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Der Betriebsleiter 11-12/2018

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19186<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

<strong>11</strong>-<strong>12</strong><br />

Nov./Dez. <strong>2018</strong><br />

Cloud<br />

Digitalisierung:<br />

Sicherheitsschaltgeräte an die<br />

06Cloud anbinden<br />

mit<br />

Elektronikfertigung:<br />

Wie Prüftechnik die Effizienz<br />

<strong>12</strong>steigert<br />

Betriebstechnik:<br />

Industriewischtuch überzeugt<br />

18im Praxistest<br />

Drucklufttechnik:<br />

Was die energiebewusste<br />

26Brauindustrie erwartet


Halle 9, Stand 9-310<br />

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EDITORIAL<br />

Rettet künstliche<br />

Intelligenz den<br />

Planeten?<br />

Mit der Strategie, Werkzeuge und Technologien zu entwickeln und<br />

zu nutzen, sind wir Menschen seit Jahrhunderten erfolgreich.<br />

Allerdings sind durch die zunehmende Technisierung die Probleme der<br />

Menschheit nicht gelöst worden, im Gegenteil. Die Umweltzerstörung<br />

ist zu einer der größten Gefahren für die Erde und damit auch für die<br />

Weltwirtschaft geworden. Jetzt soll ausgerechnet der technische<br />

Fortschritt den Planeten retten?<br />

Laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers und dem Weltwirtschaftsforum<br />

hat künstliche Intelligenz (KI) ein großes Potenzial zum<br />

Schutz des Planeten. Intelligente Stromversorgung, optimierte Überwachung<br />

von Ökosystemen: Die Experten haben mehr als 80 Anwendungsmöglichkeiten<br />

von KI identifiziert, um den drängendsten Herausforderungen<br />

von Klimawandel und Umweltverschmutzung zu begegnen.<br />

Das glaube ich gern, dass künstliche Intelligenz hier viele neue Möglichkeiten<br />

bereithält. Diese müssen dann aber auch genutzt werden. Und<br />

da liegt der Schlüssel zur Lösung der Probleme – nicht in der künstlichen<br />

Intelligenz, sondern in unserer eigenen bzw. in unserem Weitblick.<br />

<strong>Der</strong> heutige Stand der Technik bietet bereits ein enormes Potenzial für<br />

Ressourceneffizienz, wir müssen es nur heben!<br />

In energieintensiven Bereichen wie der Drucklufttechnik steht Effizienzsteigerung<br />

bereits ganz oben auf der Agenda. Vielfältige Beispiele<br />

für eine gelungene Umsetzung finden Sie in unserem Special ab<br />

Seite 23. Dass Brauereien nicht nur aufgeschlossen für neue Technologien<br />

sind, sondern häufig auch auf Nachhaltigkeit<br />

setzen, lesen Sie im Beitrag auf den Seiten 26<br />

und 27. Ansonsten dreht sich in dieser Ausgabe<br />

wieder einiges um Digitalisierung, Smart<br />

Factory & Co.<br />

Ich wünsche Ihnen interessante Anregungen<br />

und denken Sie daran: Es kommt<br />

darauf an, wie man die Technologien<br />

nutzt!<br />

Martina Klein<br />

Redakteurin<br />

m.klein@vfmz.de<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 3<br />

Turkish-Machinery.indd 1 23.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:29:39


INHALT<br />

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RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

14 Inserentenverzeichnis<br />

42 Impressum<br />

42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 1-2/2019<br />

TITELBILD<br />

Schmersal, Wuppertal<br />

Digitalisierung:<br />

Funktionale Vernetzung<br />

08und Digital Thread<br />

Nachrüstung:<br />

Maschinenparks per Retrofit<br />

10digitalisieren<br />

BETRIEBSFORUM<br />

05 Termine und Aktuelles<br />

FERTIGUNGSTECHNIK<br />

06 TITEL Maschinensicherheit 4.0 : Daten für Condition Monitoring generieren<br />

– aus den Sicherheitsschaltgeräten<br />

08 Stufe 4 auf dem Weg zur Smart Factory: funktionale Vernetzung und der<br />

Digital Thread<br />

10 Wie bei Maschinenparks ein Retrofit auch bei unterschiedlichen Reifegraden<br />

der Digitalisierung zum Erfolg führt<br />

<strong>12</strong> Wie Prüftechnik die Effizienz in der Elektronikfertigung steigert<br />

14 Produktneuheiten zur SPS IPC Drives<br />

MONTAGE- UND HANDHABUNGSSTECHNIK<br />

16 Produkte<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

18 Produkttest mit Professionals: Industriewischtuch erhält branchenübergreifende<br />

Empfehlung<br />

19 Produkte<br />

INTRALOGISTIK<br />

20 Möglichkeiten und Grenzen von Korrosionsschutz-Verpackungen<br />

21 Produkte<br />

Intralogistik:<br />

Korrosionsschutz durch<br />

20Verpackung<br />

Special Drucklufttechnik:<br />

Mit Unterdruck höchst<br />

30produktiv<br />

SPECIAL: DRUCKLUFTTECHNIK<br />

24 INTERVIEW Was bei Drucklufttechnik in der Lebensmittelindustrie<br />

alles zu beachten ist<br />

26 Was die Brauindustrie von der Drucklufttechnik erwartet<br />

28 Industrie-4.0-Konzepte für Druckluftsysteme erlauben mehr als vorausschauende<br />

Wartung<br />

30 Energieeffiziente und zuverlässige Verdichtertechnik in der Tabakindustrie<br />

32 Schraubengebläse optimieren die Abwasseraufbereitung bei einem<br />

Milchverarbeiter<br />

34 Neuer Kompressor überzeugt im Feldtest in einer Pulverbeschichtung<br />

36 Wassereingespritzte Schraubenkompressoren erzeugen Druckluft<br />

der Klasse 0 gemäß ISO 8573-1<br />

38 Mit Ultraschallprüftechnik Druckluftsysteme optimieren und<br />

Dokumentation sicherstellen<br />

39 Produkte


BETRIEBSFORUM<br />

Intec und Z: Start ins Messejahr 2019 für<br />

Metallbearbeitung und Zulieferbranche<br />

Wenn die Leipziger Messe vom 5. bis 8. Februar 2019 ihre Tore öffnet,<br />

lädt der Messeverbund Intec und Z zum ersten wichtigen Branchentreff<br />

des Jahres für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung<br />

und der Zulieferindustrie in Europa ein. „<strong>Der</strong> Anmeldestand<br />

für Intec und Z 2019 ist hervorragend. Somit sind wir bester Dinge,<br />

dass unser Messedoppel die starke Position unter den europäischen<br />

Industriemessen untermauert“, sagt Markus Geisenberger,<br />

Geschäftsführer der Leipziger Messe. Rund 1 300 Aussteller werden<br />

innovative Produktneuheiten, ausgefeilte Technik und komplexe<br />

Dienstleistungen präsentieren.<br />

Auf der Intec wird ein breites Angebot an Werkzeugmaschinen, Fertigungsautomation<br />

und Robotik, Laser- und Schweißtechnik, Handhabungstechnik,<br />

Präzisionswerkzeugen, Vorrichtungen, Messtechnik<br />

und Qualitätssicherung sowie aus dem Werkzeug- und Formenbau<br />

vorgestellt. Die Z<br />

ist mit Ausstellern,<br />

die der Nachfrage<br />

nach qualitativ hochwertigen<br />

und je nach<br />

Kundenspezifik bearbeiteten<br />

Teilen und<br />

Komponenten aus<br />

Metallen, Kunststoffen<br />

sowie neuartigen Werkstoffen nachkommen, gut ausgestattet.<br />

Technologische Dienstleistungen für die Industrie sind ein zusätzlicher<br />

wichtiger Bestandteil des Messeportfolios.<br />

Praxisorientierung und branchenübergreifende Informationen für<br />

die Industrie sind das Markenzeichen des begleitenden Fachprogramms<br />

des Messeverbunds. So wird zum Beispiel in der Sonderschau<br />

„Additiv + Hybrid – neue Fertigungstechnologien im Einsatz“<br />

verdeutlicht, wie sich in der Kombination klassischer Fertigungsverfahren<br />

mit neuartigen Technologien die Grenzen herkömmlicher<br />

Prozesse überwinden lassen. Digitalisierung, Sensorik sowie neue<br />

Mobilitätskonzepte und ihre Auswirkungen auf die Fertigungs- und<br />

Zulieferindustrie sind weitere Themen des Fachprogramms.<br />

Bildquelle: Leipziger Messe GmbH/Uwe Frauendorf<br />

www.messe-intec.de<br />

SPS IPC Drives <strong>2018</strong> spiegelt digitalen<br />

Wandel wider<br />

Die Aussichten für die 29. Ausgabe der SPS IPC Drives sind erneut<br />

sehr positiv und bestätigen die Bedeutung der Fachmesse für die<br />

smarte und digitale Automatisierung. Rund 1 700 Automatisierungsanbieter<br />

aus aller Welt werden vom 27. bis 29. November <strong>2018</strong><br />

in Nürnberg erwartet. Vorgestellt werden Produkte und Lösungen<br />

sowie richtungsweisende Technologien der Zukunft. Wie schon im<br />

vergangenen Jahr sind die Themen Industrie 4.0 und der digitale<br />

Wandel Schwerpunktthemen der SPS IPC Drives <strong>2018</strong>. Aussteller<br />

zeigen ihre Lösungsansätze,<br />

aber auch diverse Produkte<br />

und Applikationsbeispiele<br />

zur digitalen<br />

Transformation. Begleitet<br />

wird dies durch themenbezogene<br />

Sonderschauflächen<br />

und Vorträge auf den<br />

Messeforen.<br />

Das starke Engagement,<br />

das IT-Firmen wie SAP bei der Erarbeitung industrieller Kommunikationsthemen<br />

– etwa bei OPC UA und TSN – einbringen, zeigt, wie<br />

die beiden Branchen IT und Automation zusehends verschmelzen.<br />

Ein Prozess, der sich auf der SPS IPC Drives auch in der Hallenbelegung<br />

widerspiegelt: In <strong>2018</strong> ist das Thema Software und IT in der<br />

Fertigung in den Hallen 5 und 6 zu finden. Hier werden industrielle<br />

Web Services, virtuelle Produktentwicklung/-gestaltung, digitale<br />

Geschäftsplattformen, IT/OT-Technologien, Fog-/Edge- und<br />

Cloud-Computing und vieles mehr zu sehen sein. Cyber Security<br />

wird ebenfalls von zahlreichen Anbietern aufgegriffen; sie demonstrieren<br />

auf ihren Messeständen anschaulich, wie sich Unternehmen<br />

vor Cyberattacken schützen können.<br />

Um an diese Themenentwicklung anzuschließen, findet erstmalig<br />

zur Messe ein Hackathon unter dem Motto „Digitale Ideen für eine<br />

smarte Automation“ statt. Auf diese Weise sollen gemeinsam für die<br />

Automatisierungsbranche nützliche und kreative Softwareprodukte<br />

entwickelt werden. Die Vorstellung der Ergebnisse sowie die Siegerehrung<br />

sind für den ersten Messetag geplant.<br />

www.sps-messe.de<br />

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TITEL I INTERVIEW<br />

Maschinensicherheit 4.0<br />

Daten für Condition Monitoring generieren – aus den Sicherheitsschaltgeräten<br />

In modernen Condition-<br />

Monitoring-Konzepten werden<br />

Maschinenkomponenten zu<br />

„Datensammlern“, die Auskunft<br />

über die zu erwartende<br />

Verfügbarkeit der Anlage geben.<br />

<strong>Der</strong> Nutzen solcher Konzepte liegt<br />

auf der Hand, und auch die<br />

Maschinensicherheit kann und<br />

sollte hier einbezogen werden.<br />

Siegfried Rüttger, Projektleiter<br />

Industrie 4.0 bei der Schmersal<br />

Gruppe, erläutert die Hintergründe<br />

und Möglichkeiten.<br />

Die Schmersal Gruppe bietet eine<br />

Safety-to-Cloud-Lösung an. Welchen<br />

Nutzen bringt es, Sicherheitsschaltgeräte<br />

an die Cloud anzubinden?<br />

<strong>Der</strong> Nutzen liegt, ganz kurz gesagt, in der<br />

verbesserten Transparenz. <strong>Der</strong> Betreiber<br />

von Maschinen und Anlagen erhält<br />

umfassende Daten, die während der<br />

zyklischen Diagnose des Sicherheitssystems<br />

erhoben und gesammelt werden,<br />

und kann diese Daten im Sinne des<br />

Condition Monitoring für die Optimierung<br />

der Maschinen nutzen.<br />

Können Sie Beispiele aus der Praxis<br />

geben?<br />

Anwender unserer Safety-to-Cloud-<br />

Lösung können z.B. an zentraler Stelle die<br />

Schaltzyklen der Sicherheitsschaltgeräte<br />

abrufen. Sie erkennen dann, welche<br />

Schutztür häufiger geöffnet wurde. <strong>Der</strong><br />

Schluss liegt nahe, dass es an diesem<br />

Gefahrenbereich öfter zu Störungen<br />

kommt. In diesem Fall sollte man dem<br />

Grund dafür nachgehen. So trägt die<br />

01 Siegfried Rüttger, Projektleiter<br />

Industrie 4.0 der Schmersal Gruppe<br />

Vernetzung und Digitalisierung in der<br />

Produktion – genauer gesagt: die Auswertung<br />

und intelligente Analyse von Daten<br />

– dazu bei, dass die Produktivität der<br />

Maschine gesteigert werden kann. Das ist<br />

klassisches Condition Monitoring und,<br />

ganz nebenbei bemerkt, zurzeit eine sehr<br />

beliebte und praxisgerechte Anwendung<br />

für die Digitalisierung der Instandhaltung.<br />

Wie funktioniert der Datenstrom in der<br />

Praxis?<br />

Die wesentlichen Baureihen unserer<br />

Sicherheitszuhaltungen und Sicherheitssensoren<br />

sind mit einem SD-Interface<br />

ausgestattet. Die Abkürzung SD steht für<br />

Serielle Diagnose von in Reihe geschalteten<br />

Sensoren und bezeichnet ein<br />

Kommunikationsprotokoll für die Übertragung<br />

nicht sicherheitsgerichteter, d.h.<br />

diagnoserelevanter Daten. Diese Daten<br />

können über unsere Sicherheitssteuerung<br />

PSC1 und ein Edge-Gateway per OPC UA<br />

in eine Cloud übertragen werden. Das ist<br />

das Grundprinzip unserer „Smart Safety<br />

Solution“.<br />

Sie erwähnten schon die Schaltzyklen der<br />

Sicherheitsschaltgeräte. Welche diagnoseoder<br />

instandhaltungsbezogenen Daten<br />

können auf diese Weise sonst noch<br />

übertragen werden – und wie erfolgt die<br />

Auswertung?<br />

<strong>Der</strong> SD-Bus erfasst eine Vielzahl von<br />

Informationen wie zum Beispiel Schaltzyklen,<br />

Grenzbereichs- und Abstandswarnungen,<br />

die Zustandssituation der<br />

Sicherheit und vieles mehr. Bei optoelektronischen<br />

Schutzeinrichtungen kann die<br />

Optik gegenüber Verschmutzung oder<br />

optimaler Ausrichtung überwacht werden;<br />

wird das Signal schwächer, kann eine<br />

Warnmeldung generiert werden. Die<br />

ausgewerteten Diagnose informationen<br />

lassen sich auch auf Bildschirmen visualisieren<br />

und über mobile Endgeräte wie<br />

Tablets oder Handys darstellen. Damit ist<br />

unsere Safety-to-Cloud-Lösung ein klassisches<br />

Instrument der Predictive<br />

Maintenance.<br />

Sie sprachen die optoelektronischen<br />

Schutzeinrichtungen an, deren Diagnosedaten<br />

ebenfalls in die Cloud integriert<br />

werden können. Gibt es hier besondere<br />

Vorteile?


INTERVIEW I TITEL<br />

02 Ab in die Cloud:<br />

Die Smart Safety Solution<br />

macht´s möglich<br />

03 Die Daten<br />

können u.a. über die<br />

Sicherheitssteuerung<br />

PSC1 in die Cloud<br />

geleitet werden<br />

Die gibt es in der Tat. Wenn zum Beispiel<br />

Verschmutzungen an der Optik der<br />

Lichtgitter auftreten oder sich die Ausrichtung<br />

von Sender und Empfänger verändert<br />

und das Signal infolgedessen schwächer<br />

wird, kann eine Warnmeldung übermittelt<br />

werden. Dann kann der Anwender –<br />

wiederum im Sinne der vorbeugenden<br />

Instandhaltung – frühzeitig korrektive<br />

Maßnahmen einleiten, bevor das<br />

Lichtgitter sicher abschaltet. So vermeidet<br />

man ungeplante Ausfälle an den<br />

Maschinen.<br />

Welche Cloud wird bei den Lösungen<br />

genutzt, die bisher installiert wurden?<br />

Wie gesagt: Wir sind da offen. In der<br />

Instandhaltung arbeiten viele Industrie-<br />

Anwender z.B. mit Microsoft Azure oder<br />

mit Siemens MindSphere, weil solche<br />

Plattformen eine Vielzahl von nützlichen<br />

Funktionalitäten für die Darstellung und<br />

Auswertung oder Speicherung der Daten<br />

bieten, z.B. in Form von Tabellen,<br />

Diagrammen oder Grafiken.<br />

Wer nutzt die cloudbasierte Form der<br />

Zustandsanalyse oder der vorbeugenden<br />

Instandhaltung in der Praxis? Eher die<br />

Instandhaltungs-Planer oder das Servicepersonal<br />

im Feld?<br />

Das hängt von der Aufgabenverteilung<br />

innerhalb der Instandhaltung ab und auch<br />

von der Größe der Abteilung. Beides ist<br />

möglich und sinnvoll.<br />

Im Fokus<br />

Sicherheit<br />

Effizienz<br />

Nachhaltigkeit<br />

Sie leiten die Industrie 4.0-Projekte der<br />

Schmersal Gruppe. Welche Themen und<br />

Lösungen stehen aktuell noch auf Ihrer<br />

Agenda – abgesehen von Safety-to-Cloud?<br />

Ein übergeordnetes Thema ist die Frage,<br />

wie sich Digitalisierung und Industrie 4.0<br />

auf die Maschinensicherheit auswirken.<br />

Wenn Bauteile hochautomatisiert in<br />

Losgröße Eins produziert werden, müssen<br />

die Maschinen flexibler sein und mit ihnen<br />

auch die Schutzeinrichtungen. An solchen<br />

Lösungen arbeiten wir – nicht nur als<br />

Hersteller von Sicherheitsschaltgeräten<br />

und -systemen, sondern auch als<br />

Dienstleister.<br />

Welche Dienstleistungen für die sicherheitsgerichtete<br />

Digitalisierung bieten Sie<br />

hier an?<br />

Unter der Dachmarke tec.nicum bieten<br />

wir unter anderem die Unterstützung der<br />

Maschinenhersteller unter dem Aspekt<br />

der Maschinensicherheit an, aber auch<br />

die sicherheitstechnische Bewertung und<br />

Optimierung von vorhandenen<br />

Maschinen oder von Anlagen, die<br />

modernisiert werden (Retrofitting). Hier<br />

steht oft die Steigerung der Durchsatzleistung<br />

oder der Flexibilität im Vordergrund<br />

– das erfordert auch neue Konzepte der<br />

Maschinensicherheit. Hier können wir die<br />

Maschinenbetreiber professionell<br />

beraten.<br />

Eine letzte abschließende Frage: Wieso<br />

sollte sich der Anwender von Maschinen<br />

um die Integration der Maschinensicherheit<br />

in Industrie 4.0-Konzepte und<br />

Digitalisierungsprojekte kümmern?<br />

Ganz einfach: Weil er dann von geringeren<br />

Stillstandzeiten profitiert und die Instandhaltung<br />

seiner Maschinen besser planen<br />

kann.<br />

www.schmersal.com<br />

Auf der SPS IPC Drives: neue Safety Fieldbox<br />

Auf der SPS IPC Drives <strong>2018</strong> (Halle 9, Stand 460) zeigt Schmersal<br />

u.a. eine neue Safety Fieldbox für Profinet/Profisafe-Systeme, die<br />

2019 auf den Markt kommen wird und sich für die einfache Plug<br />

& Play-Installation von bis zu acht Sicherheitsschaltgeräten eignet.<br />

Über die universelle Geräteschnittstelle mit 8-poligem M<strong>12</strong>-Stecker<br />

kann ein breites Spektrum unterschiedlichster Sicherheitsschaltgeräte<br />

angeschlossen werden. Damit steht dem Anwender eine<br />

einfache und kostengünstige Installationslösung zur Verfügung,<br />

die gleichzeitig sehr flexible und individuell konfigurierbare Sicher -<br />

heitslösungen für komplexe Maschinen und Anlagen ermöglicht.<br />

Außerdem schafft die zusätzliche Übertragung aller Diagnosesignale<br />

der angeschlossenen Geräte – auf Wunsch, wie im Interview<br />

aufgezeigt, bis in die Cloud – die Voraussetzung für optimale<br />

Prozesstransparenz und störungsfreien Betrieb der Maschinen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 7


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Auf dem Weg zur Smart Factory<br />

