LA KW 43
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Wo ist die Butter?“<br />
Schülerinnen der L<strong>LA</strong> Imst absolvierten Sozialprojekt<br />
(lisi) „72 Stunden ohne Kompromiss“ heißt Österreichs größte<br />
Jugendsozialaktion, die von der Katholischen Jugend, der young-<br />
Caritas und Hitradio Ö3 initiiert wird. Junge Menschen arbeiten<br />
drei Tage lang bei sozialen Projekten mit und setzen so ein<br />
starkes Zeichen für gelebte Solidarität. Unter den landesweit 300<br />
umgesetzten Projekten ist auch das von den Schülerinnen der<br />
L<strong>LA</strong> Imst – „Oma und Opa sein nimma so schnell“ war der Titel<br />
des Demenz-Projektes.<br />
Für viele unvorstellbar, nicht mehr<br />
zu wissen was alles auf den Küchentisch<br />
gehört und wo die Butter steht<br />
– für viele Tausende an Demenz Erkrankte<br />
trauriger Alltag.<br />
„Oma und Opa sein nimma so<br />
schnell“ heißt das Projekt der Schülerinnen<br />
der L<strong>LA</strong> Imst, die ihr zugeteiltes<br />
Projekt mit einem Kurzvideo<br />
realisiert haben – diese Entscheidung<br />
stand den Schülerinnen offen,<br />
der Kreativität bei der Umsetzung<br />
waren wenige Grenzen gesetzt. Melanie<br />
Albrecht von der Demenzservicestelle<br />
der Caritas Imst erklärt:<br />
„Dabei geht es um bewusstseinsbildende<br />
Maßnahmen und auch<br />
darum, die Gesellschaft auf diese<br />
Krankheit aufmerksam zu machen.<br />
Es soll aber auch das Angebot der<br />
Einrichtungen und Hilfestellen<br />
mehr in die Öffentlichkeit getragen<br />
werden, damit Angehörige und Betroffene<br />
im Falle wissen, wohin sie<br />
sich wenden können.“ Gemeinsam<br />
mit dem Freundeskreis Demenz ging<br />
es aber auch um die Selbsterfahrung<br />
, die mittels Demenzboxen vermittelt<br />
wurden. Alltagssituationen von<br />
an Demenz erkrankten Personen<br />
können so nachempfunden werden.<br />
„Hier spüren die Schülerinnen, wie<br />
es ist, wenn man wirklich nicht mehr<br />
weiß, wo die Butter ist. Es geht darum,<br />
in dieses Gefühl einzutauchen“,<br />
so Albrecht. Auch ging es in einem<br />
praktischen Teil um einen Austausch<br />
mit Gästen der Tagesbetreuung.<br />
„MIT EINER GEWISSEN<br />
LEICHTIGKEIT“. „72 Stunden<br />
ohne Kompromiss“ fand österreichweit<br />
vom 17. bis 20. Oktober statt.<br />
Tausende junge Menschen haben in<br />
diesen drei Tagen an sozialen Projekten<br />
gearbeitet, sich sozial engagiert<br />
und Begegnungen mit Personenkreisen<br />
gemacht, die ihnen sonst unbekannt<br />
sind. „Die Tiroler Jugendlichen<br />
wurden von Bischof Hermann Glettler<br />
entsendet. Im Projekt geht es auch darum,<br />
dass sie sich ein Bild von sozialen<br />
Einrichtungen machen können“,<br />
ergänzt Beatrix Bartl von der Dekanatsjugend,<br />
und: „Das Ziel ist, sich für<br />
andere zu engagieren.“ Beatrix Bartl<br />
erzählt weiters aus ihren Erfahrungen:<br />
„Demenz ist ein schwieriges Thema,<br />
oftmals sehen es Jugendliche nicht so<br />
schwierig, mit einer gewissen Leichtigkeit<br />
und nicht so kopflastig, eben<br />
auf einer anderen Ebene“, und: „Es ist<br />
wichtig, dass es einen Raum gibt, wo<br />
Jugendliche darüber reden und sich<br />
austauschen können.“<br />
„JUNGE MENSCHEN HABEN<br />
FRISCHE IDEEN.“ „Wir haben<br />
bereits das dritte Mal mitgemacht“,<br />
erzählt Dietmar Wolf, der Leiter der<br />
