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VNW-Magazin - Ausgabe 5/2018

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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41<br />

Einmal<br />

duschen<br />

bitte!<br />

Ein Brausebad für die Mitglieder<br />

des Lübecker gemeinnützigen<br />

Bauvereins.<br />

Lübeck. Der Aufschwung des Lübecker gemeinnützigen Bauvereins<br />

korrespondierte mit den Mitgliederzahlen: Innerhalb kurzer<br />

Zeit stiegen sie von 198 im Jahr 1899 auf 321 im Jahr 1901. Alle<br />

Wohnungen waren seinerzeit gut vermietet. Gründe dafür waren<br />

die hohe Qualität der Bauweise, die Übernahme der Reparaturen<br />

durch den Verein, gute Möglichkeiten für kinderreiche Familien<br />

und der Verzicht auf Kündigungen, um bei einem Neueinzug die<br />

Miete zu erhöhen.<br />

Trotz schwieriger Finanzlage entschied sich der Bauverein für<br />

den Bau weiterer Häuser. Da die Wohnungen seinerzeit nicht<br />

mit Bädern ausgestattet waren, hatten die Mieter mehrfach den<br />

Wunsch geäußert, bei einem Neubau möge der Bauherr an die<br />

Errichtung eines Heißbrausebades denken. Dieses sollten alle Vereinsmitglieder<br />

gegen eine geringe Gebühr nutzen können. Als<br />

Ort dafür wurde eine Parterrewohnung in dem Eckhaus Ludwig-/<br />

Brolingstraße ausgesucht.<br />

Das Volksbrausebad umfasste sechs Kabinen und wurde am<br />

26. November 1902 eröffnet. Vorstand und Aufsichtsrat rechneten<br />

mit jährlichen Kosten von 1 000 Mark. Das würde bei rund<br />

200 Bädern in der Woche einer Abgabe von je zehn Pfennigen<br />

entsprechen. Bis Ende Dezember hatten insgesamt 445 Personen<br />

das Bad besucht. Obwohl die Zahlen der Nutzer in den darauffolgenden<br />

Monaten stiegen, blieb das Bad für den Bauverein ein Zuschussgeschäft.<br />

Einer der Gründe war der hohe Wasserverbrauch.<br />

Der Bauverein sah auch die Stadt Lübeck in der Pflicht, sich<br />

um die Hygiene der Bewohner zu kümmern. 1905 – die Kosten<br />

waren weiter gestiegen – wandte man sich daher wegen einer<br />

Beihilfe an den Senat und hatte Erfolg. Von 1906 bis 1910 erhielt<br />

der Bauverein einen jährlichen Zuschuss von 600 Mark. 1911 wurde<br />

dieser auf 1 200 und später auf 2 400 Mark aufgestockt. Trotzdem<br />

blieb das Heißbrausebad bis zur Schließung im Jahr 1921 ein<br />

Zuschussgeschäft. Später wurden die Räume zu einer Wohnung<br />

umgebaut. h

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