agrivizion - Dokumentation zur Dialogreihe - Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e. V.
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TIERGERECHTE STALLSYSTEME 77<br />
tung. Die Schnäbel der Hennen bleiben im<br />
„Integhof“-Projekt ungekürzt. „Wir gehen davon<br />
aus, dass das Zweinutzungshuhn weniger zum<br />
Federpicken <strong>und</strong> zum Kannibalismus neigt.<br />
Außerdem haben sie in unserer Haltungsform<br />
weniger Stress“, sagt Rautenschlein.<br />
Begleitet werden die Untersuchungen an den<br />
Tieren von Studien <strong>zur</strong> Praktikabilität, Verbrau -<br />
chereinstellung <strong>und</strong> -akzeptanz sowie <strong>zur</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
Professorin Rautenschlein erklärt:<br />
„Das sind sehr wichtige Punkte für die Umsetzbarkeit<br />
unseres Konzepts. Da die Legehennen<br />
pro Jahr etwa 50 Eier weniger legen, die auch<br />
noch kleiner sind, <strong>und</strong> die Hähne ein geringeres<br />
Gewicht bei einer längeren Mastdauer haben im<br />
Vergleich zu den konventionellen Linien, be -<br />
deutet das Konzept für die Landwirte auf den<br />
ersten Blick wirtschaftliche Einbußen. Hier ist<br />
der Verbraucher gefragt: Mehr Tierschutz kostet<br />
auch mehr Geld. Die Konsumenten müssen<br />
bereit sind, den Preis zu zahlen.“ Hierfür sei<br />
wiederum ein begleitendes Vermarktungskonzept<br />
notwendig.<br />
Professor Dr. Silke<br />
Rautenschlein,<br />
Direktorin in der Klinikleitung<br />
der Stiftung<br />
Tierärztliche Hoch -<br />
schule Hannover <strong>und</strong><br />
Fachtierärztin für<br />
Geflügel <strong>und</strong> Mikro -<br />
biologie