15.11.2018 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 05 / 2018

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Geld & Geschäft<br />

GRÜNDUNGSDARLEHEN<br />

Öffentliche Fördermittel erleichtern den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

Erik Bastians, Gründungs-Experte bei der Sparkasse <strong>Köln</strong>Bonn, erläutert im Interview<br />

mit w, warum das klassische Gründerdarlehen immer noch<br />

eine gute Wahl ist.<br />

w: Auch wenn Crowd-<br />

Investing zunehmend beliebt wird,<br />

favorisieren viele noch das klassische<br />

Bankdarlehen. Was ist der Vorteil dieser<br />

klassischen Variante?<br />

Erik Bastians: Der Gründer behält seine<br />

unternehmerische Selbstständigkeit. Bei<br />

einer Beteiligungsfinanzierung gibt er Teile<br />

seines Unternehmens ab – und damit<br />

auch Erträge. Auch wie sich ein Unternehmen<br />

entwickeln soll, bestimmen Investoren<br />

mit. Ändern sich Pläne oder Marktbedingungen,<br />

kann dies zu Konflikten<br />

führen und eine Neuausrichtung erschweren.<br />

Außerdem entlassen Investoren Gründer<br />

selten ganz aus der Haftung. Meist wird<br />

nicht zu 100 Prozent Kapital in das Unternehmen<br />

gegeben. Daher geht auch hier<br />

kein Weg an Fremdkapital vorbei.<br />

w: Wer gründen<br />

möchte, startet in der Regel mit geringem<br />

Eigenkapital. Welche Möglichkeiten gibt<br />

es hier?<br />

Erik Bastians: Kleine Gründungsfinanzierungen<br />

bis 100.000 Euro pro Gesellschafter<br />

sind auch ohne Eigenkapital machbar.<br />

Bei größeren Finanzierungsvolumina<br />

kann z. B. das KfW-Förderprogramm „Kapital<br />

für Gründung“ genutzt werden. Hierbei<br />

müssen 15 Prozent Eigenkapital vom<br />

Gründer eingebracht werden, die über<br />

das Programm um 30 Prozent aufgestockt<br />

werden. Grundsätzlich versuchen wir, die<br />

Möglichkeiten öffentlicher Mittel optimal<br />

auszuschöpfen – fast immer mit Erfolg.<br />

w: <strong>Die</strong> Programme<br />

sind vielfältig. Wie behält man hier<br />

den Überblick?<br />

Erik Bastians: Man sollte sich einen Finanzierungspartner<br />

suchen, der sich mit<br />

der Vielzahl öffentlicher Förderprogramme<br />

auskennt und diese in eine strukturierte<br />

Finanzierung einbindet. <strong>Die</strong> Betonung<br />

liegt auf „Partner“: Denn Gründer brauchen<br />

auch jemanden, der bereit ist, mit ihnen<br />

zur Not durch dick und dünn zu gehen.<br />

Erik Bastians, Gründungs-Experte<br />

bei der Sparkasse <strong>Köln</strong>Bonn<br />

w: Was sollten<br />

Gründer beim ersten Finanzierungsgespräch<br />

bedenken?<br />

Erik Bastians: Gründerinnen und Gründer<br />

müssen uns mit einem schlüssigen Konzept<br />

überzeugen. Sie sollten ihr Marktumfeld,<br />

die Mitbewerber und die kaufmännischen<br />

Zahlen kennen. Außerdem sollten<br />

sie ihre Ideen auch perspektivisch weiterentwickeln<br />

können. Das alles ist im Optimalfall<br />

in einem Businessplan zusammengefasst.<br />

Im Vorfeld unterstützen wir gerne<br />

mit Workshops, Webinaren, Beratungstagen<br />

und einem Online-Planungstool. W<br />

Christian Esser<br />

Starten ist einfach: In fünf Schritten zur Selbstständigkeit<br />

→ Persönliche<br />

Voraussetzungen<br />

Können Sie sich wirklich vorstellen,<br />

selbstständig und viel zu arbeiten?<br />

Verfügen Sie über das nötige fachliche<br />

Know-how? Wenn Sie diese und viele<br />

weitere Fragen mit „Ja“ beantworten<br />

können, können Sie tiefer ins Gründungsgeschehen<br />

einsteigen.<br />

→ <strong>Die</strong> Geschäftsidee<br />

Als Nächstes sollten Sie Ihre Geschäftsidee<br />

ausführlich prüfen: Wer<br />

sollen die Kunden sein? Was unterscheidet<br />

Ihr Produkt oder Ihre <strong>Die</strong>nstleistung<br />

von den Wettbewerbern? Sind<br />

Sie von dem Bedarf überzeugt?<br />

→ <strong>Die</strong> Gründung planen<br />

<strong>Die</strong>se Bausteine sollte Ihr Businessplan<br />

enthalten:<br />

→ Kurzdarstellung<br />

(Management Summary)<br />

→ Rechtsform<br />

→ Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

Branche und Markt<br />

→ Unternehmensleitung und<br />

Planzahlen<br />

→ Marketing- und Vertriebskonzept<br />

→ Kapitalbedarf<br />

→ Startkapital<br />

Wer einen Imbiss eröffnen möchte, benötigt<br />

ebenso eine Ausstattung wie jemand,<br />

der Räume anmieten möchte,<br />

um als Coach zu arbeiten. Schnell ist<br />

man bei 50.000 Euro für erforderliche<br />

Investitionen. Zudem muss für die<br />

Zeit vorgesorgt werden, in der noch<br />

keine oder unzureichende Einnahmen<br />

fließen. Neben Eigenmitteln können<br />

Gründerinnen und Gründer auf einen<br />

Bankkredit sowie auf verschiedene<br />

Fördermittel, etwa zinsgünstige Gründungsdarlehen,<br />

zugreifen.<br />

→ <strong>Die</strong> weiteren Schritte<br />

Parallel stehen noch einige formelle<br />

Schritte an. <strong>Die</strong> Gewerbeanmeldung<br />

zum Beispiel. <strong>Die</strong> Beantragung einer<br />

Steuernummer. Notwendige Versicherungen<br />

fürs Unternehmen und sich<br />

selbst. Oder eine Altersvorsorge.<br />

→ GründerCenter<br />

Wer sich Gedanken über den Weg in<br />

die Selbstständigkeit macht, ist bei<br />

den beiden GründerCentern der Sparkasse<br />

<strong>Köln</strong>Bonn an der richtigen Adresse.<br />

<strong>Die</strong> Expertinnen und Experten<br />

informieren und beraten bei allen<br />

Schritten zum eigenen Unternehmen<br />

– von der Idee über den Businessplan<br />

bis zur passenden Finanzierung.<br />

Mehr Infos unter:<br />

sparkasse-koelnbonn.de/gruendung<br />

40 www.diewirtschaft-koeln.de

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