13.11.2018 Aufrufe

Quality Engineering Plus 02.18

Themen Fertigungsmesstechnik zur Fachmesse AMB, Stuttgart

Themen Fertigungsmesstechnik zur Fachmesse AMB, Stuttgart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

:: Technik<br />

Die Zahnträger des<br />

Galaxie Getriebes müssen<br />

hochpräzise sein<br />

Bilder: Zeiss<br />

Wittenstein überwacht die Messraumtemperatur mit einem System von Zeiss<br />

Null Spiel für die<br />

Umgebungstemperatur<br />

Dynamisierte Einzelzähne statt Zahnrad, Flächen- statt Linienkontakt und Verzahnung mit<br />

logarithmischer Spirale: Damit bei der Getriebekinematik Galaxie von Wittenstein alles perfekt<br />

ineinandergreift, müssen alle Komponenten hochpräzise gefertigt werden. Gemessen werden<br />

sie mit einer Zeiss Prismo Ultra, die Umgebungsbedingungen im Messraum mit dem<br />

Überwachungssystem Tempar.<br />

Die Autorin<br />

Katharina Schmidl<br />

Content Managerin<br />

Zeiss Industrielle<br />

Messtechnik<br />

www.zeiss.de/messtechnik<br />

Galaxie ist eine Getriebegattung, die das Prinzip des<br />

Getriebes komplett neu gedacht hat: Anstatt aus Zahnrädern<br />

besteht das Galaxie aus 48 dynamisierten Einzelzähnen.<br />

Die Verzahnung ist als logarithmische Spirale<br />

ausgeformt – ähnlich wie in einer Galaxie. Wird bei<br />

Planetengetrieben ein Linienkontakt zur Übertragung<br />

des Drehmoments genutzt, so entsteht bei Galaxie ein<br />

nahezu vollständiger Flächenkontakt. Der Vorteil: viel<br />

höhere Drehmomente. Das alles führt zu einem völlig<br />

spielfreien Getriebe mit hoher Steifigkeit. Dadurch ist es<br />

viel leistungsfähiger als andere Getriebearten und perfekt<br />

für den Hochleistungsmaschinenbau geeignet. Für<br />

seine innovative Technologie wurde das Getriebe auch<br />

mit dem „Oscar für Ingenieure“, dem Hermes Award<br />

2015, ausgezeichnet.<br />

Um die Weiterentwicklung, Produktion und Vermarktung<br />

von Galaxie voranzutreiben, hat Wittenstein ein<br />

internes Start-up gegründet. Peter Lesch, bereits seit 29<br />

Jahren bei Wittenstein, ist Leiter Produktion & Logistik<br />

für das Start-Up: „Wir haben bei Galaxie ganz neue Fertigungsprozesse.<br />

Um diese erfolgreich zu meistern, bauen<br />

wir aktuell eine eigene Fertigungsinsel auf. Dort sind<br />

neben der Produktion die Montage, der interne Teststand<br />

sowie die Qualitätssicherung integriert.“<br />

Auch die anderen Abteilungen des Start-ups wie zum<br />

Beispiel Logistik, Entwicklung oder Vertrieb sind direkt<br />

an die Fertigungsinsel angeschlossen. Marco Gravera ist<br />

Leiter der Qualitätssicherung und sieht in der räumlichen<br />

Nähe einen entscheidenden Vorteil: „Dadurch fühlen<br />

sich alle Mitarbeiter wie eine Einheit. Das führt zu<br />

einer besseren und schnelleren Zusammenarbeit – allen<br />

voran zwischen den Qualitäts- und Fertigungsmitarbeitern.<br />

Wir können unsere Messprozesse somit viel<br />

schneller an die Prozesse der Fertigung und deren Entwicklung<br />

anpassen.“<br />

Das Zusammenspiel der beiden Abteilungen ist für<br />

die Fertigung der neuen Getriebegattung unabdingbar.<br />

Die Fertigungstechnologien sind auch für Wittenstein<br />

teilweise Neuland, aber durch die kurzen Feedbackwege<br />

mit der Qualitätssicherung sind sie laut Lesch „viel<br />

schneller beherrschbar“.<br />

Gravera und sein Team messen die Kernbauteile des<br />

Getriebes fertigungsbegleitend, am Ende steht eine<br />

100-Prozent-Messung der Getriebe auf dem Prüfstand<br />

an. Teile von Lieferanten kommen ebenfalls zur Wareneingangsprüfung<br />

erst einmal in den Messraum. Denn<br />

wenn sich die 48 Rundzähne durch den Zahnträger<br />

schieben ist höchste Präzision im Tausendstel-Millimeter-Bereich<br />

gefordert. Und nicht nur da: Damit alles perfekt<br />

ineinandergreift, müssen alle Getriebekomponenten<br />

hochpräzise gefertigt werden.<br />

Um diesen Präzisionsansprüchen gerecht zu werden,<br />

misst das Team von Gravera mit einer Prismo Ultra und<br />

einer Surfcom Nex, beides von Zeiss (AMB: Halle 7,<br />

32 <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> PLUS 02.2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!