KEM Konstruktion 05.2018
Trendthema: 3D-Druck/Additive Manufacturing; Messe Achema 2018, Messe Rapid.Tech 2018; KEM Porträt: Dr. Andreas Mayr, Vorstandsmitglied, Endress + Hauser; KEM Perspektiven: Additive Fertigung - der Markt für 3D-druckfähiges Material wächst
Trendthema: 3D-Druck/Additive Manufacturing; Messe Achema 2018, Messe Rapid.Tech 2018; KEM Porträt: Dr. Andreas Mayr, Vorstandsmitglied, Endress + Hauser; KEM Perspektiven: Additive Fertigung - der Markt für 3D-druckfähiges Material wächst
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WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Der CMT-Prozess der zweiten Generation bietet schon bei kurzen Nähten deutliche Vorteile in puncto Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
Bild: Fronius<br />
Voestalpine bevorzugt CMT-Technologie von Fronius beim Lichtbogenschweißen von Blechen<br />
Kühl kalkuliert – schnell geschweisst<br />
Fronius hat den erfolgreichen CMT-Schweißprozess jüngst auf die modernste Schweißstromquelle des<br />
Unternehmens, die TPS/i, gebracht. Mit der zweiten Generation des „kalten Lichtbogens“ lässt sich in vielen<br />
Anwendungen mit bisher nicht erreichter Qualität, Einfachheit und Prozesssicherheit robotergestützt<br />
schweißen. Der Stahlproduzent und Automobilzulieferer Voestalpine hat sich wegen dieser Vorzüge als<br />
erster Anwender entschieden, diese Technologie in der Serienproduktion zu nutzen – mit großem Erfolg.<br />
Franz Joachim Roßmann, Fachjournalist, Gauting<br />
Die zweite Generation des CMT-Prozesses stellt einen Quantensprung<br />
gegenüber der Vorgängerversion dar“, erläutert Michael<br />
Nowasz begeistert. Für den Leiter des Bereichs Fügen bei der Voest<br />
alpine Automotive Components Schmölln GmbH steht fest: „Wir haben<br />
die Qualität dank der zahlreichen Neuerungen und Weiterentwicklungen<br />
der TPS/i in Verbindung mit einem darauf zugeschnittenen<br />
CMT-Prozess spürbar angehoben und unseren Handlungsspielraum<br />
beim Fügen vergrößert.“<br />
Der neue CMT-Prozess (Cold Metal Transfer) zeichnet sich durch einen<br />
besonders niedrigen Wärmeeintrag und eine hohe Spaltüberbrückbarkeit<br />
aus. „Hier unterscheidet sich der von Fronius gewählte<br />
Ansatz bereits von anderen, da die Tropfenablöse oder der Tropfenübergang<br />
nicht nur durch die Elektronik der Stromquelle gesteuert,<br />
sondern zusätzlich mechanisch unterstützt wird“, urteilt der Bereichsleiter.<br />
So wird ein besonders stabiler Lichtbogen erzeugt, der<br />
faktisch spritzerfrei arbeitet und auch höhere Schweißgeschwindigkeiten<br />
zulässt.<br />
Die Qualität im Blick: Schneller schweißen mit CMT<br />
„Mit der Umstellung vom Standard-MAG-Prozess auf CMT konnte<br />
bereits eine zufriedenstellende Leistungssteigerung erreicht werden“,<br />
blickt Nowasz in die Zeit nach der Einführung der ersten Generation<br />
des CMT-Prozesses 2011 am Standort Schmölln zurück. „Seitdem<br />
müssen kaum Spritzer entfernt werden, sodass sich meine<br />
Mitarbeiter ganz auf die Qualität der Schweißnaht konzentrieren<br />
können.“<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Verfügbarkeit der CMT-Anlage,<br />
betont er: „Verlöscht aus irgendeinem Grund der Lichtbogen, zündet<br />
der Prozess von alleine wieder. Zündfehler, ein Festbrennen der<br />
Drahtelektrode am Kontaktrohr oder ähnliche Ärgernisse gehören<br />
bei uns seitdem der Vergangenheit an.“<br />
Zudem schätzt der Fügespezialist die vielfältigen Einflussmöglichkeiten<br />
auf den Schweißprozess oder die Lichtbogengeometrie – darunter<br />
auch die Option, CMT mit einem Pulsprozess zu überlagern,<br />
um den Wärmeeintrag über den Lichtbogen ins Grundmaterial noch<br />
besser kontrollieren und schneller schweißen zu können.<br />
94 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 05 2018