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Eternity 22

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

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... Im Plattenladen<br />

6 Punkte -> Tip!<br />

5 Punkte -> mächtig<br />

4 Punkte -> ...find ich gut<br />

3 Punkte -> akzeptabel<br />

2 Punkte -> durchwachsen<br />

1 Punkt -> ärgerlich<br />

0 Punkte -> Klo!<br />

Agoraphobia 4/6<br />

Sick<br />

Eigenproduktion<br />

Obwohl Agoraphobia schon seit Ende<br />

der 80er bestehen (auch wenn sie längere<br />

Pause eingelegt haben), war mir<br />

der Name bislang kein Begriff. „Sick“ ist<br />

das erste Lebenszeichen nach erwähnter<br />

Pause und präsentiert die Band in verändertem<br />

Line-Up, wobei die wichtigste<br />

Änderung die Hinzunahme eines zweiten<br />

Sängers war, so dass Agoraphobia jetzt<br />

einen Mann für die Growls und einen<br />

für die aggressive Stimme haben. Das<br />

Wechselspiel zwischen beiden funktioniert<br />

auch ganz gut („my weapon“) und<br />

hebt die Band definitv aus der Masse<br />

ähnlich klingender Combos hervor. Der<br />

Gesang wird von einem Fundament aus<br />

solidem old schooligen Death Metal getragen,<br />

in den sich leichte Thrash- und<br />

(ganz dezente) HC-Anteile gemischt haben.<br />

So groovt die Scheibe von Anfang<br />

bis Ende im entspannten Mid-Tempo<br />

und kann eigentlich niemanden bewegungslos<br />

lassen. Durch die ziemlich<br />

gute Produktion kommt „Sick“ auch<br />

druckvoll aus den Boxen und kann mit<br />

dem Genre-Standard locker mithalten.<br />

Das einzige Problem, das ich mit „Sick“<br />

habe, ist das Fehlen von Abwechslung.<br />

Wie gesagt, die Songs grooven ganz gut<br />

und sind intelligent geschrieben, aber so<br />

nach acht Songs machen sich bei mir<br />

immer Ermüdungserscheinungen breit.<br />

Außerdem hat mir streckenweise das<br />

Spiel des Drummers ein wenig angödet,<br />

das klang mir zu gleich. Das ändert<br />

nichts an der generellen Klasse von Agoraphobia,<br />

„Sick“ ist mir nur einfach zwei,<br />

drei Songs zu lang geworden. www.<br />

agoraphobia.de Lars Heitmann<br />

Akrival 4/6<br />

Enigmas Of The Contradictionary Nature<br />

Eigenproduktion<br />

Die Berliner Akrival sind bereits seit 11<br />

Jahren im hiesigen Underground aktiv<br />

und das hört man „Enigmas Of The<br />

Contradictionary Nature“ eindeutig an.<br />

Acht Songs einer gereiften Band, die<br />

weiss was sie will, bietet die Scheibe.<br />

Kompromissloser, schneller Black Metal<br />

walzt hier von der ersten bis zur letzten<br />

Sekunde aus den Lautsprechern.<br />

Zur Ruhe kommt man höchstens in<br />

den Pausen zwischen den einzelnen<br />

Songs. Der Sound der Eigenproduktion<br />

geht in Ordnung, jedes Instrument wie<br />

auch Sänger Scarogs Organ kommen<br />

voll zur Geltung und das Ganze ist eine<br />

ziemliche Wand. Unweigerlich muss ich<br />

bei Akrival an Marduk in ihren besseren<br />

Tagen denken... Auch live haben mich<br />

Akrival schon überzeugt. Auf ihre Auftritte<br />

in Protzen und dem PartySan in<br />

diesem Jahr darf man sich schon freuen,<br />

denn sie werden nicht nur das hier<br />

besprochene Album im Gepäck haben,<br />

sondern sicherlich auch neues Material,<br />

an dem sie mit Hochdruck arbeiten. Immerhin<br />

stammt das Album bereits aus<br />

dem Jahre 2004, aber Akrival verdienen<br />

auf jeden Fall Beachtung, auch über den<br />

Berliner Raum hinaus. Für 10 EUR könnt<br />

ihr euch das Album besorgen, unter<br />

Akrival, Postfach 620142 -10791 Berlin,<br />

es lohnt sich! www.akrival.de Mirco<br />

Strissel<br />

Andralls 6/6<br />

Inner Trauma<br />

Mausoleum Records<br />

Sepultura bringen’s schon lange nicht<br />

mehr richtig, in dem Punkt sind wir uns<br />

wohl einig, oder?!? Die Folge: Lange,<br />

lange Zeit war der brasilianische Thrash<br />

Metal-Thron verwaist und ein legitimer<br />

Nachfolger war beim besten Willen<br />

nicht auszumachen. Erst im Jahre 2003<br />

drangen wieder majestätisch fiese Geräusche<br />

aus Brasilien an mein Ohr und<br />

ich wurde auf der Stelle aufmerksam<br />

wie ein ausgehungerter Bluthund...<br />

Wer zum Teufel hatte dieses geile Geballer<br />

verbrochen? Die Antwort folgte<br />

auf dem Fuße: Die Truppe, der diese<br />

garstigen Töne entwichen, nannte sich<br />

ANDRALLS!! Das Album „Force Against<br />

Mind“ wurde von vielen als der einzig<br />

legitime Nachfolger von Meisterwerken<br />

wie „Beneath The Remains“ oder „Arise“<br />

angesehen. Ja, das war schon ein<br />

ziemlicher Paukenschlag, den die vier<br />

Burschen von ANDRALLS da auf die<br />

Menschheit losgelassen hatten. Okay,<br />