Stufe 4: funktionale Vernetzung und der Digital Thread<br />

Es ist an der Zeit, dem Netzwerk aus Schlagwörtern im Umfeld von<br />

Industrie 4.0 ein weiteres hinzuzufügen. Zur Verdeutlichung der<br />

„Funktionalen Vernetzung“ ist dies der „Digital Thread“ – zu Deutsch: der<br />

digitale Faden. Die Bezeichnung steht für den Ansatz, Daten aus<br />

unterschiedlichen IT-Systemen zusammenzuführen, um daraus neue<br />

Erkenntnisse zur Optimierung des Fertigungsprozesses abzuleiten. Aber<br />

was haben Manufacturing-Execution-Systeme (MES) damit zu tun?<br />

Ein Blick auf die heutige Fertigungsindustrie<br />

zeigt, dass MES-Systeme nach wie vor<br />

von zentraler Bedeutung sind. Aber mehr<br />

denn je muss das MES im jeweiligen Unternehmen<br />

die ihm zugedachte Rolle der zentralen<br />

Informations- und Datendrehscheibe<br />

übernehmen. Insellösungen für z. B. BDE,<br />

CAQ (Computer Aided Quality assurance)<br />

oder Traceability (Rückverfolgung) werden<br />

diesen Anforderungen definitiv nicht mehr<br />

gerecht. Zur Realisierung des „Digital<br />

Thread“ (s. Kasten) braucht es ein integriertes<br />

und interoperables System.<br />

Die funktionale Vernetzung im Sinne des<br />

Digital Thread entspricht der vierten Stufe im<br />

Vier-Stufen-Modell „Smart Factory“. Mit Stu-<br />

fe 1 soll die komplette Fertigungslandschaft<br />

transparent gemacht werden, damit in<br />

Stufe 2 die Reaktionsfähigkeit sichergestellt<br />

und verbessert werden kann. Die dritte Stufe<br />

sieht darauf basierend die Einrichtung von<br />

Regelkreisen und selbstregelnden Mechanismen<br />

vor. Dabei soll die Rolle des Menschen<br />

in der Fabrik keineswegs ersetzt, wohl aber<br />

heutigen Bedingungen angepasst werden.<br />

Letztlich sorgen alle drei Stufen dafür, dass<br />

Stufe 4 erfolgreich umsetzbar ist. Allerdings<br />

führt die funktionale Vernetzung gleichzeitig<br />

zu einer ganz neuen Komplexität – technisch<br />

und organisatorisch. Umso wichtiger ist es,<br />

dass sowohl die Fertigungsmitarbeiter als<br />

auch das Management die Eckpfeiler der<br />

01 Funktionale Vernetzung führt<br />

zu mehr Effizienz in der Produktion<br />

Smart Factory – Transparenz und Reaktionsfähigkeit<br />

– verstehen und leben. Denn nur so<br />

ist sichergestellt, dass mit der funktionalen<br />

Vernetzung neue Möglichkeiten zur Optimierung<br />

oder sogar neue Geschäftsmöglichkeiten<br />

entstehen und nicht ein heilloses Chaos.<br />

Damit die funktionale Vernetzung auch zu<br />

den angestrebten Optimierungen führt, sollten<br />

zunächst die Anforderungen geklärt, die<br />

dafür notwendige Struktur definiert und anschließend<br />

gezielt ausgewählte Schnittstellen<br />

implementiert werden. Die folgenden<br />

Beispiele von funktionaler Vernetzung stellen<br />

eine Auswahl dar, die je nach Größe und<br />

Branche eines Fertigungsunternehmens von<br />

unterschiedlicher Relevanz sein können.<br />

Vernetzung von Produktion<br />

und Logistik<br />

MES-Systeme für sich gesehen bieten bereits<br />

Lösungen zur digitalen Abbildung der<br />

innerbetrieblichen Logistik. Durch die Vernetzung<br />

mit einem Warehouse Management<br />

System (WMS) können die vorhandenen<br />

Funktionen erweitert und somit noch<br />

leistungsfähiger werden. Beispielsweise<br />

überwacht das MES Hydra von MPDV im<br />

Rahmen der Anwendung MPL (Material- &<br />

Produktionslogistik) definierte Bestände<br />

von Material und Zwischenerzeugnissen in<br />

der Fertigung – also sog. WiP-Material<br />

(Work in Progress). Dabei arbeitet Hydra<br />

mit aktuellen Beständen in der Fertigung<br />

und verfügt damit über viel detailliertere Informationen<br />

als ein ERP, das üblicherweise<br />

nur Bestände kennt, die am Auftragsende<br />

verbucht werden. Durch die Vernetzung mit<br />

einem WMS können Materialengpässe und<br />

damit verbundene Verzögerungen mit geringem<br />

Aufwand früher erkannt, umgangen<br />

oder gar vermieden werden.<br />

Ein weiteres Beispiel: Hydra-MPL verfügt<br />

seit einiger Zeit über ein integriertes Transportmanagement<br />

im Shopfloor. Damit können<br />

Transportaufträge automatisch generiert<br />

werden – z. B. immer dann, wenn Material<br />

an einer Maschine benötigt wird oder<br />

fertiges Material abtransportiert werden<br />

soll. Die Kombination mit einem WMS<br />

würde eine automatische Ansteuerung von<br />

Transportmitteln (z. B. ein fahrerloses Transportsystem)<br />

inklusive automatischer Routenplanung<br />

ermöglichen. Durch die Übernahme<br />

von Transportaufträgen aus Hydra<br />

können wichtige Versorgungsprozesse komplett<br />

automatisiert abgebildet werden. Weitere<br />

praktische Anknüpfungspunkte analysieren<br />

die MES-Experten von MPDV aktuell


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

mit viastore Software, einem führenden<br />

Anbieter von Software für Logistik-Prozesse.<br />

Konstruktion, Fertigung und<br />

Qualitätssicherung vernetzen<br />

Digital Thread<br />

Beim Digital Thread geht es um die<br />

Zusammenführung von Daten aus<br />

unterschiedlichen IT-Systemen zum<br />

Zweck der Anreicherung von Informationen<br />

– also die Erweiterung des Horizonts<br />

über das MES hinaus. Auf dieser<br />

Basis können Erkenntnisse zur Optimierung<br />

des Fertigungsprozesses<br />

gewonnen bzw. generelle Anforderungen<br />

(z. B. Traceability) besser erfüllt<br />

werden. Die Daten stammen aus verschiedenen<br />

Punkten der Wertschöpfung<br />

oder daran indirekt beteiligten<br />

Systemen (z. B. Logistik, Gebäudemanagement,<br />

…). Daher spricht man hier<br />

auch vom Digital Thread, der sich wie<br />

ein Faden virtuell durch die gesamte<br />

Fertigungslandschaft zieht und wichtige<br />

Informationen aus unterschiedlichen<br />

IT-Systemen zusammenführt.<br />

Ein anderes, anschauliches Beispiel der<br />

funktionalen Vernetzung ist die Nutzung<br />

von Modelldaten aus der Konstruktion (z. B.<br />

CAD-Modell) zur Definition von Merkmalen,<br />

die im Rahmen der fertigungsbegleitenden<br />

Qualitätsprüfung erfasst werden. Damit<br />

wird die bisher manuelle Prüfplanung deutlich<br />

erleichtert, da viele Parameter der zu<br />

prüfenden Merkmale (z. B. Zielwert und Toleranz)<br />

direkt und automatisiert aus dem<br />

CAD-Modell übernommen werden. Das reduziert<br />

sowohl den Aufwand für die Planung<br />

als auch das Risiko von Tippfehlern.<br />

Die erfassten Prüfergebnisse dienen im<br />

Anschluss nicht nur der Qualitätssicherung<br />

in der Fertigung, sondern werden auch an<br />

den Konstrukteur zurückgespielt. Dieser wiederum<br />

kann auf dieser Basis Verbesserungen<br />

am Produkt selbst vornehmen, somit schon<br />

im Design für eine höhere Produktqualität<br />

sorgen und gleichzeitig die Fertigung durch<br />

die Reduzierung von Nacharbeit entlasten.<br />

Erste Funktionen zur Übernahme von<br />

Prüfmerkmalen aus CAD-Modellen bietet<br />

Hydra bereits – eine Ausweitung des Funktionsumfangs<br />

ist in Diskussion. Eine weitere<br />

realisierte Anwendung in dieser Richtung<br />

ist die Übernahme von NC-Programmen<br />

aus einem Product Lifecycle System (PLM).<br />

Mit Hydra-DNC können diese Daten dann<br />

in Abhängigkeit zum anstehenden Auftrag<br />

direkt an der Maschine verwendet werden.<br />

Hydra-DNC ist bereits bei einer Vielzahl<br />

von Fertigungsunternehmen im Einsatz.<br />

Vom digitalen Zwilling zum<br />

Digital Thread<br />

02 Vernetzung von Produktion und Logistik<br />

sorgt für mehr Effizienz im Fertigungsalltag<br />

Die genannten Beispiele funktionaler Vernetzung<br />

basieren auf der Zusammenführung<br />

von Daten aus unterschiedlichen Systemen<br />

im Sinne des „Digital Thread“. Dabei erweitert<br />

insbesondere die Anbindung des Konstruktionsbereichs<br />

an das MES den Blickwinkel<br />

auf den kompletten Lebenszyklus eines<br />

bestimmten Produkts. <strong>Der</strong> digitale Zwilling<br />

der Produktion bzw. einzelner Produkte bekommt<br />

damit eine Zeitachse. Davon profitieren<br />

Hersteller und Nutzer. Gerade in Zeiten<br />

immer kürzerer Lebenszyklen und stetig steigender<br />

Variantenvielfalt ist eine solche Rückkopplung<br />

wichtig, um schnell und nachhaltig<br />

aus den gemachten Erfahrungen lernen zu<br />

können. Mit Hilfe der funktionalen Vernetzung<br />

und des Digital Thread können alle Beteiligten<br />

vom gemeinsamen Wissen profitieren<br />

und so aus Fehlern sofort lernen. Die zielgerichtete<br />

funktionale Vernetzung fördert darüber<br />

hinaus den weiteren Ausbau aller<br />

vorangehenden Stufen der Smart Factory:<br />

Transparenz, Reaktionsfähigkeit und Selbstregelung.<br />

Damit wird aus dem Vier-Stufen-<br />

Modell selbst ein Regelkreis zur Fertigungsoptimierung<br />

ganz im Sinne von Industrie 4.0.<br />

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Doppelte Lebensdauer ... smarte Überwachung.<br />

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der Kettenglieder zur Verminderung der<br />

Reibung. Verfahrwege über 800 m, Geschwindigkeiten von<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 9


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Maschinenparks digitalisieren<br />

Wie ein Retrofit auch bei unterschiedlichen Reifegraden der Digitalisierung zum Erfolg führt<br />

In zahlreichen Fertigungsbetrieben<br />

sind mit der Zeit heterogene<br />

Produktionsumgebungen<br />

entstanden, in denen es durchaus<br />

noch Anlagen mit geringem<br />

Automatisierungsgrad gibt, die<br />

nicht vernetzt sind und deshalb<br />

untereinander nicht<br />

kommunizieren können. Um diese<br />

Maschinen fit für die digitale Welt<br />

zu machen, lassen sie sich mit<br />

modernen Komponenten<br />

nachrüsten.<br />

Autor: Lumir Boureanu, Geschäftsführer und<br />

CTO der compacer GmbH, Gärtringen<br />

In der Praxis ist die Retrofit-Methode allerdings<br />

von Fall zu Fall verschieden, da die<br />

Vorgehensweise sehr von den individuellen<br />

Rahmenbedingungen abhängt. Dennoch<br />

lassen sich ein paar grundsätzliche Schritte<br />

definieren. So ist bei sehr alten Maschinen<br />

beispielsweise der Einbau von Sensoren<br />

notwendig, denn nur durch sie können analoge<br />

Signale aufbereitet und nutzbar gemacht<br />

werden. Erst danach lassen sich diese<br />

Daten bzw. Kennzahlen über Schnittstellen<br />

auslesen und speichern. Im nächsten<br />

Schritt ist das intelligente Monitoring der<br />

Prozesse möglich und zwar über die gesamte<br />

Produktionsumgebung hinweg. Schließlich<br />

lässt sich die Auslastung und Effektivität<br />

der Bestandsanlagen überwachen, steuern<br />

und optimieren. Ein konkretes Projektbeispiel<br />

zeigt, wie eine solche Anbindung in<br />

der Praxis aussehen kann.<br />

Mit Retrofit in Richtung<br />

Industrie 4.0<br />

Ein Anbieter von Elektroinstallationstechnik<br />

verwendet in der Produktion spezielle<br />

Stanzmaschinen, die mit Zahnrädern angetrieben<br />

werden. Fällt ein solches Zahnrad<br />

aus, steht die Maschine still. Da diese Zahnräder<br />

sehr teuer sind, macht es keinen Sinn,<br />

sie zu lagern. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig<br />

einschätzen zu können, wann ein solches<br />

Zahnrad ausfallen könnte.<br />

Nach einer professionellen Ist-Analyse<br />

durch die Retrofit-Experten von Compacer<br />

wurde deshalb das Zahnrad der Stanzmaschine<br />

mit einem Temperatursensor, drei<br />

Vibrationssensoren und einem Körperschallsensor<br />

ausgestattet. Die durch diese<br />

Sensoren generierten analogen Signale<br />

wurden dann mittels einer speziellen dafür<br />

produzierten Technik – in diesem Fall der<br />

Fraunhofer vBox – in digitale Daten umgewandelt.<br />

Im Fokus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


Das allein genügte aber nicht. Es war zudem<br />

die Implementierung einer sogenannten<br />

Interpretationssoftware notwendig, um<br />

die Daten zu erfassen und für Analysezwecke<br />

bereitzustellen. Konkret führte der<br />

Elektrotechnikanbieter die Cloudlösung<br />

edbic ein, eine smarte Plattform zur Datenund<br />

Prozessintegration.<br />

Erst jetzt konnten die für die Digitalisierung<br />

erforderlichen Daten entsprechend<br />

genutzt und weiterverarbeitet werden. So<br />

ließ sich dank der Integrationssoftware<br />

ein Echtzeit-<br />

Monitoring durchführen,<br />

das stets die aktuellen Daten<br />

über den Maschinenzustand<br />

anzeigt. Nach einem<br />

längeren Beobachtungszeitraum<br />

und der Erhebung<br />

entsprechender<br />

Vergleichsdaten konnten<br />

aus den Monitoring-Daten<br />

Prognosen über den Zustand<br />

des Zahnrads abgeleitet<br />

werden. So ließ sich<br />

nach und nach ein Frühwarnsystem<br />

etablieren, das<br />

Abnutzungserscheinungen, Ausfälle oder<br />

andere Probleme der Anlage identifiziert.<br />

Sobald genügend Daten vorliegen, kann<br />

das Unternehmen noch einen Schritt weitergehen.<br />

Denn vergleicht man die Zahlen,<br />

die über einen noch längeren Zeitraum erhoben<br />

wurden, lassen sich sogar entsprechende<br />

Predictive-Maintenance-Maßnahmen<br />

daraus ableiten.<br />

Fazit<br />

Mit der Retrofit-Methode, sprich der<br />

Installation von Sensorentechnik in Kombination<br />

mit einer entsprechenden Umwandlungsbox<br />

sowie einer Integrationssoftware<br />

lassen sich auch nicht-digitale<br />

Anlagenparks durch die Anbindung fit für<br />

die Zukunft machen: Die Lebensdauer von<br />

Maschinen lässt sich verlängern, Produktqualität<br />

und Produktionsvolumen<br />

Ein Retrofit sorgt für eine<br />

Vernetzung und Harmonisierung<br />

des Maschinenparks<br />

und schafft damit eine solide<br />

Basis für die nächsten Schritte<br />

hin zur digitalen Fabrik.<br />

Lumir Boureanu, Geschäftsführer<br />

und CTO der compacer GmbH,<br />

Gärtringen<br />

steigern, Energie einsparen und die rechtzeitige<br />

Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen.<br />

In jedem Fall sorgt ein Retrofit für<br />

eine Vernetzung und Harmonisierung des<br />

Maschinenparks und schafft damit eine<br />

solide Basis für die nächsten Schritte hin<br />

zur digitalen Fabrik.<br />

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IHR PARTNER FÜR<br />

DIE INDUSTRIE<br />

Smarter aufgestellt mit<br />

MES & Workforce Management<br />

Schritt für Schritt zum Retrofit<br />

1. Bedarfsanalyse: Prüfung der vorhandenen Fähigkeiten analoger Maschinen. Gibt<br />

es Signale und wenn ja, wie lassen sie sich verwenden; müssen ggfs. Sensoren<br />

installiert werden oder macht evtl. ein internes Bussystem eine Nachrüstung<br />

überflüssig?<br />

2. Sensoren-Auswahl: Je nach Anwendungsfall werden spezifische Sensoren ausgewählt,<br />

damit im nächsten Schritt die erforderlichen Informationen zur Überwachung<br />

der Maschine erfasst werden.<br />

3. Maßgeschneiderte Retrofit-Strategie: Es gilt zu entscheiden, welche Hard- und<br />

Software installiert werden muss, um die Sensordaten sinnvoll bereitzustellen,<br />

beispielsweise die Fraunhofer vBox, die bei zu erwartender hoher Datenlast maximale<br />

Perfomance bietet.<br />

4. Sensoren-Nachrüstung: Die Sensoren und der Präprozessor-Agent, der die anfallenden<br />

Sensordaten verarbeitet und aufbereitet, werden installiert; die Nachrüstung<br />

ist abgeschlossen und die Maschine bereit für die Datenanalyse.<br />

5. Vernetzung: Über eine Datenintegrationsplattform, beispielsweise edbic, werden<br />

alle gesammelten Maschinen- und Sensordaten zusammengeführt und nach zuvor<br />

definierbaren Regeln in Echtzeit analysiert. – Monitoring & Controlling aus einer<br />

Hand und das über die gesamte Produktionsumgebung hinweg.


Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

01 Das mobile Prüfcenter<br />

Schatz-combiTEST erlaubt es,<br />

sämtliche in der Montage<br />

eingesetzten Werkzeuge<br />

akkurat und normenkonform<br />

vor Ort zu prüfen<br />

In die Höhe geschraubt<br />

Wie Prüftechnik die Effizienz in der Elektronikfertigung steigert<br />

Um die Zuverlässigkeit und Normkonformität seiner vielfältigen<br />

Verschraubungen zu gewährleisten, setzt ein Elektronikfertiger auf mobile<br />

Prüfsysteme. Sie tragen dazu bei, Know-how und Qualität dauerhaft zu<br />

sichern und teure Rückrufaktionen zu vermeiden.<br />

D<br />

ie 1965 im oberpfälzischen Zandt als<br />

Einmannbetrieb gegründete Zollner<br />

Elektronik AG ist einer der profiliertesten<br />

Elektronikfertiger Europas. Mit mechatronischen<br />

Lösungen in beliebiger vom Kunden<br />

wählbarer Prozesstiefe befindet sich Zollner<br />

unter den Top 15 der EMS-Dienstleister<br />

(Electronic Manufacturing Services) weltweit.<br />

Vom Einzelteil über Module und Geräte<br />

bis hin zu komplexen Systemen reicht dabei<br />

die enorme Kompetenz der Oberpfälzer<br />

– und das in vielen verschiedenen Branchen<br />

und für unzählige Anwendungen von<br />

Bahntechnik bis Telekommunikation.<br />

Ein unverzichtbarer Bestandteil vieler<br />

elektronischer Baugruppen sind Schraubverbindungen.<br />

Das betrifft Leiterplatten,<br />

Steuergeräte und viele weitere Produkte, die<br />

von Zollner nach Auftrag gefertigt werden. –<br />

Sie alle werden durch Schrauben zusammengehalten.<br />

Zwar liegt mit der VDI-Richtlinie<br />

2230 ein Standardwerk zur Berechnung<br />

und Auslegung hochfester Schraubverbindungen<br />

vor; bei der Vielzahl von Branchen,<br />

für die Zollner tätig ist, kommen aber immer<br />

wieder neue, spezifische Normen hinzu.<br />

Die damit einhergehende Komplexität ist<br />

keinesfalls zu unterschätzen, wie Michael<br />

Zeller, seit 2007 bei Zollner und verantwortlich<br />

für Prüfmittelüberwachung und Messtechnik,<br />

erläutert: „Insgesamt sind im Unternehmen<br />

über 2 000 Drehmomentwerkzeuge<br />

im Einsatz. Alle mit ihnen montierten<br />

Verschraubungen müssen nicht nur normkonform<br />

geprüft, die Werkzeuge selbst<br />

müssen regelmäßig kalibriert werden.“<br />

Normgerechte Kalibrierung von<br />

Drehmomentwerkzeugen<br />

Die Prüfung und Dokumentation sämtlicher<br />

Schraubprozesse wird damit zu einer<br />

zentralen Aufgabe für das Unternehmen,<br />

um sich für den Fall von Systemausfällen<br />

oder Rückrufen abzusichern. „Als ich bei<br />

Zollner anfing, wurden die Kalibrierungen<br />

noch hauptsächlich extern durchgeführt.<br />

Wir waren jedoch mit den Abläufen nicht<br />

zufrieden, zumal die eingesetzte Lösung lediglich<br />

an die Norm angelehnt war. Deshalb<br />

entschieden wir uns, das gesamte Knowhow<br />

bezüglich Schraubprüfung hier in<br />

Zandt zu konsolidieren“, so Zeller weiter.<br />

Bei der Recherche nach Lösungsanbietern<br />

stieß Zeller auf die Firma Schatz, die<br />

zur Schweizer Kistler Gruppe gehört. Auf einer<br />

Fachmesse nahm er Kontakt auf und<br />

war schnell überzeugt: „Schatz hat uns sehr<br />

gut zugehört und große Flexibilität bei der<br />

Umsetzung bewiesen und nicht nur Lösungen<br />

von der Stange geboten. Genau so stellt<br />

man sich Beratung vor“, so Michael Zeller.<br />

Und die Sache rechnet sich: Bei über 2 000<br />

Drehmomentwerkzeugen, die mindestens<br />

einmal im Jahr kalibriert werden müssen,<br />

ergibt sich eine Kostenersparnis von mindestens<br />

60 000 Euro im Jahr – die gewonnene<br />

Zeit, die die Werkzeuge sonst außer Haus<br />

waren, noch gar nicht eingerechnet.<br />

Mittlerweile sind diverse Produkte von<br />

Schatz bei Zollner im Einsatz. Zur Prüfung<br />

<strong>12</strong> <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

02 Um die<br />

Werkzeuge für die<br />

Kalibrierung nicht<br />

demontieren zu<br />

müssen, hat Schatz<br />

das Prüfsystem um<br />

externe Simulatoren<br />

ergänzt<br />

DER NEUE<br />

INDUSTRIE-<br />

BLOG:<br />

von Schraubverbindungen in der Fertigung<br />

setzt man auf InspectPro: Das tragbare<br />

Prüfsystem misst Drehmoment, Vorspannkraft<br />

und Drehwinkel und stellt die Prozessfähigkeit<br />

bei der Schraubenmontage sicher.<br />

Außerdem seit 2016 im Einsatz ist combi­<br />

TEST für die normgerechte und herstellerunabhängige<br />

Prüfung und Kalibrierung aller<br />

Drehmomentwerkzeuge. Um die Werkzeuge<br />

für die Kalibrierung nicht demontieren<br />

zu müssen, ergänzte man das<br />

Prüfsystem seitens Schatz um externe Simulatoren.<br />

Außerdem wurde speziell für<br />

Zollner ein Handling-System integriert, das<br />

die Kalibrierung zusätzlich erleichtert.<br />

Umstellung auf interne Lösung<br />

in weniger als vier Monaten<br />

Mit den mobilen Prüfsystemen von Schatz<br />

ist es Zollner gelungen, die interne Wertschöpfungstiefe<br />

zu erhöhen und ein immenses<br />

Know-how der unterschiedlichen<br />

Schraubprozesse über verschiedene Abteilungen<br />

hinweg aufzubauen. Neben der Kostenfrage<br />

spielt auch die Prozesssicherheit<br />

eine entscheidende Rolle: „Was den Kunden<br />

gemein ist, ist der stetige Anstieg der<br />

technischen Anforderungen. Es gilt, immer<br />

neuen Normen und Richtlinien gerecht zu<br />

werden. Je unterschiedlicher die Branchen<br />

und Kundengruppen also sind, die wir bedienen,<br />

desto mehr Normen sind zu erfüllen“,<br />

erklärt Michael Zeller.<br />

Die herstellerunabhängige Prüfung aller<br />

Drehmomentwerkzeuge unter Einhaltung<br />

der jeweils geltenden Normen und Richtlinien<br />

ist für Zollner ein großer Erfolg: Mehr<br />

als 95 % der Kalibrierungen werden inzwischen<br />

kosten- und zeiteffizient intern<br />

durchgeführt. Zur außerordentlichen Zufriedenheit<br />

mit Schatz trug nicht zuletzt die<br />

schnelle Umsetzung bei. Nachdem Michael<br />

Zeller den Vorstand mit einer Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

überzeugt hatte, vergingen<br />

vom Start bis zur abschließenden Schulung<br />

durch Schatz weniger als vier Monate.<br />

Zukunftsvision: global einheitliche,<br />

rückverfolgbare Prüfkette<br />

Daher ist es kaum überraschend, wenn<br />

Zollner die Zusammenarbeit mit Schatz<br />

weiter ausbauen will: Zwei zusätzliche InspectPro-Lösungen<br />

sind geplant, außerdem<br />

ein weiteres combiTEST-System für den<br />

Standort in Ungarn. „Es wird immer wichtiger<br />

werden, alle Normen und Richtlinien,<br />

die gemäß Produkthaftung gefordert sind,<br />

zu erfüllen. Auch Rückverfolgbarkeit ist entscheidend“,<br />

ist Zeller überzeugt. Für die Zukunft<br />

hat er deshalb bereits eine Vision, die<br />

er „professionelle Prüfkette“ nennt: „Wenn<br />

das neue Schatz-combiTEST für unsere<br />

Standorte in Ungarn kommt, werden wir<br />

auch die Serverlösung erstmals einsetzen.<br />

Das langfristige Ziel ist es, Transparenz<br />

über sämtliche Werkzeugstatus an den<br />

18 Standorten weltweit herzustellen und<br />

außerdem neue Normvorgaben automatisch<br />

einzuspeisen. Damit wäre sichergestellt,<br />

dass auf globaler Ebene bei allen Kundenanforderungen<br />

nur noch normgerecht<br />

verschraubt wird.“<br />

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Software unterstützt normgerechte Schraubprüfung<br />

Bei der Montage von Schraubverbindungen kommt es darauf an, verschiedene<br />

Größen zu steuern und zu überwachen: Die Vorspannkraft, die für die Stabilität der<br />

Verbindung entscheidend ist, ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Drehmoment,<br />

Drehwinkel und den Reibungszahlen der beteiligten Oberflächen. Mit der serverfähigen<br />

Software Ceus 8.2 von Schatz können diese Daten ermittelt und aufgezeichnet<br />

sowie Werkzeuge normgerecht parametriert werden. Alle Messergebnisse lassen sich<br />

zudem grafisch und statistisch darstellen und mit den entsprechenden Normen<br />

abgleichen. Damit werden Prüfplanung und Prozessfähigkeitsanalyse auch bei<br />

verteilten Standorten deutlich vereinfacht.<br />

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FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Kompetenz in Safety und Industrie 4.0<br />

In den Mittelpunkt seines diesjährigen Messeauftritts auf der SPS<br />

IPC Drives stellt der Sensorexperte Leuze Electronic seine<br />

Kompetenz in Safety@work. Auf Basis seiner Sicherheits-Lichtvorhänge<br />

MLC entwickelte der Optosensorikhersteller mit Smart<br />

Process Gating eine Alternative zum Mutingverfahren, die keine<br />

signalgebenden Sensoren benötigt. Ein weiteres Safety-Highlight<br />

ist der Sicherheits-Laserscanner RSL 400. Dessen neue Profinet/<br />

Profisafe-Varianten lassen sich einfach in industrielle Netzwerke<br />

integrieren. Ebenso neu ist die Kombination der RSL-Sicherheitstechnik<br />

mit einer hochwertigen Messwertausgabe für die Navigation<br />

von Automated Guided Vehicles (AGVs). Neben Safety-<br />

Lösungen stellen smarte<br />

Industrie 4.0-fähige Lösungen<br />

einen weiteren Schwerpunkt<br />

des Messeauftritts der sensor<br />

people dar. Anhand von praktischen<br />

Applikationsbeispielen<br />

aus dem Bereich der Getränkeindustrie<br />

zeigt Leuze<br />

Electronic, wie Zustandsüberwachung<br />

(Condition Monitoring)<br />

und vorausschauende Wartung (Predicitive Maintenance)<br />

dem Anwender dabei helfen, Wartungsintervalle planbar zu<br />

machen und so unerwartete, kostenintensive Anlagenstillstände<br />

zu vermeiden.<br />

SPS IPC Drives: Halle 7A, Stand 230<br />

www.leuze.de<br />

Branchenspezifische Lösungen und<br />

Zukunftstechnologien für Industrie 4.0<br />

Auf der SPS IPC Drives <strong>2018</strong> zeigt Siemens branchenspezifische<br />

