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Eternity 22

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

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Im Plattenladen...<br />

Helrunar 6/6<br />

Frostnacht<br />

Lupus Lounge<br />

Mehr als nur herbeigesehnt habe ich das<br />

zweite Meisterwerk der Mannen um HEL-<br />

RUNAR! Was sich mir dann jedoch bot<br />

lässt sich nicht mehr in Worte kleiden.<br />

Schon bei dem genialen Debüt „Grátr“<br />

dachte man, dass es nun eigentlich nicht<br />

mehr sehr viel besser werden kann und<br />

doch! „Frostnacht“ ist ein großer Sprung<br />

nach vorne, nach oben und DAS Album<br />

des Jahres! Wahrlich beispiellos verstehen<br />

es die Herren Kälte in ein gnadenlos<br />

episches Gewand zu kleiden. Ein altes<br />

Gefühl wird hier neu belebt, in Worte,<br />

Klänge und in vorgetragene Klangfarben<br />

gehüllt. Nie hat Musik derart gelebt, sich<br />

unter die Haut injiziert, in die Seele gebrannt.<br />

Ohne verklärend zu heroisieren<br />

gelingt es Skald Draugir, Dionysos und<br />

Alsvartr ein vergangenes Lebensgefühl<br />

in die heutige Zeit hinüber zu projizieren.<br />

Das spricht für ein großes Verständnis<br />

für die heidnisch-nordischen<br />

Mythen, Menschen und Manieren. Ein<br />

geheimer Einklang mit der einen umgebenden<br />

Natur, gar eine Verständigkeit<br />

zwischen zwei unterschiedlichen Gegebenheiten,<br />

entsprungen aus dem Einen.<br />

Voller ungezügelter Energie eilen die rasanten<br />

schwarz metallenen Klänge den<br />

schleppend-melodischen Variationen<br />

voraus, akzentuieren und sorgen für<br />

Unterhaltung. In die zahlreichen Modifikationen<br />

fließen behände eingebettet<br />

die unterschiedlichsten Ideen ein: So<br />

finden sich episch vorgetragene Literaturzitate<br />

ebenso, wie derbe Trommelattacken.<br />

Das beeindruckendste an dem<br />

Album, an der Band an sich, sind jedoch<br />

das wirklich phänomenale Gespür für<br />

das richtige Einsetzen von musikalischtextlichen<br />

Stilelementen an dem dafür<br />

scheinbar perfekten Platz. In jedem Lied<br />

wissen sie zu überzeugen, zu begeistern<br />

und mit eben jenen Eingebungen zu bestechen!<br />

Der absolute Tip! www.helrunar.com<br />

Steffi Schüler<br />

Höllentor 5/6<br />

Blessed Are The Strong Cursed Are The<br />

Weak<br />

Twilight Vertrieb<br />

Jawoll! Die Deutschen Höllentor kämpfen<br />

„...against non satanic influences<br />

in Black Metal.“ Das Duett spielt nur so<br />

mit Klischees, es ist eine wahre Freude,<br />

schließlich sind sie „Natural Born Satanists“.<br />

Musikalisch bieten sie denn auch<br />

genau das, was man vom Image solch<br />

einer Band erwartet: sehr traditionellen,<br />

rohen, und dennoch extrem erfrischenden,<br />

sowie versierten Black Metal ohne<br />

Schnörkel und Keyboardgeseier. Eigentlich<br />

besteht „Blessed Are The Strong<br />

Cursed Are The Weak“ aus vier neuen<br />

Songs, sowie vier Demoaufnahmen aus<br />

2001 mit Drumcomputer. Aber in der<br />

Praxis ist nur ein minimaler Unterschied<br />

in der klanglichen Qualität festzustellen.<br />

Die Songs gehen durchweg sofort<br />

ins Blut, bzw. die Rübe, und man beginnt<br />

