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RE KW 43

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In die verliebte sich Josef Lutz in<br />

den Nachkriegsjahren. Leider blieb<br />

die Ehe kinderlos. Doch die beiden<br />

waren ein gutes Team. Als Josef 1974<br />

starb, führte „Müllers Gretl“, wie sie<br />

genannt wurde, das Sägewerk weiter<br />

– nun mit elektrischem Antrieb.<br />

Ihr Neffe sagt voller Bewunderung:<br />

„Für die ganzen Nachbarhäuser hat<br />

sie das Bauholz geschnitten. Das war<br />

schwerste Männerarbeit.“<br />

TRAUM WURDE WAHR. 1997<br />

starb Müllers Gretl, seit 2009 ist die<br />

alte Mühle im Besitz von Hermann<br />

Schrötter. Und der schlug dann quasi<br />

zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihm<br />

gehörte das alte Gebäude, das ihn<br />

schon in der Kindheit (er ist Jahrgang<br />

1971) begeistert hatte – und er<br />

fand einen Platz, an dem sich seine<br />

Sammelleidenschaft, die seit eh und<br />

je in ihm wohnte, so richtig austoben<br />

konnte. „Es war immer mein Traum,<br />

all die Dinge so präsentieren zu können,<br />

dass man sie jederzeit anschauen<br />

kann“, strahlt er noch heute. Zwar war<br />

das alte Gemäuer in einem desolaten<br />

Zustand und er musste kräftig anpacken,<br />

um es zu renovieren. Aber man<br />

spürt: Hier hat Hermann Schrötter<br />

wahrlich seine Erfüllung gefunden.<br />

Und er legte sich auch ein ambitioniertes<br />

Projekt zurecht: „Ich<br />

versuche, Zeugnisse von allen<br />

Handwerksberufen zusammenzutragen,<br />

die in Weißenbach ansässig<br />

waren.“ Und das sind laut seinen<br />

Forschungen immerhin über 30.<br />

Zu denen zählen einige Schmiede<br />

in den verschiedensten Schattierungen<br />

dieser Profession: Huf-,<br />

Nagel-, Waffen-, Kunst-, Gold- oder<br />

Kupferschmiede und so weiter und<br />

so fort.<br />

RASPELN, FEILEN UND KÜ-<br />

BEL. Eine Sonderform davon war<br />

der Feilenhauer, dessen letzter Vertreter<br />

in Weißenbach Franz Tschiederer<br />

war. Auf die Dinge aus dessen Werkstatt<br />

ist Hermann Schrötter ganz besonders<br />

stolz.<br />

Dazu gehören zum Beispiel die<br />

Rohlinge aus Werkzeugstahl mit deren<br />

Hilfe Tschiederer zum Beispiel<br />

bei einer Holzraspel (für die Tischler)<br />

oder Flachfeile (für die Schlosser)<br />

Zahn für Zahn in das erhitzte und<br />

weiche Werkstück „reinhaute“ und es<br />

nachher härtete.<br />

Die Hämmer des Feilenhauers hatten<br />

eine ganz besondere Form: Der<br />

Stiel war gebogen. Der Grund? „Dadurch<br />

konnte man den Schwerpunkt<br />

verlagern und das Gewicht leichter<br />

in die gewünschte Vorschubrichtung<br />

bringen“, erklärt Schrötter und greift<br />

zu den beiden Kübeln an seiner Seite.<br />

Die wurden entweder mit Öl oder<br />

mit Wasser gefüllt. Beides diente zum<br />

Abschrecken der heißen Werkstücke:<br />

„Mit Öl, das schonend war, wurde<br />

das Produkt zähhart. Mit Wasser glashart.“<br />

NOCH EIN GROSSES ZIEL.<br />

Wie kommt der Hermann denn zu all<br />

den Dingen, vor denen Millers Miehle<br />

förmlich überquillt? „Viel kommt<br />

aus der Verwandtschaft, eine Menge<br />

aus dem Dorf“, erklärt er: „Ich sage<br />

immer – nicht ich suche die Dinge,<br />

die Dinge suchen mich.“<br />

Bei alledem hat er noch einen großen<br />

Traum: „Ich will die alte Getreidemühle<br />

unten im Erdgeschoss wieder<br />

