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Im Plattenladen...<br />
Helrunar 6/6<br />
Frostnacht<br />
Lupus Lounge<br />
Mehr als nur herbeigesehnt habe ich das<br />
zweite Meisterwerk der Mannen um HEL-<br />
RUNAR! Was sich mir dann jedoch bot<br />
lässt sich nicht mehr in Worte kleiden.<br />
Schon bei dem genialen Debüt „Grátr“<br />
dachte man, dass es nun eigentlich nicht<br />
mehr sehr viel besser werden kann und<br />
doch! „Frostnacht“ ist ein großer Sprung<br />
nach vorne, nach oben und DAS Album<br />
des Jahres! Wahrlich beispiellos verstehen<br />
es die Herren Kälte in ein gnadenlos<br />
episches Gewand zu kleiden. Ein altes<br />
Gefühl wird hier neu belebt, in Worte,<br />
Klänge und in vorgetragene Klangfarben<br />
gehüllt. Nie hat Musik derart gelebt, sich<br />
unter die Haut injiziert, in die Seele gebrannt.<br />
Ohne verklärend zu heroisieren<br />
gelingt es Skald Draugir, Dionysos und<br />
Alsvartr ein vergangenes Lebensgefühl<br />
in die heutige Zeit hinüber zu projizieren.<br />
Das spricht für ein großes Verständnis<br />
für die heidnisch-nordischen<br />
Mythen, Menschen und Manieren. Ein<br />
geheimer Einklang mit der einen umgebenden<br />
Natur, gar eine Verständigkeit<br />
zwischen zwei unterschiedlichen Gegebenheiten,<br />
entsprungen aus dem Einen.<br />
Voller ungezügelter Energie eilen die rasanten<br />
schwarz metallenen Klänge den<br />
schleppend-melodischen Variationen<br />
voraus, akzentuieren und sorgen für<br />
Unterhaltung. In die zahlreichen Modifikationen<br />
fließen behände eingebettet<br />
die unterschiedlichsten Ideen ein: So<br />
finden sich episch vorgetragene Literaturzitate<br />
ebenso, wie derbe Trommelattacken.<br />
Das beeindruckendste an dem<br />
Album, an der Band an sich, sind jedoch<br />
das wirklich phänomenale Gespür für<br />
das richtige Einsetzen von musikalischtextlichen<br />
Stilelementen an dem dafür<br />
scheinbar perfekten Platz. In jedem Lied<br />
wissen sie zu überzeugen, zu begeistern<br />
und mit eben jenen Eingebungen zu bestechen!<br />
Der absolute Tip! www.helrunar.com<br />
Steffi Schüler<br />
Höllentor 5/6<br />
Blessed Are The Strong Cursed Are The<br />
Weak<br />
Twilight Vertrieb<br />
Jawoll! Die Deutschen Höllentor kämpfen<br />
„...against non satanic influences<br />
in Black Metal.“ Das Duett spielt nur so<br />
mit Klischees, es ist eine wahre Freude,<br />
schließlich sind sie „Natural Born Satanists“.<br />
Musikalisch bieten sie denn auch<br />
genau das, was man vom Image solch<br />
einer Band erwartet: sehr traditionellen,<br />
rohen, und dennoch extrem erfrischenden,<br />
sowie versierten Black Metal ohne<br />
Schnörkel und Keyboardgeseier. Eigentlich<br />
besteht „Blessed Are The Strong<br />
Cursed Are The Weak“ aus vier neuen<br />
Songs, sowie vier Demoaufnahmen aus<br />
2001 mit Drumcomputer. Aber in der<br />
Praxis ist nur ein minimaler Unterschied<br />
in der klanglichen Qualität festzustellen.<br />
Die Songs gehen durchweg sofort<br />
ins Blut, bzw. die Rübe, und man beginnt<br />
unweigerlich, zumindest geistig,<br />
mitzumoshen und in die infernalischen<br />
