</strong> Mural Habour,<br />
eine Wandgemäldegalerie im Handelshafen, sind<br />
nur einige Beispiele für die neuen Trends. Aber sobald<br />
man mit dem Kreuzfahrtschiff die Stadt verlässt,<br />
schalten alle Sinne <strong>der</strong> Reisenden wie<strong>der</strong> auf<br />
Landschaft. Noch zwei Schleusen, dann beginnt<br />
<strong>der</strong> Strudengau. Seinen Namen hat er von den Wirbelstrudeln<br />
fieser Felsenriffe, die hier früher den<br />
Schiffern schwer zu schaffen machten. Nach <strong>der</strong>en<br />
Schreien soll das Städtchen Grein benannt sein.<br />
Nun folgt <strong>der</strong> Nibelungengau. Seit 1913 nennt man<br />
den Talabschnitt, <strong>der</strong> hier beginnt, so. Mit <strong>der</strong><br />
gleichnamigen Sage ist er ebenso verbunden wie<br />
die Wachau, die sich donauabwärts anschließt.<br />
Eine Szene daraus, Kriemhilds Donaufahrt zu ihrer<br />
Hochzeit, zeigt ein großes Wandrelief direkt an<br />
<strong>der</strong> Schleuse. Dann folgt ein „Nibelungen-Tatort“<br />
auf den an<strong>der</strong>en. Pöchlarn war <strong>der</strong> Stammsitz<br />
Markgraf Rüdigers von Bechelaren, ein Lehnsmann<br />
König Etzels. Dem von Worms entgegen reisend,<br />
rastete Kriemhild in Krems. Im Römerstädtchen<br />
Mautern an <strong>der</strong> Donau logierte die<br />
burgundische Prinzessin und Witwe Siegfrieds.<br />
Bevor Kriemhild und Etzel sich in Wien vermählten,<br />
traf sich das Paar zum ersten Mal in Tulln.<br />
Blick auf Melk/Wachau – Viele Wege<br />
führen durch Wien<br />
Wer sich nichts aus Mythen macht, wird an einer<br />
Fahrt durchs grün umrahmte Donautal von Struden-,<br />
Nibelungengau und Wachau dennoch große<br />
Freude haben. Man sieht jede Menge echter Zeugen<br />
<strong>der</strong> Geschichte, steinern und in Harmonie<br />
verwachsen zu gediegener Kulturnatur: von <strong>der</strong><br />
Höhenburgruine Sarmingstein oberhalb St. Nikola<br />
bis zum Renaissanceschloss Schallaburg, von<br />
St. Michael – <strong>der</strong> Mutterkirche <strong>der</strong> Wachau – bis<br />
Die Burg von Aggstein in<br />
<strong>der</strong> Wachau (Foto oben)<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 43
FÜR SIE UNTERWEGS DIE DONAU<br />
zu <strong>der</strong>en Wahrzeichen, dem barocken Protzbau<br />
<strong>der</strong> Benediktinerabtei Stift Melk. Als eine <strong>der</strong><br />
schönsten Österreichs gilt die Altstadt von Krems,<br />
mit dem Steiner Tor, dem Körnermarkt mit <strong>der</strong><br />
Mariensäule, <strong>der</strong> Veitskirche aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />
dem Rathaus und dem frühgotischen Stadtpalast<br />
Gozzoburg von 1<strong>23</strong>5. Einer <strong>der</strong> romantischsten<br />
Donauorte ist das von Weingärten<br />
umgebene Dürnstein mit dem Augustiner-Chorherrenstift<br />
und <strong>der</strong> Burgruine, die im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
das Gefängnis des englischen Königs King<br />
Richard I Löwenherz war. Die Gelegenheiten zum<br />
Verkosten des Kremser Weins und an<strong>der</strong>er kulinarischer<br />
Spezialitäten bieten viele Gasthäuser und<br />
Schänken entlang <strong>der</strong> Wege an. Bei Klosterneuburg<br />
spaltet sich die Donauinsel in den Hauptstrom<br />
und die Neue Donau. Der von 1972 bis 1988<br />
künstlich angelegte, 21 Kilometer lange, schmale<br />
„grüne Mittelstreifen“ zwischen den zwei parallelen<br />
Wasserstraßen soll Wien vor Überflutung<br />
schützen. Mit seinen ausgedehnten Wald- und<br />
Wiesenflächen, Stränden, Fahrradwegen, Sportund<br />
Spielgelegenheiten dient das Eiland sowohl<br />
<strong>der</strong> Naherholung als auch dem Naturschutz. In <strong>der</strong><br />
Wiener City selbst trifft man den Fluss nur in Gestalt<br />
des Donaukanals. Sein Verlauf entspricht in<br />
etwa dem <strong>der</strong> mittelalterlichen Donau. Ein auffälliges<br />
Bauwerk begrüßt die Donaufahrer in <strong>der</strong><br />
Hauptstadt, als das Flusskreuzfahrtschiff das<br />
