elektro AUTOMATION 11.2018
Trendthemen: SPS IPC Drives 2018, Analytics & AI, Industrie 4.0; Sonderteil: Automation Award 2018
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PRAXIS<br />
SICHERHEITSSYSTEME/SAFETY<br />
Modular aufgebaute Weiterentwicklung der Multifunctional Gate Box<br />
Die Box der 1000 Möglichkeiten<br />
Komplexere Anwendungen erfordern flexiblere Anlagenkomponenten – gerade auch in der Sicherheitstechnik. Mit der<br />
MGB2 Modular, einer Weiterentwicklung der Multifunctional Gate Box, kommt Euchner diesem Trend entgegen: Dank des<br />
neuen Systemaufbaus, bestehend aus Zuhaltemodulen, darin enthaltenen Submodulen mit Bedien- und Anzeigefunktionen<br />
sowie einem Busmodul zur Anbindung an Profinet/Profisafe, lässt sie sich an individuelle Anforderungen anpassen.<br />
Xabier Antolin, Produktmanager MGB-Sicherheitssysteme bei Euchner in Leinfelden-Echterdingen<br />
der Steuerung einsparen. Zum anderen können Bus- und Erweiterungsmodul<br />
abgesetzt montiert werden. Dies lässt vor allem bei<br />
beengten Platzverhältnissen eine Montage an jeder geeigneten<br />
Stelle an der Maschine zu. Besondere Flexibilität bieten aber vor<br />
allem auch die einzelnen Submodule, da sie eine Vielzahl an maßgeschneiderten<br />
Kombinationen ermöglichen können. Insgesamt lassen<br />
sich an jede MGB2 Modular bis zu 18 Teilnehmer (Module oder<br />
Submodule) anschließen. Ein Zuhaltemodul beispielsweise ist ein<br />
Teilnehmer, ein Submodul mit zwei Drucktastern ein zweiter und<br />
ein Submodul mit einem Not-Halt ein dritter.<br />
Die MGB2 Modular ist, wie der Name bereits andeutet, modular aufgebaut<br />
und soll nicht nur Maschinenbauern, sondern vor allem auch Anwendern<br />
mehr Flexibilität bieten<br />
Mit weniger mehr erreichen – das war der Leitgedanke, der<br />
von Anfang an hinter der Entwicklung der MGB2 Modular<br />
stand. Mit weniger Komponenten soll dabei die zweite Generation<br />
der erfolgreichen Multifunctional Gate Box (MGB) von Euchner nicht<br />
nur Maschinenbauern, sondern vor allem auch Anwendern mehr<br />
Flexibilität bieten. Dies soll über mehr Vernetzungsoptionen, mehr<br />
Funktionen, mehr Effizienz und gleichzeitig mehr Spielraum für<br />
zukünftige Innovationen rund um die Schutztür, auch im Hinblick auf<br />
Industrie 4.0, ermöglicht werden. All diese Ziele waren allerdings<br />
nicht mit kleinen evolutionären Schritten erreichbar. Stattdessen war<br />
ein smarter Kunstgriff nötig: Die MGB2 ist deshalb modular konzipiert.<br />
Das heißt, dass das eigentliche Zuhaltemodul baulich separiert<br />
vom Busmodul mit integriertem Profinet/Profisafe ist. Die Submodule<br />
mit den entsprechenden Bedienelementen wie Drucktastern,<br />
Wahlschaltern, Schlüsselschaltern oder Not-Halt-Tastern werden<br />
nach Wunsch ins Zuhaltemodul gesteckt.<br />
Die Trennung von Zuhalte- und Busmodul kann zwei wichtige Vor -<br />
teile bieten: Zum einen ist nun an nur einem Busmodul der Anschluss<br />
von bis zu sechs MGB2 Modular möglich. Wenn also, wie<br />
es in der Praxis häufig vorkommt, ein Bus die Signale von zwei oder<br />
drei Schutztüren einsammeln soll, waren bisher zwei oder drei Busknoten<br />
nötig. Mit der MGB2 Modular genügt ein einziger. Und<br />
neben den Geräten selbst kann der Anwender Netzwerkleitungen,<br />
Netzwerkadressen – und letztlich auch Speicherkapazität im Bereich<br />
Bild: Euchner<br />
Hunderte realisierbare Varianten<br />
„Unter dem Strich“, sagt Xabier Antolin, Produktmanager MGB-<br />
Sicherheitssysteme bei Euchner, „können wir mit unserem neuen<br />
modularen Konzept allein für Türzuhaltungen und damit verbundene<br />
Systeme Hunderte von Varianten mit nur wenigen Submodulen realisieren.“<br />
Das typische Anwendungsbeispiel einer Anlage mit vier<br />
Schutztüren verdeutlicht die Flexibilität und die Effizienz, die das<br />
System ermöglichen kann: An zwei der Türen soll der Bediener in<br />
der Lage sein, bestimmte Prozesse zu starten und zu stoppen. Und<br />
an allen muss es möglich sein, einen Fehler zu quittieren, die Anlage<br />
darüber zu informieren, dass man sie betreten möchte sowie die<br />
Zuhaltung wieder zu aktivieren. Bisher waren für einen Aufbau<br />
dieser Art vier komplette MGB-Systeme nötig. Mit der MGB2<br />
Modular braucht man dagegen nun nur noch ein einziges Busmodul<br />
sowie vier Zuhaltemodule. Die benötigten Tasten zum Realisieren<br />
der oben genannten Steuerfunktionen werden dafür mithilfe unterschiedlicher<br />
Submodule zusammengestellt.<br />
Diese Variantenvielfalt mit wenigen Komponenten bedeutet für den<br />
Anwender zum einen, dass er seinen Lagerbestand an Ersatzteilen<br />
deutlich reduzieren kann und er sich nicht mehr mit zig verschiedenen<br />
Artikelnummern beschäftigen muss. „Zum anderen werden<br />
Umbauten an der Maschine viel einfacher, was angesichts des immer<br />
höheren Produktinnovations-Tempos in den Fertigungsbetrieben<br />
sicherlich für viele Firmen ein großer Pluspunkt ist“, erklärt Produktmanager<br />
Xabier Antolin. Darüber hinaus werde auch der Austausch<br />
einzelner Komponenten im Fall eines Defekts viel leichter<br />
und kostengünstiger – in den meisten Fällen ist ein Austausch demnach<br />
sogar während des laufenden Betriebs der Anlage möglich.<br />
Vernetzung innerhalb eines VPN<br />
Insbesondere für größere Unternehmen mit mehreren Werken bietet<br />
die MGB2 Modular zudem die Option der Vernetzung innerhalb<br />
eines Virtual Private Networks (VPN). Via Webserver können Mitar-<br />
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