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additive 01.2018

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FOKUSAutomotive<br />

3D-Metalldruck ergänzt klassische Fertigungsverfahren und erfordert neue Konstruktionsmethoden<br />

Additive Fertigung in der<br />

Automobilindustrie<br />

Mit Hilfe des 3D-Drucks lassen sich Konstruktionen umsetzen, die<br />

klassisch nicht gefertigt werden können. Dies erfordert vor allem<br />

neue Denkansätze. Als Engineeringpartner der Automobilindustrie<br />

setzt CSI unter anderem bei dem Projekt „3i-Print“ metallischen<br />

3D-Druck intensiv ein. CSI-Leichtbauexperte Stefan Herrmann<br />

weiß um die vielfältigen Vorteile dieser neuen Technologie. Er ist<br />

aber auch davon überzeugt, dass sie mittelfristig primär klassische<br />

Fertigungsverfahren ergänzen und nicht ersetzen wird.<br />

Entwicklungspartner<br />

der Automobilindustrie<br />

Die CSI Entwicklungstechnik GmbH ist Entwicklungspartner der<br />

Automobilindustrie, beschäftigt rund 600 Mitarbeiter und hat ihren<br />

Hauptsitz in Neckarsulm. Weitere Niederlassungen befinden sich in Ingolstadt,<br />

Sindelfingen, München, Wolfsburg, Zwickau, Weissach und<br />

Winterberg (Alu-Car). Bedeutende Automobilhersteller und zahlreiche<br />

Systemlieferanten vertrauen auf das Knowhow von CSI bei der Entwicklung<br />

kompletter Module für Oberflächen (Strak), Karosserie und Interieur.<br />

Spezialisiert auf den Produktentstehungsprozess der Automobilbranche,<br />

unterstützen die CSI-Teams ihre Kunden auch durch Beratungsdienstleistungen,<br />

einem Aus- und Weiterbildungsangebot an der<br />

CSI Akademie und im Projektmanagement, mit dem Ziel, ständige<br />

Transparenz zu gewährleisten – über alle Bau phasen hinweg.<br />

Die Additive Fertigung wird mittelfristig in den<br />

meisten Fällen klassische Fertigungsverfahren ergänzen<br />

und nicht ersetzen. Konventionell hergestellte<br />

Halbzeuge werden beispielsweise „umdruckt“. Bild: CSI<br />

■■■■■■ Additive Fertigung hat zahlreiche Vorteile.<br />

So kann der Anwender beispielsweise seinen Werkstoff<br />

sehr frei wählen. Zudem werden keine Werkzeuge benötigt,<br />

was Kosten für den ansonsten teuren Werkzeugbau<br />

entfallen lässt. In Konsequenz daraus kann die Fertigung<br />

sehr flexibel arbeiten. Stückzahl 1 ist kein Problem.<br />

Als ebenso wichtig bezeichnet Stefan Herrmann, leitender<br />

Ingenieur bei CSI, die neuen, ästhetischen Freiheiten:<br />

„Wir können Bauteile ganz anders gestalten und<br />

neue Funktionen integrieren. So lassen sich etwa durch<br />

intelligente Konstruktionen thermische Wärmeleiteffekte<br />

nutzen, Luft- oder Flüssigkeitsleitungen integrieren<br />

oder eine Lastpfad- und Crash-optimierte Topologie anwenden.“<br />

Da beim 3D-Druck keine Werkzeugtrennungen<br />

und Entformschrägen notwendig sind, erweitert<br />

sich die gestalterische Freiheit der Konstruktion.<br />

Das Potenzial des 3D-Metalldrucks ist demnach sehr<br />

groß. Doch welche Verfahren werden das Rennen machen,<br />

in welchem Umfang wird die Additive Fertigung<br />

zum Einsatz kommen, und wie lassen sich deren Vorteile<br />

am besten nutzen?<br />

Derzeit entwickelt sich laut dem Engineering-Unternehmen<br />

CSI das pulverbettbasierte Laserschmelzverfahren<br />

besonders positiv. In der Entwicklung sind hier jedes<br />

Jahr große Entwicklungssprünge zu erkennen. Zwar<br />

werden der Baugeschwindigkeit dieser Maschinen immer<br />

physikalische Grenzen gesetzt bleiben, die Möglichkeiten<br />

der Individualisierung sind dafür enorm. Jedes<br />

Bauteil kann komplett anders aussehen, denn aus dem<br />

Pulverbett können vollkommen flexible Geometrien<br />

hergestellt werden. Doch auch alternative Verfahren wie<br />

etwa das Binder Jetting stehen bereits in den Startlöchern<br />

und finden weitere Verbreitung. Diese müssen<br />

sich allerdings noch weiter in der Praxis beweisen.<br />

Entscheidend ist primär die intelligente Bauteilgestaltung<br />

und Konstruktion. Es gilt beispielsweise, Stützstrukturen<br />

weitgehend zu vermeiden und an Stellen, wo<br />

das nicht möglich ist, die Strukturen so zu konstruieren,<br />

32 <strong>additive</strong> Mai 2018

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