Schifffahrtszentrum Wien erreicht: die Mexikokirche.<br />
Ihre Namen hat die Pfarre des heiligen<br />
Franz von Assisi vom Mexikoplatz, auf dem sie<br />
steht. Die Benennung würdigt das amerikanische<br />
Land, das 1938 als einziges <strong>der</strong> Welt gegen den<br />
„Anschluss“ Österreichs ans Deutsche Reich offiziell<br />
Protest beim Völkerbund einlegte.<br />
Ab durch die Mitte<br />
Freie Sicht auf die<br />
Mexikokirche in Wien<br />
(Foto oben).<br />
Von Glanz und Elend wechselvoller Zeiten unter<br />
weltlichen und Kirchenfürsten handeln die Geschichten,<br />
die man entlang des mittleren Flussverlaufs<br />
durch Slowakei und Ungarn hört. Wer ihre<br />
Schauplätze in Budapest und Bratislava, Esztergom<br />
und Visegrád besucht, kann vieles davon<br />
nacherleben. Neben den beiden Hauptstädten warten<br />
kleine, sehr charmante Orte darauf, entdeckt<br />
zu werden. Landschaftlicher Höhepunkt ist das<br />
von sanften grünen Hügeln eingerahmte Donauknie<br />
bei Vác. Bald hinter Wien, wo sich Alpen<br />
und Karpaten treffen und die March, aus Mähren<br />
kommend, in die Donau mündet, markiert die<br />
Hainburger Pforte (ehemals Porta Hungarica) die<br />
österreichisch-slowakische Grenze. Mehrere Jahrhun<strong>der</strong>te<br />
war Bratislava die Hauptstadt Ungarns,<br />
44 www.bvg-menzel.de
seit 1993 die Hauptstadt <strong>der</strong> Slowakei. Viele Völker<br />
von den Kelten bis zu den Slowaken prägten<br />
die Stadt im Laufe <strong>der</strong> Geschichte. Im Kronturm<br />
oben auf <strong>der</strong> Pressburg bewahrte man die Reichsinsignien<br />
auf. Jährlich wird hier im September<br />
das Krönungsritual <strong>der</strong> ungarischen Könige zelebriert.<br />
Dann feiert auch die ganze Altstadt. Das<br />
Kreuzfahrtschiff passiert den Staukanal. Ab dem<br />
Örtchen Sap, wo <strong>der</strong> Kraftwerkskanal wie<strong>der</strong> auf<br />
die Donau trifft, bewegt sich das Schiff zwischen<br />
Slowakei und Ungarn. Längs durch den Fluss verläuft<br />
die Grenze, die nach dem Ende <strong>der</strong> Donaumonarchie<br />
auch eine alte Festungsstadt geteilt hat.<br />
Budapest – eins mit dem Fluss<br />
Wenige Metropolen dieser Welt sind so gekonnt<br />
und so organisch mit einem Fluss verwachsen wie<br />
Budapest mit seiner Donau. Scheinbar jedes Bauwerk<br />
von Bedeutung ist ihr zugewandt – ob rechts<br />
in Buda Palast und Fischerbastei auf dem Burgberg,<br />
die Zitadelle mit <strong>der</strong> Freiheitsstatue auf dem<br />
Gellértberg, links auf <strong>der</strong> flachen Pester Seite die<br />
Paradefront von Parlament bis Nationaltheater<br />
o<strong>der</strong> mittendrüber die wun<strong>der</strong>schönen Donauquerungen.<br />
Von herrschaftlichem Selbstbewusstsein<br />
strotzend, scheinen etwa Ketten- o<strong>der</strong> Freiheitsbrücke<br />
nur da zu sein, um zu imponieren. Stolz<br />
wie die Gebäude, die am Ufer in <strong>der</strong> ersten Reihe<br />
stehen, zeigen sie ihr Ebenbild im Wasser.<br />
Hinter Belgrad hat die Donau auf über 130 Kilometern<br />
Länge eine einzige Flussklippenlandschaft<br />
erschaffen: das Eiserne Tor, früher als „Kataraktenstrecke“<br />
gefürchtet. Die Landschaft, ein<br />
faszinierendes Durchbruchstal mit engen Felswänden.<br />
Danach wird es wie<strong>der</strong> ruhiger auf und<br />
an <strong>der</strong> Donau. Statt felsiger Gebirge durchfließt<br />
<strong>der</strong> Strom gemächlich weite Ebenen, gesäumt von<br />
Uferwäl<strong>der</strong>n. Am Ende einer langen Reise, kurz<br />
vor dem Schwarzen Meer, verwandelt sich <strong>der</strong><br />
Fluss auf zauberhafte Weise in ein dichtes Netz<br />
aus malerischen Wasserläufen, kleinen Seen und<br />
tausenden von Vogelinseln. Das Kreuzfahrtschiff<br />
nähert sich dem Ziel, dem Donaudelta, wo <strong>der</strong><br />
Fluss ins Schwarze Meer mündet.<br />
Eine lange Reise geht zu Ende, gespickt mit beeindruckenden<br />
Bil<strong>der</strong>n, Zeitzeugen <strong>der</strong> vergangenen<br />
