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Oktober 2018 - coolibri Hamm, Unna, Hagen

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THEMA<br />

Thomas Wesers spielte siebeJahre denClown für kranke Kinder<br />

E S S E N<br />

Clowns<br />

auf Visite<br />

Sieben Jahrelang schlüpfte der gebürtigeEssenerThomasWewers<br />

regelmäßigindie Rollevon ClownPampel.Für den Verein Clownsvisite<br />

besuchteerKinder aufKrankenhausstationen,umsie aufzumuntern,zum<br />

Lachen zu bringen undmit ihnen zu spielen. Über<br />

das, waserdabei erlebte, hatder Schauspieler jetzt einBuch geschrieben.<br />

„Das Pflaster“bietet Einblicke in die anspruchsvolle Arbeit<br />

vonKlinikclowns.<br />

Thomas Wewers istein Mann,der Herausforderungensucht. Dinge,die<br />

sein LebenumErfahrungen bereichern,sindes, dieden mittlerweile 54-<br />

jährigenHeil- undTheaterpädagogenreizen.Nur beieiner Entscheidung,<br />

haderteerdennoch etwasmit sich selbst,wie er rückblickend zugeben<br />

muss. Das war damals,als derWetterner Verein<br />

„Clownsvisite“ an dieSchulefür Tanz undTheater<br />

(TuT)Hannover kam, wo Wewers gerade seineAusbildung<br />

zumprofessionellen Clownabsolvierte.Der Verein,<br />

derdazuGastwar,veranstaltete einCasting für<br />

potenzielleKlinikclowns, alsofür Spaßmacher, die<br />

kranken,aberauch sterbenskranken Kindern Momenteder Freude schenken.<br />

„Schaffe ichdas?Kann ichdas?Will ichmitunterschwere Schicksale so<br />

nahanmichheranlassen?“ Thomas Wewers beantwortetedas für sich<br />

schließlich mit„Ja“. Undbereuthat er nicht, wieersagt. Von2008 bis<br />

2015 schlüpfteerjedeWoche insClownskostüm,setztedie rote Knollnase<br />

aufund verwandeltesichinPampel. Undinden sieben Jahren war<br />

Pampel viel unterwegs. In KrankenhäuserninWitten, Lüdenscheid und<br />

Bottrop,meist aber auch aufder Kinderkrebsstation derUniklinikinEssen<br />

spielte derClown miteinem Partnerodereiner Partnerin für diekleinen<br />

18<br />

„Schaffe ichdas?Kann ichdas?Will<br />

ichmitunterschwere Schicksale so<br />

nah an mich heranlassen?“<br />

Patienten. „Geradedie Zeit in derOnkologiebrachte auch Momentemit<br />

sich,indenen ichtiefeTraurigkeitund Wutinmir spürte“, erzähltWewers.<br />

Wiedamitumgehen,wennman einKindzum Lachen bringenmöchte, für<br />

dasesebenkeine Chancemehrauf Heilung gibt? Es warder großeRückhalt<br />

durch denVerein, derThomas Wewers in solchen<br />

Momenten Hilfestellung bot. Und: „Klinikclownskommenimmer<br />

als Duozur Visite aufdie Stationen. Das<br />

istgut,umsichauszutauschen,überGefühle zu<br />

sprechen.“<br />

EinPatentrezeptgibt'snatürlich nicht, doch dietraurigenSituationenhabenfür<br />

Thomas Wewers zugleich einenErkenntnisgewinn gebracht:„Es<br />

hilft, wenn manden Todansichheranlässt unddie Erfahrungmacht,dass<br />

es diegemeinsameZeitmit denKindern ist, diezählt.Man musssichauf<br />

denMomenteinlassen, ihn zu etwasBesonderemmachen.“Besondere<br />

Momentesindeseben, dieden Alltag einesKlinikclownsauszeichnen,obwohl<br />

sich da niesoetwas wieRoutine einschleicht.Dennjeder Patientund<br />

dieSituation,inder dieClownsihm begegnen, istanders. DieengeZusammenarbeitmit<br />

Ärzten undPflegekräften derKrankenhäuserbildendeshalb<br />

auch dieGrundlage für dieArbeitder Klinikclowns. Im Vorfeld muss

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