Im Plattenladen... sind völlig ungefährlich, heulen dafür aber höllisch gut. Die Basis ist rauher Pagan/Viking Metal á la FALKENBACH, MITHOTYN oder THYRFING. Nur schneller gespielt und viel, viel melodischer. Einige Lieder besitzen richtiggehend Ohrwurmcharakter, beispielsweise das knackig runtergespielte „Revenge“ (Anspieltip!). Dazu kommt eine leichte Power/Heavy Metal-Schlagseite, die noch viel deutlicher rauszuhören wäre, klängen die Klampfen nicht so folkig. Ja, sogar Akustik-Einsprengsel gehören mit zum Repertoire. Alles in allem ein gelungener und abwechslungsreicher Einstand. Kaum zu glauben, daß sich die vier erst im August 2003 gefunden haben sollen! Fans oben genannter Gruppen können hier jedenfalls blind zugreifen. Abstriche muß man allerdings auf der lyrischen Seite machen. Trotz starker Betonung auf lokales „Bayrische Waldbuben“-Image, werden hier nur die typisch nordischen Allerwelt-Standards mit englischem Gesang runtergespult. Dazu Songtitel wie auf der letzten Manowar-CD. Etwas mehr Lokalkolorit hätte da nicht schaden können. Diverse Erzgebirgstruppen haben das schon origineller hingekriegt… www.CCPRecords. com, www.Wolfchant-metal.com Josef Görgen Wraith of the Ropes 6/6 Ada Totalrust Music Ich glaube, ich habe mein persönliches Highlight im Jahr 2005 gefunden, und es wird mir von einem brandneuen Label aus Israel geliefert. Die US-Amerikaner Wraith of the Ropes spielen nach eigenem Bekunden „Horror Metal“, liefern aber mit „Ada“ ein astreines Funeral Death Doom Album ab, was sie auch nicht leugnen, aber darauf verweisen, daß sie sich stilistisch nicht gebunden fühlen, und das nächste Album schon wieder ganz anders klingen könnte. Mit „Ada“ stürzen sie den Hörer jedenfalls in nahezu eine Stunde völliger klaustrophobischer Kälte, in eine Atmosphäre musikalischer Gewalt voll Schmutz und Blut, wie sie keine Highspeed Metal Band wohl je schaffen könnte. Horror ist eben mehr als eine Aneinanderreihung billiger Horrorfilm Samples und Highspeedgegrunze. Die Musik auf diesem Album ist dreckig, roh und psychopathisch. Man hat unweigerlich das Gefühl, hier offenbare eine eiternde Seele ihre krankhaften Triebe. Dies ist ein wahrhaft würdiger Soundtrack für einen Horrorfilm, und diverse Elemente in der Art des Synthesizer Einsatzes scheinen auch ihre Inspiration aus eben jenem musikalischen Genre zu beziehen. Die einzelnen Songs sind hypnotisch und fesselnd, die Gitarren genretypisch extrem tief und dreckig. Der Gesang ist eine interessante schwarzmetallische Variante typischen Funeral Doom Gegrunzes, die man selbst gehört haben muß, um sie zu begreifen. Hinzu kommen absolut akkurat auf die Musik abgestimmte Texte von überdurchschnittlich hoher, gar brillanter Qualität, die auf einen literarischen Geist 62 ETERNITY hinter der Gesamtkonzeption schließen lassen. Sie sind wohl konstruiert, sehr einfühlsam und tiefgreifend, stilistisch sicher und bedienen sich einer ganzen Bandbreite dichterischer Stilmittel. Es ist ein (morbider) Genuß sich mittels paralleler Lektüre des Booklets noch tiefer in die musikalische Welt dieses kranken Duetts zu versenken und all die Lethargie, Ausweglosigkeit, Einsamkeit, Alpträume und Halluzinationen, diese gesamte Depression und Schizophrenie zu durchleben. Trotz aller Kälte, trotz aller Hässlichkeit mag man anschließend gar nicht mehr aus dieser Parallelwelt erwachen. Abgerundet wird das positive Gesamtbild übrigens von einem interessanten, nicht minder schmutzigen, und vor allem in den USA wohl sexuell sehr provokativen, optischen Konzept. Fazit: Doom Fans können blind zugreifen, aber auch Liebhaber anderer extremer Genres sollten mal ein Ohr riskieren. www. wraithoftheropes.com Tim Neuhoff Xenomorph 5/6 Necrophilia Mon Amour Under Her Black Wings (Freebird Rec) Xenomorph, der Name kommt mir bekannt vor…nein, hier geht es zum Glück nicht um die deutschen „Fledermausmucker“ Xenomorph (Bah!), sondern unsere holländischen Nachbarn. Seit dem mir unbekannten Vorgänger „BANEFUL STEALTH DESIRE“ sind mittlerweile vier Jahre ins Land gezogen. (Verdammich, warum um der sieben Pforten der Hölle Willen habe ich denn das erste Output