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Für alle, die hoch hinaus wollen:<br />
Die Luftseilbahn bringt<br />
die Gäste sicher zur Bergstation<br />
auf knapp 3 000 m ü. M.<br />
Den Proviant im Rucksack, das Seehundfell unter den Holzskiern –<br />
so erklommen waghalsige Berggänger vor über hundert Jahren die<br />
Diavolezza und von hier aus die umliegenden Gipfel wie den Piz<br />
Palü oder Piz Bernina. Heute ist das auf knapp 3000 m ü. M. gelegene<br />
Joch bequem per Luftseilbahn erreichbar. Unverändert ist die<br />
beeindruckende Kulisse der sagenumwobenen Bergwelt.<br />
Die Geschichte rund um den Bau der Bergbahn hinauf in die Gletscherwelt<br />
reicht zurück bis in die 1920er-Jahre. Schon damals gab es Projekte, die<br />
Diavolezza per Bahn zu erschliessen. Doch es sollte ganze 30 Jahre dauern,<br />
bis endlich die ersten Gäste hinauf zum ewigen Eis transportiert werden<br />
konnten: 1956 wurde die Pendelbahn mit einer Kabinenkapazität von 50<br />
Personen eröffnet. Die Freude war gross, der Ansturm ebenso. Bis zu zwei<br />
Stunden geduldeten sich die Gäste, um per Bahn auf die Diavolezza zu gelangen<br />
und von dort die Gletscherabfahrt nach Morteratsch zu absolvieren.<br />
Inzwischen können 125 Gäste auf einmal transportiert werden, womit die<br />
langen Wartezeiten der Vergangenheit angehören.<br />
Mythische Bergwelt<br />
Von vergangenen Tagen handeln auch die Erzählungen, die seit rund drei<br />
Jahren während der Gondelbahnfahrt auf die Diavolezza geschildert werden.<br />
In der Audiotour führt der fiktive Bergsteiger Flurin durch die Geschichten<br />
und Sagen dieser Bergwelt. Hier erfahren die Gäste zum Beispiel,<br />
woher das Joch seinen Namen hat: «Der Name Diavolezza ist eine Ableitung<br />
vom ladinischen diavel: Teufel. Diavolezza heisst übersetzt demnach Teufelei:<br />
ein Ort, wo Dämonen lebten – und eine Bergfee, derentwegen manche<br />
Jäger für immer verschwanden. Aber davon hören Sie später, auf dem<br />
Berg», meint Flurin geheimnisvoll. Die Gondel fährt weiter bergwärts. Die<br />
bequeme Sesselbahn ersetzt den einstigen Skilift, den der findige Bergführer<br />
und Skilehrer Paul Nauer 1960 bauen liess, damit Gäste auch oben auf<br />
dem Berg – ohne erneutes Anstehen im Tal – Ski fahren konnten. Seit gut<br />
zehn Jahren wird der Firnschnee übrigens im Sommer mit einer Folie abgedeckt,<br />
um möglichst viel davon in den nächsten Winter zu retten.<br />
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