Anwendungen sowie Zukunftstechnologien für die digitale<br />

Transformation der Fertigungs- und Prozessindustrie. Im Mittelpunkt<br />

des Messestands stehen neue Produkte, Lösungen und<br />

Services aus dem Digital-Enterprise-Portfolio, die die Verschmelzung<br />

der realen und der virtuellen Welt ermöglichen. Damit<br />

können Maschinen- und Anlagenbauer sowie Endkunden jeder<br />

Größe z.B. aus der Chemie-, Luft- und Raumfahrt-, Nahrungsmittel-<br />

und Getränkeindustrie ihre Flexibilität, Effizienz, Qualität,<br />

Security und Geschwindigkeit erhöhen. Um die steigende<br />

Komplexität in Fertigungsprozessen zu bewältigen und nutzbar<br />

zu machen, erweitert und stärkt Siemens zudem kontinuierlich<br />

sein Portfolio durch die Integration wegweisender Zukunftstechnologien<br />

von künstlicher Intelligenz bis hin zu Edge Computing.<br />

Das Messemotto "Digital Enterprise – Implement now!" verdeutlicht,<br />

dass die technischen Voraussetzungen für Industrie 4.0<br />

geschaffen sind – mit End-to-end-Lösungen über die gesamte<br />

Wertschöpfungskette. Treiber sind dabei die zunehmende Individualisierung<br />

und damit sich schnell wandelnde Märkte. Wie die<br />

digitale Transformation für Unternehmen jeder Größe und<br />

Branche in der Praxis gelingt, veranschaulichen eine Vielzahl von<br />

Innovationen sowie zahlreiche konkrete Applikationen und<br />

Kundenbeispiele.<br />

SPS IPC Drives: Halle <strong>11</strong>, Stand 100<br />

www.siemens.com<br />

DIE DUNKELSTRAHLER-HALLENHEIZUNG<br />

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Inserentenverzeichnis Heft <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong><br />

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Aerzener Maschinenfabrik, Aerzen.......39<br />

Atlas Copco, Essen......................................41<br />

BOGE, Bielefeld............................................25<br />

ccc software, Leipzig..................................13<br />

CompAir, Simmern.....................................40<br />

Conrad Electronic, Hirschau....................15<br />

CS INSTRUMENTS, Harrislee....................29<br />

DENIOS, Bad Oeynhausen.......................22<br />

E+E ELEKTRONIK, Engerwitzdorf (A).....33<br />

FLEXLIFT, Bielefeld.......................................37<br />

gbo datacomp, Augsburg..................16, 22<br />

GFOS, Essen...................................................<strong>11</strong><br />

Hako, Bad Oldesloe....................................... 5<br />

Haseke, Porta Westfalica......................... U4<br />

igus®, Köln....................................................... 9<br />

IWA – F. Riehle, Denkendorf....................16<br />

Kareima, Kamen..........................................19<br />

PHOENIX CONTACT Deutschland<br />

GmbH, Blomberg....................................... U2<br />

Remmert, Löhne..........................................21<br />

Ruwac, Melle................................................17<br />

Turkish Machinery Promotion Group<br />

(TMPG), Ankara (TR)..................................... 3<br />

Vacurant, Bad Lippspringe.......................14<br />

WF Steuerungstechnik,<br />

Wiernsheim................................................. U3<br />

Wulfhorst, Gütersloh.................................27<br />

Beilagenhinweis:<br />

easyFairs, München (Teilbeilage)<br />

Vernetzte und individuelle<br />

Vakuum-Systeme<br />

Industrie 4.0 und der digitale Wandel sind die Schwerpunktthemen<br />

der 29. SPS IPC Drives. Für Schmalz ist die Fachmesse die ideale<br />

Plattform, um Lösungen sowohl für die vernetzte Fabrik als auch<br />

für den Aufbau individueller Vakuum-Systeme zu zeigen. Präsentiert<br />

wird die Produktpalette rund um die Automation mit Vakuum.<br />

Mit dem breiten Komponenten-Programm bietet das Unternehmen<br />

sämtliche Elemente zum Aufbau individueller Vakuum-<br />

Systeme. Dazu zählen unter anderem Sauggreifer, Vakuum-<br />

Erzeuger sowie Komponenten zur Systemüberwachung und Filter.<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf den Smart Field Devices – sie liefern<br />

transparente Prozess- und Zustandsdaten für die digitale Fabrik.<br />

Schmalz baut sein Programm an Komponenten mit integrierter<br />

Intelligenz kontinuierlich aus. Beispielsweise können der Vakuumund<br />

Druckschalter VSi, das Kompaktterminal SCTMi IO-Link, der<br />

Vakuum-Erzeuger ECBPi sowie nun auch die X-Pump SXMPi<br />

Daten sammeln, interpretieren und via IO-Link bis in die<br />

Leitebene kommunizieren. Ebenso können die Prozessdaten über<br />

eine NFC-Schnittstelle (Near Field Communication) gemeinsam<br />

mit Wartungs- und Serviceinformationen direkt auf einem<br />

mobilen Endgerät angezeigt werden.<br />

Mit der Ethernet-Version des Kompaktterminals SCTMi bietet der<br />

Vakuum-Experte nun auch eine Alternative zur IO-Link-Variante.<br />

Im Gegensatz zu Feldgeräten mit IO-Link können Feldgeräte mit<br />

Industrial Ethernet direkt mit der Anlagensteuerung kommunizieren.<br />

Das vereinfacht die<br />

Verkabelung der Systeme und<br />

reduziert somit den Installationsaufwand.<br />

SPS IPC Drives: Halle 10, Stand 400<br />

www.schmalz.com<br />

14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Greifer mit IO-Link<br />

und Profinet<br />

Zur SPS IPS Drives erweitert<br />

Schunk sein Greiferportfolio um<br />

leistungsdichte Mechatronikgreifer,<br />

die unmittelbar per<br />

IO-Link bzw. Profinet parametriert<br />

und angesteuert werden<br />

können. Sowohl der lebenslang<br />

wartungsfreie, mechatronische<br />

Universalgreifer Schunk<br />

PGN-plus-E als auch der<br />

kompakte Kleinteilegreifer<br />

Schunk EGP werden Anfang<br />

2019 serienmäßig mit IO-Link<br />

im Schunk-Katalogprogramm<br />

enthalten sein.<br />

App für mobiles Datenmanagement in der Instandhaltung<br />

Mit der Versiondog App für Versiondog-Anwender stellt Auvesy den Versiondog WebClient für die<br />

Hosentasche zur Verfügung und liefert ein wichtiges Werkzeug zur Digitalisierung des Datenmanagements<br />

in der Instandhaltung. <strong>Der</strong> Versiondog WebClient liefert Reports zum aktuellen Zustand der<br />

Produktionsanlage und den Gerätedaten der Steuerungen wie z. B. Änderungen in Software-<br />

Versionen, die installierte Firmware-Version, MFLB-Nummern, gesetzte Force-<br />

Werte, aktuelle Speicherauslastung, Warnung bei Zykluszeitüberschreitungen<br />

und Batteriestatus. Mit der App lassen sich diese Auswertungen und Informationen<br />

jederzeit auch außerhalb der Anlage auf mobilen Endgeräten abrufen.<br />

Auswertungen und Versionsunterschiede sind direkt z. B. per E-Mail, SMS oder<br />

WhatsApp teilbar. Ein weiteres Feature ist der integrierte QR-Code-Scanner.<br />

Dieser ermöglicht es, ein Gerät in der Anlage gezielt zu überprüfen. Die App läuft<br />

auf Android- und iOS-Betriebssystemen und ist kostenfrei erhältlich.<br />

SPS IPC Drives: Halle 6, Stand 310<br />

www.auvesy.de<br />

SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 450<br />

www.schunk.com<br />

Von der Komponente<br />

bis zur Komplettautomatisierung<br />

Smarte und digitale Automatisierung<br />

für die Produktion von<br />

morgen zeigt SEW-Eurodrive<br />

während der SPS IPC Drives. In<br />

Halle 3A präsentiert das Unternehmen<br />

auf 1 500 m 2 seine maßgeschneiderten<br />

und kundenindividuellen<br />

Lösungen für alle<br />

Ebenen der Automatisierungspyramide.<br />

<strong>Der</strong> Besucher bewegt<br />

sich in mehreren Produktsektoren<br />

von Standard-Elektromechanik<br />

wie Motoren, Getrieben<br />

und Antriebselektronik über<br />

die Life Cycle Services sowie der<br />

Fabrik- und Anlagenautomatisierung<br />

bis zum Ausstellungsschwerpunkt<br />

Maschinenautomatisierung.<br />

Entlang dieses<br />

Weges stellt SEW-Eurodrive<br />

zahlreiche innovative Lösungen<br />

vor. So wird z.B. im Sektor Life<br />

Cycle Services das neue<br />

Betriebs- und Wartungskonzept<br />

präsentiert.<br />

Bild: NuernbergMesse/Heiko Stahl<br />

SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 4<strong>11</strong><br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Leidenschaft<br />

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Leichtgewicht-Cobots<br />

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Kassow Robots hat sich der Fachwelt<br />

erstmals auf der Automatica vorgestellt.<br />

Gemäß dem Claim „strong,<br />

fast, simple“ hat das dänische Startup<br />

hocheffiziente industrielle Leichtgewicht-Cobots<br />

mit sieben Achsen<br />

entwickelt, die nicht nur extrem stark<br />

und schnell sind, sondern auch auf<br />

engstem Raum zum Einsatz kommen<br />

können. Die Bedienerfreundlichkeit<br />

der Kassow Robots ermöglicht es<br />

auch Mittelständlern, komplexe<br />

Automatisierung und Programmierung<br />

ohne hochausgebildete<br />

Roboterspezialisten flexibel, kosteneffizient<br />

und eigenständig umzusetzen.<br />

Auf der Automatica wurden<br />

die Cobots KR 810 (850 mm Reichweite/10<br />

kg Traglast), KR <strong>12</strong>05<br />

(1 200 mm Reichweite/5 kg Traglast)<br />

und KR 1805 (1 800 mm Reichweite/<br />

5 kg Traglast) präsentiert. Das Unternehmen<br />

sieht breite Anwendungsmöglichkeiten,<br />

etwa beim Be- und<br />

Entladen von Maschinen z. B. in<br />

der Metallbearbeitung, Pick & Place<br />

bzw. Palettieren, bei kleineren<br />

Montagetätigkeiten, Testapplikationen,<br />

Qualitätskontrolle oder<br />

Klebeapplikationen.<br />

Für Schraubarbeiten unter beengten Platzverhältnissen oder<br />

bei schlechter Zugänglichkeit zur Schraubstelle hat Atlas Copco<br />

Tools den neuen Kompakt-Schlagschrauber W24<strong>12</strong> entwickelt.<br />

Das handliche Druckluftwerkzeug aus einer besonders<br />

robusten und gewichtssparenden Aluminium-Magnesium-<br />

Legierung ist nur <strong>11</strong>3 mm kurz und 1,4 kg leicht. Sein empfohlener<br />

Drehmomentbereich reicht von 100 bis 300 Nm. Mit<br />

dieser hohen Leistung können Anwender Schrauben bis zur<br />

Größe M16 montieren. Seine geradlinige Gestaltung verhindert zudem, dass sich der W24<strong>12</strong> bei<br />

Arbeiten in Engstellen verklemmt oder festhakt. Mit seinem glatten Design ohne störende<br />

Kanten ist der Schrauber perfekt ausbalanciert und liegt gut in der Hand.<br />

Durch seinen 1/2-Zoll-Abtrieb kann der W24<strong>12</strong> alle gängigen Schlagschraubersteckschlüssel<br />

dieser universellen Größe aufnehmen und treibt sie mit bis zu 7 400 Umdrehungen pro Minute<br />

(min -1 ) an. Dabei liegt der Druckluftbedarf des W24<strong>12</strong>, der über ein standfestes Doppelhammer-Schlagwerk<br />

verfügt, bei lediglich 13 l/s im Leerlauf. Für Demontagearbeiten liefert der<br />

kompakte Schlagschrauber sogar maximale Lösemomente von bis zu 350 Nm.<br />

www.atlascopco.com<br />

Robotergestütztes Lasermarkiersystem<br />

Die ACI Laser GmbH bietet ein erweitertes Handlingsystem aus Lasermarkierstation und<br />

Industrieroboter an. <strong>Der</strong> in der Laserstation integrierte Roboter ermöglicht beim Handling von<br />

Objekten schnelle und komplexe Bewegungsabläufe. Mit seinen sechs Gelenken kann er sich<br />

frei an jede Stelle im Innenraum der Laserstation bewegen. Er entnimmt selbstständig Objekte<br />

aus einem Werkstückträger und legt diese auch wieder zurück. Da dies nicht mehr manuell<br />

geschehen muss, reduzieren sich für den Anwender die Arbeitsschritte und damit auch die<br />

Zykluszeiten. Weiterhin kann der Roboter die<br />

Werkstücke so drehen, schwenken oder wenden, dass<br />

sie in sämtlichen Positionen und auf mehreren Seiten<br />

beschriftet werden können. Wenn andersartige Bauteile<br />

beschriftet werden sollen, muss der Roboter lediglich<br />

neu programmiert werden – eine aufwendige<br />

Umrüstung entfällt. Nicht nur eine Laserbeschriftung<br />

kann mit dem Roboter in der Laserstation erledigt<br />

werden, auch andere Handlingabläufe lassen sich in die<br />

Station integrieren, um somit Prozessabläufe und<br />

-kontrollen noch effizienter zu gestalten. So ist es möglich, verschiedene Lesesysteme<br />

einzubinden, die durch Scannen von Klartext oder Codes Daten abrufen oder auch rücklesen<br />

und prüfen können. Den Industrieroboter gibt es in unterschiedlichen Größen. Auch das<br />

Greifsystem kann individuell passend zur Kundenapplikation ausgewählt werden.<br />

www.kassowrobots.com<br />

www.ACI-Laser.de<br />

2019<br />

Maier<br />

Müller<br />

Weber<br />

Schmidt<br />

Maier<br />

Müller<br />

Weber<br />

Schmidt<br />

Wandkalender / Urlaubsplaner /<br />

Abwesenheitsplaner IWA 30035<br />

<strong>Der</strong> IWA Urlaubsplaner besteht aus einer Kalendertafel im<br />

Großformat 64 x 98 cm. Auf dieser können Sie die An- bzw.<br />

Abwesenheitszeiten für bis zu 31 Personen einfach und<br />

übersichtlich festhalten. Die farbigen Planungsstreifen<br />

können durch einfaches Andrücken befestigt werden.<br />

Durch Adhäsion (Saugnapfwirkung) halten sie fest und<br />

sicher. Man kann die Planungsstreifen jederzeit versetzen,<br />

ohne dass sie hierdurch ihre Haltekraft verlieren.<br />

Online-Bestellung unter www.wandkalender.de<br />

IWA - F. Riehle GmbH & Co KG Tel: 07<strong>11</strong> 3 46 88-0<br />

73766 Denkendorf, PF <strong>11</strong>34 E-Mail: info@iwa.de<br />

IWA.indd 1 <strong>12</strong>.10.<strong>2018</strong> 13:14:39<br />

16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Komplettanlage für die Elektronikfertigung:<br />

modular und platzsparend<br />

Für einen Anbieter von Elektronikbauteilen für die Automobilindustrie<br />

hat Hirata, der Spezialist für die Automatisierung von<br />

Produktionsanlagen, eine modulare aufgebaute Anlage mit sechs<br />

Bearbeitungsstationen konzipiert, in der verschiedenste Prozesse,<br />

wie Dosieren von Wärmeleitkleber, Zuführen von Leiterplatten,<br />

Verschrauben, Prüfen, Etikettieren, verschiedene Handhabungsaufgaben<br />

und die Depalettierung in einem platzsparenden<br />

Anlagenlayout untergebracht<br />

sind. Beengte Platzverhältnisse<br />

und möglichst kurze Lieferzeiten<br />

sind hier neben der<br />

Funktionalität und kurzen<br />

Taktzeiten wesentliche<br />

Herausforderungen.<br />

In dieser Automatisierungslösung<br />

sind sowohl Hirata-<br />

Produkte wie Roboter,<br />

Palettierer und Depalettierer<br />

als auch Transport- und<br />

Automatisierungskomponenten anderer Hersteller integriert. Um<br />

die Lieferzeit möglichst kurz zu halten, wurde die Anlage modular<br />

aufgebaut. Die Integration bewährter Palettierer, Scara-Roboter<br />

und kartesischer Systeme von Hirata sorgt für die notwendige<br />

Zuverlässigkeit und Genauigkeit in einzelnen Prozessschritten.<br />

Die Palettierer bzw. Depalettierer sind, je nach Aufgabenstellung,<br />

in verschiedenen Bauformen ausgeführt. Auch eine Anbindung<br />

für Transportwagen sowie Traywechselsysteme für die Palettierung<br />

direkt von handelsüblichen Bodenrollern werden entsprechend<br />

der Anforderungen der Applikation eingesetzt.<br />

Neuer IFA-geprüfter Schweißrauchfilter<br />

Bisher befreite der Dustomat 4<br />

Arbeitsbereiche von Staub und<br />

Spänen. Nun bietet der Absaugtechnik-Hersteller<br />

Esta die Mobilgeräte<br />

auch als Schweißrauchfilter<br />

an. Das Institut für Arbeitsschutz<br />

der Deutschen Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (IFA)<br />

zertifizierte die besonders energiesparende<br />

Dustomat 4-Variante eco+ für die höchste Schweißrauch-Abscheideklasse<br />

W3. Somit dürfen die Geräte selbst für<br />

schweißtechnische Trenn- und Fügeverfahren eingesetzt werden,<br />

bei denen hochlegierte Stähle (einschließlich Chrom- und Nickelstähle)<br />

verwendet werden. Bei der Bearbeitung dieser Metalle<br />

gelten besondere Richtlinien (TRGS 528), da der Schweißrauch<br />

krebserzeugende Stoffe enthalten kann. Die hochwirksamen Filterpatronen<br />

des Esta W3-Schweißrauchfilters scheiden nahezu 100 %<br />

der Schadstoffe ab, die in der abgesaugten Luft enthalten sind. So<br />

wird die Gesundheit der Beschäftigten zuverlässig und dauerhaft<br />

geschützt. Darüber hinaus darf die gereinigte Abluft in den Arbeitsbereich<br />

zurückgeführt werden. Dank dieses Umluftbetriebs sparen<br />

Anwender in den Wintermonaten bares Geld, da die beheizte<br />

Hallenluft nicht nach außen abgeführt werden muss. Die Dustomat<br />

4-Schweißrauchfilter mit W3-Zertifikat bietet Esta in zwei<br />

Leistungsstärken bis zu einem maximalen Luftvolumenstrom von<br />

3 300 m ³ /h an. Die Geräte eignen sich als Einzel- oder Mehrplatzlösung<br />

zur Direktabsaugung.<br />

www.esta.com<br />

anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />

www.hirata.de<br />

Digitale Lichtlösungen für die Industrie<br />

Waldmann zeigt mit der Digitalmarke Lum Connect, dass Licht<br />

heute weit mehr kann, als schlicht die Arbeitsumgebung erhellen.<br />

Eine anwendungsorientierte Lösung bietet der Waldmann Hallentiefstrahler<br />

Acaneo mit integriertem Nedap-Funkmodul. Damit<br />

lässt sich die Beleuchtung kabellos steuern, dimmen und in<br />

Gruppen schalten. So eignet sich das System besonders gut im<br />

Sanierungsfall. Denn auch auf Basis bestehender dreiadriger<br />

Verdrahtung können dank der Funklösung die Vorteile eines<br />

modernen Lichtmanagementsystems genutzt werden. <strong>Der</strong> geringe<br />

Installationsaufwand sowie eine schnelle Inbetriebnahme bieten<br />

auch bei Neuinstallationen Kostenvorteile. Weitere Einsparungspotenziale<br />

können durch ein<br />

übersichtliches Monitoring<br />

der Beleuchtungsanlage<br />

identifiziert und durch die<br />

Integration von Sensorik<br />

(Tageslicht und Bewegung)<br />

weiter ausgeschöpft werden.<br />

Wie zusätzlicher Komfort<br />

und Flexibilität auch direkt<br />

an den Arbeitsplätzen<br />

umgesetzt werden kann,<br />

zeigt Waldmann mit der Arbeitsplatzleuchte Tameto mit Casmbi-<br />

Bluetooth-Technologie. Vernetzen, gruppieren, zeitgesteuert<br />

schalten oder Szenen programmieren ist über eine Smartphone-App<br />

jederzeit möglich.<br />

www.waldmann.com<br />

www.ruwac.de<br />

05226-9830-0<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 17<br />

Ruwac.indd 1 <strong>12</strong>.03.<strong>2018</strong> 15:56:13


BETRIEBSTECHNIK<br />

Produkttest mit Professionals<br />

Industriewischtuch erhält branchenübergreifende Empfehlung<br />

Die Wischtuchneuheit WypAll<br />

ForceMax hat in einem Produkttest<br />

mit 4 188 Teilnehmern überdurchschnittlich<br />

gut abgeschnitten:<br />

Ausnahmslos alle Teilnehmer<br />

empfehlen die neue Lösung für<br />

industrielle Reinigungsprozesse<br />

weiter und gaben dem Produkt<br />

durchschnittlich 6,4 von 7 möglichen<br />

Punkten. Das Besondere: In<br />

Labortests konnte nachgewiesen<br />

werden, dass das Wischtuch 40 %<br />

mehr Öl als bunte Putzlappen<br />

absorbiert – und das<br />

fünfmal schneller.<br />

Getestet hat der Anbieter Kimberly-Clark<br />

Professional in Zusammenarbeit mit<br />

Territory Influence, dem mit über 700 000<br />

Nutzern europaweit größten Anbieter für<br />

Full-Service Influencer Marketing. Während<br />

des einwöchigen Praxistests setzten alle<br />

Teilnehmer das Reinigungstuch bei ihren<br />

alltäglichen Arbeitsprozessen ein. Die Tester<br />

stammten sowohl aus Metallbe- und<br />

-verarbeitungsunternehmen und Werkstätten<br />

als auch aus Betrieben der industriellen<br />

Verarbeitung und Lackierereien. Darüber<br />

hinaus nahmen Unternehmen aus der Automobil-<br />

und Luftfahrtindustrie am Produkttest<br />

teil.<br />

Anwendungsbezogene Rückmeldungen<br />

durchweg positiv<br />

Das Ergebnis des Tests fiel branchenübergreifend<br />

in allen Anwendungsgebieten<br />

durchweg positiv aus. So schreibt ein Nutzer:<br />

„Die Tücher sind wie gemacht für den<br />

Werkstattalltag in einem Produktionsbetrieb,<br />

in dem die Mitarbeiter häufig in Kontakt<br />

mit Öl und Spänen kommen.“<br />

Ein Grund für die guten Testergebnisse<br />

ist das neue Produktionsverfahren Hydroknit,<br />

mithilfe dessen das Basismaterial von<br />

WypAll ForceMax entwickelt wurde. Das<br />

Produkt überzeugt durch die Zusammensetzung<br />

aus Baumwollfasern in Kombination<br />

mit saugfähigen Zellulosefasern und<br />

reißfesten Polypropylenfasern. Die Verbindung<br />

von Zellstofffasern mit widerstandsfähigem<br />

Spinnvlies ermöglicht rückstandsfreies<br />

Reinigen und Pflegen von hochsensiblen<br />

Maschinen und empfindlichen<br />

Oberflächen. Dank seiner textilartigen<br />

Struktur entfernt das wiederverwendbare<br />

Reinigungstuch selbst hartnäckige Rückstände<br />

wie Öl und Fett absolut zuverlässig.<br />

Beim Industriewischtuch WypAll<br />

ForceMax ermöglicht die Verbindung von<br />

Zellstofffasern mit widerstandsfähigem<br />

Spinnvlies rückstandsfreies Reinigen und<br />

Pflegen von hochsensiblen Maschinen und<br />

empfindlichen Oberflächen. Dank der<br />

textilartigen Struktur entfernt das<br />

wiederverwendbare Reinigungstuch<br />

selbst hartnäckige Rückstände wie<br />

Öl und Fett absolut<br />

zuverlässig.<br />

„Eine 100 %ige Weiterempfehlungsquote wie<br />

bei WypAll ForceMax erhalten wir nur sehr<br />

selten. Das spricht für das getestete Produkt“,<br />

so Territory-Influence-Geschäftsführer Stefan<br />

Schumacher. „Zu unseren B2B-Influencern<br />

gehörten ausschließlich Professionals<br />

aus Betrieben. So erhalten wir qualitativ<br />

hochwertige und anwendungsbezogene<br />

Rückmeldungen, die extrem aufschlussreich<br />

für andere potenzielle Anwender sind.“<br />

Alle Testergebnisse und die O-Töne der Tester finden<br />

Interessierte hier: https://www.trnd.com/de/<br />

projekte/wypall-forcemax/info<br />

www.kcprofessional.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Jahresplaner 2019: Dem Terminchaos<br />

