additive 01.2018
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Promotion<br />
mav Innovationsforum 2018<br />
▶<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN FÜR DIE ADDITIVE FERTIGUNG<br />
Wirtschaftlicher 3D-Druck<br />
Was vor wenigen Jahren mit Prototyping und vielen manuellen Prozessen<br />
begann, hat sich zum Additive Manufacturing mit industriellen<br />
Ansprüchen entwickelt. Durch vollständig automatisierte, qualitätsgesicherte<br />
Abläufe lässt sich erstmals ein wirtschaftlicher<br />
3D-Druck realisieren, der sowohl die Auftragsfertigung für einzelne<br />
Kunden als auch eine individualisierte Massenproduktion erlaubt.<br />
Eine gewichtige Rolle spielen dabei<br />
Sensoren. Als „Augen und Ohren“<br />
der Anlage liefern sie wichtige<br />
Statusinformationen aus der<br />
Anlage zur Prozesssteuerung, etwa<br />
zu Füllständen, Drücken und korrekten<br />
Achsbewegungen.<br />
Kern des <strong>additive</strong>n Manufacturing-Prozesses<br />
ist ein digitaler Prozess.<br />
Laser, von Konstruktionsdaten<br />
gelenkt, schmelzen Metall,<br />
Kunststoff und andere Werkstoffpulver<br />
schichtweise zu 3D-Bauteilen.<br />
Und auch hier kommen schon<br />
Sensoren zum Einsatz.<br />
So lassen sich beispielsweise mit<br />
kapazitiven Sensoren zuverlässig<br />
die Füllstände von für den<br />
3D-Druck so wichtigen Materialien<br />
wie Granulaten und Pulvern<br />
überwachen. Sie gelten als die<br />
Klassiker unter den Füllstandssensoren<br />
und haben den Ruf, unter<br />
den Grenzschaltern wahre Alleskönner<br />
zu sein. So kann man mit<br />
ihnen in direktem Medienkontakt,<br />
z. B. in einem Tank oder auch berührungslos<br />
durch nur wenige<br />
Millimeter dicke, nicht metallische<br />
Behälterwandungen etwa aus<br />
Kunststoff oder Glas, Füllstände<br />
erfassen.<br />
Der Autor<br />
Martin Kurz,<br />
Industriemanager,<br />
Balluff GmbH.<br />
Eine andere interessante Gruppe<br />
von Füllstandsmeldern sind Ultraschallsensoren.<br />
Sie eignen sich hervorragend<br />
für eine kontinuierliche,<br />
berührungslose Füllstandsmessung<br />
verschiedenster Materialien. Da<br />
diese die Entfernung zum Objekt<br />
über eine Schalllaufzeitmessung<br />
bestimmen, gemessen wird die<br />
Strecke bis zur Grenzschicht Luft<br />
/Flüssigkeit bzw. Luft/Festkörper,<br />
bieten sie eine millimetergenaue<br />
Auflösung und dies bei hervorragender<br />
Hintergrundausblendung.<br />
Ventile steuern<br />
Um Endlagen von Ventilen zu<br />
überwachen, sind induktive Sensoren<br />
die klassische Lösung, da sie<br />
metallische Objekte äußerst exakt<br />
erfassen. Weitere Vorteile: Induk-<br />
tivsensoren sind einfach wie eine<br />
Schraube zu montieren, in Betrieb<br />
zu nehmen und zu warten.<br />
Außerdem ermöglichen sie dank<br />
hoher Schaltfrequenzen Prozessabläufe<br />
mit großer Geschwindigkeit.<br />
Dabei ist ihr Funktionsprinzip so<br />
einfach wie genial: In einem elektromagnetischen<br />
Wechselfeld vor<br />
der aktiven Fläche werden, durch<br />
Metallteile im Wirkungsbereich,<br />
Wirbelströme induziert, woraufhin<br />
die Sensoren ihren Schaltzustand<br />
ändern.<br />
Will man jedoch kontinuierlich<br />
den Öffnungsquerschnitt erfassen<br />
und präzise regeln, sind magnetcodierte<br />
Wegmesssysteme eine noch<br />
bessere Alternative. Ihr kontinuierliches<br />
Positionsfeedback sorgt<br />
durch eine präzise Materialzufuhr<br />
für einen effizienten Prozess und<br />
Bild: Balluff<br />
Drucksensoren<br />
mit einer hochwertigen,<br />
langzeitstabilen<br />
Messzelle sind<br />
Voraussetzung,<br />
um eine homogene<br />
Produktstruktur<br />
und<br />
-qualität zu erreichen.<br />
64 <strong>additive</strong> Mai 2018