VNW-Magazin - Ausgabe 1/2018
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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<strong>VNW</strong><br />
Das Thema beschäftigte die Teilnehmer der Managementforums,<br />
wie eine Nachfrage ergab. Hochhäuser seien stigmatisiert und<br />
es sei abzuwägen, über welches Segment man spreche, sagte<br />
Michael Ebsen vom Selbsthilfe-Bauverein eG Flensburg (SBV).<br />
Konzepte seien sehr sorgfältig zu erstellen.<br />
Vorbehalte machte auch Sebastian Weist von der TRAVE<br />
Lübeck geltend, der die Relevanz des Themas nicht für den<br />
Verband, sondern rein für die Metropolen als gegeben ansah.<br />
Dennoch sei auch hier zu differenzieren. In Lübeck und Kiel etwa<br />
sei eine Nachfrage nach Hochhäusern nicht zu erkennen. Zudem<br />
seien planungsrechtliche Vorgaben hinderlich, es sei eher vom<br />
Rückbau größerer Gebäude auszugehen.<br />
Angela Zett von der Baugenossenschaft Holstein eG hingegen<br />
zeichnete ein anderes Bild. Sie sieht sowohl im eigenen Bestand<br />
in Kiel wie auch im skandinavischen Raum hervorragende Beispiele<br />
für ein gelingendes Miteinander und für eine Schaffung<br />
eines „Wir-Gefühls“ im Hochhaus. Es seien nicht mehr anonyme<br />
Klötze, sondern Wohnstätten mit hohem gestalterischen<br />
Anspruch und identitätsstiftenden Mottos geschaffen worden,<br />
die fehlende Grünflächen durch Terrassen, Freiflächen auf unterschiedlichen<br />
Ebenen, Dachgärten und Balkone kompensierten.<br />
Der hohe Qualitätsanspruch gehe mit einer hohen Akzeptanz<br />
durch die Nutzer einher, so das Resümee der Architektin.<br />
Ex-Verfassungsrichter sprach über Europa<br />
Unter dem Titel „Inventur Europa“ ordnete der ehemalige<br />
Richter am Bundesverfassungsgericht, Professor Dr. Dr. Udo Di<br />
Fabio, die aktuelle Entwicklung in Europa ein. Zunächst konstatierte<br />
der Jurist, Europa befinde sich an einem konzeptionellen<br />
Scheideweg, an dem verstärkte europäische Kapazitäten und<br />
nationale Handlungsräume neu ausgehandelt werden müssten.<br />
Zugleich sei das Prinzip der Eigenverantwortung zu betonen.<br />
Di Fabio wandte sich gegen eine Renationalisierung, forderte<br />
aber zugleich, dass die Interessen der Mitgliedsstaaten stärker<br />
als bisher berücksichtigt werden müssten.<br />
Handlungsempfehlungen formulierte auch Michael Deeg von<br />
der Hamburger Beratungsgesellschaft Analyse & Konzepte, der<br />
die Ergebnisse einer <strong>VNW</strong>/vdw Studie zur „Digitalen Agenda<br />
2025“ vorstellte. In einer Bestandsaufnahme, die den digitalen<br />
Reifegrad der norddeutschen Wohnungswirtschaft erfasste,<br />
zeigten Deeg und seine Mitautoren auf, dass mit größerem<br />
Wohnungsbestand der Unternehmen auch ein größerer Digitalisierungsgrad<br />
einhergehe.<br />
Das langsame Fortschreiten der Digitalisierung, der Überführung<br />
analoger in digitale Informationen, sei weniger mangelng<br />
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