keine Chance geben<br />

Auch im Jahr 2019 bringt der IWA-Jahresplaner Ordnung in den<br />

Büroalltag. Auf der 64 × 98 cm großen Wandtafel können Termine<br />

und Ereignisse wie Urlaub, Krankheit, Abwesenheit etc. mit<br />

bunten Markierungen überschaubar angezeigt werden. Die<br />

entsprechenden Markierungen haften einfach durch Adhäsionskraft<br />

und können bei Bedarf mühelos verschoben werden. Das<br />

Zubehör besteht aus in vier Farben gelieferten Streifen, Sternen,<br />

Kreisen und anderen Symbolen. Bei Terminverschiebung können<br />

sie wiederverwendet<br />

werden, da sich die<br />

Adhäsionskraft nicht<br />

abnutzt. Alle<br />

Planungselemente<br />

sind beschriftbar. Das<br />

Chaos, das häufig<br />

durch Durchstreichen<br />

abgesagter<br />

Termine entsteht,<br />

wird so vermieden.<br />

<strong>Der</strong> IWA Jahresplaner<br />

enthält Tagesdatum, Wochennummer, Wochen-, Sonn- und<br />

Feiertage, ja sogar die arbeitsfreien Tage in allen europäischen<br />

Ländern sind abgebildet. Er ist deshalb auch für Kontakte und<br />

Termine im Ausland eine wertvolle Planungshilfe.<br />

Das Produktsortiment von IWA für die Zeitplanung umfasst neben<br />

dem beschriebenen Europa-Jahresplaner mit waagrechtem oder<br />

senkrechtem Kalendarium auch den Urlaubs-/ Abwesenheitsplaner<br />

für die Planung von bis zu 31 Mitarbeitern. Auf der<br />

Internetpräsenz www.wandkalender.de sind alle vorhandenen<br />

Planer abgebildet und können direkt bestellt werden.<br />

www.wandkalender.de<br />

Neue Dunkelstrahler: gleitender Betrieb<br />

statt stop and go<br />

Hallenheizungen mit<br />

gasbefeuerten<br />

Dunkelstrahlern<br />

arbeiten<br />

normalerweise im<br />

Stop-and-go-Betrieb<br />

oder haben eine<br />

Stufenregelung. Um<br />

die CO 2<br />

-Emissionen<br />

zu minimieren,<br />

entwickelte Vacurant<br />

eine modulierende<br />

Ausführung mit stufenloser Regelung. Die synchrone Regelung<br />

von Gaszufuhr und Ventilatorleistung macht laut Hersteller<br />

Energieeinsparungen bis zu 15 % möglich.<br />

Zur M-Serie gehören lineare Strahler mit einer Baulänge von<br />

10 bis 25 m sowie U-förmige Strahler mit 5,4 bis 13 m Länge. Die<br />

Ventilatoren sind druckseitig angeordnet und somit keiner<br />

thermischen Belastung ausgesetzt. Daraus resultiert eine lange<br />

Lebensdauer. Aufgrund der relativ niedrigen Oberflächentemperaturen<br />

(durchschnittlich 250 °C) und der geringen<br />

Betriebsgeräusche eignet sich die M-Serie auch für Hallen und<br />

Werkstätten mit weniger als 4 m Raumhöhe. Mit der digitalen<br />

Vacutronic-Regelung werden die Dunkelstrahler von einer<br />

zentralen Stelle aus überwacht und nach einem Nutzungsprogramm<br />

gesteuert. Für manuelle Eingriffe und für die<br />

Visualisierung der Anlage genügt ein handelsüblicher PC. Serielle<br />

Schnittstellen erlauben die Einbindung der Heizung in eine<br />

Gebäudeautomation und den Datenaustausch mit anderen<br />

Gewerken. Ein kleiner Schritt in Richtung Hallenheizung 4.0.<br />

www.vacurant.de<br />

Spezialfahrzeug nicht nur für die Müllentsorgung<br />

www.wulfhorst.de<br />

Müllentsorgung ist mit dem Spezialfahrzeug Mülli kein Problem. Ob Mülleimer, Säcke oder lose Teile<br />

transportiert werden sollen, mit Mülli geht das einfach und sauber. Über die einklappbare Rampe lassen<br />

sich die Müllbehälter problemlos in dem Fahrzeug platzieren. Nicht nur Müll, auch andere Transportgüter<br />

lassen sich mit Mülli transportieren. Mülli hat eine Tragkraft von 150 kg und eine Ladefläche von<br />

100 × 60 cm. Die stabile, pannensichere Bereifung verfügt über spezielle leichtlaufende Eigenschaften.<br />

Mülli ist serienmäßige mit 7-Gangschaltung ausgestattet. Optional gibt es das Fahrzeug auch mit einem<br />

Elektromotor.<br />

Kareima.indd 1 23.08.<strong>2018</strong> 08:47:47<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 19


INTRALOGISTIK<br />

Gegen Rost<br />

beim Transport<br />

Möglichkeiten und Grenzen von<br />

Korrosionsschutzverpackungen<br />

01 Klassische Exportverpackung<br />

Undichter Lkw, mechanische<br />

Schäden in der Umverpackung,<br />

Öffnen der Verpackung durch den<br />

Zoll: Es gibt viele Gründe, weshalb<br />

ein metallisches Transportgut verrostet<br />

am Zielort ankommen kann.<br />

Rostbildung kann vermieden werden,<br />

indem die chemische Reaktion<br />

zwischen Metall, Feuchtigkeit und<br />

Sauerstoff unterbunden wird. Dies<br />

lässt sich mit einer geeigneten<br />

Korrosionsschutzverpackung<br />

erreichen.<br />

orrosion kann schwerwiegende wirtschaftliche<br />

Folgen für Unternehmen aus<br />

K<br />

der metallverarbeitenden Industrie wie beispielsweise<br />

Automobilzulieferer oder Maschinenbauer<br />

haben. Dazu gehören Aufwände<br />

für Nacharbeit, Neuproduktion und<br />

Imageverluste. Laut Schätzungen der World<br />

Corrosion Organisation WCO belaufen sich<br />

die Kosten, die durch Korrosion entstehen,<br />

auf mindestens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Autorin: Dipl.-Ing. Kerstin Lau,<br />

Leitung Prozess- und Anwendungstechnik<br />

Korrosionsschutz,<br />

Antalis Verpackungen GmbH,<br />

Leinfelden–Echterdingen<br />

Für Korrosionsschutzverpackungen gibt es<br />

zwei Möglichkeiten: Einerseits lässt sich mit<br />

einer Schutzschicht der Kontakt zwischen<br />

Feuchtigkeit und Metall verhindern. Andererseits<br />

kann die Feuchtigkeit als Reaktionspartner<br />

entfernt werden.<br />

Bei der Trockenmittelverpackung wird<br />

das Transportgut mit einer bestimmten<br />

Menge an Trockenmittel in eine möglichst<br />

wasserdampfdichte Umverpackung wie<br />

beispielsweise eine Aluminiumverbundfolie<br />

eingepackt und dicht verschweißt. Diese<br />

verhindert, dass Feuchtigkeit von außen<br />

nach innen diffundiert. Das integrierte Trockenmittel<br />

senkt die relative Luftfeuchtigkeit<br />

innerhalb der Verpackung auf unter 40<br />

Prozent, sodass keine Korrosion entsteht.<br />

Sind die Wasserdampfdurchlässigkeit der<br />

Folie sowie die Transportdauer und Verpackungsdimensionen<br />

bekannt, lässt sich<br />

leicht berechnen, wie viel Trockenmittel für<br />

einen sicheren Schutz erforderlich ist. Diese<br />

Auslegung funktioniert nur, solange die<br />

Verpackung dicht ist. Bei einer Beschädigung<br />

strömt Luftfeuchtigkeit nach, die das<br />

Trockenmittel zu schnell sättigt, sodass die<br />

Luftfeuchtigkeit in der Verpackung steigt<br />

und die Korrosion einsetzt.<br />

Vorteile bieten hier VCI-Verpackungslösungen<br />

(VCI = Volatile Corrosion Inhibitor)<br />

mit einem leichtflüchtigen Korrosionsschutz.<br />

Diese Verpackungen müssen nicht<br />

komplett dicht sein. Für die gewünschte<br />

Wirkung reicht ein zugluftdichtes Volumen.<br />

Bei dieser Art von Korrosionsschutzverpackungen<br />

werden Korrosionsinhibitoren in<br />

Trägermaterialien wie Folien oder Papier<br />

eingearbeitet. Sie dampfen aus und bilden<br />

innerhalb der Verpackung eine Korrosionsschutzatmosphäre,<br />

indem sie sich auf die<br />

Metalloberfläche setzen und unter anderem<br />

einen wasserabweisenden Film bilden.<br />

So wird verhindert, dass die Feuchtigkeit an<br />

die Bauteileoberfläche kommt.<br />

Beim Transport von elektronischen Bauteilen<br />

und Schaltschränken ist eine Kombination<br />

von Trockenmitteln und VCI-Verpackung<br />

sinnvoll. Sie ermöglicht einen doppelten<br />

Effekt: Die flüchtigen VCI-Inhibitoren<br />

bieten einen aktiven Korrosionsschutz.<br />

Das Trockenmittel entfernt die Feuchtigkeit,<br />

die in der Elektrik auch zu anderen<br />

Schäden als Korrosion führen kann, wie<br />

beispielsweise Kurzschlüsse.<br />

Korrosionsschutzverpackungen<br />

richtig dimensionieren<br />

Bei der Auslegung von VCI-Verpackungen<br />

gibt es keine DIN-Norm. Die Faustformeln<br />

basieren vielmehr auf Erfahrungswerten,<br />

die sich in der Praxis bewährt haben. Zentral<br />

sind eine ausreichende Menge an Wirkstoff<br />

sowie ein geringer Abstand zwischen Trägermaterial<br />

und zu schützendem Packgut.<br />

Denn die VCI-Wirkstoffe benötigen eine gewisse<br />

Zeit, um aus dem Trägermaterial auszudampfen<br />

und die Bauteiloberfläche zu erreichen.<br />

Ist dieser Weg zu weit, kann in der<br />

Zwischenzeit schon Korrosion einsetzen.<br />

Eine Zwischenlage aus VCI-Papier oder<br />

ein zusätzlicher VCI-Spender innerhalb der<br />

Verpackung schaffen hier Sicherheit. VCI-<br />

Wirkungsweise von VCI<br />

In Verpackungsmaterialien wie Papier<br />

und Folie sind leicht flüchtige Korrosionsschutzstoffe<br />

(sog. VCI-Wirkstoffe)<br />

eingearbeitet, die beständig ausdampfen<br />

und auf der zu schützenden<br />

Metalloberfläche innerhalb der<br />

Verpackung eine dünne, wasserabweisende<br />

Schutzschicht bilden und somit<br />

Korrosion verhindern. Nach dem<br />

Auspacken verflüchtigen sich die<br />

Korrosionsschutzstoffe wieder von der<br />

Oberfläche, so dass diese dann sauber<br />

und rückstandsfrei vorliegt.<br />

20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


INTRALOGISTIK<br />

02 VCI-Verpackung für Setzware 04 Klassische Korrosionsschutzverpackung:<br />

03 VCI-Verpackung für Teile mit erhöhten<br />

Ansprüchen an technische Sauberkeit<br />

Kombination aus VCI-Folie und VCI-Spender<br />

Spender gibt es in unterschiedlichen Varianten:<br />

Die Wirkstoffe können zum Beispiel<br />

aus einer Plastikbox, Zelluloseplatten oder<br />

aus PE-Strängen ausdampfen.<br />

Bei der Verpackung von Setzware zum<br />

Beispiel wird der Transportbehälter mit einem<br />

VCI-Beutel ausgekleidet. Die unterste<br />

Schicht bildet ein VCI-Papier-Zuschnitt.<br />

Darauf wird die erste Lage der Ware gesetzt,<br />

diese wird wieder mit VCI-Papier abgedeckt.<br />

Anschließend folgt eine stabilisierende<br />

Zwischenlage aus Wellpappe oder<br />

Kunststoff. Die Schichtung wiederholt sich<br />

bis zur obersten Lage, die mit einem VCI-<br />

Papier abgedeckt wird, bevor der Folienbeutel<br />

zugeschlagen und wahlweise zusätzlich<br />

verklebt wird.<br />

Je dichter die Umverpackung, umso länger<br />

die VCI-Schutzwirkung. Denn je weniger<br />

sich die VCI-Wirkstoffe nach außen verflüchtigen<br />

können, desto länger hält auch<br />

der Schutz an. Bei unterschiedlichen klimatischen<br />

Bedingungen ist die Wasserdampfdichtigkeit<br />

des VCI-Beutels zentral. Für einen<br />

Versand innerhalb Deutschlands oder<br />

Europas reicht meistens ein Beutel mit einer<br />

Dicke von 80 µm aus. Beim Transport nach<br />

Übersee wird eine Umverpackung mit einer<br />

höheren Feuchtebarriere benötigt. Bei der<br />

klassischen Exportverpackung bietet sich<br />

Aluminiumverbundfolie aufgrund ihrer sehr<br />

geringen Wasserdampfdurchlässigkeit an.<br />

Bei Komponenten für Motoren oder Nebenaggregate,<br />

an die hohe Anforderungen<br />

bezüglich technischer Sauberkeit gestellt<br />

werden, sind hingegen Folien durch ihre<br />

Abriebfestigkeit von Vorteil. Beim Einsatz<br />

von VCI-Folie wird gegenüber VCI-Papier<br />

ein noch geringerer Abstand zwischen<br />

Packgut und Spender empfohlen.<br />

Denn Folien bauen die VCI-<br />

Atmosphäre langsamer auf, da<br />

produktionsbedingt weniger<br />

und trägere Wirkstoffe eingearbeitet<br />

sind. Auch hier kann ein<br />

zusätzlicher VCI-Spender unterstützen.<br />

Bei allen VCI-Verpackungen ist<br />

es essentiell, dass die VCI-Wirkstoffe<br />

frei um die zu schützende<br />

Oberfläche zirkulieren können.<br />

Daher ist es zentral, die Gesamtverpackung<br />

im Vorfeld so auszulegen,<br />

dass die Wirkstoffe die<br />

Bauteiloberfläche auch erreichen<br />

können. Denn wenn Bauteile<br />

beispielsweise formschlüssig in Tiefziehtrays<br />

oder Blister gesetzt sind, erreichen<br />

die VCI-Moleküle die Oberfläche nicht. Wird<br />

dies bereits bei der Konzeptionierung der<br />

Verpackung berücksichtigt, kann sie konstruktiv<br />

so gestaltet werden, dass die Wirkstoffe<br />

richtig zirkulieren können.<br />

Sicherer Korrosionsschutz durch<br />

maßgeschneiderte Verpackung<br />

Aufgrund der Komplexität des Themas ist<br />

für einen sicheren Korrosionsschutz maßgeblich,<br />

diesen stets individuell auf die Anforderungen<br />

anzupassen. Entscheidend dabei<br />

ist die ganzheitliche Betrachtung der Logistik-<br />

und Transportprozesskette. Ein materialunabhängiger<br />

Packaging Consultant wie<br />

orrosionsschutz durch Verpackung<br />

K bietet gegenüber der Öl- oder<br />

Wachs-Schutzschicht eine saubere<br />

und trockene Alternative. Die Bauteile<br />

müssen nach dem Auspacken<br />

nicht gereinigt werden, sondern<br />

stehen sofort zur Weiterverarbeitung<br />

bereit.<br />

Dipl.-Ing. Kerstin Lau, Leitung Prozessund<br />

Anwendungstechnik Korrosionsschutz,<br />

Antalis Verpackungen,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Antalis Verpackungen verfügt über eine große<br />

Expertise und greift dabei auf ein umfassendes<br />

Netzwerk an namhaften Partnern<br />

zurück. Zusammen mit den Partnerunternehmen<br />

entwickelt Antalis Verpackungen<br />

eine auf den Kunden zugeschnittene Verpackungslösung,<br />

die sowohl die Anforderungen<br />

an den Korrosionsschutz als auch an die<br />

technische Sauberkeit erfüllt. Ebenso ist es<br />

möglich, den Verpackungsprozess in eine<br />

vollständig automatisierte Fertigungs- und<br />

Verpackungslinie zu integrieren.<br />

www.antalis-verpackungen.de<br />

MATERIAL-<br />

WECHSEL:<br />

60 SEKUNDEN<br />

Remmert LaserFLEX ist die schnellste herstellerunabhängige Automationslösung zur Be- und Entladung<br />

von Laserschneidanlagen. Ihr Vorteil: maximale Laserleistung durch optimale Materialbereitstellung.<br />

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INTRALOGISTIK<br />

Auffangwannen zur sicheren Lagerung<br />

von Säuren und Laugen<br />

Ätzende, wassergefährdende Stoffe erfordern besondere Sorgfalt<br />

beim Umgang und bei der Lagerung. Protecto führt für diese<br />

Medien ein Auffangwannenprogramm aus Polyethylen (PE), das<br />

durch die verschiedensten Variationsmöglichkeiten eine hohe<br />

Funktionalität aufweist und eine hohe Beständigkeit gegenüber<br />

aggressiven Säuren und Laugen bietet. Das Produktprogramm<br />

reicht von Kleingebinde- und Laborwannen über Auffangwannen<br />

für 60- oder 200-Liter-Fässer bis hin zu IBC-Auffangwannen mit<br />

einem Auffangvolumen von über 1 000 Litern. Je nach Ausführung<br />

können die Wannen entweder direkt auf dem Boden oder auf<br />

einer Europalette aufgestellt werden oder sind mit Stapler bzw.<br />

Handhubwagen unterfahrbar. Kleingebinde- und Laborwannen<br />

können zusätzlich auf einfache<br />

Weise zu Flächenschutzsystemen<br />

verbunden werden.<br />

Wichtig ist es, vor dem Kauf die<br />

Beständigkeit der Auffangwanne<br />

gegenüber dem Lagermedium<br />

sowie das benötigte Auffangvolumen<br />

gründlich<br />

zu prüfen. Protecto<br />

bietet eine<br />

fachgerechte<br />

Beratung durch<br />

erfahrene<br />

Mitarbeiter.<br />

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Gefahrstoffe sicher managen<br />

Den Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gemischen regelt im<br />

Wesentlichen die Gefahrstoffverordnung. Wichtige Prozesse im<br />

Gefahrstoffmanagement sind Beschaffen, Freigeben, Verwenden,<br />

Lagern und Entsorgen. Unternehmen müssen Gefährdungen identifizieren<br />

und geeignete Maßnahmen festlegen und umsetzen.<br />

Softwareanwendungen ermöglichen systematisches Vorgehen, liefern<br />

erforderliche Dokumente und erleichtern so die Arbeit. Die Plattform<br />

Web Sara von QUMsult unterstützt v. a. Fachkräfte für Arbeitssicherheit<br />

sowie Verantwortliche im Umweltschutz. Einmal erfasst, stehen<br />

erforderliche Stoffdaten allen Mitarbeitern zur Verfügung, auch von<br />

unterwegs über Tablet-PC oder Smartphone. Die webbasierte<br />

Anwendung liefert das geforderte Gefahrstoffverzeichnis, Betriebsanweisungen<br />

werden auf Knopfdruck erstellt. Sie beinhaltet auch das<br />

GHS-Spaltenmodell und unterstützt so bei der Suche nach dem<br />

richtigen Ersatzstoff. Einsatzorte, Stoffeigenschaften, Zusammensetzungen<br />

sowie das Freigabeverfahren können ebenfalls dokumentiert<br />

werden. Auch Forderungen aus der Störfallverordnung wurden<br />

integriert. Die Plattform<br />

eignet sich für Unternehmen<br />

aller Branchen und<br />

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Größen: Sie arbeiten damit<br />

rechtssicher und können<br />

ihre Gefahrstoffe mit<br />

geringem Aufwand<br />

managen. <strong>Der</strong> Nachweis<br />

gegenüber Zertifizierern<br />

und Behörden ist jederzeit<br />

möglich.<br />

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Mit der Dreirad-Transportkarre auf der Treppe mobil<br />

gbo.indd 1 09.05.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:33:19<br />

<strong>Der</strong> neue Aluminium-Treppensteiger von Expresso lässt sich dank<br />

seiner innovativen Dreirad-Achse selbst bei voller Beladung sicher<br />

und komfortabel über Stufen und Treppen rollen. Im<br />

Gegensatz zu vielen ähnlichen Produkten im Markt<br />

überzeugt der neue Treppensteiger nach Herstellerangaben<br />

nicht nur mit einem hochwertigen<br />

2 × 3-Rollen-Stufenfahrwerk, sondern auch durch<br />

seine clevere Faltkonstruktion in Aluminium-Leichtbauweise.<br />

Das bedeutet: Mit zwei Handgriffen lässt<br />

sich diese Transportkarre platzsparend zusammenklappen.<br />

Handhabungs- und fördertechnisch<br />

betrachtet ist die neue klapp- und faltbare Dreirad-<br />

Transportkarre von Expresso ein echter Universalist.<br />

Denn mit ihrer Tragkraft von bis zu <strong>12</strong>5 kg, einer<br />

Gesamtbreite von 540 mm und einer Ladeflächentiefe von<br />

430 mm nimmt sie gestapelte Kartonagen oder Kisten sicher auf.<br />

Dabei verhindern flexible Gurtband-Mittelstreben<br />

das Durchrutschen kleinerer Pakete und das robuste<br />

Fahrwerk mit seinen 2 × 3 Leichtlaufrollen<br />

ermöglicht ein komfortables und kraftsparendes<br />

Überwinden vielstufiger Treppen. Beim Auf- bzw.<br />

Abstellen sorgen zwei Stützfüße unter der Ladefläche<br />

dafür, dass das Ladegut nicht in direkten<br />

Kontakt mit dem eventuell schmutzigen oder nassen<br />

Untergrund kommt. Das Eigengewicht des neuen<br />

Treppensteigers liegt bei nur 9,7 kg.<br />

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die Natur<br />

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special<br />

Effizient und bereit für Industrie 4.0 – das sind aktuelle<br />

Anforderungen, die Anwender an Druckluftanlagen,<br />

-komponenten und -systeme stellen. Erfahren Sie in<br />

unserem Special mehr zu den neuesten Entwicklungen.<br />

Bilder v.o.n.u.: Boge, Bielefeld; Sonotec, Halle; Kaeser, Coburg


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Anwendung ohne Risiko<br />

Was bei Drucklufttechnik in der Lebensmittelindustrie alles zu beachten ist<br />