Geschichte, gepaart mit den friedlichen Momenten,<br />
die die Natur dem Reisenden schenkt.<br />
Text: Katja Weinheimer<br />
Fotos: Katja Weinheimer, Shutterstock<br />
Die Donau erreicht<br />
Buda, eine Seite von<br />
Budapest (Foto oben).<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 45
HANDELSREGISTER<br />
HRB 20684 aiutanda Wuppertal<br />
GmbH Geschäftsanschrift: Märkische<br />
Str. 162, 42281 Wuppertal<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Die häusliche Gesundheits- und<br />
Intensivfachpflege einschließlich<br />
<strong>der</strong> Erbringung von Beratungsund<br />
Schulungsleistungensowie<br />
spezielle Behandlungsleistungen<br />
z. B. bei Demenz, Familienhilfe<br />
und Elternvertretung, hauswirtschaftlicheVersorgung,<br />
Sterbebegleitung<br />
und Freizeitaktivitäten<br />
für Patienten. Stammkapital:<br />
25.000,00 EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt<br />
er die Gesellschaft allein. Sind<br />
mehrere Geschäftsführer bestellt,<br />
so wird dieGesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Einzelvertretungsberechtigt<br />
mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />
eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertretereines<br />
Dritten Rechtsgeschäfte<br />
abzuschließen: Geschäftsführer:<br />
Adamzik, Thomas, Gelsenkirchen,<br />
*30.08.1973Geschäftsführer:<br />
Langenberg, Dirk Ulrich, Solingen,<br />
*19.07.19655<br />
HRB 700174 „Cosmos“ Grundstücks-<br />
und Vermögensverwaltung<br />
Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, „Handelscenter<br />
Wuppertal-Barmen“ Gutenbergstr.<br />
21, 68167 Mannheim Gegenstand<br />
des Unternehmens: Der Erwerb<br />
und die Verwaltung von Handelscentren<br />
sowie <strong>der</strong> Erwerb und<br />
die Verwaltung von Grundstücken.<br />
Stammkapital: 25.000,00<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, vertritt er allein. Sind<br />
mehrere Geschäftsführer bestellt,<br />
vertreten zwei gemeinsam<br />
o<strong>der</strong>ein Geschäftsführer<br />
mit einem Prokuristen. Einzelvertretungsbefugnis<br />
kann erteilt<br />
werden. Geschäftsführer: Baus,<br />
Bernd, Mannheim, *02.03.1965<br />
Geschäftsführer: Makowski, Thomas,<br />
Leimen, *20.03.1978.<br />
HRB 15873 Stadtwerke Solingen<br />
GmbH. Geschäftsanschrift: Beethovenstr.<br />
210, 42655 Solingen.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Die unmittelbare und mittelbare<br />
Versorgung insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Bevölkerung und <strong>der</strong> industriellen<br />
und gewerblichen Wirtschaft<br />
mit Elektrizität, Erdgas, Wasser<br />
und öffentlichem Personennahverkehr<br />
sowie damit zusammenhängen<strong>der</strong>Dienstleistungen<br />
und<br />
<strong>der</strong> Betrieb von Telekommunikationsleitungsnetzen<br />
einschließlich<br />
<strong>der</strong>Telekommunikationsdienstleistungen.<br />
Stammkapital:<br />
61.360.000,00 EUR. Ist nur ein<br />
Geschäftsführer bestellt, so vertritt<br />
er die Gesellschaft allein.<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Geschäftsführer:<br />
Schwarberg, Andreas, Geilenkirchen,<br />
*21.04.1961.<br />
HRB 21560 Scoozi Wuppertal<br />
GmbH Geschäftsanschrift: Herzogstr.<br />
44, 42103 Wuppertal.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Der Betrieb von Gaststätten unter<br />
dem eingetragenen Warenzeichen<br />
„Scoozi“ in Wuppertal<br />
Stammkapital: 25.000,00. Ist<br />
nur ein Geschäftsführer bestellt,<br />
so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird die Gesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer<br />
gemeinsam vertreten. Einz<br />
elvertretungsberechtigt:Geschäft<br />
sführer: Ugurlu, Irfan, Wuppertal,<br />
*27.10.1982.<br />
HRB 12945 TRELLEBORG METT-<br />
MANN GmbH. Geschäftsanschrift:<br />
Kleberstraße 2, 40822 Mettmann.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
a) die Herstellung von und <strong>der</strong><br />
Handel mit Gegenständen jeglicher<br />
Art aus Kautschuk, Kunststoffen<br />
