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Eternity 22

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

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... Im Plattenladen<br />

Vinylausgabe zusätzlich zum gewohnten<br />

Standard der Band weitere Pluspunkte<br />

verbuchen, so fallen diese Punkte durch<br />

die Rückkehr von Karl Willetts, einem<br />

meines Erachtens nicht so prallen Cover,<br />

und der Tatsache alles auf ein Vinyl gepresst<br />

zu haben, weg. So richtig innovativ<br />

sind Bolt Thrower ja nicht. Also ein<br />

weiteres Album zu den anderen stellen,<br />

was man dann eh kaum hört, weil man<br />

die anderen schon besser kennt und sich<br />

bei einem Anfall doch mal Death Metal<br />

zu hören lieber auf bewährtes verlässt?<br />

Ich bin kein grosser Freund des Death<br />

Metal, da muss eine Band schon etwas<br />

Ausserordentliches leisten, um positiv<br />

benotet zu werden. Wenn das passiert,<br />

dann steht aber meistens Bolt Thrower<br />

darauf. Da steht man nun im Plattenladen<br />

seines Vertrauens und griffelt sich<br />

die Scheibe heraus. O.k., ich geb‘ es zu,<br />

irgendwie bin ich süchtig und das Ding<br />

wurde trotz der Vorbehalte gekauft,<br />

schliesslich ist das letzte Werk schon ein<br />

paar Tage alt. Ja, was soll ich sagen, hat<br />

sich gelohnt. Karl ist einfach der bessere<br />

Sänger für Bolt Thrower, die Songs geben<br />

die Essenz von Bolt Thrower wieder<br />

und immerhin, aufklappen kann man die<br />

Pappe und findet alle Texte, einen Bonussong<br />

gegenüber der normalen CD<br />

und die Einzelscheibe muss auch nicht<br />

so oft gewendet werden, man wir ja<br />

auch älter. Besonderheiten ansonsten:<br />

Keine, aber mal ehrlich so richtig hätte<br />

man das auch nicht gewollt. Vinyl: 140 g<br />

schwarz, sehr gute Pressung Laufgeräusche<br />

gegen null. www.boltthrower.com<br />

Andreas Orisch<br />

Chaosphere 4/6<br />

Promo 2005<br />

Eigenproduktion<br />

Die vier Songs dieser Promo CD entstanden<br />

im Mai/Juni 2005, wurden allerdings<br />

bislang nicht veröffentlicht, und<br />

werden auf einer Split – EP mit Damned<br />

Division, die im Erscheinen begriffen<br />

ist, erhältlich sein. Dies ist das erste<br />

Lebenszeichen der noch relativ jungen<br />

Berliner Band Chaosphere. Nachdem die<br />

Jungs anfangs nach eigenen Angaben<br />

noch experimentellen Death Metal mit<br />

Metalcore Einflüssen spielten, haben sie<br />

offensichtlich letzteres über Bord geworfen,<br />

gut so! Die Band präsentiert sich in<br />

glänzender Form, und wird damit Teil der<br />

Blüte der Berliner Szene der letzten Jahre,<br />

die so großartige Bands wie Sinners<br />

Bleed oder Spawn hervorgebracht hat.<br />

Zunächst fällt der herrlich tiefe, brutale<br />

Gesamtsound auf, der sich richtig schön<br />

in die Eingeweide frisst. Überhaupt ist<br />

die fette, differenzierte Produktion gut<br />

auf den, recht amerikanisch geprägten,<br />

Stil Chaospheres abgestimmt. Ich liebe<br />

es, wenn jedes Instrument seinen festen,<br />

mehr oder minder gleichberechtigten,<br />

Platz im Gesamtwerk hat, und auch<br />

der Baß als eigenständiges, auch mal<br />

solistisches Instrument wahrnehmbar<br />

ist, und er nicht lediglich als Taktgeber<br />