Druckluft kommt in zahlreichen Herstellungsprozessen und Produktionsschritten<br />

in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz und dabei direkt oder<br />

indirekt mit dem Lebensmittel in Kontakt. Wir sprachen mit Thorsten<br />

Lenertat, Global Account Manager EMEA bei Beko Technologies, darüber,<br />

welche Qualitätsanforderungen Druckluft erfüllen muss, welche Rolle sie<br />

bei der Lebensmittelsicherheit spielt und wie die Lebensmittelbranche den<br />

gesetzlichen Vorgaben gerecht wird.<br />

01 Thorsten Lenertat,<br />

Global Account<br />

Manager EMEA bei<br />

Beko Technologies<br />

branche oft noch zu wenig Aufmerksamkeit<br />

genossen. Um aber auszuschließen,<br />

dass durch die Druckluft Verunreinigungen<br />

an das Endprodukt gelangen, ist es<br />

wichtig, dass Lebensmittelproduzenten<br />

die Qualität ihrer Druckluft kennen und<br />

über das Thema Druckluftaufbereitung gut<br />

Bescheid wissen. Allerdings wird häufig<br />

nicht die Druckluft, sondern nur das Endprodukt<br />

auf Verunreinigungen kontrolliert.<br />

Wenn dort Kontaminationen auffallen,<br />

gibt es teuren Ausschuss – oder noch<br />

schlimmer, wenn das Produkt schon auf<br />

dem Markt ist, Image-schädliche Rückrufe<br />

und gesundheitliche Risiken beim<br />

Verbraucher.<br />

Das Problem ist, dass keine gesetzlichen<br />

Vorgaben, sondern nur Empfehlungen für<br />

die Druckluftqualität in Anwendungen der<br />

Lebensmittelindustrie existieren. Anders<br />

als Gas, Wasser und Elektrizität wird<br />

Druckluft nicht von externen Anbietern<br />

geliefert, die strikten Anforderungen<br />

unterliegen, sondern von den Unternehmen<br />

eigenverantwortlich mittels<br />

Kompressor produziert. Da aber häufig das<br />

Wissen über die zentrale Rolle der Druckluft<br />

fehlt, sind Produzenten mit dieser<br />

Verantwortung oft überfordert. Als Unternehmen<br />

mit 35 Jahren Erfahrung in der<br />

Aufbereitung von Druckluft haben wir den<br />

Beratungsbedarf in der Branche erkannt<br />

und sind dabei, diese Lücke zu füllen.<br />

Herr Lenertat, welche Rolle spielt die<br />

Druckluft in der Lebensmittelindustrie?<br />

Druckluft ist wichtiger Bestandteil vieler<br />

Produktionsprozesse in der Lebensmittelindustrie.<br />

Sie wird beispielsweise beim<br />

Verdampfen von Milch zur Gewinnung von<br />

Laktosepulver aus Molke, beim Aufschlagen<br />

von Speiseeis durch Einblasen von<br />

Druckluft oder bei der Beförderung<br />

pulverförmiger Lebensmittel in Silos eingesetzt.<br />

Folglich muss sie bestimmten<br />

Qualitätsanforderungen entsprechen,<br />

damit es nicht zu einer Kontamination des<br />

Endproduktes durch Schadstoffe in der<br />

Druckluft wie beispielsweise Ölaerosole,<br />

Staubpartikel, Feuchtigkeit oder Bakterien<br />

kommt. Diese können entweder durch eine<br />

verunreinigte Ansaugluft oder ölgeschmierte<br />

Kompressoren in das Druckluftsystem<br />

gelangen. Verunreinigungen lassen sich<br />

auch auf schlecht gewartete Komponenten<br />

oder veraltete Rohrleitungen zurückführen.<br />

Die Aufbereitung der Druckluft und das<br />

durchgehende Monitoring der Druckluftqualität<br />

sind daher notwendige Bedingungen<br />

für ein sicheres Lebensmittel.<br />

Beko Technologies legt derzeit seinen<br />

Beratungsfokus auf die<br />

Lebensmittelbranche – warum?<br />

Das Thema Druckluftaufbereitung hat in<br />

der Vergangenheit in der Lebensmittel-<br />

Was unternimmt Beko Technologies, um<br />

das Bewusstsein der Branche für die Rolle<br />

der Druckluft zu schärfen?<br />

Unser Ziel ist es, unser Druckluft-Knowhow<br />

an die Lebensmittelkontrolleure und<br />

QM-Beauftragten in produzierenden<br />

Unternehmen sowie die Kontrollinstitutionen<br />

weiterzugeben. Wenn beide Seiten<br />

über ein Basiswissen zum Medium Druckluft<br />

verfügen, können sie auf Augenhöhe<br />

zusammenarbeiten und Maßnahmen<br />

definieren, um ein operatives Präventivprogramm<br />

(oPRP) als Sicherheitsnetz für<br />

die Produktion zu etablieren. Dafür<br />

kooperieren wir zum einen mit dem<br />

Lebensmittelinstitut KIN e.V., in dem die<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Lebensmitteltechniker ausgebildet<br />

werden. Gemeinsam mit der Institutsleitung<br />

haben wir das Modul Druckluftaufbereitung<br />

entwickelt, um das der<br />

Lehrplan der Studierenden und Auszubildenden<br />

erweitert wurde. Für die<br />

Vermittlung praxisnaher Kenntnisse haben<br />

wir dem KIN-Institut eine eigene Druckluftaufbereitungsanlage<br />

für sein Technikum<br />

zur Verfügung gestellt. Zum anderen<br />

arbeiten wir mit den Landesverbänden<br />

sowie mit dem Bundesverband für<br />

Lebensmittelkontrolleure zusammen und<br />

vermitteln unser Wissen im Rahmen von<br />

Vorträgen und Schulungen.<br />

Zudem bieten wir auf unserer Website für<br />

alle Interessierten ein kostenloses<br />

E-Learning-Programm sowie zahlreiche<br />

Anwendungsbeispiele für Druckluftaufbereitung<br />

in verschiedenen Branchen. Ein<br />

Whitepaper mit kompakt zusammengestellten<br />

Informationen zum Thema Food<br />

Safety durch reine Druckluft steht dort als<br />

Download zur Verfügung.<br />

Durch Aufbereitung und ein lückenloses 24/7-Online-Monitoring<br />

wird die Druckluft zu einem absolut sicheren Produktionsmedium<br />

Was sind die Schwierigkeiten und<br />

Herausforderungen bei der Etablierung<br />

eines operativen Präventivprogramms<br />

(oPRP) in der Produktion?<br />

Um ein oPRP zu etablieren, müssen sich<br />

Produzenten zunächst einmal alle kritischen<br />

Lenkungspunkte (CCP = Critical<br />

Control Points) bewußt machen und für<br />

jeden dieser Punkte ein Sicherheitsnetz<br />

einführen, um das Risiko einer Kontami-<br />

nation zu minimieren oder im besten Fall<br />

komplett auszuschließen. Einer dieser<br />

kritischen Lenkungspunkte ist das<br />

Medium Druckluft. Neben der Druckluft<br />

gibt es aber viele weitere Faktoren, die<br />

auf die Produktion Einfluss nehmen.<br />

<strong>Der</strong> Produktionsprozess<br />

eines Lebensmittels ist<br />

unglaublich komplex.<br />

Um Food Safety garantieren<br />

zu können, müssen<br />

Produzenten alle<br />

Daten über sämtliche an<br />

der Produktion beteiligte<br />

Maschinen, Medien und<br />

Produktbestandteile sammeln.<br />

Es geht also nicht mehr nur noch um die<br />

Daten aus dem eigenen Unternehmen,<br />

sondern auch um jegliche Daten der<br />

Vorlieferanten. In einigen Bereichen<br />

funktioniert die Rückverfolgbarkeit über<br />

Tracking mittels QR-Code schon sehr gut.<br />

In der Lebensmittelindustrie finden solche<br />

Tools aber noch nicht prozessübergreifend<br />

Anwendung – hier gibt es sicherlich noch<br />

Optimierungsbedarf.<br />

Mit welchen Maßnahmen wird Druckluft<br />

zu einem sicheren Medium in der<br />

Produktion?<br />

Bevor Maßnahmen zur Druckluftaufbereitung<br />

ergriffen werden, muss zunächst<br />

einmal die Qualität der Druckluft im<br />

Rahmen eines Audits ermittelt werden.<br />

02 Mit kontinuierlicher Überwachung<br />

der entscheidenden Druckluftparameter<br />

mittels Messtechnik lässt sich die<br />

Qualität der Druckluft in der Produktion<br />

sicherstellen<br />

Um sicherzustellen, dass die Druckluft<br />

keine Quelle für Kontaminationen im oder<br />

am Produkt ist, empfiehlt sich eine Klassifikation<br />

nach DIN-ISO 8573-1. Die Messtechnik-Systeme<br />

müssen die entscheidenden<br />

Druckluft-Parameter wie Restöldampfgehalt,<br />

Volumenstrom, Druck, relative<br />

Feuchte und Taupunkt permanent und in<br />

Echtzeit liefern. Bei Überschreitungen der<br />

Grenzwerte lassen sich dann anforderungsspezifische<br />

Lösungen wie z.B. Filtration,<br />

Trocknung oder Aufbereitung der<br />

Druckluft mittels Katalyse ermitteln. Durch<br />

Druckluftaufbereitung und ein lückenloses<br />

24/7-Online-Monitoring wird die<br />

Druckluft zu einem absolut sicheren<br />

Produktionsmedium.<br />

www.beko-technologies.de<br />

BOGE feiert Jubiläum. Bemerkenswert daran ist die Konstanz, mit der die Marke ihren Ruf als Innovationstreiberauf<br />

demGebiet der Druckluftfestigenkonnte. DieserErfindergeist,der sichtiefinunsere DNAeingebrannt<br />

hat, machtsichnicht nur an technologischen Meilensteinenfest: Auch im Service gehen wirneue Wege und<br />

garantieren höchsteVerfügbarkeit undsystematische Effizienzoptimierung.Den Erfolg verdankt dasFamilienunternehmen<br />

in4.Generation freilich auch einem ausgeprägten Qualitätsanspruch, den Kunden inüber<br />

<strong>12</strong>0Ländernschätzen. Dafür einherzliches Dankeschön!Wie allesbegann, zeigtsichauf: boge.de/historie


Energiebewusste Branche<br />

Was die Brauindustrie von der Drucklufttechnik erwartet<br />

In Brauereien stellt die Drucklufterzeugung<br />

einen wirksamen<br />

Ansatzpunkt zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz dar. Zugleich sind<br />

die Druckluftqualität und die<br />

Versorgungssicherheit zentrale<br />

Faktoren bei der Auswahl von<br />

Kompressoren. Und: Die Brauer<br />

sind bemerkenswert offen für neue<br />

Technologien.<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Nachhaltigkeit<br />

Sicherheit<br />

Dass die Digitalisierung in der Industrie<br />

ganz erhebliche Veränderungen bewirkt<br />

und noch bewirken wird, steht außer Frage.<br />

Aber längst nicht alle Veränderungen resultieren<br />

aus der Digitalisierung der Produktionsprozesse.<br />

Die Brauereiindustrie zum<br />

Beispiel sieht sich mit geändertem Konsumentenverhalten<br />

konfrontiert, und das hat<br />

Auswirkungen auf den Maschinenpark.<br />

<strong>Der</strong> Trend geht zu flexibleren Produktionsanlagen:<br />

Marc Mönnichs, Geschäftsführer<br />

der Hermann Mönnichs Druckluft<br />

GmbH in Düsseldorf, beobachtet dies seit<br />

Jahren: „<strong>Der</strong> Bierkonsum pro Kopf nimmt<br />

ab. Die Brauereien reagieren darauf, indem<br />

sie Soft- und Mixgetränke auf den Markt<br />

bringen und damit vielfach sehr erfolgreich<br />

sind. Zugleich erweitern sie ihr Angebot<br />

durch neue Biersorten, die teilweise bewusst<br />

nur in kleinen Mengen oder zu bemal<br />

es hier neue Technologien zur Bereitstellung<br />

ölfreier Druckluft gibt. Die Brauer<br />

(und alle anderen Anwender, die Druckluft<br />

in hoher Qualität benötigen) haben die<br />

Wahl zwischen ölfreien Schrauben- und<br />

Kolbenkompressoren.<br />

In der Vergangenheit entschieden sich viele<br />

Betriebe für zweistufige Kolbenkompressoren,<br />

weil diverse Schritte im Brauprozess<br />

ein Druck(luft)niveau von mehr als 6 bar erfordern<br />

und Kolbenkompressoren wie die R-<br />

Serie von CompAir hier energetische Vorteile<br />

gegenüber ölfreien Schraubenverdichtern<br />

bieten. Gründe dafür sind das niedrige<br />

Drehzahlniveau von rund 1 000 min -1 , die<br />

100 %ige Abdichtung des Kompressionsraums<br />

über die Kolbenringe und der durchgängig<br />

hohe Wirkungsgrad. Vorteilhaft ist<br />

auch der Betrieb der Kompressoren in zwei<br />

Leistungsstufen: Bei Volllast verdichten die<br />

Kolben nach oben und unten, bei Halblast<br />

Drucklufterzeugung ist in Brauereien oftmals der zweitgrößte<br />

Energieverbraucher nach der Kälteversorgung<br />

stimmten Anlässen gebraut werden.“ In der<br />

Folge müssen die Anlagen und besonders<br />

die Abfüllanlagen deutlich flexibler sein.<br />

Was die Druckluftversorgung betrifft, sind<br />

die Grundanforderungen unverändert: Nach<br />

wie vor sind Qualität, Kosten und Verfügbarkeit<br />

die drei Hauptkriterien für die Auswahl<br />

von Kompressoren in Brauereien. <strong>Der</strong> Faktor<br />

Qualität führt dazu, dass bei Neuinvestitionen<br />

durchgängig ölfrei verdichtende Kompressoren<br />

zum Einsatz kommen. Nur so wird<br />

die Voraussetzung für hohe Produktionssicherheit<br />

und für die Reinheit des Endproduktes<br />

geschaffen, wobei die Anwender in<br />

Kauf nehmen, dass die Erzeugung ölfreier<br />

Druckluft teurer ist, weil die thermischen<br />

und tribologischen Effekte des Öls entfallen.<br />

Nahezu alle Brauereien, die von CompAir<br />

und seinen Fachhandelspartner wie z. B. der<br />

Firma Mönnichs in den letzten Jahren mit<br />

neuen Druckluftanlagen ausgerüstet wurden,<br />

erfassen den Druckluftverbrauch und<br />

die druckluftbezogenen Energiekosten und<br />

nutzen diese Daten zur kontinuierlichen<br />

Verbesserung der Energieeffizienz. Häufig<br />

sind diese Maßnahmen Teil des betrieblichen<br />

Energiemanagements. Einige Brauereien<br />

haben darüber hinaus Zielwerte für<br />

die Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

und/oder des CO 2<br />

-Ausstoßes veröffentlicht,<br />

andere beziehen „grünen“ Strom von ihrem<br />

Energieversorger.<br />

Bewusstsein für nachhaltige<br />

Produktion<br />

Das Bewusstsein für nachhaltige Produktion<br />

setzt sich somit durch. Das hat auch Auswirkungen<br />

auf die Drucklufterzeugung, zu-<br />

nur nach oben – und erreichen auch dann<br />

einen sehr hohen Wirkungsgrad.<br />

Zielwerte für die Energie ­<br />

einsparung vorgeben<br />

Ein Beispiel: Die Brauerei Herrnbräu in Ingolstadt<br />

hat im Jahr 2015 eine Hochschule<br />

mit einem umfassenden Energiekonzept<br />

beauftragt und sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig<br />

ihren druckluftbezogenen Energieverbrauch<br />

um 50 % zu senken. Dieses Ziel<br />

wurde noch nicht erreicht, aber nach den<br />

ersten Schritten, zu denen u. a. eine umfassende<br />

Leckagebeseitigung im Druckluftnetz<br />

gehörte, ist man auf gutem Weg dorthin. Da<br />

der Bierausstoß stetig wächst, hat die Brauerei<br />

kürzlich einen weiteren energieeffizien-<br />

26 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

01 Die Ultima-Kompressoren von CompAir mit getriebelosen Highspeed-Permanentmagnetmotoren<br />

arbeiten so leise, dass sie direkt am Verbrauchsort aufgestellt werden können<br />

ten CompAir-Kompressor vom Typ DH 37<br />

HRS in Betrieb genommen. <strong>Betriebsleiter</strong><br />

Josef Pfaller: „Wir haben uns für eine dritte<br />

Maschine dieses Typs entschieden, weil wir<br />

mit deren Technik – nicht nur aus Gründen<br />

der Energieeffizienz – sehr zufrieden sind.“<br />

Mit der DH-Baureihe hat CompAir ein<br />

Verdichtungsprinzip in der Drucklufttechnik<br />

etabliert, bei dem eine Schraube aus<br />

Bronzelegierung, die mit einem Paar Schieberrotoren<br />

aus kohlefaserverstärktem<br />

Kunststoff kombiniert ist, die Verdichtung<br />

übernimmt. Dieses Prinzip hat den Vorteil,<br />

dass im Kompressionsraum keine metallischen<br />

Berührungen entstehen. Deshalb benötigt<br />

der Kompressor kein Öl als Schmierund<br />

Dichtmedium – mit der Folge, dass die<br />

Druckluft zu 100 % ölfrei erzeugt wird. Als<br />

Kühlmedium wird Wasser genutzt. Die Verdichtungstemperaturen<br />

sind daher mit maximal<br />

60 °C sehr niedrig, was zu einer nahezu<br />

isothermen Kompression, entsprechend<br />

geringem Energieverbrauch und außergewöhnlich<br />

hohem Wirkungsgrad führt. Außerdem<br />

arbeiten die Maschinen getriebelos:<br />

Motor und Verdichterblock sind direkt<br />

gekoppelt, die gewünschte Drehzahl wird<br />

über ein elektronisches Getriebe erzeugt.<br />

Damit steht den Druckluft-Anwendern<br />

eine Alternative zu ölfreien Kolben- und<br />

Schraubenverdichtern im kleinen bis mittleren<br />

Leistungsbereich zur Verfügung, die<br />

von zahlreichen Brauereien und lebensmittelverarbeitenden<br />

Betrieben bereits genutzt<br />

wird – entweder als Stand-alone-Anlage<br />

oder als Spitzenlastkompressor in Kombination<br />

z. B. mit einem großen ölfreien Kolbenkompressor<br />

als Grundlastmaschine.<br />

Die König-Ludwig-Schlossbrauerei in<br />

Fürstenfeldbruck beispielsweise hat seit etwa<br />

einem Jahr zwei CompAir PureAir DH-<br />

Energiesparen wird<br />

gefördert<br />

Unternehmen, die in innovative – und<br />

das heißt heute immer: effiziente und<br />

energiesparende – Drucklufterzeugung<br />

investieren, können bei der Amortisationsrechnung<br />

einen beschleunigenden<br />

Faktor einrechnen. Druckluftexperte<br />

Marc Mönnichs: „Die Anschaffung von<br />

energiesparenden Kompressoren wird<br />

vom Staat, genauer gesagt von der<br />

BAFA gefördert. Das erfordert zwar<br />

einigen Papierkram, funktioniert aber<br />

zuverlässig und trägt dazu bei, dass<br />

sich die Anschaffung nochmals<br />

schneller rechnet.“<br />

Kompressoren mit je <strong>11</strong>0 kW Motorleistung<br />

im Einsatz. Diese Brauerei sieht sich dem<br />

nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet. <strong>Betriebsleiter</strong><br />

Andreas Weiss: „Wir nutzen ein<br />

Tool von CompAir für die Verbrauchserfassung<br />

und werten die Daten kontinuierlich<br />

aus. Die PureAir-Anlagen überzeugen<br />

durch ihren hohen Wirkungsgrad.“<br />

Die Augustiner Bräu-Wagner KG in München<br />

erzeugt entsprechend ihrem hohen<br />

Produktionsvolumen die nötige Druckluft<br />

mit vier Kolbenkompressoren der R-Serie<br />

und einem weiteren Verdichter. Peter Ott,<br />

Leiter Instandhaltung: „Vor gut einem Jahr<br />

haben wir einen drehzahlgeregelten Comp-<br />

Air PureAir-Kompressor vom Typ DH <strong>11</strong>0 H<br />

RS angeschafft, der die jeweiligen Spitzenlasten<br />

abdeckt.“ Augustiner Bräu hat ebenfalls<br />

die Energiemanagement-Software von<br />

Gardner Denver im Einsatz und nutzt sie zur<br />

kontinuierlichen energetischen Optimierung<br />

von Druckluftstation und -netz.<br />

Höhere Energieeffizienz,<br />

geringerer Platzbedarf<br />

02 Nach wie vor sind Qualität, Kosten und<br />

Verfügbarkeit die drei Hauptkriterien für die<br />

Auswahl von Kompressoren in Brauereien<br />

Darüber hinaus bietet CompAir mit der in<br />

Simmern entwickelten „Ultima“-Serie eine<br />

weitere hoch innovative Baureihe zur Erzeugung<br />

ölfreier Druckluft. Im Vergleich zu<br />

anderen marktüblichen Schraubenkompressoren<br />

bietet Ultima eine um bis zu 13 %<br />

höhere Energieeffizienz bei bis zu 37 % geringeren<br />

Abmessungen.<br />

Herkömmliche zweistufige ölfreie Kompressoren<br />

sind auf Getriebe angewiesen,<br />

wodurch sie nicht nur mehr Energie verbrauchen,<br />

sondern auch große Ölmengen<br />

zur Schmierung benötigen. <strong>Der</strong> Ultima-<br />

Kompressor hingegen wird direkt – ohne<br />

mechanische Getriebe – von zwei hoch effizienten<br />

Permanentmagnetmotoren angetrieben.<br />

Diese beiden drehzahlgeregelten<br />

Motoren erreichen Drehzahlen von bis zu<br />

22 000 min -1 und höhere Wirkungsgrade als<br />

IE4-Motoren.<br />

Während konventionelle Schraubenkompressoren<br />

Öl zum Schmieren und Kühlen<br />

der Motoren und Verdichterstufen verwenden,<br />

nutzt Ultima zum Kühlen dieser Komponenten<br />

einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf.<br />

Das ermöglicht eine bessere<br />

Wärmeübertragung und höhere Kühlungseffizienz.<br />

Ultima wird standardmäßig mit Motorleistungen<br />

von 75 bis 160 kW angeboten,<br />

wobei jede Einheit innerhalb dieses Kilowattbereiches<br />

voll aufrüstbar ist. Das bedeutet,<br />

wenn der Druckluftbedarf eines Standortes<br />

zukünftig steigt, kann der Kunde auf<br />

Grundlage der erhöhten Kapazität die Leistung<br />

von Ultima aufstocken. Diese Flexibilität<br />

ermöglicht es, auf den Kauf eines weiteren<br />

Kompressors verzichten zu können.<br />

Mit dem niedrigsten Schalldruckpegel ihrer<br />

Klasse (69 dB(A)) bei gleichzeitig kleinster<br />

Stellfläche können diese Kompressoren<br />

einfach am Verbrauchsort der Druckluft,<br />

statt in einem separaten Kompressorraum<br />

installiert werden. Die hoch effiziente Kühlung<br />

schafft auch die Voraussetzung dafür,<br />

dass Kompressoren dicht nebeneinander<br />

aufgestellt werden können – das verringert<br />

ebenfalls den Platzbedarf.<br />

Fazit<br />

Es gibt verschiedene Optionen für Brauereien<br />

und auch für andere Branchen, die ölfreie<br />

Druckluft benötigen. Diese Optionen<br />

werden in der Praxis genutzt und gewährleisten<br />

bereits in zahlreichen Anwendungen<br />

ein hohes Maß an Produktionssicherheit<br />

bei sehr hoher Energieeffizienz. Damit<br />

ist bewiesen: Das Bierbrauen mag ein altes<br />

Verfahren sein, die Brauer aber sind neuen<br />

Technologien sehr aufgeschlossen.<br />

www.compair.de<br />

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DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Service der Zukunft bereits heute<br />

Industrie-4.0-Konzepte für Druckluftsysteme erlauben mehr als vorausschauende Wartung<br />

