Top100 Schwaz 2018
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top 100 SCHWAZ | interview<br />
Vielfältiger Arbeitsmarkt<br />
Arbeitsmarkt. Andreas Herzog, Leiter der Arbeiterkammer <strong>Schwaz</strong>, berichtet<br />
über die aktuellen Themen am <strong>Schwaz</strong>er Arbeitsmarkt.<br />
ECHO: Die Unternehmer suchen<br />
Mitarbeiter. Dennoch gibt es immer<br />
noch Arbeitslose im Bezirk. Wie erleben<br />
Sie diesen Widerspruch?<br />
Andreas Herzog: Die Arbeitslosenquote<br />
im Bezirk <strong>Schwaz</strong> liegt mit<br />
4,5 Prozent im Jänner <strong>2018</strong> unter dem<br />
Tiroler Durchschnitt mit 5,5 Prozent.<br />
Das freut uns natürlich. Durch die<br />
ausgewogene Betriebsstruktur (v. a.<br />
Industriebetriebe, Gewerbebetriebe<br />
und Tourismusbetriebe) werden arbeitslos<br />
gewordene Menschen meistens<br />
schnell von anderen Unternehmen<br />
aufgefangen. Wirklich schwer<br />
vermittelbar sind Menschen mit<br />
gesundheitlichen Einschränkungen.<br />
Bei älteren Personen ab 50 Jahren<br />
und Langzeitarbeitslosen zeigen sich<br />
zwar positive Entwicklungen, allerdings<br />
stellen diese Personengruppen<br />
insgesamt immer noch eine große<br />
Herausforderung dar.<br />
ECHO: Welche Ausgleichsmaßnahmen<br />
gibt es dazu?<br />
Herzog: Das AMS kümmert sich<br />
laufend um Ausgleichsmaßnahmen,<br />
die die Menschen wieder in den Arbeitsmarkt<br />
eingliedern sollen. Dabei<br />
wird genau geprüft, welche Berufsbilder<br />
derzeit am Markt gefragt sind.<br />
Dementsprechend werden arbeitslose<br />
Menschen in passenden Umschulungen<br />
und Wiedereinstiegsprogrammen<br />
unterstützt. Wie sich diese<br />
Programme aufgrund der geplanten<br />
AMS-Förderungskürzungen weiter<br />
entwickeln werden, ist noch offen.<br />
ECHO: Im Tourismus scheint es<br />
sehr viele offene Stellen zu geben.<br />
Wie zeigt sich das im Bezirk? Warum<br />
ist das so?<br />
Herzog: Das stimmt. Die Tourismusbetriebe<br />
suchen intensiv nach<br />
Arbeitskräften. Das liegt einerseits<br />
an der Saisonalität, andererseits an<br />
den oftmals schwierigen Arbeitsbedingungen.<br />
Darum zögern viele Arbeitssuchende,<br />
Stellen im Tourismus<br />
anzunehmen. Denn diese bringen<br />
leider immer wieder unregelmäßige<br />
Arbeitszeiten, niedrige Löhne oder eine<br />
schlechte Verträglichkeit mit dem<br />
Familienleben mit sich. Hier sind die<br />
Tourismusbetriebe derzeit sehr gefordert.<br />
Natürlich gibt es auch Betriebe,<br />
die sich sehr um ihre Mitarbeiter bemühen<br />
und ein gutes Gesamtpackage<br />
anbieten. Den Mitarbeitern geht es dabei<br />
nicht immer nur um die monetäre<br />
Entlohnung. Diese muss aber in jedem<br />
Fall den Gesetzen entsprechen, d. h. sie<br />
muss Urlaubs- und Weihnachtsgeld<br />
sowie Feiertags- und Nachtzuschläge<br />
Starke Bezirkskammer: AK Jurist Andreas Herzog kümmert sich mit seinem Team um<br />
die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />
„Die Tourismusbetriebe<br />
suchen intensiv nach<br />
Arbeitskräften. Das liegt<br />
einerseits an der Saisonalität,<br />
andererseits an<br />
den oftmals schwierigen<br />
Arbeitsbedingungen.“<br />
<br />
Andreas Herzog,<br />
Leiter AK Bezirkskammer <strong>Schwaz</strong><br />
Fotos: Putz, AK Tirol<br />
16 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2018</strong>