Der Betriebsleiter 11-12/2018
Der Betriebsleiter 11-12/2018
Der Betriebsleiter 11-12/2018
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19186<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />
Nov./Dez. <strong>2018</strong><br />
Cloud<br />
Digitalisierung:<br />
Sicherheitsschaltgeräte an die<br />
06Cloud anbinden<br />
mit<br />
Elektronikfertigung:<br />
Wie Prüftechnik die Effizienz<br />
<strong>12</strong>steigert<br />
Betriebstechnik:<br />
Industriewischtuch überzeugt<br />
18im Praxistest<br />
Drucklufttechnik:<br />
Was die energiebewusste<br />
26Brauindustrie erwartet
Halle 9, Stand 9-310<br />
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EDITORIAL<br />
Rettet künstliche<br />
Intelligenz den<br />
Planeten?<br />
Mit der Strategie, Werkzeuge und Technologien zu entwickeln und<br />
zu nutzen, sind wir Menschen seit Jahrhunderten erfolgreich.<br />
Allerdings sind durch die zunehmende Technisierung die Probleme der<br />
Menschheit nicht gelöst worden, im Gegenteil. Die Umweltzerstörung<br />
ist zu einer der größten Gefahren für die Erde und damit auch für die<br />
Weltwirtschaft geworden. Jetzt soll ausgerechnet der technische<br />
Fortschritt den Planeten retten?<br />
Laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers und dem Weltwirtschaftsforum<br />
hat künstliche Intelligenz (KI) ein großes Potenzial zum<br />
Schutz des Planeten. Intelligente Stromversorgung, optimierte Überwachung<br />
von Ökosystemen: Die Experten haben mehr als 80 Anwendungsmöglichkeiten<br />
von KI identifiziert, um den drängendsten Herausforderungen<br />
von Klimawandel und Umweltverschmutzung zu begegnen.<br />
Das glaube ich gern, dass künstliche Intelligenz hier viele neue Möglichkeiten<br />
bereithält. Diese müssen dann aber auch genutzt werden. Und<br />
da liegt der Schlüssel zur Lösung der Probleme – nicht in der künstlichen<br />
Intelligenz, sondern in unserer eigenen bzw. in unserem Weitblick.<br />
<strong>Der</strong> heutige Stand der Technik bietet bereits ein enormes Potenzial für<br />
Ressourceneffizienz, wir müssen es nur heben!<br />
In energieintensiven Bereichen wie der Drucklufttechnik steht Effizienzsteigerung<br />
bereits ganz oben auf der Agenda. Vielfältige Beispiele<br />
für eine gelungene Umsetzung finden Sie in unserem Special ab<br />
Seite 23. Dass Brauereien nicht nur aufgeschlossen für neue Technologien<br />
sind, sondern häufig auch auf Nachhaltigkeit<br />
setzen, lesen Sie im Beitrag auf den Seiten 26<br />
und 27. Ansonsten dreht sich in dieser Ausgabe<br />
wieder einiges um Digitalisierung, Smart<br />
Factory & Co.<br />
Ich wünsche Ihnen interessante Anregungen<br />
und denken Sie daran: Es kommt<br />
darauf an, wie man die Technologien<br />
nutzt!<br />
Martina Klein<br />
Redakteurin<br />
m.klein@vfmz.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 3<br />
Turkish-Machinery.indd 1 23.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:29:39
INHALT<br />
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RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
14 Inserentenverzeichnis<br />
42 Impressum<br />
42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/2019<br />
TITELBILD<br />
Schmersal, Wuppertal<br />
Digitalisierung:<br />
Funktionale Vernetzung<br />
08und Digital Thread<br />
Nachrüstung:<br />
Maschinenparks per Retrofit<br />
10digitalisieren<br />
BETRIEBSFORUM<br />
05 Termine und Aktuelles<br />
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
06 TITEL Maschinensicherheit 4.0 : Daten für Condition Monitoring generieren<br />
– aus den Sicherheitsschaltgeräten<br />
08 Stufe 4 auf dem Weg zur Smart Factory: funktionale Vernetzung und der<br />
Digital Thread<br />
10 Wie bei Maschinenparks ein Retrofit auch bei unterschiedlichen Reifegraden<br />
der Digitalisierung zum Erfolg führt<br />
<strong>12</strong> Wie Prüftechnik die Effizienz in der Elektronikfertigung steigert<br />
14 Produktneuheiten zur SPS IPC Drives<br />
MONTAGE- UND HANDHABUNGSSTECHNIK<br />
16 Produkte<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
18 Produkttest mit Professionals: Industriewischtuch erhält branchenübergreifende<br />
Empfehlung<br />
19 Produkte<br />
INTRALOGISTIK<br />
20 Möglichkeiten und Grenzen von Korrosionsschutz-Verpackungen<br />
21 Produkte<br />
Intralogistik:<br />
Korrosionsschutz durch<br />
20Verpackung<br />
Special Drucklufttechnik:<br />
Mit Unterdruck höchst<br />
30produktiv<br />
SPECIAL: DRUCKLUFTTECHNIK<br />
24 INTERVIEW Was bei Drucklufttechnik in der Lebensmittelindustrie<br />
alles zu beachten ist<br />
26 Was die Brauindustrie von der Drucklufttechnik erwartet<br />
28 Industrie-4.0-Konzepte für Druckluftsysteme erlauben mehr als vorausschauende<br />
Wartung<br />
30 Energieeffiziente und zuverlässige Verdichtertechnik in der Tabakindustrie<br />
32 Schraubengebläse optimieren die Abwasseraufbereitung bei einem<br />
Milchverarbeiter<br />
34 Neuer Kompressor überzeugt im Feldtest in einer Pulverbeschichtung<br />
36 Wassereingespritzte Schraubenkompressoren erzeugen Druckluft<br />
der Klasse 0 gemäß ISO 8573-1<br />
38 Mit Ultraschallprüftechnik Druckluftsysteme optimieren und<br />
Dokumentation sicherstellen<br />
39 Produkte
BETRIEBSFORUM<br />
Intec und Z: Start ins Messejahr 2019 für<br />
Metallbearbeitung und Zulieferbranche<br />
Wenn die Leipziger Messe vom 5. bis 8. Februar 2019 ihre Tore öffnet,<br />
lädt der Messeverbund Intec und Z zum ersten wichtigen Branchentreff<br />
des Jahres für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung<br />
und der Zulieferindustrie in Europa ein. „<strong>Der</strong> Anmeldestand<br />
für Intec und Z 2019 ist hervorragend. Somit sind wir bester Dinge,<br />
dass unser Messedoppel die starke Position unter den europäischen<br />
Industriemessen untermauert“, sagt Markus Geisenberger,<br />
Geschäftsführer der Leipziger Messe. Rund 1 300 Aussteller werden<br />
innovative Produktneuheiten, ausgefeilte Technik und komplexe<br />
Dienstleistungen präsentieren.<br />
Auf der Intec wird ein breites Angebot an Werkzeugmaschinen, Fertigungsautomation<br />
und Robotik, Laser- und Schweißtechnik, Handhabungstechnik,<br />
Präzisionswerkzeugen, Vorrichtungen, Messtechnik<br />
und Qualitätssicherung sowie aus dem Werkzeug- und Formenbau<br />
vorgestellt. Die Z<br />
ist mit Ausstellern,<br />
die der Nachfrage<br />
nach qualitativ hochwertigen<br />
und je nach<br />
Kundenspezifik bearbeiteten<br />
Teilen und<br />
Komponenten aus<br />
Metallen, Kunststoffen<br />
sowie neuartigen Werkstoffen nachkommen, gut ausgestattet.<br />
Technologische Dienstleistungen für die Industrie sind ein zusätzlicher<br />
wichtiger Bestandteil des Messeportfolios.<br />
Praxisorientierung und branchenübergreifende Informationen für<br />
die Industrie sind das Markenzeichen des begleitenden Fachprogramms<br />
des Messeverbunds. So wird zum Beispiel in der Sonderschau<br />
„Additiv + Hybrid – neue Fertigungstechnologien im Einsatz“<br />
verdeutlicht, wie sich in der Kombination klassischer Fertigungsverfahren<br />
mit neuartigen Technologien die Grenzen herkömmlicher<br />
Prozesse überwinden lassen. Digitalisierung, Sensorik sowie neue<br />
Mobilitätskonzepte und ihre Auswirkungen auf die Fertigungs- und<br />
Zulieferindustrie sind weitere Themen des Fachprogramms.<br />
Bildquelle: Leipziger Messe GmbH/Uwe Frauendorf<br />
www.messe-intec.de<br />
SPS IPC Drives <strong>2018</strong> spiegelt digitalen<br />
Wandel wider<br />
Die Aussichten für die 29. Ausgabe der SPS IPC Drives sind erneut<br />
sehr positiv und bestätigen die Bedeutung der Fachmesse für die<br />
smarte und digitale Automatisierung. Rund 1 700 Automatisierungsanbieter<br />
aus aller Welt werden vom 27. bis 29. November <strong>2018</strong><br />
in Nürnberg erwartet. Vorgestellt werden Produkte und Lösungen<br />
sowie richtungsweisende Technologien der Zukunft. Wie schon im<br />
vergangenen Jahr sind die Themen Industrie 4.0 und der digitale<br />
Wandel Schwerpunktthemen der SPS IPC Drives <strong>2018</strong>. Aussteller<br />
zeigen ihre Lösungsansätze,<br />
aber auch diverse Produkte<br />
und Applikationsbeispiele<br />
zur digitalen<br />
Transformation. Begleitet<br />
wird dies durch themenbezogene<br />
Sonderschauflächen<br />
und Vorträge auf den<br />
Messeforen.<br />
Das starke Engagement,<br />
das IT-Firmen wie SAP bei der Erarbeitung industrieller Kommunikationsthemen<br />
– etwa bei OPC UA und TSN – einbringen, zeigt, wie<br />
die beiden Branchen IT und Automation zusehends verschmelzen.<br />
Ein Prozess, der sich auf der SPS IPC Drives auch in der Hallenbelegung<br />
widerspiegelt: In <strong>2018</strong> ist das Thema Software und IT in der<br />
Fertigung in den Hallen 5 und 6 zu finden. Hier werden industrielle<br />
Web Services, virtuelle Produktentwicklung/-gestaltung, digitale<br />
Geschäftsplattformen, IT/OT-Technologien, Fog-/Edge- und<br />
Cloud-Computing und vieles mehr zu sehen sein. Cyber Security<br />
wird ebenfalls von zahlreichen Anbietern aufgegriffen; sie demonstrieren<br />
auf ihren Messeständen anschaulich, wie sich Unternehmen<br />
vor Cyberattacken schützen können.<br />
Um an diese Themenentwicklung anzuschließen, findet erstmalig<br />
zur Messe ein Hackathon unter dem Motto „Digitale Ideen für eine<br />
smarte Automation“ statt. Auf diese Weise sollen gemeinsam für die<br />
Automatisierungsbranche nützliche und kreative Softwareprodukte<br />
entwickelt werden. Die Vorstellung der Ergebnisse sowie die Siegerehrung<br />
sind für den ersten Messetag geplant.<br />
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TITEL I INTERVIEW<br />
Maschinensicherheit 4.0<br />
Daten für Condition Monitoring generieren – aus den Sicherheitsschaltgeräten<br />
In modernen Condition-<br />
Monitoring-Konzepten werden<br />
Maschinenkomponenten zu<br />
„Datensammlern“, die Auskunft<br />
über die zu erwartende<br />
Verfügbarkeit der Anlage geben.<br />
<strong>Der</strong> Nutzen solcher Konzepte liegt<br />
auf der Hand, und auch die<br />
Maschinensicherheit kann und<br />
sollte hier einbezogen werden.<br />
Siegfried Rüttger, Projektleiter<br />
Industrie 4.0 bei der Schmersal<br />
Gruppe, erläutert die Hintergründe<br />
und Möglichkeiten.<br />
Die Schmersal Gruppe bietet eine<br />
Safety-to-Cloud-Lösung an. Welchen<br />
Nutzen bringt es, Sicherheitsschaltgeräte<br />
an die Cloud anzubinden?<br />
<strong>Der</strong> Nutzen liegt, ganz kurz gesagt, in der<br />
verbesserten Transparenz. <strong>Der</strong> Betreiber<br />
von Maschinen und Anlagen erhält<br />
umfassende Daten, die während der<br />
zyklischen Diagnose des Sicherheitssystems<br />
erhoben und gesammelt werden,<br />
und kann diese Daten im Sinne des<br />
Condition Monitoring für die Optimierung<br />
der Maschinen nutzen.<br />
Können Sie Beispiele aus der Praxis<br />
geben?<br />
Anwender unserer Safety-to-Cloud-<br />
Lösung können z.B. an zentraler Stelle die<br />
Schaltzyklen der Sicherheitsschaltgeräte<br />
abrufen. Sie erkennen dann, welche<br />
Schutztür häufiger geöffnet wurde. <strong>Der</strong><br />
Schluss liegt nahe, dass es an diesem<br />
Gefahrenbereich öfter zu Störungen<br />
kommt. In diesem Fall sollte man dem<br />
Grund dafür nachgehen. So trägt die<br />
01 Siegfried Rüttger, Projektleiter<br />
Industrie 4.0 der Schmersal Gruppe<br />
Vernetzung und Digitalisierung in der<br />
Produktion – genauer gesagt: die Auswertung<br />
und intelligente Analyse von Daten<br />
– dazu bei, dass die Produktivität der<br />
Maschine gesteigert werden kann. Das ist<br />
klassisches Condition Monitoring und,<br />
ganz nebenbei bemerkt, zurzeit eine sehr<br />
beliebte und praxisgerechte Anwendung<br />
für die Digitalisierung der Instandhaltung.<br />
Wie funktioniert der Datenstrom in der<br />
Praxis?<br />
Die wesentlichen Baureihen unserer<br />
Sicherheitszuhaltungen und Sicherheitssensoren<br />
sind mit einem SD-Interface<br />
ausgestattet. Die Abkürzung SD steht für<br />
Serielle Diagnose von in Reihe geschalteten<br />
Sensoren und bezeichnet ein<br />
Kommunikationsprotokoll für die Übertragung<br />
nicht sicherheitsgerichteter, d.h.<br />
diagnoserelevanter Daten. Diese Daten<br />
können über unsere Sicherheitssteuerung<br />
PSC1 und ein Edge-Gateway per OPC UA<br />
in eine Cloud übertragen werden. Das ist<br />
das Grundprinzip unserer „Smart Safety<br />
Solution“.<br />
Sie erwähnten schon die Schaltzyklen der<br />
Sicherheitsschaltgeräte. Welche diagnoseoder<br />
instandhaltungsbezogenen Daten<br />
können auf diese Weise sonst noch<br />
übertragen werden – und wie erfolgt die<br />
Auswertung?<br />
<strong>Der</strong> SD-Bus erfasst eine Vielzahl von<br />
Informationen wie zum Beispiel Schaltzyklen,<br />
Grenzbereichs- und Abstandswarnungen,<br />
die Zustandssituation der<br />
Sicherheit und vieles mehr. Bei optoelektronischen<br />
Schutzeinrichtungen kann die<br />
Optik gegenüber Verschmutzung oder<br />
optimaler Ausrichtung überwacht werden;<br />
wird das Signal schwächer, kann eine<br />
Warnmeldung generiert werden. Die<br />
ausgewerteten Diagnose informationen<br />
lassen sich auch auf Bildschirmen visualisieren<br />
und über mobile Endgeräte wie<br />
Tablets oder Handys darstellen. Damit ist<br />
unsere Safety-to-Cloud-Lösung ein klassisches<br />
Instrument der Predictive<br />
Maintenance.<br />
Sie sprachen die optoelektronischen<br />
Schutzeinrichtungen an, deren Diagnosedaten<br />
ebenfalls in die Cloud integriert<br />
werden können. Gibt es hier besondere<br />
Vorteile?
INTERVIEW I TITEL<br />
02 Ab in die Cloud:<br />
Die Smart Safety Solution<br />
macht´s möglich<br />
03 Die Daten<br />
können u.a. über die<br />
Sicherheitssteuerung<br />
PSC1 in die Cloud<br />
geleitet werden<br />
Die gibt es in der Tat. Wenn zum Beispiel<br />
Verschmutzungen an der Optik der<br />
Lichtgitter auftreten oder sich die Ausrichtung<br />
von Sender und Empfänger verändert<br />
und das Signal infolgedessen schwächer<br />
wird, kann eine Warnmeldung übermittelt<br />
werden. Dann kann der Anwender –<br />
wiederum im Sinne der vorbeugenden<br />
Instandhaltung – frühzeitig korrektive<br />
Maßnahmen einleiten, bevor das<br />
Lichtgitter sicher abschaltet. So vermeidet<br />
man ungeplante Ausfälle an den<br />
Maschinen.<br />
Welche Cloud wird bei den Lösungen<br />
genutzt, die bisher installiert wurden?<br />
Wie gesagt: Wir sind da offen. In der<br />
Instandhaltung arbeiten viele Industrie-<br />
Anwender z.B. mit Microsoft Azure oder<br />
mit Siemens MindSphere, weil solche<br />
Plattformen eine Vielzahl von nützlichen<br />
Funktionalitäten für die Darstellung und<br />
Auswertung oder Speicherung der Daten<br />
bieten, z.B. in Form von Tabellen,<br />
Diagrammen oder Grafiken.<br />
Wer nutzt die cloudbasierte Form der<br />
Zustandsanalyse oder der vorbeugenden<br />
Instandhaltung in der Praxis? Eher die<br />
Instandhaltungs-Planer oder das Servicepersonal<br />
im Feld?<br />
Das hängt von der Aufgabenverteilung<br />
innerhalb der Instandhaltung ab und auch<br />
von der Größe der Abteilung. Beides ist<br />
möglich und sinnvoll.<br />
Im Fokus<br />
Sicherheit<br />
Effizienz<br />
Nachhaltigkeit<br />
Sie leiten die Industrie 4.0-Projekte der<br />
Schmersal Gruppe. Welche Themen und<br />
Lösungen stehen aktuell noch auf Ihrer<br />
Agenda – abgesehen von Safety-to-Cloud?<br />
Ein übergeordnetes Thema ist die Frage,<br />
wie sich Digitalisierung und Industrie 4.0<br />
auf die Maschinensicherheit auswirken.<br />
Wenn Bauteile hochautomatisiert in<br />
Losgröße Eins produziert werden, müssen<br />
die Maschinen flexibler sein und mit ihnen<br />
auch die Schutzeinrichtungen. An solchen<br />
Lösungen arbeiten wir – nicht nur als<br />
Hersteller von Sicherheitsschaltgeräten<br />
und -systemen, sondern auch als<br />
Dienstleister.<br />
Welche Dienstleistungen für die sicherheitsgerichtete<br />
Digitalisierung bieten Sie<br />
hier an?<br />
Unter der Dachmarke tec.nicum bieten<br />
wir unter anderem die Unterstützung der<br />
Maschinenhersteller unter dem Aspekt<br />
der Maschinensicherheit an, aber auch<br />
die sicherheitstechnische Bewertung und<br />
Optimierung von vorhandenen<br />
Maschinen oder von Anlagen, die<br />
modernisiert werden (Retrofitting). Hier<br />
steht oft die Steigerung der Durchsatzleistung<br />
oder der Flexibilität im Vordergrund<br />
– das erfordert auch neue Konzepte der<br />
Maschinensicherheit. Hier können wir die<br />
Maschinenbetreiber professionell<br />
beraten.<br />
Eine letzte abschließende Frage: Wieso<br />
sollte sich der Anwender von Maschinen<br />
um die Integration der Maschinensicherheit<br />
in Industrie 4.0-Konzepte und<br />
Digitalisierungsprojekte kümmern?<br />
Ganz einfach: Weil er dann von geringeren<br />
Stillstandzeiten profitiert und die Instandhaltung<br />
seiner Maschinen besser planen<br />
kann.<br />
www.schmersal.com<br />
Auf der SPS IPC Drives: neue Safety Fieldbox<br />
Auf der SPS IPC Drives <strong>2018</strong> (Halle 9, Stand 460) zeigt Schmersal<br />
u.a. eine neue Safety Fieldbox für Profinet/Profisafe-Systeme, die<br />
2019 auf den Markt kommen wird und sich für die einfache Plug<br />
& Play-Installation von bis zu acht Sicherheitsschaltgeräten eignet.<br />
Über die universelle Geräteschnittstelle mit 8-poligem M<strong>12</strong>-Stecker<br />
kann ein breites Spektrum unterschiedlichster Sicherheitsschaltgeräte<br />
angeschlossen werden. Damit steht dem Anwender eine<br />
einfache und kostengünstige Installationslösung zur Verfügung,<br />
die gleichzeitig sehr flexible und individuell konfigurierbare Sicher -<br />
heitslösungen für komplexe Maschinen und Anlagen ermöglicht.<br />
Außerdem schafft die zusätzliche Übertragung aller Diagnosesignale<br />
der angeschlossenen Geräte – auf Wunsch, wie im Interview<br />
aufgezeigt, bis in die Cloud – die Voraussetzung für optimale<br />
Prozesstransparenz und störungsfreien Betrieb der Maschinen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 7
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Auf dem Weg zur Smart Factory<br />
Stufe 4: funktionale Vernetzung und der Digital Thread<br />
Es ist an der Zeit, dem Netzwerk aus Schlagwörtern im Umfeld von<br />
Industrie 4.0 ein weiteres hinzuzufügen. Zur Verdeutlichung der<br />
„Funktionalen Vernetzung“ ist dies der „Digital Thread“ – zu Deutsch: der<br />
digitale Faden. Die Bezeichnung steht für den Ansatz, Daten aus<br />
unterschiedlichen IT-Systemen zusammenzuführen, um daraus neue<br />
Erkenntnisse zur Optimierung des Fertigungsprozesses abzuleiten. Aber<br />
was haben Manufacturing-Execution-Systeme (MES) damit zu tun?<br />
Ein Blick auf die heutige Fertigungsindustrie<br />
zeigt, dass MES-Systeme nach wie vor<br />
von zentraler Bedeutung sind. Aber mehr<br />
denn je muss das MES im jeweiligen Unternehmen<br />
die ihm zugedachte Rolle der zentralen<br />
Informations- und Datendrehscheibe<br />
übernehmen. Insellösungen für z. B. BDE,<br />
CAQ (Computer Aided Quality assurance)<br />
oder Traceability (Rückverfolgung) werden<br />
diesen Anforderungen definitiv nicht mehr<br />
gerecht. Zur Realisierung des „Digital<br />
Thread“ (s. Kasten) braucht es ein integriertes<br />
und interoperables System.<br />
Die funktionale Vernetzung im Sinne des<br />
Digital Thread entspricht der vierten Stufe im<br />
Vier-Stufen-Modell „Smart Factory“. Mit Stu-<br />
fe 1 soll die komplette Fertigungslandschaft<br />
transparent gemacht werden, damit in<br />
Stufe 2 die Reaktionsfähigkeit sichergestellt<br />
und verbessert werden kann. Die dritte Stufe<br />
sieht darauf basierend die Einrichtung von<br />
Regelkreisen und selbstregelnden Mechanismen<br />
vor. Dabei soll die Rolle des Menschen<br />
in der Fabrik keineswegs ersetzt, wohl aber<br />
heutigen Bedingungen angepasst werden.<br />
Letztlich sorgen alle drei Stufen dafür, dass<br />
Stufe 4 erfolgreich umsetzbar ist. Allerdings<br />
führt die funktionale Vernetzung gleichzeitig<br />
zu einer ganz neuen Komplexität – technisch<br />
und organisatorisch. Umso wichtiger ist es,<br />
dass sowohl die Fertigungsmitarbeiter als<br />
auch das Management die Eckpfeiler der<br />
01 Funktionale Vernetzung führt<br />
zu mehr Effizienz in der Produktion<br />
Smart Factory – Transparenz und Reaktionsfähigkeit<br />
– verstehen und leben. Denn nur so<br />
ist sichergestellt, dass mit der funktionalen<br />
Vernetzung neue Möglichkeiten zur Optimierung<br />
oder sogar neue Geschäftsmöglichkeiten<br />
entstehen und nicht ein heilloses Chaos.<br />
Damit die funktionale Vernetzung auch zu<br />
den angestrebten Optimierungen führt, sollten<br />
zunächst die Anforderungen geklärt, die<br />
dafür notwendige Struktur definiert und anschließend<br />
gezielt ausgewählte Schnittstellen<br />
implementiert werden. Die folgenden<br />
Beispiele von funktionaler Vernetzung stellen<br />
eine Auswahl dar, die je nach Größe und<br />
Branche eines Fertigungsunternehmens von<br />
unterschiedlicher Relevanz sein können.<br />
Vernetzung von Produktion<br />
und Logistik<br />
MES-Systeme für sich gesehen bieten bereits<br />
Lösungen zur digitalen Abbildung der<br />
innerbetrieblichen Logistik. Durch die Vernetzung<br />
mit einem Warehouse Management<br />
System (WMS) können die vorhandenen<br />
Funktionen erweitert und somit noch<br />