Caritas-Wohngemeinschaft im Rahmen<br />
des gemeinsamen Video-Drehs<br />
im Caritas-Heim in Zams am 19.<br />
Oktober: „Die Motivation dahinter<br />
ist die Zusammenarbeit mit jungen<br />
Menschen und die Bewusstseinsbildung<br />
– junge Menschen bringen fri-<br />
Hintere Reihe v. l.: Melanie Albrecht (Demenzservicestelle der Caritas Imst), Romina<br />
Horvath, Marion Binter, Jessica Sterzel, Magdalena Heiss, Lena Ötzbrugger<br />
und Dietmar Wolf (Leiter Caritas-Wohngemeinschaft Zams), vordere Reihe v. l.:<br />
Sophie Weber, Johanna Traxl, Sarina Pelinka, Eva Paul und Beatrix Bartl (Dekanatsjugend)<br />
<br />
RS-Fotos: Zangerl<br />
sche Ideen mit ein.“ Auf die Frage, wie<br />
die Bewohner des Caritas-Heims diese<br />
Ini tiative finden, erklärt Wolf: „Sehr<br />
gut, sie sind mitten drin.“ Neben dem<br />
Caritas-Heim besuchten die Schülerinnen<br />
auch andere Einrichtungen wie<br />
die Pflegezentren Pitztal und Imst, die<br />
Sozial- und Gesundheitssprengel Pitztal<br />
und Landeck. „Sie besuchen diese<br />
Einrichtungen, um einen Eindruck<br />
von der Arbeit dort zu bekommen“,<br />
erklärt Melanie Albrecht. Die Schülerinnen<br />
selbst, die zum ersten Mal beim<br />
Projekt mitgemacht haben, zeigen sich<br />
begeistert von ihren gewonnenen Eindrücken<br />
– der Film ist dann über die<br />
Caritas-Homepage abrufbar. Das Projekt<br />
endete zwar nach drei Tagen – die<br />
vielen Begegnungen und Eindrücke<br />
wirken mit Sicherheit deutlich über<br />
die 72 Stunden hinaus.<br />
„Respekt“ – eine wichtige Botschaft,<br />
welche die Schülerinnen in ihrem Video<br />
transportieren möchten<br />
EWA räumen<br />
Stockerlplätze ab<br />
Olympiade aller öffentlichen St. Antoner Institutionen<br />
(lisi) Einen sportlich-unterhaltsamen Abend erlebten die<br />
Mitarbeiter der öffentlichen St. Antoner Institutionen bei der<br />
sechsten Auflage der St. Antoner Olympiade im Arl.rock. Bei<br />
Geschicklichkeits- und Wissenstests traten die 15 Dreier-Teams<br />
der Gemeinde, des Tourismusverbandes, der Energie- und Wirtschaftsbetriebe<br />
sowie der St. Antoner Fremdenverkehrsförderung<br />
GesmbH gegeneinander an.<br />
Die Schülerinnen der L<strong>LA</strong> Imst haben sich entschieden, ihr Projekt mittels eines<br />
Kurzvideos zu realisieren – gefilmt wurde mit dem Smartphone.<br />
Peter Mall war 2013 der Ideengeber<br />
dieser Veranstaltung, die primär der<br />
Vernetzung der Mitarbeiter der öffentlichen<br />
Institutionen in St. Anton dient.<br />
„Wir arbeiten während des gesamten<br />
Jahres zusammen und wir kennen uns<br />
oft gegenseitig nicht – diese Olympiade<br />
dient dazu, dass wir uns einmal<br />
abseits vom Job kennenlernen“, erläuterte<br />
Peter Mall. Bewältigt werden<br />
mussten insgesamt neun Stationen<br />
im Arl.rock. Gefragt war jede Menge<br />
Geschicklichkeit bei den Stationen, die<br />
unter anderem Minigolf, Dosenschießen<br />
und stehend aufgelegte Schüsse<br />
an einem Schießstand bereithielten.<br />
Auch Wissen war in diesem Jahr wieder<br />
gefragt. Bei einem Quiz musste der<br />
Test zum Erwerb der österreichischen<br />
Staatsbürgerschaft beantwortet werden.<br />
So viel sei verraten: Nur wenige<br />
Teams hätten den Test bestanden –<br />
oder wüssten Sie auf Anhieb, wann das<br />
Ende der zweiten Türkenbelagerung in<br />
RUNDSCHAU Seite 56 24./25. Oktober 2018