FahrRad 1/2018

Via Claudia Augusta
Von Füssen an den Gardasee
Als „die leichteste Alpenüberquerung“ bewerben Tourismusverbände
die Via Claudia Augusta. Dabei beweist die alte Römerstrecke,
dass manchmal die einfachen Dinge die besonderen
sind. Abwechslungsreich und bildgewaltig macht sie die Fahrt
von Füssen an den Gardasee zu einem Klassiker.
Die Wucht der schneebedeckten
Wipfel, reißende Flüsse mit diesem
unbeschreiblichen Grün der Alpenregion,
aber auch endlose Apfelbaumplantagen
in Südtirol und natürlich
italienische Lebensart am „Lago di Garda“,
der den Radtouristen in Zeitraffer
aus den Bergen ans Mittelmeer zu schieben
scheint: Es gibt vieles, was den Radler
lockt, sich der Alpenüberquerung auf
der Via Claudia Augusta zu stellen. Und
wo nicht einer dieser Höhepunkte reicht,
um die Fahrt von Füssen an den Gardasee
in die Urlaubsplanung aufzunehmen,
da sollte es zumindest die Mischung machen.
Wenige Touren wechseln in ihrem
Verlauf derart stark ihren Charakter.
Etappe 1: Füssen‐ Landeck, 96 km
Ein geeigneter Startort ist Füssen im
Allgäu schon aus logistischen Gründen.
Wer nur ein paar Tage Zeit hat, um seine
Alpenüberquerung anzugehen, der spart
sich das lange Vorspiel, mit dem die Via
Claudia Augusta ab Donauwörth durchs
Alpenvorland führt. Hinter Füssen nämlich
geht es gleich zur Sache. Hotels und
Pensionen für eine letzte ordentliche
Nacht gibt es reichlich. Und auf dem kostenlosen
Parkplatz am Eissportleistungszentrum
kann das Auto gerne ein
paar Tage stehen bleiben, wenn das Rad
ausgeladen ist und mit Zelt und Packtaschen
die Tour in den Süden beginnt.
Doch halt! Beim Stadtbummel am Vorabend
des Startes kommt schnell der
Gedanke, dass Füssen viel zu schön ist,
um Durchgangsstation zu sein. Die Altstadt
ist im Wortsinne „malerisch“, denn
die kunstvoll aufgemalten Stuckandeutungen
auf den Fassaden sind typisch für
den Ort. Und mit dem Schloss Neuschwanstein
hat Füssen eine der bekanntesten
Touristenattraktionen
Deutschlands im Stadtgebiet.
Nach dem „Reisesegen“ an der Seba‐
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