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Gravity 2018

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KURVENREICH<br />

Wer sind deine wichtigsten Unterstützer und was ist ihr<br />

wichtigster Beitrag zu deinem Erfolg?<br />

Meine Familie und Angie. Sie fahren mich zum Training<br />

nach der Schule oder am Wochenende zum Bikepark. Angie<br />

ist bei drei Rennen mit mir alleine und bei den anderen<br />

ist mein Dad dabei. Das Gute ist halt, dass sie dann selber<br />

biken gehen können und nicht den ganzen Tag unten rumsitzen.<br />

Und natürlich meine Sponsoren.<br />

Vor ein paar Jahren hast du das Thema Training in einem<br />

Video gehörig auf die Schippe genommen. Wie ist das<br />

heute?<br />

Ganz anders. Seit zwei Jahren trainiere ich Vollgas. Ohne<br />

Training kommst du halt nicht weit. Kraft, Koordination,<br />

Balance, Ausdauer... Im Fitnessstudio trainiere ich mit<br />

meinem Personal Trainer und fürs Biken mit dem Österreichischen<br />

Nationalteam.<br />

Hattest du jemals einen Motivationsdurchhänger und<br />

keine Lust aufs Biken, Trainieren, Rennenfahren?<br />

Klar, das hat jeder mal. Ich hatte das Mitte August, als ich<br />

in Whistler war, das war richtig ätzend. Als ich dann zuhause<br />

war, bin ich eine Woche nicht mehr gefahren. Doch<br />

beim nächsten Rennen war ich wieder heiß aufs Fahren.<br />

YT Industries war der erste Sponsor, der dich unter Vertrag<br />

nahm – da warst du gerade mal 13 Jahre alt. Was hat<br />

sich damals dadurch für dich verändert?<br />

Gratis-Fahrräder. Haha. Klar, der Support war und ist das,<br />

was mir geholfen hat, schneller zu werden. Man kann ja<br />

nicht von seinen Eltern erwarten, dass sie dir jedes Weihnachten<br />

ein neues Fahrrad schenken.<br />

» Vier ganze<br />

Jahre lang musste<br />

ich mit den Jungs<br />

in einer Klasse<br />

fahren, aber das<br />

war das beste<br />

Training.«<br />

Lange hast du darauf gewartet, nun wurde es Realität:<br />

Dein erstes Weltcup-Rennen, dein erster Weltcup-Sieg.<br />

Wie fühlt sich das an?<br />

Eigentlich wie jedes andere Rennen, nur mit deinen größten<br />

Vorbildern am Start. Tahnee, Rachel, Myriam und Loic<br />

haben mich gleich begrüßt, weil wir jetzt in der gleichen<br />

Family sind. Das ist schon ziemlich cool.<br />

Du giltst als Ausnahmetalent und alle prophezeien dir<br />

eine sensationelle Zukunft in der Renn-Szene: Wie geht<br />

in dir vor, wenn du das hörst; wie gehst du mit dem hohen<br />

Erwartungsdruck um?<br />

Ich find das irgendwie lustig. Wer weiß, vielleicht hab ich<br />

irgendwann keine Lust mehr oder finde ein neues Hobby.<br />

Aber bis jetzt macht es mir noch Spaß und ich denke noch<br />

nicht ans Aufhören, jetzt geht es ja grad erst richtig los.<br />

Baust du dir jetzt schon ein zweites berufliches Standbein<br />

auf, für die Zeit nach dem Profi-Sport?<br />

Schule ist das Wichtigste. Zwei Jahre noch bis zur Matura<br />

und dann in Innsbruck oder Salzburg studieren, das ist der<br />

Plan. Sportmarketing würde mir vorschweben.<br />

Welchen Rat möchtest du anderen Bikerinnen mit auf<br />

den Weg geben?<br />

Auch wenn es manchmal vielleicht nervig ist, als letztes<br />

zu fahren – wer mit Jungs fährt, wird einfach schneller.<br />

Dazu schaut man sich auch den Style ab und das hilft fürs<br />

Rennen fahren sehr viel. Sonst ist mein zweiter Rat: Spaß<br />

haben, ohne den geht nix.<br />

Interview Judith Lell-Wagener<br />

Bild Philip Platzer, Bartek Wolinski, privat<br />

78<br />

world of mtb Nº4.18

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