Snowtimes Zermatt 2019
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«Chum wir gei zur Vrony»<br />
Text: Malin Müller<br />
Bilder: Malin Müller, Rahel Schneuwly<br />
Bodenständig. Einzigartig. Gemütlich.<br />
Wer nach diesem Statement nicht<br />
weiss wovon hier die Rede ist, sollte unbedingt<br />
das Restaurant «Chez Vrony» auf<br />
2100 Meter in der Findeln besuchen. Der<br />
wunderbare Blick aufs Matterhorn verzaubert<br />
hier alle. Auch die Gastgeberin selbst<br />
schätzt die einzigartige Aussicht jeden Tag<br />
aufs Neue. An einem wunderschönen, sonnigen<br />
Tag, sagt die sonst eher bescheidene<br />
Vrony Cotting, dass dies für Sie das Paradies<br />
sei. Wie schön, wenn man das nach so<br />
vielen Jahren noch sagen kann und nicht für<br />
selbstverständlich erachtet.<br />
Das heute bekannte Bergrestaurant ist<br />
das Elternhaus der Gastgeberin Vrony Cotting.<br />
Das Haus wurde von ihren Grosseltern<br />
um 1900 gebaut. In den 50er Jahren haben<br />
es die Eltern von Vrony übernommen. Als<br />
sich der Tourismus in <strong>Zermatt</strong> langsam auszubreiten<br />
begann, ergriff Vronys Vater die<br />
Chance und wandelte das Haus zu einem<br />
Restaurant um – nicht umsonst gehört<br />
Vrony der Pionier Familie Julen an. Seit<br />
1960 wird das Berghaus nun als Restaurant<br />
geführt. Im Alter von 21 Jahren hat Vrony<br />
begonnen, im Restaurant zu servieren. Bei<br />
diesem prächtigen Panorama am Arbeitsplatz<br />
verwundert es nicht, dass Vrony diesen<br />
Ort nie verlassen hat. 1999 hat Vrony<br />
das Bergrestaurant mit ihrem Mann Max,<br />
der unter der Woche in Zürich arbeitet,<br />
komplett übernommen. Früher war es noch<br />
unter dem Namen «Alpenheim» bekannt,<br />
dies änderte sich allerdings schnell. Denn<br />
seit Vrony das Restaurant übernommen hat,<br />
heisst es nun mehr «Chum wir gei zur<br />
Vrony». Selbsterklärend entstand daraus<br />
der weit über die Landesgrenzen hinaus populäre<br />
Name «Chez Vrony».<br />
… was es braucht und was<br />
nicht geht<br />
Ein grosser Teil der Architektur und<br />
des Interiordesigns vom Bergrestaurant verdankt<br />
Vrony ihrem Bruder Heinz Julen. Der<br />
Autodidakt hat unter anderem die unverwechselbare<br />
Terrasse gestaltet. Schon früher<br />
hat er viele Möbel designt und Häuser<br />
gebaut. Kein Wunder, dass das Interior mit<br />
seinen Stühlen, Lampen, Bänken, etc. ausgestattet<br />
ist. «Heinz ist auch hier aufgewachsen<br />
und hat deswegen das Gespür, was<br />
es braucht und was nicht geht».<br />
Freundlichkeit ist das oberste<br />
Gebot …<br />
Natürlich möchte ich auch wissen,<br />
wie das «Chez Vrony» zu seinem hohen<br />
Bekanntheitsgrad kam. Bescheiden wie die<br />
Gastgeberin ist, meint sie als erstes «soooo<br />
bekannt ist es gar nicht». Den Erfolg vom<br />
«Chez Vrony» erklärt sich die Gastgeberin<br />
wie folgt:<br />
«Ich bin immer selbst anwesend und<br />
lerne so die Gäste persönlich kennen. Viele<br />
sind Stammgäste, die auch Besitzer einer<br />
Ferienwohnung sind und demnach auch im<br />
Die Handschrift von Heinz Julen zieht sich durch das<br />
ganze Haus<br />
Sommer das Restaurant besuchen. Im Sommer,<br />
wenn der Andrang etwas tiefer ist als<br />
im Winter, ergibt sich dann auch öfters mal<br />
ein Schwätzchen mit den Gästen.» Auch ihr<br />
Tischlein deck dich – nicht nur die Terrasse lädt zum Verweilen ein<br />
SNOWTIMES <strong>2019</strong><br />
ZERMATT