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Eternity 22

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

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... Im Plattenladen<br />

ihre Herkunft. Aus Estland kommen sie,<br />

und die estnische Folklore und Sprache<br />

ist für normale westeuropäische Ohren<br />

doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Die<br />

Finnen mal ausgenommen. Bisweilen<br />

rollt einem der rauhe Gesang die Fußnägel<br />

auf, insbesondere wenn a capella<br />

estnische Sauflieder (vermute ich jetzt<br />

mal) geboten werden. Das ist bei COR-<br />

VUS CORAX aber auch nicht anders.<br />

Wer‘s folkig mag, harte Gitarren nicht<br />

scheut und auch gerne mal abseits der<br />

ausgetrampelten Wege exotische Blümchen<br />

pflückt, der sollte METSATÖLL<br />

ruhig mal antesten. Vor allem Mittelalter-Fans,<br />

denen die übliche CORVUS<br />

CORAX-Mucke zu lahm ist, dürften an<br />

den estnischen Waldbrüdern den größten<br />

Gefallen finden. All zu viele werden<br />

das nicht sein. Mir persönlich gefallen<br />

sie nach mehreren Durchläufen aber immer<br />

besser… http://www.nailboard.org/,<br />

www.metsatoll.ee Josef Görgen<br />

Midgard 4/6<br />

Born From Ashes<br />

Eigenproduktion<br />

Die Österreicher hier haben ihre Wurzeln<br />

bereits im Jahr 1999 und obwohl<br />

schon 3 MCDs vorausgegangen sind ist<br />

es meine erste Bekanntschaft mit dem<br />

Quartett. Allerdings hat sich die Band<br />

auf ihrem Weg bisher laut eigenen Angaben<br />

signifikant verändert, was wohl<br />

vor allem einer musikalischen Weiterentwicklung<br />

gleichkommt. Fabrizierte<br />

man in den Anfangstagen noch midtempo<br />

Gothic Metal mit cleanem Gesang<br />

hat man im laufe der Jahre offensichtlich<br />

vor allem an Härte und Agressivität<br />

zugelegt, was wohl auch diversen Umbesetzungen<br />

geschuldet ist. Die Gothic<br />

Metal Anleihen findet man mittlerweile<br />

nur noch gezielt in den melodischeren<br />

Parts. Insgesamt ist man auf dem aktuellen<br />

Album aber wesentlich näher an<br />

rockigem, melodischen Death Metal (ja<br />

ich weiß eingefleischte Ur-Death Metaller<br />

werden mich für diese Stilbeschreibung<br />

lynchen). Aber sowohl von der<br />

Grundstimmung als auch dem Hauptteil<br />

der Vocals her geht „Born from Ashes“<br />

doch vielmehr in die düstere, okay, nennen<br />

wir es mal „Dark Metal“ Richtung.<br />

Erfrischend an dem Album sind vor allem<br />

die vielfältigen Arrangements, die<br />

es wirklich schwer machen die Band auf<br />

eine Schiene festzulegen. Der halbstündige<br />

Silberling klingt extrem ausgereift<br />

und findet einen angenehmen Spagat<br />

zwischen Melodie und agressiver Härte.<br />

Insgesamt ist Born from Ashes ein<br />

Scheibchen zudem man genauso gut abrocken<br />

wie entspannen kann. Nie langweilig<br />

werden und technisch sowie auch<br />

von der Produktion her auf einem recht<br />

hohen Niveau. Peter Fritz, W. Petritsch<br />

Weg 7, A-8200 Gleisdorf, Österreich,<br />

www.midgardmusic.at Kai Wilhelm<br />

Might of Lilith 4/6<br />

Dawn of the End<br />

Eigenproduktion<br />

Lilith, Adams erste Frau, wollte sich ihm<br />

nicht (sexuell) unterwerfen. Sie war der<br />

erste Mensch, der gegen Gott rebellierte,<br />

