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11-2018 HEINZ MAGAZIN Essen

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KONZERTE | TIPP DES MONATS<br />

Wagt euch das!<br />

Festival fürArtenvielfalt DasPlatzhirsch Festival lädt Besucher zumzweitägigen Streifzug quer durch<br />

sämtlicheSpartender Kultur.Neben etlichenKonzerten stehen auch Lesungen, Ausstellungen, Partys und<br />

Kinderprogramm im Terminkalender desalternativen und ehrenamtlich geführtenFestivals.Das dieses<br />

Jahr allerdingseiniges anders macht...<br />

E<br />

infach hat man es als Festival ohne große Veranstalter<br />

oder Geldgeber imRücken dieser Tage sicher nicht. Steigende<br />

Sicherheitskosten, immer komplizierter werdende Auflagen<br />

und Konkurrenten, die alles mit dem Vorschlaghammer wegbuchen<br />

machen kleinen Unternehmungen wie dem Platzhirsch Festival das<br />

Leben nicht leichter. Trotz allem: Die Ehrenamtlichen hinter dem<br />

Festival stemmen sich seit Jahren gegen den Wind und kuratieren<br />

ein stets abwechslungsreiches und spannendes Programm, das mit<br />

Überraschungen, Neuentdeckungen und Experimenten aufwartet.<br />

<strong>2018</strong> ist dennoch etwas anders: Statt wie sonst im spätsommerlichen<br />

September röhren die Platzhirsche dieses Jahr im späten November<br />

–und ausschließlich indoor. Die kostenfreie Freiluftbühne<br />

am Dellplatz wird es somitnicht geben. Laut Veranstaltererstmal eine<br />

Ausnahme, mit Blick auf die Zukunft sollen durchaus wieder<br />

Sommertermineund Outdoor-Stages stattfinden.<br />

Trotz dieser Einschnitte amKonzept strotzt das Programm vor Stärke<br />

und Vielfalt. Beeindruckend ist etwa der Auftritt von Punk-Ikone<br />

Lydia Lunch mit ihrer Band Big Sexy Noise. Lunch gehörte im Ende<br />

des letzten Jahrhunderts zu einer der wichtigsten Performerinnen,<br />

die an der Dekonstruktion von Rollen- und Geschlechterbildern arbeitete.<br />

Mitder BandBig Sexy Noise fabriziertdie NewYorkerin dreckigen,melodischen<br />

und unerbitterlichen Rock in Reinform.<br />

Eine andere Art von denkwürdiger Perfomance liefert der aus Bad<br />

Salzuflen stammende Bernd Begemann ab, der Pop als Ereignis zelebriert<br />

und gerne mal stundenlang singt, erzählt und macht. Besonderen<br />

Pop gibt’s zudem von der britischen Sängerin und Cellistin<br />

AbiWade, dieklassische Musikmit kontemporären Ideen zu einzigartigen<br />

Kompositionen verbindet. Irgendwo zwischen Avantgarde<br />

und Popwunder,zwischenden naturalistischen Momenteneiner<br />

Björk und den dramatischen Songs einer Lady Gaga. Wer es melodramatisch<br />

mag, sollte sich zudem das schwedische Duo Wy gönnen,<br />

die tiefen, nachhallenden und Dream Pop machen. Ihre Klanglandschaft<br />

entführen ineine Welt, in der man stets auf einer windigen<br />

Klippe steht und auf wehende Graslandschaft und brechende<br />

Wellenhinabschaut.<br />

56| <strong>HEINZ</strong> |<strong>11</strong>.<strong>2018</strong>

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