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additive 01.2018

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03Digitalisierung<br />

Kompetenz im Metallbereich und der Softwareenwicklung<br />

ist zudem Teil der Unternehmensstrategie. So haben<br />

wir unser Materialportfolio bereits um unser eigenes,<br />

elektrisch hochleitfähiges RS-Kupfer, unser PA6x,<br />

unser Polypropylen sowie unser RS-Messing erweitert.<br />

Ferner beteiligen wir uns an diversen Forschungs- und<br />

Entwicklungsaktivitäten. Dies ist für uns von essenzieller<br />

Bedeutung, damit wir uns im ausgesprochen schnellen<br />

Entwicklungsumfeld entsprechend positionieren<br />

können.<br />

Ergänzend streben wir die (Teil-)Automatisierung<br />

unserer Fertigung an – dieser Schritt ist notwendig, um<br />

die Vorteile dieser Technologie, besonders hinsichtlich<br />

der Produktivität, weiter ausschöpfen zu können. Leider<br />

„Für jede An -<br />

forderung unserer<br />

Geschäftskunden<br />

bieten wir die<br />

richtige Lösung!“<br />

<strong>additive</strong>: Wird in den Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen<br />

überhaupt schon additiv gedacht und<br />

entsprechend konstruiert?<br />

De Groot: Nein (lacht). Ein großer Teil unserer Arbeit<br />

besteht darin, unseren Kunden ein Gefühl für die Möglichkeiten<br />

und Potenziale im Bereich der Additiven Fertigung<br />

zu vermitteln. Gleichzeitig sind ein Aufzeigen der<br />

verfahrensspezifischen Grenzen sowie die Demonstration<br />

geeigneter Konstruktionsrichtlinien von großer Bedeutung.<br />

Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache,<br />

die Grenzen des konventionellen Denkens zu<br />

durchbrechen. Um die Vorteile dieser Fertigungstechnologie<br />

vollständig ausschöpfen zu können, kann es<br />

durchaus sinnvoll sein, die Produktentwicklung auf einer<br />

„grünen Wiese“ zu beginnen und sich nicht an bereits<br />

vorhandenen, konventionellen Konstruktionen zu<br />

orientieren. Durch die hohe Gestaltungsfreiheit lassen<br />

sich mit dieser Vorgehensweise völlig neue, innovative<br />

Ansätze realisieren.<br />

Der Induktor-Konfigurator<br />

in Kombination<br />

mit der werkzeuglosen<br />

Fertigung im 3D-Druck<br />

verkürzt den Produktionsprozess<br />

maßgeblich.<br />

Bild: Protiq<br />

verfügen die marktüblichen Maschinen derzeitig weitestgehend<br />

noch nicht über die entsprechenden Automatisierungsschnittstellen,<br />

so dass in diesem Bereich ein<br />

dringender Handlungsbedarf identifiziert werden kann,<br />

um ebenfalls vor- und nachgelagerte Prozesse verketten<br />

zu können.<br />

Einen weiteren Aspekt unserer Zukunft stellt die<br />

Weiterentwicklung unserer Plattform dar – in diesem<br />

Sinne werden wir unsere Online-Services kontinuierlich<br />

durch Neuerungen wie Konfiguratoren oder onlinebasierte<br />

Simulation erweitern.<br />

Natürlich legen wir ebenfalls einen Fokus auf die<br />

fortwährende Erweiterung des Dienstleisterportfolios<br />

auf unserem Marketplace, so dass unsere Kunden aus<br />

einer Vielzahl von qualitativ hochwertigen Angeboten<br />

wählen und profitieren können.<br />

<strong>additive</strong>: Haben Sie ein paar besonders eindrückliche<br />

Beispiele für vorteilhafte Teile, die sich nur additiv herstellen<br />

lassen?<br />

De Groot: Ein eindrückliches Beispiel bietet der Anwendungsbereich<br />

der Induktionserwärmung. Der Prozess<br />

der induktiven Erwärmung ist in der metallverarbeitenden<br />

Industrie weit verbreitet. Die konventionelle Fertigung<br />

ist dabei gekennzeichnet durch ein manuelles Biegen<br />

sowie Löten von Kupferrohren unter Berücksichtigung<br />

von Biegeradien und geringer Reproduzierbarkeit.<br />

In diesem Zusammenhang ist es uns nach zwei Jahren<br />

intensiver Entwicklungsarbeit gelungen, einen eigenen<br />

Prozess zu entwickeln, welcher eine <strong>additive</strong> Verarbeitung<br />

hochleitfähigen Kupfers ermöglicht.<br />

Diese hohe, elektrische Leitfähigkeit stellt für die<br />

Herstellung von Induktoren eine notwendige Bedingung<br />

dar. Durch die Nutzung der Additiven Fertigung ist es<br />

uns möglich, eine Vielzahl von Vorteilen zu realisieren.<br />

So lassen sich auf Grundlage einer simulationsbasierten<br />

Optimierung Geometrien erstellen, welche exakt das zu<br />

härtende Bauteil umschließen und ein optimal ausgeprägtes,<br />

kraftvolles Magnetfeld erzeugen. Aufgrund der<br />

damit verbundenen, hohen Komplexität der Gestaltungselemente<br />

ist die Umsetzung erst durch den Einsatz<br />

der Additiven Fertigung überhaupt möglich. Weiterhin<br />

zeichnen sich unsere Induktoren durch höhere Standzei-<br />

82 <strong>additive</strong> Mai 2018

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