23.10.2018 Aufrufe

RE KW 43

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HANSJÖRG MARKO<br />

Zertifizierter Nachfolgeberater<br />

Das Lebenswerk<br />

übergeben<br />

Unternehmensnachfolge –<br />

zwischen Krise, Herausforderung<br />

und Chance<br />

Vermehrt finden Unternehmen<br />

keinen Nachfolger oder scheuen<br />

die Übergabe aus vielfältigen<br />

Gründen. Als zertifizierter Nachfolgeberater<br />

warne ich vor den<br />

Folgen einer verfehlten Strategie<br />

bei der Betriebsübergabe. Die alarmierenden<br />

Daten erfordern eine<br />

Beratungsoffensive.<br />

Überraschend ist, dass das Bewusstsein<br />

über die rechtzeitige<br />

Nachfolgeplanung weitgehend<br />

fehlt. Mehr als 65% der Übergaben<br />

werden zu spät oder nicht<br />

vorbereitet, jedes 3. Unternehmen<br />

scheitert daran.<br />

„Die Übergabe ist kein Spaziergang“,<br />

wenn man sich die Komplexität<br />

des Prozesses vor Augen<br />

führt. Da geht es um Zahlen, Daten,<br />

Fakten und rechtliche wie persönliche<br />

Themen die mindestens 3<br />

Jahre Vorbereitung erfordern. Fragen<br />

wie Lebenswerk, Macht, Aufgaben,<br />

Perspektiven im Ruhestand,<br />

Gerechtigkeit, Familienfrieden,<br />

Vertrauen, Sicherheit für Alt und<br />

Jung beschäftigen vorrangig.<br />

„Diese zutiefst menschlichen Fragen“<br />

kommen meist zu kurz und<br />

führen zu Konflikten, die eine<br />

Übergabe erschweren oder gar verhindern.“<br />

Es gibt keine allgemein gültige<br />

Patentlösung, wichtig ist die intensive<br />

Vorbereitung und ein durchdachter<br />

Übergabe-Fahrplan. In der<br />

WK Landeck findet am 6., 13. und<br />

20. November eine Seminarreihe<br />

zu diesem Thema statt.<br />

Für Fragen stehe ich gerne unter<br />

gesichert@nachfolge-planen.at<br />

zur Verfügung.<br />

ANZEIGE<br />

RUNDSCHAU Seite 32<br />

K ULTUR<br />

„Ganz viel Herzblut drin“<br />

Am Freitag feiert der „Proberaum“ in der Reuttener Kellerei Premiere<br />

Der Weg zum Erwachsenwerden ist kein Kinderspiel. Sondern anstrengender – als sich das wohl<br />

die meisten vorstellen – bevor es losgeht. Aber dennoch hat man in der Regel im Nachhinein schöne<br />

Erinnerungen daran: Das ist der Dreh- und Angelpunkt des neuen Musicals von Johannes Leismüller<br />

(Text) sowie Sebas-tian Schweiger und Andy Steiner (Musik), das am Freitag, 26. Oktober,<br />

in der Kellerei in Reutte Premiere feiert: Um 20 Uhr hebt sich der Vorhang für den „Proberaum“.<br />