oder Soundfüller fungiert. Die einzelnen<br />

Songs sind technisch-brutal gehalten,<br />

und intensiver Konsum von Bands wie<br />

beispielsweise Cryptopsy oder Gorguts<br />

(um nur zwei Beispiele zu nennen) lassen<br />

sich nicht verleugnen. Die Band zeigt<br />

sich eigenständig und experimentierfreudig,<br />

behält aber stets die Zügel fest<br />

in der Hand. Die Songs sind teilweise<br />

kompliziert, aber stets nachvollziehbar,<br />

jedoch nie vorhersehbar. Schnell merkt<br />

man, daß alle Musiker ihr Handwerk<br />

verstehen, und angesichts der Tatsache,<br />

daß es sich hier um ein Debüt handelt,<br />

kann man in Zukunft sicher noch großes<br />

erwarten. www.chaosphere-metal.com<br />

Tim Neuhoff<br />

Circle Of Grief 5/6<br />

Enter The Gallery<br />

Eigenproduktion<br />

Circle of Grief haben mich schon mit<br />

ihrem Debüt „Into the Battle“ in ihren<br />

Bann ziehen können. Glücklicherweise<br />

wurde die Ausrichtung auf „Enter the<br />

Gallery“ beibehalten, so daß die Franken<br />

noch immer durch ihre ungewöhnliche<br />

und überzeugend umgesetzte Vielschichtigkeit<br />

begeistern. Sie bezeichnen ihren<br />

Stil als Dark Fantasy-Metal, da die Musik<br />

wirklich in keine Schublade passen will.<br />

Die Band vereint Death Metal, Power<br />

Metal, Black Metal, Heavy Metal, Dark<br />

Metal und verpasst dem einen Folk-/Mittelalter-Touch.<br />

Dabei sind die Songs sehr<br />

hymnenhaft mit schönen Keyboardpassagen<br />

und epischen cleanen Gesängen.<br />

Gut gefällt mir, daß auch viele Growl<br />

und Scream Vocals eingesetzt werden.<br />

Ein deutschsprachiger, mittelalterlicher<br />

Song ist mit „Gnade“ wieder dabei (wie<br />

beim Vorgänger). Trotz der Stilvielfalt<br />

wirkt das Album wie aus einem Guß und<br />

auch nach mehrmaligem Hören fallen einem<br />

immer wieder interessante Details<br />

auf. Und durch die vielen schönen und<br />

eingängigen Melodien sind Ohrwürmer<br />

garantiert. Kaufen! Kontakt: Markus<br />

Schnittka, Hauptstr. 49, 95100 Selb,<br />

www.circleofgrief.de Katja Kruzewitz<br />

Consume 4/6<br />

They Shall Suffer<br />

Hammer Muzik<br />

Bisher war mir, was brutalen Death<br />

Metal aus der Türkei angeht, nur die<br />

Band Cenotaph (Türk) bekannt. Dies<br />

sollte sich nun ändern, denn die aus<br />

ehemaligen Mitgliedern der Grindcombo<br />

Garotted (RIP) gegründete Band Consume<br />

(*1995) schlägt stilistisch in eine<br />

ähnliche blutige Kerbe wie erstgenannte<br />

Truppe. Ebenso wie die Releases ihrer<br />

Kollegen einst, so ist auch das aktuelle<br />

Album „They Shall Suffer“ der Izmirer<br />

Trümmerbarden auf Hammer Müzik, der<br />

türkischen Metalschmiede, erschienen.<br />

Den Hörer erwarten ca. 37 Min Death/<br />

Grind in Form von neun Keulen, hie und<br />

da durch ein Sample angekündigt. Im<br />

Unterschied zu Cenotaph gehen Consume<br />

etwas weniger technisch/„komplex“,<br />

im Gegenzug geradliniger/ etwas oldschooliger<br />

zu Werke. Geschwindigkeitstechnisch<br />

wird nicht durchgeblastet.<br />

Consume nehmen sich Zeit für groovige<br />

Grindpassagen, so beispielsweise<br />

bei dem Stück “ Waiting for Death“(ca.<br />

2:08-2:13Min), bei dem kurzeitig Assoziationen<br />

zu Carcass aufkommen. Auch<br />

wird bei der Komposition der Songs auf<br />