dieser talentierten Band ignoriert?) Nun steht das zweite Werk und Nachfolgealbum „Necrophilia Mon Amour“ auf dem Prüfstand. Bereits der Titel der neuen CD wirkt sehr ansprechend, cineastische Freunde Jörg Budgereits dürften dies ebenso sehen. Auf „Necrophilia Mon Amour“ erwartet den Hörer ein Death/Black Metal Hybrid erster Güte, gelegentlich ganz leicht durch etwas thrashige Parts ergänzt. Black/Death ist nichts Neues!? Gut, mag ja sein, dass dieses Konzept nicht neu ist, jedoch sollte man bei Xenomorph seine Ohren spitzen und sich auf die Umsetzung konzentrieren, diese ist nämlich auf „Necrophilia Mon Amour“ mehr als gut ausgefallen. Die Niederländer verbinden eiskalt geschredderte Black Metal Gitarrenläufe mit einem druckvollen Death Metal Sound (klingt zunächst paradox, funktioniert aber hervorragend). Die Vocals reichen von derb tief („Treblinka“/Abschlussgrunzer bei „Necrophilia Mon Amour“) über Grunts bis zu Black Metal Vocals. Bei vielen Bands kann man strukturell klar zergliedern, jetzt kommt ein BM oder ein DM Part, bei Xenomorph scheint alles im Fluss begriffen zu sein, bemerkenswert. Ab und zu spielen Xenomorph ihr Spielchen, gaukeln dem Hörer vor, ein Lied wäre zu Ende, um dann hinterhältig zuzuschlagen und plötzlich ist das Stück viel länger als vermutet... Während der Opener „Inside Teradome“ noch DM lastiger wirkt, fließt bereits bei dem zweiten, passender Weise mit „Neon Black Stronghold“ betiteltem Stück, bereits die schwarzmetallischen Einflüsse mit ein. Es lassen sich einige Einflüsseanderer Bands ausmachen, die auf dem Silberling in den Sound eingewoben wurden, so etwa bei dem Stück „Magnificat, My Soul Doth Magnify the Lord“, das sehr nach Morbid Angel und gegen Ende sogar nach Nile klingt oder man fühlt sich kurzzeitig gar an die Nordmänner von Amon Amarth erinnert, „Hang ‚ em High on Holocaust Stakes of Frozen Methan“. Die Titel der Songs fallen auf und scheuen, wie hier und bereits beim Titel „Treblinka“ deutlich wird, keine Provokation. Beim letzten Songtitel handelt es sich um eine Anspielung auf den gleichnamigen Zombie/Splatter Film „DellaMorte DellaMore“. Leider kann ich aufgrund meiner Promo CD keine Aussage über die Texte treffen. Insgesamt ein packendes Album, das ein interessantes Spannungsfeld zwischen Black & Death(er), langsameren & schnellen und brutalen & gemäßigteren Passagen bietet (vgl. „Lues“ mit. “Hang ‚ em High on Holocaust Stakes of Frozen Methan” 3:27-3.57). Mächtig! Einen gelungeneren Einstand und bessere Erstveröffentlichung hätte sich Freebird Rec. Sublabel Under Her Black Wings nicht wünschen können. www.xenomorph.nl Michael König Witchtower 5/6 Faster Than Death Eigenproduktion Yeah! Einer meiner liebsten Thrash Metal Vertreter aus deutschen Landen meldet sich mit Langrille Nummer drei eindrucksvoll zurück. Erste Feststellung: „There are still no keyboards and female vocals on this album!“, gut so, so will ich es haben! Zweite Feststellung: Auch darüber hinaus ist musikalisch alles beim alten geblieben. Perfekt! Und so hacken und holzen sich Witchtower durch die einzelnen Nummern, laden zum fröhlichen Kopfschütteln ein, brechen hier und da in Death Metal Attacken aus, integrieren die eine oder andere Melodie, bieten ansonsten aber nur derben, oldschooligen, mit viel Herzblut gespielten Thrash. Mit „Pentagram Legions“ beenden sie das Album mit einer Mitgröhlnummer, Metallicas „Metal Militia“ seeeeeehr ähnlich (wenn nicht gar als Coverversion zu begreifen ?), die ich für extrem hitverdächtig und konzertauglich halte. Abgesehen davon, daß der Songs textlich schon ein absoluter Partyknüller ist, vereint er alle Tugenden des guten alten Thrash, Ansonsten gibt es zu diesem Album nur zu sagen: Thrasher dieser Welt: kauft das Album. Satan comes back to town! www.witchtower-metal.de Tim Neuhoff Aus Platzgründen haben es natürlich nicht alle Reviews in das Heft geschafft. Wir versorgen euch aber regelmäßig mit neuem Material auf unserer Homepage unter: www.eternitymagazin.de
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Impressum Herausgeber: Kai Wilhelm
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