Von Jürgen Gerrmann<br />

Für die Akteure auf und hinter der<br />

Bühne bedeutet das ein höchst ambitioniertes<br />

Programm: Zwar standen<br />

Handlung und Text schon im Sommer<br />

des vergangenen Jahres, auch die Musik<br />

hatte eine längere Vorlaufzeit, doch<br />

für die Bühnenproben blieben gerade<br />

einmal zwei Wochen: „Das war schon<br />

ein knackiger Plan, voll intensiv“, sagt<br />

Leismüller. Die Besetzung ist ähnlich<br />

wie beim „Kleinen Horrorladen“, den<br />

man 2017 auf die Bretter, die die Welt<br />

bedeuten, brachte; mit Peter Wallgram<br />

und Gaby Schwarzkopf sind Regisseur<br />

und Produktionsassistentin dieselben<br />

geblieben. Und natürlich hätte man<br />

wohl nichts dagegen, wenn auch der<br />

grandiose Erfolg dieser Erstproduktion<br />

konstant bliebe.<br />

KOMPLETT SELBSTGE-<br />

SCHRIEBEN. Damals wurde schon<br />

der Ruf nach einem „da capo“ laut,<br />

aber einfach einen Neuaufguss wollte<br />

die Truppe dann doch nicht machen:<br />

„Wir wollten uns auch des Vergleichs<br />

entziehen. So etwas wie der ,Horrorladen’<br />

ist einfach schwer zu toppen“,<br />

räumt Leismüller ein. Deshalb habe<br />

man etwas ganz anderes machen<br />

wollen: „Ein eigenes Stück, komplett<br />

selbstgeschrieben.“ Wobei eine Frage<br />

stets im Hintergrund mitgeschwungen<br />

habe: „Was kann man auf einer kleinen<br />

Bühne mit beschränkten Mitteln<br />

umsetzen? Das ist gar nicht so viel.“<br />

Aber man schaffte es doch: Heraus<br />

kam eine Geschichte um „sechs junge<br />

Leute, die im Teenageralter eine Band<br />

gründen.“ (So der Autor). Einziger<br />

Schauplatz ist der Proberaum, die<br />

Handlung erstrecke sich vielmehr über<br />

„gefühlt zehn Jahre“. Zentrales Sujet:<br />

„Der Weg zum Erwachsenwerden<br />

mit seinen Erwartungen und Enttäuschungen“.<br />

Aber in allen Phasen könne<br />

man sich an der Musik festhalten.<br />

Der Proberaum sei da so etwas wie<br />

eine Leinwand, eine Projektionsfläche<br />

für alle (zuweilen geplatzten) Träume<br />

und Konflikte. Freilich gebe es auch<br />

Lustiges: etwa, wenn man die ganzen<br />

Klischees vom Rock’ n’ Roll und die<br />

Fantasien um den Ruhm als Musiker<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

Sie freuen sich schon auf die Premiere von „Proberaum“ in der Kellerei Reutte: Mimi Schmid,<br />

Diana Dobler, Sebastian Schweiger, Andy Steiner, Alexander Wagner und Hannah<br />

Scheidle (v.l.).<br />

RS-Foto: Gerrmann<br />

(„was sich nicht bei jedem ausgeht“)<br />

abarbeite.<br />

VON WUPPERTAL NACH <strong>RE</strong>U-<br />

TTE. Die Musik dazu komme nicht<br />

aus der Konserve. Was bedeute: „Die<br />

Instrumente müssen live gespielt werden.<br />

Daher haben wir eher Musiker,<br />

die schauspielern, als Schauspieler, die<br />

Musik machen können, gesucht.“<br />

Die konnten in den vergangenen<br />

zwei Wochen intensiv mit einem Profi<br />

trainieren: Der Breitenwanger Peter<br />

Wallgram arbeitet an den Wuppertaler<br />

Bühnen und zeichnet in der aktuellen<br />

Spielzeit unter anderem für die Dramaturgie<br />

beim „Räuber Hotzenplotz“<br />

sowie dem Märchen „Drei Nüsse für<br />

Aschenbrödel“, aber auch für Tennesse<br />

Williams’ „Glasmenagerie“ verantwortlich.<br />

Von seinem alten Kumpel<br />

Leismüller ließ er sich gern für einen<br />

erneuten Abstecher in die Heimat<br />

begeistern. Der hatte ihm nämlich<br />

schon 2007 bei seinem „Watzmann“<br />

in Schwaz mit Bühnenbild und musikalischer<br />

Leitung geholfen. Also<br />

folgte er dessen Ruf (wie schon beim<br />

„Horrorladen“ vor eineinhalb Jahren)<br />

sehr gerne: „Für mich ist das eine ganz<br />

erfrischende Auszeit. Am Profitheater<br />

macht man halt manchmal seinen<br />

Job. Hier bei den jungen Leuten ist<br />

ganz viel Herzblut drin. Das spürt<br />

man ganz genau.“ Die Handlung des<br />

Stücks, das „für mich viel mehr Musiktheater<br />

als Musical ist, weil es zum<br />

Beispiel keine Tanznummern gibt und<br />

die Realitätsebene eindeutig im Vordergrund<br />

steht“, sei zwar fiktiv: „Aber<br />

jeder erzählt auch viel von sich selbst.“<br />

Die GROSSEN THEMEN BLEI-<br />

BEN. Ist es nicht schwierig, ein Stück<br />

über eine Lebensphase zu inszenieren,<br />

die man selbst schon lange hinter sich<br />

gelassen hat und in der auch die Rahmenbedingungen<br />

völlig andere sind?<br />

Nein, sagt der 40-Jährige. „Die großen<br />

Themen sind doch die gleichen: Vater-<br />

Sohn-Konflikt, wer spannt wem die<br />

Freundin aus, die Eltern stellen sich<br />

etwas ganz anderes vor und plötzlich<br />

wird man Papa.“<br />

Auch Leismüller meint: „Die Geschichten<br />

sind doch immer die gleichen.<br />

Nur die Settings ändern sich.<br />

Das sind Dramen, die sich universell<br />

ereignen.“<br />

INFO. Nach der Premiere wird das<br />

Stück noch sechs Mal gespielt: am 27.,<br />

28. und 31. Oktober sowie am 2., 4.<br />

und 8. November (jeweils um 20 Uhr).<br />

Der Vorverkauf läuft bei der Hypo-<br />

Bank in Reutte.<br />

24./25. Oktober 2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!