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11-2018 HEINZ MAGAZIN Essen

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KUNST | TIPP DES MONATS<br />

Bestes unter Strom<br />

Marler Medienkunst-Preise <strong>2018</strong> Videound Sound:zweiPreise–drei Preisträger. Denrenommierten, mittlerweile18.<br />

Marler Videokunst-Preis erhält die„Beziehungsarbeit“des Künstlerpaars Hedda Schattanik/Roman<br />

Szczesny. Über denEuropean SoundartAward <strong>2018</strong> freut sichKathrin Stumreich. Doch nicht<br />

nur die Siegerwerkesindsehens- und hörenswert: Marl präsentiert22Werke derNominierten beider<br />

Kunstsparten.<br />

V<br />

on 14 Video- und 8Klangkunstwerken im Skulpturenmuseum<br />

Glaskasten Marl stammen allein drei vonder Wiener<br />

Multimediakünstlerin Kathrin Stumreich, die es<br />

schaffte, gleich in beiden Kategorien beide Jurys zu<br />

überzeugen. Direkt hinter dem Eingang begrüßt ein<br />

mechanischer Fahnenschwenker eintretende Besucher.Eine<br />

Apparatur aufdem Boden bewegt,von Laserlicht<br />

und Geräuschen gesteuert, die große Fahne<br />

fast wieein menschliches Wesen.Willkommen in der<br />

Welt der Medienkunst! Für „Sovereignty“ erhält Kathrin<br />

Stumreich am3.<strong>11</strong>. imKölner WDR-Funkhaus<br />

am Wallrafplatz den European Soundart Award. Der<br />

Preis ist gekoppelt mit einer Projektrealisation im<br />

Marler Außenraumund so bringt die Künstlerin in einer<br />

zweiten Arbeit den vom Museumsvorbau bröselnden<br />

Beton zuGehör. Sie installierte eine Laserlichtschranke.<br />

Jeder noch so winzige herabfallende<br />

Staub-/Putzpartikel erzeugt Töne.Als subtiles akustisches<br />

Zustandsprotokoll kommentiert „Space Oddi-<br />

Karimah Ashadu, Red Gold, 2016 (Videostill)<br />

ty“die Renovierungsbedürftigkeit des1960er-Jahre-Baus.<br />

Gleich zwei weitereMeisterwerkefinden sich in der Eingangsebene.<br />

Hinter der Fahneninstallation hat die Münchnerin<br />

Anne Pfeifer 35schwarz glänzende Acrylglasquader<br />

zu einer Pyramide aufgetürmt. Die hermetischkühle,<br />

minimalistische Skulptur besticht durch ihren<br />

Überraschungseffekt: Hin und wieder beginnt<br />

der Turm zu pulsieren:Die Quader bewegensichzu<br />

Hammer- und Klopfgeräuschen in wechselndem<br />

Rhythmus, dieFormdehnt sich ausund fälltwieder<br />

in sich zusammen. Der Werktitel „Wellen“ wird augenfällig.<br />

Einen humorvollen Kontrapunkt setzen<br />

Meike Redekers „Beunruhigende Musen“ –eine Videoinstallation<br />

aus mehreren Monitoren, die in die<br />

bunte Einkaufswelt entführen und das Motiv des<br />

Doppelgängersund die Nahtstelle zwischen öffentlich<br />

und privat thematisieren. Eine bewegungslose<br />

Performerin am Eingang eines Kaufhausesträgt exakt<br />

die Kleidung der direkt imSchaufenster neben-<br />

48| <strong>HEINZ</strong> |<strong>11</strong>.<strong>2018</strong>

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