FahrRad 1/2018
Fahrrad-Zeitschrift des ADFC Kreisverbandes Unna e.V.
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Radgeschichte<br />
nis von Lörrach kam Richter unter nie<br />
geklärten Umständen ums Leben.<br />
Geef me min fiets!<br />
Ab 1937 gab es sogenannte Radfahrtruppen.<br />
Es gab Truppenradfahrer zum<br />
Melde‐ und Botendienst. Aber auch andere<br />
Personen wie Schirrmeister, Waffenunteroffiziere,<br />
Verpflegungsunteroffiziere,<br />
die besonders beweglich sein<br />
mussten, zählten zu den Truppenradfahrern.<br />
Bei der Landung der Alliierten<br />
Truppen in der Normandie im Juni 1944<br />
wurden Fahrräder an Land gebracht, um<br />
die Truppen schnell zu den jeweiligen<br />
Frontabschnitten verlegen zu können.<br />
Vor dem Rückzug der deutschen Besatzungstruppen<br />
aus den Niederlanden<br />
im Hungerwinters 1944/45 gab es eine<br />
breite Beschlagnahmung von Fahrrädern<br />
unter der holländischen Zivilbevölkerung.<br />
Der Verlust eines Fahrrads war damals<br />
sehr schwerwiegend. Es war ein<br />
notwendiges Fortbewegungsmittel für<br />
die Fahrten aufs Land, um sich mit Lebensmitteln<br />
zu versorgen. Bis zum heutigen<br />
Tag gehört die deutsche Beschlagnahmung<br />
der Fahrräder der niederländischen<br />
Bevölkerung zur kollektiven Erinnerung<br />
an die deutsche Besatzungszeit,<br />
die bis zum heutigen Tag in den Niederlanden<br />
präsent ist und in Witzen, auf<br />
Transparenten bei Fußballbegegnungen<br />
oder in aktuellen Romanen ihre<br />
Öffentlichkeit findet (siehe Seite 60).<br />
Werner Wülfing