unweigerlich, zumindest geistig,<br />

mitzumoshen und in die infernalischen<br />

Schreie einzustimmen, die einem aus<br />

den Boxen entgegenschallen. Freunde<br />

52 ETERNITY<br />

des rohen Frühneunziger Black Metal<br />

Sounds kommen an Höllentor nicht vorbei!<br />

www.hoellentor.de.am<br />

Tim<br />

Neuhoff<br />

Horroscope 5/6<br />

The Crushing Design<br />

Shark Records<br />

THRRRRRAAASSSSHHHH!!!! Besser läßt<br />

sich „The Crushing Design” kaum umschreiben.<br />

Wer es jetzt noch etwas detaillierter<br />

und differenzierter braucht...<br />

Bitteschön, here it comes: HORROR-<br />

SCOPE aus Polen halten seit fast einem<br />

Jahrzehnt die Fahne des Thrash Metals<br />

in die Höhe, wir haben es hier also<br />

eindeutig nicht mit blutigen Anfängern<br />

zu tun. Die langjährige Erfahrung der<br />

Band hört man den Songs des Albums<br />

auch an. Technisch, verspielt, komplex,<br />

dabei aber immer nachvollziehbar, eingängig<br />

und voll auffe Fresse. Stilistisch<br />

ist man irgendwo zwischen „Low“ von<br />

Testament und „King Of The Kill“ von<br />

Annihilator angesiedelt. Die Hits hat<br />

man gleich bündelweise am Start, deshalb<br />

nenne ich hier und jetzt nur die<br />

drei absoluten Sahneschnitten: „24/7“,<br />

zu dem auch ein professioneller Videoclip<br />

gedreht wurde, ist ein drückender<br />

Smasher in der Schnittmenge aus Testament<br />

(Gesang) und Annihilator (Gitarrenarbeit).<br />

„Paranoico“ bringt sämtliche<br />

Nackenwirbel zum knirschen. Absolute<br />

Headbanggarantie!! „Firebolid“ killt<br />

einfach nur. Wenn euch drei Anspieltips<br />

nicht ausreichen sollten, dann zieht<br />

euch noch das speedige „Black Is Black“<br />

rein. Wenn euch „The Crushing Design“<br />

dann noch immer noch nicht überzeugt<br />

hat, ist euch wohl eh nicht mehr zu helfen...Kurzum:<br />

Hier gibt’s richtig fetten<br />

Thrash der Sonderklasse zu bestaunen<br />

und wenn ihr so was nicht mögt, seid<br />

ihr doofe Poser...Harr Harr!! Aber bleiben<br />

wir (zumindest halbwegs) objektiv,<br />

auch wenn’s schwer fällt. Wie dem auch<br />

sei, von Songwriting verstehen die fünf<br />

Burschen eindeutig was. Eine saubere,<br />

druckvolle Produktion rundet den granatigen<br />

Gesamteindruck ab. Thrasher<br />

aller Länder: Kauft euch das Teil!!! www.<br />

sharkrecords.de, www.horrorscope.net<br />

Philip Schnitker<br />

Hrimthurs 4/6<br />

The Immortal Vehement Winter/ War of<br />

the Ages<br />

Eigenprodktion<br />

Ein echtes Black Metal-Epos liegt hier<br />

vor. Es handelt sich das Full-Length-Debüt<br />

(und, so wie ich das übersehe, das<br />

Debüt überhaupt) der Ein-Mann-Band<br />

Hrimthurs aus Australien. Die Promo<br />

übernimmt das Label Nerbilous aus Korea<br />

(trotzdem schreibt Hrimthurs, wie<br />

sehr er die Globalisierung hasse). Zunächst<br />

fällt das geniale, düstere Artwork<br />

auf, bevor man sich der Musik widmen<br />

kann. Und die hat es in sich: Fast zwei<br />

Stunden lang, verteilt sich dieses Black<br />

Metal-Schwergewicht auf 2 CDs. Die<br />

erste ist gute 35 Minuten lang und enthält<br />

wunderbaren Black Metal der alten<br />

Schule – ganz an die alten Norweger angelehnt,<br />