und ähnlichenMaterialien<br />
für die industrielle Anwendung;<br />
b) die Errichtung, <strong>der</strong> Erwerb<br />
und die Unterhaltung von Nebenbetrieben<br />
undHilfsbetrieben<br />
aller Art; c) die Vornahme einschlägiger<br />
Handelsgeschäfte; d)<br />
jede Betätigung, die unmittelbar<br />
o<strong>der</strong>mittelbar dem Zweck <strong>der</strong><br />
Gesellschaft im Rahmen <strong>der</strong> vorstehenden<br />
Buchstaben a) bis c)<br />
zu dienen bestimmt ist. Stammkapital:<br />
383.500,00 EUR. st nur<br />
ein Geschäftsführer bestellt, so<br />
vertritt er die Gesellschaft allein.<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Vertretungsberechtigt<br />
gemeinsam mit einem an<strong>der</strong>en<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> einem<br />
Prokuristen:Geschäftsführer:<br />
Dogru, Erkan, Istanbul / Türkei,<br />
*10.01.1977 Geschäftsführer: Hagenberg,<br />
Hendrik Willem, Amsterdam<br />
/ Nie<strong>der</strong>lande, *13.02.1965<br />
VR 1476 Technische Akademie<br />
Wuppertal e.V., Wuppertal. Allgemeine<br />
Vertretungsregelung:Ist<br />
nur ein Vorstandsmitglied vorhanden<br />
so ist dieses einzelvertretungsberechtigt.<br />
Sofern <strong>der</strong><br />
Vorstand aus mehr als einem Mitglied<br />
besteht, ernennt das Präsidium<br />
ein Mitglied des Vorstandes<br />
zumSprecher des Vorstands<br />
o<strong>der</strong> zum Vorstandsvorsitzenden.<br />
Die Vorstandsmitglie<strong>der</strong> führen<br />
die Bezeichnung „Direktor“. Der<br />
Verein wird im Falle eines mehrwein,<br />
sekt,<br />
tee, spirituosen,<br />
bier, wasser &<br />
kohlensäure<br />
bayreuther str. 50 c<br />
42115 wuppertal<br />
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Unbenannt 2 1 10 12 12 14:47
Für die Aktualität, Korrektheit und<br />
Vollständigkeit <strong>der</strong> Anlage kann vom<br />
Verlag keine Gewähr übernommen<br />
werden.<br />
köpfigen Vorstands gerichtlich<br />
Dienstleistungen. Die Genossen-<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
und die Verwaltung von Immo-<br />
und außergerichtlich durch zwei<br />
schaft unterhält eine Sparein-<br />
Der Einkauf und Verkauf von<br />
bilien aller Art. Stammkapital:<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandsvertre-<br />
richtung. Sie kann Spareinlagen<br />
Zweirä<strong>der</strong>n aller Art und <strong>der</strong>en<br />
25.000,00 EUR4.a) Allgemeine<br />
ten; soweit ein Vorstandsvorsit-<br />
nur von ihren Mitglie<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en-<br />
Komponenten, die Herstellung<br />
Vertretungsregelung:Ist nur ein<br />
zen<strong>der</strong> ernannt wurde, ist dieser<br />
Angehörigen und eingetragenen<br />
und <strong>der</strong> Vertrieb vonzugehöri-<br />
Geschäftsführer bestellt, so ver-<br />
auch<br />
einzelvertretungsberech-<br />
Lebenspartnern annehmen und<br />
gen Gebrauchs- und Freizeitarti-<br />
tritt er die Gesellschaft allein.<br />
tigt. Vertretungsberechtigte und<br />
Namensschuldverschreibungen<br />
keln aller Art und die Erledigung<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
beson<strong>der</strong>e<br />
Vertretungsbefug-<br />
ausgeben. Die Genossenschaft<br />
entsprechen<strong>der</strong><br />
Dienstleistun-<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
nis: Beson<strong>der</strong>er Vertreter: Fritz,<br />
führt ihre Geschäfte auch wei-<br />
gen, die Reparaturund Wartung<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
Thorsten, Potsdam, *30.09.1970<br />
terhin nach den Grundsätzen <strong>der</strong><br />
von Zweirädem sowie sonstige<br />
durch einen Geschäftsführer ge-<br />
Vorstand: Kirschsieper, Walter,<br />
Wohnungsgemeinnützigkeit<br />
im<br />
Werk- o<strong>der</strong> Dienstleistungenin<br />
meinsam mit einem Prokuristen<br />
Wuppertal, *06.08.1971.<br />
Rahmen dieser Satzung. Sie darf<br />
diesem Zusammenhang. Stamm-<br />
vertreten.<br />
Einzelvertretungsbe-<br />
nur die Tätigkeiten einer von <strong>der</strong><br />
