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Gravity 2018

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TRAILBUILDERIN<br />

» Voraussetzungen: Durchhaltevermögen, körperliche Grundfitness,<br />

Auge fürs Detail, Motivation, Teamfähigkeit, Mountainbikeaffinität,<br />

Teamgeist und Freude bei der Arbeit mitten in der Natur. «<br />

Bike nicht gut anfühlt, kann sie direkt zur Schaufel greifen<br />

und die Passage nach ihren Wünschen abändern.<br />

Deswegen ist es für Nadine eigentlich essentiell, als<br />

Trailbuilderin auch Mountainbikerin zu sein. Vor allem,<br />

wenn es um Streckendesign und -planung geht. Irgendwie<br />

ist der Job eben auch eine Mischung aus Handwerk und<br />

Design. Nach dem Abstecken und dem Einholen der Genehmigungen<br />

kann mit dem Bau gestartet werden. Zuerst<br />

entfernt eine Crew per Hand alles, wofür die Maschinen<br />

nicht feinfühlig genug sind, zum Beispiel Wurzeln oder<br />

Äste. Im Anschluss gräbt der Bagger die Rohtrasse. Hinter<br />

dem Bagger macht sich wiederum eine Crew an die Handarbeit:<br />

Dabei wird der Trail mit dem Rechen von grobem<br />

Gestein gesäubert, geebnet und der Neigungswinkel sowie<br />

der Kurvenradius geshaped. Ist soweit alles fertig, kommt<br />

die Rüttelplatte. Sie verdichtet und komprimiert die Erde.<br />

Ganz am Ende folgt die Renaturierung. Hier werden die zuvor<br />

entnommenen Pflanzen, wieder eingesetzt und zieren<br />

nun die Böschung des neuen Trails.<br />

Die Renaturierung ist für Nadine ein wichtiger<br />

Bestandteil ihrer Arbeit, denn nach dem Bau soll der Trail<br />

aussehen, als wäre er schon immer dagewesen: „Mit<br />

unseren gebauten Trails wollen wir etwas schaffen, das später<br />

Mountainbikern jede Menge Spaß bringt. Trotzdem ist es<br />

immer unser Ziel, mit der Natur zusammenzuarbeiten und<br />

sie nicht zu sehr zu beeinträchtigen.“ Ein bisschen Landschaftsarchitektur<br />

gehört daher also auch zur Arbeit dazu.<br />

Traumjob mit Panorama-Garantie<br />

Klingt nach einem Job, den man guten Gewissens von<br />

8 bis 17 Uhr machen kann, oder? Die Arbeitszeiten sind<br />

nämlich relativ ähnlich wie bei einem herkömmlichen Bürojob.<br />

Bloß mit der wahrscheinlich besseren Aussicht. Wie<br />

kommt es dann also, dass bisher nur so wenige Frauen<br />

beim Bau von Trails helfen?<br />

„Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert. Die<br />

Bikeszene öffnet sich immer mehr für Frauen, das ist auch<br />

beim Trailbau so. Wer Lust darauf hat, sollte es einfach<br />

einmal ausprobieren“, so Nadine. Am besten und einfachsten<br />

kann man damit in regionalen Mountainbike-Initiativen<br />

starten. Diese organisieren regelmäßig Trailbau-Workshops<br />

oder laden Freiwillige zur Sanierung der Hometrails ein.<br />

Hier kann man sich ausprobieren und in den Job schnuppern.<br />

Und wem dann die Arbeit gefällt; diese Mischung aus<br />

Landschaftsarchitekt, Handwerker, Bauarbeiter, Gärtner<br />

und doch auch Mountainbiker, kann sich ja mal durchfragen<br />

und vielleicht so auch seinen Traumjob finden.<br />

Text Lisa Amenda Bild Privat<br />

Das hört sich genau nach deinem Job an? Hier findest du weitere Information zu diesem Thema:<br />

• International Mountain Bicycling Association Europe: www.imba-europe.org<br />

• Allegra Tourismus: www.allegra-tourismus.ch<br />

• Professional Trail Builders Association: www.trailbuilders.org<br />

• lokale Mountainbike-Initiativen<br />

world of mtb Nº4.18<br />

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