leistungsfähiger werden. Beispielsweise<br />
überwacht das MES Hydra von MPDV im<br />
Rahmen der Anwendung MPL (Material- &<br />
Produktionslogistik) definierte Bestände<br />
von Material und Zwischenerzeugnissen in<br />
der Fertigung – also sog. WiP-Material<br />
(Work in Progress). Dabei arbeitet Hydra<br />
mit aktuellen Beständen in der Fertigung<br />
und verfügt damit über viel detailliertere Informationen<br />
als ein ERP, das üblicherweise<br />
nur Bestände kennt, die am Auftragsende<br />
verbucht werden. Durch die Vernetzung mit<br />
einem WMS können Materialengpässe und<br />
damit verbundene Verzögerungen mit geringem<br />
Aufwand früher erkannt, umgangen<br />
oder gar vermieden werden.<br />
Ein weiteres Beispiel: Hydra-MPL verfügt<br />
seit einiger Zeit über ein integriertes Transportmanagement<br />
im Shopfloor. Damit können<br />
Transportaufträge automatisch generiert<br />
werden – z. B. immer dann, wenn Material<br />
an einer Maschine benötigt wird oder<br />
fertiges Material abtransportiert werden<br />
soll. Die Kombination mit einem WMS<br />
würde eine automatische Ansteuerung von<br />
Transportmitteln (z. B. ein fahrerloses Transportsystem)<br />
inklusive automatischer Routenplanung<br />
ermöglichen. Durch die Übernahme<br />
von Transportaufträgen aus Hydra<br />
können wichtige Versorgungsprozesse komplett<br />
automatisiert abgebildet werden. Weitere<br />
praktische Anknüpfungspunkte analysieren<br />
die MES-Experten von MPDV aktuell
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
mit viastore Software, einem führenden<br />
Anbieter von Software für Logistik-Prozesse.<br />
Konstruktion, Fertigung und<br />
Qualitätssicherung vernetzen<br />
Digital Thread<br />
Beim Digital Thread geht es um die<br />
Zusammenführung von Daten aus<br />
unterschiedlichen IT-Systemen zum<br />
Zweck der Anreicherung von Informationen<br />
– also die Erweiterung des Horizonts<br />
über das MES hinaus. Auf dieser<br />
Basis können Erkenntnisse zur Optimierung<br />
des Fertigungsprozesses<br />
gewonnen bzw. generelle Anforderungen<br />
(z. B. Traceability) besser erfüllt<br />
werden. Die Daten stammen aus verschiedenen<br />
Punkten der Wertschöpfung<br />
oder daran indirekt beteiligten<br />
Systemen (z. B. Logistik, Gebäudemanagement,<br />
…). Daher spricht man hier<br />
auch vom Digital Thread, der sich wie<br />
ein Faden virtuell durch die gesamte<br />
Fertigungslandschaft zieht und wichtige<br />
Informationen aus unterschiedlichen<br />
IT-Systemen zusammenführt.<br />
Ein anderes, anschauliches Beispiel der<br />
funktionalen Vernetzung ist die Nutzung<br />
von Modelldaten aus der Konstruktion (z. B.<br />
CAD-Modell) zur Definition von Merkmalen,<br />
die im Rahmen der fertigungsbegleitenden<br />
Qualitätsprüfung erfasst werden. Damit<br />
wird die bisher manuelle Prüfplanung deutlich<br />
erleichtert, da viele Parameter der zu<br />
prüfenden Merkmale (z. B. Zielwert und Toleranz)<br />
direkt und automatisiert aus dem<br />
CAD-Modell übernommen werden. Das reduziert<br />
sowohl den Aufwand für die Planung<br />
als auch das Risiko von Tippfehlern.<br />
Die erfassten Prüfergebnisse dienen im<br />
Anschluss nicht nur der Qualitätssicherung<br />
in der Fertigung, sondern werden auch an<br />
den Konstrukteur zurückgespielt. Dieser wiederum<br />
kann auf dieser Basis Verbesserungen<br />
am Produkt selbst vornehmen, somit schon<br />
im Design für eine höhere Produktqualität<br />
sorgen und gleichzeitig die Fertigung durch<br />
die Reduzierung von Nacharbeit entlasten.<br />
Erste Funktionen zur Übernahme von<br />
Prüfmerkmalen aus CAD-Modellen bietet<br />
Hydra bereits – eine Ausweitung des Funktionsumfangs<br />
ist in Diskussion. Eine weitere<br />
realisierte Anwendung in dieser Richtung<br />
ist die Übernahme von NC-Programmen<br />
aus einem Product Lifecycle System (PLM).<br />
Mit Hydra-DNC können diese Daten dann<br />
in Abhängigkeit zum anstehenden Auftrag<br />
direkt an der Maschine verwendet werden.<br />
Hydra-DNC ist bereits bei einer Vielzahl<br />
von Fertigungsunternehmen im Einsatz.<br />
Vom digitalen Zwilling zum<br />
Digital Thread<br />
02 Vernetzung von Produktion und Logistik<br />
sorgt für mehr Effizienz im Fertigungsalltag<br />
Die genannten Beispiele funktionaler Vernetzung<br />
basieren auf der Zusammenführung<br />
von Daten aus unterschiedlichen Systemen<br />
im Sinne des „Digital Thread“. Dabei erweitert<br />
insbesondere die Anbindung des Konstruktionsbereichs<br />
an das MES den Blickwinkel<br />
auf den kompletten Lebenszyklus eines<br />
bestimmten Produkts. <strong>Der</strong> digitale Zwilling<br />
der Produktion bzw. einzelner Produkte bekommt<br />
damit eine Zeitachse. Davon profitieren<br />
Hersteller und Nutzer. Gerade in Zeiten<br />
immer kürzerer Lebenszyklen und stetig steigender<br />
Variantenvielfalt ist eine solche Rückkopplung<br />
wichtig, um schnell und nachhaltig<br />
aus den gemachten Erfahrungen lernen zu<br />
können. Mit Hilfe der funktionalen Vernetzung<br />
und des Digital Thread können alle Beteiligten<br />
vom gemeinsamen Wissen profitieren<br />
und so aus Fehlern sofort lernen. Die zielgerichtete<br />
funktionale Vernetzung fördert darüber<br />
hinaus den weiteren Ausbau aller<br />
vorangehenden Stufen der Smart Factory:<br />
Transparenz, Reaktionsfähigkeit und Selbstregelung.<br />
Damit wird aus dem Vier-Stufen-<br />
Modell selbst ein Regelkreis zur Fertigungsoptimierung<br />
ganz im Sinne von Industrie 4.0.<br />
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Doppelte Lebensdauer ... smarte Überwachung.<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 9
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Maschinenparks digitalisieren<br />
Wie ein Retrofit auch bei unterschiedlichen Reifegraden der Digitalisierung zum Erfolg führt<br />
In zahlreichen Fertigungsbetrieben<br />
sind mit der Zeit heterogene<br />
Produktionsumgebungen<br />
entstanden, in denen es durchaus<br />
noch Anlagen mit geringem<br />
Automatisierungsgrad gibt, die<br />
nicht vernetzt sind und deshalb<br />
untereinander nicht<br />
kommunizieren können. Um diese<br />
Maschinen fit für die digitale Welt<br />
zu machen, lassen sie sich mit<br />
modernen Komponenten<br />
nachrüsten.<br />
Autor: Lumir Boureanu, Geschäftsführer und<br />
CTO der compacer GmbH, Gärtringen<br />
In der Praxis ist die Retrofit-Methode allerdings<br />
von Fall zu Fall verschieden, da die<br />
Vorgehensweise sehr von den individuellen<br />
Rahmenbedingungen abhängt. Dennoch<br />
lassen sich ein paar grundsätzliche Schritte<br />
definieren. So ist bei sehr alten Maschinen<br />
beispielsweise der Einbau von Sensoren<br />
notwendig, denn nur durch sie können analoge<br />
Signale aufbereitet und nutzbar gemacht<br />
werden. Erst danach lassen sich diese<br />
Daten bzw. Kennzahlen über Schnittstellen<br />
auslesen und speichern. Im nächsten<br />
Schritt ist das intelligente Monitoring der<br />
Prozesse möglich und zwar über die gesamte<br />
Produktionsumgebung hinweg. Schließlich<br />
lässt sich die Auslastung und Effektivität<br />
der Bestandsanlagen überwachen, steuern<br />
und optimieren. Ein konkretes Projektbeispiel<br />
zeigt, wie eine solche Anbindung in<br />
der Praxis aussehen kann.<br />
Mit Retrofit in Richtung<br />
Industrie 4.0<br />
Ein Anbieter von Elektroinstallationstechnik<br />
verwendet in der Produktion spezielle<br />
Stanzmaschinen, die mit Zahnrädern angetrieben<br />
werden. Fällt ein solches Zahnrad<br />
aus, steht die Maschine still. Da diese Zahnräder<br />
sehr teuer sind, macht es keinen Sinn,<br />
sie zu lagern. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig<br />
einschätzen zu können, wann ein solches<br />
Zahnrad ausfallen könnte.<br />
Nach einer professionellen Ist-Analyse<br />
durch die Retrofit-Experten von Compacer<br />
wurde deshalb das Zahnrad der Stanzmaschine<br />
mit einem Temperatursensor, drei<br />
Vibrationssensoren und einem Körperschallsensor<br />
ausgestattet. Die durch diese<br />
Sensoren generierten analogen Signale<br />
wurden dann mittels einer speziellen dafür<br />
produzierten Technik – in diesem Fall der<br />
Fraunhofer vBox – in digitale Daten umgewandelt.<br />
Im Fokus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Das allein genügte aber nicht. Es war zudem<br />
die Implementierung einer sogenannten<br />
Interpretationssoftware notwendig, um<br />
die Daten zu erfassen und für Analysezwecke<br />
bereitzustellen. Konkret führte der<br />
Elektrotechnikanbieter die Cloudlösung<br />
edbic ein, eine smarte Plattform zur Datenund<br />
Prozessintegration.<br />
Erst jetzt konnten die für die Digitalisierung<br />
erforderlichen Daten entsprechend<br />
genutzt und weiterverarbeitet werden. So<br />
ließ sich dank der Integrationssoftware<br />
ein Echtzeit-<br />
Monitoring durchführen,<br />
das stets die aktuellen Daten<br />
über den Maschinenzustand<br />
anzeigt. Nach einem<br />
längeren Beobachtungszeitraum<br />
und der Erhebung<br />
entsprechender<br />
Vergleichsdaten konnten<br />
aus den Monitoring-Daten<br />
Prognosen über den Zustand<br />
des Zahnrads abgeleitet<br />
werden. So ließ sich<br />
nach und nach ein Frühwarnsystem<br />
etablieren, das<br />
Abnutzungserscheinungen, Ausfälle oder<br />
andere Probleme der Anlage identifiziert.<br />
Sobald genügend Daten vorliegen, kann<br />
das Unternehmen noch einen Schritt weitergehen.<br />
Denn vergleicht man die Zahlen,<br />
die über einen noch längeren Zeitraum erhoben<br />
wurden, lassen sich sogar entsprechende<br />
Predictive-Maintenance-Maßnahmen<br />
daraus ableiten.<br />
Fazit<br />
Mit der Retrofit-Methode, sprich der<br />
Installation von Sensorentechnik in Kombination<br />
mit einer entsprechenden Umwandlungsbox<br />
sowie einer Integrationssoftware<br />
lassen sich auch nicht-digitale<br />
Anlagenparks durch die Anbindung fit für<br />
die Zukunft machen: Die Lebensdauer von<br />
Maschinen lässt sich verlängern, Produktqualität<br />
und Produktionsvolumen<br />
Ein Retrofit sorgt für eine<br />
Vernetzung und Harmonisierung<br />
des Maschinenparks<br />
und schafft damit eine solide<br />
Basis für die nächsten Schritte<br />
hin zur digitalen Fabrik.<br />
Lumir Boureanu, Geschäftsführer<br />
und CTO der compacer GmbH,<br />
Gärtringen<br />
steigern, Energie einsparen und die rechtzeitige<br />
Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen.<br />
In jedem Fall sorgt ein Retrofit für<br />
eine Vernetzung und Harmonisierung des<br />
Maschinenparks und schafft damit eine<br />
solide Basis für die nächsten Schritte hin<br />
zur digitalen Fabrik.<br />
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MES & Workforce Management<br />
Schritt für Schritt zum Retrofit<br />
1. Bedarfsanalyse: Prüfung der vorhandenen Fähigkeiten analoger Maschinen. Gibt<br />
es Signale und wenn ja, wie lassen sie sich verwenden; müssen ggfs. Sensoren<br />
installiert werden oder macht evtl. ein internes Bussystem eine Nachrüstung<br />
überflüssig?<br />
2. Sensoren-Auswahl: Je nach Anwendungsfall werden spezifische Sensoren ausgewählt,<br />
damit im nächsten Schritt die erforderlichen Informationen zur Überwachung<br />
der Maschine erfasst werden.<br />
3. Maßgeschneiderte Retrofit-Strategie: Es gilt zu entscheiden, welche Hard- und<br />
Software installiert werden muss, um die Sensordaten sinnvoll bereitzustellen,<br />
beispielsweise die Fraunhofer vBox, die bei zu erwartender hoher Datenlast maximale<br />
Perfomance bietet.<br />
4. Sensoren-Nachrüstung: Die Sensoren und der Präprozessor-Agent, der die anfallenden<br />
Sensordaten verarbeitet und aufbereitet, werden installiert; die Nachrüstung<br />
ist abgeschlossen und die Maschine bereit für die Datenanalyse.<br />
5. Vernetzung: Über eine Datenintegrationsplattform, beispielsweise edbic, werden<br />
alle gesammelten Maschinen- und Sensordaten zusammengeführt und nach zuvor<br />
definierbaren Regeln in Echtzeit analysiert. – Monitoring & Controlling aus einer<br />
Hand und das über die gesamte Produktionsumgebung hinweg.
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
01 Das mobile Prüfcenter<br />
Schatz-combiTEST erlaubt es,<br />
sämtliche in der Montage<br />
eingesetzten Werkzeuge<br />
akkurat und normenkonform<br />
vor Ort zu prüfen<br />
In die Höhe geschraubt<br />
Wie Prüftechnik die Effizienz in der Elektronikfertigung steigert<br />
Um die Zuverlässigkeit und Normkonformität seiner vielfältigen<br />
Verschraubungen zu gewährleisten, setzt ein Elektronikfertiger auf mobile<br />
Prüfsysteme. Sie tragen dazu bei, Know-how und Qualität dauerhaft zu<br />
sichern und teure Rückrufaktionen zu vermeiden.<br />
D<br />
ie 1965 im oberpfälzischen Zandt als<br />
Einmannbetrieb gegründete Zollner<br />
Elektronik AG ist einer der profiliertesten<br />
Elektronikfertiger Europas. Mit mechatronischen<br />
Lösungen in beliebiger vom Kunden<br />
wählbarer Prozesstiefe befindet sich Zollner<br />
unter den Top 15 der EMS-Dienstleister<br />
(Electronic Manufacturing Services) weltweit.<br />
Vom Einzelteil über Module und Geräte<br />
bis hin zu komplexen Systemen reicht dabei<br />
die enorme Kompetenz der Oberpfälzer<br />
– und das in vielen verschiedenen Branchen<br />
und für unzählige Anwendungen von<br />
Bahntechnik bis Telekommunikation.<br />
Ein unverzichtbarer Bestandteil vieler<br />
elektronischer Baugruppen sind Schraubverbindungen.<br />
Das betrifft Leiterplatten,<br />
Steuergeräte und viele weitere Produkte, die<br />
von Zollner nach Auftrag gefertigt werden. –<br />
Sie alle werden durch Schrauben zusammengehalten.<br />
Zwar liegt mit der VDI-Richtlinie<br />
2230 ein Standardwerk zur Berechnung<br />
und Auslegung hochfester Schraubverbindungen<br />
vor; bei der Vielzahl von Branchen,<br />
für die Zollner tätig ist, kommen aber immer<br />
wieder neue, spezifische Normen hinzu.<br />
Die damit einhergehende Komplexität ist<br />
keinesfalls zu unterschätzen, wie Michael<br />
Zeller, seit 2007 bei Zollner und verantwortlich<br />
für Prüfmittelüberwachung und Messtechnik,<br />
erläutert: „Insgesamt sind im Unternehmen<br />
über 2 000 Drehmomentwerkzeuge<br />
im Einsatz. Alle mit ihnen montierten<br />
Verschraubungen müssen nicht nur normkonform<br />
geprüft, die Werkzeuge selbst<br />
müssen regelmäßig kalibriert werden.“<br />
Normgerechte Kalibrierung von<br />
Drehmomentwerkzeugen<br />
Die Prüfung und Dokumentation sämtlicher<br />
Schraubprozesse wird damit zu einer<br />
zentralen Aufgabe für das Unternehmen,<br />
um sich für den Fall von Systemausfällen<br />
oder Rückrufen abzusichern. „Als ich bei<br />
Zollner anfing, wurden die Kalibrierungen<br />
noch hauptsächlich extern durchgeführt.<br />
Wir waren jedoch mit den Abläufen nicht<br />
zufrieden, zumal die eingesetzte Lösung lediglich<br />
an die Norm angelehnt war. Deshalb<br />
entschieden wir uns, das gesamte Knowhow<br />
bezüglich Schraubprüfung hier in<br />
Zandt zu konsolidieren“, so Zeller weiter.<br />
Bei der Recherche nach Lösungsanbietern<br />
stieß Zeller auf die Firma Schatz, die<br />
zur Schweizer Kistler Gruppe gehört. Auf einer<br />
Fachmesse nahm er Kontakt auf und<br />
war schnell überzeugt: „Schatz hat uns sehr<br />
gut zugehört und große Flexibilität bei der<br />
Umsetzung bewiesen und nicht nur Lösungen<br />
von der Stange geboten. Genau so stellt<br />
man sich Beratung vor“, so Michael Zeller.<br />
Und die Sache rechnet sich: Bei über 2 000<br />
Drehmomentwerkzeugen, die mindestens<br />
einmal im Jahr kalibriert werden müssen,<br />
ergibt sich eine Kostenersparnis von mindestens<br />
60 000 Euro im Jahr – die gewonnene<br />
Zeit, die die Werkzeuge sonst außer Haus<br />
waren, noch gar nicht eingerechnet.<br />
Mittlerweile sind diverse Produkte von<br />
Schatz bei Zollner im Einsatz. Zur Prüfung<br />
<strong>12</strong> <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
02 Um die<br />
Werkzeuge für die<br />
Kalibrierung nicht<br />
demontieren zu<br />
müssen, hat Schatz<br />
das Prüfsystem um<br />
externe Simulatoren<br />
ergänzt<br />
DER NEUE<br />
INDUSTRIE-<br />
BLOG:<br />
von Schraubverbindungen in der Fertigung<br />
setzt man auf InspectPro: Das tragbare<br />
Prüfsystem misst Drehmoment, Vorspannkraft<br />
und Drehwinkel und stellt die Prozessfähigkeit<br />
bei der Schraubenmontage sicher.<br />
Außerdem seit 2016 im Einsatz ist combi<br />
TEST für die normgerechte und herstellerunabhängige<br />
Prüfung und Kalibrierung aller<br />
Drehmomentwerkzeuge. Um die Werkzeuge<br />
für die Kalibrierung nicht demontieren<br />
zu müssen, ergänzte man das<br />
Prüfsystem seitens Schatz um externe Simulatoren.<br />
Außerdem wurde speziell für<br />
Zollner ein Handling-System integriert, das<br />
die Kalibrierung zusätzlich erleichtert.<br />
Umstellung auf interne Lösung<br />
in weniger als vier Monaten<br />
Mit den mobilen Prüfsystemen von Schatz<br />
ist es Zollner gelungen, die interne Wertschöpfungstiefe<br />
zu erhöhen und ein immenses<br />
Know-how der unterschiedlichen<br />
Schraubprozesse über verschiedene Abteilungen<br />
hinweg aufzubauen. Neben der Kostenfrage<br />
spielt auch die Prozesssicherheit<br />
eine entscheidende Rolle: „Was den Kunden<br />
gemein ist, ist der stetige Anstieg der<br />
technischen Anforderungen. Es gilt, immer<br />
neuen Normen und Richtlinien gerecht zu<br />
werden. Je unterschiedlicher die Branchen<br />
und Kundengruppen also sind, die wir bedienen,<br />
desto mehr Normen sind zu erfüllen“,<br />
erklärt Michael Zeller.<br />
Die herstellerunabhängige Prüfung aller<br />
Drehmomentwerkzeuge unter Einhaltung<br />
der jeweils geltenden Normen und Richtlinien<br />
ist für Zollner ein großer Erfolg: Mehr<br />
als 95 % der Kalibrierungen werden inzwischen<br />
kosten- und zeiteffizient intern<br />
durchgeführt. Zur außerordentlichen Zufriedenheit<br />
mit Schatz trug nicht zuletzt die<br />
schnelle Umsetzung bei. Nachdem Michael<br />
Zeller den Vorstand mit einer Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
überzeugt hatte, vergingen<br />
vom Start bis zur abschließenden Schulung<br />
durch Schatz weniger als vier Monate.<br />
Zukunftsvision: global einheitliche,<br />
rückverfolgbare Prüfkette<br />
Daher ist es kaum überraschend, wenn<br />
Zollner die Zusammenarbeit mit Schatz<br />
weiter ausbauen will: Zwei zusätzliche InspectPro-Lösungen<br />
sind geplant, außerdem<br />
ein weiteres combiTEST-System für den<br />
Standort in Ungarn. „Es wird immer wichtiger<br />
werden, alle Normen und Richtlinien,<br />
die gemäß Produkthaftung gefordert sind,<br />
zu erfüllen. Auch Rückverfolgbarkeit ist entscheidend“,<br />
ist Zeller überzeugt. Für die Zukunft<br />
hat er deshalb bereits eine Vision, die<br />
er „professionelle Prüfkette“ nennt: „Wenn<br />
das neue Schatz-combiTEST für unsere<br />
Standorte in Ungarn kommt, werden wir<br />
auch die Serverlösung erstmals einsetzen.<br />
Das langfristige Ziel ist es, Transparenz<br />
über sämtliche Werkzeugstatus an den<br />
18 Standorten weltweit herzustellen und<br />
außerdem neue Normvorgaben automatisch<br />
einzuspeisen. Damit wäre sichergestellt,<br />
dass auf globaler Ebene bei allen Kundenanforderungen<br />
nur noch normgerecht<br />
verschraubt wird.“<br />
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Software unterstützt normgerechte Schraubprüfung<br />
Bei der Montage von Schraubverbindungen kommt es darauf an, verschiedene<br />
Größen zu steuern und zu überwachen: Die Vorspannkraft, die für die Stabilität der<br />
Verbindung entscheidend ist, ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Drehmoment,<br />
Drehwinkel und den Reibungszahlen der beteiligten Oberflächen. Mit der serverfähigen<br />
Software Ceus 8.2 von Schatz können diese Daten ermittelt und aufgezeichnet<br />
sowie Werkzeuge normgerecht parametriert werden. Alle Messergebnisse lassen sich<br />
zudem grafisch und statistisch darstellen und mit den entsprechenden Normen<br />
abgleichen. Damit werden Prüfplanung und Prozessfähigkeitsanalyse auch bei<br />
verteilten Standorten deutlich vereinfacht.<br />
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FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Kompetenz in Safety und Industrie 4.0<br />
In den Mittelpunkt seines diesjährigen Messeauftritts auf der SPS<br />
IPC Drives stellt der Sensorexperte Leuze Electronic seine<br />
Kompetenz in Safety@work. Auf Basis seiner Sicherheits-Lichtvorhänge<br />
MLC entwickelte der Optosensorikhersteller mit Smart<br />
Process Gating eine Alternative zum Mutingverfahren, die keine<br />
signalgebenden Sensoren benötigt. Ein weiteres Safety-Highlight<br />
ist der Sicherheits-Laserscanner RSL 400. Dessen neue Profinet/<br />
Profisafe-Varianten lassen sich einfach in industrielle Netzwerke<br />
integrieren. Ebenso neu ist die Kombination der RSL-Sicherheitstechnik<br />
mit einer hochwertigen Messwertausgabe für die Navigation<br />
von Automated Guided Vehicles (AGVs). Neben Safety-<br />
Lösungen stellen smarte<br />
Industrie 4.0-fähige Lösungen<br />
einen weiteren Schwerpunkt<br />
des Messeauftritts der sensor<br />
people dar. Anhand von praktischen<br />
Applikationsbeispielen<br />
aus dem Bereich der Getränkeindustrie<br />
zeigt Leuze<br />
Electronic, wie Zustandsüberwachung<br />
(Condition Monitoring)<br />