Schreie einzustimmen, die einem aus<br />
den Boxen entgegenschallen. Freunde<br />
52 ETERNITY<br />
des rohen Frühneunziger Black Metal<br />
Sounds kommen an Höllentor nicht vorbei!<br />
www.hoellentor.de.am<br />
Tim<br />
Neuhoff<br />
Horroscope 5/6<br />
The Crushing Design<br />
Shark Records<br />
THRRRRRAAASSSSHHHH!!!! Besser läßt<br />
sich „The Crushing Design” kaum umschreiben.<br />
Wer es jetzt noch etwas detaillierter<br />
und differenzierter braucht...<br />
Bitteschön, here it comes: HORROR-<br />
SCOPE aus Polen halten seit fast einem<br />
Jahrzehnt die Fahne des Thrash Metals<br />
in die Höhe, wir haben es hier also<br />
eindeutig nicht mit blutigen Anfängern<br />
zu tun. Die langjährige Erfahrung der<br />
Band hört man den Songs des Albums<br />
auch an. Technisch, verspielt, komplex,<br />
dabei aber immer nachvollziehbar, eingängig<br />
und voll auffe Fresse. Stilistisch<br />
ist man irgendwo zwischen „Low“ von<br />
Testament und „King Of The Kill“ von<br />
Annihilator angesiedelt. Die Hits hat<br />
man gleich bündelweise am Start, deshalb<br />
nenne ich hier und jetzt nur die<br />
drei absoluten Sahneschnitten: „24/7“,<br />
zu dem auch ein professioneller Videoclip<br />
gedreht wurde, ist ein drückender<br />
Smasher in der Schnittmenge aus Testament<br />
(Gesang) und Annihilator (Gitarrenarbeit).<br />
„Paranoico“ bringt sämtliche<br />
Nackenwirbel zum knirschen. Absolute<br />
Headbanggarantie!! „Firebolid“ killt<br />
einfach nur. Wenn euch drei Anspieltips<br />
nicht ausreichen sollten, dann zieht<br />
euch noch das speedige „Black Is Black“<br />
rein. Wenn euch „The Crushing Design“<br />
dann noch immer noch nicht überzeugt<br />
hat, ist euch wohl eh nicht mehr zu helfen...Kurzum:<br />
Hier gibt’s richtig fetten<br />
Thrash der Sonderklasse zu bestaunen<br />
und wenn ihr so was nicht mögt, seid<br />
ihr doofe Poser...Harr Harr!! Aber bleiben<br />
wir (zumindest halbwegs) objektiv,<br />
auch wenn’s schwer fällt. Wie dem auch<br />
sei, von Songwriting verstehen die fünf<br />
Burschen eindeutig was. Eine saubere,<br />
druckvolle Produktion rundet den granatigen<br />
Gesamteindruck ab. Thrasher<br />
aller Länder: Kauft euch das Teil!!! www.<br />
sharkrecords.de, www.horrorscope.net<br />
Philip Schnitker<br />
Hrimthurs 4/6<br />
The Immortal Vehement Winter/ War of<br />
the Ages<br />
Eigenprodktion<br />
Ein echtes Black Metal-Epos liegt hier<br />
vor. Es handelt sich das Full-Length-Debüt<br />
(und, so wie ich das übersehe, das<br />
Debüt überhaupt) der Ein-Mann-Band<br />
Hrimthurs aus Australien. Die Promo<br />
übernimmt das Label Nerbilous aus Korea<br />
(trotzdem schreibt Hrimthurs, wie<br />
sehr er die Globalisierung hasse). Zunächst<br />
fällt das geniale, düstere Artwork<br />
auf, bevor man sich der Musik widmen<br />
kann. Und die hat es in sich: Fast zwei<br />
Stunden lang, verteilt sich dieses Black<br />
Metal-Schwergewicht auf 2 CDs. Die<br />
erste ist gute 35 Minuten lang und enthält<br />
wunderbaren Black Metal der alten<br />
Schule – ganz an die alten Norweger angelehnt,<br />
sägende Gitarren, krächzender<br />