und wurde deshalb namensgebend<br />

für diese Stuttgarter Formation. Might<br />

of Lilith haben sich dem melodischen<br />

Keyboard Black Metal, auch „Symphonic<br />

Black Metal“ genannt, verschrieben,<br />

welchen sie uns energiegeladen und<br />

rasant entgegenschleudern. Irgendwo<br />

zwischen Stormlord und Bal Sagoth<br />

verortet, gehen die einzelnen Songs gut<br />

nach vorne los, sind atmosphärisch dicht<br />

und packend. Zwar befreien auch Might<br />

of Lilith das kreativ darniederliegende<br />

Genre nicht aus seiner Stagnation,<br />

jedoch ist „Dawn of the End“ ein sehr<br />

würdiger Vertreter dieser Spielart des<br />

Black Metals, und vermag nicht zuletzt<br />

aufgrund der sehr opulenten und klaren<br />

Produktion aus Markus Stocks Studio E<br />

(Dornenreich, The Vision Bleak, Empyrium...),<br />

und einzeln gesetzte persönliche<br />

Akzente, wie beispielsweise die stellenweise<br />

sehr thrashige Attitüde des Openers<br />

„Lunatic Sonata“, zu überzeugen.<br />

Genrefans werden auf keinen Fall enttäuscht<br />

sein, und auch ansonsten lohnt<br />

es sich, mal ein Ohr zu riskieren. www.<br />

might-of-lilith.com Tim Neuhof<br />

Minas Morgul 6/6<br />

Schwertzeit<br />

Aural Attack<br />

Kalt ist es in diesen Tagen geworden<br />

(wie schon wieder Winter?), trotzdem<br />

sind es die weiß glänzenden Felder und<br />

Wälder der Heimat, die uns wieder einmal<br />

mitteilen wollen: Hier bist du zu<br />

Haus. Auch sollte in jenen Zeiten ein<br />

Spaziergang durch den heimischen Wald<br />

der traurigsten Seele zu einem kleinen<br />

Lächeln verhelfen können. Warum ich<br />

so etwas an dieser Stelle erzähle? Weil<br />

mich in den letzten Tagen immer wieder<br />

die Musik der Frankfurter Formation<br />

begleitet, und weil ich nun einmal mehr<br />

schätzen lerne, welch natürliche Schönheit<br />

uns unsere Vorfahren mit diesem<br />

Land hinterlassen haben. Die Mannen<br />

von der Oder zeigen uns mit diesem<br />

musikalischen Machtwerk wo der Hammer<br />

hängt, oder eben das Schwert mit<br />

dem unsere Vorväter so viele Schlachten<br />

geschlagen haben. Eben vor ungefähr<br />

drei Jahren wurde ein Schwert neu<br />

geschmiedet und metzelt sich seither<br />

durch die Brandenburger und Berliner<br />

Metall-Szene. Oh, zimperlich geht man<br />

in „Schwertzeit“ wahrlich nicht zu Werke;<br />

schon im ersten Titel zeigt man dem<br />

verwöhnten Metaller, dass sich Aggressivität<br />

auch gern mit sanfter Weiblichkeit<br />

verbinden lässt. Denkt man da nur an<br />

die alten Zeiten, als sich der Kerl (die<br />

Liebste immer im Hinterkopfe) noch wie<br />

ein irres Vieh in den Kampf stürzte- sicherlich<br />

dem ein oder anderen ebenso<br />

Kaputten seine Waffe in den Leib schob,<br />

um dann mit ´nem Stück Fleisch im Rachen<br />

in des Weibes Armen zu liegen, in<br />

der Hoffnung, auch ihm noch was in den<br />

süßen Schoß legen zu dürfen. Der Knüppel<br />

agiert im Opener tatsächlich mit<br />

recht hoher Geschwindigkeit, wobei es<br />

auch die Gitarren nicht versäumen, das<br />

nötige Aggressionspotential zu versprühen,<br />

ohne aber dass sie dabei an Atmosphäre<br />

einbüßen. Sie legen vielmehr den<br />

Teppich auf dem sich die sehr bald einsetzende<br />

Flöte bewegt, welche mit ihren<br />

