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<strong>gesundheit</strong> HBA1C: DAS BLUTZUCKERGEDÄCHTNIS wechsellage haben meistens einen HbA1c- Wert unter 6 %. Mit einem HbA1c-Wert im normalen Bereich lassen sich diabetische Komplikationen auf jeden Fall am besten verhindern. Generell könnte man also annehmen, dass die Regel «Je tiefer der HbA1c-Wert, desto besser» unbedingt Gültigkeit hat. Die gemeinhin vorgeschlagenen HbA1c-Zielwerte unterscheiden jedoch meistens nicht, ob es sich um Betroffene mit Diabetes Typ 1 oder 2 handelt und mit welcher Labormethode der Wert bestimmt wurde. Diese Zielwerte sind deshalb mit Vorsicht zu interpretieren. Idealerweise liegt der HbA1c-Wert unter 6.5 %. Ein HbA1c über 7.5 % ist auf jeden Fall ungenügend, und es sollte versucht werden, die Therapieziele zu optimieren. Doch diese allgemein formulierten Zielwerte müssen, wie gesagt, individuell angepasst werden: Nicht bei allen Menschen mit Diabetes wird ein HbA1c unter 6.5% angestrebt. So kann bei einer permanenten Gefährdung für Unterzuckerungen ein leicht höherer HbA1c-Wert toleriert werden (z.B. 7 % bei Diabetes Typ 1 und leichten Unterzuckerungen bzw. 7.5 % bei schweren Unterzuckerungen). Ist die Lebenserwartung eines Patienten gering (zum Beispiel bei hoch betagten Menschen), kann ebenfalls ein höherer HbA1c-Wert akzeptiert Idealer HbA1c-Wert unter 6.5 % In Einzelfällen akzeptabler HbA1c-Wert 6.5 % bis 7.5 % Ungünstiger («schlechter») HbA1c-Wert über 7.5 % werden. Das Prinzip «Je tiefer der HbA1c-Wert, desto besser» ist grundsätzlich richtig, sollte aber vernünftigerweise den jeweiligen Lebensumständen Rechnung tragen. Nicht «entweder – oder», sondern «sowohl als auch»: Blutzuckerselbstmessung und HbA1c-Bestimmung ergänzen sich. HbA1c-Bestimmung trotz Blutzucker-Selbstmessung? Bei Betroffenen, die ihren Blutzucker nicht selbst messen können, ist das HbA1c das wichtigste Kriterium, um die Blutzuckereinstellung objektiv beurteilen zu können. Wird der Blutzucker nur sporadisch beim Arzt bestimmt («Tagesprofil»), kann der Patient oder die Patientin durch strikte Einhaltung der Ernährungsempfehlungen oder vermehrte körperliche Aktivität die Blutzuckerwerte kurzfristig günstig beeinflussen. Da das HbA1c aber den durchschnittlichen Blutzuckerwert der letzten ein bis zwei Monate wiedergibt, lässt sich damit die Blutzuckereinstellung besser beurteilen als mit sporadischen Blutzuckermessungen. Auch bei Betroffenen, die den Blutzucker selbst messen, wird das HbA1c in regelmässigen Abständen bestimmt. Die Blutzucker- 6
selbstmessung erlaubt zwar eine Momentaufnahme, doch können massiv erhöhte Werte z.B. während der Nacht oder unmittelbar nach dem Essen teilweise unbeachtet bleiben. Der HbA1c-Wert zeigt den mittleren Blutzuckerspiegel über die ganze Zeitperiode und liefert damit eine wichtige Zusatzinformation. Dennoch: Anhand der Selbstmessung werden letztlich Therapieentscheidungen für den Alltag getroffen, womit sich Selbstmessung und HbA1c-Bestimmung gegenseitig ergänzen und nicht ausschliessen. Wie zuverlässig ist der HbA1c-Wert? Der HbA1c-Wert ist sowohl für den Arzt, die Ärztin als auch für die Betroffenen ein zuverlässiger Wert, um die Diabeteseinstellung zu beurteilen. Falsche Messergebnisse sind im praktischen Alltag eher selten. Die Aussagekraft des HbA1c-Wertes ist aber immer dann eingeschränkt, wenn die Bildung oder der Abbau der roten Blutkörperchen verändert ist, wie z.B. bei Blutungen oder Blutkrankheiten. Auch Bluttransfusionen können das Ergebnis verändern. Je nach Bestimmungsmethode können auch andere Faktoren das Resultat beeinflussen, z.B. Begleiterkrankungen (eingeschränkte Nierenfunktion, Leber- <strong>gesundheit</strong> HBA1C: DAS BLUTZUCKERGEDÄCHTNIS krankheiten, Hämodialyse) oder gewisse Medikamente. In diesen Situationen muss die Blutzuckereinstellung mit Hilfe der Selbstmessung beurteilt werden. Beeinflussung des HbA1c-Wertes Mit jeder Senkung des HbA1c- Wertes lässt sich das Risiko für diabetische Komplikationen wirksam reduzieren. Auch wenn der HbA1c- Zielwert schliesslich nicht erreicht wird, hat sich eine Verbesserung der Blutzuckereinstellung gelohnt. Diese sollte mit allen möglichen Massnahmen angestrebt werden. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 sind dabei an erster Stelle Veränderungen im Bereich der Ernährung und der körperlichen Aktivität zu nen- nen. Es kommt selten vor, dass bei einem Diabetes Typ 2 die Ernährung und die körperliche Aktivität nicht noch weiter optimiert werden könnten. Gerade im Bewegungsbereich verfügen die meisten Menschen mit (und ohne) Diabetes über ein noch nicht ausgeschöpftes Potential. Da körperliche Bewegung auch die Gesundheit des Lebenspartners oder der Lebenspartnerin und der Kinder der Betroffenen massiv verbessert, können und sollen die dem Patienten nahestehenden Personen in die Behandlung mit einbezogen werden. Sind die Massnahmen bezüglich Ernährung und Bewegung ausgeschöpft oder nicht im gewünschten Ausmass hilfreich, müssen manchmal zusätzliche Medikamente oder Insulin zur 7
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