und vorausschauende Wartung (Predicitive Maintenance)<br />
dem Anwender dabei helfen, Wartungsintervalle planbar zu<br />
machen und so unerwartete, kostenintensive Anlagenstillstände<br />
zu vermeiden.<br />
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Branchenspezifische Lösungen und<br />
Zukunftstechnologien für Industrie 4.0<br />
Auf der SPS IPC Drives <strong>2018</strong> zeigt Siemens branchenspezifische<br />
Anwendungen sowie Zukunftstechnologien für die digitale<br />
Transformation der Fertigungs- und Prozessindustrie. Im Mittelpunkt<br />
des Messestands stehen neue Produkte, Lösungen und<br />
Services aus dem Digital-Enterprise-Portfolio, die die Verschmelzung<br />
der realen und der virtuellen Welt ermöglichen. Damit<br />
können Maschinen- und Anlagenbauer sowie Endkunden jeder<br />
Größe z.B. aus der Chemie-, Luft- und Raumfahrt-, Nahrungsmittel-<br />
und Getränkeindustrie ihre Flexibilität, Effizienz, Qualität,<br />
Security und Geschwindigkeit erhöhen. Um die steigende<br />
Komplexität in Fertigungsprozessen zu bewältigen und nutzbar<br />
zu machen, erweitert und stärkt Siemens zudem kontinuierlich<br />
sein Portfolio durch die Integration wegweisender Zukunftstechnologien<br />
von künstlicher Intelligenz bis hin zu Edge Computing.<br />
Das Messemotto "Digital Enterprise – Implement now!" verdeutlicht,<br />
dass die technischen Voraussetzungen für Industrie 4.0<br />
geschaffen sind – mit End-to-end-Lösungen über die gesamte<br />
Wertschöpfungskette. Treiber sind dabei die zunehmende Individualisierung<br />
und damit sich schnell wandelnde Märkte. Wie die<br />
digitale Transformation für Unternehmen jeder Größe und<br />
Branche in der Praxis gelingt, veranschaulichen eine Vielzahl von<br />
Innovationen sowie zahlreiche konkrete Applikationen und<br />
Kundenbeispiele.<br />
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Inserentenverzeichnis Heft <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong><br />
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Aerzener Maschinenfabrik, Aerzen.......39<br />
Atlas Copco, Essen......................................41<br />
BOGE, Bielefeld............................................25<br />
ccc software, Leipzig..................................13<br />
CompAir, Simmern.....................................40<br />
Conrad Electronic, Hirschau....................15<br />
CS INSTRUMENTS, Harrislee....................29<br />
DENIOS, Bad Oeynhausen.......................22<br />
E+E ELEKTRONIK, Engerwitzdorf (A).....33<br />
FLEXLIFT, Bielefeld.......................................37<br />
gbo datacomp, Augsburg..................16, 22<br />
GFOS, Essen...................................................<strong>11</strong><br />
Hako, Bad Oldesloe....................................... 5<br />
Haseke, Porta Westfalica......................... U4<br />
igus®, Köln....................................................... 9<br />
IWA – F. Riehle, Denkendorf....................16<br />
Kareima, Kamen..........................................19<br />
PHOENIX CONTACT Deutschland<br />
GmbH, Blomberg....................................... U2<br />
Remmert, Löhne..........................................21<br />
Ruwac, Melle................................................17<br />
Turkish Machinery Promotion Group<br />
(TMPG), Ankara (TR)..................................... 3<br />
Vacurant, Bad Lippspringe.......................14<br />
WF Steuerungstechnik,<br />
Wiernsheim................................................. U3<br />
Wulfhorst, Gütersloh.................................27<br />
Beilagenhinweis:<br />
easyFairs, München (Teilbeilage)<br />
Vernetzte und individuelle<br />
Vakuum-Systeme<br />
Industrie 4.0 und der digitale Wandel sind die Schwerpunktthemen<br />
der 29. SPS IPC Drives. Für Schmalz ist die Fachmesse die ideale<br />
Plattform, um Lösungen sowohl für die vernetzte Fabrik als auch<br />
für den Aufbau individueller Vakuum-Systeme zu zeigen. Präsentiert<br />
wird die Produktpalette rund um die Automation mit Vakuum.<br />
Mit dem breiten Komponenten-Programm bietet das Unternehmen<br />
sämtliche Elemente zum Aufbau individueller Vakuum-<br />
Systeme. Dazu zählen unter anderem Sauggreifer, Vakuum-<br />
Erzeuger sowie Komponenten zur Systemüberwachung und Filter.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf den Smart Field Devices – sie liefern<br />
transparente Prozess- und Zustandsdaten für die digitale Fabrik.<br />
Schmalz baut sein Programm an Komponenten mit integrierter<br />
Intelligenz kontinuierlich aus. Beispielsweise können der Vakuumund<br />
Druckschalter VSi, das Kompaktterminal SCTMi IO-Link, der<br />
Vakuum-Erzeuger ECBPi sowie nun auch die X-Pump SXMPi<br />
Daten sammeln, interpretieren und via IO-Link bis in die<br />
Leitebene kommunizieren. Ebenso können die Prozessdaten über<br />
eine NFC-Schnittstelle (Near Field Communication) gemeinsam<br />
mit Wartungs- und Serviceinformationen direkt auf einem<br />
mobilen Endgerät angezeigt werden.<br />
Mit der Ethernet-Version des Kompaktterminals SCTMi bietet der<br />
Vakuum-Experte nun auch eine Alternative zur IO-Link-Variante.<br />
Im Gegensatz zu Feldgeräten mit IO-Link können Feldgeräte mit<br />
Industrial Ethernet direkt mit der Anlagensteuerung kommunizieren.<br />
Das vereinfacht die<br />
Verkabelung der Systeme und<br />
reduziert somit den Installationsaufwand.<br />
SPS IPC Drives: Halle 10, Stand 400<br />
www.schmalz.com<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Greifer mit IO-Link<br />
und Profinet<br />
Zur SPS IPS Drives erweitert<br />
Schunk sein Greiferportfolio um<br />
leistungsdichte Mechatronikgreifer,<br />
die unmittelbar per<br />
IO-Link bzw. Profinet parametriert<br />
und angesteuert werden<br />
können. Sowohl der lebenslang<br />
wartungsfreie, mechatronische<br />
Universalgreifer Schunk<br />
PGN-plus-E als auch der<br />
kompakte Kleinteilegreifer<br />
Schunk EGP werden Anfang<br />
2019 serienmäßig mit IO-Link<br />
im Schunk-Katalogprogramm<br />
enthalten sein.<br />
App für mobiles Datenmanagement in der Instandhaltung<br />
Mit der Versiondog App für Versiondog-Anwender stellt Auvesy den Versiondog WebClient für die<br />
Hosentasche zur Verfügung und liefert ein wichtiges Werkzeug zur Digitalisierung des Datenmanagements<br />
in der Instandhaltung. <strong>Der</strong> Versiondog WebClient liefert Reports zum aktuellen Zustand der<br />
Produktionsanlage und den Gerätedaten der Steuerungen wie z. B. Änderungen in Software-<br />
Versionen, die installierte Firmware-Version, MFLB-Nummern, gesetzte Force-<br />
Werte, aktuelle Speicherauslastung, Warnung bei Zykluszeitüberschreitungen<br />
und Batteriestatus. Mit der App lassen sich diese Auswertungen und Informationen<br />
jederzeit auch außerhalb der Anlage auf mobilen Endgeräten abrufen.<br />
Auswertungen und Versionsunterschiede sind direkt z. B. per E-Mail, SMS oder<br />
WhatsApp teilbar. Ein weiteres Feature ist der integrierte QR-Code-Scanner.<br />
Dieser ermöglicht es, ein Gerät in der Anlage gezielt zu überprüfen. Die App läuft<br />
auf Android- und iOS-Betriebssystemen und ist kostenfrei erhältlich.<br />
SPS IPC Drives: Halle 6, Stand 310<br />
www.auvesy.de<br />
SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 450<br />
www.schunk.com<br />
Von der Komponente<br />
bis zur Komplettautomatisierung<br />
Smarte und digitale Automatisierung<br />
für die Produktion von<br />
morgen zeigt SEW-Eurodrive<br />
während der SPS IPC Drives. In<br />
Halle 3A präsentiert das Unternehmen<br />
auf 1 500 m 2 seine maßgeschneiderten<br />
und kundenindividuellen<br />
Lösungen für alle<br />
Ebenen der Automatisierungspyramide.<br />
<strong>Der</strong> Besucher bewegt<br />
sich in mehreren Produktsektoren<br />
von Standard-Elektromechanik<br />
wie Motoren, Getrieben<br />
und Antriebselektronik über<br />
die Life Cycle Services sowie der<br />
Fabrik- und Anlagenautomatisierung<br />
bis zum Ausstellungsschwerpunkt<br />
Maschinenautomatisierung.<br />
Entlang dieses<br />
Weges stellt SEW-Eurodrive<br />
zahlreiche innovative Lösungen<br />
vor. So wird z.B. im Sektor Life<br />
Cycle Services das neue<br />
Betriebs- und Wartungskonzept<br />
präsentiert.<br />
Bild: NuernbergMesse/Heiko Stahl<br />
SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 4<strong>11</strong><br />
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Leidenschaft<br />
fürTechnik<br />
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Kassow Robots hat sich der Fachwelt<br />
erstmals auf der Automatica vorgestellt.<br />
Gemäß dem Claim „strong,<br />
fast, simple“ hat das dänische Startup<br />
hocheffiziente industrielle Leichtgewicht-Cobots<br />
mit sieben Achsen<br />
entwickelt, die nicht nur extrem stark<br />
und schnell sind, sondern auch auf<br />
engstem Raum zum Einsatz kommen<br />
können. Die Bedienerfreundlichkeit<br />
der Kassow Robots ermöglicht es<br />
auch Mittelständlern, komplexe<br />
Automatisierung und Programmierung<br />
ohne hochausgebildete<br />
Roboterspezialisten flexibel, kosteneffizient<br />
und eigenständig umzusetzen.<br />
Auf der Automatica wurden<br />
die Cobots KR 810 (850 mm Reichweite/10<br />
kg Traglast), KR <strong>12</strong>05<br />
(1 200 mm Reichweite/5 kg Traglast)<br />
und KR 1805 (1 800 mm Reichweite/<br />
5 kg Traglast) präsentiert. Das Unternehmen<br />
sieht breite Anwendungsmöglichkeiten,<br />
etwa beim Be- und<br />
Entladen von Maschinen z. B. in<br />
der Metallbearbeitung, Pick & Place<br />
bzw. Palettieren, bei kleineren<br />
Montagetätigkeiten, Testapplikationen,<br />
Qualitätskontrolle oder<br />
Klebeapplikationen.<br />
Für Schraubarbeiten unter beengten Platzverhältnissen oder<br />
bei schlechter Zugänglichkeit zur Schraubstelle hat Atlas Copco<br />
Tools den neuen Kompakt-Schlagschrauber W24<strong>12</strong> entwickelt.<br />
Das handliche Druckluftwerkzeug aus einer besonders<br />
robusten und gewichtssparenden Aluminium-Magnesium-<br />
Legierung ist nur <strong>11</strong>3 mm kurz und 1,4 kg leicht. Sein empfohlener<br />
Drehmomentbereich reicht von 100 bis 300 Nm. Mit<br />
dieser hohen Leistung können Anwender Schrauben bis zur<br />
Größe M16 montieren. Seine geradlinige Gestaltung verhindert zudem, dass sich der W24<strong>12</strong> bei<br />
Arbeiten in Engstellen verklemmt oder festhakt. Mit seinem glatten Design ohne störende<br />
Kanten ist der Schrauber perfekt ausbalanciert und liegt gut in der Hand.<br />
Durch seinen 1/2-Zoll-Abtrieb kann der W24<strong>12</strong> alle gängigen Schlagschraubersteckschlüssel<br />
dieser universellen Größe aufnehmen und treibt sie mit bis zu 7 400 Umdrehungen pro Minute<br />
(min -1 ) an. Dabei liegt der Druckluftbedarf des W24<strong>12</strong>, der über ein standfestes Doppelhammer-Schlagwerk<br />
verfügt, bei lediglich 13 l/s im Leerlauf. Für Demontagearbeiten liefert der<br />
kompakte Schlagschrauber sogar maximale Lösemomente von bis zu 350 Nm.<br />
www.atlascopco.com<br />
Robotergestütztes Lasermarkiersystem<br />
Die ACI Laser GmbH bietet ein erweitertes Handlingsystem aus Lasermarkierstation und<br />
Industrieroboter an. <strong>Der</strong> in der Laserstation integrierte Roboter ermöglicht beim Handling von<br />
Objekten schnelle und komplexe Bewegungsabläufe. Mit seinen sechs Gelenken kann er sich<br />
frei an jede Stelle im Innenraum der Laserstation bewegen. Er entnimmt selbstständig Objekte<br />
aus einem Werkstückträger und legt diese auch wieder zurück. Da dies nicht mehr manuell<br />
geschehen muss, reduzieren sich für den Anwender die Arbeitsschritte und damit auch die<br />
Zykluszeiten. Weiterhin kann der Roboter die<br />
Werkstücke so drehen, schwenken oder wenden, dass<br />
sie in sämtlichen Positionen und auf mehreren Seiten<br />
beschriftet werden können. Wenn andersartige Bauteile<br />
beschriftet werden sollen, muss der Roboter lediglich<br />
neu programmiert werden – eine aufwendige<br />
Umrüstung entfällt. Nicht nur eine Laserbeschriftung<br />
kann mit dem Roboter in der Laserstation erledigt<br />
werden, auch andere Handlingabläufe lassen sich in die<br />
Station integrieren, um somit Prozessabläufe und<br />
-kontrollen noch effizienter zu gestalten. So ist es möglich, verschiedene Lesesysteme<br />
einzubinden, die durch Scannen von Klartext oder Codes Daten abrufen oder auch rücklesen<br />
und prüfen können. Den Industrieroboter gibt es in unterschiedlichen Größen. Auch das<br />
Greifsystem kann individuell passend zur Kundenapplikation ausgewählt werden.<br />
www.kassowrobots.com<br />
www.ACI-Laser.de<br />
2019<br />
Maier<br />
Müller<br />
Weber<br />
Schmidt<br />
Maier<br />
Müller<br />
Weber<br />
Schmidt<br />
Wandkalender / Urlaubsplaner /<br />
Abwesenheitsplaner IWA 30035<br />
<strong>Der</strong> IWA Urlaubsplaner besteht aus einer Kalendertafel im<br />
Großformat 64 x 98 cm. Auf dieser können Sie die An- bzw.<br />
Abwesenheitszeiten für bis zu 31 Personen einfach und<br />
übersichtlich festhalten. Die farbigen Planungsstreifen<br />
können durch einfaches Andrücken befestigt werden.<br />
Durch Adhäsion (Saugnapfwirkung) halten sie fest und<br />
sicher. Man kann die Planungsstreifen jederzeit versetzen,<br />
ohne dass sie hierdurch ihre Haltekraft verlieren.<br />
Online-Bestellung unter www.wandkalender.de<br />
IWA - F. Riehle GmbH & Co KG Tel: 07<strong>11</strong> 3 46 88-0<br />
73766 Denkendorf, PF <strong>11</strong>34 E-Mail: info@iwa.de<br />
IWA.indd 1 <strong>12</strong>.10.<strong>2018</strong> 13:14:39<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Komplettanlage für die Elektronikfertigung:<br />
modular und platzsparend<br />
Für einen Anbieter von Elektronikbauteilen für die Automobilindustrie<br />
hat Hirata, der Spezialist für die Automatisierung von<br />
Produktionsanlagen, eine modulare aufgebaute Anlage mit sechs<br />
Bearbeitungsstationen konzipiert, in der verschiedenste Prozesse,<br />
wie Dosieren von Wärmeleitkleber, Zuführen von Leiterplatten,<br />
Verschrauben, Prüfen, Etikettieren, verschiedene Handhabungsaufgaben<br />
und die Depalettierung in einem platzsparenden<br />
Anlagenlayout untergebracht<br />
sind. Beengte Platzverhältnisse<br />
und möglichst kurze Lieferzeiten<br />
sind hier neben der<br />
Funktionalität und kurzen<br />
Taktzeiten wesentliche<br />
Herausforderungen.<br />
In dieser Automatisierungslösung<br />
sind sowohl Hirata-<br />
Produkte wie Roboter,<br />
Palettierer und Depalettierer<br />
als auch Transport- und<br />
Automatisierungskomponenten anderer Hersteller integriert. Um<br />
die Lieferzeit möglichst kurz zu halten, wurde die Anlage modular<br />
aufgebaut. Die Integration bewährter Palettierer, Scara-Roboter<br />
und kartesischer Systeme von Hirata sorgt für die notwendige<br />
Zuverlässigkeit und Genauigkeit in einzelnen Prozessschritten.<br />
Die Palettierer bzw. Depalettierer sind, je nach Aufgabenstellung,<br />
in verschiedenen Bauformen ausgeführt. Auch eine Anbindung<br />
für Transportwagen sowie Traywechselsysteme für die Palettierung<br />
direkt von handelsüblichen Bodenrollern werden entsprechend<br />
der Anforderungen der Applikation eingesetzt.<br />
Neuer IFA-geprüfter Schweißrauchfilter<br />
Bisher befreite der Dustomat 4<br />
Arbeitsbereiche von Staub und<br />
Spänen. Nun bietet der Absaugtechnik-Hersteller<br />
Esta die Mobilgeräte<br />
auch als Schweißrauchfilter<br />
an. Das Institut für Arbeitsschutz<br />
der Deutschen Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (IFA)<br />
zertifizierte die besonders energiesparende<br />
Dustomat 4-Variante eco+ für die höchste Schweißrauch-Abscheideklasse<br />
W3. Somit dürfen die Geräte selbst für<br />
schweißtechnische Trenn- und Fügeverfahren eingesetzt werden,<br />
bei denen hochlegierte Stähle (einschließlich Chrom- und Nickelstähle)<br />
verwendet werden. Bei der Bearbeitung dieser Metalle<br />
gelten besondere Richtlinien (TRGS 528), da der Schweißrauch<br />
krebserzeugende Stoffe enthalten kann. Die hochwirksamen Filterpatronen<br />
des Esta W3-Schweißrauchfilters scheiden nahezu 100 %<br />
der Schadstoffe ab, die in der abgesaugten Luft enthalten sind. So<br />
wird die Gesundheit der Beschäftigten zuverlässig und dauerhaft<br />
geschützt. Darüber hinaus darf die gereinigte Abluft in den Arbeitsbereich<br />
zurückgeführt werden. Dank dieses Umluftbetriebs sparen<br />
Anwender in den Wintermonaten bares Geld, da die beheizte<br />
Hallenluft nicht nach außen abgeführt werden muss. Die Dustomat<br />
4-Schweißrauchfilter mit W3-Zertifikat bietet Esta in zwei<br />
Leistungsstärken bis zu einem maximalen Luftvolumenstrom von<br />
3 300 m ³ /h an. Die Geräte eignen sich als Einzel- oder Mehrplatzlösung<br />
zur Direktabsaugung.<br />
www.esta.com<br />
anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />
www.hirata.de<br />
Digitale Lichtlösungen für die Industrie<br />
Waldmann zeigt mit der Digitalmarke Lum Connect, dass Licht<br />
heute weit mehr kann, als schlicht die Arbeitsumgebung erhellen.<br />
Eine anwendungsorientierte Lösung bietet der Waldmann Hallentiefstrahler<br />
Acaneo mit integriertem Nedap-Funkmodul. Damit<br />
lässt sich die Beleuchtung kabellos steuern, dimmen und in<br />
Gruppen schalten. So eignet sich das System besonders gut im<br />
Sanierungsfall. Denn auch auf Basis bestehender dreiadriger<br />
Verdrahtung können dank der Funklösung die Vorteile eines<br />
modernen Lichtmanagementsystems genutzt werden. <strong>Der</strong> geringe<br />
Installationsaufwand sowie eine schnelle Inbetriebnahme bieten<br />
auch bei Neuinstallationen Kostenvorteile. Weitere Einsparungspotenziale<br />
können durch ein<br />
übersichtliches Monitoring<br />
der Beleuchtungsanlage<br />
identifiziert und durch die<br />
Integration von Sensorik<br />
(Tageslicht und Bewegung)<br />
weiter ausgeschöpft werden.<br />
Wie zusätzlicher Komfort<br />
und Flexibilität auch direkt<br />
an den Arbeitsplätzen<br />
umgesetzt werden kann,<br />
zeigt Waldmann mit der Arbeitsplatzleuchte Tameto mit Casmbi-<br />
Bluetooth-Technologie. Vernetzen, gruppieren, zeitgesteuert<br />
schalten oder Szenen programmieren ist über eine Smartphone-App<br />
jederzeit möglich.<br />
www.waldmann.com<br />
www.ruwac.de<br />
05226-9830-0<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 17<br />
Ruwac.indd 1 <strong>12</strong>.03.<strong>2018</strong> 15:56:13
BETRIEBSTECHNIK<br />
Produkttest mit Professionals<br />
Industriewischtuch erhält branchenübergreifende Empfehlung<br />
Die Wischtuchneuheit WypAll<br />
ForceMax hat in einem Produkttest<br />
mit 4 188 Teilnehmern überdurchschnittlich<br />
gut abgeschnitten:<br />
Ausnahmslos alle Teilnehmer<br />
empfehlen die neue Lösung für<br />
industrielle Reinigungsprozesse<br />
weiter und gaben dem Produkt<br />
durchschnittlich 6,4 von 7 möglichen<br />
Punkten. Das Besondere: In<br />
Labortests konnte nachgewiesen<br />
werden, dass das Wischtuch 40 %<br />
mehr Öl als bunte Putzlappen<br />
absorbiert – und das<br />
fünfmal schneller.<br />
Getestet hat der Anbieter Kimberly-Clark<br />
Professional in Zusammenarbeit mit<br />
Territory Influence, dem mit über 700 000<br />
Nutzern europaweit größten Anbieter für<br />
Full-Service Influencer Marketing. Während<br />
des einwöchigen Praxistests setzten alle<br />
Teilnehmer das Reinigungstuch bei ihren<br />
alltäglichen Arbeitsprozessen ein. Die Tester<br />
stammten sowohl aus Metallbe- und<br />
-verarbeitungsunternehmen und Werkstätten<br />
als auch aus Betrieben der industriellen<br />
Verarbeitung und Lackierereien. Darüber<br />
hinaus nahmen Unternehmen aus der Automobil-<br />
und Luftfahrtindustrie am Produkttest<br />
teil.<br />
Anwendungsbezogene Rückmeldungen<br />
durchweg positiv<br />
Das Ergebnis des Tests fiel branchenübergreifend<br />
in allen Anwendungsgebieten<br />
durchweg positiv aus. So schreibt ein Nutzer:<br />
„Die Tücher sind wie gemacht für den<br />
Werkstattalltag in einem Produktionsbetrieb,<br />
in dem die Mitarbeiter häufig in Kontakt<br />
mit Öl und Spänen kommen.“<br />
Ein Grund für die guten Testergebnisse<br />
ist das neue Produktionsverfahren Hydroknit,<br />
mithilfe dessen das Basismaterial von<br />
WypAll ForceMax entwickelt wurde. Das<br />
Produkt überzeugt durch die Zusammensetzung<br />
aus Baumwollfasern in Kombination<br />
mit saugfähigen Zellulosefasern und<br />
reißfesten Polypropylenfasern. Die Verbindung<br />
von Zellstofffasern mit widerstandsfähigem<br />
Spinnvlies ermöglicht rückstandsfreies<br />
Reinigen und Pflegen von hochsensiblen<br />
Maschinen und empfindlichen<br />
Oberflächen. Dank seiner textilartigen<br />
Struktur entfernt das wiederverwendbare<br />
Reinigungstuch selbst hartnäckige Rückstände<br />
wie Öl und Fett absolut zuverlässig.<br />
Beim Industriewischtuch WypAll<br />
ForceMax ermöglicht die Verbindung von<br />
Zellstofffasern mit widerstandsfähigem<br />
Spinnvlies rückstandsfreies Reinigen und<br />
Pflegen von hochsensiblen Maschinen und<br />
empfindlichen Oberflächen. Dank der<br />
textilartigen Struktur entfernt das<br />
wiederverwendbare Reinigungstuch<br />
selbst hartnäckige Rückstände wie<br />
Öl und Fett absolut<br />
zuverlässig.<br />
„Eine 100 %ige Weiterempfehlungsquote wie<br />
bei WypAll ForceMax erhalten wir nur sehr<br />
selten. Das spricht für das getestete Produkt“,<br />
