Snowtimes Zermatt 2019
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Auf welcher Piste trifft man dich in <strong>Zermatt</strong> am<br />
<br />
Ich bin der Typ Skifahrer, der sagt: «Komm wir fangen<br />
hier an und versuchen so viel wie möglich abzufahren!»<br />
Es hat so viele schöne Pisten in <strong>Zermatt</strong>, ich könnte keine<br />
Lieblingspiste nennen. Zudem weiss ich auch gar<br />
nicht, wie die alle heissen. Ich bin halt auch oft neben der<br />
Piste unterwegs (lacht).<br />
Welches ist dein Lieblings Lokal in <strong>Zermatt</strong>, auf der<br />
Piste und am Abend?<br />
Auf der Piste ist es ganz klar der «Findlerhof», da bin ich<br />
am liebsten. Am Abend gehe ich gerne ins «Le Mazot»,<br />
«Le Gitan» und ins «Unique Hotel Post».<br />
Wie ist es eigentlich als bekannte Person, wenn man<br />
von den Leuten erkannt wird?<br />
Mal besser, mal schlechter (lacht). Es gehört ganz klar<br />
zu meinem Job, es ist schön, aber kann auch anstrengend<br />
werden. Es ist etwas, woran man sich gewöhnen<br />
muss. Vielfach sind es auch schöne Bekanntschaften<br />
und Komplimente, das bereitet mir Freude.<br />
Als grosser Autofan moderiert Salar mit Leidenschaft das<br />
Automagazin Tacho<br />
Du hast persische Wurzeln und bist halb Iraner – wie<br />
stark ist deine Verbindung zum Iran?<br />
Mein Vater starb, als ich knapp 22 Jahre alt war. Seither<br />
habe ich das Persische ein wenig verloren. Aber ich wuchs<br />
zu Hause zweisprachig auf und spreche Farsi. Ich koche<br />
und esse auch sehr viel persisch, es ist ein Teil von mir. In<br />
den letzten zwei Jahren ist das Bedürfnis, meinen Wurzeln<br />
nachzugehen, immer grösser geworden. Mit 14 Jahren<br />
war ich das letzte Mal im Iran. Nun ist es Zeit für die<br />
grosse Rückkehr. Im Januar gehe ich auf eine Reise in den<br />
Iran und werde einen Dokumentarfilm über meine Geschichte<br />
drehen, über die kulturelle Identifikation von<br />
Menschen, die in zwei Kulturen aufwachsen. Ich glaube,<br />
es ist etwas Schönes, Bereicherndes, wenn man in zwei<br />
Kulturen aufwachsen darf. Es ist aber nicht immer einfach.<br />
Mit seinem Dialekt und seinem Charme verzaubert Salar die Zuschauer bei Glanz & Gloria<br />
Zum Reflektieren:<br />
Welchen Ratschlag hättest du lieber früher<br />
erhalten?<br />
Ich bin der Meinung, egal wie gut und schlecht unsere<br />
Erfahrungen sind, es hat immer einen Sinn dahinter.<br />
Die Erfahrungen bringen dich weiter. Ich bin<br />
schon oft «uf d’ Schnore gheit», aber im Nachhinein<br />
betrachtet, hat mich das immer weitergebracht.<br />
Manchmal hätte ich mir zwar schon gewünscht, ich<br />
hätte ein wenig mehr auf meinen Vater gehört. Er<br />
war ein sehr weiser Mann und hat mir ein paar Dinge<br />
prophezeit und ich merke jetzt, 20 Jahre später,<br />
dass diese tatsächlich so eingetroffen sind. Aber die<br />
eigenen Erfahrungen muss man sammeln, und das<br />
sind die, die dich am Schluss auch weiter bringen<br />
im Leben.<br />
Worauf könntest du nie verzichten?<br />
Auf meine Hunde. Mit den Hunden leben ist für<br />
mich etwas wahnsinnig Schönes. Ich finde, wir haben<br />
schon ein bisschen eine gestörte Welt mit allen<br />
neuen Errungenschaften, die zwar cool sind, aber<br />
doch ein wenig verrückt. Der Hund gibt mir eine<br />
Ruhe, Normalität und das Erdige, das was ein Tier<br />
halt hat: absolute Ehrlichkeit und Treue.<br />
Dein Traumreiseziel?<br />
British Columbia, Japan und Kamtschatka – diese<br />
Skidestinationen. Bei mir müssen es schon die Berge<br />
sein.<br />
Ohne was gehst du nie aus dem Haus?<br />
Traurigerweise nie ohne mein Handy.<br />
Deine Leidenschaft?<br />
Skifahren, die Hunde und mein Job. Ich versuche<br />
mein Leben zu einer Leidenschaft zu machen, weil<br />
ich mir ganz klar bewusst bin, wie kurz und wie endlich<br />
das Leben ist.<br />
SNOWTIMES <strong>2019</strong><br />
ZERMATT