KEM Konstruktion 05.2018
Trendthema: 3D-Druck/Additive Manufacturing; Messe Achema 2018, Messe Rapid.Tech 2018; KEM Porträt: Dr. Andreas Mayr, Vorstandsmitglied, Endress + Hauser; KEM Perspektiven: Additive Fertigung - der Markt für 3D-druckfähiges Material wächst
Trendthema: 3D-Druck/Additive Manufacturing; Messe Achema 2018, Messe Rapid.Tech 2018; KEM Porträt: Dr. Andreas Mayr, Vorstandsmitglied, Endress + Hauser; KEM Perspektiven: Additive Fertigung - der Markt für 3D-druckfähiges Material wächst
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MAGAZIN<br />
PORTRÄT<br />
Im Gespräch mit der<br />
Redaktion erklärt<br />
Dr. Andreas Mayr, wie<br />
sich mit intelligenten<br />
Feldgeräten und Sys -<br />
temen die Produktivität<br />
steigern, die Anlagenverfügbarkeit<br />
erhöhen<br />
und die Wettbewerbs -<br />
fähigkeit sichern lässt<br />
22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2018<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: …Sie sprachen noch von einem<br />
weiteren Trend?<br />
Mayr: Der zweite große Trend ist „Lab to Field“. Wir sehen<br />
die Entwicklung, dass Kunden qualitätsrelevante<br />
Messungen ihrer Produktqualität zunehmend vom Labor<br />
in eine prozessbegleitende Inline- oder Onlinemessung<br />
verlagern möchten. Damit wollen Unternehmen die Qualität<br />
ihrer Produkte noch effizienter sicherstellen und verhindern,<br />
dass Fehler zu spät erkannt werden und am Ende<br />
ganze Chargen aussortiert werden müssen.<br />
Die Herausforderung besteht darin, die sehr komplexe<br />
Analyse-Messtechnik in den Prozess einzubinden. Es<br />
geht dabei nicht um einfache pH-Messungen, sondern<br />
um anspruchsvolle Analysen, beispielsweise mit Hilfe<br />
von spektroskopischer Methoden. Um unsere Kunden<br />
auch in diesem Umfeld unterstützen zu können, haben<br />
wir in den letzten Jahren Technologie dazu gekauft. Firmen<br />
wie Kaiser Optical Systems, weltweit führend auf<br />
dem Gebiet von Raman-spektroskopischen Messgeräten,<br />
Spectra Sensors, Hersteller von laserbasierten Gas-<br />
Analysatoren, und Blue Ocean Nova, ein Unternehmen,<br />
das sich mit innovativer Near-Field-Infrarot-Technologie<br />
beschäftigt.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie haben dieses Jahr die Heartbeat<br />
Technology vorgestellt. Wie funktioniert bzw. was<br />
tut diese Innovation und welchen Nutzen haben Anwender<br />
davon?<br />
Mayr: Messgeräte mit Heartbeat Technology liefern Diagnoseinformationen,<br />
verifizieren die Performance und<br />
überwachen alle Prozessdaten. Dadurch unterstützen sie<br />
eine vorausschauende Wartung und helfen unseren Kunden,<br />
ihre Prozesse zu optimieren. Letztendlich geht es ja<br />
darum, die Produktivität der Produktionsanlagen unserer<br />
Kunden zu verbessern. Stillstände oder Anlagenausfälle<br />
sind diesbezüglich natürlich ein Worst Case. Vor diesem<br />
Hintergrund kommt das Thema Predictive Maintenance<br />
ins Spiel. Unternehmen wollen nicht warten, bis ein Gerät<br />
ausgefallen ist, sondern möglichst frühzeitig über dessen<br />
Zustand Bescheid wissen. Unsere Geräte mit der<br />
Heartbeat Technology geben klare Diagnoseinformationen<br />
aus, ermöglichen die Verifikation der ausgegebenen<br />
Messwerte und verfügen über eine Monitoring-Funktion,<br />
die ein frühzeitiges Erkennen von Veränderungen, systematischen<br />
Fehlern und Prozesseinflüssen ermöglicht.<br />
Der Vorteil für die Anwender ist beispielsweise, dass sie<br />
Prüfintervalle bei sicherheitskritischen Anwendungen, die<br />
sogenannten wiederkehrenden Prüfungen, vergrößern<br />
können. Und das alles funktioniert, ohne dass man das<br />
Gerät ausbauen muss. Am Ende spart der Kunde dadurch<br />
einfach Kosten.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Für welche Messprinzipien ist<br />
die Heartbeat Technology geeignet?<br />
Mayr: Grundsätzlich funktioniert die Technologie mit den<br />
meisten unserer Messprinzipien. Aktuell steht die Heartbeat<br />
Technology für die Durchfluss-, Füllstands- und Temperaturmessung,<br />
sowie in der Flüssigkeitsanalyse zur<br />
Verfügung.<br />
Wie bereits erwähnt ist der Wunsch unserer Kunden<br />
nach schneller und einfacher Überprüfung, mit hoher<br />
Qualität und Prüftiefe und ohne Anlagenstillstand, groß.<br />
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden hat<br />
Endress + Hauser natürlich auch alle neuen Proline-<br />
Durchflussmessgeräte mit dieser Technologie ausgestattet.<br />
Prozesse, Hilfskreisläufe und Schutzeinrichtungen<br />
müssen regelmäßig überprüft werden. Hier bietet die<br />
Heartbeat Technology viele Möglichkeiten für die Prüfung<br />
von Durchflussmessgeräten ohne Ausbau. Denn die Prüffunktionalität<br />
ist im Messgerät integriert und damit über<br />
alle Bedien- und Systemintegrationsschnittstellen verfügbar.<br />
Ein Zugang zum Messgerät im Feld ist nicht erforderlich.<br />
Besonders benutzerfreundlich ist das mit dem Proline<br />
300/500 möglich – mit einem Tablet-PC über WLAN.<br />
Die Prüfdokumentation der Heartbeat-Verifikation lässt<br />
sich darüber hinaus als Nachweis von Qualitätsmaßnahmen<br />
nutzen.<br />
Auch die Füllstandsmessgeräte Micropilot FMR5x,<br />
FMR6x und Levelflex FMP5x bieten wir mit Heartbeat<br />
Technology an. Dank Heartbeat Monitoring können Füllstandsmessgeräte<br />
nicht nur den Füllstand messen. Dadurch<br />
lassen sich auch weitere Prozess- und Gerätedaten<br />
bereitstellen und zur Trenderkennung nutzen. Messgrößen,<br />
wie zum Beispiel die Signalstärke, werden vom Gerät<br />
über den zweiten Stromausgang ausgegeben und lassen<br />
sich ohne besondere Anwenderkenntnis zur Schaumoder<br />
Ansatzerkennung verwenden. Diese Informationen<br />
können dann von den Kunden zur vorausschauenden Planung<br />
von Maßnahmen wie beispielsweise Reinigung<br />
oder Wartung genutzt werden.<br />
Bild Covino/Konradin Mediengruppe