immer wiederkehrenden Melodien mächtigen<br />

Ohrwurmcharakter verbreitet. Und<br />

es sind gerade die flüchtigen ruhigeren<br />

Passagen, die zwar immer wieder dem<br />

Zorne der Axt weichen müssen, aber<br />

mit dem Zauber der Flöte den Titel in<br />

eine beinahe romantische Atmosphäre<br />

hüllen. Im Großen und Ganzen bleibt<br />

man das gesamte Album hindurch seinem<br />

Stil treu, ohne aber dass es dabei<br />

an Abwechslung mangelt. Man wagt sich<br />

sogar zeitweise in Death-Metal-Gefilde<br />

(„Innocent Flesh“- der Titel wurde wohl<br />

auf dem Rückencover mit „Mithrandir“<br />

vertauscht, im Booklet steht´s dann<br />

wieder richtig), wobei auch gesanglich<br />

stark variiert wird; vom genretypischen<br />

Gekreische und Gegrunze über verachtendes<br />

Gekrächze hin gelangt man auch<br />

zu angebrachtem Zeitpunkt in kraftvolle<br />

pathetische Höhen, die weder an den<br />

Tönen vorbeigehen, noch in irgendeiner<br />

Weise aufgesetzt wirken. Mit überwiegend<br />

deutschem Liedgut ausgestattet,<br />

wappnet sich die „Horde“, um in den<br />

Kampf zu ziehen. Authentizität erhält die<br />

Scheibe gerade immer wieder dadurch,<br />

dass entweder urisches Kampfgeschrei<br />

ertönt („Allvaters Traum“) oder man einem<br />

Menschen lauschen kann, der sich<br />

in vollkommenem Einklang mit der Natur<br />

durch den Wald bewegt, dem wie es<br />

scheint kein Haar zu krümmen ist, und<br />

dem Regen noch Donner was anhaben<br />

können- neeeiiin, sondern ihm geradezu<br />

noch neue Kräfte verleihen. Gelegentlich<br />

unterstützt von einer Maultrommel<br />

erreicht „Schwertzeit“ hoch emotionale<br />

Dimensionen- eine Stimmung, wie sie<br />

sonst nur unsere Ahnen wahrgenommen<br />

haben können. Auch optisch gesehen<br />

besitzt das Album gewisse Reize<br />

(Cover, Bandphotos im Booklet), nur<br />

wird dem ein oder anderem die Mitte<br />

des Booklets gewiss ein Dorn im Auge<br />

sein, da sich die Band hier von der ganz<br />

privaten Seite gibt, was sicherlich zu<br />

den anderen sehr kunstvoll gestalteten<br />

Bildern einen starken Kontrast darstellt.<br />

Ich find´s einfach nur goil- ist doch mal<br />

was anderes. Wer die Männers aus dem<br />

Osten- seit 1997 sind sie nun schon aktiv-<br />

noch nicht gesehen haben sollte ist<br />

selbst schuld. Die zahlreichen Auftritte<br />

von Minas Morgul, die ich nun schon erleben<br />

dürfte, zeigten mir, dass die Band<br />

vollkommen hinter ihrer Musik steht und<br />

sie mit vollem Herzblut spielt. Songs wie<br />

„Blut und Eisen“-selbstverständlich auch<br />

auf dieser Scheibe enthalten- haben dabei<br />

schon richtigen Hitcharakter erlangt,<br />

und das mittlerweile auch ohne Flöte<br />

und Keyboard agierend. Man darf sich<br />

nun auf die in den nächsten Monaten<br />

erscheinende Scheibe „Todesschwadron<br />

Ost“ freuen. minas-morgul@web.de<br />

Jens Schreiber<br />

Mirador 0/6<br />

The Azraels Tales<br />

Rivel Records<br />

Hm, bei dieser Scheibe hier weiß ich weder,<br />

wie sie den Weg zu uns gefunden<br />

hat (klar per Post sicherlich), noch wann<br />

sie veröffentlicht wurde. Möglicherweise<br />

liegt sie ja schon länger in unseren<br />

Redaktionsräumen, aber in diesem Falle<br />

ETERNITY 55

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