FahrRad 1/2018

Unna
Radfahrer müssen Zeit mitbringen
Ampelkreuzung Hochstraße / Hansastraße in Unna
Diese Ampelkreuzung (siehe Foto
unten) wurde vom Kreis Unna geplant
und gebaut. Im Vorfeld gab es fertige
Pläne für einen Kreisverkehr, die der
ADFC für gut befand.
Aber es kam anders. Die Planung wurde
von der Bezirksregierung Arnsberg
verworfen mit der Begründung, der
Kreisverkehr würde in Zukunft nicht in
der Lage sein, den steigenden Kraftverkehr
aufzunehmen. Dieser Abschnitt
Ampelkreuzung Schwarzer Weg mit anschließendem
Kreisverkehr ist so der
Einstieg in die Westtangente. Es entstand
eine großflächige, komfortable, zügig
passierbare Ampelkreuzung für Autofahrer.
Leider nicht für Radfahrer. Sie
werden niederrangig behandelt. Und das
sieht so aus: Radfahrer, die auf der Hansastraße
die Kreuzung passieren, müssen
im Kreuzungsbereich ihren Weg auf dem
Bürgersteig fortsetzen. Selbst auf Markierungen
hat man dabei verzichtet.
Umständlicher wird es für Radfahrer,
die von der Hochstraße kommend in
Richtung Massen fahren möchten. Sie
müssen auf ihrem Linksabbiegeweg drei
Abschnitte mit Anforderungsampeln
überwinden. Das dauert 2,5 Minuten !
Es wird von Förderung der Mobilität,
von Ausführung des Zielnetzes 2025
und Erhöhung des Fahrradanteils gesprochen.
Diese Ampelkreuzung wurde
von Fachleuten geplant, die dies nicht
wollten oder durften. Kein Gedanke an
Aufstellflächen für Radler auf der Linksabbiegerspur,
integrierte Radler‐Ampelschaltung
oder einfachere Straßenüberquerung
für Linksabbieger Richtung
Massen.
Der neu angelegte Radweg parallel
zum Schwarzen Weg, von der Ampelkreuzung
bis zum Afferder Weg, ist gelungen.
Er hat einen Anschluss an die
Königsborner Straße.
Uwe Schmidt
10 FahrRad Frühling 2018