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REGIOBOTE Herbst 2018

Regionalmagazin für den Raum um Ottersberg, Oyten, Achim und Rotenburg.

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Fest der Dinge<br />

Ausstellung Hans Meyboden in Fischerhude<br />

Text und Fotos:<br />

Claudia Kalusky<br />

Der Maler Hans Meyboden, der 1901 in Verden<br />

geboren wurde und in Bremen aufwuchs, zählt<br />

zu den vielleicht weniger bekannten, aber dennoch<br />

wichtigen Künstlern Fischerhudes. Bereits<br />

als Schüler besuchte er die Bremer Kunsthalle<br />

und sein Talent wurde dort quasi von dem<br />

damaligen Direktor entdeckt.<br />

Der damalige Direktor Waldmann war ein vorzüglicher<br />

Kenner der jugendlichen Sehnsüchte von Hans<br />

und forderte ihn auf, er solle doch mal selber anfangen<br />

zu malen.<br />

Da er heimlich in seinem Zimmer malte – der Vater<br />

durfte es nicht wissen – versteckte er abends das<br />

angefangene Werk in seinem Kleiderschrank…<br />

(Gretlies Meyboden)<br />

Emil Waldmann war es auch, der das junge Talent<br />

dem vielseitigen, aus Österreich stammenden<br />

Künstler Oskar Kokoschka empfahl. Von<br />

1919 bis 1923 studierte Hans Meyboden bei<br />

ihm an der Dresdner Akademie. 1925 zog er<br />

nach einem Amerika-Aufenthalt nach Berlin.<br />

Recht schnell konnte er dort seine Bilder ausstellen<br />

und verkaufen. Der aufstrebende Künstler<br />

beteiligte sich an den bedeutenden Berliner<br />

Akademie-Ausstellungen und bezog ein eigenes<br />

Atelier.<br />

Ich kann mich nur mit den Dingen der Welt<br />

ausdrücken, in die ich hinein geboren bin und<br />

meine Mitmenschen auch… Es geht immer<br />

über mein Herz, meine Seele, mein Gemüt.<br />

Das drücke ich aus.<br />

(Hans Meyboden)<br />

„In Berlin hatte er mehr und mehr unter der<br />

Machtübernahme der Nationalsozialisten gelitten<br />

und es bewegte und beunruhigte ihn<br />

sehr, was da geschah. Ein Freund aus Fischerhude<br />

besuchte ihn und bemerkte dass er perspektivlos<br />

und depressiv war. Daraufhin überredete<br />

er ihn, doch ganz nach Fischerhude zu kommen.<br />

Dort konnte mein Vater dann glücklicherweise<br />

das Atelier des verstorbenen Künstlers<br />

Wilhelm Rohmeyer übernehmen. Außerdem<br />

lernte er dessen Tochter Gretlies, also meine<br />

Mutter, kennen“ Mein Vater war liebenswert<br />

und sehr humorvoll, aber er zog sich auch oft<br />

zurück. Er war überhaupt kein Mensch, der im<br />

Rampenlicht stehen wollte und wenn er malte,<br />

war er auch für uns nicht vorhanden. Ich hätte<br />

manchmal gerne mehr von ihm gehabt, aber<br />

er hatte ja auch immer unter seinen Krankheiten<br />

zu leiden. Als junger Mann verunglückte er<br />

beim Skispringen im Harz und hatte eine Kopf-<br />

34 04/18

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