kapital 25.000,00 EUR. st nur<br />
rechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis im Na-<br />
GnR 252 Spar- und Bauverein<br />
Körperschaftssteuer<br />
befreiten<br />
ein Geschäftsführer bestellt, so<br />
men <strong>der</strong> Gesellschaft mit sich im<br />
Solingen eG Gemeinnützige<br />
Genossenschaft imSinne des § 5<br />
vertritt er die Gesellschaft allein.<br />
eigenen Namen o<strong>der</strong> als Vertre-<br />
Wohnungsgenossenschaft.<br />
Ge-<br />
Abs. 1 Nr. 10 KStG betreiben. (6)<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
tereines Dritten Rechtsgeschäfte<br />
schäftsanschrift: Kölner Str. 47,<br />
Die Ausdehnung des Geschäfts-<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
abzuschließen:<br />
Geschäftsfüh-<br />
42651 Solingen Gegenstand des<br />
betriebes auf Nichtmitglie<strong>der</strong> ist<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
rer: Nasif Moghazi, Mohammad,<br />
Unternehmens: Zweck <strong>der</strong> Ge-<br />
zugelassen; Vorstand und Auf-<br />
durch einen Geschäftsführer ge-<br />
Wuppertal, *01.09.1962.<br />
nossenschaft ist die För<strong>der</strong>ung<br />
sichtsrat beschließengemäß § 28<br />
meinsam mit einem Prokuristen<br />
ihrer Mitglie<strong>der</strong> vorrangig durch<br />
die Voraussetzungen.3.Nachschu<br />
vertreten.<br />
Einzelvertretungs-<br />
HRB 13844 Kreisverkehrsge-<br />
die Errichtung von Wohnungen<br />
sspflicht, Mindestkapital; Grund-<br />
berechtigt mit <strong>der</strong> Befugnis<br />
sellschaft Mettmann mbH. Ge-<br />
und<strong>der</strong>en Vermietung an die<br />
kapital <strong>der</strong> Europäischen Ge-<br />
im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
schäftsanschrift: Düsseldorfer Str.<br />
Mitglie<strong>der</strong> zu angemessenen<br />
nossenschaft: Haftsumme 500,--<br />
mit sich im eigenen Namen<br />
26, 40822 Mettmann Gegenstand<br />
Preisen.Die<br />
Genossenschaft<br />
EUR Geschäftsanteil Höchtszahl<br />
o<strong>der</strong> als Vertretereines Dritten<br />
des Unternehmens: <strong>der</strong> Öffent-<br />
kann Bauten in allen Rechts- und<br />
eintausend Geschäftsanteile je<br />
Rechtsgeschäfte abzuschließen:<br />
liche Personennahverkehr im<br />
Nutzungsformen bewirtschaften,<br />
Genosse. Der Vorstand besteht<br />
Geschäftsführer: Esser, Heiko,<br />
Kreis Mettmann. Stammkapital:<br />
errichten, erwerben, betreuen-<br />
mindestens aus drei Personen.<br />
Haan, *01.02.1968.<br />
25.000,00 EUR. Je<strong>der</strong> Geschäfts-<br />
und veräußern. Sie kann alle im<br />
Die Genossenschaft wird durch<br />
führer vertritt einzeln. Vorstand,<br />
Bereich <strong>der</strong> Wohnungswirtschaft,<br />
zwei Vorstandsmitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
HRB 33704 Taxi Ruf Wupper-<br />
Leitungsorgan, geschäftsführen-<br />
des Städtebaus und <strong>der</strong> Infra-<br />
durchein Vorstandsmitglied ge-<br />
tal GmbH Geschäftsanschrift:<br />
de Direktoren, persönlich haften-<br />
struktur anfallenden Aufgaben<br />
meinsam mit einem Prokuristen<br />
Friedrich-Engels-Allee 261,<br />
<strong>der</strong> Gesellschafter, Geschäftsfüh-<br />
übernehmen. Hierzu gehören<br />
vertreten.<br />
42885 Wuppertal Gegenstand<br />
rer, Vertretungsberechtigte und<br />
Gemeinschaftsanlagen und Fol-<br />
des Unternehmens: Der Betrieb<br />
beson<strong>der</strong>e Vertretungsbefugnis:<br />
geeinrichtungen, Läden und Räu-<br />
HRB 33654 Zweirad Handelsge-<br />
eines Taxiunternehmens, <strong>der</strong><br />
Geschäftsführer: Heimann, Denis,<br />
me für Gewerbebetriebe, soziale,<br />
sellschaft mbH Wuppertal, Ge-<br />
Verleih und Verkauf von Fahr-<br />
Wülfrath, *01.01.1983 Geschäfts-<br />
wirtschaftliche, ökologische und<br />
schäftsanschrift: Friedrich-Ebert-<br />
zeugen aller Art im Import und<br />
führer: Schölzel, Christian, Wül-<br />
kulturelle Einrichtungen und<br />
Straße 131G, 42117 Wuppertal<br />
Export sowie <strong>der</strong>Kauf-, Verkauf<br />
frath, *21.02.1979.<br />
