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additive 01.2018

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01Pulverbettverfahren<br />

EOS P 500 – Die automatisierbare<br />

Fertigungsplattform<br />

zum Laser-<br />

Sintern von Kunststoffteilen<br />

im industriellen<br />

Maßstab. Bild: EOS<br />

<strong>additive</strong>: In wie weit wird die Additive Fertigung bereits<br />

für die Serienproduktion eingesetzt?<br />

Keppler: Für mich ist klar, dass die Additive Fertigung<br />

ihren Weg in die industrielle Fertigung gefunden hat.<br />

Aktuell stehen wir am Beginn des Serieneinsatzes, Das<br />

Einsatzpotenzial, das sich bietet, ist enorm. Ein aktuelles<br />

Beispiel ist das Projekt NextGenAM: Gemeinsam mit<br />

dem Luftfahrtzulieferer Premium Aerotec und dem Automobilhersteller<br />

Daimler arbeiten wir daran, ein Produktionssystem<br />

zur <strong>additive</strong>n Großserienfertigung zu<br />

entwickeln. Dazu prüft das Projektteam den gesamten<br />

<strong>additive</strong>n Fertigungsprozess auf Automatisierungspotenziale<br />

– von der Zuführung des Metallpulvers bis zu<br />

den Verarbeitungsschritten nach dem eigentlichen Bauvorgang.<br />

Davon versprechen wir uns deutliche Kostenvorteile<br />

und wichtige Grundlagen, um die Technologie<br />

zukünftig für Großserien nutzen zu können. Denn die<br />

dem eigentlichen Bauvorgang vor- und nachgelagerten<br />

Prozessschritte machen rund 70 Prozent der Herstellkosten<br />

aus. Das im Zuge von NextGenAM gemeinsam<br />

zu entwickelnde wirtschaftliche, aluminiumbasierte Gesamtsystem<br />

soll sowohl im Automobilbau als auch –<br />

mit entsprechender Adaption – in der Luftfahrt zum<br />

Einsatz kommen. Dies bietet die Chance, die 3D-Druck-<br />

Fertigungstechnologie für einen breiteren Anwendungsbereich<br />

zu öffnen.<br />

Ein weiteres Beispiel ist der Spezialfertiger FIT AG,<br />

der aktuell eine Fabrik mit einer Produktionsfläche von<br />

4200 Quadratmeter aufbaut, die speziell auf den industriellen<br />

3D-Druck in Serie ausgelegt ist. Dazu hat das<br />

Unternehmen Ende letzten Jahres in fünf<br />

EOS-M-400-4-Systeme investiert. Mit den EOS-Systemen<br />

sollen vor allem Produkte für die Automobilbranche,<br />

den Motorsport, die Medizintechnik sowie die<br />

Luft- und Raumfahrt hergestellt werden. Insgesamt verbindet<br />

uns mit der FIT AG eine mehr als 20-jährige Zusammenarbeit.<br />

<strong>additive</strong>: Was sind die größten Vorteile des selektiven<br />

Lasersinterns?<br />

Keppler: Die Additive Fertigung zeigt dort ihre Stärken,<br />

wo die konventionelle Fertigung an Grenzen stößt. Das<br />

bedeutet, dass die Technologie an den Stellen ansetzt,<br />

wo Konstruktion, Design und Fertigung neu durchdacht<br />

werden müssen, um Lösungen zu finden. Sie ermöglicht<br />

einen „design-driven manufacturing process“,<br />

bei dem die Konstruktion die Fertigung bestimmt – und<br />

nicht umgekehrt. Darüber hinaus gestattet die Additive<br />

Fertigung höchst komplexe Strukturen, die gleichzeitig<br />

extrem leicht und stabil sein können. Sie gewährt ein<br />

hohes Maß an Designfreiheit, Funktionsoptimierung<br />

und -integration, das Herstellen kleiner Losgrößen zu<br />

angemessenen Stückkosten und eine starke Individualisierung<br />

von Produkten sogar in der Serienfertigung.<br />

<strong>additive</strong>: Was dürfen wir 2018 von EOS erwarten?<br />

Keppler: Mit der EOS P 500 haben wir Ende letzten<br />

Jahres unser neuestes System vorgestellt. Es vereint<br />

knapp 25 Jahre EOS-Erfahrung auf dem Gebiet des Laser-Sinterns<br />

und adressiert den stetig zunehmenden AM-<br />

Einsatz in der Industrie: So haben wir die EOS P 500<br />

auf Produktivität und Qualität hin optimiert und die<br />

Technologie klar auf eine automatisierte Serienfertigung<br />

ausgerichtet. Damit bietet das System höchste Effizienz<br />

zur Erreichung niedrigster Teilekosten, es ist automatisierbar<br />

und kann Polymerwerkstoffe bei Betriebstemperaturen<br />

von bis zu 300 Grad Celsius verarbeiten.<br />

Generell lässt sich sagen, dass es derzeit eine hohe<br />

Dynamik im Markt gibt, wir sehen die Entwicklung insgesamt<br />

positiv. Gleichzeitig wird sich die Technologie<br />

stetig weiterentwickeln. Ich denke hier vor allem an folgende<br />

Themen: Erweiterung des verfügbaren Werkstoffportfolios,<br />

die Steigerung der Systemproduktivität in<br />

Verbindung mit deutlicher Reduktion der Teilekosten<br />

und eine zunehmende Automatisierung.<br />

Das sind genau die Themen, die für EOS auch in<br />

2018 und darüber hinaus im Fokus liegen. ■<br />

EOS GmbH<br />

www.eos.info<br />

40 <strong>additive</strong> Mai 2018

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