14.11.2018 Aufrufe

Der Betriebsleiter 11-12/2018

Der Betriebsleiter 11-12/2018

Der Betriebsleiter 11-12/2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DRUCKLUFTTECHNIK I SPECIAL<br />

Mehr Luft mit weniger Nennleistung<br />

Neuer Kompressor überzeugt im Feldtest in einer Pulverbeschichtung<br />

Ein Spezialist für Metallverarbeitung<br />

und Oberflächenbehandlung<br />

hat einen über 20 Jahre alten<br />

Kompressor mit 90 kW Leistung<br />

gegen ein Modell der neuesten<br />

Generation mit 75 kW ausgetauscht.<br />

Dieses stand dem<br />

Anwender für ein Jahr als Testmaschine<br />

zur Verfügung. Mit der<br />

neuen Technologie spart das<br />

Unternehmen etwa ein Viertel<br />

der Energiekosten für die Drucklufterzeugung.<br />

Alles aus einer Hand – so lautet das Credo<br />

der Josef Höfer GmbH, die an drei<br />

Standorten in Deutschland fertigt. Das Traditionsunternehmen<br />

bietet mit seiner Tochter<br />

HMT ein umfangreiches Portfolio rund<br />

um die Metallverarbeitung und Oberflächenbehandlung<br />

an: vom Gießen und Pres-<br />

Autorin: Ulrike Preuß,<br />

Journalistin in Hennef<br />

sen über das Abkanten der Strangpressteile<br />

bis hin zur Eloxierung und Pulverbeschichtung<br />

fertiger Produkte. „Für die Architekturund<br />

Baubranche, aber auch die Automobilindustrie<br />

fertigen wir nach individuellen<br />

Anforderungen“, erklärt Joachim Flieher,<br />

technischer Leiter des Werks in Urmitz.<br />

Pulverbeschichtungsanlagen als<br />

größte Druckluftverbraucher<br />

„Alles aus einer Hand“ gilt bei Höfer auch in<br />

der Druckluftversorgung. Die organisiert<br />

seit 1994 die Druckluft-Industrie-Service<br />

Keul GmbH aus Neuwied. Thomas Keul hat<br />

das Werk in Urmitz sukzessive mit Kompressoren<br />

von Atlas Copco ausgestattet und<br />

hält die Maschinen regelmäßig instand. Die<br />

größten Druckluftverbraucher sind die Pulverkabinen,<br />

in denen die Farbe über Spritzdüsen<br />

auf die Profile oder Rahmen aufgetragen<br />

wird. Diese wurden bis vor kurzem<br />

von zwei öleingespritzten GA-Kompressoren<br />

mit 37 und 90 kW Nennleistung über eine<br />

Ringleitung versorgt. Dabei ist der drehzahlgeregelte<br />

Schraubenkompressor, ein<br />

GA 90 VSD, schon über 20 Jahre alt. „Bei seiner<br />

Anschaffung entsprach er dem neuesten<br />

Stand der Technik“, blickt Thomas Keul<br />

zurück. Mit der Seriennummer <strong>12</strong>5 gehört<br />

der GA 90 zu den ersten VSD-Maschinen<br />

überhaupt. „Inzwischen hat sich die Technik<br />

aber weiterentwickelt.“<br />

Nach einer Messung des Druckluftverbrauchs<br />

2016 und einer anschließenden<br />

Bedarfssimulation empfahl Thomas Keul<br />

die Anschaffung einer Maschine neuerer<br />

Technologie, um effizienter Druckluft erzeugen<br />

zu können. Außerdem stand allmählich<br />

eine aufwendige Generalüberholung<br />

der alten Maschine an, die eine größere<br />

Investition bedeutet hätte.<br />

Vorführkompressor für monatelangen<br />

kostenlosen Test<br />

Zu dem Zeitpunkt berichtete ihm ein Atlas-<br />

Copco-Berater von der Möglichkeit, seinem<br />

Kunden einen Vorführkompressor der allerneuesten<br />

Generation anbieten zu können:<br />

einen drehzahlgeregelten GA 75 VSD + FF.<br />

Dieser Maschinentyp sollte erst einige Monate<br />

später am Markt eingeführt werden;<br />

die ersten Prototypen waren aber schon<br />

produziert. „Für Feldtests unter realen Bedingungen<br />

suchen wir regelmäßig Kunden,<br />

deren Kompressoren idealerweise rund um<br />

die Uhr laufen, damit wir möglichst viele<br />

Betriebsdaten sammeln und aus den Erfahrungen<br />

mit unseren neuen Maschinen lernen<br />

können“, erklärt Atlas-Copco-Produktmanager<br />

Helmut Bacht. Thomas Keul<br />

schlug dem Metallveredler daher vor, den<br />

neuen öleingespritzten Schraubenkompressor<br />

unverbindlich und kostenlos über<br />

mindestens ein Dreivierteljahr zu testen.<br />

Das Unternehmen ließ sich auf den Test ein<br />

und erhielt eine von zehn Maschinen, die<br />

Atlas Copco in der Vorserie produzierte.<br />

„Die neuen GA-VSD + -Kompressoren haben<br />

spezielle integrierte Permanentmagnetmotoren,<br />

neuartige Verdichtungselemente<br />

und einen Einlasswächter“, beschreibt<br />

Bacht den Kompressor. „Die neuen<br />

Konstruktionsmerkmale steigern die Effizienz<br />

erheblich, auch im Vergleich zu den<br />

Drehzahlregelungen der ersten Generation.“<br />

Für das Urmitzer Werk bedeutet das,<br />

dass der neue Kompressor mit einer um<br />

17 % geringeren Nennleistung sogar mehr<br />

Luft herausholen kann als die alte GA-Maschine,<br />

die auch schon drehzahlgeregelt ist:<br />

01 Die größten Druckluftverbraucher bei<br />

Höfer sind die Pulverkabinen, in denen die<br />

Farbe über Spritzdüsen auf die Profile oder<br />

Rahmen aufgetragen wird<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> <strong>11</strong>-<strong>12</strong>/<strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!