Maximale Effizienz und Verfügbarkeit<br />

– der Druckluftspezialist<br />

Boge verdeutlicht mit seinem<br />

Programm Boge selectcair, der<br />

dazugehörigen Option Boge<br />

analytics sowie der Servicefunktion<br />

predictivecair, welche vielfältigen<br />

Möglichkeiten innovative Industrie-<br />

4.0-Konzepte für Druckluftanlagen<br />

eröffnen.<br />

01<br />

Die tatsächliche Leistungsfähigkeit einer<br />

Anlage oder Maschine entscheidet sich<br />

nicht im Entwicklungslabor. Schließlich<br />

muss sie über Jahre und Jahrzehnte die angepeilten<br />

Spitzenwerte unter Beweis stellen<br />

– doch Verschleiß und jedes technische<br />

Problem nagen an der so oft propagierten<br />

Gesamtanlageneffektivität. Während herkömmliche<br />

Druckluftanlagen somit kontinuierlich<br />

an Effizienz und Wert verlieren,<br />

steht Boge mit seinem High Speed Turbo-<br />

Kompressor (BOGE HST) für einen gegenläufigen<br />

Trend. <strong>Der</strong> Druckluftspezialist<br />

kombiniert die ohnehin extrem wartungsarme<br />

und effiziente Maschine mit einem<br />

fortschrittlichen Servicekonzept unter dem<br />

Namen Boge selectcair. Das zentrale Kundenversprechen<br />

lautet dabei zunächst einmal:<br />

maximale Druckluftverfügbarkeit.<br />

Zu Boge selectcair gehört das umfassende<br />

Software- und Dienstleistungspaket Boge<br />

analytics zur kontinuierlichen Überwachung<br />

der Maschine. Damit kann im Falle<br />

einer Grenzwertüberschreitung oder eines<br />

ungewöhnlichen Laufverhaltens sofort reagiert<br />

werden. Über dieses Remote Monitoring<br />

hinaus liefert die Servicefunktion predictivecair<br />

präzise Vorhersagen zum Eintritt<br />

eines möglichen Schadensfalls. Die intelligente<br />

Datenanalyse führt zu einem verringerten<br />

Ausfallrisiko und minimierten Stillstandzeiten<br />

und sorgt so kundenindividuell<br />

für gezielte Leistungssprünge in der Produktion.<br />

So ist es zum Beispiel möglich, die<br />

Maschinenperformance umfassend auszuwerten<br />

und die Effizienz der Maschine kontinuierlich<br />

zu steigern. Dabei ermöglicht<br />

Boge airstatus die Fernüberwachung der<br />

Druckluftanlage: Von jedem beliebigen Ort<br />

aus kontrolliert und analysiert der Kunde<br />

die Daten oder überlässt Boge optional das<br />

komplette Druckluftmanagement.<br />

Entwicklung einer individuellen<br />

Analytik-Lösung<br />

Ein für das Serviceversprechen von Boge<br />

analytics entscheidendes Element ist die<br />

Analytics-Software von Weidmüller, dem<br />

Experten im Bereich Elektronik, Industrial<br />

Connectivity und Industrial-Analytics-Lösungen.<br />

Sie deckt Fehler oder Betriebsanomalien<br />

vorzeitig auf, um zu verhindern,<br />

dass aus einer kleinen Auffälligkeit ein größerer<br />

Schaden wird.<br />

„<strong>Der</strong> Startschuss für das Projekt fiel schon<br />

im Oktober 2016. Wir haben zunächst eine<br />

Machbarkeitsstudie durchgeführt und dabei<br />

untersucht, ob Weidmüller uns mit einer<br />

individuellen Analytics-Lösung unterstützen<br />

kann“, erklärt Georg Jager, Teamleiter<br />

Turbomaschinen bei Boge. „Die Spezialisten<br />

führten dazu eine aufwändige<br />

Datenanalyse durch, um eine für den High<br />

Speed Turbo-Kompressor maßgeschneiderte<br />

Lösung zu entwickeln.“ Dabei lautete<br />

die Fragestellung: Welche Daten sind relevant,<br />

um eine konkrete Prognose für einen<br />

möglichen Kompressorschaden liefern zu<br />

können?<br />

Gezielte Datenauswahl und<br />

-bewertung<br />

Die Voraussetzung für den Erfolg von predictivecair<br />

ist die Quellengrundlage – bei<br />

Boge ist sie exzellent. Alle Daten stammen<br />

von Messtechnikkomponenten, die ohnehin<br />

im Kompressor vorhanden sind. Die<br />

Werte informieren beispielsweise über<br />

Temperaturen, Druckverhältnisse und den<br />

Verlauf des Stromverbrauchs. Die Data Scientists<br />

aus dem Industrial-Analytics-Team<br />

von Weidmüller untersuchten die Daten<br />

mit Hilfe mathematischer Verfahren, beurteilten<br />

die eigentliche Datenqualität und<br />

entschieden gemeinsam mit Boge über ihre<br />

Relevanz. Anschließend reduzierten sie die<br />

Datenquellen radikal auf ein Minimum. Die<br />

Auswertung ergab, dass es nicht auf einzelne<br />

Werte ankommt, sondern auf Datenmuster.<br />

So entsteht ein komplexes Datenmodell,<br />

das sich mit jeder neuen Fehlermeldung<br />

und Rückmeldung des Bedieners<br />

verändert. Das Ergebnis: Die Analytics-Lösung<br />

berechnet Vorhersagen über die gesamte<br />

Betriebszeit des Kompressors immer<br />

genauer.<br />

Sichere Datenübermittlung und<br />

präzise Prognose<br />

Die Datenübermittlung erfolgt über sichere<br />

Kommunikationswege mit GSM/SIM-Karte.<br />

Die Analytics-Lösung wird lokal beim Kunden<br />

installiert. So ist das System mit der Anlagensteuerung<br />

verknüpft und die Daten<br />

werden vor Ort analysiert. Damit hat der Anwender<br />

jederzeit Zugriff auf die Informationen;<br />

eine Datenübertragung in die Cloud ist


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

02<br />

Mit dem Programm Boge selectcair und<br />

der dazugehörigen Option Boge analytics<br />

wird sichergestellt, dass die Druckluftanlage<br />

immer auf dem neuesten Stand bleibt, umfassend<br />

überwacht wird und eine kontinuierliche Auswertung<br />

ihrer Performance erfolgt. Die Servicefunktion<br />

predictivecair liefert über die vorausschauende<br />

Wartung hinaus eine zuverlässige Prognose des<br />

Laufverhaltens: Die gezielte Datenanalyse<br />

dient so auch zur Festlegung von Optimierungspotenzialen<br />

– das führt letztlich<br />

zu einer maximalen Anlageneffizienz.<br />

möglich, aber kein Muss. Weichen Messwerte<br />

von dem vorher festgelegten Toleranzbereich<br />

ab, kontaktiert Boge den Kunden,<br />

weist ihn proaktiv auf den möglichen<br />

Fehler oder das aktuelle Problem hin und<br />

gibt Lösungsempfehlungen. Gemeinsam<br />

wird entschieden, welche Maßnahmen ergriffen<br />

werden sollen, um den weiteren Betrieb<br />

sicherzustellen und darüber hinaus die<br />

Effizienz der Maschine zu erhöhen. Denn<br />

Boge analytics beinhaltet zusätzlich die<br />

Möglichkeit der Laufzeitverlängerung durch<br />

kontinuierliche Verbesserung sowie Weiterentwicklung<br />

von Maschinenbauteilen.<br />

In jedem Fall führt die intelligente Datenanalyse<br />

zu einer dauerhaft hohen Druckluftverfügbarkeit.<br />

Wenn Anwender rechtzeitig<br />

reagieren und einen Serviceeinsatz<br />

oder ein Wartungsintervall einleiten, ist es<br />

möglich, die Stillstandzeiten einer Maschine<br />

planbar und vermeidbar zu machen. Eine<br />

Investition in Redundanzanlagen ist<br />

nicht mehr nötig.<br />

„Mit Boge selectcair leisten wir Pionierarbeit<br />

im Servicebereich“, erklärt Georg Jager.<br />

„predictivecair ist hierbei wichtig, weil sich<br />

so Serviceeinsätze noch früher planen lassen.<br />

Wir sind überzeugt davon, dass sich<br />

dieses Programm im Druckluftmarkt durchsetzt<br />

und neue Benchmarks setzt.“<br />

Bilder: 1 Weidmüller, 2 Boge Kompressoren<br />

www.boge.de<br />

01 Eine von Boge und Weidmüller gemeinsam<br />

entwickelte Software meldet Anomalien im<br />

Laufverhalten und sagt technische Veränderungen<br />

voraus, bevor sie auftreten<br />

02 Die Quellenlage bei Boge ist exzellent:<br />

Alle Daten stammen von Messtechnikkomponenten,<br />

die ohnehin in den Druckluftanlagen<br />

vorhanden sind<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Mit Unterdruck höchst produktiv<br />

Energieeffiziente und zuverlässige Verdichtertechnik in der Tabakindustrie<br />

Unterdruck ist ein wichtiger Faktor in diversen Prozessschritten der<br />

Zigarettenproduktion. Die für die Erzeugung benötigten Verdichter haben<br />

daher eine Schlüsselfunktion: Sie müssen effizient, störungsfrei und<br />

wartungsarm arbeiten. Wie dies die in Trier ansässige deutsche<br />

Gesellschaft des drittgrößten internationalen Tabakkonzerns sicherstellt,<br />

lesen Sie nachfolgend.<br />

Wir schreiben das Jahr 1908, als in Trier<br />

die ersten schlanken Tabakprodukte<br />

die Zigarettenfabrik von Heinrich und August<br />

Neuerburg verlassen. Die beiden Brüder<br />

erkannten die Zeichen der Zeit Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts: Moderne Zigaretten<br />

waren der neue Tabaktrend und liefen den<br />

bis dato allseits beliebten Zigarren den<br />

Rang ab. Heute steht die Zigarettenproduktion<br />

in Trier unter dem Label von JT International<br />

Germany GmbH – deutsche Tochtergesellschaft<br />

der JT International SA,<br />

Tochter wiederum von Japan Tobacco Inc.<br />

mit bekannten Markennamen wie Camel,<br />

Benson & Hedges oder Winston.<br />

20 000 Zigaretten sind es, die moderne<br />

Maschinen heute herstellen – pro Minute<br />

wohl gemerkt. „Das ist ein sehr anspruchsvoller<br />

Prozess, der sicher beherrscht werden<br />

will“, weiß Arnhelm Köster, Leiter der<br />

Betriebstechnik bei JTI in Trier. 50 Milliarden<br />

Zigaretten hat das Trierer Werk letztes<br />

Jahr produziert. Angesichts dieser hohen<br />

Produktivität mit Geschwindigkeiten, die<br />

weit oberhalb der eigenen optischen Wahrnehmung<br />

liegen, läuft nichts ohne die Haltekräfte<br />

des Unterdrucks.<br />

Hohes Tempo mit Unterdruck<br />

Um die Bedeutung des hochverfügbaren<br />

und präzise eingestellten Unterdrucks von<br />

rund 340 Millibar zu erschließen, lohnt sich<br />

der Blick auf die Abläufe einer Zigarettenmaschine.<br />

Das hohe Tempo macht es unmöglich,<br />

Halte- und Übergabefunktionen<br />

wahrzunehmen. „Bei gut 20 000 Stück in der<br />

Minute treten Fliehkräfte auf, denen wir<br />

haltend entgegenwirken müssen. Mechanische<br />

Lösungen würden unweigerlich Verformungen,<br />

Abdrücke und Beschädigungen<br />

der empfindlichen Zigaretten mit sich bringen“,<br />

erklärt Arnhelm Köster.<br />

Mit einem Druck, der etwa einem Drittel<br />

des üblicherweise herrschenden Atmosphärendrucks<br />

entspricht, wird das Zigaret-<br />

tenpapier von der Rolle außen an eine Kontur<br />

gesaugt, damit sich dieses um einen<br />

rund geformten Endlostabakstrang legen<br />

kann. Das Papier wird an der Längsnaht<br />

verleimt, der fertige Zigarettenendlosstrang<br />

wenig später auf Länge geschnitten. Unterdruck<br />

ist ebenfalls notwendig, um die Zigarettenabschnitte<br />

im Durchlaufverfahren<br />

mit ihren Filtern zu verbinden.<br />

Diese Prozesse lassen sich mit einem<br />

schnell drehenden Karussellverbund aus<br />

zylindrischen Produktträgern vergleichen,<br />

die synchron die Zigaretten von einer Station<br />

in die nächste übergeben. <strong>Der</strong> Unterdruck<br />

wirkt dabei über kleine Löcher in den<br />

Ausbuchtungen, in denen die Zigaretten liegen.<br />

Im Inneren der Zylinder gibt es so genannte<br />

Vakuumspiegel. Sie fungieren als<br />

Abdichtung zwischen Zonen unterschiedlichen<br />

Drucks. Hintergrund: Bevor eine Zigarette<br />

an eine Station übergeben wird, müssen<br />

die Ansaugkräfte ausbleiben, damit das<br />

Produkt sich von seinem Platz lösen kann.<br />

Auf der Gegenseite muss der Unterdruck<br />

hingegen anliegen, da die Zigarette sonst bei<br />

der Übergabe den Kontakt verlieren würde.<br />

Schraubenverdichter haben<br />

Schlüsselfunktion<br />

<strong>Der</strong> kurze Einblick in das Prinzip der modernen<br />

Zigarettenherstellung macht die Bedeutung<br />

der Unterdruckerzeugung deutlich.<br />

„Und Unterdruck brauchen wir in großen<br />

01 Die speziellen Prozessschritte bei der Zigarettenherstellung erfordern Unterdruck in großen Mengen<br />

Autor: Thorsten Sienk, freier<br />

Fachredakteur, Bodenwerder


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

edundanz ist in der Betriebstechnik<br />

ein genauso großes Thema,<br />

R<br />

wie die Energieeffizienz. Ich<br />

erwarte, dass die Verdichter<br />

effizient, störungsfrei und wartungsarm<br />

arbeiten. Die Aggregate<br />

sollen über einen langen Zeitraum<br />

einfach ihren Job machen.<br />

Arnhelm Köster, Leiter der<br />

Betriebstechnik bei JTI in Trier<br />

Mengen“, betont Arnhelm Köster. JTI war im<br />

Zuge allgemeiner Modernisierungen und<br />

einer Betriebserweiterung auf der Suche<br />

nach einem Partner für diese Schlüsselfunktion,<br />

die im Werk Trier in drei zentralen Stationen<br />

untergebracht ist. Zwei Aerzen<br />

Schraubenverdichter vom Typ Delta Screw<br />

arbeiten heute rund um die Uhr in der Station<br />

3. Sie ist die neueste und auch die, deren<br />

Leistung am meisten abgerufen wird. Zwei<br />

weitere Stationen mit älteren Geräten sind<br />

zwar ebenfalls mit dem Prozessluftnetz verbunden,<br />

dienen aber mit Blick auf die Betriebssicherheit<br />

mehr der Redundanz.<br />

Mit dieser Aufgabenverteilung stellt JTI<br />

im Dreischichtbetrieb die Verfügbarkeit sowie<br />

den größtmöglichen Wirkungsgrad sicher.<br />

„Redundanz ist in der Betriebstechnik<br />

genauso ein großes Thema, wie die Energieeffizienz.“<br />

Daraus leitet sich für den Leiter<br />

der Betriebstechnik direkt das Anforderungsprofil<br />

an die Verdichter ab: „Ich erwarte,<br />

dass sie effizient, störungsfrei und<br />

wartungsarm arbeiten. Die Aggregate sollen<br />

über einen langen Zeitraum einfach ihren<br />

Job machen.“<br />

Enge Projektzusammenarbeit<br />

Die Entscheidung für Aerzen sei das Ergebnis<br />

einer umfangreichen Marktanalyse gewesen.<br />

Zudem gab es eine Empfehlung von<br />

den Kollegen des JTI Global Engineerings.<br />

„Wir vergleichen Daten wie etwa den Energieverbrauch<br />

über den Lebenszyklus hinweg<br />

und sehen uns auch Referenzprojekte<br />

an. Neben der Energieeffizienz zählen natürlich<br />

auch Attribute wie eine hohe Maschinenverfügbarkeit,<br />

zahlreiche Sicherheitsaspekte<br />

und ein niedriges Wartungsaufkommen<br />

für das Produktportfolio des<br />

niedersächsischen Maschinenbauers“. Die<br />

enge Zusammenarbeit mit dem Aerzen-Engineering<br />

tat ihr Übriges, um die Modernisierung<br />

und Aufrüstung der Produktionsstrecke<br />

schnell und reibungslos zu bewerkstelligen.<br />

„Es gibt Unternehmen, die produzieren<br />

gute Produkte und es gibt Firmen, die außerdem<br />

mit Entwicklungsleistung überzeugen<br />

können – bis hin zur gemeinsamen Planung<br />

von Projekten. Beispielsweise, wenn<br />

es darum geht, wie die neue Technik am<br />

besten in bestehende Infrastrukturen integriert<br />

werden kann“, beschreibt der JTI-<strong>Betriebsleiter</strong><br />

die positive Zusammenarbeit<br />

mit Aerzen. Dabei stehe die Kommunikation<br />

an erster Stelle. „Wir sind auf einer Wellenlänge“.<br />

Faktoren wie diese sind entscheidend,<br />

Investitionsprojekte mit dem besten<br />

Ergebnis abzuschließen.<br />

Gleiche Technik auch für<br />

spanisches Werk<br />

<strong>Der</strong> Erfolg in Trier führte schließlich dazu,<br />

dass die gleiche Technik jetzt auch im JTI-<br />

Produktionswerk auf Teneriffa im Einsatz<br />

ist. Die Delta Screw-<br />

Aggregate des Typs<br />

VML 95 sind auf den<br />

Kanaren wie in Trier<br />

ausgestattet mit einem<br />

per Frequenzumrichter<br />

drehzahlgesteuerten<br />

Direktantrieb.<br />

Mit einer Antriebsleistung<br />

von 315<br />

kW liefert jede Einheit<br />

einen maximalen Volumenstrom<br />

von 5760<br />

Kubikmetern mit<br />

größtmöglicher Energieeffizienz. <strong>Der</strong> notwendige<br />

Leistungsbedarf ist direkt gekoppelt<br />

an eine Drucküberwachung.<br />

Die beiden VML 95 Schraubenverdichter<br />

werden mittels der Aggregatesteuerung AE-<br />

Rtronic an ein übergeordnetes System angebunden.<br />

Damit hat JTI die Möglichkeit<br />

die beiden Maschinen optimal im Verbund<br />

zu betreiben. Zudem ist dies der Weg für die<br />

Maschinenüberwachung. „Wir wollen wissen,<br />

wie es unseren Anlagen geht und wie<br />

gut sie laufen“, meint Ulrich Kirchen, Energieanlagenelektroniker<br />

bei JTI.<br />

Die Einbindung der Deltra Screw VML95<br />

in die Leitebene macht dabei den Weg frei<br />

für eine vorbeugende Wartung und die Zustandsüberwachung<br />

in Ist-Zeit. Mit der richtigen<br />

Analyse von Betriebszuständen und<br />

Einzelwerten können die Betriebstechniker<br />

etwa sichere Aussagen darüber treffen,<br />

wann die zwischen Produktion und Schraubenverdichter<br />

geschalteten Filter soweit zugesetzt<br />

sind, dass sie ausgetauscht werden<br />

müssen. Diese Maßnahmen sind notwendig,<br />

um die Schrauben der Delta Screw vor<br />

nicht zu vermeidendem Staub oder Tabakpartikeln<br />

aus der Produktion zu schützen.<br />

Fazit<br />

<strong>Der</strong> Blick in die Betriebstechnik bei JTI<br />

zeigt, welchen Stellenwert Gesamtsysteme<br />

inklusive einer engen Engineeringzusammenarbeit<br />

in Projekten einnehmen. Dabei<br />

02 Schraubenverdichter von Aerzen sorgen<br />

bei JTI in Trier für perfekten Unterdruck<br />

03 Die Delta Screw Schraubenverdichter<br />

arbeiten mit einer eigenen Steuerung.<br />

AERtronic ist wiederum an die übergeordnete<br />

Steuerung angebunden<br />

werden Investitionsentscheidungen immer<br />

weniger in Folge einzelner Maschinenpreise<br />

getroffen, sondern aufgrund einer detaillierten<br />

Analyse der Gesamtbetriebskosten.<br />

Hierbei spielt auch die Maschinenverfügbarkeit<br />

eine zentrale Rolle, weil der Produktionsausfall<br />

bei einer Störung meist einen<br />

vielfachen Wert dessen annimmt, was anfangs<br />

vielleicht beim Kaufpreis eingespart<br />

wurde.<br />

Bilder: 01 JTI, 02-03 und Bild zu Statement sienk.de<br />

www.aerzen.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 31


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Wasser und Kosten klar<br />

Schraubengebläse optimieren die Abwasseraufbereitung bei einem Milchverarbeiter<br />

Neue Drucklufttechnik bringt<br />

in der innerbetrieblichen<br />

Abwasseraufbereitung bei<br />

einem bayerischen<br />

Milchverarbeiter nicht<br />

nur mehr Effizienz,<br />

Arbeitserleichterung und mehr<br />

Zuverlässigkeit, sondern auch<br />

eine deutliche Kostenersparnis.<br />

Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI)<br />

ist eine Molkereigenossenschaft mit<br />

langer Tradition und internationaler Erfahrung.<br />

In Zapfendorf im Norden Bayerns<br />

liegt aktuell das größte Werk der BMI. Neben<br />

den Standardprodukten Magermilchund<br />

Süßmolkenpulver werden dort zunehmend<br />

Spezialerzeugnisse produziert. Mit<br />

modernsten Verfahren der Ultrafiltration<br />

gewinnt man z.B. hochwertige Eiweißkonzentrate.<br />

Die Milchzuckerherstellung und<br />

die Produktion von aufgefetteten Milchund<br />

Molkenprodukten sowie die Trocknung<br />

teilentzuckerter Molke und Polyaminkonzentration<br />

runden das Produktionsprogramm<br />

ab. Ebenfalls am Standort Zapfendorf<br />

befindet sich das moderne Frischproduktwerk,<br />

in dem Butter, Sahne, Quark und<br />

Sauermilcherzeugnisse hergestellt werden.<br />

Höhere Energieeffizienz dank<br />

Schraubengebläsen<br />

Aufgrund der steigenden Nachfrage und somit<br />

Produktion begann 2014 die Planung einer<br />

neuen, größeren Reinigungsanlage für<br />

das bei der Herstellung von Milchprodukten<br />

anfallende Abwasser. In vier Sequential-<br />

Batch-Reaktoren sollte künftig chargenweise<br />

die Nährstofffracht der unterschiedlich anfallenden<br />

Abwassermengen biologisch abgebaut<br />

werden. Vier Gebläse sollten die Luftversorgung<br />

der an diesem Prozess beteiligten<br />

Mikroorganismen sicherstellen.<br />

Um die Betriebskosten der Abwasseraufbereitungsanlage<br />

geringstmöglich zu halten,<br />

plante man, bei der energieintensiven Erzeugung<br />

der Belebungsluft anstelle der bis<br />

dato genutzten Drehkolbengebläse nun da-<br />

mals neu auf den Markt kommende Schraubengebläse<br />

einzusetzen. Schraubengebläse<br />

sind im Grunde für den Niederdruck optimierte,<br />

trocken bzw. ölfrei Luft verdichtende<br />

Schraubenkompressoren, die bereits ab 400<br />

mbar Druckdifferenz wesentlich effizienter<br />

arbeiten. Aufgrund ihrer schraubenförmigen<br />

Rotoren wie z. B. dem Sigma-Profil erzielen<br />

diese Maschinen einen höheren Wirkungsgrad.<br />

Wenn wie im Fall bei BMI Differenzdrücke<br />

zwischen 600 und 800 mbar benötigt<br />

werden bei obendrein vielen Betriebsstunden<br />

der Gebläse, dann ergibt sich eine deutliche<br />

Energie- und somit Kosteneinsparung.<br />

Die ersten Planungsentwürfe bei BMI sahen<br />

zunächst noch Schraubengebläse der<br />

ersten Generation in Form herkömmlicher,<br />

unvollständiger Maschinen vor – also größtenteils<br />

mechanische Bau teile, die mittels<br />

externer, von Subunternehmern zu erstellender<br />

Schaltschränke erst elektrifiziert<br />

werden mussten, bevor sie startbereit waren.<br />

Da damals jedoch bereits Schraubengebläse<br />

der nächsten Generation – also einschaltbereite,<br />

vollständige Maschinen mit<br />

elektrischem Steuer- und Leistungsteil – begannen,<br />

den Stand der Technik im Markt<br />

neu zu definieren, richtete sich das Augenmerk<br />

schnell auf diese.<br />

01<br />

02<br />

Komplettpaket als Lösung<br />

Eben jene „Komplettheit“ dieser neuen<br />

Schraubengebläse war am Ende auch der<br />

Entscheidungsgrund. Im Fall von BMI-Zapfendorf<br />

handelt es sich um Typ FBS-M-SFC<br />

Schraubengebläse mit integriertem Frequenzumrichter,<br />

die zusätzlich noch eine<br />

smarte Maschinensteuerung (Sigma-Control<br />

2) beinhalten. Über diese Steuerung<br />

sind die Gebläse per Profibus an die Leitwarte<br />

direkt angebunden, ihre Betriebs- und<br />

Zustandsdaten werden dort visualisiert. Die<br />

Leitwarte gibt die Drehzahlen und damit<br />

den zu generierenden Volumenstrom an die<br />

Gebläse weiter. Die Gebläse werden über<br />

das Bussystem somit auch ferngesteuert.<br />

Durch die Steuerungen und die Komplettbauweise<br />

sind diese Maschinen auch für Anwendungen<br />

einsetzbar, die sich hinter Industrie<br />

4.0 bzw. Wasser 4.0 verbergen. Diese<br />

auch als 4. industrielle Revolution bezeichnete<br />

Umwälzung in der Industrieproduktion<br />

und nun auch Wasser-/Abwassertechnik erfordert<br />

als Grundlage die Möglichkeit einer<br />

umfassenden Kommunikation von Maschine<br />

zu Maschine bzw. mit einem übergeordneten<br />

Prozessleitsystem. Ziel ist eine flexiblere<br />

Ansteuerung der Maschine sowie die Di-<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Marcus Jungkunst, Produktsupport,<br />