so Territory-Influence-Geschäftsführer Stefan<br />
Schumacher. „Zu unseren B2B-Influencern<br />
gehörten ausschließlich Professionals<br />
aus Betrieben. So erhalten wir qualitativ<br />
hochwertige und anwendungsbezogene<br />
Rückmeldungen, die extrem aufschlussreich<br />
für andere potenzielle Anwender sind.“<br />
Alle Testergebnisse und die O-Töne der Tester finden<br />
Interessierte hier: https://www.trnd.com/de/<br />
projekte/wypall-forcemax/info<br />
www.kcprofessional.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Jahresplaner 2019: Dem Terminchaos<br />
keine Chance geben<br />
Auch im Jahr 2019 bringt der IWA-Jahresplaner Ordnung in den<br />
Büroalltag. Auf der 64 × 98 cm großen Wandtafel können Termine<br />
und Ereignisse wie Urlaub, Krankheit, Abwesenheit etc. mit<br />
bunten Markierungen überschaubar angezeigt werden. Die<br />
entsprechenden Markierungen haften einfach durch Adhäsionskraft<br />
und können bei Bedarf mühelos verschoben werden. Das<br />
Zubehör besteht aus in vier Farben gelieferten Streifen, Sternen,<br />
Kreisen und anderen Symbolen. Bei Terminverschiebung können<br />
sie wiederverwendet<br />
werden, da sich die<br />
Adhäsionskraft nicht<br />
abnutzt. Alle<br />
Planungselemente<br />
sind beschriftbar. Das<br />
Chaos, das häufig<br />
durch Durchstreichen<br />
abgesagter<br />
Termine entsteht,<br />
wird so vermieden.<br />
<strong>Der</strong> IWA Jahresplaner<br />
enthält Tagesdatum, Wochennummer, Wochen-, Sonn- und<br />
Feiertage, ja sogar die arbeitsfreien Tage in allen europäischen<br />
Ländern sind abgebildet. Er ist deshalb auch für Kontakte und<br />
Termine im Ausland eine wertvolle Planungshilfe.<br />
Das Produktsortiment von IWA für die Zeitplanung umfasst neben<br />
dem beschriebenen Europa-Jahresplaner mit waagrechtem oder<br />
senkrechtem Kalendarium auch den Urlaubs-/ Abwesenheitsplaner<br />
für die Planung von bis zu 31 Mitarbeitern. Auf der<br />
Internetpräsenz www.wandkalender.de sind alle vorhandenen<br />
Planer abgebildet und können direkt bestellt werden.<br />
www.wandkalender.de<br />
Neue Dunkelstrahler: gleitender Betrieb<br />
statt stop and go<br />
Hallenheizungen mit<br />
gasbefeuerten<br />
Dunkelstrahlern<br />
arbeiten<br />
normalerweise im<br />
Stop-and-go-Betrieb<br />
oder haben eine<br />
Stufenregelung. Um<br />
die CO 2<br />
-Emissionen<br />
zu minimieren,<br />
entwickelte Vacurant<br />
eine modulierende<br />
Ausführung mit stufenloser Regelung. Die synchrone Regelung<br />
von Gaszufuhr und Ventilatorleistung macht laut Hersteller<br />
Energieeinsparungen bis zu 15 % möglich.<br />
Zur M-Serie gehören lineare Strahler mit einer Baulänge von<br />
10 bis 25 m sowie U-förmige Strahler mit 5,4 bis 13 m Länge. Die<br />
Ventilatoren sind druckseitig angeordnet und somit keiner<br />
thermischen Belastung ausgesetzt. Daraus resultiert eine lange<br />
Lebensdauer. Aufgrund der relativ niedrigen Oberflächentemperaturen<br />
(durchschnittlich 250 °C) und der geringen<br />
Betriebsgeräusche eignet sich die M-Serie auch für Hallen und<br />
Werkstätten mit weniger als 4 m Raumhöhe. Mit der digitalen<br />
Vacutronic-Regelung werden die Dunkelstrahler von einer<br />
zentralen Stelle aus überwacht und nach einem Nutzungsprogramm<br />
gesteuert. Für manuelle Eingriffe und für die<br />
Visualisierung der Anlage genügt ein handelsüblicher PC. Serielle<br />
Schnittstellen erlauben die Einbindung der Heizung in eine<br />
Gebäudeautomation und den Datenaustausch mit anderen<br />
Gewerken. Ein kleiner Schritt in Richtung Hallenheizung 4.0.<br />
www.vacurant.de<br />
Spezialfahrzeug nicht nur für die Müllentsorgung<br />
www.wulfhorst.de<br />
Müllentsorgung ist mit dem Spezialfahrzeug Mülli kein Problem. Ob Mülleimer, Säcke oder lose Teile<br />
transportiert werden sollen, mit Mülli geht das einfach und sauber. Über die einklappbare Rampe lassen<br />
sich die Müllbehälter problemlos in dem Fahrzeug platzieren. Nicht nur Müll, auch andere Transportgüter<br />
lassen sich mit Mülli transportieren. Mülli hat eine Tragkraft von 150 kg und eine Ladefläche von<br />
100 × 60 cm. Die stabile, pannensichere Bereifung verfügt über spezielle leichtlaufende Eigenschaften.<br />
Mülli ist serienmäßige mit 7-Gangschaltung ausgestattet. Optional gibt es das Fahrzeug auch mit einem<br />
Elektromotor.<br />
Kareima.indd 1 23.08.<strong>2018</strong> 08:47:47<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 19
INTRALOGISTIK<br />
Gegen Rost<br />
beim Transport<br />
Möglichkeiten und Grenzen von<br />
Korrosionsschutzverpackungen<br />
01 Klassische Exportverpackung<br />
Undichter Lkw, mechanische<br />
Schäden in der Umverpackung,<br />
Öffnen der Verpackung durch den<br />
Zoll: Es gibt viele Gründe, weshalb<br />
ein metallisches Transportgut verrostet<br />
am Zielort ankommen kann.<br />
Rostbildung kann vermieden werden,<br />
indem die chemische Reaktion<br />
zwischen Metall, Feuchtigkeit und<br />
Sauerstoff unterbunden wird. Dies<br />
lässt sich mit einer geeigneten<br />
Korrosionsschutzverpackung<br />
erreichen.<br />
orrosion kann schwerwiegende wirtschaftliche<br />
Folgen für Unternehmen aus<br />
K<br />
der metallverarbeitenden Industrie wie beispielsweise<br />
Automobilzulieferer oder Maschinenbauer<br />
haben. Dazu gehören Aufwände<br />
für Nacharbeit, Neuproduktion und<br />
Imageverluste. Laut Schätzungen der World<br />
Corrosion Organisation WCO belaufen sich<br />
die Kosten, die durch Korrosion entstehen,<br />
auf mindestens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Autorin: Dipl.-Ing. Kerstin Lau,<br />
Leitung Prozess- und Anwendungstechnik<br />
Korrosionsschutz,<br />
Antalis Verpackungen GmbH,<br />
Leinfelden–Echterdingen<br />
Für Korrosionsschutzverpackungen gibt es<br />
zwei Möglichkeiten: Einerseits lässt sich mit<br />
einer Schutzschicht der Kontakt zwischen<br />
Feuchtigkeit und Metall verhindern. Andererseits<br />
kann die Feuchtigkeit als Reaktionspartner<br />
entfernt werden.<br />
Bei der Trockenmittelverpackung wird<br />
das Transportgut mit einer bestimmten<br />
Menge an Trockenmittel in eine möglichst<br />
wasserdampfdichte Umverpackung wie<br />
beispielsweise eine Aluminiumverbundfolie<br />
eingepackt und dicht verschweißt. Diese<br />
verhindert, dass Feuchtigkeit von außen<br />
nach innen diffundiert. Das integrierte Trockenmittel<br />
senkt die relative Luftfeuchtigkeit<br />
innerhalb der Verpackung auf unter 40<br />
Prozent, sodass keine Korrosion entsteht.<br />
Sind die Wasserdampfdurchlässigkeit der<br />
Folie sowie die Transportdauer und Verpackungsdimensionen<br />
bekannt, lässt sich<br />
leicht berechnen, wie viel Trockenmittel für<br />
einen sicheren Schutz erforderlich ist. Diese<br />
Auslegung funktioniert nur, solange die<br />
Verpackung dicht ist. Bei einer Beschädigung<br />
strömt Luftfeuchtigkeit nach, die das<br />
Trockenmittel zu schnell sättigt, sodass die<br />
Luftfeuchtigkeit in der Verpackung steigt<br />
und die Korrosion einsetzt.<br />
Vorteile bieten hier VCI-Verpackungslösungen<br />
(VCI = Volatile Corrosion Inhibitor)<br />
mit einem leichtflüchtigen Korrosionsschutz.<br />
Diese Verpackungen müssen nicht<br />
komplett dicht sein. Für die gewünschte<br />
Wirkung reicht ein zugluftdichtes Volumen.<br />
Bei dieser Art von Korrosionsschutzverpackungen<br />
werden Korrosionsinhibitoren in<br />
Trägermaterialien wie Folien oder Papier<br />
eingearbeitet. Sie dampfen aus und bilden<br />
innerhalb der Verpackung eine Korrosionsschutzatmosphäre,<br />
indem sie sich auf die<br />
Metalloberfläche setzen und unter anderem<br />
einen wasserabweisenden Film bilden.<br />
So wird verhindert, dass die Feuchtigkeit an<br />
die Bauteileoberfläche kommt.<br />
Beim Transport von elektronischen Bauteilen<br />
und Schaltschränken ist eine Kombination<br />
von Trockenmitteln und VCI-Verpackung<br />
sinnvoll. Sie ermöglicht einen doppelten<br />
Effekt: Die flüchtigen VCI-Inhibitoren<br />
bieten einen aktiven Korrosionsschutz.<br />
Das Trockenmittel entfernt die Feuchtigkeit,<br />
die in der Elektrik auch zu anderen<br />
Schäden als Korrosion führen kann, wie<br />
beispielsweise Kurzschlüsse.<br />
Korrosionsschutzverpackungen<br />
richtig dimensionieren<br />
Bei der Auslegung von VCI-Verpackungen<br />
gibt es keine DIN-Norm. Die Faustformeln<br />
basieren vielmehr auf Erfahrungswerten,<br />
die sich in der Praxis bewährt haben. Zentral<br />
sind eine ausreichende Menge an Wirkstoff<br />
sowie ein geringer Abstand zwischen Trägermaterial<br />
und zu schützendem Packgut.<br />
Denn die VCI-Wirkstoffe benötigen eine gewisse<br />
Zeit, um aus dem Trägermaterial auszudampfen<br />
und die Bauteiloberfläche zu erreichen.<br />
Ist dieser Weg zu weit, kann in der<br />
Zwischenzeit schon Korrosion einsetzen.<br />
Eine Zwischenlage aus VCI-Papier oder<br />
ein zusätzlicher VCI-Spender innerhalb der<br />
Verpackung schaffen hier Sicherheit. VCI-<br />
Wirkungsweise von VCI<br />
In Verpackungsmaterialien wie Papier<br />
und Folie sind leicht flüchtige Korrosionsschutzstoffe<br />
(sog. VCI-Wirkstoffe)<br />
eingearbeitet, die beständig ausdampfen<br />
und auf der zu schützenden<br />
Metalloberfläche innerhalb der<br />
Verpackung eine dünne, wasserabweisende<br />
Schutzschicht bilden und somit<br />
Korrosion verhindern. Nach dem<br />
Auspacken verflüchtigen sich die<br />
Korrosionsschutzstoffe wieder von der<br />
Oberfläche, so dass diese dann sauber<br />
und rückstandsfrei vorliegt.<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
INTRALOGISTIK<br />
02 VCI-Verpackung für Setzware 04 Klassische Korrosionsschutzverpackung:<br />
03 VCI-Verpackung für Teile mit erhöhten<br />
Ansprüchen an technische Sauberkeit<br />
Kombination aus VCI-Folie und VCI-Spender<br />
Spender gibt es in unterschiedlichen Varianten:<br />
Die Wirkstoffe können zum Beispiel<br />
aus einer Plastikbox, Zelluloseplatten oder<br />
aus PE-Strängen ausdampfen.<br />
Bei der Verpackung von Setzware zum<br />
Beispiel wird der Transportbehälter mit einem<br />
VCI-Beutel ausgekleidet. Die unterste<br />
Schicht bildet ein VCI-Papier-Zuschnitt.<br />
Darauf wird die erste Lage der Ware gesetzt,<br />
diese wird wieder mit VCI-Papier abgedeckt.<br />
Anschließend folgt eine stabilisierende<br />
Zwischenlage aus Wellpappe oder<br />
Kunststoff. Die Schichtung wiederholt sich<br />
bis zur obersten Lage, die mit einem VCI-<br />
Papier abgedeckt wird, bevor der Folienbeutel<br />
zugeschlagen und wahlweise zusätzlich<br />
verklebt wird.<br />
Je dichter die Umverpackung, umso länger<br />
die VCI-Schutzwirkung. Denn je weniger<br />
sich die VCI-Wirkstoffe nach außen verflüchtigen<br />
können, desto länger hält auch<br />
der Schutz an. Bei unterschiedlichen klimatischen<br />
Bedingungen ist die Wasserdampfdichtigkeit<br />
des VCI-Beutels zentral. Für einen<br />
Versand innerhalb Deutschlands oder<br />
Europas reicht meistens ein Beutel mit einer<br />
Dicke von 80 µm aus. Beim Transport nach<br />
Übersee wird eine Umverpackung mit einer<br />
höheren Feuchtebarriere benötigt. Bei der<br />
klassischen Exportverpackung bietet sich<br />
Aluminiumverbundfolie aufgrund ihrer sehr<br />
geringen Wasserdampfdurchlässigkeit an.<br />
Bei Komponenten für Motoren oder Nebenaggregate,<br />
an die hohe Anforderungen<br />
bezüglich technischer Sauberkeit gestellt<br />
werden, sind hingegen Folien durch ihre<br />
Abriebfestigkeit von Vorteil. Beim Einsatz<br />
von VCI-Folie wird gegenüber VCI-Papier<br />
ein noch geringerer Abstand zwischen<br />
Packgut und Spender empfohlen.<br />
Denn Folien bauen die VCI-<br />
Atmosphäre langsamer auf, da<br />
produktionsbedingt weniger<br />
und trägere Wirkstoffe eingearbeitet<br />
sind. Auch hier kann ein<br />
zusätzlicher VCI-Spender unterstützen.<br />
Bei allen VCI-Verpackungen ist<br />
es essentiell, dass die VCI-Wirkstoffe<br />
frei um die zu schützende<br />
Oberfläche zirkulieren können.<br />
Daher ist es zentral, die Gesamtverpackung<br />
im Vorfeld so auszulegen,<br />
dass die Wirkstoffe die<br />
Bauteiloberfläche auch erreichen<br />
können. Denn wenn Bauteile<br />
beispielsweise formschlüssig in Tiefziehtrays<br />
oder Blister gesetzt sind, erreichen<br />
die VCI-Moleküle die Oberfläche nicht. Wird<br />
dies bereits bei der Konzeptionierung der<br />
Verpackung berücksichtigt, kann sie konstruktiv<br />
so gestaltet werden, dass die Wirkstoffe<br />
richtig zirkulieren können.<br />
Sicherer Korrosionsschutz durch<br />
maßgeschneiderte Verpackung<br />
Aufgrund der Komplexität des Themas ist<br />
für einen sicheren Korrosionsschutz maßgeblich,<br />
diesen stets individuell auf die Anforderungen<br />
anzupassen. Entscheidend dabei<br />
ist die ganzheitliche Betrachtung der Logistik-<br />
und Transportprozesskette. Ein materialunabhängiger<br />
Packaging Consultant wie<br />
orrosionsschutz durch Verpackung<br />
K bietet gegenüber der Öl- oder<br />
Wachs-Schutzschicht eine saubere<br />
und trockene Alternative. Die Bauteile<br />
müssen nach dem Auspacken<br />
nicht gereinigt werden, sondern<br />
stehen sofort zur Weiterverarbeitung<br />
bereit.<br />
Dipl.-Ing. Kerstin Lau, Leitung Prozessund<br />
Anwendungstechnik Korrosionsschutz,<br />
Antalis Verpackungen,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Antalis Verpackungen verfügt über eine große<br />
Expertise und greift dabei auf ein umfassendes<br />
Netzwerk an namhaften Partnern<br />
zurück. Zusammen mit den Partnerunternehmen<br />
entwickelt Antalis Verpackungen<br />
eine auf den Kunden zugeschnittene Verpackungslösung,<br />
die sowohl die Anforderungen<br />
an den Korrosionsschutz als auch an die<br />
technische Sauberkeit erfüllt. Ebenso ist es<br />
möglich, den Verpackungsprozess in eine<br />
vollständig automatisierte Fertigungs- und<br />
Verpackungslinie zu integrieren.<br />
www.antalis-verpackungen.de<br />
MATERIAL-<br />
WECHSEL:<br />
60 SEKUNDEN<br />
Remmert LaserFLEX ist die schnellste herstellerunabhängige Automationslösung zur Be- und Entladung<br />
von Laserschneidanlagen. Ihr Vorteil: maximale Laserleistung durch optimale Materialbereitstellung.<br />
www.remmert.de
INTRALOGISTIK<br />
Auffangwannen zur sicheren Lagerung<br />
von Säuren und Laugen<br />
Ätzende, wassergefährdende Stoffe erfordern besondere Sorgfalt<br />
beim Umgang und bei der Lagerung. Protecto führt für diese<br />
Medien ein Auffangwannenprogramm aus Polyethylen (PE), das<br />
durch die verschiedensten Variationsmöglichkeiten eine hohe<br />
Funktionalität aufweist und eine hohe Beständigkeit gegenüber<br />
aggressiven Säuren und Laugen bietet. Das Produktprogramm<br />
reicht von Kleingebinde- und Laborwannen über Auffangwannen<br />
für 60- oder 200-Liter-Fässer bis hin zu IBC-Auffangwannen mit<br />
einem Auffangvolumen von über 1 000 Litern. Je nach Ausführung<br />
können die Wannen entweder direkt auf dem Boden oder auf<br />
einer Europalette aufgestellt werden oder sind mit Stapler bzw.<br />
Handhubwagen unterfahrbar. Kleingebinde- und Laborwannen<br />
können zusätzlich auf einfache<br />
Weise zu Flächenschutzsystemen<br />
verbunden werden.<br />
Wichtig ist es, vor dem Kauf die<br />
Beständigkeit der Auffangwanne<br />
gegenüber dem Lagermedium<br />
sowie das benötigte Auffangvolumen<br />
gründlich<br />
zu prüfen. Protecto<br />
bietet eine<br />
fachgerechte<br />
Beratung durch<br />
erfahrene<br />
Mitarbeiter.<br />
www.protecto.de<br />
Gefahrstoffe sicher managen<br />
Den Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gemischen regelt im<br />
Wesentlichen die Gefahrstoffverordnung. Wichtige Prozesse im<br />
Gefahrstoffmanagement sind Beschaffen, Freigeben, Verwenden,<br />
Lagern und Entsorgen. Unternehmen müssen Gefährdungen identifizieren<br />
und geeignete Maßnahmen festlegen und umsetzen.<br />
Softwareanwendungen ermöglichen systematisches Vorgehen, liefern<br />
erforderliche Dokumente und erleichtern so die Arbeit. Die Plattform<br />
Web Sara von QUMsult unterstützt v. a. Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />
sowie Verantwortliche im Umweltschutz. Einmal erfasst, stehen<br />
erforderliche Stoffdaten allen Mitarbeitern zur Verfügung, auch von<br />
unterwegs über Tablet-PC oder Smartphone. Die webbasierte<br />
Anwendung liefert das geforderte Gefahrstoffverzeichnis, Betriebsanweisungen<br />
werden auf Knopfdruck erstellt. Sie beinhaltet auch das<br />
GHS-Spaltenmodell und unterstützt so bei der Suche nach dem<br />
richtigen Ersatzstoff. Einsatzorte, Stoffeigenschaften, Zusammensetzungen<br />
sowie das Freigabeverfahren können ebenfalls dokumentiert<br />
werden. Auch Forderungen aus der Störfallverordnung wurden<br />
integriert. Die Plattform<br />
eignet sich für Unternehmen<br />
aller Branchen und<br />
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Größen: Sie arbeiten damit<br />
rechtssicher und können<br />
ihre Gefahrstoffe mit<br />
geringem Aufwand<br />
managen. <strong>Der</strong> Nachweis<br />
gegenüber Zertifizierern<br />
und Behörden ist jederzeit<br />
möglich.<br />
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Mit der Dreirad-Transportkarre auf der Treppe mobil<br />
gbo.indd 1 09.05.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:33:19<br />
<strong>Der</strong> neue Aluminium-Treppensteiger von Expresso lässt sich dank<br />
seiner innovativen Dreirad-Achse selbst bei voller Beladung sicher<br />
und komfortabel über Stufen und Treppen rollen. Im<br />
Gegensatz zu vielen ähnlichen Produkten im Markt<br />
überzeugt der neue Treppensteiger nach Herstellerangaben<br />
nicht nur mit einem hochwertigen<br />
2 × 3-Rollen-Stufenfahrwerk, sondern auch durch<br />
seine clevere Faltkonstruktion in Aluminium-Leichtbauweise.<br />
Das bedeutet: Mit zwei Handgriffen lässt<br />
sich diese Transportkarre platzsparend zusammenklappen.<br />
Handhabungs- und fördertechnisch<br />
betrachtet ist die neue klapp- und faltbare Dreirad-<br />
Transportkarre von Expresso ein echter Universalist.<br />
Denn mit ihrer Tragkraft von bis zu <strong>12</strong>5 kg, einer<br />
Gesamtbreite von 540 mm und einer Ladeflächentiefe von<br />
430 mm nimmt sie gestapelte Kartonagen oder Kisten sicher auf.<br />
Dabei verhindern flexible Gurtband-Mittelstreben<br />
das Durchrutschen kleinerer Pakete und das robuste<br />
Fahrwerk mit seinen 2 × 3 Leichtlaufrollen<br />
ermöglicht ein komfortables und kraftsparendes<br />
Überwinden vielstufiger Treppen. Beim Auf- bzw.<br />
Abstellen sorgen zwei Stützfüße unter der Ladefläche<br />
dafür, dass das Ladegut nicht in direkten<br />
Kontakt mit dem eventuell schmutzigen oder nassen<br />
Untergrund kommt. Das Eigengewicht des neuen<br />
Treppensteigers liegt bei nur 9,7 kg.<br />
www.expresso-group.com<br />
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Effizient und bereit für Industrie 4.0 – das sind aktuelle<br />
Anforderungen, die Anwender an Druckluftanlagen,<br />
-komponenten und -systeme stellen. Erfahren Sie in<br />
unserem Special mehr zu den neuesten Entwicklungen.<br />
Bilder v.o.n.u.: Boge, Bielefeld; Sonotec, Halle; Kaeser, Coburg
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Anwendung ohne Risiko<br />
Was bei Drucklufttechnik in der Lebensmittelindustrie alles zu beachten ist<br />
Druckluft kommt in zahlreichen Herstellungsprozessen und Produktionsschritten<br />
in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz und dabei direkt oder<br />
indirekt mit dem Lebensmittel in Kontakt. Wir sprachen mit Thorsten<br />
Lenertat, Global Account Manager EMEA bei Beko Technologies, darüber,<br />
welche Qualitätsanforderungen Druckluft erfüllen muss, welche Rolle sie<br />
bei der Lebensmittelsicherheit spielt und wie die Lebensmittelbranche den<br />
gesetzlichen Vorgaben gerecht wird.<br />
01 Thorsten Lenertat,<br />
Global Account<br />
Manager EMEA bei<br />
Beko Technologies<br />
branche oft noch zu wenig Aufmerksamkeit<br />
genossen. Um aber auszuschließen,<br />
dass durch die Druckluft Verunreinigungen<br />
an das Endprodukt gelangen, ist es<br />
wichtig, dass Lebensmittelproduzenten<br />
die Qualität ihrer Druckluft kennen und<br />
über das Thema Druckluftaufbereitung gut<br />
Bescheid wissen. Allerdings wird häufig<br />
nicht die Druckluft, sondern nur das Endprodukt<br />
auf Verunreinigungen kontrolliert.<br />
Wenn dort Kontaminationen auffallen,<br />
gibt es teuren Ausschuss – oder noch<br />
schlimmer, wenn das Produkt schon auf<br />
dem Markt ist, Image-schädliche Rückrufe<br />
und gesundheitliche Risiken beim<br />
Verbraucher.<br />
Das Problem ist, dass keine gesetzlichen<br />
Vorgaben, sondern nur Empfehlungen für<br />
die Druckluftqualität in Anwendungen der<br />
Lebensmittelindustrie existieren. Anders<br />
als Gas, Wasser und Elektrizität wird<br />
Druckluft nicht von externen Anbietern<br />
geliefert, die strikten Anforderungen<br />
unterliegen, sondern von den Unternehmen<br />
eigenverantwortlich mittels<br />
Kompressor produziert. Da aber häufig das<br />
Wissen über die zentrale Rolle der Druckluft<br />
fehlt, sind Produzenten mit dieser<br />
Verantwortung oft überfordert. Als Unternehmen<br />
mit 35 Jahren Erfahrung in der<br />
Aufbereitung von Druckluft haben wir den<br />
Beratungsbedarf in der Branche erkannt<br />
und sind dabei, diese Lücke zu füllen.<br />
Herr Lenertat, welche Rolle spielt die<br />
Druckluft in der Lebensmittelindustrie?<br />
