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K ULTUR Musikalischer „Großeinsatz“ Polizeimusik Tirol konzertierte im Stadtsaal (iep) Die Polizeimusik Tirol war zum ersten Mal Gast im Stadtsaal Landeck und begeisterte das Publikum mit einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Programm auf hohem Niveau. Die Musikkapelle der Polizeimusik Tirol, seit 2017 unter der Leitung von Kapellmeister Michael Geisler, besteht aus 60 Polizisten aus den verschiedensten Dienststellen in ganz Tirol. Das Repertoire der Kapelle reicht von sinfonischer Blasmusik, traditionellen Märschen, bis hin zu moderner Unterhaltungsmusik. Da die Musikkapelle international sehr begehrt ist, freute sich StR. Jakob Egg, sie im Namen des Kulturreferates der Stadt Landeck begrüßen zu können. Unter den zahlreichen Besuchern waren auch Landeskapellmeister Dr. Rudolf Pascher, Bezirkskommandant-Stv. Norbert Ladner, Inspektionskommandant der Landecker Polizei Markus Öttl und -Stv. Anton Krammer. MUSIKALISCHE HÖHEN- FLÜGE. Nach der Montana-Fanfare von Thomas Doss als Eröffnungsstück, Operettenklängen und Marschmusik begab sich die Musikkapelle in spektakuläre Höhen. Das symphonische Orchesterwerk „Mount Everest“ von Rossano Galante untermalte die Erstbesteigung des höchsten Berges durch Reinhold Messner und Peter Habeler Man könnte sagen, das gewählte Konzertmotto ergibt sich aus der Situation eines Neubeginns. Anlässlich der Eröffnung des Hauses der Musik am 7. Oktober gab es zwei Tage zuvor auch ein St. Anton-Konzert. Das besonderen Anlässen gewidmete und aus talentierten Musikern zusammengestellte Landesblasorchester bot ein Programm, das Progressives, Klassisches, Bodenständiges wie Internationales zu einem span- auf beeindruckende Art und Weise. Impressionen dazu stellte Habeler der Polizeimusik zur Verfügung, und so wurde dem Publikum ein Highlight für Augen und Ohren geboten. ES GROOVTE. Der zweite Teil führte zu Originalschauplätzen der großen Film- und Fernsehproduktionen. Das Arrangement „What a Wonderful World“ von George David Weiss und mitreißender Dixieland- Sound ließen es „grooven“. Dass die Polizeimusik Tirol große Talente in den eigenen Reihen hat, bewiesen die hervorragenden Solisten, darunter auch Bertram Schnegg aus Imsterberg, der „Just a Gigolo“ souverän zum Besten gab, und Günter Mayr als „The Typewriter“. Als Moderatoren führten Flötis tin Daniela Plankensteiner und Obmann Grinsp. Erwin Vögele galant durch den Abend. Nach dem erfolgreichen Auftritt 2016 in New York freut sich die Polizeimusik Tirol mit der Teilnahme in England, BirminghamTattoo, am 24. und 25. November 2018, als Vertretung Österreichs, auf einen weiteren Höhepunkt. Progressives, Klassisches & Internationales Konzert des Landesblasorchesters in St. Anton (lisi) Im Kreislauf des Lebens … Circle of Life – ist der Titel zweier Spezialkonzerte des Landesblasorchesters. Sich in diesem Kreislauf des Lebens zu bewegen, heißt Tiefen und Höhen zu erleben – im Kreislauf des Tiroler Musiklebens ergibt sich mit der Eröffnung des Hauses der Musik ein fulminanter Höhepunkt. Das Landesblasorchester Tirol ist eben genau solchen besonderen Projekten und Anlässen gewidmet. Zu hören gab es ein Konzert im Bezirk, in St. Anton am 5. Oktober im Rahmen des St. Antoner Kulturherbstes. nenden Bogen vereinte – und das eben im „Kreislauf des Lebens“. Zu Beginn gab es eine prachtvolle Eröffnungsmusik, Fanfare & Chorus des Barockkomponisten Dietrich Buxtehude, zu hören, es folgte die „Scheherazade“, eine von Rimski-Korsakow hochdramatische, lyrische, kontrastreiche und symphonische Dichtung. Im zweiten Konzertteil wurden James Barnes Erfahrungen im Kreislauf des Lebens verarbeitet – zu hören war Die Polizeimusik Tirol unter der Leitung von Michael Geisler begeisterte mit einem tollen Konzertprogramm. RS-Fotos: Pfurtscheller Günter Mayr zeigte eine enorme Anschlag-Geschwindigkeit. seine Dritte Symphonie. Die Dirigentin Andreja Solar, eine studierte Musikpädagogin und renommierte Dirigentin aus Slowenien, brachte aus ihrer Heimat ein Werk mit, das „Just a Gigolo“ gesungen von Bertram Schnegg Das Landesblasorchester mit der Gastdirigentin aus Slowenien Andreja Solar RS-Fotos: Zangerl den Titel „Spomin“ trägt, was so viel heißt wie Erinnerungen. Beendet wurde der offizielle Teil mit der Polka „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauss (Sohn). RUNDSCHAU Seite 32 24./25. Oktober 2018