Dipl.-Betriebswirtin Daniela Koehler,<br />

Pressesprecherin, beide Kaeser Kompressoren SE<br />

01 Das im Produktionsprozess anfallende<br />

Abwasser wird hinterher effektiv geklärt<br />

02 Hocheffektive Schraubengebläse sorgen für<br />

eine energiekostensparende Druckluftversorgung<br />

32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


Die bei dem Milchverarbeiter eingesetzten<br />

Kaeser-Schraubengebläse sind<br />

anschlussfertige Komplettmaschinen mit<br />

Leistungselektrik, integriertem FU, IE4-Motoren,<br />

Sensorik und Anbindung über Profibus<br />

auf Leitsystem. Das ersparte dem Anwender<br />

ein zeit- und kostenaufwendiges Installationsprocedere.<br />

Zudem sind die<br />

Anlagen direkt bereit für die<br />

Einbindung in Industrie-4.0-<br />

Umgebungen<br />

agnose ihrer Betriebs-und Zustandsdaten in<br />

Echtzeit (Condition Monitoring), um einen<br />

optimalen Betrieb zu gewährleisten und vorausschauende<br />

Wartung (Predictive Maintenance)<br />

zu betreiben. Das heißt, dass eine<br />

Vielzahl von Informationen über den Betriebs-<br />

und Wartungszustand des Gebläses<br />

in eine Richtung ausgelesen werden kann<br />

und umgekehrt das Gebläse in die andere<br />

Richtung ferngesteuert wird – idealerweise<br />

mit nur einem Kabel, dem Daten-Buskabel.<br />

Echtzeitüberwachung<br />

erleichtert Betrieb<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

Als Analogwerte können beispielsweise in<br />

Echtzeit ausgelesen werden: der Ansaug-,<br />

End- und Differenzdruck, die Ansaug-, End-,<br />

Öl- und Schallhauben-Innentemperatur, der<br />

Druckabfall am Ansaugfilter, im Falle Frequenzumrichter<br />

Gebläsedrehzahl, Stromaufnahme<br />

Umrichter und Zwischenkreisspannung.<br />

Überwacht werden Temperatur<br />

und Stromaufnahme der Motoren, Ölniveau,<br />

Temperaturen auf Platinen der Leistungselektrik<br />

u.v.m. Jedem dieser Werte sind<br />

Schwellenwerte für die Meldung einer Warnung<br />

und Störung hinterlegt, die auch in das<br />

Prozessleitsystem mittels Busprotokoll implementiert<br />

werden können und so die Möglichkeit<br />

für eine bequeme und einfache<br />

Überwachung bieten. Hinzu kommen noch<br />

Zähler für die Betriebsstunden der Maschine<br />

und deren Einzelkomponenten wie z.B. Verdichterblock,<br />

Motor, Steuerung, Leistungsteil,<br />

Wartungsteile usw. Den Wartungsteilen<br />

wie Ansaugfilter, Öl, Keilriemen etc. sind<br />

ebenfalls Zeitintervalle hinterlegt, die nach<br />

Ablauf eine Wartungsmeldung generieren.<br />

Zustandsgrößen wie Maschine aus, startbereit,<br />

Betrieb, Warnung und Störung liegen<br />

ebenfalls auf dem Prozessabbild.<br />

Aus Sicht des Betreibers war nach detailliertem<br />

Vergleich des Aufwands für eine vergleichbare<br />

Funktionalität der Elektroautomatisation<br />

aus Einzelkomponenten die<br />

Entscheidung für solche vielseitigen<br />

Plug&play-Maschinen eindeutig. Klar<br />

war, dass es nicht nur bei der Beschaffung<br />

von Komponenten wie z.B. der<br />

Gebläse, den Frequenzumrichtern<br />

und Blechschaltschränken bleiben<br />

würde. Durch einen detaillierten Vergleich<br />

der Maschinen- und Steuerungsfunktionalitäten<br />

im Vorfeld wurden<br />

auch Kosten für Schaltrelais und<br />

Überstromauslöser zum Anschluss von<br />

elektrischen Hilfsantrieben wie Ventilatoren,<br />

Öl- und Vakuumpumpen sowie Trafos<br />

und Auswertegeräte für Sensoren die Temperaturen,<br />

Drücke, Ölniveau oder sogar Öldruck<br />

berücksichtigt. Erfasste Sensorsignale<br />

müssen ausgewertet, mit Schwellenwerten<br />

hinterlegt und daraus logische elektrische<br />

geschaltete Aktionen implementiert werden.<br />

Unklarheiten bei andernfalls mehrfach<br />

entstehenden Schnittstellen kamen erst gar<br />

nicht auf, und die Inbetriebnahme konnte<br />

schnell und reibungslos erfolgen. Obendrein<br />

ist alles eindeutig dokumentiert, CEund<br />

EMV-zertifiziert, was auch der Betriebssicherheitsverordnung<br />

zuträglich ist.<br />

Diese Komplettheit des Lieferumfangs<br />

erleichterte nicht nur die Planung der Investitionskosten,<br />

sondern auch die Vergleichsrechnung<br />

der Energiekosten, da die<br />

Leistungsdaten für die vollständig betriebsbereite<br />

Maschine im Vorfeld transparent<br />

vorlagen.<br />

Neben der Planungs- und Rechtssicherheit<br />

ist nun auch die Prozesssicherheit gegeben.<br />

Falls die Fernsteuerung einmal ausfallen<br />

sollte, können die Gebläse unabhängig<br />

vom Prozessleitsystem jederzeit einfach<br />

via Menüauswahl in der Sigma-Control 2<br />

ohne Umverdrahtung oder Umparametrierung<br />

in den Handbetrieb versetzt werden.<br />

Somit können diese Maschinen notfalls als<br />

letzte verbleibende funktionsfähige Insel<br />

die Mikroorganismen in der Belebung mit<br />

Luft versorgen und so am Leben halten.<br />

Fazit<br />

Rückblickend auf die bisherige Betriebsdauer<br />

der vier modernen Schraubengebläse<br />

berichtet der Projektleiter nicht nur von<br />

einem sehr guten Service rund um die<br />

Schraubengebläse mitsamt Frequenzumrichter,<br />

Steuerung und Leitwartenanbindung,<br />

sondern auch davon, dass die angebotenen<br />

Leistungswerte der Schraubengebläse<br />

tatsächlich im Rahmen der Garantiewerte<br />

nach ISO <strong>12</strong>17 Annex E erbracht<br />

werden und somit die prognostizierte sehr<br />

gute Energieeffizienz auch tatsächlich realisiert<br />

wird. Laut Projektleiter hat die „Komplettheit“<br />

dieser vollständigen Maschinen<br />

obendrein bei der Investitionssumme deutliche<br />

Kosten eingespart.<br />

www.kaeser.com


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Mehr Luft mit weniger Nennleistung<br />

Neuer Kompressor überzeugt im Feldtest in einer Pulverbeschichtung<br />

Ein Spezialist für Metallverarbeitung<br />

und Oberflächenbehandlung<br />

hat einen über 20 Jahre alten<br />

Kompressor mit 90 kW Leistung<br />

gegen ein Modell der neuesten<br />

Generation mit 75 kW ausgetauscht.<br />

Dieses stand dem<br />

Anwender für ein Jahr als Testmaschine<br />

zur Verfügung. Mit der<br />

neuen Technologie spart das<br />

Unternehmen etwa ein Viertel<br />

der Energiekosten für die Drucklufterzeugung.<br />

Alles aus einer Hand – so lautet das Credo<br />

der Josef Höfer GmbH, die an drei<br />

Standorten in Deutschland fertigt. Das Traditionsunternehmen<br />

bietet mit seiner Tochter<br />

HMT ein umfangreiches Portfolio rund<br />

um die Metallverarbeitung und Oberflächenbehandlung<br />

an: vom Gießen und Pres-<br />

Autorin: Ulrike Preuß,<br />

Journalistin in Hennef<br />

sen über das Abkanten der Strangpressteile<br />

bis hin zur Eloxierung und Pulverbeschichtung<br />

fertiger Produkte. „Für die Architekturund<br />

Baubranche, aber auch die Automobilindustrie<br />

fertigen wir nach individuellen<br />

Anforderungen“, erklärt Joachim Flieher,<br />

technischer Leiter des Werks in Urmitz.<br />

Pulverbeschichtungsanlagen als<br />

größte Druckluftverbraucher<br />

„Alles aus einer Hand“ gilt bei Höfer auch in<br />

der Druckluftversorgung. Die organisiert<br />

seit 1994 die Druckluft-Industrie-Service<br />

Keul GmbH aus Neuwied. Thomas Keul hat<br />

das Werk in Urmitz sukzessive mit Kompressoren<br />

von Atlas Copco ausgestattet und<br />

hält die Maschinen regelmäßig instand. Die<br />

größten Druckluftverbraucher sind die Pulverkabinen,<br />

in denen die Farbe über Spritzdüsen<br />

auf die Profile oder Rahmen aufgetragen<br />

wird. Diese wurden bis vor kurzem<br />

von zwei öleingespritzten GA-Kompressoren<br />

mit 37 und 90 kW Nennleistung über eine<br />

Ringleitung versorgt. Dabei ist der drehzahlgeregelte<br />

Schraubenkompressor, ein<br />

GA 90 VSD, schon über 20 Jahre alt. „Bei seiner<br />

Anschaffung entsprach er dem neuesten<br />

Stand der Technik“, blickt Thomas Keul<br />

zurück. Mit der Seriennummer <strong>12</strong>5 gehört<br />

der GA 90 zu den ersten VSD-Maschinen<br />

überhaupt. „Inzwischen hat sich die Technik<br />

aber weiterentwickelt.“<br />

Nach einer Messung des Druckluftverbrauchs<br />

2016 und einer anschließenden<br />

Bedarfssimulation empfahl Thomas Keul<br />

die Anschaffung einer Maschine neuerer<br />

Technologie, um effizienter Druckluft erzeugen<br />

zu können. Außerdem stand allmählich<br />

eine aufwendige Generalüberholung<br />

der alten Maschine an, die eine größere<br />

Investition bedeutet hätte.<br />

Vorführkompressor für monatelangen<br />

kostenlosen Test<br />

Zu dem Zeitpunkt berichtete ihm ein Atlas-<br />

Copco-Berater von der Möglichkeit, seinem<br />

Kunden einen Vorführkompressor der allerneuesten<br />

Generation anbieten zu können:<br />

einen drehzahlgeregelten GA 75 VSD + FF.<br />

Dieser Maschinentyp sollte erst einige Monate<br />

später am Markt eingeführt werden;<br />

die ersten Prototypen waren aber schon<br />

produziert. „Für Feldtests unter realen Bedingungen<br />

suchen wir regelmäßig Kunden,<br />

deren Kompressoren idealerweise rund um<br />

die Uhr laufen, damit wir möglichst viele<br />

Betriebsdaten sammeln und aus den Erfahrungen<br />

mit unseren neuen Maschinen lernen<br />

können“, erklärt Atlas-Copco-Produktmanager<br />

Helmut Bacht. Thomas Keul<br />

schlug dem Metallveredler daher vor, den<br />

neuen öleingespritzten Schraubenkompressor<br />

unverbindlich und kostenlos über<br />

mindestens ein Dreivierteljahr zu testen.<br />

Das Unternehmen ließ sich auf den Test ein<br />

und erhielt eine von zehn Maschinen, die<br />

Atlas Copco in der Vorserie produzierte.<br />

„Die neuen GA-VSD + -Kompressoren haben<br />

spezielle integrierte Permanentmagnetmotoren,<br />

neuartige Verdichtungselemente<br />

und einen Einlasswächter“, beschreibt<br />

Bacht den Kompressor. „Die neuen<br />

Konstruktionsmerkmale steigern die Effizienz<br />

erheblich, auch im Vergleich zu den<br />

Drehzahlregelungen der ersten Generation.“<br />

Für das Urmitzer Werk bedeutet das,<br />

dass der neue Kompressor mit einer um<br />

17 % geringeren Nennleistung sogar mehr<br />

Luft herausholen kann als die alte GA-Maschine,<br />

die auch schon drehzahlgeregelt ist:<br />

01 Die größten Druckluftverbraucher bei<br />

Höfer sind die Pulverkabinen, in denen die<br />

Farbe über Spritzdüsen auf die Profile oder<br />

Rahmen aufgetragen wird<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Während der Vorgänger mit 90 kW Nennleistung<br />

bis zu 15 m 3 Luft pro Minute erzeugt,<br />

kommt der neue Kompressor mit<br />

75 kW in 60 s auf bis zu 16 m 3 . „Das ist in<br />

Summe also ein Effizienzgewinn von über<br />

einem Viertel“, rechnet Helmut Bacht.<br />

„Noch gewaltiger ist der Unterschied natürlich<br />

gegenüber einer schlecht ausgelasteten<br />

Volllast-Leerlauf-Lösung. Hier können Anwender<br />

mit der neuen Technologie sogar<br />

bis zu 50 % der Energie einsparen.“<br />

Schmales Druckband trotz hoher<br />

Bedarfsschwankungen<br />

„Außerdem konnten wir den Druck aufgrund<br />

der neuen VSD + -Technologie auf etwa<br />

7,1 bar senken, und das Druckband<br />

schwankt nur noch um etwa 0,1 bar“, ergänzt<br />

Thomas Keul. „Mit dem alten<br />

GA 90 VSD lag die Schwankungsbreite bei<br />

Die neuen GA-VSD + -Kompressoren<br />

haben integrierte Permanentmagnetmotoren,<br />

neuartige Verdichtungselemente<br />

und einen Einlasswächter.<br />

Diese neuen Konstruktionsmerkmale<br />

steigern die Effizienz erheblich,<br />

auch im Vergleich zu den Drehzahlregelungen<br />

der ersten Generation.<br />

Helmut Bacht, Produktmanager,<br />

Atlas Copco, Essen<br />

0,3 bis 0,4 bar, was allerdings auch schon<br />

nicht so schlecht war.“ Denn auch die alte<br />

Drehzahlregelung sowie einige Druckluftbehälter<br />

hätten das Netz weitgehend beruhigt,<br />

so Keul.<br />

Während der GA 90 VSD nachts abgeschaltet<br />

wurde, läuft der GA 75 VSD + fast<br />

rund um die Uhr. „Mittlerweile produzieren<br />

wir täglich zwischen 4 und 23 Uhr, da die<br />

Projekte aus der Automobilindustrie stetig<br />

zunehmen“, erklärt Flieher. Wobei sich der<br />

Druckluftverbrauch und damit die Auslastung<br />

des Kompressors vor allem danach<br />

richte, wie viele der vier Pulverkabinen jeweils<br />

in Betrieb seien. Diese würden für den<br />

Automotive-Sektor kaum benötigt. „Sitzquerstützen<br />

zum Beispiel werden nur eloxiert,<br />

weil sie ja noch bepolstert werden.<br />

Bilderrahmen dagegen sind Schmuckelemente<br />

und werden pulverbeschichtet“, sagt<br />

der <strong>Betriebsleiter</strong>.<br />

„<strong>Der</strong> Druckluftverbrauch schwankt hier<br />

am Standort zwischen etwa 45 und 350 l/s“,<br />

sagt Thomas Keul nach einem Blick in die<br />

Urmitzer Kennzahlen, die auf seinem Server<br />

auflaufen und die er auf seinem Handy<br />

ablesen kann. „Ich schaue regelmäßig in alle<br />

Anlagen meiner Kunden“, betont er. „Und<br />

über die Atlas-Copco-Software Smartlink<br />

kann ich einige Trends erkennen, die die<br />

Kunden selbst nicht sehen, und frühzeitig<br />

eingreifen.“ Das könnten zum Beispiel gehäufte<br />

Temperaturwarnungen sein, die auf<br />

Verschmutzungen der Kühler hindeuten<br />

könnten.<br />

Perfekte Abstimmung der<br />

Kompressoren<br />

<strong>Der</strong> zweite Kompressor, ein GA 37 + , schaltet<br />

sich bei dem aktuellen Verbrauch nur zu<br />

Spitzenzeiten zu. Er steht in der Nähe der<br />

vertikalen Pulverbeschichtungsanlage:<br />

Durch diese laufen die bis über 7 m langen<br />

Profile hochkant aufgehängt hindurch statt<br />

horizontal. Das spart sehr viel Platz, eignet<br />

sich aber nicht für jedes Produkt. <strong>Der</strong> neue<br />

Kompressor wiederum wurde in einem<br />

Raum neben der horizontalen Beschichtungsanlage<br />

installiert, in dem auch der alte<br />

GA 90 VSD noch für Notfälle angeschlossen<br />

ist. Damit speisen die<br />

Kompressoren von verschiedenen<br />

Stellen ins<br />

Netz ein. Trotzdem<br />

funktioniert die Abstimmung<br />

über eine einfache<br />

Schaltung perfekt.<br />

Durch den in den<br />

Testkompressor ab Werk<br />

eingebauten Kältetrockner<br />

(Version FF) hat die<br />

erzeugte Luft einen<br />

Drucktaupunkt von 3 °C.<br />

Ein Teilstrom wird abgezweigt<br />

und zusätzlich<br />

durch einen Adsorptionstrockner<br />

des Typs CD 250 – ebenfalls von<br />

Atlas Copco – geleitet. „Das Pulver wirkt stark<br />

hygroskopisch, so dass für die pneumatische<br />

Förderung ein Drucktaupunkt von -40 °C erforderlich<br />

ist“, erklärt Joachim Flieher. Feinund<br />

Feinstfilter reduzieren den Restölgehalt<br />

auf unter 0,01 mg/m 3 Druckluft. „Das ist notwendig,<br />

weil das Pulver auch verklumpt,<br />

wenn es mit Öl in Verbindung kommt“, sagt<br />

Flieher. „Zudem werden die Metallteile vor<br />

der Pulverbeschichtung chemisch behandelt,<br />

um Öl zu entfernen und die Poren für<br />

den Pulverlack zu öffnen.“<br />

Neuer Kompressor bringt<br />

Stromkosteneinsparung<br />

Das Unternehmen ist mit der Leistung des<br />

neuen Atlas-Copco-Kompressors bisher<br />

rundum zufrieden: Bei etwa 5 000 Betriebsstunden<br />

im Jahr spart man in Urmitz um die<br />

6 700 Euro an Stromkosten. Als weitere Vorteile<br />

nennt Joachim Flieher die hohe Zuverlässigkeit<br />

der Maschinen sowie die schmale<br />

und hohe Bauweise, durch die die VSD + -<br />

Kompressoren mit deutlich weniger Stellfläche<br />

auskommen als ihre Vorgänger. Trotz<br />

etwas mehr Platzbedarf durch den eingebauten<br />

Kältetrockner passen jetzt beide<br />

Kompressoren – der alte GA 90 VSD und der<br />

02 Bei Höfer steht einer der ersten<br />

Vorserien-Kompressoren aus der<br />

VSD + -Baureihe mit 75 kW; die geöffnete<br />

Schallhaube gibt den Blick auf den<br />

ölgekühlten Permanentmagnetmotor frei<br />

neue GA 75 VSD + FF – zusammen gerade<br />

noch in den hierfür vorgesehenen, sehr engen<br />

Maschinenraum.<br />

Auch Druckluftexperte Keul ist von der<br />

VSD + -Technologie überzeugt: „Die neue<br />

Baureihe von Atlas Copco stellt einerseits<br />

die Energieeffizienz in den Fokus, andererseits<br />

ergeben sich auch für Wartung und<br />

Lebensdauer Vorteile“, sagt er. So verbaue<br />

Atlas Copco in den neuen VSD + -Maschinen<br />

erstmals regulär seinen Neos-Umrichter,<br />

ein selbst entwickeltes Produkt, das perfekt<br />

auf die eigenen Kompressoren abgestimmt<br />

sei, statt eines Fremdprodukts. Damit könne<br />

der Essener Hersteller eine noch längere<br />

Ersatzteileversorgung gewährleisten.<br />

Von der Testphase profitieren<br />

alle Beteiligten<br />

Von der zwölfmonatigen Testphase profitieren<br />

übrigens alle drei Unternehmen: die<br />

Josef Höfer GmbH, weil sie während dieser<br />

Zeit keinen Cent für den neuen Kompressor<br />

zahlte, dafür aber viel Energie sparte und<br />

die Maschine – die ja bereits fertig installiert<br />

ist – am Ende nun zu einem attraktiven<br />

Preis übernehmen konnte. <strong>Der</strong> Kompressorenhändler<br />

Keul, weil er seinen Kunden<br />

bestens beraten hat und ihm ein gutes<br />

Angebot unterbreiten konnte. Und Atlas<br />

Copco zieht aus den Betriebsdaten wertvolle<br />

Erfahrungen für die Weiterentwicklung der<br />

GA-Baureihe und die Serienfertigung.<br />

www.atlascopco.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Nachhaltigkeit<br />

Sicherheit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 35


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Absolut ölfrei<br />

Wassereingespritzte Schraubenkompressoren erzeugen Druckluft der Klasse 0 gemäß ISO 8573-1<br />