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<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 47
HANDELSREGISTER<br />
HRB 20308 Krematorium Wuppertal<br />
Verwaltungs GmbH. Geschäftsanschrift:<br />
Westring 350,<br />
4<strong>23</strong>29 Wuppertal. Gegenstand<br />
des Unternehmens: Die Beteiligung<br />
an und die Übernahme <strong>der</strong><br />
Geschäftsführung <strong>der</strong> Krematorium<br />
Wuppertal GmbH & Co. KG<br />
mit dem Sitz inWuppertal, die<br />
ein Krematorium in Wuppertal<br />
betreibt. Die Gesellschaft ist<br />
berechtigt, an<strong>der</strong>e Unternehmen<br />
gleicher o<strong>der</strong>ähnlicher Art zu<br />
übernehmen, zu vertreten und<br />
sich an ihnen zu beteiligen. Sie<br />
Darf Zweignie<strong>der</strong>lassungen im InundAusland<br />
errichten. Stammkapital:<br />
25.000,00 EUR4. Ist nur<br />
ein Geschäftsführer bestellt, so<br />
vertritt er die Gesellschaft allein.<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird die Gesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Geschäftsführer:<br />
Bähr, Stefano, Wuppertal,<br />
*<strong>23</strong>.07.1979Geschäftsführer:<br />
Hoffmeister, Katrin, Hamburg,<br />
*26.<strong>05</strong>.1968Geschäftsführer:<br />
Ludwigs, Ulrike, Sprockhövel,<br />
*07.10.1957.<br />
HRB 21146 MINDACT Studio Wuppertal<br />
GmbH. Geschäftsanschrift:<br />
Friedrich-Ebert-Straße 153, 42117<br />
Wuppertal. Gegenstand des<br />
Unternehmens: Planung und<br />
Gestaltung von Live-Marketing-<br />
Maßnahmen einschließlich Projektsteuerung<br />
und Beratung bei<br />
<strong>der</strong>Aussführung3.Grund- o<strong>der</strong><br />
Stammkapital: 25.000,00 EUR.<br />
Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
wird dieGesellschaft durch zwei<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />
Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen vertreten.<br />
Einzelvertretungsberechtigt mit<br />
<strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
mit sich im eigenen<br />
Namen o<strong>der</strong> als Vertreter eines<br />
Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen:<br />
Geschäftsführer:<br />
Beckmann, Michael, Sylt /Keitum,<br />
*03.03.1970.<br />
HRB 10728 Media Markt TV-<br />
HiFi-Elektro GmbH Wuppertal.<br />
Geschäftsanschrift: Friedrich-<br />
Engels-Allee 34, 42103 Wuppertal.<br />
Gegenstand des Unternehmens:<br />
Handel und Vertrieb,<br />
Verkauf, Import und Export von<br />
Elektroartikel, Fotoartikeln und<br />
Computern je aller Art und allereinschlägigen<br />
Nebenprodukte,<br />
sowie Vertrieb von Möbeln und<br />
Einrichtungsgegenständen aller<br />
Art. Stammkapital: 100.000,00<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so wird<br />
dieGesellschaft durch zwei Geschäftsführer<br />
o<strong>der</strong> durch einen<br />
Geschäftsführer gemeinsam mit<br />
einem Prokuristen vertreten. Geschäftsführer:<br />
Schürmann, Pierre,<br />
Porta Westfalica, *27.08.1978.<br />
HRB 31<strong>05</strong>8 KSW-Service UG<br />
(haftungsbeschränkt) Geschäftsanschrift:<br />
Schwesterstraße 80,<br />
42285 Wuppertal. Gegenstand<br />
des Unternehmens: Der Handel<br />
mit Gebrauchtwagen und KFZ-<br />
Ersatzteilen, KFZ-Soforthilfe<br />
sowie Bürodienstleistungen.<br />
Stammkapital:1.000,00 EUR. Ist<br />
nur ein Geschäftsführer bestellt,<br />
so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird dieGesellschaft<br />
durch die Geschäftsführer<br />
gemeinsam vertreten. Vorstand,<br />
Leitungsorgan, geschäftsführende<br />
Direktoren, persönlich haften<strong>der</strong><br />
Gesellschafter, Geschäftsfü<br />
hrer,Vertretungsberechtigte und<br />
beson<strong>der</strong>e Vertretungsbefugnis:<br />
Mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong><br />
Gesellschaft mit sich im eigenen<br />
Namen o<strong>der</strong> als Vertreter eines<br />
Dritten Rechtsgeschäfteabzuschließen:<br />
Geschäftsführer: Wolfertz,<br />
Lars Rainer, Gevelsberg,<br />
*04.03.1976.<br />
HRB 24955 nternationales Evangelisches<br />