sägende Gitarren, krächzender<br />

Gesang und ab und an stimmungsvolle<br />

Keyboard-Passagen. Leider donnert im<br />

Hintergrund kein echtes Schlagzeug,<br />

sondern ein Drumcomputer. Die Songs<br />

sind äußerst abwechselungsreich (auch<br />

wenn sie hier und da deutlich an Darkthrone,<br />

Satyricon oder Enslaved erinnern)<br />

und sie haben definitiv den Funken<br />

Magie, der bei Black Metal einfach<br />

essentiell ist. Vor allem die Keyboards<br />

sorgen für eine bizarre, mittelalterliche<br />

Atmosphäre. CD 2 ist etwas schwieriger<br />

zu bewerten, nicht nur, weil sie gute 77<br />

Minuten lang ist, sondern vor allem,<br />

weil es sich um fünf monumental lange<br />

Instrumentalstücke handelt, die von<br />

wechselnden Geschwindigkeiten und<br />

deutlichen Brüchen in Stil und Sound<br />

geprägt sind. Manchmal klingt es wie<br />

reinster Blackmetal, dann plötzlich wie<br />

Esoterik-Musik aus irgendeiner Yoga-<br />

Gruppe. Muss man mit klarkommen.<br />

Vielleicht wird dem Hörer hier aber auch<br />

etwas zu viel zugemutet. Stimmungsvolle<br />

Höhepunkte gibt es aber auch hier<br />

in jedem Lied. Interessante Scheibe(n)!<br />

Kontakt: hrimthurs@hotmail.com Thomas<br />

Mättig<br />

Inamabilis 3/6<br />

Dark Scenario<br />

Eigenproduktion<br />

Wenn mich meine mediocren Lateinkenntnisse<br />

nicht im Stich lassen, heisst<br />

Inamabilis so etwas ähnliches wie die<br />

Unfreundlichen oder Unsypathischen.<br />

Sei es wie es sei, aus der Masse der<br />

Black Metal Veröffentlichungen, die uns<br />

nach wie vor erreichen, stechen sie mit<br />

ihrem Demo/Promo aus zwei Gründen<br />

hervor. Da sind zum einen ihre wirklich<br />

tollen Songs zu nennen, die fast alle in<br />

ziemlich schnellem Tempo vorgetragen<br />

werden und teilweise eine starke Thrash<br />

Schlagseite haben. Zwischendurch wird<br />

auch ab und zu mal der Fuss vom Gaspedal<br />

genommen und zusammen mit<br />

dem knurrigen Gesang ergibt sich eine<br />

fiese Atmosphäre, und die Songs dürften<br />

vor allem live richtig gut funktionieren.<br />

Unweigerlich will man die Matte kreisen<br />

lassen... Vor allem „Dark Scenario“, der<br />

Track den ihr auch auf unserer CD hören<br />

könnt, hat es mir angetan. Auf der<br />

anderen Seite hat Inamabilis Erstlingswert<br />

leider einen unterirdischen, dem<br />

Jahre 2006 nicht angemessenen Sound.<br />

Das Underground Argument kann ich<br />

hier nicht gelten lassen und auch wenn<br />

ich alle Hühneraugen zudrücke, kann<br />

ich hier leider keine bessere Bewertung<br />

abgeben - trotz der Qualität der<br />

Songs. Wer also auf atmosphärischen,<br />

keyboardlosen Black Metal mit ein paar<br />

Thrash Metal Einsprengseln steht, sollte<br />

Inamabilis eine Chance geben. Im Geiste<br />

möge man den Proberaum Rehearsal<br />

Sound subtrahieren ein bis zwei Punkte<br />

addieren. Und Jungs, nehmt die Songs<br />

irgendwann nochmal neu auf, ok? www.<br />

inamabilis.com Mirco Strissel<br />

In Blackest Velvet 4/6<br />

Insuisight<br />

Eigenproduktion<br />

In Blackest Velvet melden sich anno<br />

2005 mit einer leckeren 6-Trak MCD<br />

zurück, die das bietet, das man erwar-

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