Druckluft ist wichtiger Bestandteil vieler<br />
Produktionsprozesse in der Lebensmittelindustrie.<br />
Sie wird beispielsweise beim<br />
Verdampfen von Milch zur Gewinnung von<br />
Laktosepulver aus Molke, beim Aufschlagen<br />
von Speiseeis durch Einblasen von<br />
Druckluft oder bei der Beförderung<br />
pulverförmiger Lebensmittel in Silos eingesetzt.<br />
Folglich muss sie bestimmten<br />
Qualitätsanforderungen entsprechen,<br />
damit es nicht zu einer Kontamination des<br />
Endproduktes durch Schadstoffe in der<br />
Druckluft wie beispielsweise Ölaerosole,<br />
Staubpartikel, Feuchtigkeit oder Bakterien<br />
kommt. Diese können entweder durch eine<br />
verunreinigte Ansaugluft oder ölgeschmierte<br />
Kompressoren in das Druckluftsystem<br />
gelangen. Verunreinigungen lassen sich<br />
auch auf schlecht gewartete Komponenten<br />
oder veraltete Rohrleitungen zurückführen.<br />
Die Aufbereitung der Druckluft und das<br />
durchgehende Monitoring der Druckluftqualität<br />
sind daher notwendige Bedingungen<br />
für ein sicheres Lebensmittel.<br />
Beko Technologies legt derzeit seinen<br />
Beratungsfokus auf die<br />
Lebensmittelbranche – warum?<br />
Das Thema Druckluftaufbereitung hat in<br />
der Vergangenheit in der Lebensmittel-<br />
Was unternimmt Beko Technologies, um<br />
das Bewusstsein der Branche für die Rolle<br />
der Druckluft zu schärfen?<br />
Unser Ziel ist es, unser Druckluft-Knowhow<br />
an die Lebensmittelkontrolleure und<br />
QM-Beauftragten in produzierenden<br />
Unternehmen sowie die Kontrollinstitutionen<br />
weiterzugeben. Wenn beide Seiten<br />
über ein Basiswissen zum Medium Druckluft<br />
verfügen, können sie auf Augenhöhe<br />
zusammenarbeiten und Maßnahmen<br />
definieren, um ein operatives Präventivprogramm<br />
(oPRP) als Sicherheitsnetz für<br />
die Produktion zu etablieren. Dafür<br />
kooperieren wir zum einen mit dem<br />
Lebensmittelinstitut KIN e.V., in dem die<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
Lebensmitteltechniker ausgebildet<br />
werden. Gemeinsam mit der Institutsleitung<br />
haben wir das Modul Druckluftaufbereitung<br />
entwickelt, um das der<br />
Lehrplan der Studierenden und Auszubildenden<br />
erweitert wurde. Für die<br />
Vermittlung praxisnaher Kenntnisse haben<br />
wir dem KIN-Institut eine eigene Druckluftaufbereitungsanlage<br />
für sein Technikum<br />
zur Verfügung gestellt. Zum anderen<br />
arbeiten wir mit den Landesverbänden<br />
sowie mit dem Bundesverband für<br />
Lebensmittelkontrolleure zusammen und<br />
vermitteln unser Wissen im Rahmen von<br />
Vorträgen und Schulungen.<br />
Zudem bieten wir auf unserer Website für<br />
alle Interessierten ein kostenloses<br />
E-Learning-Programm sowie zahlreiche<br />
Anwendungsbeispiele für Druckluftaufbereitung<br />
in verschiedenen Branchen. Ein<br />
Whitepaper mit kompakt zusammengestellten<br />
Informationen zum Thema Food<br />
Safety durch reine Druckluft steht dort als<br />
Download zur Verfügung.<br />
Durch Aufbereitung und ein lückenloses 24/7-Online-Monitoring<br />
wird die Druckluft zu einem absolut sicheren Produktionsmedium<br />
Was sind die Schwierigkeiten und<br />
Herausforderungen bei der Etablierung<br />
eines operativen Präventivprogramms<br />
(oPRP) in der Produktion?<br />
Um ein oPRP zu etablieren, müssen sich<br />
Produzenten zunächst einmal alle kritischen<br />
Lenkungspunkte (CCP = Critical<br />
Control Points) bewußt machen und für<br />
jeden dieser Punkte ein Sicherheitsnetz<br />
einführen, um das Risiko einer Kontami-<br />
nation zu minimieren oder im besten Fall<br />
komplett auszuschließen. Einer dieser<br />
kritischen Lenkungspunkte ist das<br />
Medium Druckluft. Neben der Druckluft<br />
gibt es aber viele weitere Faktoren, die<br />
auf die Produktion Einfluss nehmen.<br />
<strong>Der</strong> Produktionsprozess<br />
eines Lebensmittels ist<br />
unglaublich komplex.<br />
Um Food Safety garantieren<br />
zu können, müssen<br />
Produzenten alle<br />
Daten über sämtliche an<br />
der Produktion beteiligte<br />
Maschinen, Medien und<br />
Produktbestandteile sammeln.<br />
Es geht also nicht mehr nur noch um die<br />
Daten aus dem eigenen Unternehmen,<br />
sondern auch um jegliche Daten der<br />
Vorlieferanten. In einigen Bereichen<br />
funktioniert die Rückverfolgbarkeit über<br />
Tracking mittels QR-Code schon sehr gut.<br />
In der Lebensmittelindustrie finden solche<br />
Tools aber noch nicht prozessübergreifend<br />
Anwendung – hier gibt es sicherlich noch<br />
Optimierungsbedarf.<br />
Mit welchen Maßnahmen wird Druckluft<br />
zu einem sicheren Medium in der<br />
Produktion?<br />
Bevor Maßnahmen zur Druckluftaufbereitung<br />
ergriffen werden, muss zunächst<br />
einmal die Qualität der Druckluft im<br />
Rahmen eines Audits ermittelt werden.<br />
02 Mit kontinuierlicher Überwachung<br />
der entscheidenden Druckluftparameter<br />
mittels Messtechnik lässt sich die<br />
Qualität der Druckluft in der Produktion<br />
sicherstellen<br />
Um sicherzustellen, dass die Druckluft<br />
keine Quelle für Kontaminationen im oder<br />
am Produkt ist, empfiehlt sich eine Klassifikation<br />
nach DIN-ISO 8573-1. Die Messtechnik-Systeme<br />
müssen die entscheidenden<br />
Druckluft-Parameter wie Restöldampfgehalt,<br />
Volumenstrom, Druck, relative<br />
Feuchte und Taupunkt permanent und in<br />
Echtzeit liefern. Bei Überschreitungen der<br />
Grenzwerte lassen sich dann anforderungsspezifische<br />
Lösungen wie z.B. Filtration,<br />
Trocknung oder Aufbereitung der<br />
Druckluft mittels Katalyse ermitteln. Durch<br />
Druckluftaufbereitung und ein lückenloses<br />
24/7-Online-Monitoring wird die<br />
Druckluft zu einem absolut sicheren<br />
Produktionsmedium.<br />
www.beko-technologies.de<br />
BOGE feiert Jubiläum. Bemerkenswert daran ist die Konstanz, mit der die Marke ihren Ruf als Innovationstreiberauf<br />
demGebiet der Druckluftfestigenkonnte. DieserErfindergeist,der sichtiefinunsere DNAeingebrannt<br />
hat, machtsichnicht nur an technologischen Meilensteinenfest: Auch im Service gehen wirneue Wege und<br />
garantieren höchsteVerfügbarkeit undsystematische Effizienzoptimierung.Den Erfolg verdankt dasFamilienunternehmen<br />
in4.Generation freilich auch einem ausgeprägten Qualitätsanspruch, den Kunden inüber<br />
<strong>12</strong>0Ländernschätzen. Dafür einherzliches Dankeschön!Wie allesbegann, zeigtsichauf: boge.de/historie
Energiebewusste Branche<br />
Was die Brauindustrie von der Drucklufttechnik erwartet<br />
In Brauereien stellt die Drucklufterzeugung<br />
einen wirksamen<br />
Ansatzpunkt zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz dar. Zugleich sind<br />
die Druckluftqualität und die<br />
Versorgungssicherheit zentrale<br />
Faktoren bei der Auswahl von<br />
Kompressoren. Und: Die Brauer<br />
sind bemerkenswert offen für neue<br />
Technologien.<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Nachhaltigkeit<br />
Sicherheit<br />
Dass die Digitalisierung in der Industrie<br />
ganz erhebliche Veränderungen bewirkt<br />
und noch bewirken wird, steht außer Frage.<br />
Aber längst nicht alle Veränderungen resultieren<br />
aus der Digitalisierung der Produktionsprozesse.<br />
Die Brauereiindustrie zum<br />
Beispiel sieht sich mit geändertem Konsumentenverhalten<br />
konfrontiert, und das hat<br />
Auswirkungen auf den Maschinenpark.<br />
<strong>Der</strong> Trend geht zu flexibleren Produktionsanlagen:<br />
Marc Mönnichs, Geschäftsführer<br />
der Hermann Mönnichs Druckluft<br />
GmbH in Düsseldorf, beobachtet dies seit<br />
Jahren: „<strong>Der</strong> Bierkonsum pro Kopf nimmt<br />
ab. Die Brauereien reagieren darauf, indem<br />
sie Soft- und Mixgetränke auf den Markt<br />
bringen und damit vielfach sehr erfolgreich<br />
sind. Zugleich erweitern sie ihr Angebot<br />
durch neue Biersorten, die teilweise bewusst<br />
nur in kleinen Mengen oder zu bemal<br />
es hier neue Technologien zur Bereitstellung<br />
ölfreier Druckluft gibt. Die Brauer<br />
(und alle anderen Anwender, die Druckluft<br />
in hoher Qualität benötigen) haben die<br />
Wahl zwischen ölfreien Schrauben- und<br />
Kolbenkompressoren.<br />
In der Vergangenheit entschieden sich viele<br />
Betriebe für zweistufige Kolbenkompressoren,<br />
weil diverse Schritte im Brauprozess<br />
ein Druck(luft)niveau von mehr als 6 bar erfordern<br />
und Kolbenkompressoren wie die R-<br />
Serie von CompAir hier energetische Vorteile<br />
gegenüber ölfreien Schraubenverdichtern<br />
bieten. Gründe dafür sind das niedrige<br />
Drehzahlniveau von rund 1 000 min -1 , die<br />
100 %ige Abdichtung des Kompressionsraums<br />
über die Kolbenringe und der durchgängig<br />
hohe Wirkungsgrad. Vorteilhaft ist<br />
auch der Betrieb der Kompressoren in zwei<br />
Leistungsstufen: Bei Volllast verdichten die<br />
Kolben nach oben und unten, bei Halblast<br />
Drucklufterzeugung ist in Brauereien oftmals der zweitgrößte<br />
Energieverbraucher nach der Kälteversorgung<br />
stimmten Anlässen gebraut werden.“ In der<br />
Folge müssen die Anlagen und besonders<br />
die Abfüllanlagen deutlich flexibler sein.<br />
Was die Druckluftversorgung betrifft, sind<br />
die Grundanforderungen unverändert: Nach<br />
wie vor sind Qualität, Kosten und Verfügbarkeit<br />
die drei Hauptkriterien für die Auswahl<br />
von Kompressoren in Brauereien. <strong>Der</strong> Faktor<br />
Qualität führt dazu, dass bei Neuinvestitionen<br />
durchgängig ölfrei verdichtende Kompressoren<br />
zum Einsatz kommen. Nur so wird<br />
die Voraussetzung für hohe Produktionssicherheit<br />
und für die Reinheit des Endproduktes<br />
geschaffen, wobei die Anwender in<br />
Kauf nehmen, dass die Erzeugung ölfreier<br />
Druckluft teurer ist, weil die thermischen<br />
und tribologischen Effekte des Öls entfallen.<br />
Nahezu alle Brauereien, die von CompAir<br />
und seinen Fachhandelspartner wie z. B. der<br />
Firma Mönnichs in den letzten Jahren mit<br />
neuen Druckluftanlagen ausgerüstet wurden,<br />
erfassen den Druckluftverbrauch und<br />
die druckluftbezogenen Energiekosten und<br />
nutzen diese Daten zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung der Energieeffizienz. Häufig<br />
sind diese Maßnahmen Teil des betrieblichen<br />
Energiemanagements. Einige Brauereien<br />
haben darüber hinaus Zielwerte für<br />
die Reduzierung des Energieverbrauchs<br />
und/oder des CO 2<br />
-Ausstoßes veröffentlicht,<br />
andere beziehen „grünen“ Strom von ihrem<br />
Energieversorger.<br />
Bewusstsein für nachhaltige<br />
Produktion<br />
Das Bewusstsein für nachhaltige Produktion<br />
setzt sich somit durch. Das hat auch Auswirkungen<br />
auf die Drucklufterzeugung, zu-<br />
nur nach oben – und erreichen auch dann<br />
einen sehr hohen Wirkungsgrad.<br />
Zielwerte für die Energie <br />
einsparung vorgeben<br />
Ein Beispiel: Die Brauerei Herrnbräu in Ingolstadt<br />
hat im Jahr 2015 eine Hochschule<br />
mit einem umfassenden Energiekonzept<br />
beauftragt und sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig<br />
ihren druckluftbezogenen Energieverbrauch<br />
um 50 % zu senken. Dieses Ziel<br />
wurde noch nicht erreicht, aber nach den<br />
ersten Schritten, zu denen u. a. eine umfassende<br />
Leckagebeseitigung im Druckluftnetz<br />
gehörte, ist man auf gutem Weg dorthin. Da<br />
der Bierausstoß stetig wächst, hat die Brauerei<br />
kürzlich einen weiteren energieeffizien-<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
01 Die Ultima-Kompressoren von CompAir mit getriebelosen Highspeed-Permanentmagnetmotoren<br />
arbeiten so leise, dass sie direkt am Verbrauchsort aufgestellt werden können<br />
ten CompAir-Kompressor vom Typ DH 37<br />
HRS in Betrieb genommen. <strong>Betriebsleiter</strong><br />
Josef Pfaller: „Wir haben uns für eine dritte<br />
Maschine dieses Typs entschieden, weil wir<br />
mit deren Technik – nicht nur aus Gründen<br />
der Energieeffizienz – sehr zufrieden sind.“<br />
Mit der DH-Baureihe hat CompAir ein<br />
Verdichtungsprinzip in der Drucklufttechnik<br />
etabliert, bei dem eine Schraube aus<br />
Bronzelegierung, die mit einem Paar Schieberrotoren<br />
aus kohlefaserverstärktem<br />
Kunststoff kombiniert ist, die Verdichtung<br />
übernimmt. Dieses Prinzip hat den Vorteil,<br />
dass im Kompressionsraum keine metallischen<br />
Berührungen entstehen. Deshalb benötigt<br />
der Kompressor kein Öl als Schmierund<br />
Dichtmedium – mit der Folge, dass die<br />
Druckluft zu 100 % ölfrei erzeugt wird. Als<br />
Kühlmedium wird Wasser genutzt. Die Verdichtungstemperaturen<br />
sind daher mit maximal<br />
60 °C sehr niedrig, was zu einer nahezu<br />
isothermen Kompression, entsprechend<br />
geringem Energieverbrauch und außergewöhnlich<br />
hohem Wirkungsgrad führt. Außerdem<br />
arbeiten die Maschinen getriebelos:<br />
Motor und Verdichterblock sind direkt<br />
gekoppelt, die gewünschte Drehzahl wird<br />
über ein elektronisches Getriebe erzeugt.<br />
Damit steht den Druckluft-Anwendern<br />
eine Alternative zu ölfreien Kolben- und<br />
Schraubenverdichtern im kleinen bis mittleren<br />
Leistungsbereich zur Verfügung, die<br />
von zahlreichen Brauereien und lebensmittelverarbeitenden<br />
Betrieben bereits genutzt<br />
wird – entweder als Stand-alone-Anlage<br />
oder als Spitzenlastkompressor in Kombination<br />
z. B. mit einem großen ölfreien Kolbenkompressor<br />
als Grundlastmaschine.<br />
Die König-Ludwig-Schlossbrauerei in<br />
Fürstenfeldbruck beispielsweise hat seit etwa<br />
einem Jahr zwei CompAir PureAir DH-<br />
Energiesparen wird<br />
gefördert<br />
Unternehmen, die in innovative – und<br />
das heißt heute immer: effiziente und<br />
energiesparende – Drucklufterzeugung<br />
investieren, können bei der Amortisationsrechnung<br />
einen beschleunigenden<br />
Faktor einrechnen. Druckluftexperte<br />
Marc Mönnichs: „Die Anschaffung von<br />
energiesparenden Kompressoren wird<br />
vom Staat, genauer gesagt von der<br />
BAFA gefördert. Das erfordert zwar<br />
einigen Papierkram, funktioniert aber<br />
zuverlässig und trägt dazu bei, dass<br />
sich die Anschaffung nochmals<br />
schneller rechnet.“<br />
Kompressoren mit je <strong>11</strong>0 kW Motorleistung<br />
im Einsatz. Diese Brauerei sieht sich dem<br />
nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet. <strong>Betriebsleiter</strong><br />
Andreas Weiss: „Wir nutzen ein<br />
Tool von CompAir für die Verbrauchserfassung<br />
und werten die Daten kontinuierlich<br />
aus. Die PureAir-Anlagen überzeugen<br />
durch ihren hohen Wirkungsgrad.“<br />
Die Augustiner Bräu-Wagner KG in München<br />
erzeugt entsprechend ihrem hohen<br />
Produktionsvolumen die nötige Druckluft<br />
mit vier Kolbenkompressoren der R-Serie<br />
und einem weiteren Verdichter. Peter Ott,<br />
Leiter Instandhaltung: „Vor gut einem Jahr<br />
haben wir einen drehzahlgeregelten Comp-<br />
Air PureAir-Kompressor vom Typ DH <strong>11</strong>0 H<br />
RS angeschafft, der die jeweiligen Spitzenlasten<br />
abdeckt.“ Augustiner Bräu hat ebenfalls<br />
die Energiemanagement-Software von<br />
Gardner Denver im Einsatz und nutzt sie zur<br />
kontinuierlichen energetischen Optimierung<br />
von Druckluftstation und -netz.<br />
Höhere Energieeffizienz,<br />
geringerer Platzbedarf<br />
02 Nach wie vor sind Qualität, Kosten und<br />
Verfügbarkeit die drei Hauptkriterien für die<br />
Auswahl von Kompressoren in Brauereien<br />
Darüber hinaus bietet CompAir mit der in<br />
Simmern entwickelten „Ultima“-Serie eine<br />
weitere hoch innovative Baureihe zur Erzeugung<br />
ölfreier Druckluft. Im Vergleich zu<br />
anderen marktüblichen Schraubenkompressoren<br />
bietet Ultima eine um bis zu 13 %<br />
höhere Energieeffizienz bei bis zu 37 % geringeren<br />
Abmessungen.<br />
Herkömmliche zweistufige ölfreie Kompressoren<br />
sind auf Getriebe angewiesen,<br />
wodurch sie nicht nur mehr Energie verbrauchen,<br />
sondern auch große Ölmengen<br />
zur Schmierung benötigen. <strong>Der</strong> Ultima-<br />
Kompressor hingegen wird direkt – ohne<br />
mechanische Getriebe – von zwei hoch effizienten<br />
Permanentmagnetmotoren angetrieben.<br />
Diese beiden drehzahlgeregelten<br />
Motoren erreichen Drehzahlen von bis zu<br />
22 000 min -1 und höhere Wirkungsgrade als<br />
IE4-Motoren.<br />
Während konventionelle Schraubenkompressoren<br />
Öl zum Schmieren und Kühlen<br />
der Motoren und Verdichterstufen verwenden,<br />
nutzt Ultima zum Kühlen dieser Komponenten<br />
einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf.<br />
Das ermöglicht eine bessere<br />
Wärmeübertragung und höhere Kühlungseffizienz.<br />
Ultima wird standardmäßig mit Motorleistungen<br />
von 75 bis 160 kW angeboten,<br />
wobei jede Einheit innerhalb dieses Kilowattbereiches<br />
voll aufrüstbar ist. Das bedeutet,<br />
wenn der Druckluftbedarf eines Standortes<br />
zukünftig steigt, kann der Kunde auf<br />
Grundlage der erhöhten Kapazität die Leistung<br />
von Ultima aufstocken. Diese Flexibilität<br />
ermöglicht es, auf den Kauf eines weiteren<br />
Kompressors verzichten zu können.<br />
Mit dem niedrigsten Schalldruckpegel ihrer<br />
Klasse (69 dB(A)) bei gleichzeitig kleinster<br />
Stellfläche können diese Kompressoren<br />
einfach am Verbrauchsort der Druckluft,<br />
statt in einem separaten Kompressorraum<br />
installiert werden. Die hoch effiziente Kühlung<br />
schafft auch die Voraussetzung dafür,<br />
dass Kompressoren dicht nebeneinander<br />
aufgestellt werden können – das verringert<br />
ebenfalls den Platzbedarf.<br />
Fazit<br />
Es gibt verschiedene Optionen für Brauereien<br />
und auch für andere Branchen, die ölfreie<br />
Druckluft benötigen. Diese Optionen<br />
werden in der Praxis genutzt und gewährleisten<br />
bereits in zahlreichen Anwendungen<br />
ein hohes Maß an Produktionssicherheit<br />
bei sehr hoher Energieeffizienz. Damit<br />
ist bewiesen: Das Bierbrauen mag ein altes<br />
Verfahren sein, die Brauer aber sind neuen<br />
Technologien sehr aufgeschlossen.<br />
www.compair.de<br />
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DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Service der Zukunft bereits heute<br />
Industrie-4.0-Konzepte für Druckluftsysteme erlauben mehr als vorausschauende Wartung<br />
Maximale Effizienz und Verfügbarkeit<br />
– der Druckluftspezialist<br />
Boge verdeutlicht mit seinem<br />
Programm Boge selectcair, der<br />
dazugehörigen Option Boge<br />
analytics sowie der Servicefunktion<br />
predictivecair, welche vielfältigen<br />
Möglichkeiten innovative Industrie-<br />
4.0-Konzepte für Druckluftanlagen<br />
eröffnen.<br />
01<br />
Die tatsächliche Leistungsfähigkeit einer<br />
Anlage oder Maschine entscheidet sich<br />
nicht im Entwicklungslabor. Schließlich<br />
muss sie über Jahre und Jahrzehnte die angepeilten<br />
Spitzenwerte unter Beweis stellen<br />
– doch Verschleiß und jedes technische<br />
Problem nagen an der so oft propagierten<br />
Gesamtanlageneffektivität. Während herkömmliche<br />
Druckluftanlagen somit kontinuierlich<br />
an Effizienz und Wert verlieren,<br />
steht Boge mit seinem High Speed Turbo-<br />
Kompressor (BOGE HST) für einen gegenläufigen<br />
Trend. <strong>Der</strong> Druckluftspezialist<br />
kombiniert die ohnehin extrem wartungsarme<br />
und effiziente Maschine mit einem<br />
fortschrittlichen Servicekonzept unter dem<br />
Namen Boge selectcair. Das zentrale Kundenversprechen<br />
lautet dabei zunächst einmal:<br />
maximale Druckluftverfügbarkeit.<br />
Zu Boge selectcair gehört das umfassende<br />
Software- und Dienstleistungspaket Boge<br />
analytics zur kontinuierlichen Überwachung<br />
der Maschine. Damit kann im Falle<br />
einer Grenzwertüberschreitung oder eines<br />
ungewöhnlichen Laufverhaltens sofort reagiert<br />
werden. Über dieses Remote Monitoring<br />
hinaus liefert die Servicefunktion predictivecair<br />
präzise Vorhersagen zum Eintritt<br />
eines möglichen Schadensfalls. Die intelligente<br />
Datenanalyse führt zu einem verringerten<br />
Ausfallrisiko und minimierten Stillstandzeiten<br />
und sorgt so kundenindividuell<br />
für gezielte Leistungssprünge in der Produktion.<br />
So ist es zum Beispiel möglich, die<br />
Maschinenperformance umfassend auszuwerten<br />
und die Effizienz der Maschine kontinuierlich<br />
zu steigern. Dabei ermöglicht<br />
Boge airstatus die Fernüberwachung der<br />
Druckluftanlage: Von jedem beliebigen Ort<br />
aus kontrolliert und analysiert der Kunde<br />
die Daten oder überlässt Boge optional das<br />
komplette Druckluftmanagement.<br />
Entwicklung einer individuellen<br />
Analytik-Lösung<br />
Ein für das Serviceversprechen von Boge<br />
analytics entscheidendes Element ist die<br />
Analytics-Software von Weidmüller, dem<br />
Experten im Bereich Elektronik, Industrial<br />
Connectivity und Industrial-Analytics-Lösungen.<br />
Sie deckt Fehler oder Betriebsanomalien<br />
vorzeitig auf, um zu verhindern,<br />
dass aus einer kleinen Auffälligkeit ein größerer<br />
Schaden wird.<br />
„<strong>Der</strong> Startschuss für das Projekt fiel schon<br />
im Oktober 2016. Wir haben zunächst eine<br />
Machbarkeitsstudie durchgeführt und dabei<br />
untersucht, ob Weidmüller uns mit einer<br />
individuellen Analytics-Lösung unterstützen<br />
kann“, erklärt Georg Jager, Teamleiter<br />