In der Lebensmittelherstellung muss<br />

sichergestellt werden, dass die Produkte nicht<br />

durch ölhaltige Druckluft verunreinigt<br />

werden. Staatlich Bad Meinberger setzt in der<br />

Herstellung seiner Mineralwassergetränke<br />

deshalb auf drei wassereingespritzte<br />

Schraubenkompressoren mit Wasserkühlung.<br />

Die damit erzeugte Druckluft steht in Punkto<br />

„Ölhaltigkeit“ für die höchst mögliche<br />

Reinheitsklasse 0 gemäß ISO 8573-1.<br />

Seit 1770 wird Staatlich Bad Meinberger-<br />

Mineralwasser offiziell in Flaschen abgefüllt.<br />

„2017 haben wir knapp <strong>12</strong>0 Millionen<br />

Flaschen gefüllt, für dieses Jahr planen wir<br />

135 Millionen. Damit gehören wir nicht zu<br />

den ganz Großen in dieser Branche, aber<br />

auch nicht zu den Kleinen“, beschreibt Volker<br />

Schlingmann, Sprecher der Geschäftsführung<br />

sowie Geschäftsführer Herstellung<br />

und Vertrieb bei der Staatlich Bad Meinberger<br />

Mineralbrunnen GmbH & Co. KG die<br />

positive Dynamik in dem Traditionsbetrieb.<br />

Aktuell beschäftigt das Unternehmen<br />

rund 100 Mitarbeiter. <strong>Der</strong> Hersteller bietet<br />

neben Mineralwasser auch Erfrischungsgetränke<br />

auf Mineralwasserbasis, isotonische<br />

und vitaminhaltige Flüssigkeiten, Apfelschorle,<br />

Zitronen- oder Orangenlimonade.<br />

Insgesamt hat das Unternehmen etwa 70<br />

Artikel im Sortiment. Abgefüllt werden die<br />

Getränke in Mehrweg-Glas- und -PET-Gebinden.<br />

„Darüber hinaus sind wir als Lohnabfüller<br />

tätig“, sagt Schlingmann.<br />

Absolut reine Druckluft gefragt<br />

Bad Meinberger ist nach dem International<br />

Food Standard (IFS) zertifiziert. „Damit garantieren<br />

wir mit unseren Prozessen die geforderte<br />

Lebensmittelsicherheit“, erklärt<br />

Schlingmann. „In den vergangenen Jahren<br />

konnten wir stets ein hohes Level erreichen.<br />

Bei möglichen 100 % liegen wir aktuell bei<br />

99,7 %.“ Eine große Rolle spielt die Druckluft,<br />

weil sie mit dem Produkt in Berührung kommen<br />

kann. „Sie dient für uns als Antriebsenergie<br />

sowie als Steuerungsluft für Ventile<br />

Autor: Florian Brähler, Product Manager<br />

bei Almig in Köngen<br />

und Zylinder“, beschreibt Karsten Kichelmann,<br />

Instandhaltung und Arbeitssicherheit<br />

bei Bad Meinberger. „Das Medium ist bei<br />

uns eigentlich überall im Einsatz“, sagt er<br />

und zeigt auf eine Anlage, die PET-Flaschen<br />

etikettiert. In dieser Maschine treibt Druckluft<br />

etwa 30 Pneumatik-Zylinder an. Diese<br />

werden permanent damit beaufschlagt. „Wir<br />

haben im ganzen Betrieb zahlreiche pneumatische<br />

Komponenten, zum Beispiel in unserem<br />

Palettierroboter, oder nutzen sie als<br />

Stopper an den Förderanlagen“, erläutert er.<br />

Radikaler Systemwechsel<br />

Lange setzte das Unternehmen auf ölgeschmierte<br />

Kompressoren. Bis vor ein paar<br />

Jahren waren für die Versorgung ein großer<br />

und zwei kleinere Verdichter verantwortlich.<br />

Damit die Druckluft die damals höchste<br />

Qualitätsstufe aufweisen konnte, wurde<br />

sie im Vorfeld u.a. mit mehreren Submikround<br />

Aktivkohlefiltern aufwendig aufbereitet.<br />

Das erhöhte allerdings auch den Druckverlust<br />

und verursachte in der Folge höhere<br />

Energiekosten und Kosten für permanenten<br />

(präventiven) Austausch der Filterelemente.<br />

Dazu kam: „Stand eine Wartung an dem<br />

großen Kompressor an oder fiel eine Anlage<br />

aus, konnten wir nicht immer eine ausreichende<br />

Versorgung mit genügend Druckluft<br />

sicherstellen“, so Kichelmann.<br />

Die Kompressoren waren zudem inzwischen<br />

an ihre Leistungsgrenzen gestoßen.<br />

„Unsere Planung sah und sieht jedoch weiteres<br />

Wachstum vor. Dafür benötigen wir<br />

die passende Ausrüstung“, sagt er. Sollten<br />

die Kompressoren nun nach und nach ausgetauscht<br />

werden? 2014 entschieden sich<br />

die Verantwortlichen für einen anderen<br />

Weg – einen radikalen Systemwechsel.<br />

100 % ölfrei und<br />

wassereingespritzt<br />

„Wir haben uns verschiedene Anbieter angeschaut<br />

und kamen aufgrund unserer positiven<br />

Erfahrungen schnell zu der Entscheidung,<br />

weiter mit unserem langjährigen Lieferanten<br />

und Partner Almig Kompressoren<br />

aus Köngen zusammenzuarbeiten“, erinnert<br />

sich Kichelmann. Bad Meinberger hatte vorher<br />

schon Almig-Anlagen in Betrieb und war<br />

mit der Qualität der Maschinen und der professionellen<br />

und kompetenten Arbeit des<br />

Werkskundendienstes sehr zufrieden.<br />

„Wir empfahlen unsere ölfreien, wassereingespritzten<br />

Schraubenkompressoren der<br />

Lento-Baureihe“, sagt Bernd Müller, der als<br />

Gebietsverkaufsleiter Bad Meinberger betreut.<br />

Vor allem das Prinzip der ‚gewaschenen<br />

Druckluft‘, wie es bei dieser Baureihe<br />

zum Einsatz kommt, hat die Verantwortlichen<br />

überzeugt. Die Druckluft ist sauberer<br />

als die zur Verdichtung angesaugte Frischluft,<br />

weil die in der Ansaugluft enthaltenen<br />

Fremdbestandteile durch das Kreislaufwasser<br />

wirksam ausgewaschen werden. „Das<br />

haben mehrere unabhängige renommierte<br />

Institute in aufwändigen Testreihen bestätigt“,<br />

betont Bernd Müller. Die Baureihe gibt<br />

es in 15 Baugrößen von 15 bis <strong>11</strong>0 kW Leistung.<br />

Die Verantwortlichen entschieden<br />

sich für drei Anlagen vom Typ Lento 56 mit<br />

einem Volumenstrom von 9,97 m³/min.<br />

Ständig frisches Wasser<br />

In der Lento-Anlage ist ein Kältetrockner integriert.<br />

Dieser ist ein wesentlicher Teil der<br />

Wasseraufbereitung und dient primär als<br />

Frischwasserproduzent. Das anfallende Kondensat<br />

wird am Kondensatableiter des Kälte-<br />

36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

trockners gesammelt und als Frischwasser in<br />

den internen Wasser- und Kühlkreislauf zurückgeführt.<br />

„<strong>Der</strong> Kompressor wird bei Inbetriebnahme<br />

mit normalem Leitungswasser<br />

befüllt und erzeugt danach sein Frischwasser<br />

kontinuierlich selbst“, erklärt Bernd Müller.<br />

Im Schnitt wird einmal pro Schicht auf diese<br />

Weise die komplette Wassermenge getauscht.<br />

Die Anlage arbeitet somit immer mit<br />

frischem Wasser. Eine aufwändig zu installierende<br />

Wasseraufbereitung entfällt. Dadurch<br />

ist das Frischwasser auch kalkfrei. „Viren,<br />

Bakterien oder Algen haben keine Chance.<br />

Das überschüssige Wasser kann ohne Aufbereitung<br />

in die Kanalisation eingeleitet werden“,<br />

sagt Bernd Müller.<br />

Seit Dezember 2014 sind die drei Anlagen<br />

nun im Einsatz. Sie weisen deutlich geringere<br />

Wartungskosten im Vergleich zu alternativen<br />

Technologien wie trockenlaufenden<br />

Schraubenkompressoren auf. Das ist<br />

hauptsächlich durch ihren einfachen Aufbau<br />

bedingt. Die Verdichterstufen arbeiten<br />

bei wassereingespritzten Maschinen mit<br />

vier- bis fünffach geringerer Drehzahl im<br />

Vergleich zu ölfreien, trockenverdichtenden<br />

Kompressoren. Dies wirkt sich positiv auf<br />

die Lebensdauer der Lager und somit auf<br />

die Betriebssicherheit aus. Wasser besitzt<br />

zudem im Vergleich zu Öl eine viel bessere<br />

Wärmeaufnahmekapazität. „Wir haben bei<br />

diesen Kompressoren sehr niedrige Verdichtungsendtemperaturen<br />

von deutlich<br />

unter 60 °C. <strong>Der</strong> Verdichtungsprozess ist nahe<br />

an der isothermen Verdichtung, das<br />

sorgt für einen besseren Wirkungsgrad und<br />

damit für eine höhere Wirtschaftlichkeit“,<br />

erklärt Bernd Müller.<br />

Auf Energieeffizienz geachtet<br />

Bad Meinberger arbeitet je nach Saison im<br />

Zwei- oder Dreischichtbetrieb mit ständig<br />

wechselndem Druckluftbedarf. Durch die in<br />

allen drei Kompressoren integrierte Drehzahlregelung<br />

und die verbrauchsabhängige<br />

Steuerung Almig Air Control HE erreicht der<br />

Betreiber höchst mögliche Energie- und<br />

Kosteneinsparung. <strong>Der</strong> Betriebsdruck bleibt<br />

nahezu konstant und kann auf das niedrigst<br />

mögliche Druckniveau herabgesetzt<br />

werden (± 1 bar = ± 7 % Energiekosten).<br />

Die jährlichen Betriebsstunden werden<br />

nahezu gleichmäßig auf alle drei Kompressoren<br />

verteilt, obwohl in der Regel immer<br />

nur zwei Kompressoren benötigt werden.<br />

Damit kann Bad Meinberger nicht nur die<br />

Lebensdauer des einzelnen Kompressors<br />

<strong>Der</strong> Kompressor wird mit normalem Leitungswasser befüllt<br />

und erzeugt sein Frischwasser kontinuierlich selbst<br />

02 Bad Meinberger setzt auf ölfreie<br />

wassereingespritzte Schraubenkompressoren<br />

der Lento-Baureihe von Almig<br />

verlängern, sondern auch vorgeschriebene<br />

Wartungsintervalle gleichzeitig durchführen,<br />

und das ohne Unterbrechung der Produktion<br />

und Sorge über Versorgungsengpässe<br />

bei der Druckluft. Außerdem ist noch<br />

genügend Redundanz vorhanden und weiteres<br />

Wachstum zunächst abgedeckt.<br />

Von Haus aus sind die HE-Steuerungen<br />

von Almig mit einem Bilanzierungs-Monitoring-System<br />

ausgestattet. „Diese Station enthält<br />

zusätzlich einen Webserver, der es ermöglicht,<br />

alle relevanten Daten über das Internet<br />

auszulesen“, beschreibt Bernd Müller.<br />

Service-Techniker können das Laufverhalten<br />

der jüngsten Betriebstage oder der vergangenen<br />

Betriebswochen ablesen und daraus erkennen,<br />

wann die Wartung ansteht und ob<br />

noch Reserven vorhanden sind. „Stellen wir<br />

fest, dass sich das Betriebsverhalten erheblich<br />

verändert hat, können die Techniker von<br />

Bad Meinberger sofort reagieren“, so Müller.<br />

Reibungsloser Betrieb<br />

Almig lieferte die Anlagen, ein kompetenter<br />

Fach- und Partnerbetrieb kümmerte sich um<br />

die Installation. „Das Ganze brachten wir an<br />

einem Samstag über die Bühne. Parallel zu<br />

den Montagearbeiten haben wir zwei der alten<br />

Anlagen im Notbetrieb laufen lassen“, erinnert<br />

sich Schlingmann. Die Verantwortlichen<br />

bei Bad Meinberger sind rundum zufrieden.<br />

„Wir müssen uns weder bei Wartungsmaßnahmen<br />

noch bei unseren<br />

Zukunftsplänen Sorgen um die Druckluft<br />

machen“, sagt Volker Schlingmann. „Im<br />

nächsten Schritt kümmern wir uns um die<br />

Beseitigung von Leckagen in unseren Druckluftnetzen.“<br />

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Smartes Leckagemanagement<br />

Mit Ultraschallprüftechnik Druckluftsysteme optimieren und Dokumentation sicherstellen<br />

Bei Druckluftanlagen spielen Energieverluste durch Leckagen eine<br />

wesentliche Rolle. Mit modernen Ultraschallprüfgeräten können die<br />

undichten Stellen aufgespürt und automatisch bewertet werden. Durch<br />

den Einsatz digitaler Prüftechnik lässt sich Zeit sparen. Mit wenigen Klicks<br />

wird ein Bericht über alle gefundenen Leckagen auf dem Ultraschallprüfgerät<br />

erstellt, der den Dokumentationsanforderungen der DIN EN ISO<br />

50001 und <strong>11</strong>0<strong>11</strong> entspricht.<br />

Die fortlaufende Lokalisierung undichter<br />

Stellen an Druckluftsystemen ist ein bewährtes<br />

Verfahren, um Energie einzusparen.<br />

Doch gerade die Erstellung von Berichten<br />

als Nachweis für ein erfolgreiches Energiemanagement<br />

nach DIN EN ISO 50001 ist<br />

für den Prüfer mit hohem Zeitaufwand verbunden.<br />

Mit analogen Ultraschallprüfgeräten<br />

kann zwar eine Leckage detektiert werden.<br />

Fotos, Kommentare, die genaue Ortbeschreibung<br />

des Lecks sowie Reparaturhinweise<br />

werden jedoch separat erfasst und<br />

erst nach dem Prüfvorgang am PC in einem<br />

Bericht zusammengestellt.<br />

Moderne digitale Ultraschallprüftechnik<br />

vereinfacht und verkürzt diesen Arbeitsschritt<br />

für den Prüfer auf wenige Sekunden.<br />

Die Geräte im Smartphone-Format begleiten<br />

den Instandhalter während des gesamten<br />

Instandhaltungsprozesses: von der regelmäßigen<br />

Leckagesuche über die automatische<br />

Bewertung der Leckage in l/min<br />

bis zur Dokumentation.<br />

Von der Leckagelokalisierung<br />

über die Bewertung ...<br />

Durch die Systematisierung der Leckagesuche und -bewertung trägt das Gerät<br />

auch zu einer deutlichen Zeit- und Kostenersparnis in der Instandhaltung bei<br />

Zunächst werden alle Rohre, Verbindungen,<br />

Abzweige und Ventilblöcke der Anlage<br />

mit dem digitalen Ultraschallprüfgerät Sonaphone<br />

abgescannt. Wird eine Leckage<br />

lokalisiert, kann diese mit der LeakExpert-<br />

App automatisch bewertet werden. Für eine<br />

zuverlässige Klassifizierung der Leckagegröße<br />

und eine sehr gute Vergleichbarkeit<br />

der Prüfdaten, wie sie die DIN EN<br />

ISO 50001 fordert, sollte der vorgegebene<br />

Prüfablauf des Herstellers genau eingehalten<br />

werden. Mit dem digitalen Ultraschallprüfgerät<br />

Sonaphone von Sonotec erfolgt<br />

die Bewertung mit dem Feinsucher-Aufsatz<br />

direkt an der Leckage, um den Einfluss von<br />

Störsignalen auszuschließen. Darüber hinaus<br />

ordnet das Gerät die Leckage automatisch<br />

in eine Klasse von 1 bis 5 (1 = kleines<br />

Leck, geringer Verlust [grün]; 5 = großes<br />

Leck, sehr hoher Verlust [rot]) ein. Dies erleichtert<br />

die Priorisierung der zu planenden<br />

Reparaturmaßnahmen.<br />

... schnell und einfach zum<br />

Prüfbericht<br />

Zusätzliche Informationen zur Leckage werden<br />

unmittelbar auf dem Sonaphone hinzugefügt.<br />

<strong>Der</strong> genaue Ort der Leckage wird<br />

über die Eingabe von Gebäude, Bereich, Anlage<br />

und Bauteil definiert. Außerdem kann<br />

vermerkt werden, ob und wie dringend die<br />

Leckage zu reparieren und wie groß der Reparaturaufwand<br />

ist. Abschließend fügt der<br />

Prüfer mit der integrierten Kamera noch Fotos<br />

hinzu oder nimmt über das Mikrophon<br />

eine Sprachmemo zur Leckage auf.<br />

Ist der Prüfvorgang beendet, wird mit wenigen<br />

Klicks ein Bericht über alle detektierten<br />

Leckagen erstellt. Auf einen Blick wird<br />

gezeigt, wie viele Leckagen welcher Klasse<br />

gefunden wurden und wie groß der Verlust<br />

in l/min ist. Nach Instandsetzung dokumentiert<br />

der Bericht alle durchgeführten<br />

Maßnahmen. Somit wird die Dokumentationspflicht<br />

gemäß der DIN EN ISO 50001<br />

und DIN EN ISO <strong>11</strong>0<strong>11</strong> erfüllt und fortlaufend<br />

der Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz<br />

der Anlagen belegt.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit dem Ultraschallprüfgerät Sonaphone und<br />

der LeakExpert-App von Sonotec lassen sich<br />

undichte Stellen in Druckluftsystemen zielgenau<br />

aufspüren und bewerten. Die Erstellung<br />

eines Reports als Entscheidungsgrundlage<br />

für Folgemaßnahmen und als Nachweis<br />

für ein erfolgreiches Energiemana gement<br />

geht einfach und schnell von der Hand. Zudem<br />

trägt das Gerät durch die Systematisierung<br />

der Leckagesuche und -bewertung zu<br />

einer deutlichen Zeit- und Kosten ersparnis<br />

in der Instandhaltung bei. Fehleranfällige<br />

Papieraufzeichnungen entfallen, da sämtliche<br />

Daten direkt im Gerät ausgewertet und<br />

aktualisiert werden können. Das erleichtert<br />

auch den Nachweis von Maßnahmen zur<br />

Energieeinsparung im Rahmen der Dokumentationspflicht<br />

für Unternehmen, die<br />

nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert sind.<br />

www.sonotec.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Analyse pneumatischer Systeme auf<br />

einen Blick<br />

Mit dem Smart Pneumatics Analyzer (SPA) bietet der Pneumatikspezialist<br />

Aventics eine mobile und einfach zu integrierende<br />

Industrie-4.0-Lösung. Den SPA kann der Nutzer einfach an die<br />

Druckluftversorgung einer vorhandenen Maschine anschließen<br />

und erhält umgehend eine Analysemöglichkeit<br />

für wichtige Maschinencharakteristika<br />

wie Luftdruckverbrauch<br />

und mögliche Leckagen.<br />

„Durch die Digitalisierung der<br />

pneumatischen Umgebung bietet<br />

der SPA dem Kunden die Möglichkeit,<br />

den Nutzen und das Potenzial<br />

von IIoT-Anwendungen direkt an<br />

der eigenen Maschine zu erleben –<br />

und zwar mit wenigen Handgriffen“,<br />

sagt Dr. Michael Britzger, Senior Manager Digital Transformation<br />

bei Aventics. Im tragbaren Koffer enthalten sind dazu ein Smart<br />

Pneumatics Monitor (SPM), eine Wartungseinheit der AS-Serie und<br />

ein Tablet zur Visualisierung der Live-Daten.<br />

<strong>Der</strong> SPM erfasst zunächst die jeweiligen Betriebszustände,<br />

analysiert die Daten und zielt mit der Bereitstellung von aufgearbeiteten<br />

Informationen beispielsweise auf die zustandsorientierte<br />

Instandhaltung ab. Sämtliche Daten der Ventile sowie von<br />

Komponenten, die an die E/A-Module des Ventilsystems<br />

angeschlossen sind, werden in einen Mikroprozessor eingelesen<br />

und anhand von mathematischen Algorithmen bearbeitet.<br />

www.aventics.com<br />

Energieeffizienter und robuster<br />

Schraubenkompressor<br />

Conrad Business Supplies bietet im Rahmen des umfassenden<br />

Druckluftkompressor-Portfolios von Aerotec den leistungsfähigen<br />

und robusten Schraubenkompressor Aerotec Nobel 5.5-10 270 DF.<br />

Sein Direktantrieb über einen hoch effizienten IE3-Motor realisiert<br />

bedeutende Vorteile bei der Energieeinsparung. Er ist für eine<br />

Förderleistung von 710 l/min ausgelegt. <strong>Der</strong> elektrische Leistungsverbrauch<br />

beträgt 5,5 kW an 400 V und der Betriebsüberdruck<br />

erreicht 10 bar. Mit einem Gewicht von 295 kg und Abmessungen<br />

von 1570 × 710 × 1440 mm (LxBxH) ist das System sehr kompakt<br />

und anwenderfreundlich. <strong>Der</strong> äußerst gedrängte Aufbau enthält<br />

auch den Powersystem-Verdichterblock, den Kessel und den<br />

Kältetrockner mit zweifacher Filtration nach DIN ISO 8753-1<br />

(Klasse 1). Dies resultiert in einer perfekten Luftqualität der Anlage<br />

ohne die Anschaffung von Zusatzteilen. Mit seiner intuitiv zu<br />

bedienenden, innovativen Mikroprozessorsteuerung "DNair2"<br />

repräsentiert der Kompressor auch in seiner Elektronik-Ausstattung<br />

den State-of-the-Art. Ein besonderes Highlight ist der passwortgeschützte<br />

Online-Zugriff auf die Steuerprogrammierung.<br />

Dabei können über<br />

den Bildschirm des per RS-485-Schnittstelle<br />

angeschlossenen Controllers alle<br />

wichtigen Betriebszustände und Maschinenparameter<br />

als Live-Ansicht abgelesen<br />

werden. <strong>Der</strong> Controller ermöglicht<br />

darüber hinaus den Betrieb von vier in<br />

Reihe geschalteten Kompressoren.<br />

www.conrad.biz<br />

Alles unter Kontrolle<br />

MIETEN SIE 100% öLfREIE<br />

DRucKLufT.<br />

AERZEN RENTAList derSpezialist fürdie Vermietung von 100% ölfreien, elektrisch betriebenen Gebläsen und<br />

Kompressoren. Engagement,Kompetenzund Schnelligkeit zeichnet unseren Serviceaus. Ein Anrufbei der Hotline<br />

24/7 genügt,umfür Sie einen Notfallplanzuentwickeln und auszuführen. AERZEN RENTAL bietet Komplettlösungen<br />

auchfür Ihren Prozess –inklusive dernotwendigen Peripherie wieVerrohrung, elektrischenAnschlüssen<br />

und der Druckluftaufbereitung.Auch individuelle Lösungen zur Einbindung der Maschinen in Ihr Leitsystem sind<br />

möglich. Das gewährtKontinuität und Betriebssicherheit z.B. bei Revisionen, Installationen oderProzessversuchen.<br />

Aerzen Rental Division, 24h-Hotline +3<strong>12</strong>644 64 723<br />

info@aerzenrental.com, www.aerzenrental.com


DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Maßgeschneiderte Druckluftlösungen<br />

im Container<br />

Druckluft ist gefragt. Wo aber<br />

Standardlösungen spezifischen<br />

Kundenanforderungen nicht<br />

gerecht werden, ist Flexibilität<br />

angesagt: <strong>Der</strong> Druckluftspezialist<br />

Boge liefert daher maßgeschneiderte<br />

Systemlösungen im<br />

Anlagenbau. In Containern oder<br />

auf Grundrahmenanlagen kombiniert<br />

Boge mehrere Kompressoren,<br />

Trockner und Filter oder stellt ganze Druckluftlinien je nach<br />

Kundenwunsch zusammen: Dadurch entfällt für den Anwender die<br />

komplizierte räumliche Planung beim Aufbau eines Druckluftsystems<br />

aus mehreren Einzelkomponenten. Container eignen sich<br />

zudem für Außengelände – wo sie die Anlagen vor fremdem Zugriff<br />

sowie vor extremen Wetterbedingungen schützen. Bei Bedarf bietet<br />

die Containerhülle dank spezieller Lackierung Schutz vor Korrosion.<br />

Wertvoller Platz in Innenräumen und Fertigungshallen bleibt<br />

frei. Die Anwender erhalten dabei alles aus einer Hand – von der<br />

Planung bis zur betriebsfertigen Aufstellung des Containers.<br />

Einen solchen Großauftrag hat Boge zuletzt für den Betreiber<br />

einer Erdgasverdichterstation in Osteuropa erfolgreich abgewickelt.<br />

Zwei Schraubenkompressoren, je zwei Kälte- und Adsorptionstrockner<br />

und zwei Stickstoffmembrangeneratoren finden<br />

Raum in einem 40-Fuß-Sondercontainer – inklusive anforderungsgerechter<br />

Verkabelung und Verrohrung.<br />

www.boge.de<br />

Druckluftaufbereitung für Anwendungen<br />

mit hoher Durchflussrate<br />

Emerson hat die Asco Numatics Druckluftaufbereitungsprodukte<br />

der Baureihe 653 im Markt eingeführt. Die Baureihe 653 ist mit<br />

Anschlussgrößen von 3/4" und 1" erhältlich und bietet eine hohe<br />

Durchflussrate für ihre Größe. Dadurch können Anwender mehr<br />

Produkte mit dem gleichen Filterregler oder Öler mit Energie<br />

versorgen oder den Druckabfall im System reduzieren − beides<br />

führt zu potenziellen Energie- und Kosteneinsparungen. Die<br />

Produkte der Baureihen 651, 652 und 653 umfassen Filter, Regler,<br />

Filterdruckregler, Öler,<br />

Weichstartventile, Schnellentlüftungen,<br />

Verteilerblöcke und<br />

Absperrventile.<br />

Die Asco Numatics Produkte<br />

der Baureihen 651, 652 und<br />

653 sind ideal für den Einsatz<br />

in allen Anwendungen, bei<br />

denen große Luftmengen<br />

benötigt werden oder der<br />

Platz begrenzt ist. Anwender profitieren vom großen Temperaturbereich<br />

(- 40 bis 80 °C) und der Atex- und CUTR-Zertifizierung, die<br />

den Einsatz in anspruchsvollen und rauen Umgebungen<br />

ermöglicht. Die modularen Druckluftaufbereitungsprodukte sind<br />

robust konstruiert und einfach zusammenzusetzen, zu montieren<br />

und zu positionieren. Neue Endplattenflansche ermöglichen die<br />

Demontage der Verteilerbaugruppe ohne Ausbau der<br />

Rohrleitungen.<br />

www.EmersonProcess.de<br />

Ultima –<br />

revolutionäre,<br />

ölfreie Energieeffizienz.<br />

Video ansehen:<br />

Die Ölfrei-Experten:<br />

100% ölfreie Druckluft<br />

www.compair.de<br />

marketing.compair.de@gardnerdenver.com


SPECIAL I DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Leckagen in Druckluft- oder Vakuumsystemen erkennen<br />

Einen neuen Detektor zur Erkennung von Leckagen hat SKF in<br />

den Markt eingeführt: <strong>Der</strong> einfach zu bedienende TKSU 10 nutzt<br />

einen Ultraschallsensor, um undichte Stellen in Druckluft- oder<br />

Vakuumsystemen zu orten. Dieser Sensor<br />

eignet sich auch für den Einsatz in<br />

besonders geräuschvollen industriellen<br />

Umgebungen. <strong>Der</strong> TKSU 10 lässt sich intuitiv<br />

bedienen und verfügt über eine komfortable<br />

LED-Anzeige, die es dem Anwender erleichtert,<br />

das Leck zu finden und dessen Größe zu<br />

ermitteln. Zu diesem Zweck liefert SKF das<br />

Gerät gleich mit allen erforderlichen<br />

Komponenten aus. Dazu gehört – neben<br />

dem handlichen TKSU 10 selbst – bspw. ein<br />

Headset mit Nackenbügel, wodurch sich der<br />

Kopfhörer auch bequem unter einem Schutzhelm tragen lässt.<br />

Hinzu kommt eine flexible Sonde, mit deren Hilfe der Anwender<br />

selbst schwer zugängliche Stellen erreichen kann. Die erforderlichen<br />

Batterien, ein USB-Kabel und ein<br />

Tragekoffer vervollständigen den<br />

Lieferumfang.<br />

<strong>Der</strong> SKF Ultraschalldetektor eignet sich für<br />

die meisten Branchen, die Druckluft- oder<br />

Vakuumanlagen einsetzen; so etwa für die<br />

Papier- oder Chemie-Industrie. Darüber<br />

hinaus kann der TKSU 10 aber auch in<br />

Werkstätten mit druckluftbetriebenen<br />

Elektrowerkzeugen genutzt werden.<br />

www.skf.de<br />

Frequenzgeregelte<br />

Kompressoren-Reihe<br />

Auch die metallverarbeitende<br />

Industrie kommt nicht ohne<br />

Druckluft aus. Kaeser Kompressoren<br />

hat für Betriebe jeder<br />

Größenordnung eine effiziente,<br />

zuverlässige und kostengünstige<br />

Lösung: beispielsweise die<br />

frequenzgeregelte ASD-Kompressoren-Reihe,<br />

die mit einem<br />

Synchronreluktanz-Motor<br />

ausgestattet ist, der gerade im<br />

Teillastbereich deutlich<br />

geringere Verluste gegenüber<br />

Asynchronmotoren aufweist. Die<br />

Schraubenkompressoren der<br />

ASD-Baureihe punkten bei<br />

einem Volumenstrom von 3,15<br />

bis 5,5 m³ / min dank Sigma<br />

Profil und innovativen Antriebskonzepten<br />

ohnehin mit hoher<br />

Leistung und Zuverlässigkeit bei<br />

gleichzeitig niedrigem Energieund<br />

Platzbedarf. Nun folgt der<br />

nächste Schritt. Das Unternehmen<br />

bringt die drehzahlgeregelten<br />

Schraubenkompressoren<br />

der ASD-Baureihe mit<br />

einer völlig neuen Antriebstechnik<br />

auf den Markt. <strong>Der</strong><br />

größte Vorteil dieser Gesamtlösung:<br />

bis zu zehn Prozent<br />

Wirkungsgradverbesserung im<br />

Teillastbereich.<br />

www.kaeser.com<br />

Da fliegt dir glatt<br />

das Blech weg!<br />

Die Druckluft-Revolution von Atlas Copco: Die komplett<br />

überarbeiteten GA-Kompressoren sind maximal effiizient.<br />

Sie sparen mit ihren IE5-Motoren, Drehzahlregelungund<br />

intelligenten Algorithmen bis zu35%Energie. Gebaut für<br />

den harten Industrieeinsatz mit Feuchtigkeit, Staub und<br />

Umgebungstemperaturen bis zu55°C.<br />

Wie Sie Ihre CO 2 -Bilanz verbessern, erfahren Sie hier:<br />

www.druckluft-revolution.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 1-2/2019<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: <strong>11</strong>. 02. 2019 • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 01. 2019<br />

01 02<br />

03<br />

04<br />

01 Mit Ballenpressen zum perfekten<br />

Wertstoffkreislauf (Bild: HSM)<br />

02 Wie leistungsstarke Luftreinigungssysteme<br />

die Produktionsbedingungen<br />

verbessern (Bild: Zehnder)<br />

03 Schnelltest auf Korrosionsgefahr<br />

erhöht Anlagensicherheit (Bild: TÜV SÜD)<br />

04 Dynamisches Kommissionieren<br />

mit System (Bild: Wanzl)<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>Der</strong> direkte Weg<br />

im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

als E-Paper: www.engineering-news.net<br />

Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />

Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />

in sozialen Netzwerken:<br />

www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />

www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />

Redaktion<br />

Leitender Chefredakteur/Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />

Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />

Angelina Haas, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Nevenka Islamovic, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-<strong>11</strong>3, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 57: gültig ab 1. Oktober <strong>2018</strong><br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € <strong>11</strong>,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 86,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 102,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

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Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

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Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

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Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

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42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>


HMA LIFT 25<br />

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einstellbarer Hubbegrenzung bis auf +/- 0°<br />

Parallel geführte Lastaufhängung<br />

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Innenliegende Kabelführung mit<br />

Schwenkbereich max. 300°<br />

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Weitere Produktinformationen unter: Haseke GmbH & Co. KG | Tel. 05731 7607 - 0 | www.haseke.de

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