Tagungszentrum<br />
Wuppertal GmbH. Geschäftsanschrift:<br />
Missionsstraße 9, 42285<br />
Wuppertal. Gegenstand des Unternehmens:<br />
Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Religion sowie <strong>der</strong> Erziehung,<br />
Volks- und Berufsbildung.Dieser<br />
Zweck wird verwirklicht insbeson<strong>der</strong>e<br />
durch das Anbieten von<br />
Seminaren im eigenen Namen,<br />
vor allem imökumenischen, im<br />
interkulturellen, im spirituellen<br />
und im interreligiösen Bereich<br />
i.S.d. § 68 Ziffer 8 AO. Stammkapital:<br />
25.000,00 EUR. Ist nur<br />
ein Geschäftsführer bestellt, so<br />
vertritt er die Gesellschaft allein.<br />
Sind mehrere Geschäftsführer<br />
bestellt, so wird die Gesellschaft<br />
durch zwei Geschäftsführer o<strong>der</strong><br />
durch einen Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Geschäftsführer:<br />
Klein, Christian, Nie<strong>der</strong>kassel,<br />
*24.08.1982.<br />
HRB 33685 Glashaus Solin-<br />
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Das Justizministerium des Landes<br />
NRW veröffentlicht unter <strong>der</strong> Internet-<br />
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Insolvenzverfahren.<br />
gen GmbH. Geschäftsanschrift:<br />
Schlagbaumer Straße 102, 42653<br />
Solingen. Gegenstand des Unternehmens:<br />
Der Ankauf von<br />
Immobilien sowie die Verwaltung<br />
eigener Immobilien3.Grundo<strong>der</strong><br />
Stammkapital:25.000,00<br />
EUR. Ist nur ein Geschäftsführer<br />
bestellt, so vertritt er die Gesellschaft<br />
allein. Sind mehrere<br />
Geschäftsführer bestellt, so<br />
wird dieGesellschaft durch zwei<br />
Geschäftsführer o<strong>der</strong> durch einen<br />
Geschäftsführer gemeinsam<br />
mit einem Prokuristen vertreten.<br />
Einzelvertretungsberechtigt<br />
mit <strong>der</strong> Befugnis im Namen <strong>der</strong><br />
Gesellschaft mit sich im eigenen<br />
Namen o<strong>der</strong> als Vertretereines<br />
Dritten Rechtsgeschäfte<br />
abzuschließen:Geschäftsführer:<br />
Al-Zein, Omar, Solingen,<br />
*19.11.2004.<br />
HRB 2676 Gemeinnützige<br />
Eisenbahn-Wohnungsbau-<br />
Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung Wuppertal. Geschäftsanschrift:<br />
Flughafenstraße 99,<br />
40474 Düsseldorf. Gegenstand<br />
des Unternehmens:Zweck des<br />
Unternehmens ist die Bereitstellung<br />
von Wohnraum für<br />
breite Bevölkerungsschichten<br />
zu wirtschaftlichvertretbaren<br />
Bedingungen. Die Gesellschaft<br />
kann Bauten in allen Rechtsund<br />
Nutzungsformen bewirtschaften,<br />
errichten,erwerben,<br />
vermitteln und betreuen. Sie<br />
kann alle im Bereich <strong>der</strong> Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft,<br />
des Städtebausund <strong>der</strong><br />
Infrastruktur anfallenden Aufgaben<br />
übernehmen. Hierzu gehören<br />
Gemeinschaftsanlagen<br />
und Folgeeinrichtungen,Läden<br />
und Räume für Gewerbebetriebe,<br />
soziale, wirtschaftliche und<br />
kulturelle Einrichtungen und<br />
Dienstleistungen. Stammkapital:<br />
1.000.000,00 EUR4. Die Gesellschaft<br />
hat mindestens zwei Geschäftsführer.<br />
Die Gesellschaft<br />
wird durch zwei Geschäftsführer<br />
o<strong>der</strong> durch einen Geschäftsführer<br />
gemeinsam mit einem Prokuristen<br />
vertreten. Mit <strong>der</strong> Befugnis<br />
im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft mit<br />
sich als Vertreter eines Dritten<br />
Rechtsgeschäfte abzuschließen:<br />
Geschäftsführer: Janka, Sven,<br />
Ratingen, *06.12.1977 Geschäfts-<br />
Düsseldorf und Herrn Henning<br />
Jacobs, Deweerthstraße 5b,<br />
42107 Wuppertal und Herrn<br />
Michael Immecke, Friesenstraße<br />
13, 42107 Wuppertal. Geschäftszweig:<br />
Entwicklung und Herstellung<br />
und Vertrieb von Software<br />
ist wegen Zahlungsunfähig-<br />
educate.nrw<br />
führer: Dr. Köhling, Kathrin,<br />
Mülheim, *13.10.1983Geschäftsführer:<br />
Dr. Wiegel, Volker, Düsseldorf,<br />
*12.10.1976. Gesamtprokura<br />