Turbomaschinen bei Boge. „Die Spezialisten<br />
führten dazu eine aufwändige<br />
Datenanalyse durch, um eine für den High<br />
Speed Turbo-Kompressor maßgeschneiderte<br />
Lösung zu entwickeln.“ Dabei lautete<br />
die Fragestellung: Welche Daten sind relevant,<br />
um eine konkrete Prognose für einen<br />
möglichen Kompressorschaden liefern zu<br />
können?<br />
Gezielte Datenauswahl und<br />
-bewertung<br />
Die Voraussetzung für den Erfolg von predictivecair<br />
ist die Quellengrundlage – bei<br />
Boge ist sie exzellent. Alle Daten stammen<br />
von Messtechnikkomponenten, die ohnehin<br />
im Kompressor vorhanden sind. Die<br />
Werte informieren beispielsweise über<br />
Temperaturen, Druckverhältnisse und den<br />
Verlauf des Stromverbrauchs. Die Data Scientists<br />
aus dem Industrial-Analytics-Team<br />
von Weidmüller untersuchten die Daten<br />
mit Hilfe mathematischer Verfahren, beurteilten<br />
die eigentliche Datenqualität und<br />
entschieden gemeinsam mit Boge über ihre<br />
Relevanz. Anschließend reduzierten sie die<br />
Datenquellen radikal auf ein Minimum. Die<br />
Auswertung ergab, dass es nicht auf einzelne<br />
Werte ankommt, sondern auf Datenmuster.<br />
So entsteht ein komplexes Datenmodell,<br />
das sich mit jeder neuen Fehlermeldung<br />
und Rückmeldung des Bedieners<br />
verändert. Das Ergebnis: Die Analytics-Lösung<br />
berechnet Vorhersagen über die gesamte<br />
Betriebszeit des Kompressors immer<br />
genauer.<br />
Sichere Datenübermittlung und<br />
präzise Prognose<br />
Die Datenübermittlung erfolgt über sichere<br />
Kommunikationswege mit GSM/SIM-Karte.<br />
Die Analytics-Lösung wird lokal beim Kunden<br />
installiert. So ist das System mit der Anlagensteuerung<br />
verknüpft und die Daten<br />
werden vor Ort analysiert. Damit hat der Anwender<br />
jederzeit Zugriff auf die Informationen;<br />
eine Datenübertragung in die Cloud ist
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
02<br />
Mit dem Programm Boge selectcair und<br />
der dazugehörigen Option Boge analytics<br />
wird sichergestellt, dass die Druckluftanlage<br />
immer auf dem neuesten Stand bleibt, umfassend<br />
überwacht wird und eine kontinuierliche Auswertung<br />
ihrer Performance erfolgt. Die Servicefunktion<br />
predictivecair liefert über die vorausschauende<br />
Wartung hinaus eine zuverlässige Prognose des<br />
Laufverhaltens: Die gezielte Datenanalyse<br />
dient so auch zur Festlegung von Optimierungspotenzialen<br />
– das führt letztlich<br />
zu einer maximalen Anlageneffizienz.<br />
möglich, aber kein Muss. Weichen Messwerte<br />
von dem vorher festgelegten Toleranzbereich<br />
ab, kontaktiert Boge den Kunden,<br />
weist ihn proaktiv auf den möglichen<br />
Fehler oder das aktuelle Problem hin und<br />
gibt Lösungsempfehlungen. Gemeinsam<br />
wird entschieden, welche Maßnahmen ergriffen<br />
werden sollen, um den weiteren Betrieb<br />
sicherzustellen und darüber hinaus die<br />
Effizienz der Maschine zu erhöhen. Denn<br />
Boge analytics beinhaltet zusätzlich die<br />
Möglichkeit der Laufzeitverlängerung durch<br />
kontinuierliche Verbesserung sowie Weiterentwicklung<br />
von Maschinenbauteilen.<br />
In jedem Fall führt die intelligente Datenanalyse<br />
zu einer dauerhaft hohen Druckluftverfügbarkeit.<br />
Wenn Anwender rechtzeitig<br />
reagieren und einen Serviceeinsatz<br />
oder ein Wartungsintervall einleiten, ist es<br />
möglich, die Stillstandzeiten einer Maschine<br />
planbar und vermeidbar zu machen. Eine<br />
Investition in Redundanzanlagen ist<br />
nicht mehr nötig.<br />
„Mit Boge selectcair leisten wir Pionierarbeit<br />
im Servicebereich“, erklärt Georg Jager.<br />
„predictivecair ist hierbei wichtig, weil sich<br />
so Serviceeinsätze noch früher planen lassen.<br />
Wir sind überzeugt davon, dass sich<br />
dieses Programm im Druckluftmarkt durchsetzt<br />
und neue Benchmarks setzt.“<br />
Bilder: 1 Weidmüller, 2 Boge Kompressoren<br />
www.boge.de<br />
01 Eine von Boge und Weidmüller gemeinsam<br />
entwickelte Software meldet Anomalien im<br />
Laufverhalten und sagt technische Veränderungen<br />
voraus, bevor sie auftreten<br />
02 Die Quellenlage bei Boge ist exzellent:<br />
Alle Daten stammen von Messtechnikkomponenten,<br />
die ohnehin in den Druckluftanlagen<br />
vorhanden sind<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Mit Unterdruck höchst produktiv<br />
Energieeffiziente und zuverlässige Verdichtertechnik in der Tabakindustrie<br />
Unterdruck ist ein wichtiger Faktor in diversen Prozessschritten der<br />
Zigarettenproduktion. Die für die Erzeugung benötigten Verdichter haben<br />
daher eine Schlüsselfunktion: Sie müssen effizient, störungsfrei und<br />
wartungsarm arbeiten. Wie dies die in Trier ansässige deutsche<br />
Gesellschaft des drittgrößten internationalen Tabakkonzerns sicherstellt,<br />
lesen Sie nachfolgend.<br />
Wir schreiben das Jahr 1908, als in Trier<br />
die ersten schlanken Tabakprodukte<br />
die Zigarettenfabrik von Heinrich und August<br />
Neuerburg verlassen. Die beiden Brüder<br />
erkannten die Zeichen der Zeit Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts: Moderne Zigaretten<br />
waren der neue Tabaktrend und liefen den<br />
bis dato allseits beliebten Zigarren den<br />
Rang ab. Heute steht die Zigarettenproduktion<br />
in Trier unter dem Label von JT International<br />
Germany GmbH – deutsche Tochtergesellschaft<br />
der JT International SA,<br />
Tochter wiederum von Japan Tobacco Inc.<br />
mit bekannten Markennamen wie Camel,<br />
Benson & Hedges oder Winston.<br />
20 000 Zigaretten sind es, die moderne<br />
Maschinen heute herstellen – pro Minute<br />
wohl gemerkt. „Das ist ein sehr anspruchsvoller<br />
Prozess, der sicher beherrscht werden<br />
will“, weiß Arnhelm Köster, Leiter der<br />
Betriebstechnik bei JTI in Trier. 50 Milliarden<br />
Zigaretten hat das Trierer Werk letztes<br />
Jahr produziert. Angesichts dieser hohen<br />
Produktivität mit Geschwindigkeiten, die<br />
weit oberhalb der eigenen optischen Wahrnehmung<br />
liegen, läuft nichts ohne die Haltekräfte<br />
des Unterdrucks.<br />
Hohes Tempo mit Unterdruck<br />
Um die Bedeutung des hochverfügbaren<br />
und präzise eingestellten Unterdrucks von<br />
rund 340 Millibar zu erschließen, lohnt sich<br />
der Blick auf die Abläufe einer Zigarettenmaschine.<br />
Das hohe Tempo macht es unmöglich,<br />
Halte- und Übergabefunktionen<br />
wahrzunehmen. „Bei gut 20 000 Stück in der<br />
Minute treten Fliehkräfte auf, denen wir<br />
haltend entgegenwirken müssen. Mechanische<br />
Lösungen würden unweigerlich Verformungen,<br />
Abdrücke und Beschädigungen<br />
der empfindlichen Zigaretten mit sich bringen“,<br />
erklärt Arnhelm Köster.<br />
Mit einem Druck, der etwa einem Drittel<br />
des üblicherweise herrschenden Atmosphärendrucks<br />
entspricht, wird das Zigaret-<br />
tenpapier von der Rolle außen an eine Kontur<br />
gesaugt, damit sich dieses um einen<br />
rund geformten Endlostabakstrang legen<br />
kann. Das Papier wird an der Längsnaht<br />
verleimt, der fertige Zigarettenendlosstrang<br />
wenig später auf Länge geschnitten. Unterdruck<br />
ist ebenfalls notwendig, um die Zigarettenabschnitte<br />
im Durchlaufverfahren<br />
mit ihren Filtern zu verbinden.<br />
Diese Prozesse lassen sich mit einem<br />
schnell drehenden Karussellverbund aus<br />
zylindrischen Produktträgern vergleichen,<br />
die synchron die Zigaretten von einer Station<br />
in die nächste übergeben. <strong>Der</strong> Unterdruck<br />
wirkt dabei über kleine Löcher in den<br />
Ausbuchtungen, in denen die Zigaretten liegen.<br />
Im Inneren der Zylinder gibt es so genannte<br />
Vakuumspiegel. Sie fungieren als<br />
Abdichtung zwischen Zonen unterschiedlichen<br />
Drucks. Hintergrund: Bevor eine Zigarette<br />
an eine Station übergeben wird, müssen<br />
die Ansaugkräfte ausbleiben, damit das<br />
Produkt sich von seinem Platz lösen kann.<br />
Auf der Gegenseite muss der Unterdruck<br />
hingegen anliegen, da die Zigarette sonst bei<br />
der Übergabe den Kontakt verlieren würde.<br />
Schraubenverdichter haben<br />
Schlüsselfunktion<br />
<strong>Der</strong> kurze Einblick in das Prinzip der modernen<br />
Zigarettenherstellung macht die Bedeutung<br />
der Unterdruckerzeugung deutlich.<br />
„Und Unterdruck brauchen wir in großen<br />
01 Die speziellen Prozessschritte bei der Zigarettenherstellung erfordern Unterdruck in großen Mengen<br />
Autor: Thorsten Sienk, freier<br />
Fachredakteur, Bodenwerder
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
edundanz ist in der Betriebstechnik<br />
ein genauso großes Thema,<br />
R<br />
wie die Energieeffizienz. Ich<br />
erwarte, dass die Verdichter<br />
effizient, störungsfrei und wartungsarm<br />
arbeiten. Die Aggregate<br />
sollen über einen langen Zeitraum<br />
einfach ihren Job machen.<br />
Arnhelm Köster, Leiter der<br />
Betriebstechnik bei JTI in Trier<br />
Mengen“, betont Arnhelm Köster. JTI war im<br />
Zuge allgemeiner Modernisierungen und<br />
einer Betriebserweiterung auf der Suche<br />
nach einem Partner für diese Schlüsselfunktion,<br />
die im Werk Trier in drei zentralen Stationen<br />
untergebracht ist. Zwei Aerzen<br />
Schraubenverdichter vom Typ Delta Screw<br />
arbeiten heute rund um die Uhr in der Station<br />
3. Sie ist die neueste und auch die, deren<br />
Leistung am meisten abgerufen wird. Zwei<br />
weitere Stationen mit älteren Geräten sind<br />
zwar ebenfalls mit dem Prozessluftnetz verbunden,<br />
dienen aber mit Blick auf die Betriebssicherheit<br />
mehr der Redundanz.<br />
Mit dieser Aufgabenverteilung stellt JTI<br />
im Dreischichtbetrieb die Verfügbarkeit sowie<br />
den größtmöglichen Wirkungsgrad sicher.<br />
„Redundanz ist in der Betriebstechnik<br />
genauso ein großes Thema, wie die Energieeffizienz.“<br />
Daraus leitet sich für den Leiter<br />
der Betriebstechnik direkt das Anforderungsprofil<br />
an die Verdichter ab: „Ich erwarte,<br />
dass sie effizient, störungsfrei und<br />
wartungsarm arbeiten. Die Aggregate sollen<br />
über einen langen Zeitraum einfach ihren<br />
Job machen.“<br />
Enge Projektzusammenarbeit<br />
Die Entscheidung für Aerzen sei das Ergebnis<br />
einer umfangreichen Marktanalyse gewesen.<br />
Zudem gab es eine Empfehlung von<br />
den Kollegen des JTI Global Engineerings.<br />
„Wir vergleichen Daten wie etwa den Energieverbrauch<br />
über den Lebenszyklus hinweg<br />
und sehen uns auch Referenzprojekte<br />
an. Neben der Energieeffizienz zählen natürlich<br />
auch Attribute wie eine hohe Maschinenverfügbarkeit,<br />
zahlreiche Sicherheitsaspekte<br />
und ein niedriges Wartungsaufkommen<br />
für das Produktportfolio des<br />
niedersächsischen Maschinenbauers“. Die<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Aerzen-Engineering<br />
tat ihr Übriges, um die Modernisierung<br />
und Aufrüstung der Produktionsstrecke<br />
schnell und reibungslos zu bewerkstelligen.<br />
„Es gibt Unternehmen, die produzieren<br />
gute Produkte und es gibt Firmen, die außerdem<br />
mit Entwicklungsleistung überzeugen<br />
können – bis hin zur gemeinsamen Planung<br />
von Projekten. Beispielsweise, wenn<br />
es darum geht, wie die neue Technik am<br />
besten in bestehende Infrastrukturen integriert<br />
werden kann“, beschreibt der JTI-<strong>Betriebsleiter</strong><br />
die positive Zusammenarbeit<br />
mit Aerzen. Dabei stehe die Kommunikation<br />
an erster Stelle. „Wir sind auf einer Wellenlänge“.<br />
Faktoren wie diese sind entscheidend,<br />
Investitionsprojekte mit dem besten<br />
Ergebnis abzuschließen.<br />
Gleiche Technik auch für<br />
spanisches Werk<br />
<strong>Der</strong> Erfolg in Trier führte schließlich dazu,<br />
dass die gleiche Technik jetzt auch im JTI-<br />
Produktionswerk auf Teneriffa im Einsatz<br />
ist. Die Delta Screw-<br />
Aggregate des Typs<br />
VML 95 sind auf den<br />
Kanaren wie in Trier<br />
ausgestattet mit einem<br />
per Frequenzumrichter<br />
drehzahlgesteuerten<br />
Direktantrieb.<br />
Mit einer Antriebsleistung<br />
von 315<br />
kW liefert jede Einheit<br />
einen maximalen Volumenstrom<br />
von 5760<br />
Kubikmetern mit<br />
größtmöglicher Energieeffizienz. <strong>Der</strong> notwendige<br />
Leistungsbedarf ist direkt gekoppelt<br />
an eine Drucküberwachung.<br />
Die beiden VML 95 Schraubenverdichter<br />
werden mittels der Aggregatesteuerung AE-<br />
Rtronic an ein übergeordnetes System angebunden.<br />
Damit hat JTI die Möglichkeit<br />
die beiden Maschinen optimal im Verbund<br />
zu betreiben. Zudem ist dies der Weg für die<br />
Maschinenüberwachung. „Wir wollen wissen,<br />
wie es unseren Anlagen geht und wie<br />
gut sie laufen“, meint Ulrich Kirchen, Energieanlagenelektroniker<br />
bei JTI.<br />
Die Einbindung der Deltra Screw VML95<br />
in die Leitebene macht dabei den Weg frei<br />
für eine vorbeugende Wartung und die Zustandsüberwachung<br />
in Ist-Zeit. Mit der richtigen<br />
Analyse von Betriebszuständen und<br />
Einzelwerten können die Betriebstechniker<br />
etwa sichere Aussagen darüber treffen,<br />
wann die zwischen Produktion und Schraubenverdichter<br />
geschalteten Filter soweit zugesetzt<br />
sind, dass sie ausgetauscht werden<br />
müssen. Diese Maßnahmen sind notwendig,<br />
um die Schrauben der Delta Screw vor<br />
nicht zu vermeidendem Staub oder Tabakpartikeln<br />
aus der Produktion zu schützen.<br />
Fazit<br />
<strong>Der</strong> Blick in die Betriebstechnik bei JTI<br />
zeigt, welchen Stellenwert Gesamtsysteme<br />
inklusive einer engen Engineeringzusammenarbeit<br />
in Projekten einnehmen. Dabei<br />
02 Schraubenverdichter von Aerzen sorgen<br />
bei JTI in Trier für perfekten Unterdruck<br />
03 Die Delta Screw Schraubenverdichter<br />
arbeiten mit einer eigenen Steuerung.<br />
AERtronic ist wiederum an die übergeordnete<br />
Steuerung angebunden<br />
werden Investitionsentscheidungen immer<br />
weniger in Folge einzelner Maschinenpreise<br />
getroffen, sondern aufgrund einer detaillierten<br />
Analyse der Gesamtbetriebskosten.<br />
Hierbei spielt auch die Maschinenverfügbarkeit<br />
eine zentrale Rolle, weil der Produktionsausfall<br />
bei einer Störung meist einen<br />
vielfachen Wert dessen annimmt, was anfangs<br />
vielleicht beim Kaufpreis eingespart<br />
wurde.<br />
Bilder: 01 JTI, 02-03 und Bild zu Statement sienk.de<br />
www.aerzen.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 31
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Wasser und Kosten klar<br />
Schraubengebläse optimieren die Abwasseraufbereitung bei einem Milchverarbeiter<br />
Neue Drucklufttechnik bringt<br />
in der innerbetrieblichen<br />
Abwasseraufbereitung bei<br />
einem bayerischen<br />
Milchverarbeiter nicht<br />
nur mehr Effizienz,<br />
Arbeitserleichterung und mehr<br />
Zuverlässigkeit, sondern auch<br />
eine deutliche Kostenersparnis.<br />
Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI)<br />
ist eine Molkereigenossenschaft mit<br />
langer Tradition und internationaler Erfahrung.<br />
In Zapfendorf im Norden Bayerns<br />
liegt aktuell das größte Werk der BMI. Neben<br />
den Standardprodukten Magermilchund<br />
Süßmolkenpulver werden dort zunehmend<br />
Spezialerzeugnisse produziert. Mit<br />
modernsten Verfahren der Ultrafiltration<br />
gewinnt man z.B. hochwertige Eiweißkonzentrate.<br />
Die Milchzuckerherstellung und<br />
die Produktion von aufgefetteten Milchund<br />
Molkenprodukten sowie die Trocknung<br />
teilentzuckerter Molke und Polyaminkonzentration<br />
runden das Produktionsprogramm<br />
ab. Ebenfalls am Standort Zapfendorf<br />
befindet sich das moderne Frischproduktwerk,<br />
in dem Butter, Sahne, Quark und<br />
Sauermilcherzeugnisse hergestellt werden.<br />
Höhere Energieeffizienz dank<br />
Schraubengebläsen<br />
Aufgrund der steigenden Nachfrage und somit<br />
Produktion begann 2014 die Planung einer<br />
neuen, größeren Reinigungsanlage für<br />
das bei der Herstellung von Milchprodukten<br />
anfallende Abwasser. In vier Sequential-<br />
Batch-Reaktoren sollte künftig chargenweise<br />
die Nährstofffracht der unterschiedlich anfallenden<br />
Abwassermengen biologisch abgebaut<br />
werden. Vier Gebläse sollten die Luftversorgung<br />
der an diesem Prozess beteiligten<br />
Mikroorganismen sicherstellen.<br />
Um die Betriebskosten der Abwasseraufbereitungsanlage<br />
geringstmöglich zu halten,<br />
plante man, bei der energieintensiven Erzeugung<br />
der Belebungsluft anstelle der bis<br />
dato genutzten Drehkolbengebläse nun da-<br />
mals neu auf den Markt kommende Schraubengebläse<br />
einzusetzen. Schraubengebläse<br />
sind im Grunde für den Niederdruck optimierte,<br />
trocken bzw. ölfrei Luft verdichtende<br />
Schraubenkompressoren, die bereits ab 400<br />
mbar Druckdifferenz wesentlich effizienter<br />
arbeiten. Aufgrund ihrer schraubenförmigen<br />
Rotoren wie z. B. dem Sigma-Profil erzielen<br />
diese Maschinen einen höheren Wirkungsgrad.<br />
Wenn wie im Fall bei BMI Differenzdrücke<br />
zwischen 600 und 800 mbar benötigt<br />
werden bei obendrein vielen Betriebsstunden<br />
der Gebläse, dann ergibt sich eine deutliche<br />
Energie- und somit Kosteneinsparung.<br />
Die ersten Planungsentwürfe bei BMI sahen<br />
zunächst noch Schraubengebläse der<br />
ersten Generation in Form herkömmlicher,<br />
unvollständiger Maschinen vor – also größtenteils<br />
mechanische Bau teile, die mittels<br />
externer, von Subunternehmern zu erstellender<br />
Schaltschränke erst elektrifiziert<br />
werden mussten, bevor sie startbereit waren.<br />
Da damals jedoch bereits Schraubengebläse<br />
der nächsten Generation – also einschaltbereite,<br />
vollständige Maschinen mit<br />
elektrischem Steuer- und Leistungsteil – begannen,<br />
den Stand der Technik im Markt<br />
neu zu definieren, richtete sich das Augenmerk<br />
schnell auf diese.<br />
01<br />
02<br />
Komplettpaket als Lösung<br />
Eben jene „Komplettheit“ dieser neuen<br />
Schraubengebläse war am Ende auch der<br />
Entscheidungsgrund. Im Fall von BMI-Zapfendorf<br />
handelt es sich um Typ FBS-M-SFC<br />
Schraubengebläse mit integriertem Frequenzumrichter,<br />
die zusätzlich noch eine<br />
smarte Maschinensteuerung (Sigma-Control<br />
2) beinhalten. Über diese Steuerung<br />
sind die Gebläse per Profibus an die Leitwarte<br />
direkt angebunden, ihre Betriebs- und<br />
Zustandsdaten werden dort visualisiert. Die<br />
Leitwarte gibt die Drehzahlen und damit<br />
den zu generierenden Volumenstrom an die<br />
Gebläse weiter. Die Gebläse werden über<br />
das Bussystem somit auch ferngesteuert.<br />
Durch die Steuerungen und die Komplettbauweise<br />
sind diese Maschinen auch für Anwendungen<br />
einsetzbar, die sich hinter Industrie<br />
4.0 bzw. Wasser 4.0 verbergen. Diese<br />
auch als 4. industrielle Revolution bezeichnete<br />
Umwälzung in der Industrieproduktion<br />
und nun auch Wasser-/Abwassertechnik erfordert<br />
als Grundlage die Möglichkeit einer<br />
umfassenden Kommunikation von Maschine<br />
zu Maschine bzw. mit einem übergeordneten<br />
Prozessleitsystem. Ziel ist eine flexiblere<br />
Ansteuerung der Maschine sowie die Di-<br />
Autoren: Dipl.-Ing. Marcus Jungkunst, Produktsupport,<br />
Dipl.-Betriebswirtin Daniela Koehler,<br />
Pressesprecherin, beide Kaeser Kompressoren SE<br />
01 Das im Produktionsprozess anfallende<br />
Abwasser wird hinterher effektiv geklärt<br />
02 Hocheffektive Schraubengebläse sorgen für<br />
eine energiekostensparende Druckluftversorgung<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Die bei dem Milchverarbeiter eingesetzten<br />
Kaeser-Schraubengebläse sind<br />
anschlussfertige Komplettmaschinen mit<br />
Leistungselektrik, integriertem FU, IE4-Motoren,<br />
Sensorik und Anbindung über Profibus<br />
auf Leitsystem. Das ersparte dem Anwender<br />
ein zeit- und kostenaufwendiges Installationsprocedere.<br />
Zudem sind die<br />
Anlagen direkt bereit für die<br />
Einbindung in Industrie-4.0-<br />
Umgebungen<br />
agnose ihrer Betriebs-und Zustandsdaten in<br />
Echtzeit (Condition Monitoring), um einen<br />
optimalen Betrieb zu gewährleisten und vorausschauende<br />
Wartung (Predictive Maintenance)<br />
zu betreiben. Das heißt, dass eine<br />
Vielzahl von Informationen über den Betriebs-<br />
und Wartungszustand des Gebläses<br />
in eine Richtung ausgelesen werden kann<br />
und umgekehrt das Gebläse in die andere<br />
Richtung ferngesteuert wird – idealerweise<br />
mit nur einem Kabel, dem Daten-Buskabel.<br />
Echtzeitüberwachung<br />
erleichtert Betrieb<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Als Analogwerte können beispielsweise in<br />
Echtzeit ausgelesen werden: der Ansaug-,<br />
End- und Differenzdruck, die Ansaug-, End-,<br />
Öl- und Schallhauben-Innentemperatur, der<br />
Druckabfall am Ansaugfilter, im Falle Frequenzumrichter<br />
Gebläsedrehzahl, Stromaufnahme<br />
Umrichter und Zwischenkreisspannung.<br />
Überwacht werden Temperatur<br />
und Stromaufnahme der Motoren, Ölniveau,<br />
Temperaturen auf Platinen der Leistungselektrik<br />
u.v.m. Jedem dieser Werte sind<br />
Schwellenwerte für die Meldung einer Warnung<br />
und Störung hinterlegt, die auch in das<br />
Prozessleitsystem mittels Busprotokoll implementiert<br />
werden können und so die Möglichkeit<br />