eine gewisse Abwechslung geachtet und<br />

stellen weise wechseln „melodischere“<br />

Parts mit brutalen wuchtigen Passagen<br />

(z.B. „Flesh on my Mind, 1:57-2:34<br />

Min). Vocaltechnisch müssen Consume<br />

auch keinen Vergleich scheuen, denn<br />

Frontmann Orhan Aydin hat ein schön<br />

tiefes, gutturales Organ. Soundtechnisch<br />

gibt es auch nichts zu beanstanden. Man<br />

begab sich extra in das Studio Negatif,<br />

um den gewünschten Sound zu erhalten,<br />

da dies in der Türkei nicht möglich<br />

schien. Zusammengefasst: Nicht übel,<br />

was die Türken da zocken, ein gutes<br />

Album. Wer grob gesagt ein Faible für<br />

Bands wie Cenotaph, vielleicht auch<br />

Prostitute Disfigurement etc. hat, dürfte<br />

Consume ebenfalls nicht abgeneigt sein.<br />

Also, Death/Grinder reinhören und Haare<br />

schütteln! Überzeugt beim nächsten<br />

Besuch in einem Fresstempel euren Dönerbudenbesitzer<br />

einfach davon, lieber<br />

Consumes „They Shall Suffer“ aufzulegen,<br />

als immer Volksmusik/Schlager.<br />

www.hammermuzik.com,www.consumedm.com<br />

Michael König<br />

Cryptopsy 6/6<br />

Once Was Not<br />

Century Media<br />

Yarrghhhhhhhhhh! Die Götter des hochtechnischen<br />

Death Metal aus Kanada<br />

sind zurück! Unglaublich, sind seit dem<br />

Release von „And Then You´ll Beg“ tatsächlich<br />

fünf Jahre vergangen!? Cryptopsy<br />

Fans hatten in diesem Jahren<br />

eine lange Wartezeit zu überbrücken,<br />

bei der das Live Album „None So Live“<br />

das einzige Lebenszeichen blieb. Ein<br />

Grund mag auch der Besetzungswechsl<br />

im Hause Cryptopsy gewesen sein. Einerseits<br />

stieg der langjährige Gitarrist<br />

Jon Levasseur,der seit „Blasphemy Made<br />

Flesh“ dabei war aus, andererseits kann<br />

man das einzige verbliebene Urmitglied,<br />

neben Schlagzeuger Flo Munier, zurück<br />

begrüßen, Frontmann Lord Worm (beide<br />

sind seit der „Ungentle Exhumation“<br />

MCD, mit von der Partie). Dieser zeigt<br />

sich auf „Once Was Not“ mehrsprachig<br />

(Englisch, französisch und sogar<br />

Deutsch) und in guter Form, neben<br />

Growls besticht er durch seine markanten,<br />

durch Mark und Bein fahrende<br />

Schreie, wie z.B. bei dem Stück „In The<br />

Kingdom Where Everything Dies“ (z.B.<br />

bei ca.1:03-1:08Min/1:57-2:09). Sehr<br />

ruhig wird auf „Once Was Not“, durch<br />

eine Akustikgitarre, Keyboard und ein<br />

leises, hintergründiges E-Gitarrensolo,<br />

der Reigen mit dem Opener „Luminium“<br />

eröffnet. Doch der lichte Moment<br />

währt nur kurz, da mit „ In The Kingdom<br />

Where Everything Dies…“, nur<br />

durch ein kurzes blubberndes Geräusch<br />

angekündigt, die geballte Gewalt Cryptopsys<br />

schonungslos über den Hörer hereinbricht.<br />

Flo Muniers (Drums) Salven<br />

walzen alles nieder. Trotz des Weggangs<br />

Jon Levasseurs (Gitarre) schafft es Alex<br />

Auburn (Gitarre) das Fehlen seines<br />

Kollegen hier zu kompensieren. Von<br />

Beginn an ist klar das hier nur Cryptopsy<br />

am Werke sein können. Vertrackte<br />

Parts, gepaart mit fiesen Breaks, abgedrehten,<br />

jazzigen Versatzstücken (z.B.<br />

bei „Keeping The Cadaver Dogs Busy“,<br />

ab ca. 13 Sek.) und natürlich brutale,<br />

ETERNITY 47

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