gemeinsam mit einem<br />
Geschäftsführer mit <strong>der</strong> Befugnis<br />
im Namen <strong>der</strong> Gesellschaft mit<br />
sich als Vertretereines Dritten<br />
Rechtsgeschäfte abzuschließen<br />
mit <strong>der</strong> Ermächtigung zur Veräußerung<br />
und Belastung von<br />
Grundstücken:Bunzeck, Gerd,<br />
Inden/Altdorf, *18.02.1965Dr.<br />
Hutner, Armin, Düsseldorf,<br />
*06.07.1970.<br />
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keit und Überschuldung, am<br />
17.04.20<strong>23</strong>, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Die Eröffnung<br />
erfolgt aufgrund des am<br />
14.02.20<strong>23</strong> bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.<br />
Zum Insolvenzverwalter wird<br />
ernannt Rechtsanwalt Dr. Biner<br />
Bähr, Friedrich-Ebert-Str. 84,<br />
42103 Wuppertal.<br />
HRB 28739 eingetragenen Autowest<br />
UG (haftungsbeschränkt),<br />
Gasstraße <strong>23</strong> a, 42657 Solingen,<br />
gesetzlich vertreten durch den<br />
Geschäftsführer Herrn Marius-<br />
Florin Florescu, Heinrich-Heine-<br />
Straße 54, 4<strong>23</strong>27 Wuppertal<br />
ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />
und Überschuldung, am<br />
08.<strong>05</strong>.20<strong>23</strong>, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Die Eröffnung erfolgt<br />
aufgrund des am 18.11.2022<br />
bei Gericht eingegangenen Antrags<br />
<strong>der</strong> Schuldnerin. Zum Insolvenzverwalter<br />
wird ernannt<br />
educate coach<br />
Rechtsanwalt Stefan Sprinz, Gasstraße<br />
10-18, 42657 Solingen.<br />
HRB 25790 eingetragenen<br />
VISTAPARK GmbH, gegründet<br />
am 16.06.2014, Moritzstraße<br />
14, 42117 Wuppertal, gesetzlich<br />
vertreten durch den Geschäftsführer<br />
Herrn Johannes Arndt,<br />
Hordenbachstraße 66, 4<strong>23</strong>69<br />
Wuppertal ist wegen Zahlungsunfähigkeit<br />
und Überschuldung,<br />
am 28.04.20<strong>23</strong>, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Die Eröffnung<br />
erfolgt aufgrund des am<br />
16.02.20<strong>23</strong> bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags <strong>der</strong> Schuldnerin.<br />
Zum Insolvenzverwalter<br />
wird ernannt Rechtsanwalt Dr.<br />
Jens Schmidt, Friedrich-Ebert-<br />
Str. 146, 42117 Wuppertal.<br />
Herrn Christian Lüntz, geboren<br />
am 08.06.1975, Kuhstraße 36,<br />
42555 Velbert ist wegen Zahlungsunfähigkeit,<br />
am 25.04.20<strong>23</strong>,<br />
das Insolvenzverfahren eröffnet.<br />
Die Eröffnung erfolgt aufgrund<br />
des am 02.12.2022 bei Gericht<br />
eingegangenen Antrags des<br />
Schuldners. Zum Insolvenzverwalter<br />
wird ernannt Rechtsanwalt<br />
Frank Kischko, Werth 53,<br />
42275 Wuppertal.<br />
Herrn Hans Udo Haas, geboren<br />
am 25.08.1966, Talburgstraße<br />
15, 42579 Heiligenhaus ist<br />
wegen Zahlungsunfähigkeit,<br />
am 26.04.20<strong>23</strong>, das Insolvenzverfahren<br />
eröffnet. Die Eröffnung<br />
erfolgt aufgrund des am<br />
11.01.20<strong>23</strong> bei Gericht eingegangenen<br />
Antrags des Schuldners<br />
sowie eines am 15.12.2022 eingegangenen<br />
Antrags eines Gläubigers.<br />
Zugleich werden die Verfahren<br />
507 IN 4/<strong>23</strong> und 507 IN<br />
82/22 unter Führung des zuerst<br />
genannten miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />
(§ 4 InsO, § 147 ZPO). Zum<br />
Insolvenzverwalter wird ernannt<br />
Rechtsanwalt Simon Beckschäfer,<br />
Kurze Straße 1, 40213 Düsseldorf.<br />
<strong>der</strong> <strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 49
VORSCHAU<br />
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Verlag:<br />
<strong>Bergische</strong> Verlagsgesellschaft<br />
Menzel GmbH & Co. KG<br />
Katja Weinheimer<br />
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Mail katja.weinheimer@bvg-menzel.de<br />
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Redaktion:<br />
Katja Weinheimer (verantwortlich)<br />
Stefanie Bona<br />
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