Gesang und ab und an stimmungsvolle<br />
Keyboard-Passagen. Leider donnert im<br />
Hintergrund kein echtes Schlagzeug,<br />
sondern ein Drumcomputer. Die Songs<br />
sind äußerst abwechselungsreich (auch<br />
wenn sie hier und da deutlich an Darkthrone,<br />
Satyricon oder Enslaved erinnern)<br />
und sie haben definitiv den Funken<br />
Magie, der bei Black Metal einfach<br />
essentiell ist. Vor allem die Keyboards<br />
sorgen für eine bizarre, mittelalterliche<br />
Atmosphäre. CD 2 ist etwas schwieriger<br />
zu bewerten, nicht nur, weil sie gute 77<br />
Minuten lang ist, sondern vor allem,<br />
weil es sich um fünf monumental lange<br />
Instrumentalstücke handelt, die von<br />
wechselnden Geschwindigkeiten und<br />
deutlichen Brüchen in Stil und Sound<br />
geprägt sind. Manchmal klingt es wie<br />
reinster Blackmetal, dann plötzlich wie<br />
Esoterik-Musik aus irgendeiner Yoga-<br />
Gruppe. Muss man mit klarkommen.<br />
Vielleicht wird dem Hörer hier aber auch<br />
etwas zu viel zugemutet. Stimmungsvolle<br />
Höhepunkte gibt es aber auch hier<br />
in jedem Lied. Interessante Scheibe(n)!<br />
Kontakt: hrimthurs@hotmail.com Thomas<br />
Mättig<br />
Inamabilis 3/6<br />
Dark Scenario<br />
Eigenproduktion<br />
Wenn mich meine mediocren Lateinkenntnisse<br />
nicht im Stich lassen, heisst<br />
Inamabilis so etwas ähnliches wie die<br />
Unfreundlichen oder Unsypathischen.<br />
Sei es wie es sei, aus der Masse der<br />
Black Metal Veröffentlichungen, die uns<br />
nach wie vor erreichen, stechen sie mit<br />
ihrem Demo/Promo aus zwei Gründen<br />
hervor. Da sind zum einen ihre wirklich<br />
tollen Songs zu nennen, die fast alle in<br />
ziemlich schnellem Tempo vorgetragen<br />
werden und teilweise eine starke Thrash<br />
Schlagseite haben. Zwischendurch wird<br />
auch ab und zu mal der Fuss vom Gaspedal<br />
genommen und zusammen mit<br />
dem knurrigen Gesang ergibt sich eine<br />
fiese Atmosphäre, und die Songs dürften<br />
vor allem live richtig gut funktionieren.<br />
Unweigerlich will man die Matte kreisen<br />
lassen... Vor allem „Dark Scenario“, der<br />
Track den ihr auch auf unserer CD hören<br />
könnt, hat es mir angetan. Auf der<br />
anderen Seite hat Inamabilis Erstlingswert<br />
leider einen unterirdischen, dem<br />
Jahre 2006 nicht angemessenen Sound.<br />
Das Underground Argument kann ich<br />
hier nicht gelten lassen und auch wenn<br />
ich alle Hühneraugen zudrücke, kann<br />
ich hier leider keine bessere Bewertung<br />
abgeben - trotz der Qualität der<br />
Songs. Wer also auf atmosphärischen,<br />
keyboardlosen Black Metal mit ein paar<br />
Thrash Metal Einsprengseln steht, sollte<br />
Inamabilis eine Chance geben. Im Geiste<br />
möge man den Proberaum Rehearsal<br />
Sound subtrahieren ein bis zwei Punkte<br />
addieren. Und Jungs, nehmt die Songs<br />
irgendwann nochmal neu auf, ok? www.<br />
inamabilis.com Mirco Strissel<br />
In Blackest Velvet 4/6<br />
Insuisight<br />
Eigenproduktion<br />
In Blackest Velvet melden sich anno<br />
2005 mit einer leckeren 6-Trak MCD<br />
zurück, die das bietet, das man erwar-