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additive 01.2018

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FOKUS Automotive<br />

Dr. Paul Fickel, Hardware &<br />

Digital Technologies bei der<br />

Daimler AG, geht davon aus,<br />

dass die Weiterentwicklung der<br />

<strong>additive</strong>n Fertigungstechnologie<br />

die Kosten senken wird.<br />

Bild: IPM<br />

Metall-Bauteile direkt aus digitalen Datensätzen sparen Spezialwerkzeuge, Lager- und Transportkosten<br />

AM fit für die Serie?<br />

Funktionsintegration, Leichtbau, wirtschaftlich ab Losgröße 1… die<br />

positiven Eigenschaften der generativen Fertigungsmethoden sind<br />

zahlreich und haben dazu geführt, dass die Technik in vielen Branchen<br />

angewendet wird. Der Einsatz in der industriellen Königsdisziplin,<br />

die automobile Großserienfertigung, lässt allerdings noch auf<br />

sich warten.<br />

Autor: Frederick Rindle<br />

■■■■■■ Ist die Additive Fertigung schon<br />

reif für den Serieneinsatz? Diese Frage wurde<br />

auch auf dem 2. Additive Manufacturing<br />

Forum in Berlin diskutiert. „Es gibt keinen<br />

Zweifel, Additive Manufacturing wird eine<br />

Revolution“, ist sich Prof. Dr. Johannes<br />

Walther, CEO des Instituts für Produktionsmanagement,<br />

sicher. Er lies auf dem AM-Forum<br />

in Berlin aber keinen Zweifel daran,<br />

dass die Technik zunächst noch bei komplexen<br />

Bauteilen in kleinen Stückzahlen zum<br />

Einsatz kommen wird. Für die Serienproduktion<br />

werde man weiterhin auf die traditionellen<br />

Fertigungsmethoden setzen.<br />

Bei VW in Osnabrück haben André<br />

Heinrichs und Dr. Philipp Frank, beide aus<br />

der Technischen Entwicklung, die Einsatz-<br />

möglichkeiten im Karosseriebau untersucht.<br />

Insbesondere haben sich die Experten immer<br />

wiederkehrende Problemstellen analysiert.<br />

Besonders von Interesse waren dabei<br />

die Themen Bauteilvolumen (je kleiner, desto<br />

besser für den metallischen 3D-Druck),<br />

geometrische Komplexität (je komplexer,<br />

desto besser) Funktionsintegrationspotenzial<br />

(je höher, desto besser), Herstellbarkeit<br />

konventionell (je aufwändiger, desto besser)<br />

und das Topologieoptimierungs-Potenzial<br />

(je höher, desto besser). Schlussendlich wurde<br />

die A-Säulenverstärkung einer Cabrio-<br />

Karosse für einen Versuch ausgewählt.<br />

Die Ergebnisse sind beeindruckend: Das<br />

neu designte und topologieoptimierte<br />

3D-Druck-Bauteil ist um bis zu 74 Prozent<br />

leichter im Vergleich zum Serienteil und das<br />

bei gleicher Kraft- und Energieaufnahme.<br />

Da die Teileanzahl durch Funktionsintegration<br />

um über 50 Prozent reduziert wurde,<br />

wurde zudem die Montage erheblich vereinfacht.<br />

Weiterhin kann das Bauteil in die bisherige<br />

Fügefolge ohne Modifikationen eingefügt<br />

werden. Allerding sehen auch die beiden<br />

Experten einen Einsatz des Bauteils aufgrund<br />

der Bauteilkosten nur in Kleinstserien<br />

als wirtschaftlich.<br />

Kunststoff ist Standard<br />

Dr. Paul Fickel, Hardware & Digital Technologies<br />

bei der Daimler AG, hat sich ebenfalls<br />

mit der Thematik des 3D-Drucks in der<br />

Serienfertigung beschäftigt. Im Bereich des<br />

Kunststoffdrucks gibt es bei Daimler seit<br />

2016 schon rentable Einsatzfelder im Ersatzteilgeschäft.<br />

Der 3D-Druck im Bereich<br />

qualitativ hochwertiger Kunststoffteile hat<br />

sich erfolgreich als zusätzliche Produktionsmethode<br />

etabliert und eignet sich vor allem<br />

zur Herstellung kleinerer Stückzahlen.<br />

Ebenso hat Daimler auch schon ein im<br />

SLM-Verfahren hergestelltes Lkw-Ersatzteil<br />

24 <strong>additive</strong> Mai 2018

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