das Ding war komplett unoriginell und es<br />

wurde geklaut, als gäbe es kein Morgen<br />

(bzw. keine Copyrights), aber das störte<br />

mich nicht die Bohne. Jetzt, zwei Jahre<br />

später, sieht die Situation nicht viel anders<br />

aus. ANDRALLS sind nach wie vor<br />

geschickte Diebe. Geschickt deshalb,<br />

weil man ihnen die zahllosen Diebstähle<br />

bei Sepultura, Slayer und Metallica<br />

einfach nicht übel nehmen kann. Hier<br />

gibt’s `ne gute Dreiviertestunde lang<br />

deftig was auf die Ohren, ein Killerriff<br />

reiht sich an das nächste...Aaargh, es<br />

ist fast zu schön, um wahr zu sein!!! Als<br />

Anspieltip nenne ich jetzt einfach mal<br />

das GANZE VERDAMMTE ALBUM!!! Einzelne<br />

Tracks hervorzuheben erscheint<br />

mir fast schon unangebracht, weil das<br />

den restlichen Stücken gegenüber total<br />

unfair wäre...Aaargh, ist das Geiiiill!!!<br />

Wer auch nur ein klitzekleines bisschen<br />

Old School Thrash Metal im Blut hat, der<br />

wird „Inner Trauma“ abgöttisch lieben!<br />

Der langen Rede kurzer Sinn: Sepultura<br />

sind tot, lang leben ANDRALLS!!! www.<br />

mausoleum-records.com, www.andralls.<br />

com.br<br />

Philip Schnitker<br />

Archontes 4/6<br />

Book One: The Child Of Two Worlds<br />

Metalglory<br />

Der dritte Streich der Archonten aus<br />

dem fernen Moskau. Mit Kind zweier<br />

Welten scheint der Titel für eine osteuropäische<br />

Band gut gewählt, aber als Wessi<br />

kann ich das ja eigentlich überhaupt<br />

nicht beurteilen... Mit ihrem letzten<br />

Album haben die Russen die Erwartungen<br />

ja arg in die Höhe geschraubt, und<br />

leider muss ich sagen, dass mich dieses<br />

Album der Power-/Speed-Fraktion nicht<br />

ganz so zu überzeugen vermag wie ihr<br />

letztes. Natürlich sind der Gesang des<br />

Archonten selbst und die musikalischen<br />

Fähigkeiten seiner Mitstreiter über alles<br />

erhaben, und nach einem recht atmosphärischen<br />

Intro geht’s auch gleich<br />

knackig zur Sache, doch schnell fällt<br />

auf, dass den Jungs ein viel zu dumpfer<br />

Sound verpasst wurde, der den Songs<br />

zu viel von ihrer Kraft raubt. Ansonsten<br />

begeistern das Rumgefrickel, das die<br />

Jungs einfach draufhaben und der sich<br />

stets im Refrain viehischst hochschraubende<br />

Gesang wieder und wieder. Doch<br />

genau der Refrain des ersten Liedes<br />

(Words of Ashes) ist mir bereits eine<br />

Spur zu getragen und hätte brutaler<br />

sein müssen, und dann kommen plötzlich<br />

auch noch überflüssige Fill-ins, wie<br />

sie selbst auf der Operation Mindcrime<br />

noch heute nerven. Schwieriger wird’s<br />

dann aber für mich, als mit dem nächsten<br />

Liede Walk on the Edge plötzlich<br />

eine schleppe Mid-Tempo-Nr. folgt, die<br />

streckenweise gefährlich langweilig ist.<br />

Anschließend schicken sich die Herren<br />

mit All This Time jedoch glücklicherweise<br />

wieder an, einem hübsch ins Gesicht<br />

zu treten, doch auch hierbei bleibt streckenweise<br />

der fade Eindruck, irgendwer<br />

habe hier seine Hände im Spiel gehabt,<br />

der versucht hat, die Archonten ein wenig<br />

marktgerecht aufzupolieren, und<br />

zwar derart, als dass ihnen das Gefrickel<br />

zwar stellenweise erlaubt bleibt, dann<br />

aber immer wieder zugunsten spiegelglatter<br />

Klangflächen weichen muss. Und<br />

leider schaffen sie es auch nicht, diesen<br />

Eindruck bei den folgenden Stücken mit<br />

wenigstens einem Übersong zu zerstören,<br />

auch wenn ihnen stellenweise immer<br />

wieder wunderschöne Momente gelingen.<br />

Tja, und ob’s nun ein Produzent<br />

war, der sie so glattpoliert hat oder ob<br />

sie’s gar wollten, sei mal dahingestellt.<br />

Jedenfalls ist dies mit Sicherheit eine<br />

gute Scheibe geworden, die den Großteil<br />

der Neuerscheinungen locker in die Tasche<br />

stecken kann und trotz aller Makel<br />

erfrischend unbeschwert daherkommt<br />

und Freude bereitet. Trotzdem wünsche<br />

ich mir fürs nächste Scheibchen etwas<br />

weniger von den langatmigen Phasen<br />

und einen anderen Sound, dann wird’s<br />

auch lässig wieder eine 5 oder mehr...<br />

www.archontes.ru Christian Friedrich<br />

Arcturus 5/6<br />

Sideshow Symphonies<br />

Season Of Mist<br />

Arcturus sind ein gelungenes Beispiel<br />

für eine Allstar-Band, die neben allem<br />

Namedropping auch gescheite Platten<br />

auf die Reihe kriegen. Oder will jemand<br />

angesichts von „La Masquerade<br />

Infernale“ etwas anderes behaupten?<br />

„Sideshow Symphony“ weicht da nicht<br />

von der Linie ab und macht schon beim<br />

ersten Durchlauf deutlich, dass sich<br />

ETERNITY 45

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