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der-Bergische-Unternehmer_05-23

Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann

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lang noch an den alten Strukturen festgehalten<br />

haben? Reichen bei <strong>der</strong> Transformation<br />

kleine Schritte o<strong>der</strong> muss besser direkt <strong>der</strong><br />

große Wurf erfolgen?<br />

Das Festhalten an alten und, ich sage dies bewusst,<br />

hoffentlich bewährten Strukturen ist ja<br />

gut. Jedes Unternehmen, je<strong>der</strong> Bereich in einem<br />

Unternehmen muss aber reflektieren, ob und in<br />

welchem Umfang Verän<strong>der</strong>ungsbedarf existiert.<br />

Wo dies nicht o<strong>der</strong> nur in geringem Maße <strong>der</strong> Fall<br />

ist, muss man nichts än<strong>der</strong>n bzw. kann in kleinen<br />

Schritten Strukturen und Prozesse optimieren.<br />

Wo allerdings disruptiver Verän<strong>der</strong>ungsdruck<br />

auftritt, muss man den großen Sprung wagen; und<br />

dann häufig auch schnell.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in Organisation und internen<br />

Prozessen bringen häufig Wandel für die Beschäftigten<br />

mit. Manche gewinnen, manche<br />

verlieren an Einfluss. Wie kann man hier als<br />

Unternehmen die Beschäftigten mitnehmen?<br />

Grundsätzlich gilt: Eine Transformation ist immer<br />

eine gemeinsame Anstrengung. Sie verläuft<br />

also nur erfolgreich, wenn man die Beschäftigten<br />

o<strong>der</strong> genauer gesagt die Betroffenen mitnimmt.<br />

Das bedeutet schlicht, die Verän<strong>der</strong>ungsnotwendigkeit<br />

gut zu erklären, das Ziel einer Verän<strong>der</strong>ung<br />

klar zu kommunizieren, die Beschäftigten<br />

bei <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> richtigen Route zu dem<br />

Ziel und bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> richtigen Lösungen<br />

zu beteiligen sowie den Gewinn aus <strong>der</strong><br />

Transformation mit den Beschäftigten zu teilen.<br />

Letzteres entschädigt dann auch potenzielle Verlierer.<br />

Dr. Oliver Stettes ist<br />

Leiter Themencluster<br />

Arbeitswelt und Tarifpolitik<br />

beim Institut <strong>der</strong><br />

Deutschen Wirtschaft<br />

Köln e.V.<br />

bil arbeiten. Wo die Erfahrungen nicht so gut<br />

waren, wird man zu den Routinen <strong>der</strong> Vor-Corona-Zeit<br />

zurückkehren o<strong>der</strong> die Möglichkeit, im<br />

Homeoffice o<strong>der</strong> mobil zu arbeiten, an diese<br />

Erfahrungen anpassen. Auch hier gilt: Je<strong>der</strong> Jeck<br />

ist an<strong>der</strong>s. Daher spielt es am Ende keine Rolle,<br />

ob in größeren Betrieben Homeoffice verbreiteter<br />

ist als in kleinen Betrieben o<strong>der</strong> nicht. Es muss<br />

passen.<br />

Der Agilen Arbeit wird als Methode häufig zugesprochen,<br />

für mehr Effizienz und höhere<br />

Produktivität zu sorgen und sich effektiver an<br />

Verän<strong>der</strong>ungen anzupassen. Welche Kriterien<br />

sind notwendig, um die Arbeit innerbetrieblich<br />

so zu gestalten?<br />

Ich kann zugegebenermaßen mit solchen buzzwords<br />

wie agiles Arbeiten wenig anfangen. Sie<br />

sind unscharf, werden aber gleichwohl mit den<br />

Labeln „mo<strong>der</strong>n“, „effizient“, „wünschenswert“<br />

versehen. Außerdem handelt es sich häufig um alten<br />

Wein in neuen Schläuchen. Am Ende lenken<br />

solche Begrifflichkeiten nur davon ab, dass man<br />

als Geschäftsführung bzw. Führungskraft stets<br />

Wie können Unternehmen neue Arbeitsstrukturen<br />

und -formen einführen, die vielleicht bis<strong>der</strong><br />

<strong>Bergische</strong> <strong>Unternehmer</strong> <strong>05</strong> |<strong>23</strong> 25

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