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Mit der A-Jugend haben wir damals auf dem Hartplatz gespielt. Die Jugendkabinen waren<br />
in der Haupttribüne und ganz flach. Das Vereinsheim war die alte Holzhütte.<br />
168<br />
Sandro Schwarz<br />
absolviert zwischen<br />
1998 und 2009 168<br />
Zweitliga-Spiele,<br />
107 davon für die<br />
05er (zwei Tore).<br />
Sein Debüt gibt er<br />
im März 1998 mit<br />
19 Jahren (0:2 in<br />
Düsseldorf).<br />
letischen Bereich gar nicht dafür ausgebildet“,<br />
sagt er. „Trotzdem habe ich noch eine<br />
recht passable Zweitligakarriere hingelegt. Da<br />
ging für mich schon ein Traum in Erfüllung.<br />
Über einen so langen Zeitraum von neun<br />
Jahren bei Mainz 05 zu spielen, war für<br />
mich etwas Außergewöhnliches.“ Nur der<br />
der große Traum vom Bundesligaspieler<br />
blieb unerfüllt. Schwarz erlebte die großen<br />
Nichtaufstiegsdramen unter Jürgen Klopp und<br />
gehörte zu den 05-Aufstiegshelden 2004.<br />
Danach war jedoch kein Platz mehr im Team.<br />
Der Spieler ließ seine Karriere mit insgesamt<br />
168 Zweitliga-Spielen ausklingen bei Rot-<br />
Weiß Essen und in Wehen.<br />
„Es war ja ein Prozess, der mich nicht kalt<br />
erwischt, sondern sich so ergeben hat und<br />
mit dem ich mich abgefunden habe. Mein<br />
Vertrag lief aus, aber die mündliche Option<br />
war drin, dass, wenn wir den Aufstieg noch<br />
schaffen sollten, was zu diesem Zeitpunkt<br />
unmöglich schien, das jeder vertraglich honoriert<br />
bekommt. Wir sind aufgestiegen, aber<br />
für mich war klar, es war Zeit, etwas Neues<br />
anzufangen. Ich war hier aufgewachsen, hatte<br />
hier alles erlebt, aber es ging um Sport. Ich<br />
brauchte eine klare Perspektive. Ich weiß nicht,<br />
ob es die für mich so gegeben hätte.“<br />
Beim SV Wehen Wiesbaden erlebte<br />
Schwarz später seine erste Stippvisite als<br />
Trainer im Profifußball. Zunächst als zum<br />
Teamchef beförderter Zweitligaspieler, dann<br />
als Co-Trainer. Im Sommer 2010 nahm er die<br />
Vorbereitung für den Erwerb der Fußballlehrer-<br />
Lizenz auf, stand eine Woche lang täglich am<br />
Trainingsplatz der 05-Profis im österreichischen<br />
Flachau, beobachtete die Einheiten von<br />
Thomas Tuchel. „Das war top. Ein Jahr lang<br />
Eindrücke sammeln, hospitieren, hier und<br />
dort über die Schulter schauen, Erfahrungen<br />
machen. Danach war klar, eine Trainerrolle zu<br />
suchen, wo du dich wohlfühlst, Erfahrungen<br />
sammelst, für alles verantwortlich bist.“ Das<br />
alles gab’s beim FC Eschborn, den der junge<br />
Coach in die Regionalliga führte.<br />
Rouven Leopold, der aktuelle Trainer vom<br />
Testspielgegner FC Eddersheim in der Länderspielpause,<br />
war Kapitän jener Mann schaft.<br />
Außergewöhnlich sei diese Zeit mit Schwarz<br />
gewesen, sagt Leopold. „Außer gewöhnlich, wie<br />
er auch ist. Ein außergewöhnlicher Mensch.“<br />
Er habe viel von seinem Ex-Coach gelernt.<br />
„Dass es im Fußball keine Grenzen gibt. Dass<br />
man alles erreichen kann mit Gemeinschaft,<br />
mit Willen, mit den Grundtugenden des Spiels.<br />
Sandro ist nie abgehoben, er ist authentisch, er<br />
ist immer der Gleiche geblieben. Wenn du das<br />
vorlebst, werden die Spieler dir immer folgen.<br />
Das ist in der Mainzer Mannschaft nicht anders,<br />
da bin ich mir sicher. Ich traue Mainz 05 und<br />
ihm noch viel zu.“<br />
Grundsätzlich sei es wichtig, den Beruf<br />
von der Pike auf zu lernen, betont Schwarz.<br />
„Eschborn war eine Super-Erfahrung, auch<br />
parallel dazu den Fußballlehrer zu machen.<br />
Ich habe den Werkzeugkoffer weiter aufgefüllt.<br />
Dann kam die Anfrage von unserer U19. Das<br />
war auch nochmal wichtig, diese Perspektive