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elektro AUTOMATION 11.2018

Trendthemen: SPS IPC Drives 2018, Analytics & AI, Industrie 4.0; Sonderteil: Automation Award 2018

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TRENDS<br />

ANALYTICS & AI<br />

Grundlage für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz<br />

im Manufacturing sind die enormen Fortschritte im<br />

Deep Learning, das sich an der spezifischen Arbeitsweise<br />

des Gehirns orientiert und ein dicht verwobenes<br />

Netz aus einfachen Nervenzellen simuliert<br />

Bild: ustas/fotlia.com<br />

Künstliche Intelligenz in der Automobilindustrie: Eine intelligente Bilderkennung<br />

und -analyse erleichtert die Qualitätssicherung von Bauteilen<br />

ganz erheblich. IBM Visual Insights lässt sich dabei auch von unterschiedlichen<br />

Lichtverhältnissen nicht beeinflussen<br />

Ein weiteres Beispiel ist die intelligente Auswertung von Bildaufnahmen<br />

im Produktionsumfeld. Die IBM Watson IoT-Plattform bietet<br />

mit „Visual Insights“ einen derartigen Service. Nach einem entsprechenden<br />

Training, bei dem das System anhand von Fotos lernt, wie<br />

eine Maschine oder ein Produkt auszusehen hat und welche Abweichungen<br />

auf welche Probleme hindeuten, können sehr viel schneller<br />

und gezielter Maschinen-, Produktions- oder Produktfehler identifiziert<br />

und klassifiziert werden. Positiver Nebeneffekt: Visual Insights<br />

lernt durch entsprechendes Feedback des Werkers oder Inspektors<br />

beständig dazu und verbessert damit kontinuierlich die Erkennungsleistung.<br />

Tests in der Qualitätsprüfung haben beispielsweise<br />

ergeben, dass bei einem acht Tage dauernden Produktionszyklus<br />

bis zu 80 % der ursprünglich für die Prüfung veranschlagten Zeit eingespart<br />

werden konnte. Ähnliches gilt für die Beurteilung von Geräuschen:<br />

Auch hier bieten KI-basierte Systeme Unterstützung bei<br />

der Fehlersuche. Mit einem spezifischen Akustik-Modul kann beispielsweise<br />

Watson KI Geräusche analysieren. Erkennt das System<br />

Abweichungen vom Normalton, werden automatisch Benachrichtigungen<br />

per Sprache oder Bild gegeben.<br />

Bild: IBM<br />

Intelligente Bild- und Geräuschanalysen<br />

Ein Beispiel für den Einsatz von Visual Insights ist die automatische<br />

Überprüfung des Einbaus eines spezifischen Bauteils in den Fahrzeugen<br />

eines großen deutschen Automobilherstellers, die für den<br />

US-Export bestimmt sind. Die entsprechenden Qualitäts-Überprüfungsprozesse<br />

werden momentan noch mit Unterstützung zahlreicher<br />

Kameras manuell durchgeführt. In einem Pilotprojekt wird nun<br />

getestet, welche Hilfe die Nutzung Künstlicher Intelligenz bringen<br />

kann. Konkret geht es dabei um die Frage, ob Abdeckungen für die<br />

Lichtweiteneinstellung, die in den USA vorgeschrieben sind, ordnungsgemäß<br />

im Auto verbaut wurden.<br />

Die spezifische Herausforderung bei der Überprüfung ist, dass die<br />

Abdeckungen unterschiedliche Formen haben, oft in der gleichen<br />

Farbe wie ihre Träger sind, und damit meist schwer von ihnen zu unterscheiden.<br />

Zusätzlich wird der Qualitätscheck dadurch erschwert,<br />

dass die Abdeckungen je nach Blickwinkel kaum zu erkennen sind.<br />

Die intelligente Bilderkennung und -analyse erleichtert diesen Prozess<br />

nun ganz erheblich: Mit ihrer Hilfe werden die verbauten Lichtabdeckungen<br />

nun auch aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln heraus<br />

schnell und zuverlässig erkannt. Watson hat dabei auch keine<br />

Probleme mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen, denn sie werden<br />

für eine schnelle, präzise Analyse automatisch angepasst. Zudem<br />

kommt das System insgesamt mit wesentlich weniger hochauflösenden<br />

Kameras aus.<br />

Um das zu erreichen, wurde Watson zunächst mit Bildern unterschiedlicher<br />

Abdeckungen gefüttert, wobei ihm die jeweiligen Unterscheidungsmerkmale<br />

„erklärt“ – sie also klassifiziert wurden. Visual<br />

Insights verwendet hierfür verschiedene, sogenannte Classifierund<br />

Machine Learning-Algorithmen. Dieses Vorgehen zeigte schnell<br />

Wirkung: Watson schaffte es innerhalb kurzer Zeit mit einer Treffgenauigkeit<br />

von rund 95 Prozent, die verbauten, unterschiedlichen Deckel<br />

zu erkennen. Gleichzeitig lernt das kognitive KI-System auch<br />

24 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 11 2018

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