für eine bequeme und einfache<br />
Überwachung bieten. Hinzu kommen noch<br />
Zähler für die Betriebsstunden der Maschine<br />
und deren Einzelkomponenten wie z.B. Verdichterblock,<br />
Motor, Steuerung, Leistungsteil,<br />
Wartungsteile usw. Den Wartungsteilen<br />
wie Ansaugfilter, Öl, Keilriemen etc. sind<br />
ebenfalls Zeitintervalle hinterlegt, die nach<br />
Ablauf eine Wartungsmeldung generieren.<br />
Zustandsgrößen wie Maschine aus, startbereit,<br />
Betrieb, Warnung und Störung liegen<br />
ebenfalls auf dem Prozessabbild.<br />
Aus Sicht des Betreibers war nach detailliertem<br />
Vergleich des Aufwands für eine vergleichbare<br />
Funktionalität der Elektroautomatisation<br />
aus Einzelkomponenten die<br />
Entscheidung für solche vielseitigen<br />
Plug&play-Maschinen eindeutig. Klar<br />
war, dass es nicht nur bei der Beschaffung<br />
von Komponenten wie z.B. der<br />
Gebläse, den Frequenzumrichtern<br />
und Blechschaltschränken bleiben<br />
würde. Durch einen detaillierten Vergleich<br />
der Maschinen- und Steuerungsfunktionalitäten<br />
im Vorfeld wurden<br />
auch Kosten für Schaltrelais und<br />
Überstromauslöser zum Anschluss von<br />
elektrischen Hilfsantrieben wie Ventilatoren,<br />
Öl- und Vakuumpumpen sowie Trafos<br />
und Auswertegeräte für Sensoren die Temperaturen,<br />
Drücke, Ölniveau oder sogar Öldruck<br />
berücksichtigt. Erfasste Sensorsignale<br />
müssen ausgewertet, mit Schwellenwerten<br />
hinterlegt und daraus logische elektrische<br />
geschaltete Aktionen implementiert werden.<br />
Unklarheiten bei andernfalls mehrfach<br />
entstehenden Schnittstellen kamen erst gar<br />
nicht auf, und die Inbetriebnahme konnte<br />
schnell und reibungslos erfolgen. Obendrein<br />
ist alles eindeutig dokumentiert, CEund<br />
EMV-zertifiziert, was auch der Betriebssicherheitsverordnung<br />
zuträglich ist.<br />
Diese Komplettheit des Lieferumfangs<br />
erleichterte nicht nur die Planung der Investitionskosten,<br />
sondern auch die Vergleichsrechnung<br />
der Energiekosten, da die<br />
Leistungsdaten für die vollständig betriebsbereite<br />
Maschine im Vorfeld transparent<br />
vorlagen.<br />
Neben der Planungs- und Rechtssicherheit<br />
ist nun auch die Prozesssicherheit gegeben.<br />
Falls die Fernsteuerung einmal ausfallen<br />
sollte, können die Gebläse unabhängig<br />
vom Prozessleitsystem jederzeit einfach<br />
via Menüauswahl in der Sigma-Control 2<br />
ohne Umverdrahtung oder Umparametrierung<br />
in den Handbetrieb versetzt werden.<br />
Somit können diese Maschinen notfalls als<br />
letzte verbleibende funktionsfähige Insel<br />
die Mikroorganismen in der Belebung mit<br />
Luft versorgen und so am Leben halten.<br />
Fazit<br />
Rückblickend auf die bisherige Betriebsdauer<br />
der vier modernen Schraubengebläse<br />
berichtet der Projektleiter nicht nur von<br />
einem sehr guten Service rund um die<br />
Schraubengebläse mitsamt Frequenzumrichter,<br />
Steuerung und Leitwartenanbindung,<br />
sondern auch davon, dass die angebotenen<br />
Leistungswerte der Schraubengebläse<br />
tatsächlich im Rahmen der Garantiewerte<br />
nach ISO <strong>12</strong>17 Annex E erbracht<br />
werden und somit die prognostizierte sehr<br />
gute Energieeffizienz auch tatsächlich realisiert<br />
wird. Laut Projektleiter hat die „Komplettheit“<br />
dieser vollständigen Maschinen<br />
obendrein bei der Investitionssumme deutliche<br />
Kosten eingespart.<br />
www.kaeser.com
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Mehr Luft mit weniger Nennleistung<br />
Neuer Kompressor überzeugt im Feldtest in einer Pulverbeschichtung<br />
Ein Spezialist für Metallverarbeitung<br />
und Oberflächenbehandlung<br />
hat einen über 20 Jahre alten<br />
Kompressor mit 90 kW Leistung<br />
gegen ein Modell der neuesten<br />
Generation mit 75 kW ausgetauscht.<br />
Dieses stand dem<br />
Anwender für ein Jahr als Testmaschine<br />
zur Verfügung. Mit der<br />
neuen Technologie spart das<br />
Unternehmen etwa ein Viertel<br />
der Energiekosten für die Drucklufterzeugung.<br />
Alles aus einer Hand – so lautet das Credo<br />
der Josef Höfer GmbH, die an drei<br />
Standorten in Deutschland fertigt. Das Traditionsunternehmen<br />
bietet mit seiner Tochter<br />
HMT ein umfangreiches Portfolio rund<br />
um die Metallverarbeitung und Oberflächenbehandlung<br />
an: vom Gießen und Pres-<br />
Autorin: Ulrike Preuß,<br />
Journalistin in Hennef<br />
sen über das Abkanten der Strangpressteile<br />
bis hin zur Eloxierung und Pulverbeschichtung<br />
fertiger Produkte. „Für die Architekturund<br />
Baubranche, aber auch die Automobilindustrie<br />
fertigen wir nach individuellen<br />
Anforderungen“, erklärt Joachim Flieher,<br />
technischer Leiter des Werks in Urmitz.<br />
Pulverbeschichtungsanlagen als<br />
größte Druckluftverbraucher<br />
„Alles aus einer Hand“ gilt bei Höfer auch in<br />
der Druckluftversorgung. Die organisiert<br />
seit 1994 die Druckluft-Industrie-Service<br />
Keul GmbH aus Neuwied. Thomas Keul hat<br />
das Werk in Urmitz sukzessive mit Kompressoren<br />
von Atlas Copco ausgestattet und<br />
hält die Maschinen regelmäßig instand. Die<br />
größten Druckluftverbraucher sind die Pulverkabinen,<br />
in denen die Farbe über Spritzdüsen<br />
auf die Profile oder Rahmen aufgetragen<br />
wird. Diese wurden bis vor kurzem<br />
von zwei öleingespritzten GA-Kompressoren<br />
mit 37 und 90 kW Nennleistung über eine<br />
Ringleitung versorgt. Dabei ist der drehzahlgeregelte<br />
Schraubenkompressor, ein<br />
GA 90 VSD, schon über 20 Jahre alt. „Bei seiner<br />
Anschaffung entsprach er dem neuesten<br />
Stand der Technik“, blickt Thomas Keul<br />
zurück. Mit der Seriennummer <strong>12</strong>5 gehört<br />
der GA 90 zu den ersten VSD-Maschinen<br />
überhaupt. „Inzwischen hat sich die Technik<br />
aber weiterentwickelt.“<br />
Nach einer Messung des Druckluftverbrauchs<br />
2016 und einer anschließenden<br />
Bedarfssimulation empfahl Thomas Keul<br />
die Anschaffung einer Maschine neuerer<br />
Technologie, um effizienter Druckluft erzeugen<br />
zu können. Außerdem stand allmählich<br />
eine aufwendige Generalüberholung<br />
der alten Maschine an, die eine größere<br />
Investition bedeutet hätte.<br />
Vorführkompressor für monatelangen<br />
kostenlosen Test<br />
Zu dem Zeitpunkt berichtete ihm ein Atlas-<br />
Copco-Berater von der Möglichkeit, seinem<br />
Kunden einen Vorführkompressor der allerneuesten<br />
Generation anbieten zu können:<br />
einen drehzahlgeregelten GA 75 VSD + FF.<br />
Dieser Maschinentyp sollte erst einige Monate<br />
später am Markt eingeführt werden;<br />
die ersten Prototypen waren aber schon<br />
produziert. „Für Feldtests unter realen Bedingungen<br />
suchen wir regelmäßig Kunden,<br />
deren Kompressoren idealerweise rund um<br />
die Uhr laufen, damit wir möglichst viele<br />
Betriebsdaten sammeln und aus den Erfahrungen<br />
mit unseren neuen Maschinen lernen<br />
können“, erklärt Atlas-Copco-Produktmanager<br />
Helmut Bacht. Thomas Keul<br />
schlug dem Metallveredler daher vor, den<br />
neuen öleingespritzten Schraubenkompressor<br />
unverbindlich und kostenlos über<br />
mindestens ein Dreivierteljahr zu testen.<br />
Das Unternehmen ließ sich auf den Test ein<br />
und erhielt eine von zehn Maschinen, die<br />
Atlas Copco in der Vorserie produzierte.<br />
„Die neuen GA-VSD + -Kompressoren haben<br />
spezielle integrierte Permanentmagnetmotoren,<br />
neuartige Verdichtungselemente<br />
und einen Einlasswächter“, beschreibt<br />
Bacht den Kompressor. „Die neuen<br />
Konstruktionsmerkmale steigern die Effizienz<br />
erheblich, auch im Vergleich zu den<br />
Drehzahlregelungen der ersten Generation.“<br />
Für das Urmitzer Werk bedeutet das,<br />
dass der neue Kompressor mit einer um<br />
17 % geringeren Nennleistung sogar mehr<br />
Luft herausholen kann als die alte GA-Maschine,<br />
die auch schon drehzahlgeregelt ist:<br />
01 Die größten Druckluftverbraucher bei<br />
Höfer sind die Pulverkabinen, in denen die<br />
Farbe über Spritzdüsen auf die Profile oder<br />
Rahmen aufgetragen wird<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
Während der Vorgänger mit 90 kW Nennleistung<br />
bis zu 15 m 3 Luft pro Minute erzeugt,<br />
kommt der neue Kompressor mit<br />
75 kW in 60 s auf bis zu 16 m 3 . „Das ist in<br />
Summe also ein Effizienzgewinn von über<br />
einem Viertel“, rechnet Helmut Bacht.<br />
„Noch gewaltiger ist der Unterschied natürlich<br />
gegenüber einer schlecht ausgelasteten<br />
Volllast-Leerlauf-Lösung. Hier können Anwender<br />
mit der neuen Technologie sogar<br />
bis zu 50 % der Energie einsparen.“<br />
Schmales Druckband trotz hoher<br />
Bedarfsschwankungen<br />
„Außerdem konnten wir den Druck aufgrund<br />
der neuen VSD + -Technologie auf etwa<br />
7,1 bar senken, und das Druckband<br />
schwankt nur noch um etwa 0,1 bar“, ergänzt<br />
Thomas Keul. „Mit dem alten<br />
GA 90 VSD lag die Schwankungsbreite bei<br />
Die neuen GA-VSD + -Kompressoren<br />
haben integrierte Permanentmagnetmotoren,<br />
neuartige Verdichtungselemente<br />
und einen Einlasswächter.<br />
Diese neuen Konstruktionsmerkmale<br />
steigern die Effizienz erheblich,<br />
auch im Vergleich zu den Drehzahlregelungen<br />
der ersten Generation.<br />
Helmut Bacht, Produktmanager,<br />
Atlas Copco, Essen<br />
0,3 bis 0,4 bar, was allerdings auch schon<br />
nicht so schlecht war.“ Denn auch die alte<br />
Drehzahlregelung sowie einige Druckluftbehälter<br />
hätten das Netz weitgehend beruhigt,<br />
so Keul.<br />
Während der GA 90 VSD nachts abgeschaltet<br />
wurde, läuft der GA 75 VSD + fast<br />
rund um die Uhr. „Mittlerweile produzieren<br />
wir täglich zwischen 4 und 23 Uhr, da die<br />
Projekte aus der Automobilindustrie stetig<br />
zunehmen“, erklärt Flieher. Wobei sich der<br />
Druckluftverbrauch und damit die Auslastung<br />
des Kompressors vor allem danach<br />
richte, wie viele der vier Pulverkabinen jeweils<br />
in Betrieb seien. Diese würden für den<br />
Automotive-Sektor kaum benötigt. „Sitzquerstützen<br />
zum Beispiel werden nur eloxiert,<br />
weil sie ja noch bepolstert werden.<br />
Bilderrahmen dagegen sind Schmuckelemente<br />
und werden pulverbeschichtet“, sagt<br />
der <strong>Betriebsleiter</strong>.<br />
„<strong>Der</strong> Druckluftverbrauch schwankt hier<br />
am Standort zwischen etwa 45 und 350 l/s“,<br />
sagt Thomas Keul nach einem Blick in die<br />
Urmitzer Kennzahlen, die auf seinem Server<br />
auflaufen und die er auf seinem Handy<br />
ablesen kann. „Ich schaue regelmäßig in alle<br />
Anlagen meiner Kunden“, betont er. „Und<br />
über die Atlas-Copco-Software Smartlink<br />
kann ich einige Trends erkennen, die die<br />
Kunden selbst nicht sehen, und frühzeitig<br />
eingreifen.“ Das könnten zum Beispiel gehäufte<br />
Temperaturwarnungen sein, die auf<br />
Verschmutzungen der Kühler hindeuten<br />
könnten.<br />
Perfekte Abstimmung der<br />
Kompressoren<br />
<strong>Der</strong> zweite Kompressor, ein GA 37 + , schaltet<br />
sich bei dem aktuellen Verbrauch nur zu<br />
Spitzenzeiten zu. Er steht in der Nähe der<br />
vertikalen Pulverbeschichtungsanlage:<br />
Durch diese laufen die bis über 7 m langen<br />
Profile hochkant aufgehängt hindurch statt<br />
horizontal. Das spart sehr viel Platz, eignet<br />
sich aber nicht für jedes Produkt. <strong>Der</strong> neue<br />
Kompressor wiederum wurde in einem<br />
Raum neben der horizontalen Beschichtungsanlage<br />
installiert, in dem auch der alte<br />
GA 90 VSD noch für Notfälle angeschlossen<br />
ist. Damit speisen die<br />
Kompressoren von verschiedenen<br />
Stellen ins<br />
Netz ein. Trotzdem<br />
funktioniert die Abstimmung<br />
über eine einfache<br />
Schaltung perfekt.<br />
Durch den in den<br />
Testkompressor ab Werk<br />
eingebauten Kältetrockner<br />
(Version FF) hat die<br />
erzeugte Luft einen<br />
Drucktaupunkt von 3 °C.<br />
Ein Teilstrom wird abgezweigt<br />
und zusätzlich<br />
durch einen Adsorptionstrockner<br />
des Typs CD 250 – ebenfalls von<br />
Atlas Copco – geleitet. „Das Pulver wirkt stark<br />
hygroskopisch, so dass für die pneumatische<br />
Förderung ein Drucktaupunkt von -40 °C erforderlich<br />
ist“, erklärt Joachim Flieher. Feinund<br />
Feinstfilter reduzieren den Restölgehalt<br />
auf unter 0,01 mg/m 3 Druckluft. „Das ist notwendig,<br />
weil das Pulver auch verklumpt,<br />
wenn es mit Öl in Verbindung kommt“, sagt<br />
Flieher. „Zudem werden die Metallteile vor<br />
der Pulverbeschichtung chemisch behandelt,<br />
um Öl zu entfernen und die Poren für<br />
den Pulverlack zu öffnen.“<br />
Neuer Kompressor bringt<br />
Stromkosteneinsparung<br />
Das Unternehmen ist mit der Leistung des<br />
neuen Atlas-Copco-Kompressors bisher<br />
rundum zufrieden: Bei etwa 5 000 Betriebsstunden<br />
im Jahr spart man in Urmitz um die<br />
6 700 Euro an Stromkosten. Als weitere Vorteile<br />
nennt Joachim Flieher die hohe Zuverlässigkeit<br />
der Maschinen sowie die schmale<br />
und hohe Bauweise, durch die die VSD + -<br />
Kompressoren mit deutlich weniger Stellfläche<br />
auskommen als ihre Vorgänger. Trotz<br />
etwas mehr Platzbedarf durch den eingebauten<br />
Kältetrockner passen jetzt beide<br />
Kompressoren – der alte GA 90 VSD und der<br />
02 Bei Höfer steht einer der ersten<br />
Vorserien-Kompressoren aus der<br />
VSD + -Baureihe mit 75 kW; die geöffnete<br />
Schallhaube gibt den Blick auf den<br />
ölgekühlten Permanentmagnetmotor frei<br />
neue GA 75 VSD + FF – zusammen gerade<br />
noch in den hierfür vorgesehenen, sehr engen<br />
Maschinenraum.<br />
Auch Druckluftexperte Keul ist von der<br />
VSD + -Technologie überzeugt: „Die neue<br />
Baureihe von Atlas Copco stellt einerseits<br />
die Energieeffizienz in den Fokus, andererseits<br />
ergeben sich auch für Wartung und<br />
Lebensdauer Vorteile“, sagt er. So verbaue<br />
Atlas Copco in den neuen VSD + -Maschinen<br />
erstmals regulär seinen Neos-Umrichter,<br />
ein selbst entwickeltes Produkt, das perfekt<br />
auf die eigenen Kompressoren abgestimmt<br />
sei, statt eines Fremdprodukts. Damit könne<br />
der Essener Hersteller eine noch längere<br />
Ersatzteileversorgung gewährleisten.<br />
Von der Testphase profitieren<br />
alle Beteiligten<br />
Von der zwölfmonatigen Testphase profitieren<br />
übrigens alle drei Unternehmen: die<br />
Josef Höfer GmbH, weil sie während dieser<br />
Zeit keinen Cent für den neuen Kompressor<br />
zahlte, dafür aber viel Energie sparte und<br />
die Maschine – die ja bereits fertig installiert<br />
ist – am Ende nun zu einem attraktiven<br />
Preis übernehmen konnte. <strong>Der</strong> Kompressorenhändler<br />
Keul, weil er seinen Kunden<br />
bestens beraten hat und ihm ein gutes<br />
Angebot unterbreiten konnte. Und Atlas<br />
Copco zieht aus den Betriebsdaten wertvolle<br />
Erfahrungen für die Weiterentwicklung der<br />
GA-Baureihe und die Serienfertigung.<br />
www.atlascopco.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Nachhaltigkeit<br />
Sicherheit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 35
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Absolut ölfrei<br />
Wassereingespritzte Schraubenkompressoren erzeugen Druckluft der Klasse 0 gemäß ISO 8573-1<br />
In der Lebensmittelherstellung muss<br />
sichergestellt werden, dass die Produkte nicht<br />
durch ölhaltige Druckluft verunreinigt<br />
werden. Staatlich Bad Meinberger setzt in der<br />
Herstellung seiner Mineralwassergetränke<br />
deshalb auf drei wassereingespritzte<br />
Schraubenkompressoren mit Wasserkühlung.<br />
Die damit erzeugte Druckluft steht in Punkto<br />
„Ölhaltigkeit“ für die höchst mögliche<br />
Reinheitsklasse 0 gemäß ISO 8573-1.<br />
Seit 1770 wird Staatlich Bad Meinberger-<br />
Mineralwasser offiziell in Flaschen abgefüllt.<br />
„2017 haben wir knapp <strong>12</strong>0 Millionen<br />
Flaschen gefüllt, für dieses Jahr planen wir<br />
135 Millionen. Damit gehören wir nicht zu<br />
den ganz Großen in dieser Branche, aber<br />
auch nicht zu den Kleinen“, beschreibt Volker<br />
Schlingmann, Sprecher der Geschäftsführung<br />
sowie Geschäftsführer Herstellung<br />
und Vertrieb bei der Staatlich Bad Meinberger<br />
Mineralbrunnen GmbH & Co. KG die<br />
positive Dynamik in dem Traditionsbetrieb.<br />
Aktuell beschäftigt das Unternehmen<br />
rund 100 Mitarbeiter. <strong>Der</strong> Hersteller bietet<br />
neben Mineralwasser auch Erfrischungsgetränke<br />
auf Mineralwasserbasis, isotonische<br />
und vitaminhaltige Flüssigkeiten, Apfelschorle,<br />
Zitronen- oder Orangenlimonade.<br />
Insgesamt hat das Unternehmen etwa 70<br />
Artikel im Sortiment. Abgefüllt werden die<br />
Getränke in Mehrweg-Glas- und -PET-Gebinden.<br />
„Darüber hinaus sind wir als Lohnabfüller<br />
tätig“, sagt Schlingmann.<br />
Absolut reine Druckluft gefragt<br />
Bad Meinberger ist nach dem International<br />
Food Standard (IFS) zertifiziert. „Damit garantieren<br />
wir mit unseren Prozessen die geforderte<br />
Lebensmittelsicherheit“, erklärt<br />
Schlingmann. „In den vergangenen Jahren<br />
konnten wir stets ein hohes Level erreichen.<br />
Bei möglichen 100 % liegen wir aktuell bei<br />
99,7 %.“ Eine große Rolle spielt die Druckluft,<br />
weil sie mit dem Produkt in Berührung kommen<br />
kann. „Sie dient für uns als Antriebsenergie<br />
sowie als Steuerungsluft für Ventile<br />
Autor: Florian Brähler, Product Manager<br />
bei Almig in Köngen<br />
und Zylinder“, beschreibt Karsten Kichelmann,<br />
Instandhaltung und Arbeitssicherheit<br />
bei Bad Meinberger. „Das Medium ist bei<br />
uns eigentlich überall im Einsatz“, sagt er<br />
und zeigt auf eine Anlage, die PET-Flaschen<br />
etikettiert. In dieser Maschine treibt Druckluft<br />
etwa 30 Pneumatik-Zylinder an. Diese<br />
werden permanent damit beaufschlagt. „Wir<br />
haben im ganzen Betrieb zahlreiche pneumatische<br />
Komponenten, zum Beispiel in unserem<br />
Palettierroboter, oder nutzen sie als<br />
Stopper an den Förderanlagen“, erläutert er.<br />
Radikaler Systemwechsel<br />
Lange setzte das Unternehmen auf ölgeschmierte<br />
Kompressoren. Bis vor ein paar<br />
Jahren waren für die Versorgung ein großer<br />
und zwei kleinere Verdichter verantwortlich.<br />
Damit die Druckluft die damals höchste<br />
Qualitätsstufe aufweisen konnte, wurde<br />
sie im Vorfeld u.a. mit mehreren Submikround<br />
Aktivkohlefiltern aufwendig aufbereitet.<br />
Das erhöhte allerdings auch den Druckverlust<br />
und verursachte in der Folge höhere<br />
Energiekosten und Kosten für permanenten<br />
(präventiven) Austausch der Filterelemente.<br />
Dazu kam: „Stand eine Wartung an dem<br />
großen Kompressor an oder fiel eine Anlage<br />
aus, konnten wir nicht immer eine ausreichende<br />
Versorgung mit genügend Druckluft<br />
sicherstellen“, so Kichelmann.<br />
Die Kompressoren waren zudem inzwischen<br />
an ihre Leistungsgrenzen gestoßen.<br />
„Unsere Planung sah und sieht jedoch weiteres<br />
Wachstum vor. Dafür benötigen wir<br />
die passende Ausrüstung“, sagt er. Sollten<br />
die Kompressoren nun nach und nach ausgetauscht<br />
werden? 2014 entschieden sich<br />
die Verantwortlichen für einen anderen<br />
Weg – einen radikalen Systemwechsel.<br />
100 % ölfrei und<br />
wassereingespritzt<br />
„Wir haben uns verschiedene Anbieter angeschaut<br />
und kamen aufgrund unserer positiven<br />
Erfahrungen schnell zu der Entscheidung,<br />
weiter mit unserem langjährigen Lieferanten<br />
und Partner Almig Kompressoren<br />
aus Köngen zusammenzuarbeiten“, erinnert<br />
sich Kichelmann. Bad Meinberger hatte vorher<br />
schon Almig-Anlagen in Betrieb und war<br />
mit der Qualität der Maschinen und der professionellen<br />
und kompetenten Arbeit des<br />
Werkskundendienstes sehr zufrieden.<br />
„Wir empfahlen unsere ölfreien, wassereingespritzten<br />
Schraubenkompressoren der<br />
Lento-Baureihe“, sagt Bernd Müller, der als<br />
Gebietsverkaufsleiter Bad Meinberger betreut.<br />
Vor allem das Prinzip der ‚gewaschenen<br />
Druckluft‘, wie es bei dieser Baureihe<br />
zum Einsatz kommt, hat die Verantwortlichen<br />
überzeugt. Die Druckluft ist sauberer<br />
als die zur Verdichtung angesaugte Frischluft,<br />
weil die in der Ansaugluft enthaltenen<br />
Fremdbestandteile durch das Kreislaufwasser<br />
wirksam ausgewaschen werden. „Das<br />
haben mehrere unabhängige renommierte<br />
Institute in aufwändigen Testreihen bestätigt“,<br />
betont Bernd Müller. Die Baureihe gibt<br />
es in 15 Baugrößen von 15 bis <strong>11</strong>0 kW Leistung.<br />
Die Verantwortlichen entschieden<br />
sich für drei Anlagen vom Typ Lento 56 mit<br />
einem Volumenstrom von 9,97 m³/min.<br />
Ständig frisches Wasser<br />
In der Lento-Anlage ist ein Kältetrockner integriert.<br />
Dieser ist ein wesentlicher Teil der<br />
Wasseraufbereitung und dient primär als<br />
Frischwasserproduzent. Das anfallende Kondensat<br />
wird am Kondensatableiter des Kälte-<br />
36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
trockners gesammelt und als Frischwasser in<br />
den internen Wasser- und Kühlkreislauf zurückgeführt.<br />
„<strong>Der</strong> Kompressor wird bei Inbetriebnahme<br />
mit normalem Leitungswasser<br />
befüllt und erzeugt danach sein Frischwasser<br />
kontinuierlich selbst“, erklärt Bernd Müller.<br />
