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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann

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TITEL WIE ARBEITEN WIR MORGEN?<br />

gig von seiner Größe eine enorme Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

darstellen würde. Und ob die erhoffte Produktions-<br />

und Effiziensteigerung ausreicht, um<br />

bei einer reduzierten Arbeitszeit ohne Neueinstellungen<br />

zurechtzukommen, ist auch nicht gewiss.<br />

Auch die Gefahr eines erhöhten Arbeitsdrucks<br />

für die Beschäftigten ist nicht von <strong>der</strong><br />

Hand zu weisen.<br />

KI und ihr Einfluss<br />

auf die Arbeitswelt<br />

Dass hingegen die Künstliche Intelligenz (KI)<br />

massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt nehmen<br />

wird, ist unbestritten. Dieses Technologiefeld<br />

wird in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung<br />

gewinnen, darin sind sich alle Experten<br />

einig. KI umfasst eine Vielzahl von Technologien,<br />

die es Computern ermöglichen, menschenähnliche<br />

kognitive Fähigkeiten zu entwickeln und<br />

selbstständig Probleme zu lösen, Entscheidungen<br />

zu treffen o<strong>der</strong> komplexe Aufgaben zu bewältigen.<br />

Um es vereinfacht zu sagen: Die KI lernt permanent<br />

hinzu, ihre Anwendungsmöglichkeiten sind<br />

nahezu unbegrenzt und reichen von Spracherkennung<br />

und automatisierter Datenanalyse bis hin zur<br />

Steuerung von Robotern und autonomer Fahrzeuge.<br />

KI-basierte Systeme kommen bereits in <strong>der</strong><br />

Produktion zum Einsatz, um den Materialverbrauch<br />

und die Effizienz von Produktionsprozessen<br />

zu optimieren, o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Logistik, um Lieferketten<br />

besser zu steuern und Auslastung von<br />

Transportmitteln zu maximieren. Auch Dienstleister<br />

wie Steuerberater o<strong>der</strong> Rechtsanwälte können<br />

sich KI bereits zunutze machen. Ebenso kann<br />

KI im Bereich <strong>der</strong> Kundenbetreuung und im Marketing<br />

genutzt werden, um personalisierte Angebote<br />

zu entwickeln und Kundenanfragen schneller<br />

und präziser zu beantworten.<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />

Welche Verän<strong>der</strong>ung KI auf den Arbeitsmarkt haben<br />

wird, kann man sich ausmalen. Einerseits<br />

können KI-Systeme dazu beitragen, Arbeitsprozesse<br />

effizienter und kostengünstiger zu gestalten,<br />

was gerade für Unternehmen, die in einem starken<br />

Wettbewerb stehen, von Bedeutung ist. Gerade<br />

hier zeigt sich: Wer sich mit dieser Technologie<br />

nicht auseinan<strong>der</strong>setzt, nicht in sie investiert, wird<br />

mutmaßlich gegenüber dem KI-affinen Wettbewerber<br />

das Nachsehen haben.<br />

Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass Arbeitsplätze<br />

dauerhaft verloren gehen bzw. in an<strong>der</strong>e<br />

Bereiche verlagert werden. Es gibt bereits die Annahme,<br />

dass zum Beispiel in einem Team von<br />

zehn hoch qualifizierten Experten durch den Einsatz<br />

von KI nur noch drei dauerhaft benötigt werden.<br />

Die restlichen sieben Fachkräfte müssten sich<br />

neue Beschäftigungsverhältnisse suchen, laufen<br />

aber Gefahr, bei Einkommensverlust in weniger<br />

anspruchsvolle Tätigkeitsfel<strong>der</strong> zu geraten. Die<br />

gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen<br />

sind klar vorhersehbar und bedürfen einer frühzeitigen<br />

Reaktion.<br />

Strategien entwickeln<br />

Eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> bahnbrechenden<br />

Technologie und eine stetige Qualifizierung, um<br />

KI nutzen und anwenden zu können, erscheint aus<br />

den genannten Gründen unumgänglich. Falsch<br />

wäre es aber sicherlich sowohl von Arbeitnehmerals<br />

auch von Arbeitgeberseite, um die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> KI einen Bogen zu machen und in einer<br />

abwartenden Stellung zu verharren. Sinnvoll ist<br />

vielmehr eine Strategie zu entwickeln, um den<br />

sinnvollen Einsatz von KI im eigenen Unternehmen<br />

zu überprüfen und gezielt in Forschung, Entwicklung<br />

und Mitarbeiterweiterbildung zu investieren.<br />

Wer hier zu zögerlich agiert läuft Gefahr,<br />

den Anschluss zu verlieren und an Wettbewerbsfähigkeit<br />

einzubüßen. Insgesamt verlangt also <strong>der</strong><br />

Einstieg in die Arbeitswelt <strong>der</strong> Zukunft eine Menge<br />

an Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft, Flexibilität und<br />

auch Offenheit, sich auf neue Verfahren, Modelle<br />

und auch Technologien einzulassen. Dabei sollten<br />

die Chancen gesehen, die Risiken und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

aber nicht außen vor gelassen werden.<br />

Grundsätzlich kann aber an einer Umstellung auf<br />

flexible und innovative Arbeitsmodelle, mobiles<br />

Arbeiten unter Berücksichtigung von KI kein Weg<br />

vorbei gehen. Einer seit Jahrhun<strong>der</strong>ten technologieoffenen<br />

Region wie dem <strong>Bergische</strong>n Land sollte<br />

die Umstellung aber gut gelingen.<br />

Text: Stefanie Bona<br />

Foto: Shutterstock<br />

28 www.bvg-menzel.de

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