Wenn Regielichter für Applaus angehen „Madame Baheux“ – kein wirklicher Bahöö im Kino (upi) Nichts ist, wie es scheint – sagen welche, die über den Tellerrand des faktischen Daseinszustands hinaus blicken. Und nicht nur musikalisch hübsch verständlich sowie gesellschaftlich konterkariert war diesbezüglich die Darbietung jenes Balkanquartetts, das kürzlich im Alten Kino Landeck ein kapriziöses Stelldichein gab. Mit Saitentönen (!), die nicht allerorts auf uneingeschränktes Verständnis stießen. Wer will, kann ja noch was dazulernen. Wenn die Entscheidung bei einem selbst liegt. Sprich: den Stil-Mix während eines Songs dermaßen auf die Spitze zu treiben, als hätte Andy Warhol in seinen Bildern noch satte Ausreißer schürzengewölbter impressionistischer Landschaftsmalerei und spotthafter Jonathan-Meese-Inszenierung walten lassen. Der Spiritus- Rectorins (!) Stimme indessen gewaltig. In manchen Posen erinnerte jene in Gehabe und Mimik an Nina Hagen. Ja, gut, also, aber hat (sich) jene beim Club 2 seinerzeit nicht was ganz anderes geleistet? BÄR. Fazit: Während die Leadsängerin ein Outcoming der Marke „Verve! He Oide, bist du deppat!“ anhaften vermuten ließ, steppte etwa bei Duoblebass-Vertreterin Lina Neuner der Hieroglyphen-Bär. Nochwas: Gitarristin Ljubinka Jokic sang ebenfalls. Und nein: Das war keine Männerstimme. Spekuliert wird ab sofort, ob die Technik-Leute des Kinos nun bei jedem Konzert und nach jedem Song das Publikum beim Applaus mit ego-verfraulichenden Lichtkegeln torpedieren. Es wird auch in Landeck immer strenger. Jelena Poprzan Bei „Madame Baheux“ – klingend und preziös – geht’s wohl um Alleinstellungsmerkmale. RS- Fots: Unterpirker „Madame“ heißt „das Elegante“ und „Baheux“ (Bahöö) heißt „Radau“, so Mathias Schauer, Kino- Rektor des ehemaligen Landecker Lichtspieltheaters. Ein feudales Theater war es, der rauschende Auftritt von „Madame Baheux“. Mit einer Ouvertüre, die (ungewollt) – und von konterrevolutionären maskulinen Heinzelmännchen sabotiert – ankündigte: Lasst uns mal in Ruhe die Stecker in die Instrumente drücken, damit kurzschlussähnliche Effekte schon mal die Betreiber am Mischpult traumatisch ins Schwitzen bringen. „Der Radau geht schon los“, murrte jemand, als es auf der Bühne knackte und die ersten Töne des Gigs als vorauseilende Rückkoppelungen auflebten. Das schien Jelena Poprzan (Viola, Vocals) nicht wirklich gefallen zu haben (ihr Blick zur Technik nach hinten). Allerdings: Nur kurzfristig hielt sich der Eindruck, dass die Mädels auf der Bühne sich davon säuerlich aufstoßen ließen. Die Vier – von diversen Kritiken als „Frauen-Power“ betitelt – legten los. Furios, mit beißendem Rhythmus und einem Geigen- Stakkato, bei dem David Oistrakh (ehemaliger Virtuose seines Fachs, Lenin-Preis-Träger) in seiner derzeit anderen Umsicht trotz alledem rückfällig geworden sein wird. Frau war Oistrakh keine. Obwohl sich die weiblichen Individuen in dieser 24./25. Oktober 2018 Gilde durch den zahlenmäßigen Anstieg selbiger mit einer nicht schleichenden Inflation müßig herumschlagen müssen. Zurück zum Konzert. Das war grad eine Nummer alt, als schon die nächste betrübliche Befleckung auf die Kino- Crew zutrieb. MIX. Speziell gen Licht-Master. Als die besuchenden Klatscheure im Saal erstmals ihrem Zucken nachgaben, hieß es von der Bühne (Poprzan): „Regielichter für Applaus!“ Oioioioi. Klappte prompt. Göttin sei Dank. Dann knallte der Schuppen. Sogar bei den lyrischen Passagen im Œuvre der Performance. Außerdem gab es beispielsweise ein „unarrangiertes Traditional“, und ein Pop-Lied „mit zwei Akkorden, um die Ohrwürmer zu zähmen“. Tja, von diesen gibt es bekanntlich und erwiesenermaßen nur männliche. So what. Flüssig lief die feminine und auf Zier bedachte Live-Wiedergabe am Parkett ab – mit fortan nach jedem Song auf die Besucher blendenden Scheinwerfern (Hint: Regielichter). Offensichtlich hatte das Ensemble nicht nur sich im Griff. Waghalsig zudem das Repertoire der Band. Mal rupfte es zwischen spritzigen Folk-Liedern und rotzigen Rock-Arrangements, um sich dann und wann noch selbst die innerbetriebliche Krone aufzusetzen. Imst · Tirol · www.gottstein.at ab sofort bei uns erhältlich RUNDSCHAU Seite 33
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