Im Schnitt wird einmal pro Schicht auf diese<br />
Weise die komplette Wassermenge getauscht.<br />
Die Anlage arbeitet somit immer mit<br />
frischem Wasser. Eine aufwändig zu installierende<br />
Wasseraufbereitung entfällt. Dadurch<br />
ist das Frischwasser auch kalkfrei. „Viren,<br />
Bakterien oder Algen haben keine Chance.<br />
Das überschüssige Wasser kann ohne Aufbereitung<br />
in die Kanalisation eingeleitet werden“,<br />
sagt Bernd Müller.<br />
Seit Dezember 2014 sind die drei Anlagen<br />
nun im Einsatz. Sie weisen deutlich geringere<br />
Wartungskosten im Vergleich zu alternativen<br />
Technologien wie trockenlaufenden<br />
Schraubenkompressoren auf. Das ist<br />
hauptsächlich durch ihren einfachen Aufbau<br />
bedingt. Die Verdichterstufen arbeiten<br />
bei wassereingespritzten Maschinen mit<br />
vier- bis fünffach geringerer Drehzahl im<br />
Vergleich zu ölfreien, trockenverdichtenden<br />
Kompressoren. Dies wirkt sich positiv auf<br />
die Lebensdauer der Lager und somit auf<br />
die Betriebssicherheit aus. Wasser besitzt<br />
zudem im Vergleich zu Öl eine viel bessere<br />
Wärmeaufnahmekapazität. „Wir haben bei<br />
diesen Kompressoren sehr niedrige Verdichtungsendtemperaturen<br />
von deutlich<br />
unter 60 °C. <strong>Der</strong> Verdichtungsprozess ist nahe<br />
an der isothermen Verdichtung, das<br />
sorgt für einen besseren Wirkungsgrad und<br />
damit für eine höhere Wirtschaftlichkeit“,<br />
erklärt Bernd Müller.<br />
Auf Energieeffizienz geachtet<br />
Bad Meinberger arbeitet je nach Saison im<br />
Zwei- oder Dreischichtbetrieb mit ständig<br />
wechselndem Druckluftbedarf. Durch die in<br />
allen drei Kompressoren integrierte Drehzahlregelung<br />
und die verbrauchsabhängige<br />
Steuerung Almig Air Control HE erreicht der<br />
Betreiber höchst mögliche Energie- und<br />
Kosteneinsparung. <strong>Der</strong> Betriebsdruck bleibt<br />
nahezu konstant und kann auf das niedrigst<br />
mögliche Druckniveau herabgesetzt<br />
werden (± 1 bar = ± 7 % Energiekosten).<br />
Die jährlichen Betriebsstunden werden<br />
nahezu gleichmäßig auf alle drei Kompressoren<br />
verteilt, obwohl in der Regel immer<br />
nur zwei Kompressoren benötigt werden.<br />
Damit kann Bad Meinberger nicht nur die<br />
Lebensdauer des einzelnen Kompressors<br />
<strong>Der</strong> Kompressor wird mit normalem Leitungswasser befüllt<br />
und erzeugt sein Frischwasser kontinuierlich selbst<br />
02 Bad Meinberger setzt auf ölfreie<br />
wassereingespritzte Schraubenkompressoren<br />
der Lento-Baureihe von Almig<br />
verlängern, sondern auch vorgeschriebene<br />
Wartungsintervalle gleichzeitig durchführen,<br />
und das ohne Unterbrechung der Produktion<br />
und Sorge über Versorgungsengpässe<br />
bei der Druckluft. Außerdem ist noch<br />
genügend Redundanz vorhanden und weiteres<br />
Wachstum zunächst abgedeckt.<br />
Von Haus aus sind die HE-Steuerungen<br />
von Almig mit einem Bilanzierungs-Monitoring-System<br />
ausgestattet. „Diese Station enthält<br />
zusätzlich einen Webserver, der es ermöglicht,<br />
alle relevanten Daten über das Internet<br />
auszulesen“, beschreibt Bernd Müller.<br />
Service-Techniker können das Laufverhalten<br />
der jüngsten Betriebstage oder der vergangenen<br />
Betriebswochen ablesen und daraus erkennen,<br />
wann die Wartung ansteht und ob<br />
noch Reserven vorhanden sind. „Stellen wir<br />
fest, dass sich das Betriebsverhalten erheblich<br />
verändert hat, können die Techniker von<br />
Bad Meinberger sofort reagieren“, so Müller.<br />
Reibungsloser Betrieb<br />
Almig lieferte die Anlagen, ein kompetenter<br />
Fach- und Partnerbetrieb kümmerte sich um<br />
die Installation. „Das Ganze brachten wir an<br />
einem Samstag über die Bühne. Parallel zu<br />
den Montagearbeiten haben wir zwei der alten<br />
Anlagen im Notbetrieb laufen lassen“, erinnert<br />
sich Schlingmann. Die Verantwortlichen<br />
bei Bad Meinberger sind rundum zufrieden.<br />
„Wir müssen uns weder bei Wartungsmaßnahmen<br />
noch bei unseren<br />
Zukunftsplänen Sorgen um die Druckluft<br />
machen“, sagt Volker Schlingmann. „Im<br />
nächsten Schritt kümmern wir uns um die<br />
Beseitigung von Leckagen in unseren Druckluftnetzen.“<br />
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Smartes Leckagemanagement<br />
Mit Ultraschallprüftechnik Druckluftsysteme optimieren und Dokumentation sicherstellen<br />
Bei Druckluftanlagen spielen Energieverluste durch Leckagen eine<br />
wesentliche Rolle. Mit modernen Ultraschallprüfgeräten können die<br />
undichten Stellen aufgespürt und automatisch bewertet werden. Durch<br />
den Einsatz digitaler Prüftechnik lässt sich Zeit sparen. Mit wenigen Klicks<br />
wird ein Bericht über alle gefundenen Leckagen auf dem Ultraschallprüfgerät<br />
erstellt, der den Dokumentationsanforderungen der DIN EN ISO<br />
50001 und <strong>11</strong>0<strong>11</strong> entspricht.<br />
Die fortlaufende Lokalisierung undichter<br />
Stellen an Druckluftsystemen ist ein bewährtes<br />
Verfahren, um Energie einzusparen.<br />
Doch gerade die Erstellung von Berichten<br />
als Nachweis für ein erfolgreiches Energiemanagement<br />
nach DIN EN ISO 50001 ist<br />
für den Prüfer mit hohem Zeitaufwand verbunden.<br />
Mit analogen Ultraschallprüfgeräten<br />
kann zwar eine Leckage detektiert werden.<br />
Fotos, Kommentare, die genaue Ortbeschreibung<br />
des Lecks sowie Reparaturhinweise<br />
werden jedoch separat erfasst und<br />
erst nach dem Prüfvorgang am PC in einem<br />
Bericht zusammengestellt.<br />
Moderne digitale Ultraschallprüftechnik<br />
vereinfacht und verkürzt diesen Arbeitsschritt<br />
für den Prüfer auf wenige Sekunden.<br />
Die Geräte im Smartphone-Format begleiten<br />
den Instandhalter während des gesamten<br />
Instandhaltungsprozesses: von der regelmäßigen<br />
Leckagesuche über die automatische<br />
Bewertung der Leckage in l/min<br />
bis zur Dokumentation.<br />
Von der Leckagelokalisierung<br />
über die Bewertung ...<br />
Durch die Systematisierung der Leckagesuche und -bewertung trägt das Gerät<br />
auch zu einer deutlichen Zeit- und Kostenersparnis in der Instandhaltung bei<br />
Zunächst werden alle Rohre, Verbindungen,<br />
Abzweige und Ventilblöcke der Anlage<br />
mit dem digitalen Ultraschallprüfgerät Sonaphone<br />
abgescannt. Wird eine Leckage<br />
lokalisiert, kann diese mit der LeakExpert-<br />
App automatisch bewertet werden. Für eine<br />
zuverlässige Klassifizierung der Leckagegröße<br />
und eine sehr gute Vergleichbarkeit<br />
der Prüfdaten, wie sie die DIN EN<br />
ISO 50001 fordert, sollte der vorgegebene<br />
Prüfablauf des Herstellers genau eingehalten<br />
werden. Mit dem digitalen Ultraschallprüfgerät<br />
Sonaphone von Sonotec erfolgt<br />
die Bewertung mit dem Feinsucher-Aufsatz<br />
direkt an der Leckage, um den Einfluss von<br />
Störsignalen auszuschließen. Darüber hinaus<br />
ordnet das Gerät die Leckage automatisch<br />
in eine Klasse von 1 bis 5 (1 = kleines<br />
Leck, geringer Verlust [grün]; 5 = großes<br />
Leck, sehr hoher Verlust [rot]) ein. Dies erleichtert<br />
die Priorisierung der zu planenden<br />
Reparaturmaßnahmen.<br />
... schnell und einfach zum<br />
Prüfbericht<br />
Zusätzliche Informationen zur Leckage werden<br />
unmittelbar auf dem Sonaphone hinzugefügt.<br />
<strong>Der</strong> genaue Ort der Leckage wird<br />
über die Eingabe von Gebäude, Bereich, Anlage<br />
und Bauteil definiert. Außerdem kann<br />
vermerkt werden, ob und wie dringend die<br />
Leckage zu reparieren und wie groß der Reparaturaufwand<br />
ist. Abschließend fügt der<br />
Prüfer mit der integrierten Kamera noch Fotos<br />
hinzu oder nimmt über das Mikrophon<br />
eine Sprachmemo zur Leckage auf.<br />
Ist der Prüfvorgang beendet, wird mit wenigen<br />
Klicks ein Bericht über alle detektierten<br />
Leckagen erstellt. Auf einen Blick wird<br />
gezeigt, wie viele Leckagen welcher Klasse<br />
gefunden wurden und wie groß der Verlust<br />
in l/min ist. Nach Instandsetzung dokumentiert<br />
der Bericht alle durchgeführten<br />
Maßnahmen. Somit wird die Dokumentationspflicht<br />
gemäß der DIN EN ISO 50001<br />
und DIN EN ISO <strong>11</strong>0<strong>11</strong> erfüllt und fortlaufend<br />
der Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />
der Anlagen belegt.<br />
Zusammenfassung<br />
Mit dem Ultraschallprüfgerät Sonaphone und<br />
der LeakExpert-App von Sonotec lassen sich<br />
undichte Stellen in Druckluftsystemen zielgenau<br />
aufspüren und bewerten. Die Erstellung<br />
eines Reports als Entscheidungsgrundlage<br />
für Folgemaßnahmen und als Nachweis<br />
für ein erfolgreiches Energiemana gement<br />
geht einfach und schnell von der Hand. Zudem<br />
trägt das Gerät durch die Systematisierung<br />
der Leckagesuche und -bewertung zu<br />
einer deutlichen Zeit- und Kosten ersparnis<br />
in der Instandhaltung bei. Fehleranfällige<br />
Papieraufzeichnungen entfallen, da sämtliche<br />
Daten direkt im Gerät ausgewertet und<br />
aktualisiert werden können. Das erleichtert<br />
auch den Nachweis von Maßnahmen zur<br />
Energieeinsparung im Rahmen der Dokumentationspflicht<br />
für Unternehmen, die<br />
nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert sind.<br />
www.sonotec.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
Analyse pneumatischer Systeme auf<br />
einen Blick<br />
Mit dem Smart Pneumatics Analyzer (SPA) bietet der Pneumatikspezialist<br />
Aventics eine mobile und einfach zu integrierende<br />
Industrie-4.0-Lösung. Den SPA kann der Nutzer einfach an die<br />
Druckluftversorgung einer vorhandenen Maschine anschließen<br />
und erhält umgehend eine Analysemöglichkeit<br />
für wichtige Maschinencharakteristika<br />
wie Luftdruckverbrauch<br />
und mögliche Leckagen.<br />
„Durch die Digitalisierung der<br />
pneumatischen Umgebung bietet<br />
der SPA dem Kunden die Möglichkeit,<br />
den Nutzen und das Potenzial<br />
von IIoT-Anwendungen direkt an<br />
der eigenen Maschine zu erleben –<br />
und zwar mit wenigen Handgriffen“,<br />
sagt Dr. Michael Britzger, Senior Manager Digital Transformation<br />
bei Aventics. Im tragbaren Koffer enthalten sind dazu ein Smart<br />
Pneumatics Monitor (SPM), eine Wartungseinheit der AS-Serie und<br />
ein Tablet zur Visualisierung der Live-Daten.<br />
<strong>Der</strong> SPM erfasst zunächst die jeweiligen Betriebszustände,<br />
analysiert die Daten und zielt mit der Bereitstellung von aufgearbeiteten<br />
Informationen beispielsweise auf die zustandsorientierte<br />
Instandhaltung ab. Sämtliche Daten der Ventile sowie von<br />
Komponenten, die an die E/A-Module des Ventilsystems<br />
angeschlossen sind, werden in einen Mikroprozessor eingelesen<br />
und anhand von mathematischen Algorithmen bearbeitet.<br />
www.aventics.com<br />
Energieeffizienter und robuster<br />
Schraubenkompressor<br />
Conrad Business Supplies bietet im Rahmen des umfassenden<br />
Druckluftkompressor-Portfolios von Aerotec den leistungsfähigen<br />
und robusten Schraubenkompressor Aerotec Nobel 5.5-10 270 DF.<br />
Sein Direktantrieb über einen hoch effizienten IE3-Motor realisiert<br />
bedeutende Vorteile bei der Energieeinsparung. Er ist für eine<br />
Förderleistung von 710 l/min ausgelegt. <strong>Der</strong> elektrische Leistungsverbrauch<br />
beträgt 5,5 kW an 400 V und der Betriebsüberdruck<br />
erreicht 10 bar. Mit einem Gewicht von 295 kg und Abmessungen<br />
von 1570 × 710 × 1440 mm (LxBxH) ist das System sehr kompakt<br />
und anwenderfreundlich. <strong>Der</strong> äußerst gedrängte Aufbau enthält<br />
auch den Powersystem-Verdichterblock, den Kessel und den<br />
Kältetrockner mit zweifacher Filtration nach DIN ISO 8753-1<br />
(Klasse 1). Dies resultiert in einer perfekten Luftqualität der Anlage<br />
ohne die Anschaffung von Zusatzteilen. Mit seiner intuitiv zu<br />
bedienenden, innovativen Mikroprozessorsteuerung "DNair2"<br />
repräsentiert der Kompressor auch in seiner Elektronik-Ausstattung<br />
den State-of-the-Art. Ein besonderes Highlight ist der passwortgeschützte<br />
Online-Zugriff auf die Steuerprogrammierung.<br />
Dabei können über<br />
den Bildschirm des per RS-485-Schnittstelle<br />
angeschlossenen Controllers alle<br />
wichtigen Betriebszustände und Maschinenparameter<br />
als Live-Ansicht abgelesen<br />
werden. <strong>Der</strong> Controller ermöglicht<br />
darüber hinaus den Betrieb von vier in<br />
Reihe geschalteten Kompressoren.<br />
www.conrad.biz<br />
Alles unter Kontrolle<br />
MIETEN SIE 100% öLfREIE<br />
DRucKLufT.<br />
AERZEN RENTAList derSpezialist fürdie Vermietung von 100% ölfreien, elektrisch betriebenen Gebläsen und<br />
Kompressoren. Engagement,Kompetenzund Schnelligkeit zeichnet unseren Serviceaus. Ein Anrufbei der Hotline<br />
24/7 genügt,umfür Sie einen Notfallplanzuentwickeln und auszuführen. AERZEN RENTAL bietet Komplettlösungen<br />
auchfür Ihren Prozess –inklusive dernotwendigen Peripherie wieVerrohrung, elektrischenAnschlüssen<br />
und der Druckluftaufbereitung.Auch individuelle Lösungen zur Einbindung der Maschinen in Ihr Leitsystem sind<br />
möglich. Das gewährtKontinuität und Betriebssicherheit z.B. bei Revisionen, Installationen oderProzessversuchen.<br />
Aerzen Rental Division, 24h-Hotline +3<strong>12</strong>644 64 723<br />
info@aerzenrental.com, www.aerzenrental.com
DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />
Maßgeschneiderte Druckluftlösungen<br />
im Container<br />
Druckluft ist gefragt. Wo aber<br />
Standardlösungen spezifischen<br />
Kundenanforderungen nicht<br />
gerecht werden, ist Flexibilität<br />
angesagt: <strong>Der</strong> Druckluftspezialist<br />
Boge liefert daher maßgeschneiderte<br />
Systemlösungen im<br />
Anlagenbau. In Containern oder<br />
auf Grundrahmenanlagen kombiniert<br />
Boge mehrere Kompressoren,<br />
Trockner und Filter oder stellt ganze Druckluftlinien je nach<br />
Kundenwunsch zusammen: Dadurch entfällt für den Anwender die<br />
komplizierte räumliche Planung beim Aufbau eines Druckluftsystems<br />
aus mehreren Einzelkomponenten. Container eignen sich<br />
zudem für Außengelände – wo sie die Anlagen vor fremdem Zugriff<br />
sowie vor extremen Wetterbedingungen schützen. Bei Bedarf bietet<br />
die Containerhülle dank spezieller Lackierung Schutz vor Korrosion.<br />
Wertvoller Platz in Innenräumen und Fertigungshallen bleibt<br />
frei. Die Anwender erhalten dabei alles aus einer Hand – von der<br />
Planung bis zur betriebsfertigen Aufstellung des Containers.<br />
Einen solchen Großauftrag hat Boge zuletzt für den Betreiber<br />
einer Erdgasverdichterstation in Osteuropa erfolgreich abgewickelt.<br />
Zwei Schraubenkompressoren, je zwei Kälte- und Adsorptionstrockner<br />
und zwei Stickstoffmembrangeneratoren finden<br />
Raum in einem 40-Fuß-Sondercontainer – inklusive anforderungsgerechter<br />
Verkabelung und Verrohrung.<br />
www.boge.de<br />
Druckluftaufbereitung für Anwendungen<br />
mit hoher Durchflussrate<br />
Emerson hat die Asco Numatics Druckluftaufbereitungsprodukte<br />
der Baureihe 653 im Markt eingeführt. Die Baureihe 653 ist mit<br />
Anschlussgrößen von 3/4" und 1" erhältlich und bietet eine hohe<br />
Durchflussrate für ihre Größe. Dadurch können Anwender mehr<br />
Produkte mit dem gleichen Filterregler oder Öler mit Energie<br />
versorgen oder den Druckabfall im System reduzieren − beides<br />
führt zu potenziellen Energie- und Kosteneinsparungen. Die<br />
Produkte der Baureihen 651, 652 und 653 umfassen Filter, Regler,<br />
Filterdruckregler, Öler,<br />
Weichstartventile, Schnellentlüftungen,<br />
Verteilerblöcke und<br />
Absperrventile.<br />
Die Asco Numatics Produkte<br />
der Baureihen 651, 652 und<br />
653 sind ideal für den Einsatz<br />
in allen Anwendungen, bei<br />
denen große Luftmengen<br />
benötigt werden oder der<br />
Platz begrenzt ist. Anwender profitieren vom großen Temperaturbereich<br />
(- 40 bis 80 °C) und der Atex- und CUTR-Zertifizierung, die<br />
den Einsatz in anspruchsvollen und rauen Umgebungen<br />
ermöglicht. Die modularen Druckluftaufbereitungsprodukte sind<br />
robust konstruiert und einfach zusammenzusetzen, zu montieren<br />
und zu positionieren. Neue Endplattenflansche ermöglichen die<br />
Demontage der Verteilerbaugruppe ohne Ausbau der<br />
Rohrleitungen.<br />
www.EmersonProcess.de<br />
Ultima –<br />
revolutionäre,<br />
ölfreie Energieeffizienz.<br />
Video ansehen:<br />
Die Ölfrei-Experten:<br />
100% ölfreie Druckluft<br />
www.compair.de<br />
marketing.compair.de@gardnerdenver.com
SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />
Leckagen in Druckluft- oder Vakuumsystemen erkennen<br />
Einen neuen Detektor zur Erkennung von Leckagen hat SKF in<br />
den Markt eingeführt: <strong>Der</strong> einfach zu bedienende TKSU 10 nutzt<br />
einen Ultraschallsensor, um undichte Stellen in Druckluft- oder<br />
Vakuumsystemen zu orten. Dieser Sensor<br />
eignet sich auch für den Einsatz in<br />
besonders geräuschvollen industriellen<br />
Umgebungen. <strong>Der</strong> TKSU 10 lässt sich intuitiv<br />
bedienen und verfügt über eine komfortable<br />
LED-Anzeige, die es dem Anwender erleichtert,<br />
das Leck zu finden und dessen Größe zu<br />
ermitteln. Zu diesem Zweck liefert SKF das<br />
Gerät gleich mit allen erforderlichen<br />
Komponenten aus. Dazu gehört – neben<br />
dem handlichen TKSU 10 selbst – bspw. ein<br />
Headset mit Nackenbügel, wodurch sich der<br />
Kopfhörer auch bequem unter einem Schutzhelm tragen lässt.<br />
Hinzu kommt eine flexible Sonde, mit deren Hilfe der Anwender<br />
selbst schwer zugängliche Stellen erreichen kann. Die erforderlichen<br />
Batterien, ein USB-Kabel und ein<br />
Tragekoffer vervollständigen den<br />
Lieferumfang.<br />
<strong>Der</strong> SKF Ultraschalldetektor eignet sich für<br />
die meisten Branchen, die Druckluft- oder<br />
Vakuumanlagen einsetzen; so etwa für die<br />
Papier- oder Chemie-Industrie. Darüber<br />
hinaus kann der TKSU 10 aber auch in<br />
Werkstätten mit druckluftbetriebenen<br />
Elektrowerkzeugen genutzt werden.<br />
www.skf.de<br />
Frequenzgeregelte<br />
Kompressoren-Reihe<br />
Auch die metallverarbeitende<br />
Industrie kommt nicht ohne<br />
Druckluft aus. Kaeser Kompressoren<br />
hat für Betriebe jeder<br />
Größenordnung eine effiziente,<br />
zuverlässige und kostengünstige<br />
Lösung: beispielsweise die<br />
frequenzgeregelte ASD-Kompressoren-Reihe,<br />
die mit einem<br />
Synchronreluktanz-Motor<br />
ausgestattet ist, der gerade im<br />
Teillastbereich deutlich<br />
geringere Verluste gegenüber<br />
Asynchronmotoren aufweist. Die<br />
Schraubenkompressoren der<br />
ASD-Baureihe punkten bei<br />
einem Volumenstrom von 3,15<br />
bis 5,5 m³ / min dank Sigma<br />
Profil und innovativen Antriebskonzepten<br />
ohnehin mit hoher<br />
Leistung und Zuverlässigkeit bei<br />
gleichzeitig niedrigem Energieund<br />
Platzbedarf. Nun folgt der<br />
nächste Schritt. Das Unternehmen<br />
bringt die drehzahlgeregelten<br />
Schraubenkompressoren<br />
der ASD-Baureihe mit<br />
einer völlig neuen Antriebstechnik<br />
auf den Markt. <strong>Der</strong><br />
größte Vorteil dieser Gesamtlösung:<br />
bis zu zehn Prozent<br />
Wirkungsgradverbesserung im<br />
Teillastbereich.<br />
www.kaeser.com<br />
Da fliegt dir glatt<br />
das Blech weg!<br />
Die Druckluft-Revolution von Atlas Copco: Die komplett<br />
überarbeiteten GA-Kompressoren sind maximal effiizient.<br />
Sie sparen mit ihren IE5-Motoren, Drehzahlregelungund<br />
intelligenten Algorithmen bis zu35%Energie. Gebaut für<br />
den harten Industrieeinsatz mit Feuchtigkeit, Staub und<br />
Umgebungstemperaturen bis zu55°C.<br />
Wie Sie Ihre CO 2 -Bilanz verbessern, erfahren Sie hier:<br />
www.druckluft-revolution.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 1-2/2019<br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: <strong>11</strong>. 02. 2019 • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 01. 2019<br />
01 02<br />
03<br />
04<br />
01 Mit Ballenpressen zum perfekten<br />
Wertstoffkreislauf (Bild: HSM)<br />
02 Wie leistungsstarke Luftreinigungssysteme<br />
die Produktionsbedingungen<br />
verbessern (Bild: Zehnder)<br />
03 Schnelltest auf Korrosionsgefahr<br />
erhöht Anlagensicherheit (Bild: TÜV SÜD)<br />
04 Dynamisches Kommissionieren<br />
mit System (Bild: Wanzl)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
<strong>Der</strong> direkte Weg<br />
im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
als E-Paper: www.engineering-news.net<br />
Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />
Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />
Redaktion<br />
Leitender Chefredakteur/Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />
Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />
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Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
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Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />
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Angelina Haas, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
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Mario Wüst<br />
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Nevenka Islamovic, Anzeigenverwaltung<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
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