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VNW-Magazin - Ausgabe 5/2018

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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21<br />

Innenstadt, liegt auf der Hand. Es ist eine<br />

utopische Vorstellung, in möglichst jedem<br />

Stadtbereich ein Stadtleben zu erwarten,<br />

wie ihn nur ein kleiner Bereich der Innenstadt<br />

dank der dort vorhandenen hohen<br />

Nutzungsdichte zu bieten hat. Allerdings<br />

wurden in den neuen Siedlungen Kitas,<br />

Schulen und andere Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

in einem Maße gebaut, von denen<br />

Einfamilienhaussiedlungen und Villenviertel<br />

bis heute nur träumen können.<br />

Drittens und am wichtigsten: Die Bedeutung<br />

des Wohnungsbaus der Nachkriegsjahrzehnte<br />

für die Wohnraumversorgung<br />

der vielen Haushalte, die am freien<br />

Wohnungsmarkt keine Chance haben,<br />

kann nicht hoch genug gewürdigt werden.<br />

In den Großsiedlungen leben mehr Menschen<br />

mit Migrationshintergrund und<br />

kleinem Geldbeutel als in anderen Stadtvierteln.<br />

Der Anteil von Kindern und Jugendlichen<br />

ist höher als anderswo. Hier<br />

wächst die Zukunft der großen Städte heran.<br />

Hier müssen die besten Schulen sein.<br />

Die Großsiedlungen erbringen kaum<br />

überschätzbare Integrationsleistungen für<br />

die jeweilige Stadt als Ganzes. Sie sind<br />

regelrechte ‚Integrationsmaschinen‘, Ankommensorte,<br />

die andere Stadtteile entlasten.<br />

Sie haben Wertschätzung und<br />

dauer hafte Unterstützung verdient.<br />

Damit kein Missverständnis aufkommt:<br />

Es geht nicht darum, die großen Siedlungen<br />

schön zu reden. Natürlich ist das<br />

eine oder andere Quartier städtebaulich<br />

nicht gelungen und muss nachgebessert<br />

Studie zu Bauen in Nachbarschaften<br />

werden. Unsensible Belegungspolitik hat<br />

mancherorts soziale Brennpunkte bewirkt.<br />

Deshalb haben sich die Städte gemeinsam<br />

mit den Wohnungsgenossenschaften,<br />

kom munalen Wohnungsunternehmen und<br />

pri vaten Eigentümern auf den Weg gemacht,<br />

die großen Siedlungen zu erneuern,<br />

teilweise umzubauen und durch<br />

sensible Belegungspolitik für stabile Nachbarschaften<br />

zu sorgen.<br />

Wer heute durch Osterholz Tenever<br />

in Bremen, Steilshoop in Hamburg, die<br />

Gropiusstadt oder Marzahn in Berlin spaziert,<br />

wird grüne Wohnstädte vorfinden,<br />

in denen vielfältige Nachbarschaften in<br />

sanierten Wohnhäusern leben. Durch unterschiedliche<br />

Wohnangebote wird eine<br />

soziale Mischung der Bewohnerschaft angestrebt.<br />

Dieser Weg muss weitergegangen<br />

werden, und dabei können die Medien<br />

durch eine sachliche Berichterstattung helfen.<br />

Siedlungsbau war und ist niemals Auslöser<br />

sozialer Konflikte. Stadtteile können<br />

aber zum Austragungsort von Konflikten<br />

werden, wenn eine Abwärtsspirale durch<br />

Herabwürdigung und Vernachlässigung<br />

entsteht. Die erfreulich aufgestockte<br />

Wohnraumförderung des Bundes muss<br />

auch für die Erneuerung des Bestandes<br />

eingesetzt werden. Im Unterschied zu anderen<br />

Ländern ist es in Deutschland gelungen,<br />

dass in den Großsiedlungen keine<br />

Parallelgesellschaften entstanden sind,<br />

sondern sozialer Frieden in guten Wohnverhältnissen<br />

herrscht. Dafür lohnt es, sich<br />

einzusetzen.“ h<br />

„Bauen in Nachbarschaften“ – so lautet der Titel einer aktuellen Studie, die das Kompetenzzentrum<br />

Großsiedlungen e.V. im Auftrag des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer<br />

Wohnungsunternehmen erarbeitet hat. Die Studie stellt einen knapp<br />

gefassten und illustrativen Leitfaden mit Anregungen für Wohnungsunternehmen,<br />

Planer und Kommunen zum Bauen innerhalb vorhandener Quartiere dar. Sie kann<br />

kostenfrei beim Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. bestellt werden. Es fallen<br />

lediglich Versandkosten für Nichtmitglieder des Kompetenzzentrums an.<br />

Weitere Informationen: www.gross-siedlungen.de h

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