in Gang bringen. Das ist mein nächstes<br />

großes Ziel.“Wer den engagierten<br />

Weißenbacher in seinem „Reich“<br />

erlebt und seine funkelnden Augen<br />

sieht, der hat nicht den geringsten<br />

Zweifel daran, dass er es auch erreicht.<br />

INFO. Millers Miehl am Oberbach<br />

26 in Weißenbach kann man<br />

nur auf Anfrage besichtigen. Nähere<br />

Infos und ein Kontaktformular gibt es<br />

im Internet unter www.millersmiehl.<br />

at.<br />

Konzert im Dom<br />

Ein krönender Abschluss des Projektes „Karl Koch“ im Dom zu St. Jakob in Innsbruck.<br />

Es war eine große Ehre für den Projektchor und das Orchester des Museumsvereines<br />

Reutte, im Dom singen zu können. Alle Sängerinnen und Sänger sowie die Instrumentalisten<br />

gaben ihr Bestes. Die hl. Messe „in Gedenken an Karl Koch“ wurde von Generalvikar<br />

Domprobst Florian Huber in Konzelebration mit Alt-Dekan Msgr. Ernst Pohler,<br />

dem treuen Begleiter des Projektchores, gehalten. Karl Koch(1887–1971), selbst Geistlicher,<br />

hat es ausgezeichnet verstanden, die Liturgie in seine Musik einfließen zu lassen<br />

und so war es sicher ganz in seinem Sinne, mit seiner „Festmesse Op.7“ und das<br />

„Jubilate Deo Op.6“ den Gottesdienst zu gestalten. Chor und Orchester wurde den teils<br />

schwierigen Anforderungen gerecht und musizierten sehr ausdrucksstark. Chor und<br />

Orchester hatten aus Platzgründen (über 80 Mitwirkende) beim Seitenaltar des Domes<br />

Aufstellung genommen, und die Musik konnte sich akustisch wunderschön entfalten.<br />

Oben an der großen Orgel improvisierte Domkapellmeister Mag. Christoph Klemm äußerst<br />

gefühlvoll und meditativ – beim Einzug, zur Gabenbereitung und während der<br />

Kommunionausteilung – nach Motiven aus der Festmesse. Domprobst Florian Huber<br />

fand sehr lobende Worte: „Die Außerferner haben uns heute ein sehr schönes Geschenk<br />

gemacht, war doch der Biberwierer Karl Koch jahrzehntelang Chorregent im<br />

Dom zu St.Jakob.“ Die Gottesdienstbesucher, darunter auch viele „Musikfachleute“<br />

zeigten sich begeistert von der Interpretation dieser schönen Musik. Chor und Orchester<br />

können ob dieser schönen Leistung stolz sein.<br />

RS-Foto: Chauvin<br />

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WA<br />

AH<br />

TOP 6<br />

Von 26.10. bis 01.11. Fr Sa So Mo Di Mi Do<br />

Gänsehaut 2<br />

Gruseliges Halloween<br />

Ab 8J<br />

90 min<br />

14:15<br />

16:30<br />

Halloween Ab 16J 18:15<br />

110 min 20:45<br />

Hunter Killer Ab 16J<br />

21:00<br />

122 min<br />

14:15<br />

16:30<br />

18:15<br />

20:45<br />

13:50 14:15 14:15 13:45 13:45<br />

17:00 16:30 16:30 15:45 15:45<br />

18:15<br />

20:45<br />

18:15 18:25 18:25<br />

20:45<br />

20:45 20:45 20:45<br />

21:00 21:00 21:00 21:00 21:00 21:00<br />

Wildhexe Ab 8J 14:15 14:15 14:15 14:15 14:15 14:15 14:15<br />

101 min 16:30 16:30 16:30 16:30 16:30 16:30 16:30<br />

Harry Potter und der<br />

Halbblutprinz<br />

Egal was kommt<br />

Ab 10J<br />

154 min<br />

Ab 16J<br />

122 min<br />

14:00<br />

15:45 17:50 16:15<br />

Hermann Schrötters großer Traum: Er will die alte Getreidemühle wieder in Gang<br />

bringen.<br />

24./25. Oktober 2018<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

RUNDSCHAU<br />

Das komplette Kinoprogramm<br />

finden Sie auf www.fmzkino.at<br />

Seite 35

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