Best_Of_2018
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
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EMV<br />
bringen. Für größere Teile kann eine Dichtungsmaterial-Kombination<br />
gut geeignet<br />
sein. Eine solche EMI-Dichtung kombiniert<br />
z.B. Neoprene und Silikon oder EPDM-<br />
Gummi. Neoprene hat eine hohe Flammenbeständigkeit<br />
und widersteht Temperaturen<br />
im Bereich -40 bis +100 °C. Silikon-Gummi<br />
ist bei Temperaturen bis zu 220 °C einsatzfähig.<br />
EPDM-Gummi lässt sich um bis zu<br />
120° verbiegen.<br />
Eine große Konstruktion ist etwa ein Fullsize-Rack<br />
mit einer Tür oder ein Serverschrank.<br />
Hier bietet sich eine ultrasofte<br />
Doppelabschirmung mit separater Wasserdichtung<br />
oder eine geknickte Haube über<br />
einer Silikonumrandung als Wasserdichtung<br />
in V-Form an, Dicke etwa 6 bis 10 mm.<br />
Andere hilfreiche Produkte, etwa in textiler<br />
Umhüllung, oder anclipbare Dichtungen<br />
sind lieferbar.<br />
sind sie ideal: Sie stören nicht und können<br />
nicht gestört werden. Das folgende Bild<br />
zeigt einen Fiber Optic Converter in Kombination<br />
mit einem Hohlleiter (Waveguide).<br />
<strong>Best</strong> of <strong>2018</strong><br />
Spalten in Gehäusen sind umso kritischer,<br />
je höher die Frequenz ist. So kann man etwa<br />
durch den Spalt in einer Schranktür mit<br />
einer IR-Fernbedienung bequem ein Gerät<br />
im Schrank steuern. Man muss daher den<br />
Bereich zwischen Deckel/Tür eines schirmenden<br />
Gehäuses/Kastens und dem Grundkörper<br />
selbst besonders beachten. Hierbei<br />
macht es Sinn, zwischen kleinem, mittlerem<br />
und großem Format zu unterscheiden.<br />
Bei kleineren Größen, etwa bis 200 x 200<br />
mm, kann man zwischen Grundkörper und<br />
Deckel ein schirmendes Gummiband einlegen<br />
oder in einem Schlitz einen EMV-Dichtungsschlauch<br />
von 2 bis 3 mm Durchmesser.<br />
Für spezielle Konstruktionen bietet etwa<br />
der Infratron-Kundenservice „Schnittmuster”<br />
und Profile nach Kundenvorgaben.<br />
Dabei sind wasserdichte EMI-Dichtungen<br />
in jeder Form und Größe herstellbar aus<br />
Material wie z.B. leitfähigem Gummi oder<br />
mit mehrfacher Schirmung und kleinen leitenden<br />
Drähten im Material. Diese haben<br />
einen Kompressionsgrad von 10 bis 15%.<br />
Metallisierung unter Vakuum ist eine andere<br />
Abschirm-Option, die auch teilweise erfolgen<br />
kann. Infolge des Aufwands eignet sich<br />
diese Methode aber nicht für Kleinserien.<br />
Bei mittelgroßen Konstruktionen, etwa verzinkt<br />
oder aus Stahl, kann man eine zusätzliche<br />
federnde Einlage vorsehen, dies auch<br />
kombiniert mit Gummischlauch.<br />
Kabelabschirmungen bewirken bekanntlich<br />
eine elektrische Abschirmung. Diese wirkt<br />
aber nur, wenn sie am Masse liegt. Da die<br />
Abschirmung auch noch als Signalleiter<br />
dient, ist sie an Quelle und Senke mit Masse<br />
verbunden. Treten jedoch Unterschiede zwischen<br />
den Massepotentialen auf, wirkt diese<br />
Differenz als Störsignal. Meist hat dieses<br />
Netzfrequenz (50 Hz), ist also leicht auszufiltern.<br />
Das Bild unten gibt ein Beispiel<br />
für ein solches Filter.<br />
Soll die Abschirmung luftdurchlässig sein<br />
(Wärmeabführung), bewärt sich eine Wabenstruktur<br />
(Honeycomb). Hier sind verschieden<br />
große und dicke Ausführungen möglich,<br />
auch mit Staubfilter. Standard ist der<br />
kosteneffektive Honeycomb aus Aluminium.<br />
Ein Honeycomb-Ventilationspanel kann<br />
gerahmt und vorgebohrt sein zwecks einfachster<br />
Montage, auch Laschen sind möglich.<br />
Es lässt sich so gestalten, dass man es<br />
klemmend montieren kann.<br />
Für die schnelle Signalübertragung kommen<br />
Glasfaserleitungen immer mehr zur<br />
Anwendung. Vom EMV-Standpunkt her<br />
hf-praxis <strong>Best</strong> of <strong>2018</strong> 59