Landshuter Mama Ausgabe 15
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Oma & Opa sind die Besten<br />
Text: Barbara Wenninger<br />
Großeltern verfügen über einen ganz<br />
besonderen Schatz: Zeit. Und viele<br />
aus der aktuellen Großelterngeneration<br />
setzen diese Zeit ein, um ihre Kinder zu<br />
entlasten und sich den Enkeln zu widmen.<br />
Oma und Opa können dabei etwas<br />
bieten, das in der zeitgenössischen<br />
Doppelverdiener-Familie mit durchgetaktetem<br />
Alltag selten ist. Ruhe, ungeteilte<br />
Aufmerksamkeit und ganz viel Zeit. Egal<br />
ob der neueste Lego-Truck zusammengebaut<br />
werden soll oder zum zehnten<br />
Mal das selbe Buch geblättert wird,<br />
Großeltern sind mit Begeisterung dabei.<br />
Sie loben und bewundern. Für elterliches<br />
Empfinden fast zu viel. Aber Oma und<br />
Opa müssen auch nicht erziehen. Das<br />
ist der Job der Eltern. Und die heutigen<br />
Großeltern sind da auch so zurückhaltend<br />
wie kaum eine Generation davor.<br />
Sie sind da, ohne sich aufzudrängen<br />
und sie geben Rat, ohne jemandem ihre<br />
Meinung überzustülpen. Sie sind lieber<br />
Animateur, Kulturvermittler und Ratgeber<br />
als Erzieher oder Kontrolleur! Gerade<br />
Großväter holen mit den Enkeln oft nach,<br />
was sie bei ihren Kindern versäumt<br />
haben.<br />
Und hakt es einmal, dann sollte die<br />
Meinungsverschiedenheit unbedingt<br />
ohne das Beisein der Kinder ausgetragen<br />
werden. Denn im schlimmsten Fall<br />
geraten die Kleinen in einen Loyalitätskonflikt.<br />
Schließlich lieben sie beide Parteien.<br />
Tatsächlich sind Differenzen in der<br />
Erziehung selten geworden, denn bloß<br />
fünf Prozent der Großeltern denken laut<br />
dem Generationsbarometer des Allensbach-Instituts<br />
über die Erziehung ganz<br />
anders als die Eltern. Also sollten wir uns<br />
und unseren Kindern so viel Oma und<br />
Opa gönnen wie wir können. Unangenehme<br />
Nebenwirkungen sind selten...<br />
Hier noch einige Fakten und Infos zu den<br />
drei Generationen im Zusammenspiel!<br />
Die eigene Oma ist<br />
nicht greifbar?<br />
Wie wär’s mit einer<br />
Leihoma?<br />
Die Beziehungen zwischen Großeltern<br />
und Enkeln sind so eng wie nie zuvor<br />
Der Züricher Soziologe François Höpflinger hat in der bislang größten<br />
qualitativen Untersuchung zum Verhältnis der beiden Generationen rund<br />
700 Schüler und 500 ihrer Großeltern in der Schweiz befragt. Auf beiden<br />
Seiten betonten mehr als neun von zehn Befragten, wie wichtig ihnen ihre<br />
Beziehung sei.<br />
An vorderster Stelle der intergenerationellen<br />
Aktivitäten,<br />
die 12-16jährige schätzen,<br />
steht das Diskutieren: über die<br />
Vergangenheit, die Familiengeschichte,<br />
jedoch auch über<br />
Schule, Studium und Job der<br />
Enkel.<br />
Sozialforscher unterscheiden<br />
verschiedene Typen von Großeltern,<br />
darunter auch die Gruppe<br />
der "freundlich-distanzierten". Sie<br />
halten nur losen Kontakt zu den<br />
Enkeln. Unter anderem, weil sie<br />
glauben, dass sie ihre Betreuungspflichten<br />
schon als Eltern<br />
erfüllt haben. Doch das ist eine<br />
Minderheit. Die meisten Älteren<br />
wünschen sich, eine Bedeutung<br />
im Leben ihrer Enkel zu haben.<br />
22 <strong>Landshuter</strong> <strong>Mama</strong> | ERZIEHEN UND FÖRDERN<br />
ERZIEHEN UND FÖRDERN | <strong>Landshuter</strong> <strong>Mama</strong> 23